Risiko- und Erfolgsfaktoren bei Jugendlichen und ihre Auswirkungen auf das Leben im Erwachsenenalter - Kurt Häfeli, 21. März 2007 EDK-Projekt ...
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Risiko- und Erfolgsfaktoren bei Jugendlichen und ihre Auswirkungen auf das Leben im Erwachsenenalter Kurt Häfeli, 21. März 2007 EDK-Projekt Nahtstelle 2007 ZLSE-Präsentation
Forschungsstand: Risiko, Schutz, Resilienz • Auswirkungen von Risikofaktoren in der Jugend auf Erfolg/Gesundheit etc. im Erwachsenenalter • Risikokumulation und -kombinationen • Wirkung von Schutzfaktoren und Resilienz Lit.: Kauai-Studie von Werner & Smith: 700 Personen einer Hawaii-Insel von Geburt (1955) bis im Alter von 40 Mannheimer Risikokinderstudie (Laucht, Esser et al.) 2007 ZLSE-Präsentation
2007 ZLSE-Präsentation
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Zur Untersuchung 1. Hauptfragestellung 2. Methodisches: - Datengrundlage - Risikofaktoren aus der Jugend - Lebenssituation im Erwachsenenalter 3. Hauptergebnisse 2007 ZLSE-Präsentation
Fragestellungen unserer Studie • Hat eine problematische Ausgangslage bei Jugendlichen Langzeitauswirkungen auf die Lebenssituation im Erwachsenenalter? • Wenn ja – welcher Art sind diese Auswirkungen? 2007 ZLSE-Präsentation
Datengrundlage Sekundäranalyse der «Zürcher Längsschnittstudie von der Schulzeit bis zum mittleren Erwachsenenalter» (ZLSE) Psychologisches Institut der Universität Zürich; Prof. Dr. U. Schallberger 15. Lj. 36. Lj. n=394 Deutschschweizer Stichprobe, annährend repräsentativ 2007 ZLSE-Präsentation
Bereich % RG n RG/N-RG Aspekt (RG: Risikogruppe) Gesundheit Psychische Gesundheit 4% 15/372 Betroffenheit von Physische Gesundheit 3% 12/374 Risikofaktoren (15 J.) Substanzkonsum 3% 12/360 Fähigkeiten (*Einschätzung durch Lehrpersonen) Kognitive Fähigkeiten 10 % 38/344 Manuelle Fähigkeiten* 5% 18/335 Persönlichkeit Leistungsbereitschaft* 12 % 49/311 Selbstsicherheit* 14 % 52/308 Herkunft Emotion. Beziehung zu Eltern 6% 22/364 Vollständigk. Herkunftsfamilie 8% 30/354 Nationalität 5% 19/374 Herkunftsschicht 10 % 39/353 Freizeit Freizeitaktivität in Gruppen 25 % 96/287 2007 ZLSE-Präsentation
Anzahl Risikobereiche (15 J.) 40 35 30 25 Prozent 20 15 10 5 0 Anzahl Risikobereiche (0 bis 4) 2007 ZLSE-Präsentation
Erfolgskriterien im Alter von 36 Jahren Berufsleben Privatleben Leben insgesamt Subjektive Sicht Arbeitszufriedenheit Zufriedenheit mit Lebenszufriedenheit Ehe/Partnerschaft/Familie Objektive Sicht Berufsstatus Vorhandensein einer festen Überleben (Berufsprestige) Partnerschaft (Ehe/ Partnerschaft) Eigene Kinder 2007 ZLSE-Präsentation
Berufsstatus (36 J.) 40% 35% 30% 25% Männer 20% Frauen 15% 10% 5% 0% 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 2007 ZLSE-Präsentation
Lebenszufriedenheit (36 J.) 60 Lebenszufriedenheit 55 Männer (N=241) 50 45 Lebenszufriedenheit 40 Frauen (N=151) 35 % 30 25 20 15 10 5 0 n en uf e n n f ri n se zuf itte l ss zu en zu de zu de de tz d ed äu hr ried m ri e er fri e un rie un frie hr u f se unz t er ss äu 2007 ZLSE-Präsentation
Kognitive Fähigkeiten (15 J.) und Berufsprestige (36 J.) 55 50,3 50 45,3 45 43,1 40 SIOPS-Berufsprestige, 36 J. 35 32,8 30 25 20 Männer 15 Frauen 10 5 0 tief mittel-hoch Kognitive Fähigkeiten, 15. J. 2007 ZLSE-Präsentation
Manuelle Fähigkeiten (15 J.) und Privatbereich (36 J.) 100% 89% 90% 80% Manuelle Fähigkeiten 72% 70% (15 J.) gering Manuelle Fähigkeiten (15 J.) mittel-hoch 60% 56% Anteil Personen 50% 40% 33% 30% 20% 10% 0% Partnerschaft vorhanden (36 J.) Kinder vorhanden (36 J.) 2007 ZLSE-Präsentation
Leistungsbereitschaft (15 J.) und fam. Zufrieden. (36 J.) 7,0 6,5 6,2 6,1 6,0 6,0 5,5 5,3 5,0 Familiäre Zufriedenheit (36 J.) 4,5 4,0 Männer 3,5 Frauen 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 tief mittel-hoch Leistungsbereitschaft (15 J.) 2007 ZLSE-Präsentation
Selbstsicherheit (15 J.) und Zufriedenheit (36 J.) 7,0 6,5 Zufriedenheitsskala (1=s. unzufrieden bis 7=s. zufrieden) 6,0 5,9 5,5 5,5 5,2 5,0 5,0 4,5 Arbeitszufriedenheit 4,0 (36 J) Lebenszufriedenheit 3,5 (36 J) 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 tief mittel-hoch 2007 ZLSE-Präsentation
Freizeit (15 J.) und Berufsprestige (36 J.) 55 50,3 50 45,6 45,2 45 41,9 40 35 SIOPS-Berufsprestige (36 J.) 30 Männer 25 Frauen 20 15 10 5 0 nein ja Strukturierte Freizeitaktivitäten (15 J.) 2007 ZLSE-Präsentation
Haupterkenntnisse Risikofaktoren in der Jugend sind weit verbreitet. Den meisten Personen ist eine erfolgreiche Adapation im mittleren Erwachsenenalter gelungen. 8 der 12 untersuchten Risikofaktoren aus der Jugend haben Auswirkungen auf die 20 Jahre später gemessene Lebenssituation. Die Auswirkungen einer problematischen Ausgangslage auf das spätere Leben sind in der Regel negativ. Spezifische Risikofaktoren wirken sich auf spezifische Aspekte im Erwachsenenalter aus. Resilienz und Schutzfaktoren dürften eine wichtige Rolle spielen. 2007 ZLSE-Präsentation
2007 ZLSE-Präsentation
Risikofaktoren/Schutzfaktoren in Kindheit und Jugend für (Miss-)Erfolg im Erwachsenenalter (normale Schrift: ZLSE-Studie; kursiv: Kauai-Studie) Risikofaktoren Schutzfaktoren Externale Faktoren •Niedriger sozioökonomischer Status •Schlechte Beziehung zu Eltern •Verfügbarkeit von Verwandten und Nachbarn für emotionale Unterstützung •Schwere körperliche Erkrankungen oder •Dauerhafte und gute Beziehung zu psychische Störungen des Vaters / der mindestens einer primären Bezugsperson Mutter •Kriminalität, Dissozialität oder •Verlässlich unterstützende Alkoholismus eines Elternteils Bezugsperson/en im Erwachsenenalter •Keine Teilnahme in strukturierten •Soziale Förderungen (z.B. Jugendgruppen, Freizeitgruppen Schule, Kirche) 2007 ZLSE-Präsentation
Risikofaktoren/Schutzfaktoren in Kindheit und Jugend für (Miss-)Erfolg im Erwachsenenalter (normale Schrift: ZLSE-Studie; kursiv: Kauai-Studie) Risikofaktoren Schutzfaktoren Internale Faktoren •Jungen vulnerabler als Mädchen •Mädchen weniger vulnerabel •Geburtkomplikationen, •Verfügbarkeit von Verwandten und Nachbarn für Entwicklungsverzögerungen emotionale Unterstützung •Mangelnde Selbstsicherheit •Positives Selbstkonzept •Scheue, ängstliche Persönlichkeit •Robustes, kontaktfreudiges Temperament •Tiefe kognitive Fähigkeiten •Überdurchschnittliche kognitive Fähigkeiten •Ungeschicklichkeit, tiefe manuelle •Altersangemessene sensomtorische Fähigkeiten Fähigkeiten 2007 ZLSE-Präsentation
Stärkung von Resilienz im schulischen Kontext • Positive Beziehung zu Erwachsenen als Quelle sozialer Unterstützung ausserhalb der Familie • Möglichkeiten der Teilhabe an kulturell bedeutsamen, prosozialen Aktivitäten • Klassenraumbezogene Präventions- und Interventionsstrategien • Erhöhung des Selbstwertes und der Selbstwirksamkeit • Verhalten der Lehrpersonen • Emotionale Erziehung (vgl. Fingerle et al. 1999) 2007 ZLSE-Präsentation
Auffangnetz für Risikogruppen (OECD 2000 – Schlüsselfaktor) •Zahl von Aussteigern tief halten •attraktives, breites Sek.II-Bildungssystem •genügend Ausbildungsplätze •Bedürfnisse schwächster Jugendlicher berücksichtigen •Ausgestiegene eng begleiten und wieder eingliedern •Prävention und Hilfestellung •Integration von Bildung, Arbeitsmarkt und Fürsorge •Lokale Zuständigkeit •Individuelle Lösungen mit Beratung •Beispiele in Skandinavien •Vgl. auch Ostschweiz: www.die-chance.ch 2007 ZLSE-Präsentation
Literatur Fingerle, M., Freytag, A., & Julius, H. (1999). Ergebnisse der Resilienzforschung und ihre Implikationen für die (heil)pädagogische Gestaltung von schulischen Lern- und Lebenswelten. Zeitschrift für Heilpädagogik(6), 302-309. Häfeli, K., Spiess Huldi, C. & Rüesch P. (2006). Einmal gefährdet – immer gefährdert? Panorama, 3/2006, 4-5. Oser, F. et al. (2005) Die Zeitbombe des „dummen“ Schülers. Bern/Aarau: NFP43. (www.nfp43.unibe.ch) Schallberger, U., & Spiess Huldi, C. (2001). Die Zürcher Längsschnittstudie "Von der Schulzeit bis zum mittleren Erwachsenenalter". Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, 21(1), 80-89. Spiess Huldi, C., Häfeli, K., Rüesch, P. (2006): Risikofaktoren bei Jugendlichen und ihre Auswirkungen auf das Leben im Erwachsenenalter. Luzern: Schweiz. Zentralstelle für Heilpädagogik Werner, E. E. (1997). Gefährdete Kinder in der Moderne: Protektive Faktoren. VHN (Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete), 66(2), 192-203. 2007 ZLSE-Präsentation
Faktorgruppe Faktorbereich Einzelne Faktoren RISIKO/ 15 J. Internale Gesundheit Psychische Gesundheit Faktoren Physische Gesundheit Substanzkonsum Fähigkeiten Kognitive Fähigkeiten a) Manuelle Fähigkeiten b) Persönlichkeit/Charakter Leistungsbereitschaft b) Selbstsicherheit b) Externale Herkunftsfamilie Emotionale Beziehung zu Eltern Faktoren Vollständigkeit der Herkunftsfamilie Nationalität Herkunftsschicht Freizeitaktivität Teilnahme an strukturierten Gruppen a: Tests; b: Einschätzung der Lehrpersonen 2007 ZLSE-Präsentation
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