Organische Wirkungen von "Legal highs" auf den jugendlichen Organismus

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Organische Wirkungen von "Legal highs" auf den jugendlichen Organismus
Organische Wirkungen von „Legal highs“ auf den
jugendlichen Organismus
Frank Maier

                   Kinderklinik und Poliklinik
                   Direktor: Prof. Dr. C. P. Speer
Organische Wirkungen von "Legal highs" auf den jugendlichen Organismus
Titel der Präsentation   29.03.2016   2
Organische Wirkungen von "Legal highs" auf den jugendlichen Organismus
Keine einheitliche Substanzklasse

      ►     Synthetische Cannabinoide („Räuchermischungen“)
      ►     Amphetaminähnliche Stoffe (Mephedron) („Badesalze“)

      ►     Kurzeitige Nebenwirkungen

      ►     (Langzeitfolgen)

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Organische Wirkungen von "Legal highs" auf den jugendlichen Organismus
Stationäre Aufnahmen wegen Intoxikation

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Organische Wirkungen von "Legal highs" auf den jugendlichen Organismus
Stationäre Aufnahmen wegen Intoxikation

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Organische Wirkungen von "Legal highs" auf den jugendlichen Organismus
Stationäre Aufnahmen wegen Intoxikation

                              ►   Häufig Mischintoxikationen:
                                   ► In 7 Fällen zusätzlich
                                     Alkohol

                                  ► In einem Fall zusätzlich
                                      Methylphenidat

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Organische Wirkungen von "Legal highs" auf den jugendlichen Organismus
►   „Epidemiologische Daten“

►   „nur“ Räuchermischungen, keine Badesalze
►   6 Mädchen : 10 Jungen
►   Durchschnittsalter: 15;6 Jahre (14 - 17 Jahr)
►   In zwei Fällen intensivmedizinische Behandlung notwendig
►   Keine „Wiederholungstäter“

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Organische Wirkungen von "Legal highs" auf den jugendlichen Organismus
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Organische Wirkungen von "Legal highs" auf den jugendlichen Organismus
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Organische Wirkungen von "Legal highs" auf den jugendlichen Organismus
Fallbeispiel: 14 Jahre alte Patientin

►   Anamnese:
      ►     Karina habe am Aufnahmetag am Main mit ihren Freunden im Internet
            bestellte Räuchermischung (Psycho Joker Räuchermischung)
            geraucht. Nach plötzlich eingetretener Desorientiertheit habe die
            Freundin den Notarzt gerufen. Beim Eintreffen des Notarztes hat die
            Patientin gezittert mit weiten lichtreagiblen Pupillen, Herzfrequenz bei
            150/min, stabile Kreislaufparameter.
►   Aufnahmebefund:
      ►     Aufnahmemaße: Gewicht ca. 54 kg
      ►     Vitalparameter bei Aufnahme: SpO2 98%, Puls 134/min,
             RR 122/65 mmHg Temperatur 36,6° C.
      ►     In der klinischen Untersuchung auffällige Tachykardie,
            Hyperreflexie, sowie Mydriasis mit konjunktivaler Injektion.

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Fallbeispiel: 14 Jahre alte Patientin

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►     „Nach telefonischer Rücksprache mit der Giftnotrufzentrale Freiburg
            erfolgte bei den beschriebenen Nebenwirkungen mit cerebralen
            Krampfanfällen, Rhabdomyolyse sowie ischämischem Hirninfarkt eine
            intensivmedizinische Überwachung“

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Fallbeispiel 15 Jahre alte Patientin

►   Epikrise: Selina wurde uns mit den Rettungssanitätern über
    unsere Notaufnahme zugewiesen. Sie war vigilanzgemindert
    von der Polizei aufgefunden worden, nachdem sie laut
    eigenen Angaben Wodka konsumiert und sich übergeben
    hatte. Diese hatten den Rettungsdienst hinzugerufen bei
    dessen Eintreffen Selina wieder wach und ansprechbar war.
    Vermutet wurde auch der Konsum von Canabinoiden, der
    allerdings von Selina verneint wurde. Sie habe zwar bereits
    Canabinoide zu sich genommen, dies liege aber bereits ca. 3
    Wochen zurück. In der stationären Überwachung war Selina
    stets stabil. Blutalkoholspiegel 0‰, Blutzucker 105 mg/dl. Im
    Drogenscreening im Urin Nachweis von Canabinoiden.

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►   Dies legt nah, dass Selina doch Cannabinoide zu sich
    genommen hatte, was die initiale Vigilanzminderung erklären
    würde. Allerdings lassen sich Cannabinoide auch noch
    mehrere Wochen nach Konsum im Urin nachweisen, so dass
    auch Selinas Angabe zuletzt vor ca. 3 Wochen die Substanz
    konsumiert zu haben der Wahrheit entsprechen kann.
►   Am 20.05.2015 konnten wir Selina in wieder gutem Befinden
    in Ihre weitere ambulante Betreuung entlassen.

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►   Einschätzung häufig nur anhand den Angaben des Patienten
    möglich/Mitarbeit des Patienten nowendig!

►   Ein Nachweis von Substanzen gelingt oft mit den in der Klinik
    gängigen Methode nicht oder nur unzureichend!

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Stationäre Aufnahmen wegen Intoxikation

                              ► Hohe           Dunkelziffer?

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Synthetische Cannabinoide

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Wie arbeitet unser Gehirn?

►   Das Gehirn umfasst ca. 100
    Milliarden Nervenzellen.
►   Die Weiterleitung von
    Informationen von einer zur
    anderen Nervenzelle erfolgt
    über sogenannte
    Botenstoffe an der Synapse

Titel der Präsentation            29.03.2016   19
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►   CB1-Rezeptor:

      ►     Zentren für Gefühlregulation
      ►     Zentren für Kognition und Merkfähigkeit
      ►     Hirnstamm (vegetative Funktionen)
      ►     Periphere Nervensystem

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►   Aktivierung des Cannabinoid-Rezeptors (CB1) im Gehirn
    führt zu:
      ►     Veränderung der Stimmung
      ►     Veränderung der Wahrnehmung

      ►     Veränderung der Schmerzwahrnehmung, Schlaf, Wachheit,
            Körpertemperatur, des Herz-Kreislauf-Systems und der
            Nahrungsaufnahme

      ►     Therapeutischer Nutzen: Schmerztherapie, Übelkeit und Erbrechen
            bei Chemotherapie, Epilepsie, etc.

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► 29 Patienten
► Im Alter zwischen 14 und 30 Jahren (Median 19)
► 25 Männer : vier Frauen
► 12 Patienten (41 %) Erstkonsumenten
► 28 rauchten die Kräutermischung, einmal als Tee
  zubereitet
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►    Häufige unerwünschte Wirkungen treten auf am
       ►    Zentralen Nervensystem:
             ► Unruhe, Wahrnehmungsstörung/Halluzination, Schwindel

       ►    Kardiovaskulären System:
             ► Schneller Herzschlag, Bluthochdruck, Atemnot

       ►    Neuromuskulären System: zittern

       ►    Auge: weite Pupille
       ►    Magen-Darm-Trakt: Übelkeit und Erbrechen
       ►    Laborwerte: Hypokaliämie

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►    Unerwünschte Wirkungen treten auf am
       ►    Zentralen Nervensystem:
             ► Unruhe, Wahrnehmungsstörung/Halluzination, Schwindel
             ► Krampfanfälle (3 Patienten, 10 %)
       ►    Kardiovaskulären System:
             ► Schneller Herzschlag, Bluthochdruck, Atemnot
             ► Herzinfarkt

       ►    Neuromuskulären System: zittern
             ► „Muskelzerfall“/Rabdomyolyse
       ►    Auge: weite Pupille
       ►    Magen-Darm-Trakt: Übelkeit und Erbrechen
       ►    Laborwerte: Hypokaliämie
             ► Herzrhythmusstörung

Titel der Präsentation                       29.03.2016   27
►   „Badesalze“

      ►     Mephedron und Abwandlungen

      ►     Gehört zur Gruppe der Amphetamine
      ►     In den USA wurde es unter der irreführenden Bezeichnung bath salts
            (Badesalze) – legal, weil mit dem Hinweis „nicht zum Verzehr
            geeignet“ versehen – in Supermärkten und an Tankstellen verkauft
      ►     Aufgrund der Stickstoffverbindung als auch als Pflanzendünger
            verkauft
      ►     Einnahme schnupfen, oral, rektal, intravenös, intramuskulär

Titel der Präsentation                         29.03.2016   28
Titel der Präsentation   29.03.2016   29
►   Wirkung

      ►     Vermehrtes Vorhandensein von Dopamin
             ► Bewegungssteuerung, Gedächtnis, Glücksgefühl

      ►     Vermehrtes Vorhandensein von Noradrenalin
             ► Leistung, Konzentration

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►   Nebenwirkungen:

      ►     Zentrales Nervensystem
             ► Neurologisch Symptome
             ► Psychiatrische Symptome

      ►     Kardiovaskuläres System
      ►     Magen-Darm-Trakt

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►   Nebenwirkungen:

      ►     Zentrales Nervensystem
             ► Neurologisch Symptome: Kopfschmerzen, Zittern, cerebrale
               Anfälle, Veränderung der Körpertemperatur
             ► Psychiatrische Symptome: Unruhe, Aggression, Halluzinationen

      ►     Kardiovaskuläres System: Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen

      ►     Magen-Darm-Trakt: Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit,
            Mangelernährung

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Titel der Präsentation   29.03.2016   33
►   128 Todesfälle in Zusammenhang mit Mephedron
      ►     (in 62 Fällen sicher nachgewiesen)

►   Hohes Risiko an Mephedron zu versterben: Junges Alter
    (Durchschnittsalter 28 Jahre), männlich, vorausgegangener
    Drogenmissbrauch

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► Akute         Intoxikation

                         ► Selbstverletzendes
                           Verhalten (29 %)

                         ► Risikoverhalten

Titel der Präsentation      29.03.2016   35
►   Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Titel der Präsentation              29.03.2016   36
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