Ostern 2020 Der etwas andere Pfarrbrief - Pfarrei St. Peter und Paul Kannenbäckerland
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Ostern 2020 Der etwas andere Pfarrbrief Seht er lebt! Ja er lebt! Er stand auf am dritten Tag! (aus einem Osterlied) Liebe Gemeindemitglieder, ein kleiner Virus hält die Welt in Aufruhr. Unscheinbar, mit bloßem Auge wohl nicht zu sehen, stellt dieser Virus seit Wochen die Welt auf den Kopf. Reisen und Veranstaltungen werden abgesagt, Ängste wachsen, die Wirtschaft verzeichnet Einbrüche und vieles mehr. Und dann das noch: Ostern 2020 fällt aus! So könnte man meinen. Denn alle Gottesdienste sind für die Gemeinden abgesagt, Ostern, Erstkommunion und viele andere. - Das tut weh. Aber ist es wirklich so? Wenn es so wäre, würde es bedeuten, dieser kleine Virus ist stärker als Gott. Oder: Das Wirken der Menschen ist stärker als Gott. Aber gerade das ist Teil der Osterbotschaft: Gottes Liebe besiegt (sogar) den Tod. Deshalb kann Ostern gar nicht ausfallen. Wenn ich genau hinschaue, hat Ostern schon längst begonnen. Denn überall gibt es neben den schmerzlichen und beängstigenden Nachrichten Hoffnungszeichen. Da melden sich Menschen, um für ihre Nachbarn einkaufen zu gehen. Per Telefon oder E-Mail werden Kontakte neu gepflegt. Initiativen schneidern Mundschutztücher. In einer Tageszeitung werden täglich solche Hoffnungszeichen notiert. Wir können Ostern nicht in gewohnter Weise in unseren Kirchen feiern. Diese Handreichung will Ihnen Impulse geben, die Feiern der Kar- und Ostertage in Ihre Häuser zu verlegen. Im Namen all meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wünsche ich Ihnen eine große Kraft durch die Osterbotschaft. 1 Ihr Pfarrer Alfred Much
Feiern wir die österlichen Tage! Jesus geht mit uns. Er zieht als König in Jerusalem ein und die Menschen jubeln ihm zu. Jesus feiert das letzte Abendmahl und schenkt sich uns und damit eine ganz besondere Gemeinschaft. Er geht durch Leid und Tod und stirbt am Kreuz. Und er bleibt nicht im Tod. Wir dürfen Auferstehung feiern. Auch wenn dieses Jahr alles anders ist: Wir dürfen Ostern feiern. Sie sind eingeladen, zu Hause die österlichen Tage zu begehen, zu gestalten, zu feiern und im Gebet mit der Gemeinde und den Mitchristen in Verbindung zu bleiben und in besonderer Weise Ostern zu feiern. Zu folgenden Zeiten finden unter Ausschluss der Öffentlichkeit in der Pfarrkirche St. Peter und Paul Gottesdienste statt: Palmsonntag 05.04.2020, 9.30 Hl. Messe mit Palmweihe Gründonnerstag 09.04.2020, 20.00 Uhr Abendmahlsmesse Karfreitag, 10.04.2020, 15.00 Uhr Liturgie vom Leiden und Sterben Jesu Karsamstag, 11.04.2020, 21.00 Uhr Feier der Osternacht Die Kirchentüren werden leider verschlossen sein. Die Texte, Gebete und Impulse auf den kommenden Seiten laden ein, im Gedanken und im Gebet mitzufeiern. Außerdem liegen für sie in den Kirchen der Pfarrei bereit: gesegnete Palmzweige und Osterkerzen für zu Hause ab Palmsonntag Nachmittag und Osterwasser und Osterbildchen ab Ostersonntag Mittag. Wir ermutigen sie mit Phantasie und Kreativität die Ostertage zu Hause zu gestalten und dabei auch an ihre Familien, Freunde und Nachbarn zu denken, besonders auch an die, die alleine sind. Einige Anregungen finden sie im Folgenden. 2
Palmsonntag In unseren Gottesdiensten ist der Palmsonntag geprägt von der Palmweihe und dem Evangelium vom Einzug Jesu in Jerusalem. Zudem wird in den Gottesdiensten die Leidensgeschichte vorgetragen. Sie lässt uns schon einen Blick werfen auf die kommenden Tage. Der hier abgedruckte Vorschlag konzentriert sich auf den Einzug Jesu in Jerusalem. Sie können sich von dem Vorschlag als einzelne Person oder auch als Familie leiten lassen. 1) Hinführung: Besuche bei uns: Ich / Wir rufen uns in Erinnerung, über welche Besuche ich mich freue oder ich mich in den letzten Jahren gefreut habe. (Vielleicht finde ich im Handy noch ein Bild davon oder ich entdecke in der Wohnung noch ein Mitbringsel von diesem Besuch.) 2) Freude über den Besuch Jesu in Jerusalem Menschen in Jerusalem haben sich über den Besuch Jesu sehr gefreut. Davon erzählt die Bibel. Die Geschichte davon steht z.B. im Matthäus- Evangelium: Mt 21. 1-11 Die Geschichte wird laut vorgelesen. 3) Das Evangelium nachspielen / nachspüren a) (wenn ich allein bin): Ich schreite bewusst durch meine Wohnung und gehe in ein Zimmer. Hier versuche ich mir vorzustellen (bei einer schönen Musik) wie es Jesus ergangen ist, als er in Jerusalem eingezogen ist. Dann versetze ich mich in die Rolle des Zuschauers bzw. in die, die Hosanna gerufen haben. b) (in der Familie): Der Weg Jesu kann mit Tüchern, Steinen u.a. auf dem Boden nachgelegt werden. Figuren stellen Jesus dar und die Menschen am Wegrand. Jemand bewegt die Jesus-Figur, andere rufen Hosanna, wenn er durch das Stadttor kommt. 4) Danke sagen für Jesus Ich / Wir überlegen, was wir an Jesus schätzen. Jeder einzelne Gedanke wird auf ein (buntes) Stück Papier aufgeschrieben. 3
5) KLEINER GOTTESDIENST: (Vorbereitung: Blumenvase mit einem Ginsterstrauch o.ä., Kerze, Schnur, Schere; Kerze wird erst vor dem Evangelium angezündet) LIED: Wo zwei oder drei [797] oder Liebster Jesus, wir sind hier [149] oder Lasst uns miteinander singen, loben, danken dem Herrn Wir beginnen im NAMEN DES VATERS … GEBET: Guter Gott, heute erinnern wir uns an Jesus, als er damals in Jerusalem eingezogen ist. Die Menschen haben sich über Jesus gefreut. Auch wir freuen uns über Jesus. Wir danken dir, dass du Jesus zu uns gesandt hast. AMEN EVANGELIUM (Wir bitten jemanden aus unserer Runde, die Kerze anzuzünden.) Wir zünden die Kerze an. Sie soll uns sagen, dass Jesus jetzt unter uns ist, wenn wir aus der Heiligen Schrift vorlesen. Aus dem Evangelium nach Matthäus (Mt 21, 1-11) (Nun wird das Evangelium vom Einzug in Jerusalem vorgetragen.) LIED: Singt dem König Freudenpsalmen [280,1] oder Gelobt seist du, Herr Jesus Christ [375] JESUS, UNSER FREUND Nun werden die Sätze, was wir an Jesus schätzen, einzeln vorgelesen und mit einer Schnur an den Strauch gehängt. LIED: Meine Hoffnung, meine Freude [365] VATER UNSER Wir beten gemeinsam das Vater unser und denken dabei an die Menschen, die wir vermissen, mit denen wir heute gern zusammen wären. SEGENSGEBET Guter Gott, dein Sohn Jesus ist für alle Menschen zum Segen geworden. Schenke auch uns Deinen Segen: IM NAMEN DES VATERS, DES SOHNES, UND DES HEILIGEN GEISTES – AMEN Gestaltung durch Alfred Much 4
Gründonnerstag – ein besonderes Mahl Sie können diesen Gottesdienst als eine Einheit oder bei einem besonderen feierlichen Abendessen mit ihrer Familie feiern. Vor dem Essen Mögliche Lieder und Kanons GL 281; 282; 285; 286 Kreuzzeichen Einführung: Wir stehen heute vor dem Höhenpunkt unseres Glaubens. Mit dem heutigen Gottesdienst beginnen wir die Österlichen Drei Tage. Wir gedenken und vergegenwärtigen den Tod und die Auferstehung Jesu. Den Auftrag dazu gibt Jesus selbst. „Tut dies zu meinem Gedächtnis!“ Nichts verbindet uns enger mit ihm und untereinander. Das ist sein Geschenk und sein Vermächtnis für uns. Die erste Lesung aus dem Exodus Buch (Ex 12,1-8.11-14) erinnert „an die Sorge Gottes für sein Volk, dem er einst im Zeichen des geschlachteten Lammes Nahrung und Rettung geschenkt hat. Christus, der seinem Leib und sein Blut für die Menschen gibt, ist unser Osterlamm.“ (GL 304) Vergebungsbitte: Guter Gott, Du liebst uns vollkommen. Wir stehen vor Dir als bedürftige Menschen. Wir brauchen deine Liebe, dein Erbarmen, deine Kraft für unseren Dienst und unser Leben. Nimm uns an und erfülle uns mit deiner Gegenwart, damit wir ein Segen werden für diese Welt. Darum bitten wir durch Christus unseren Herrn. Amen Gebet vor der Lesung: Allmächtiger, ewiger Gott, am Abend vor seinem Leiden hat dein geliebter Sohn der Kirche das Opfer des Neuen und Ewigen Bundes anvertraut und das Gastmahl seiner Liebe gestiftet. Gib, dass wir aus diesem Geheimnis die Fülle des Lebens und der Liebe empfangen. Darum bitten wir durch Christus unseren Herrn. Amen 5
1. Lesung aus dem Exodus Buch Der HERR sprach zu Mose und Aaron im Land Ägypten: Dieser Monat soll die Reihe eurer Monate eröffnen, er soll euch als der Erste unter den Monaten des Jahres gelten. Sagt der ganzen Gemeinde Israel: Am Zehnten dieses Monats soll jeder ein Lamm für seine Familie holen, ein Lamm für jedes Haus. Ist die Hausgemeinschaft für ein Lamm zu klein, so nehme er es zusammen mit dem Nachbarn, der seinem Haus am nächsten wohnt, nach der Anzahl der Personen. Bei der Aufteilung des Lammes müsst ihr berücksichtigen, wie viel der Einzelne essen kann. Nur ein fehlerfreies, männliches, einjähriges Lamm darf es sein, das Junge eines Schafes oder einer Ziege müsst ihr nehmen. Ihr sollt es bis zum vierzehnten Tag dieses Monats aufbewahren. In der Abenddämmerung soll die ganze versammelte Gemeinde Israel es schlachten. Man nehme etwas von dem Blut und bestreiche damit die beiden Türpfosten und den Türsturz an den Häusern, in denen man es essen will. Noch in der gleichen Nacht soll man das Fleisch essen. Über dem Feuer gebraten und zusammen mit ungesäuertem Brot und Bitterkräutern soll man es essen. So aber sollt ihr es essen: eure Hüften gegürtet, Schuhe an euren Füßen und euren Stab in eurer Hand. Esst es hastig! Es ist ein Pessach für den HERRN. In dieser Nacht gehe ich durch das Land Ägypten und erschlage im Land Ägypten jede Erstgeburt bei Mensch und Vieh. Über alle Götter Ägyptens halte ich Gericht, ich, der HERR. Das Blut an den Häusern, in denen ihr wohnt, soll für euch ein Zeichen sein. Wenn ich das Blut sehe, werde ich an euch vorübergehen und das vernichtende Unheil wird euch nicht treffen, wenn ich das Land Ägypten schlage. Diesen Tag sollt ihr als Gedenktag begehen. Feiert ihn als Fest für den HERRN! Für eure kommenden Generationen wird es eine ewige Satzung sein, das Fest zu feiern! Ps 116 Dank für Rettung aus Todesnot GL 629, 2+3 2. Lesung 1Kor 11,23-26 Aus dem Brief des Apostels Paulus an Dich Schwestern und Brüder Denn ich habe vom Herrn empfangen, was ich euch dann überliefert habe: Jesus, der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte: 6
Das ist mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis! Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sagte: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut. Tut dies, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis! Denn sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt. Wenn man den Gottesdienst mit feierlichem Essen feiert, hier wäre der gute Zeitpunkt für das Essen Nach dem Essen: Joh 13,1-15. Evangelium aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes Die Fußwaschung Es war vor dem Paschafest. Jesus wusste, dass seine Stunde gekommen war, um aus dieser Welt zum Vater hinüberzugehen. Da er die Seinen liebte, die in der Welt waren, liebte er sie bis zur Vollendung. Es fand ein Mahl statt und der Teufel hatte Judas, dem Sohn des Simon Iskariot, schon ins Herz gegeben, ihn auszuliefern. Jesus, der wusste, dass ihm der Vater alles in die Hand gegeben hatte und dass er von Gott gekommen war und zu Gott zurückkehrte, stand vom Mahl auf, legte sein Gewand ab und umgürtete sich mit einem Leinentuch. Dann goss er Wasser in eine Schüssel und begann, den Jüngern die Füße zu waschen und mit dem Leinentuch abzutrocknen, mit dem er umgürtet war. Als er zu Simon Petrus kam, sagte dieser zu ihm: Du, Herr, willst mir die Füße waschen? Jesus sagte zu ihm: Was ich tue, verstehst du jetzt noch nicht; doch später wirst du es begreifen. Petrus entgegnete ihm: Niemals sollst du mir die Füße waschen! Jesus erwiderte ihm: Wenn ich dich nicht wasche, hast du keinen Anteil an mir. Da sagte Simon Petrus zu ihm: Herr, dann nicht nur meine Füße, sondern auch die Hände und das Haupt. Jesus sagte zu ihm: Wer vom Bad kommt, ist ganz rein und braucht sich nur noch die Füße zu waschen. Auch ihr seid rein, aber nicht alle. Er wusste nämlich, wer ihn ausliefern würde; darum sagte er: Ihr seid nicht alle rein. Als er ihnen die Füße gewaschen, sein Gewand wieder angelegt und Platz genommen hatte, sagte er zu ihnen: Begreift ihr, was ich an euch getan habe? Ihr sagt zu mir Meister und Herr und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es. Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen. Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe. 7
Gedanken für Gründonnerstag: In unserem Alltag ist Gemeinschaft so wichtig. Viele junge Menschen können diese Zeit nur überleben, weil das Internet funktioniert und man im Kontakt mit Freunden bleiben kann. Für viele Menschen ist durch die Quarantäne die einzige Möglichkeit andere zu treffen abgebrochen. Viele sind einsamer als zuvor. Ich hoffe, dass sie sich durch Telefonate oder auf anderen Wegen aushelfen. Gemeinschaft kann aber auch wirklich anstrengend sein. Das erlebt man, wenn man mehrere Wochen zusammen unter einem Dach wohnt. Wenn man eigene Arbeit, gelangweilte Kinder und ihre Hausaufgaben unter ein Hut versucht zu bekommen. Auf der anderen Seite haben die Kinder die einmalige Situation so viel Zeit mit ihren Eltern zu verbringen. Gott schenkt uns in seinem Sohn seine Gemeinschaft, damit keiner von uns alleine ist. Es geschieht im einfachen Gebet, in der Begegnung mit dem Nächsten, in der Natur und vor allem in der Hl. Kommunion. Beim letzten Abendmahl lässt sich Gott im Brot und Wein für immer auf die Erde. Er will in der Gemeinschaft mit Dir leben. Er will die Gemeinschaft für uns. In der Fußwaschung können wir sehen, was wichtig ist. Sich gegenseitig die Füße waschen. D. h. anderen zu dienen, füreinander da sein, sich gegenseitig beschenken. So zu leben, als ob heute der letzte Tag wäre. So würden unsere Gespräche, das Essen, unser Leben anders aussehen. Wir beten so oft, dass Gott eine Situation in unserem Leben verändert. Vielleicht schenkt uns Gott eine Situation, um unser Leben zu ändern. „Die Frucht der Stille ist das Gebet. Die Frucht des Gebetes ist der Glaube. Die Frucht des Glaubens ist die Liebe. Die Frucht der Liebe ist das Dienen. Die Frucht des Dienens ist der Friede.“ Mutter Theresa Durch Gebet mit Euch allen eng verbunden. Fürbitten: „Nehmt und esst, das ist mein Leib. Nehmt und trinkt, das ist mein Blut“ Gott zeige uns Wege, öffne die Herzen zu größerer Gemeinschaft mit dir und untereinander. „Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt.“ Stärke unsere Gemeinschaft und entfache unsere Liebe zu jedem Nächsten „Wenn ich euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen.“ Gib uns Mut, den Nächsten als Schwester und Bruder anzunehmen. 8
„Da er die Seinen liebte, die in der Welt waren, liebte er sie bis zur Vollendung.“ Wir danken Dir für alle Menschen, die für die Kranken, Sterbenden und für uns in der Zeit der Krise da stehen. Gib du ihnen die Kraft! „Denn sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.“ Für unsere Verstorbenen, lass sie ewig leben bei dir. Vater unser Gebet: Mein Jesus, ich glaube, dass Du in der Hl. Kommunion gegenwärtig bist. Ich liebe Dich so wie ich kann, und ich dürste und hungre nach der Kommunion mit Dir. Da ich Dich jetzt nicht in der Heiligen Eucharistie empfangen kann, bitte ich Dich innig, komme in geistiger Weise zu mir und nimm Wohnung in meinem Herzen. Schenke mir die Kraft für jeden Tag. Ich empfange Dich, vereinige mich ganz mit Dir und bete dich an, mein Heiland und Erlöser. Lass nicht zu, dass ich mich je von Dir trenne. Amen. Segen: Gott spricht: Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein. Der Herr segne dich und behüte dich. Der Herr lasse sein Angesicht über dir leuchten und sei dir gnädig. Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und schenke dir Frieden. Mögliche Lieder und Kanons GL 281; 282; 285; 286 Tipps und Ideen für Gründonnerstag: 1. Gottesdienst zusammen feiern als Gottesdienst für sich oder mit dem Abendessen integriert. Texte aufteilen. Sich Zeit für die Texte nehmen. 2. Feierlich gemeinsam Essen. Zusammen das Essen vorbereiten, Tisch decken und aufräumen. 3. Ein kleines Brot auf dem Tisch segnen. Das Brot miteinander brechen und sich etwas wünschen, sich versöhnen, ein gutes Wort sagen. 4. Eine Kerze als Zeichen der Verbundenheit mit Lebenden und Verstorbenen anzünden. 5. Sich nach dem Essen Zeit nehmen, alte Fotos anschauen und dazu die Geschichten erzählen. 6. Jemanden überraschen und anrufen, alte Kontakte erfrischen. Gestaltung durch Radoslaw Lydkowski 9
Karfreitag Der Karfreitag wird im Englischen „the good friday“ genannt = der gute Freitag, an dem Gottes Sohn Jesus Christus für unsere Schuld am Kreuz gestorben ist und so alles wieder gut gemacht hat. Wie können wir Zuhause an Jesu Liebe denken, dafür danken und uns mit seiner Liebe verbinden? Wir treffen uns um 15 Uhr zur Todesstunde von Jesus. Wir singen oder beten ein Lied (Gotteslob, z.B. Nr. 270, 298, 294, 358, 365) und lesen in der Bibel, wie Jesus am Kreuz stirbt. Wir legen ein Kreuz in die Mitte des Tisches und zünden Kerzen an. Wir suchen Blumen, stellen sie zum Kreuz, und sagen Gott unseren Dank und unsere Bitten. Wir gehen nach draußen und holen einen Dornenzweig, daraus formen wir eine Dornenkrone (Gartenschere und Handschuhe!) – um zu spüren, wie sehr Jesus für uns gelitten hat. Gebete vor dem Kreuz stehen im Gotteslob unter der Nr. 5,2+3 Wir bitten Gott, dass er uns segnet und machen bewusst das Kreuzzeichen, beten zusammen ein Vater Unser. Karfreitagskreuze Hier eine Familientradition: Wir formen und backen „Karfeitags- Kreuze“ am Morgen und um 15 Uhr nach einem Gebet essen wir die Kreuze dann zusammen. 10
Unser verwendetes Rezept der gebackenen Karfreitagskreuze: nach einem Rezept der H. Hildegard von Bingen (siehe: Nerven/Energie-Kekse - Universal-Heilmittel) Eine halbe Tasse Wasser und 500 g Rohrzucker im Topf erwärmen, bis die Zuckerkristalle sich aufgelöst haben. 250 g geschmolzene Butter unterrühren.4 Eier, einen halben TL Salz, 200 g gemahlene Mandeln, 45 g Zimt, 45 g Muskat, 10 g gemahlene Nelken, 1000 g Dinkelmehl (Auszugsmehl, kein Vollkornmehl) - davon ca. 700 g darunter rühren, mit den Übrigen 300 g den Teig ausrollen/verarbeiten. Der Teig sollte gut gekühlt sein, um gut damit Formen zu können (z.B. über Nacht im Kühlschrank abgedeckt lagern). Der Teig reicht für viele Kreuze, es können vom nicht benutzten Teig auch Auferstehungssymbole mit Backförmchen ausgestochen werden z.B. ein Lamm oder ein Herz oder ein Schmetterling, diese Plätzchen kommen bei uns dann ins Osternest. Für eine kleine Familie reicht ein Drittel oder das halbe Rezept aus! Gebet Dieses Gebet kann ich meditieren, immer wieder in kleinen Stücken beten, wir können uns auch in der Familie erzählen, was uns besonders wichtig ist. Christus ist der Name von Jesus als der Auferstandene, wer will kann auch den vertrauteren Namen Jesus einsetzen. Christus, göttlicher Herr, Dich liebt, wer nur Kraft hat zu lieben: unbewusst, wer Dich nicht kennt, sehnsuchtsvoll, wer um Dich weiß. Christus, Du bist meine Hoffnung, mein Friede, mein Glück, all mein Leben: Christus, Dir neigt sich mein Geist; Christus, Dich bete ich an. Christus, an Dich halt' ich fest mit der ganzen Kraft meiner Seele: Dich, Herr, liebe ich - suche Dich, folge Dir nach. Alphanus von Salemo 11
Legende Jeder von uns trägt ein Kreuz, etwas, was mir schwer fällt, eine Krankheit, ein Schmerz, eine Trauer um einen geliebten Menschen, Schwierigkeiten bei der Arbeit, Leiden an … Vielleicht geht es mir manchmal auch so, eine Legende: Ein Mensch beklagte sich bei Gott über sein schweres Kreuz. Da führte ihn Gott in einen Raum, wo alle Kreuze der Menschen aufgestellt waren und sagte ihm: „Wähle!“ Und der Mensch machte sich auf die Suche. Da entdeckte er ein ganz dünnes Kreuz, das jedoch sehr lang war. Er sah ein ganz kleines, aber als er es aufheben wollte, war es schwer wie Blei. Dann sah er eins, das gefiel ihm und er legte es auf seine Schultern. Doch da merkte er, dass das Kreuz an der Stelle, wo es auf den Schultern auflag, eine scharfe Spitze hatte, die ihm wie ein Dorn ins Fleisch drang. So hatte jedes Kreuz etwas Unangenehmes. Als er fast alle Kreuze durchgesehen hatte, entdeckte er noch eins, das versteckt stand. Das war nicht zu schwer, nicht zu leicht, so richtig handlich, wie geschaffen für ihn. Dieses Kreuz wollte er in Zukunft tragen. Als er näher hinschaute, merkte er, dass es sein Kreuz war, das er bisher getragen hatte. Tragen wir unser eigenes Kreuz - in Liebe zu Jesus. Gestaltung durch Elisabeth Erfort 12
Ostern Texte aus der Osternachtsfeier: Gebet am Osterfeuer über der Osterkerze Christus, gestern und heute, Anfang und Ende, Alpha und Omega. Sein ist die Zeit und die Ewigkeit. Sein ist die Macht und die Herrlichkeit in alle Ewigkeit. Amen. Durch seine heiligen Wunden, die leuchten in Herrlichkeit, behüte uns und bewahre uns Christus, der Herr. Amen. Die Osterkerze wird am Osterfeuer entzündet: Christus ist glorreich auferstanden vom Tod. Sein Licht vertreibe das Dunkel der Herzen. Loblied der Myriam aus Exodus 15 nach der Lesung zum Auszug Israels aus Ägypten EX 15, 1B–2B.2C–3.4–5.6 U. 13.17–18 Kv (Kehrvers) Dem HERRN will ich singen, machtvoll hat er sich kundgetan. – Kv Ich singe dem HERRN ein Lied, / denn er ist hoch und erhaben. * Ross und Reiter warf er ins Meer. Meine Stärke und mein Lied ist der HERR, * er ist mir zur Rettung geworden. – (Kv) Er ist mein Gott, ihn will ich preisen; * den Gott meines Vaters will ich rühmen. Der HERR ist ein Krieger, * HERR ist sein Name. – (Kv) Pharaos Wagen und seine Streitmacht warf er ins Meer. * Seine besten Vorkämpfer versanken im Roten Meer. Fluten deckten sie zu, * sie sanken in die Tiefe wie Steine. – (Kv) Deine Rechte, HERR, ist herrlich an Stärke; * deine Rechte, HERR, zerschmettert den Feind. Du lenktest in deiner Güte das Volk, das du erlöst hast, * du führtest sie machtvoll zu deiner heiligen Wohnung. – (Kv) 13
Du wirst sie hinbringen und einpflanzen auf den Berg deines Erbes, * den du, HERR, zu deiner Wohnstätte gemacht hast, um dich niederzulassen, zu einem Heiligtum, HERR, von deinen Händen gegründet. * Der HERR ist König für immer und ewig. – Kv Osterhalleluja Christus ist erstanden. Halleluja. Er hat den Tod bezwungen. Halleluja. Tagesgebet Gott, du hast diese Nacht hell gemacht durch den Glanz der Auferstehung unseres Herrn. Erwecke in deiner Kirche den Geist der Kindschaft, den du uns durch die Taufe geschenkt hast, damit wir neu werden an Leib und Seele und dir mit aufrichtigem Herzen dienen. Darum bitten wir durch Jesus Christus. Amen Evangelium Lk 24,1-12 Am ersten Tag der Woche gingen die Frauen mit den wohlriechenden Salben, die sie zubereitet hatten, in aller Frühe zum Grab. Da sahen sie, dass der Stein vom Grab weggewälzt war; sie gingen hinein, aber den Leichnam Jesu, des Herrn, fanden sie nicht. Und es geschah: Während sie darüber ratlos waren, siehe, da traten zwei Männer in leuchtenden Gewändern zu ihnen. Die Frauen erschraken und blickten zu Boden. Die Männer aber sagten zu ihnen: Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier, sondern er ist auferstanden. Erinnert euch an das, was er euch gesagt hat, als er noch in Galiläa war: Der Menschensohn muss in die Hände sündiger Menschen ausgeliefert und gekreuzigt werden und am dritten Tag auferstehen. Da erinnerten sie sich an seine Worte. Und sie kehrten vom Grab zurück und berichteten das alles den Elf und allen Übrigen. Es waren Maria von Mágdala, Johanna und Maria, die Mutter des Jakobus, und die übrigen Frauen mit ihnen. Sie erzählten es den Aposteln. Doch die Apostel hielten diese Reden für Geschwätz und glaubten ihnen nicht. Petrus aber stand auf und lief zum Grab. Er beugte sich vor, sah aber nur die Leinenbinden. Dann ging er nach Hause, voll Verwunderung über das, was geschehen war. 14
Ostergedanken Das Grab ist leer, der Tote lebt. Geht nach Galiläa, dort werdet ihr ihn sehen. Geh zurück in deinen Alltag, in dein Leben, zu deiner Familie, zu deinem Beruf. Such ihn nicht bei den Toten. Such ihn da, wo Leben ist. Und wenn du ihn gefunden hast, dann geh hin und erwecke die noch schlafenden Toten zum Leben. Andrea Schwarz Tauferneuerung und Glaubensbekenntnis Fest soll mein Taufbund immer stehn, ich will die Kirche hören. Ich will den Weg des Glaubens gehen und folgen Gottes Lehren. Dank sei dem Herrn, der mich aus Gnad in seine Kirch berufen hat, ihm will ich allzeit leben. (Gotteslob 862) Fürbitten Komm, Gott des Lebens und mach die Herzen weit bei allen, die sagen: Ich kenne schon alles, es gibt nichts Neues. Komm, Gott des Lebens und mache die Herzen weit bei allen, die sagen: Ich bin so enttäuscht. Komm, Gott des Lebens und mache die Herzen weit bei allen, die sagen: Meine Augen sind vor Traurigkeit ganz dunkel. Komm, Gott des Lebens und mache die Herzen weit bei allen, die gelähmt sind vor Angst. Komm, Gott des Lebens und mache die Herzen weit bei allen, die Sehnsucht haben nach Licht und Leben. Ostersegen Der Gott des Lichtes und des Lebens strahle leuchtend auf über uns. Er lasse uns das Feuer der Liebe spüren und wärme unsere Herzen mit seiner Lebensglut, damit wir seine Güte und seine Barmherzigkeit erkennen. Er lasse uns aufstehen, wenn Leid unser Leben lähmt und lasse uns seine Stimme hören, wenn er ruft: Ich will, dass du lebst. Ich bleibe an deiner Seite. Das gewähre uns Gott, durch Jesus Christus, der wahrhaftig auferstanden ist von den Toten. Amen 15
Osterlied Das Grab ist leer, der Held erwacht, der Heiland ist erstanden! Da sieht man seiner Gottheit Macht; sie macht den Tod zuschanden. Ihm kann kein Siegel, Grab noch Stein, kein Felsen widerstehn. Schließt ihn die Hölle selber ein, sie wird ihn siegreich sehn. Halleluja, Halleluja, Halleluja. Dir danken nun, Herr Jesus Christ, die Völker aller Zungen, dass du vom Tod erstanden bist, das Heil dir hast errungen. Herr, bleib bei uns, wenn’s Abend wird, dass wir nicht irregehn! So wird die Herde wie der Hirt einst glorreich auferstehen. Halleluja, Halleluja, Halleluja. (Gotteslob 779) Tipps und Ideen, das Osterfest zu Hause zu gestalten: Feiern sie in der Osternacht oder am Ostermorgen einen kleinen Gottesdienst zu Hause. Die Form kann kurz und individuell sein. Alle im Haushalt könnten etwas übernehmen (lesen, Kerze anzünden, ein Gebet sprechen). Lesen sie das Osterevangelium, zünden eine Osterkerze an, singen ein Osterlied (z.B. Wir wollen alle fröhlich sein, GL 326 oder Christ ist erstanden, GL 318) und sprechen gemeinsam ein Vater unser. Zünden sie am Ostermorgen die Osterkerze an uns beten oder singen ein Halleluja – oder mit Kindern ein Lied, das sie kennen, z.B. Gottes Liebe ist so wunderbar, GL 819 Die Osterkerze kann einen schönen Platz beim Osterfrühstück finden. Färben sie im Haushalt gemeinsam Ostereier und dekorieren die Wohnung hübsch. Machen sie alleine, zu zweit oder in ganz kleiner Familiengruppe – so wie es derzeit erlaubt ist – einen Osterspaziergang. Gehen sie in der Kirche vorbei und verweilen einen kurzen Moment mit einem Gebet, singen ein Halleluja und nehmen sich Osterwasser und Osterbildchen mit – bringen sie es gerne auch einem lieben Menschen mit. Denken sie auch an ihre Nachbarn und einsame Menschen in der Umgebung. Ein selbstgemaltes Osterbild, eine Karte mit einem Ostergruß in den Briefkasten, ein kleines Osterkörbchen vor die Tür gestellt oder ein Osterzweig und eine Osterkerze… Schenken sie Osterfreude weiter. Haben sie Phantasie, das Leben zu feiern. Frohe und gesegnete Ostern! Gestaltung durch Anja Scherer 16
Sie können auch lesen