Orell Füssli vor dem 500-Jahr-Jubiläum - VERAISON Capital AG Zürich, 18. April 2018
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Orell Füssli feiert in 2019 das 500-Jahr-Jubiläum «Nicht die Stärksten überleben, sondern die Anpassungsfähigsten!» 3
Zusammenfassung ▪ VERAISON ist seit Juni 2015 Aktionär von Orell Füssli mit einer Beteiligung von 8.4%. VERAISON vertraut in das Unternehmen und hat seine Stellung als Aktionär auf 9.8% ausgebaut ▪ Orell Füssli verfügt über eine einzigartige Stellung im Bereich Sicherheitsdruck und Nummerierungswerke, ist an der Börse aber unterbewertet ▪ Der Unternehmenswert von Orell Füssli reduzierte sich in den letzten 10 Jahre um 20%. Das Unternehmen sollte seine Kräfte bündeln und sich fokussieren – erste Schritte wurden angekündigt ▪ Der Kauf von Landqart durch die SNB führt zu einer Verstärkung der Interessenskonflikte zwischen dem grössten Aktionär und Orell Füssli, insb. hinsichtlich dem Einsatz knapper Management-Ressourcen ▪ Das Traktandierungsbegehren von VERAISON für die Generalversammlung vom 8. Mai 2018 führt zu einer Gleichbehandlung aller Aktionäre und stärkt damit die Unabhängigkeit von Orell Füssli sowie die Kapitalmarktfähigkeit des Traditionsunternehmens Die Annahme des Traktandierungsbegehrens fördert eine nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes und sichert die Kontrolle der sich aus der Aktionariatsstruktur ergebenden Risiken 4
Orell Füssli Gruppe: 499 Jahre Druck-Tradition 1519 Firmengründung durch Christoph Froschauer 1531 Druck der Foliobibel 1780 (sog. «Zürcher Bibel») Erste Ausgabe der «Zürcher Zeitung», ab 1821 «Neue Zürcher Zeitung» 1827 Druck der ersten Wertpapiere 1843 Druck der ersten Briefmarken in Kontinentaleuropa, bzw. der zweiten Serie weltweit («Züri 4» und «Züri 6») 1897 1911 Kotierung an der Zürcher Börse Beginn der Banknotenherstellung für die Schweizerische Nationalbank 5
Orell Füssli Gruppe Heute: 6 Geschäftsfelder in 4 Divisionen Division Geschäftsfelder Banknoten- Karten-Personalisierungs- Verpackung (Track & Trace für Serialisierung Systeme Pharma- & Kosmetikindustrie) Atlantic Zeiser Lösungsanbieter Sicherheitsdruck für anspruchsvolle Banknoten & ID-Dokumente Stationärer Buchhandel und Online Buchhandel Verlag Verlag 6
Orell Füssli Gruppe: Finanzielle Entwicklung der letzten 5 Jahre Atlantic Zeiser Sicherheitsdruck Buchhandel Diverse (Verlag2) 121 130 117 109 110 93 99 95 92 79 74 72 75 Umsatz 53 56 (CHF Mio.) 11 11 10 11 11 2013 2014 2015 2016 2017 2013 2014 2015 2016 2017 2013 2014 2015 2016 2017 2013 2014 2015 2016 2017 17.5 17.4 20.1 4.2 2.6 0.4 2.0 0.5 3.1 1.8 2.0 1.6 EBIT (CHF Mio.) -0.6 -0.1 -0.4 -0.4 -0.9 -0.1 -6.7 -25.0 2013 2014 2015 2016 2017 2013 2014 2015 2016 2017 2013 2014 2015 2016 2017 2013 2014 2015 2016 2017 Ø Marge -0.7% +5.5% +1.8% -3.6% ➢ Nummerierungswerke: ➢ SNB als Hauptkunde und - ➢ Anspruchsvoller Markt mit ➢ Verlag mit Kinderbüchern, Hoher Marktanteil und lieferant 600 Buchhändlern und juristischen und Profitabilität ➢ Bisher erfolglose Suche wei- Preisbrecher Amazon Lernmedien profitabel Zentrale ➢ Versuche in Track-&-trace zu terer strategischer Partner ➢ Kapitalkosten nicht verdient ➢ Verluste mit Sachbüchern Aspekte wachsen wenig erfolgreich ➢ Kapazitätsauslastung und ➢ Wirtschaftlich nur 25.5% (oft geringe Auflagen) ➢ Strategische Überprüfung Profitabilität nachhaltig von Orell Füssli Thalia ➢ Lange Tradition eingeleitet sicherzustellen kontrolliert1 1. Orell Füssli Buchhandlungs AG und Thalia halten je 50% an Orell Füssli Thalia, wobei die deutsche Kette Hugendubel wiederum zu 49% an der Orell Füssli Buchhandlungs AG beteiligt ist 2. Inkl. Konsolidierungseffekte aus intersegmentären Erträgen 7
Unternehmenswert von Orell Füssli reduzierte sich in den letzten 10 Jahren um 20%, während der SPI Extra1 um 215% zulegte Orell Füssli Gruppe SPI Extra1 Total Shareholder Return (in %) Total Shareholder Return (in %) 50% 50% 40% 40% 29.6% 27.7% 29.7% 30% 30% 19.9% 20.1% 20% 20% 13.9% 13.1% 11.4% 11.0% 10% 10% 8.5% 1.8% 0% 0% -0.3% -1.1% -3.2% -10% -6.6% -7.1% -4.3% -10% -10.9% -20% -20% -19.1% -30% -24.6% -30% ’09 ’10 ’11 ’12 ’13 ’14 ’15 ’16 ’17 ’18YTD2 ’09 ’10 ’11 ’12 ’13 ’14 ’15 ’16 ’17 ’18YTD2 ➢ Gesamthafte Wertentwicklung -20% ➢ Gesamthafte Wertentwicklung +215% 1. Swiss Performance Index (SPI) ohne SMI-Titel 2. YTD bis Ende März 8
Schweizerische Nationalbank prägt Orell Füssli seit 1981 als Aktionär Aktienkurs Orell Füssli (OFN), in CHF 540 480 420 360 300 240 180 120 60 ‘88 ‘89 ‘90 ‘91 ‘92 ‘93 ‘94 ‘95 ‘96 ‘97 ‘98 ‘99 ‘00 ‘01 ‘02 ‘03 ‘04 ‘05 ‘06 ‘07 ‘08 ‘09 ‘10 11 ‘12 ‘13 ‘14 ‘15 ‘16 ‘17 2017: Die Schweizerische Nationalbank übernimmt 90% der Landqart AG (die restlichen 10% übernimmt Orell Füssli) ▪ 1995: Im Rahmen der Umstrukturierung des Kapitals der Orell Füssli erwirbt die Schweizerische Nationalbank zur Sicherung Ihrer Sperrminorität (33.34%) Partizipationsscheine für den anschliessenden Umtausch in Aktien ▪ 1991: Die Schweizerischen Nationalbank erhöht Ihre Beteiligung an Orell Füssli auf zwei Drittel ▪ 1981: Erstmalige Beteiligung der Schweizerischen Nationalbank an Orell Füssli (mit rund einem Drittel des Aktienkapitals) 9
Begründung der Schweizerischen Nationalbank zu den Beteiligungen 1981: Geschäftsbericht der Schweizerischen Nationalbank, S. 56 «Die Beteiligung erfolgte im Interesse der Sicherstellung der Geldversorgung des Landes auch in kritischen Zeiten. Sie wird die Bereitstellung der erforderlichen Druckkapazität und die Zusammenarbeit bei der Entwicklung neuer Banknoten erleichtern.» 1991: Geschäftsbericht der Schweizerischen Nationalbank, S. 63-64 «Im Bestreben, den Banknotendruck in der Schweiz auch längerfristig sicherzustellen, hat sich die Nationalbank zu Beginn der achtziger Jahre mit rund einem Drittel am Aktienkapital des Unternehmens beteiligt. Im Frühjahr 1991 erwarb sie ein weiteres Drittel. Sie hält damit die Mehrheit des Aktienkapitals. Die Nationalbank nutzte die damit gewonnene Handlungs- freiheit, um gemeinsam mit der Geschäftsleitung und externen Beratern eine umfassende Lagebeurteilung vorzunehmen. […] Die Nationalbank hat nicht die Absicht, die Kapitalmehrheit auf Dauer zu halten.» 1995: Geschäftsbericht der Schweizerischen Nationalbank, S. 80 «Im Rahmen der Umstrukturierung des Kapitals der Orell Füssli Graphische Betriebe AG, Zürich, bei der die früheren Namen- aktien gesplittet und — ebenso wie die Partizipationsscheine — in Einheitsnamenaktien umgewandelt wurden, erwarb die SNB zur Sicherung der Sperrminorität Partizipationsscheine für den anschliessenden Umtausch in Aktien.» 2017: Geschäftsbericht der Schweizerischen Nationalbank, S. 14 «Mit der Übernahme von Landqart stellt die Nationalbank die Bargeldversorgung sicher und gewährleistet damit die Erfüllung des gesetzlichen Auftrags.» 10
Rechtliche Grundlagen und Anlagerichtlinien der Nationalbank Nationalbankgesetz (NBG) vom 3. Oktober 2003: Gemäss Art. 5 Abs. 2 Bst. b NBG hat die Nationalbank die Versorgung des Landes mit Bargeld (Banknoten und Münzen) zu gewährleisten. Sie sorgt für einen effizienten und sicheren Barzahlungsverkehr. Bundesgesetz über die Währung und die Zahlungsmittel (WZG) vom 22. Dezember 1999: Gemäss Art. 7 Abs. 1 und 3 WZG gibt die Nationalbank nach den Bedürfnissen des Zahlungsverkehrs Banknoten aus. Sie bestimmt deren Nennwerte und Gestaltung. Die Nationalbank zieht abgenützte und beschädigte Noten aus dem Umlauf zurück. Richtlinien der Schweizerischen Nationalbank für die Anlagepolitik (Anlagerichtlinie) vom 27. Mai 2004: Gemäss Art. 2 Anlagerichtlinie stellt die Nationalbank sicher, dass kein Insiderwissen der SNB in die Anlagetätigkeit einfliessen kann und dass keine unbeabsichtigten Signalwirkungen entstehen. Aus diesem Grund werden in der Regel keine Anlagen in Schweizer Aktien oder in Anleihen schweizerischer Unternehmen getätigt. Gemäss Art. 3.2 Anlagerichtline verfolgt die Nationalbank des Weiteren keine strategischen Interessen mit ihren Aktienanlagen. 11
Unterschiedliche Interessen von SNB & Orell Füssli Minderheitsaktionären Ausgewählte Aspekte Schweizerische Nationalbank Orell Füssli Minderheitsaktionäre ▪ «Die besten und sicherstes Banknoten ▪ Hohe Qualität unter Berücksichtigung der Preis und Qualität der Welt» ungeachtet der Komplexität Komplexität und Kosten in der Herstellung der Banknoten ▪ Möglichst attraktiver Preis ▪ Möglichst hoher Verkaufspreis Neue strategische ▪ Minimierung von Reputationsrisiken ▪ Good Corporate Governance bei Akquisition Kunden bei der Belieferung von Drittstaaten von Neukunden zur Kapazitätsauslastung ▪ Minimierung von Risiken, die den ▪ Konsequente Kostenoptimierung zur Sicherheitsdenken vs. operativen Geschäftsgang von Orell nachhaltigen Sicherung des Geschäfts Kostenbewusstsein Füssli beeinträchtigen könnten (z.B. mittels Standortverlagerungen) Ressourcen- ▪ Stabilität der Organisation und ▪ Keine langfristigen Quersubventionierungen allokation Prozesse von Orell Füssli ohne Schaffung von Unternehmenswert ▪ Zurückhaltende Beobachtung der ▪ Aktive Nutzung von Geschäftschancen Kryptowährungen Entwicklungen durch Nähe zu ETH und Crypto Valley und Blockchain 12
Landqart AG: Seit längerer Zeit finanziell angespannte Situation Hintergrund und zeitliche Entwicklung Finanziell angespannte Situation seit Jahren Weltweit einziger Anbieter des Landqart - Fortress Paper Security Paper Products Segment Durasafe-Substrats, welches für die (Mio. Kanadische Dollar3) Operating Income Sales neuen Schweizer Banknotenserie 10 158 200 eingesetzt wird 139 147 5 133 150 119 5.6 0 -2.3 -2.5 100 Relevante Meilensteine -7.3 -7.0 -5 50 ▪ 2006: Fortress Paper erwirbt die Landqart AG -10 0 ▪ 2012: Landqart verkauft Wasserkraft-Anlagen für CHF 18 Mio. 2013 2014 2015 2016 20174 ▪ 2016: Landqart verkauft Grundstücke und Gebäude im Fortress Paper: (Yield to Maturity of Convertible Bond2, %) Rahmen eines Sale & Lease back für CHF 44.5 Mio. 45 ▪ 2017: Akuter Liquiditätsengpass infolge des Auftragsstopps 40 35 eines Grosskunden (erwarteter Umsatzrückgang 2018: -30%) 30 25 ▪ 2017: Schweizerische Nationalbank übernimmt 90% der 20 15 Landqart AG1 (die restlichen 10% übernimmt Orell Füssli) 10 Kaufpreis: CHF 21.5 Mio. 5 10.07.12 10.11.12 10.03.13 10.07.13 10.11.13 10.03.14 10.07.14 10.11.14 10.03.15 10.07.15 10.11.15 10.03.16 10.07.16 10.11.16 10.03.17 10.07.17 10.11.17 10.03.18 Zusätzliche Liquidität von CHF 5-15 Mio. notwendig 1. Sowie 90% an Patentgesellschaft Landqart Management & Services 2. Ticker: FGECN 7 12/31/19 Corp., ISIN: CA34961FAA09, Convertible Bond (Coupon 7.00%) 3. 1 CAN$ entsprach am 31.12.2016 0.7572 CHF 4. Bis zum Verkauf am 20. Dezember 2017 Quellen: SNB Medienmitteilung, Fortress Papers Financial Reports, Web research 13
Landqart AG: Beteiligung akzentuiert mögliche Interessenkonflikte zwischen der Schweizerischen Nationalbank und Orell Füssli Auswirkungen für Orell Füssli Zusätzliche ▪ Schweizerische Nationalbank ist neu nicht nur Hauptaktionär und Hauptkunde sondern auch Verflechtungen wichtigster Lieferant der Division Sicherheitsdruck ▪ Orell Füssli soll Industriekompetenz zur Restrukturierung von Landqart beitragen ▪ Der zu erwartende Ergebnisbeitrag für Orell Füssli ist jedoch sehr gering Operating Income von Landqart nur in einem der letzten 5 Jahre positiv 2018: Umsatzrückgang von 30% erwartet – erschwert Break-even zusätzlich Management Selbst bei positivem Jahresergebnis verbleiben nur 10% davon bei Orell Füssli Ressourcen ▪ Hohes Risiko der Verzettelung des Orell Füssli Management, da dieses bereits stark durch die relevanten Herausforderungen in den bestehenden Divisionen gefordert sind ▪ Vollständige Integration zudem wenig sinnvoll, da Orell Füssli nur einen geringen Teil der Produktionskapazität von Landqart ausmacht1 Single-Source ▪ Auferlegte Single-Source Lieferantenbeziehung (Durasafe) mit einem finanziell angeschlagenen Lieferant Unternehmen war für Orell Füssli von Anfang an kritisch – durch Beteiligung zusätzlich verstärkt Landqart erhöht die Verflechtungen (Komplexität) und birgt das Risiko, dass das Management knappe zeitliche Ressourcen in eine weitere verlustbringende Division mit unsicherem Erfolg investiert 1. Produktionskapazität Landqart: 10’500 Tonnen Banknotenpapier (rund 10+ Milliarden Banknoten). In der Schweiz waren 2017 im Ø 450 Millionen Banknoten im Umlauf Quelle: SNB, Fortress Papers Financial Reports, Web research 14
Orell Füssli mit signifikanten Wertsteigerungspotential Prioritäten für eine nachhaltige Wertsteigerung Wertsteigerungspotential Folgende Prioritäten ergeben sich aus unserer Sicht für eine Intrinsischer Wert pro Aktie Aktienkurs nachhaltige Wertsteigerung von Orell Füssli (CHF) (CHF) ▪ Atlantic Zeiser: Überprüfung strategischer Optionen + >40% (vom Verwaltungsrat angekündigt) Net Cash ▪ Sicherheitsdruck Immobilien Buchhandel/Verlag Nachhaltige Sicherstellung von Kapazitäts- Atlantic Zeiser auslastung und Profitabilität Sicherstellung einer Good Corporate Governance Sicherheitsdruck ▪ Buchhandel: Überprüfung Best Ownership ▪ Verlag: Nachhaltige Lösung unter Berücksichtigung der Tradition Sum of HQ Intrinsic Aktueller the parts costs2 Value Aktienkurs1 1. Per 7. April 2018 2. Kapitalisiert auf 12 Jahre 15
Gleichbehandlung aller Aktionäre – Unabhängigkeit von Orell Füssli 128. Ordentliche Generalversammlung der Orell Füssli Holding AG – Traktandum 6. Aktionärsantrag «Einführung eines Opting-up» 16
Sonderrecht der Nationalbank als Aktionär im «grandfathering» Vor Inkraftsetzung des neuen Bundesgesetzes über die Börsen und den Effektenhandel (BEHG heute teilweise in das FinfraG überführt), sicherte die Schweizerische Nationalbank einen Stimmanteil von 33.34%, und somit knapp mehr als der gesetzlichen Grenzwert von 33⅓% für die Angebotspflicht gemäss Art. 135 FinfraG. Für historisch begründete Beteiligungen – wie im Fall der Schweizerischen Nationalbank – wurde bei Inkraftsetzung des BEHG eine Spezialregelung vorgesehen (heute Art. 163 FinfraG). Demzufolge besteht die Angebotspflicht für Aktionäre, die am 1. Februar 1997 über mehr als 33⅓% aber weniger als 50% der Stimmrechte verfügten, erst soweit der Grenzwert von 50% überschritten wird. Sinn und Zweck der «grandfathering» Regelung war der Ausschluss einer Angebotspflicht von bestehenden Grossaktionären zum Zeitpunkt der Inkraftsetzung des BEHG jedoch nicht das Wahlrecht für Aktionäre, ein selektives Opting-up für die Zukunft zu sichern. Die Schweizerische Nationalbank ist aufgrund der Ausnahmeregelung erst verpflichtet ein Pflichtangebot zu unterbreiten, soweit sie den Grenzwert von 50% der Stimmrechte von Orell Füssli überschreitet. Die SNB profitiert heute als einzige Aktionärin von einer Ausnahme der gesetzlichen Angebotspflicht bei 33⅓% in Form eines «gesetzlichen Opting-up» auf 50% der Stimmrechte 17
Funktion der Angebotspflicht: Gleichbehandlung, Minderheitsschutz und Unternehmenskontrolle Gemäss Art. 135 des Bundesgesetzes über die Finanzmarktinfrastrukturen und das Marktverhalten im Effekten- und Derivatehandel (FinfraG) ist grundsätzlich jeder Aktionär, der den Grenzwert von 331/3% der Stimmrechte einer Gesellschaft überschreitet, verpflichtet, ein Angebot für alle kotierten Aktien der Gesellschaft zu unterbreiten. Wobei die Aktionäre in den Statuten den Grenzwert bis auf 49% anheben können (sog. Opting-up). Die Angebotspflicht ist ein wesentlicher Bestandteil des schweizerischen Kapitalmarktes und dient ▪ der Sicherung der Gleichbehandlung aller Aktionäre ▪ dem Schutz von Minderheitsaktionären ▪ der Gewährleistung eines effizienten Marktes für Unternehmenskontrolle 18
Traktandum 6. Aktionärsantrag: «Einführung eines Opting-up» 128. ordentliche Generalversammlung der Orell Füssli Holding AG Ziel: Gleichbehandlung aller Aktionäre und Unabhängigkeit von Orell Füssli VERAISON SICAV beantragt die Anhebung des Grenzwertes für die Pflicht zur Unterbreitung eines Angebots gemäss Art. 135 FinfraG von 331/3% auf 34% der Stimmrechte (Opting-up) durch die Ergänzung der Statuten der Orell Füssli Holding AG mit folgendem neuem Artikel: «Art. 4b Die Pflicht zur Unterbreitung eines öffentlichen Kaufangebotes gemäss Art. 135 des Bundesgesetzes über die Finanzmarktinfra-strukturen und das Marktverhalten im Effekten- und Derivate-handel besteht, wenn direkt, indirekt oder in gemeinsamer Absprache der Grenzwert von 34 Prozent der Stimmrechte, ob ausübbar oder nicht, überschritten wird (Opting-up).» 19
Auswirkungen einer Annahme des Traktandum 6 – Gleichstellung der Aktionäre und Freisetzung von Unternehmenspotential Auswirkungen ▪ Stärkung der Kapitalmarktfunktion in Bezug auf Orell Füssli – Gleichbehandlung aller Aktionäre, keine Sonderrechte eines Aktionärs Orell Füssli ▪ Stärkung der Unabhängigkeit von Orell Füssli – effektive Kontrolle von Interessenkonflikten ▪ Ausschluss von de facto Übernahmeschutz – Effiziente Unternehmenskontrolle ▪ Senkung des besonderen Grenzwertes der Schweizerischen Nationalbank für Schweizerische ein Pflichtangebot von 50% auf 34% und damit Annäherung an die allgemeine Nationalbank gesetzliche Regelung (33⅓%) und Gleichstellung mit allen Aktionären ▪ Minimale Anhebung des Grenzwertes des Pflichtangebotes für alle Aktionäre Minderheits- von 33⅓ auf 34% der Stimmrechte aktionäre ▪ Interessen der Minderheitsaktionäre werden damit nicht wesentlich tangiert 20
Empfehlung vom Verwaltungsrat zum Traktandum 6 VERAISON bedauert den Entscheid des Verwaltungsrates, den konstruktiven Vorschlag ohne Begründung abzulehnen: ▪ VERAISON hat das identifizierte Entwicklungspotential von Orell Füssli sowie das Traktandierungsbegehren mit der Gesellschaft und den Aktionären im Voraus besprochen ▪ VERAISON setzt sich weiterhin für einen konstruktiven Austausch ein ▪ VERAISON bleibt überzeugt, dass eine Gleichbehandlung aller Aktionäre im Interesse des Unternehmens ist. Das Traktandum gewährleistet eine transparente und klare Regelung und ist ein wichtiger Schritt zur Schliessung der vorliegenden Wertlücke 21
Auf weitere…. … 500 Jahre Orell Füssli 22
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