Oracle-White-paper für Soft- ware-Einkäufer

Die Seite wird erstellt Raik Voß
 
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Oracle-White-
paper für Soft-
ware-Einkäufer
10 Punkte, die Sie bei Ihrem nächsten Kauf
berücksichtigen sollten!

Dieses Whitepaper ist durch eine Vielzahl an Oracle-Deals
entstanden, die von der ProLicense GmbH begleitet und
verhandelt wurden. Zudem flossen umfangreiche Erfah-
rungen der ProLicense-Gründer Diplomkaufmann Christi-
an Grave und Rechtsanwalt Sören Reimers mit ein, die je-
weils mehr als 8 Jahre in verschiedensten Positionen bei
Oracle gearbeitet haben. Wir wünschen Ihnen viel Spaß
bei der Lektüre und hoffen, dass Sie für Ihren nächsten
Deal mit Oracle oder einem Reseller daraus Nutzen zie-
hen können und wir zudem Ihr Tagesgeschäft etwas er-
leichtern konnten.
Inhalt:
1. Kontaktieren Sie einen geeigneten Berater, bevor Sie etwas tun –
auch wenn es nur um Hardware geht

2. Schreiben Sie eine kurze Beschreibung, was Sie sich von dem
Kauf erhoffen

3. Holen Sie sich Hilfe in Sachen Lizenzregeln

4. Wählen Sie den richtigen Einkaufsweg

5. Machen Sie es dem Oracle-Vertrieb nicht zu einfach!

6. Arbeiten sie mit den richtigen Sales Reps

7. Loten sie alle finanziellen Möglichkeiten aus

8. Wählen Sie den richtigen Zeitplan und Einkaufszeitpunkt

9. Single point of contact

10. Crosscheck mit der Vergangenheit – Wie sieht Ihre Einkaufshistorie aus?

 1. Kontaktieren Sie einen geeigneten
 Berater, bevor Sie etwas tun – auch
    wenn es nur um Hardware geht

Wenn es in Unternehmen um die Errichtung einer neuen Oracle-Umgebung
geht, beginnen die meisten Unternehmen mit der Planung der Hardware-In-
frastruktur. Ein wichtiger Punkt wird dabei außer Acht gelassen:

Abhängig davon, welche Hardware Sie kaufen, werden Sie am Ende mit
ganz unterschiedlichen Oracle Lizenzkosten konfrontiert!

Nach den Oracle Lizenzregeln macht es einen großen Unterschied, welche
Prozessoren Sie kaufen, da diese nach den Lizenzregeln mit unterschiedli-
chen Faktoren zu multiplizieren sind. Zudem steckt der Teufel im Detail:

Der Aufbau der neuen Server-Landschaft in Bezug auf Backup-Lösungen,
Standby- und Failover-Systeme führt zu ganz unterschiedlichen Oracle Li-
zenzierungen – mit ganz unterschiedlichen Preisen. Die sind nur einfache
Beispiele. Doch einen wichtigen Punkt müssen Sie immer im Kopf behalten:
Systemlandschaften können mit Oracle ganz unterschiedlich lizenziert wer-
den. Mehrere Wege führen zu Compliance – dies aber vielfach zu ganz un-
terschiedlichen Preisen!

         2. Schreiben Sie eine kurze
       Beschreibung, was Sie sich von
        der neuen Software erhoffen

Verfassen Sie ein kurzes Paper oder eine kurze PowerPoint mit Ihrem Vor-
haben. Stellen Sie Ihr Projekt auch auf einer bildlichen Übersicht dar. Zudem
sollten Sie auf den Punkt bringen, was genau Sie mit dem Projekt erreichen
wollen. Diesen Job erledigen Sie nicht nur für sich - er ist an anderer Stelle
viel wichtiger:

Teilen Sie dieses Paper mit allen anderen Stellen im Unternehmen, die betrof-
fen sein könnten, zum Beispiel den Oracle-DBAs, den DBAs für Nicht-Oracle
Software, den Controllern, der Geschäftsleitung und anderen!

Es hilft dabei, Missverständnisse zu beseitigen und frühzeitig zu erkennen,
falls es noch andere Ideen anstatt des Kaufes neuer Software gibt. Es könn-
te zum Beispiel Gebrauchtsoftware in Betracht kommen oder der Tausch
zwischen verbunden Unternehmen in einem Konzern oder auch die sinn-
volle Neustrukturierung der Lizenzen, sodass ein Kauf nicht nötig ist.

                   3. Holen Sie sich Hilfe
                  in Sachen Lizenzregeln

Oracle Lizenzregeln sind oft wie ein Minenfeld. Es gibt eine lange Liste an
Regeln, die bei der Lizenzierung zu beachten sind. Zudem verändern sich
diese Regeln im Laufe der Zeit (zum Beispiel geänderte Core-Faktor-Tabel-
len), fallen gänzlich weg (zum Beispiel Hosting-Lizenzen) oder es kommen
neue Lizenzmodelle hinzu (Hosting-ULAs).
Auch wenn sich Einkäufer tief in die Lizenzregeln einarbeiten, werden sie
immer wieder von kleinen Minen überrascht, denn über die Jahre kommt es
in den Unternehmen zu verschiedensten Softwarekäufen zu verschiedens-
ten Zeitpunkten mit verschiedensten Lizenzregeln. In 2010 änderte Oracle
die Lizenzregeln OLSA zu OMA.

                   Kennen Sie die Unterschiede?

Des Weiteren ist, wie unter Punkt 1 erwähnt, die Umgebung der Serverland-
schaft sehr wichtig. Die Hardware und auch Themen wie Automatic Batching,
Multiplexing oder Remote Mirroring haben entscheidenden Einfluss auf die
Oracle Lizenzierung.

Sie müssen als Einkäufer auch ein genauestes Verständnis der Technik be-
sitzen, um am Ende den besten Preis beim Oracle Lizenzerwerb zu erlan-
gen. Ganz besondere Probleme treten bei Outsourcing-Modellen auf. Auch
hier benötigen Sie die genaueste Kenntnis der Technik und der Aufstellung
des beauftragten Rechenzentrums. Vielfach denkt man in Unternehmen,
dass man sich hier nicht so genau um die Lizenzen kümmern muss, da das
Rechenzentrum ja alles übernimmt. Das ist leider falsch. Sie haften letztend-
lich gegenüber Oracle und zahlen für eine eventuelle Unter- oder Falschli-
zenzierung – auch wenn Sie meinen, diese nicht verursacht zu haben.

                   4. Wählen Sie den
                richtigen Einkaufsweg

Kauft man besser über Reseller oder direkt beim Hersteller? Die Frage ist
nicht eindeutig zu beantworten. Es kommt immer auf die Situation an. Zu
empfehlen ist sicherlich eine generelle Einkaufsstrategie, die sowohl auf
Oracle direkt ausgerichtet ist, aber gleichzeitig auch immer wieder Reseller
mit einbindet. Dies kann verschiedene Vorteile haben. Oft herrscht die Mei-
nung im Einkauf, dass die größten Discounts nur direkt beim Hersteller zu
verhandeln sind. Ein Reseller wird dann nur als störender Faktor in der Mitte
angesehen, der mitverdienen will. Da erscheint es logisch zu sein, eine Stufe
auszuschalten, indem man sich direkt an Oracle wendet.
Grundsätzlich können jedoch Reseller die gleichen Discounts anbieten, wie
der Oracle Vertrieb selbst. Es kann jedoch auch unter Umständen dazu kom-
men, dass Oracle einem Mittelständler, der nur einige Prozessorlizenzen er-
wirbt, keine größeren Discounts anbietet, da das angestrebte Kaufvolumen
zu klein ist. Der Reseller hat dann eventuell die Möglichkeit verschiedene
kleinere Käufe zu poolen, um für den einzelnen Kunden höhere Discounts
zu generieren. Viele Unternehmen versuchen, die Beratung bei einem Kauf
von dem eigentlichen Erwerb zu trennen, indem Sie sich zum Beispiel von
einem Oracle Partner beraten lassen, um dann bei einem anderen Partner
oder bei Oracle direkt zu kaufen. Leider ist diesen Unternehmen nicht be-
kannt, dass hier Kickbacks an das beratende Unternehmen fließen. Unab-
hängig kann die Beratung in solchen Fällen also nicht sein.

          Am besten tun Sie das eine ohne das andere
              zu lassen: Kaufen Sie bei beiden!

Besonders wichtig ist, dass Sie sich davon lösen sollten nur in Discounts zu
denken. Es geht bei dem optimalen Oracle Lizenzerwerb darum, intelligent
zu verhandeln und auch indirekte Discounts zu erlangen. Sie können ge-
legentlich mehr erreichen, wenn Sie nicht knallhart um jedes Prozent ver-
handeln, sondern hier eher punktuell nachgeben, um andere Produkte als
Add-on gratis zu bekommen. Vergleichen Sie hierzu Punkt Nummer 4.

Zudem sollten Sie einen unabhängigen Berater – also KEINEN Oracle Partner
– konsultieren, der Oracle von innen kennt und weiß, wie dort die Prozesse
bei einem Kauf ablaufen und wie die besten Discounts zu erzielen sind.

Beachten Sie bitte auch, dass ein sich veränderndes Einkaufsverhalten der
Auslöser eines Oracle License Reviews (Oracle Audit) sein kann.

            Mehr Informationen zu den Auslösern eines Oracle Audits
            finden Sie hier: www.prolicense.com/leistungen/oracle-audit
5. Machen Sie es dem
             Vertrieb nicht zu einfach!

Machen Sie Ihren Oracle Lizenzkauf komplexer – sinnvoll komplexer. Wenn
Sie ein Paket erwerben, dass sich aus verschiedenen Produkten (Hardware,
Software), verschiedenen Services, verschiedenen Trainings für Ihre Mitar-
beiter und verschiedenen Finanzierungsvarianten zusammensetzt, besit-
zen Sie mehr Stellschrauben, an denen gedreht werden kann.

Zudem sollten Sie in Ihrer Forderungsliste in Ihrem Kopf genau wissen, wel-
che Punkte Sie unbedingt erreichen wollen, welche nicht so wichtig sind und
welche Punkte eher Nebelbomben für Ihre Gespräche sind.

Verhandeln Sie knallhart einige eher unwichtigere Dinge und lenken Sie den
Fokus von Ihren Hauptpunkten ab. Sie können dann leichter bei den unwich-
tigen Sachen nachgeben, wenn der Oracle Vertrieb Ihnen bei einer anderen
(Ihren Hauptpunkten) entgegen kommt. Sie müssen verstehen, dass auch
der Vertrieb von Oracle intern über die einzelnen Deals berichten muss, um
sich für bestimmte Discounts den Segen der übergeordneten Vorgesetzten
einzuholen. Wenn er eine gute und glaubwürdige Story vorweisen kann,
warum man Ihnen entgegen kommen sollte, hat er es leichter und Sie errei-
chen am Ende Ihre Ziele. Ein perfektes Verhandlungsziel erreichen Sie, wenn
Sie verstehen, welche Deals für den einzelnen Vertriebler den größten Nut-
zen haben. Die ist wiederum bei Hardware und Software – bei Oracle direkt
oder bei Resellern ganz unterschiedlich. Gelegentlich kann es nützen, wenn
Sie als Einkaufs-Team auftreten und die Good Guy/Bad Guy- Taktik verfolgen.

Beachten Sie bitte, dass auch der Vertrieb von Oracle sehr gut geschult ist
und Ihre Verhandlungsstrategie in einzelnen Punkten durchschauen kann.
Wenn Sie sich an dieser Stelle extern beraten lassen, achten Sie darauf, dass
Ihr Berater die internen Prozesse genau kennt, damit er Ihnen aufzeigen
kann, wer an welcher Stelle welchen Nutzen aus Ihrem Lizenzkauf gene-
riert. Wenn Sie darüber genaueste Kenntnis haben, können Sie diese Infor-
mationen zielführend für sich einsetzten.

Insgesamt ist zu raten, dass Sie sich davon verabschieden als Einkäufer nur
in Discounts zu denken. Software-Hersteller sehen Sie jedenfalls so und
werden alles daran setzen Ihnen einen Kauf vorzuschlagen, der irgendwie
einen annehmbaren Discount aufweist, aber der Teufel steckt im Detail. Ra-
batte lassen sich auf unterschiedlichste Weisen generieren, die auch indirekt
sein können.

Zum Beispiel können Sie erreichen, dass bei einem Deal die Hardware und
Software mit einem für Sie annehmbaren Discount einkaufen, aber dabei
auch verhandeln, dass Sie bestimmte Zusatz-Packs gratis erhalten. Vielleicht
auch Module, die bei dem neuen Kauf eigentlich keine Rolle spielen, aber
Sie durch Ihre gute Zusammenarbeit mit der IT-Abteilung wissen, dass diese
Module in ein paar Monaten gebraucht werden. Auch wenn Sie über Re-
seller einkaufen, können Sie erreichen, dass Sie zum Beispiel noch einige
Beratertage bei der Implementierung nicht extra zahlen müssen.

Die größte Einsparung haben Sie erreicht, wenn Sie durch einen Oracle He-
alth Check innerhalb kürzester Zeit genau wissen, wo Sie in Sachen Oracle
Lizenzierung stehen und durch eine Neuordnung der bisher erworbenen
Lizenzen gar keine neuen Oracle Lizenzen eingekauft werden müssen.

            Hier erfahren Sie mehr zum Thema Oracle Health Check:
            www.prolicense.com/leistungen/oracle-lizenzmanagement

               6. Arbeiten sie mit den
                richtigen Sales-Reps

Die Mitarbeiter im Vertrieb von Software-Herstellern besitzen mitunter eine
relativ kurze Halbwertzeit. Zudem besteht immer wieder die Vermutung,
dass neue/junge Verkäufer deutlich aggressiver verkaufen und verhandeln,
als erfahrene Vertriebsmitarbeiter. Natürlich ist es verständlich, dass Juni-
or-Sales-Reps sich nach Absolvierung des Trainee-Programms ihre Sporen
verdienen müssen. Das muss ja nur nicht gerade bei ihnen sein.

Der Vorteil bei der Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Mitarbeiter liegt
darin, dass dieser schon eine Vielzahl an Deals abgewickelt hat und mehr
Wege kennt, um an der einen oder anderen Stelle den Kunden eine Brücke
zu bauen. Erfahrene Vertriebsmitarbeiter haben schon mehr festgefahre-
ne Kundensituationen erlebt, um dann Lösungen zu finden, mit denen sich
alle Parteien arrangieren können. Letztlich muss jedoch einfach die Chemie
zwischen Ihnen und dem Vertrieb – sei es des Herstellers oder des Resel-
lers – stimmen, um miteinander gute Lösungen zu erreichen. Wenn Sie das
Gefühl haben, dass die Beziehung zwischen Ihnen und dem Vertrieb auf
der einen oder anderen Seite gestört ist, verlangen Sie nach einem anderen
Repräsentanten des Unternehmens.

           7. Loten sie alle finanziellen
                Möglichkeiten aus

Wenn Sie neue Lizenzen oder Hardware bei Oracle erwerben, gibt es ver-
schiedenste Wege, wie die Rechnung zu zahlen ist. Neben der schlichten
Bezahlung der Rechnung gibt es unterschiedliche Möglichkeiten der Finan-
zierung oder des Leasings.

Alles kann unter Umständen Sinn machen. Loten Sie an dieser Stelle alle
Varianten, die sich bieten, genau aus. Dies bietet auch Vorteile, wenn Ih-
nen vorher schon klar ist, dass Ihr Unternehmen auf jeden Fall einfach die
Rechnung zahlt und zum Beispiel keine Leasing-Modelle eingehen möchte.
Vergleichen Sie zu diesem Thema noch einmal Punkt 5., da es die Verhand-
lungen verkompliziert und Sie wohlmöglich insgesamt ein besseres Ergebnis
in Ihrem Sinne erreichen können.

Wenn Sie zum Beispiel Hardware als Leasing über einen Reseller erwerben,
fließen seitens der Leasing-Gesellschafter Kickbacks an den Reseller. Da er
hier Einnahmen generiert, kann er bei dem eigentlichen Kauf andere Rabat-
te gewähren. Hier müssen Sie nur wachsam sein, dass diese Rabatte über
den internen Zins des Leasingmodells nicht wieder aufgefressen werden.

Die Erfahrung hat gezeigt, dass eine enge Zusammenarbeit mit Ihrer Con-
trolling-Abteilung vor solchen Fehlern bewahrt. Zu beachten ist auch, dass
Ihnen klar sein muss, dass bei einem Kauf über Oracle selbst, dem Oracle
Vertrieb nur die Möglichkeiten zur Verfügung stehen, die die Oracle eigenen
Finanzierungs-Services bieten.

Wenn Sie mit einem Reseller zusammenarbeiten, können andere Banken
und Leasinggesellschaften in Betracht kommen. Lassen Sie sich von mehre-
ren Seiten Angebote erstellen, die es dann im Detail zu vergleichen und zu
verhandeln gilt.
Wenn Sie Punkt 2 dieses Whitepapers berücksichtigt haben, wird dies Ihnen
dabei helfen, an dieser Stelle bessere und detailliertere Angebote zu er-
halten, die mehr Verhandlungsspielraum lassen und am Ende zu größeren
Einsparungen auf Ihrer Seite führen.

        8. Wählen Sie den richtigen
      Zeitplan und Einkaufszeitpunkt.

Legen Sie für Ihren Einkauf einen festen Zeitplan fest und halten Sie sich
daran. Dieser Zeitplan sollte dann ein Anhang zu der Präsentation aus Punkt
2 sein. Wichtig dabei ist, dass Sie sich beim Kauf auf keine seitens des Her-
stellers oder des Resellers aufgesetzten Fristen einlassen. Natürlich gibt es
Zeiträume, die für einen Kauf günstiger sind. Das Geschäftsjahr von Oracle
endet im Mai und somit sind alle Kunden der Ansicht, dass man dann auch
die besten Deals machen kann, da jeder Deal noch die Quote des Vertriebs
verbessert und letztendlich in Provisionen mündet. Daher sollte doch der
einzelne Vertriebsmitarbeiter geneigt sein, hohe Discounts zu geben, um
noch schnell einen weiteren Auftrag an Land zu ziehen. Das kann so sein –
muss es aber nicht.

Alles hat sein für und wieder. Zum einen bekommen die Sales-Mitarbeiter
hohe Boni bzw. Kommissionen, wenn Sie Ziele übererfüllen, auf der anderen
Seite brauchen Sie aber auch Deals, wenn das neue Geschäftsjahr beginnt.
Hat also ein Vertriebsmitarbeiter seine Ziele schon übererfüllt, kann es sein,
dass er sich den Deal lieber für den Anfang des nächsten Geschäftsjahres
aufhebt und so Ihre Strategie nicht aufgeht. Letztlich werden Sie mit dieser
Strategie in Bezug auf Zeitplan und Zeitpunkt das beste Ergebnis für sich
erzielen: Stellen Sie einen Zeitplan auf, der sich an Ihren Bedürfnissen orien-
tiert, also an der technischen Projektumsetzung und der buchhalterischen
Ausgaben- und Budgetplanung. Loten Sie dann den zeit- und umsatztech-
nischen Best Case des Oracle-Vertriebs aus und versuchen Sie mit diesen
Informationen, Ihr Einkaufsprojekt zu optimieren.

Den Best Case aus Sicht der Sales-Mitarbeiter auszuloten, ist keine einfache
Übung, da die Vergütungsmodelle komplizierter sind, als Sie vermuten wer-
den. Es gibt eine ganze Reihe an Punkten, die auf den ersten Blick betrach-
tet, als vermeintlich lukrativ erscheinen, aber letztlich bei dem Oracle Sales
Rep, der vor Ihnen sitzt, keine Auswirkung auf dessen Provisionskonto hat.
Somit wird er sich für bestimmte Forderungen von Ihnen nur bedingt oder
gar nicht einsetzten – schon gar nicht, wenn er zeitlich in dem einen oder
anderen Punkt von Ihnen unter Druck gesetzt wird.

Wenn Sie sich für diesen Job Berater ins Haus holen, achten Sie darauf, dass
sicher gestellt ist, dass diese die internen Prozesse und Gepflogenheiten des
Oracle Vertriebs genau kennen, aber selbst vollständig unabhängig sind und
nicht doch an der einen oder anderen Stelle Kickbacks oder Finders Fees erhal-
ten. Lassen Sie sich diese Unabhängigkeit durchaus auch schriftlich bestätigen.

             9. Single point of contact

Arbeiten Sie stets mit nur einem einzigen Kontakt auf Seiten Oracle oder des
Resellers. Wenn sie komplizierte Einkaufs-Projekte umsetzen wollen oder
diese künstlich verkomplizieren, kann es schnell sein, dass Sie es mit einer
Vielzahl an Personen zu tun haben. Dies sollte auf jeden Fall vermieden
werden. Erhöhen Sie die Anzahl der Stellschrauben und verlängern Sie das
Gewinde, aber arbeiten Sie immer nur mit einer Person auf der anderen
Seite, die Ihnen viele zeitraubende Jobs abnimmt. Es ist wichtig, dass es auf
Ihrer Seite einfach bleibt und Sie immer den Prozess in Ihren Händen halten.
Zu beachten ist, dass aber die andere Seite nur bereit ist, Ihnen zeit- und
nervenraubende Tätigkeiten abzunehmen, wenn dahinter eine glaubwür-
dige Nutzenvermutung des Vertriebs besteht. Wie bereits erwähnt, ist es
wichtig zu verstehen, wann, wie und wo der Vertrieb entweder bei Oracle
direkt oder beim Reseller seinen Nutzen generiert.

 10. Cross Check der Vergangenheit –
  Wie sieht Ihre Einkaufshistorie aus?

Denken Sie nicht nur an den Einkauf von heute oder morgen. Richten Sie Ih-
ren Blick nach hinten und analysieren Sie bei jedem Kauf die Vergangenheit.
Es sind Fragen zu klären, wie zum Beispiel:
Was haben Sie in den letzten Jahren gekauft?

Zu welchen Preisen?

Welche Lizenzmodelle liegen bei den Altkäufen zugrunde?

Welchen Support zahlen Sie mittlerweile dafür?

Werden die Produkte überhaupt noch gebraucht und falls ja, von wem und
in welcher Nutzungstiefe?

Über wen haben Sie in der Vergangenheit eingekauft und was hat das für
Auswirkungen auf den aktuellen Deal?

Fragen Sie sich, welchen Nutzen Sie für den aktuellen Kauf aus der Ver-
gangenheit ziehen können. Zum Beispiel kann es in großen Unternehmen
durchaus Sinn ergeben, sich von der bisherigen Gepflogenheit vieler Einzel-
käufe zu verabschieden und stattdessen mit Oracle ein sogenanntes Unlimi-
ted License Agreement (Oracle ULA) zu verhandeln.

Bei einer Oracle ULA handelt es sich um eine spezielle Form eines Konzern-
vertrages für Oracle Software. Für ein vereinbartes Produktbundle erwirbt
ein Kunde für eine bestimmte Zeit das Recht, eine unlimitierte Anzahl der
entsprechenden Produkte zu installieren und zu nutzen. Der ungefähre In-
stallationsbedarf des Produktes im gewählten Zeitraum wird bei Abschluss
der Oracle ULA gemeinsam mit dem Oracle Vertrieb geschätzt und bildet die
Basis für die Preisfindung. Diese „All you can eat-Lösung“ mit Oracle bringt
viele Vorteile und lockt mit sehr hohen Discounts, aber birgt genauso viele
Gefahren und Nachteile.

            Mehr zum Thema Oracle ULA erfahren Sie unter:
            www.prolicense.com/leistungen/oracle-ula

Selbst, wenn Sie sich nicht mit einer ULA an den Oracle-Konzern binden
wollen, macht die Beschäftigung mit der Vergangenheit Sinn. Eventuell pas-
sen die alten Lizenzmodelle nicht mehr zu Ihnen und Sie wollen auf andere
Lizenzmetriken wechseln oder umgekehrt. Vor allem ist es wichtig, sich in-
tensiv mit den Supportkosten zu beschäftigen. Jeder Kauf beinhaltet auch
immer die Chance eventuell an dieser Stelle eine Optimierung zu erreichen
– vielleicht nur durch einfaches Cancel and Replace.
Um die beste Entscheidung treffen zu können, brauchen Sie nahezu perfekte
Information. In den meisten Unternehmen besteht mittlerweile ein Lizenz-
management, das detailliert die Käufe der Vergangenheit aufzeigen kann.
Wenn es jedoch um die Nutzungstiefe geht, wird es deutlich komplizierter.
Es existieren Tools am Markt, die für diesen Job geeignet sind. Teilweise sind
solche Tools auch seitens Oracle verifiziert. Die Erfahrung der letzten Jahre
hat jedoch gezeigt, dass jedes Tool seine Vor- und Nachteile hat und nicht
in der gewünschten Nutzungstiefe verlässliche Daten liefert. Jeder Output
muss noch von Oracle Lizenzexperten geprüft werden, da es immer wieder
an der einen oder anderen Stelle vorkommt, dass ein Tool bestimmte Fakto-
ren fehlinterpretiert und zum Beispiel für ein Oracle Produkt angibt, dass es
genutzt wird, obwohl dies gar nicht zutreffend ist. Schlimmer ist noch, wenn
angegeben wird, dass ein Produkt nicht genutzt wird, obwohl dies in Wirk-
lichkeit der Fall ist, denn dann werden Sie im Rahmen Ihres nächsten Oracle
Audits die Auswirkungen schmerzlich zu spüren bekommen.

             Mehr zum Thema Oracle Audit (Oracle License Review)
             erfahren Sie hier: www.prolicense.com/leistungen/oracle-audit

                     Erfahren Sie mehr über uns unter:
                      www.prolicense.com/ueber-uns

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