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Landesbank Baden-Württemberg Outlook Telecoms 2. Halbjahr 2017 Branche profitiert von der Digitalisierung – Telecoms gewinnen an Attraktivität Uwe Burkert, Chefvolkswirt, Leiter des Bereichs Research Autorin: Bettina Deuscher
Landesbank Baden-Württemberg | 06.07.2017 | Credit Outlook - Telecoms - 2. Halbjahr 2017 Seite 2 Agenda 1. Auf einen Blick 2. Ausgewählte Telekom-Märkte im Überblick: Europa, Deutschland, Italien, Niederlande, UK 3. M&A / Regulierung 4. Fundamentale Entwicklung / Ratings 5. Primärmarkt / Marktbewertung / Neuemissionen 6. Coverage / Disclaimer / Ansprechpartner
Landesbank Baden-Württemberg | 06.07.2017 | Credit Outlook - Telecoms - 2. Halbjahr 2017 Seite 3 Auf einen Blick – Mobiler Datenverkehr wächst unaufhaltsam Abb. 1: Mobiler Datenverkehr in Westeuropa Abb. 2: Mobiler Datenverkehr in Asien/Pazifik 4.036 22.715 2.947 15.991 2.135 11.105 1.530 7.470 1.073 4.943 724 3.135 2016 2017e 2018e 2019e 2020e 2021e 2016 2017e 2018e 2019e 2020e 2021e Mobiler Datenverkehr in Asia Pacific Petabytes pro Monat Mobile Data traffic West Europe in Petabytes pro Monat Abb. 3: Weltweiter mobiler Datenverkehr Abb. 4: Wachstumsraten mobile Daten % CAGR 2016-2021 65% 48,3 49% 47% 46% 41% 41% 34% 34,4 24,2 16,6 11,2 Westeuropa Global Osten/Afrika Nordamerika Asien/Pazifik Zentral- und Lateinamerika Osteuropa 7,2 2016 2017 2018 2019 2020 2021 Mittlerer %-Wachstum CAGR 2016-2021 Mobiler Datenverkehr in Exabytes pro Monat Quelle: Abb. 1-4: Cisco VNI Forecast and Methodology 2016-2021
Landesbank Baden-Württemberg | 06.07.2017 | Credit Outlook - Telecoms - 2. Halbjahr 2017 Seite 4 Auf einen Blick – Regional unterschiedliche Mobilfunkpreise in Europa Abb. 1: Preise Mobilfunk – Bsp. Deutschland Abb. 2: Preise Mobilfunk – Bsp. UK Mobilfunkpreise Durchschnittswerte je Privatkunde/Monat Mobilfunkpreise Durchschnittswerte je Privatkunde/Monat 30 50 25 40 20 30 15 20 10 5 10 0 0 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 2014 2015 2016 2014 2015 2016 Vodafone Deutsche Telekom BT Group Vodafone UK Abb. 3: Preise Mobilfunk – Bsp. Italien Abb. 4: Preise Mobilfunk – Bsp. Spanien Mobilfunkpreise Durchschnittswerte je Privatkunde/Monat Mobilfunkpreise Durchschnittswerte je Privatkunde/Monat * 20 90 80 15 70 60 50 10 40 30 5 20 10 0 0 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 2014 2015 2016 2014 2015 2016 2017 Telecom Italia Vodafone Italy Vodafone Italy prepaid Telefonica Spain - Multiplay Vodafone Spain - Single Mobile Quelle: Abb. 1 – 4: Unternehmen, LBBW Research Abb4: * seit 2014 Umstellung des ARPU Mobile Reporting von Telefonica auf neuen Multiplay-Tarif Fusion
Landesbank Baden-Württemberg | 06.07.2017 | Credit Outlook - Telecoms - 2. Halbjahr 2017 Seite 5 Gewichtungsempfehlung Telecoms angehoben: Übergewichten Chancen Risiken Erlös- und Ergebnisstabilisierung 2017 erwartet Hohe Netzinvestitionen, jedoch Wachstumsinvestitionen für Rasant wachsender Datenverkehr übersteigt rückläufige das rasant steigende Datenvolumen infolge der zunehmenden Sprachtelefonie zunehmend, weiteres Wachstum zu erwarten Digitalisierung in allen Branchen Fundamentals Wachstumspotenzial der rasant wachsenden Daten (u.a. M2M) Regulierungsrisiken + Multi-Play-Produkte, „More-for-More“, „Zero Ratings“* erhöhen Währungsrisiken, je nach Unternehmensstrategie Kundenbindung, verringern Wechselbereitschaft der Nutzer Intensiver Wettbewerb, Konsolidierungstrend im Bereich Finanzpolitik (inkl. M&A) Netzausbau in neue Netze wird nachhaltig die Maintenance- Mobilfunk und von Konvergenz-Deals von Kabelfirmen mit TK- Kosten der Netzbetreiber senken Unternehmen Positive Berichtssaison des Auftaktquartals 2017 Neuer 5G-Mobilfunkstandard verursacht neue Spektrumkosten 1. HJ 2017 mehr positive Ratingaktionen als negative von Technologie-basiert wiederkehrende hohe Zusatzkosten für S&P und Moody‘s auslaufendes oder neues Spektrum für die Mobilfunk- Nach Jahren rückläufiger Erlöse aus sinkender Sprachtelefonie technologie zur Sicherung der Marktposition kehrt die Branche zu Erlöswachstum zurück Historisch bedingt hohe Regulierungsrisiken der „alten Finanzielle Reserven zur Ratingsicherung vorhanden, da Technologie“ (v.a. des schmalbandigen Kupferkabels), jedoch Ratings sorgen die zunehmende Digitalisierung und ein hoher Telecoms im branchenübergreifenden Vergleich bei den Zuwendungen an die Aktionäre auf einem relativ hohen Niveau Investitionsbedarf in neue zukunftsfähige Technologien (v.a. + Glasfaser, 5G) für ein positives Regulierungsumfeld („so liegen (Dividenden, Aktienrückkäufe, Sonderausschüttungen) wenig Regulierung wie nötig“) wichtige Vereinzelt Wahl von Scrip-Dividende zur Free Cash Flow- Ratingeinflussfaktoren Optimierung Pensions-Risiken wegen niedriger Diskontsätze Historisch bedingt als Infrastrukturasset-Betreiber relativ hohe Konsolidierung des fragmentierten europäischen TK-Marktes, strategische Bedeutung für nationale Regierungen, bei vielen verglichen zu den TK-Märkten in USA und Asien, wird von der Incumbents bestehen Staatsbeteiligungen EU-Politik forciert, Ziel: „EU- Single Digital Market“ Quellen: Unternehmen, Bloomberg, Ratingagenturen, LBBW Research *Zero Ratings bedeutet, der Netzbetreiber „verschenkt“ Datenvolumen für spezielle Dienste wie Musik-Streamings
Landesbank Baden-Württemberg | 06.07.2017 | Credit Outlook - Telecoms - 2. Halbjahr 2017 Seite 6 Gewichtungsempfehlung Telecoms angehoben: Übergewichten Chancen Risiken TK-Markt Italien: Voraussichtlich im 2. Halbjahr 2017 oder EU-weiter TK-Markt: Wegfall des Roaming für Datendownloads Jahresanfang 2018 Start des Markteintritts des neuen und Sprache seit dem 15. Juni 2017 im EU-Ausland viertgrößten Mobilfunkanbieters in Iliad, nachdem die EU- TK-Markt UK: Überraschend negative Regulierungs- Regulierung den Merger Wind Italy und VimpelCom 2016 unter entscheidung zu geplantem Mobilfunk-Merger von O2 UK im Auflagen genehmigte Jahr 2016 (geplanter Käufer: CK Hutchison, rd. 14,7 Mrd. EUR) TK-Markt UK: Ofcom traf im 1. HJ 2017 mit BT Group eine Intensivierung des Wettbewerbs für TK-Netzbetreiber durch Regulierung Vereinbarung zur Regelung von BTs Wholesale-Geschäft, d.h. generell positives Regulierungsumfeld für konvergente M&A- die Unsicherheit einer Abspaltung von Openreach ist aufgelöst Deals von Kabelunternehmen mit Mobilfunkanbietern (Bspw. + TK-Markt D: Aktuelle Konsolidierung am MVNO-Markt mit Vodafone-Kauf von Ono/Spanien und KDG/Deutschland, weitere geplantem Zusammenschluss von United Internet und Drillisch, aktuell genehmigter Zusammenschluss von Ziggo Netherlands Brancheneinflussfaktoren Zustimmung der Regulierungsaufsicht für 2. HJ 2017 erwartet (LibertyGlobal-Tochtergesellschaft) mit Vodafone Netherlands). EU-weiter TK-Markt: Aktuelle Entscheidung des EU Parlaments Bei Incumbents mit Staatsbeteiligungen dürften differenzierte und des EU-Rats zum neuen Kodex-Vorschlag für die politische Interessen der Regierungen länderübergreifender elektronische Kommunikation (v.a. Verbesserung des Akquisitionen / Fusionen erschweren Infrastrukturwettbewerbs), voraussichtlich bis Ende 2017 soll ein Legislativvorschlag erzielt sein, so dass dessen Umsetzung weit vor 2020 in den EU-Mitgliedstaaten realisierbar wird Aktuell relativ attraktive Sektorspreads verglichen zum Hohe Neuemissionstätigkeit des Sektors im Vergleich zu Markt Gesamtmarkt Corporates und anderen Branchen (Markit/iBoxx) anderen Branchen als Spread-belastend für Sekundärmarkt Historisch sehr enge Spreadkorrelation zu Utilities hat sich Unternehmensspezifische Ratingrisiken auf Einzeltitel-Ebene + aufgelöst, attraktiver Spread Pick-up von rd. 10 Bp bergen Spread-Rückschlagspotenzial, jedoch überwiegen Technischer Support der Spreads durch anhaltend regelmäßige unseres Erachtens aktuell positive Ratingaktionen in der Spreads Branche CSPP-Käufe von Telecoms (bis auf wenige Ausnahmen) Anhebung unserer Sektorempfehlung auf Übergewichten (bislang: Neutral). Quellen: Nationale Regulierungsbehörden, EU-Kommission, BNetzA, Bloomberg, Markit iBoxx, LBBW Research
Landesbank Baden-Württemberg | 06.07.2017 | Credit Outlook - Telecoms - 2. Halbjahr 2017 Seite 7 Emittenten-Empfehlungen und ihre jeweiligen Top Picks Deutsche Telekom Bonds mit Ratingmarktkurven (Z-Spreads Bp.) Orange Bonds mit Ratingmarktkurven (Z-Spreads Bp.) 110 110 DT Neuemission vom Januar 2017 100 DT 01.2033 100 90 90 BBB+ Neuemissionen ORAFP 09.2023, 80 DT 05.2026 80 09.2027 vom März 2017 BBB+ DT 01.2021, DT 01.2024 Neuemission DT 10.2030 70 Neuemissionen vom Mai 2017 70 vom April 2017 ORAFP 01.2033 A- A- 60 DT 01.2028 60 DT 04.2028 50 DT 01.2027 50 DT 05.2026 A A 40 DT 04.2025 A+ 40 DT 10.2024 A+ 30 DT 01.2024 ORAFP 03.2023 ORAFP 01.2024 ORAFP 09.2027 AA- 30 DT 04.2023 ORAFP 09.2023ORAFP 02.2027 AA- ORAFP 06.2022 ORAFP 09.2022 20 DT 04.2021 DT DT 07.2022 10.2021 20 ORAFP 10.2019 ORAFP 01.2021 DT 01.2021 ORAFP 01.2019 ORAFP 04.2020 DT 03.2020 10 10 DT 10.2019 ORAFP 09.2018 0 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 CDS ORAFP (BBB+/stab; Baa1/stab; BBB+/stab) CDS Deutsche Telekom (BBB+/stab; Baa1/stab; BBB+/stab) Wie von uns zu Jahresbeginn erwartet, wurde die Deutsche Telekom Daneben empfehlen wir eine Übergewichtung von Orange, was den im 1. HJ 2017 mit gleich mehreren Laufzeiten am Primärmarkt aktiv. deutlich gestärkten BBB+ Ratings geschuldet ist. Wir raten bei dem Namen, als unseres Erachtens sehr stabiler Credit Orange kam im Frühjahr mit Neuemissionen an den Markt, die wir für im Sektor, zum Übergewichten. besonders attraktiv erachten (siehe Chart), zudem empfehlen wir die Hybrids von Orange als Top Picks, siehe folgende Seite Hybrids. Auf dem erreichten Niveau bevorzugen wir neben den Laufzeiten 04.2023 bis 01.2028 v. a. die jüngste Neuemission 05.2026. Beide Namen profitieren von regelmäßigen EZB-Bondkäufen. Quelle: Bloomberg, indikative Preise per 30.06.2017, LBBW Research
Landesbank Baden-Württemberg | 06.07.2017 | Credit Outlook - Telecoms - 2. Halbjahr 2017 Seite 8 BT Group untergewichten – AT&T übergewichten BT Group Bonds mit Ratingmarktkurven (ZSpreads Bp.) AT&T Bonds mit Ratingmarktkurven (ZSpreads Bp.) 120 200 T 09.2036 4 Neuemissionen 180 AT&T 6, 9,12, 19 Jahre Neuemissionen BRITEL 06.2022, 06.2024, vom Juni 2017 100 T 03.2035 06.2027 vom Juni 2017 160 T 03.2034 T 12.2032 BRITEL 06.2027 140 80 T 12.2029 BBB T 09.2029 BRITEL 03.2026 BBB+ 120 T 09.2026 60 BRITEL 06.2024 100 T 12.2025 BRITEL 03.2023 A- BBB 80 T 03.2024 BBB+ BRITEL 06.2022 A T 03.2023 T 09.2023 40 BRITEL 03.2021 T 09.2023 A+ 60 T 06.2022 A- T 12.2021 A 40 20 BRITEL 06.2019 T 12.2020 20 0 0 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 CDS BRITEL (BBB+/neg; Baa1/neg; BBB+/stab) CDS AT&T (BBB+ *-/; Baa1 *-/-; A- *-/-) Mit den überraschend negativen Unternehmensnachrichten im Januar Auch AT&T emittierte zur Refinanzierung einer Großakquisition erst 2017 (Italien, siehe CU vom 24.01.17) senkten wir unsere bisherige vor wenigen Tagen mehrere EUR-Benchmark Neuemissionen im langen Übergewichtungs-Empfehlung für BT Group (Neutral). Laufzeitenbereich. Aktuell halten wir lediglich zwei der drei Neuemissionen für Wir empfehlen eine Übergewichtung von AT&T, insbesondere die empfehlenswert BT Group 06.2024 und 06.2027 (Buy). hervorgehobenen jüngsten Neuemissionen bieten u. E. Potenzial für eine Outperformance. Quelle: Bloomberg, indikative Preise per 30.06.2017, LBBW Research
Landesbank Baden-Württemberg | 06.07.2017 | Credit Outlook - Telecoms - 2. Halbjahr 2017 Seite 9 Top Picks in der Branche, gefolgt von interessanten Telecoms Hybrids Ausgewählte Telecoms Bonds mit aktuellen Spreads (Coverage LBBW Research, Z-Spreads Bp.) 200 BB+ 180 160 Telecom Italia Bonds 140 120 BBB- 100 BBB 80 BBB+ Vodafone 08.2023 Elisa 03.2024 60 A- 40 A A+ 20 Telstra 04.2026 Telstra 09.2023 0 0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 Deutsche Telekom(BBB+) Orange (BBB+) Telefonica (BBB) Vodafone (BBB+) BT Group (BBB+) Telia (A-) Telenor (A) Telstra (A) Telekom Austria (BBB) AT&T (BBB+) Verizon (BBB+) Swisscom (A) TDC AS (BBB-) KPN (BBB-) Elisa (BBB+) Proximus (A) Telecom Italia( BB+/Ba1/BBB-) Obenstehend sind selektive Top Picks in der Branche verschiedener Telekom-Namen hervorgehoben. Bei Telecom Italia als Crossover-rated Name (HY bei S&P und Moody‘s, IG bei Fitch) empfehlen wir vor allem die mittleren bis langen Laufzeiten. Zurückhaltend sind wir aktuell bei TDC und Telia (Sell), ebenso bei den Senior Bonds von Telefonica (Hold), hier bevorzugen wir Telefonicas Hybrids (Buy). Quelle: Bloomberg, indikative Preise per 04.07.2017, LBBW Research
Landesbank Baden-Württemberg | 06.07.2017 | Credit Outlook - Telecoms - 2. Halbjahr 2017 Seite 10 Ausgewählte TMT Hybrids - Interessante und relativ teure Telecoms Hybrids Spreads ausgewählter aktueller TMT Hybrids (ASW. Bp.) Rendite ausgewählter TMT Hybrids (%) 350 4,0 SES SA NC 8 SES NC5.6 BB+ / Ba1 / n/ SES SA NC 8 Orange NC 12 BB+/Ba1e 3,5 Telefonica NC 10 Telefonica NC 10 300 BB+ / Ba1 / BBB- Bertelsmann NC 12 Telefonica NC 5,5 Orange NC12 America Movil NC10 3,0 Ba1 / BB BBB- / Baa3 / BBB- SES SA NC 5.6 BBB / (P)Baa1 / BBB Telefonica NC8 Orange NC 10 250 BB+ / Ba1 / B Orange NC 10 TDC NC 6 Telefonica NC 5,5 BBB- / Baa3 / BBB- 2,5 Telefonica NC 8Telia NC6 Bertelsmann NC12 Bertelsmann NC 8 Orange NC 7 BBB- / Baa3 BBB- / Baa3 / BBB- Telia NC6 200 2,0 Telefonica NC 6 BBB / Baa3 Orange NC 7 Bertelsmann NC8 BBB- / Baa3 Telefonica NC 5 1,5 Orange NC 6 150 HutchisonWhampoa 1,0 HutchisonWhampoa NC5 BBB / Baa2 KPN NC 5,5 NC5 Telefonica NC 5 100 KPN NC 5,5 BB / Ba2 / B TDC AS NC6 0,5 Telefonica NC 5 BB+ / Ba2 / B BB+ / Ba1 Telekom Austria NC America Movil NC5 0,0 5 50 BBB / (P)Baa1 / BB 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Top Picks von Hybrids: Orange Hybrids (IG Rating), SES SA Hybrids, Telefonica Hybrids Sell Einstufungen Hybrids, d.h. keine Kaufempfehlungen: TDC Hybrid NC6, Telia NC6, KPN Hybrid NC 5,5. Quelle: Bloomberg, indikative Preise per 04.07.2017, LBBW Research
Landesbank Baden-Württemberg | 06.07.2017 | Credit Outlook - Telecoms - 2. Halbjahr 2017 Seite 11 Agenda 1. Auf einen Blick 2. Ausgewählte TK-Märkte im Überblick: Europa, Deutschland, Italien, Niederlande, UK 3. M&A / Regulierung 4. Fundamentale Entwicklung / Ratings 5. Primärmarkt / Marktbewertung / Neuemissionen 6. Coverage / Disclaimer / Ansprechpartner
Landesbank Baden-Württemberg | 06.07.2017 | Credit Outlook - Telecoms - 2. Halbjahr 2017 Seite 12 Digitalisierung: Was ist der Stand? Telekommunikationsmarkt innerhalb Europa Datenverkehr wird auch in Zukunft weiterhin stark zunehmen Wachstumstreiber Weltweiter mobiler Datenverkehr in Exabytes Wachsender IoT-Markt (Internet of Things) Industrielle Anwendungen wie z. B. Industrie 4.0, Autonomes Fahren, 48,3 Agrar 4.0, Smart Home Anwendungen Private Anwendungen wie z.B. Virtual Reality, ultra-hochauflösendes 34,4 Videostreaming, eLearning, VPN (Virtual Private Network) 24,2 eGovernment (digitale Verwaltung) 16,6 11,2 eHealth, Telemedizin (Gesundheitsmarkt) 7,2 Zusammenfassung Aktuelle Marktdaten von Cisco zum weltweiten mobilen Datenverkehr 2016 2017e 2018e 2019e 2020e 2021e lassen bis 2021 in etwa einen Anstieg bis auf knapp unter das 7-Fache des Datenvolumens erwarten. Mobiler Datenverkehr in Exabytes pro Monat Dies verdeutlicht die wachsende Bedeutung des Netzausbaus als wichtiges Standortthema, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie Großunternehmen. Mobiler Datenverkehr in Europa in Petabytes Der mobile Datenverkehr in Europa wird sich in den nächsten Jahren 5.071 ebenfalls vervielfachen, wobei die Entwicklung in Zentral- und Osteuropa dynamischer als in Westeuropa prognostiziert wird. 3.772 4.036 Unseres Erachtens wächst damit die Qualitätsanforderung an die Netze v. 2.755 2.947 a. für die gewerbliche Nutzung rasant, da aktuell bei weitem nicht die 2.135 1.956 erforderlichen Upload-Geschwindigkeiten in den Netzen verfügbar sind. 1.355 1.530 901724 1.073 Ein wesentlicher Teil der zukünftigen Wirtschaftsleistung in Europa wird auf Fortschritten digitaler Prozesse beruhen. Dabei werden nur wirtschaftliche Regionen mit der entsprechenden kommunikativen Infrastruktur an der Entwicklung teilnehmen und von ihr profitieren. Eine unzureichende 2016 2017e 2018e 2019e 2020e 2021e Infrastruktur wird zu einem klaren Wettbewerbsnachteil. Zentral- und Osteuropa Westeuropa Quelle: Cisco VNI Mobile Data Traffic Forecast, LBBW Research
Landesbank Baden-Württemberg | 06.07.2017 | Credit Outlook - Telecoms - 2. Halbjahr 2017 Seite 13 Telekommunikationsmarkt innerhalb Europa Starke ICT-Nachfrage und neue Teilbranchen mit steigendem Datenbedarf Die Top Branchen, die im EU 28 Marktvolumen in Mio. EUR des Datenverkehrs 2016 und yoy % Wachstumsraten nach Branchen vergangenen Jahr mehr als 50% Schnell wachsende Datenvolumina in Teilbereichen des Datenvolumens ausmachten, innerhalb diesen Branchen betreffen verarbeitende Produktionsindustrien, Financial-, Professional Services, Retail und den ICT Sektor *. Letztgenannter ICT Sektor* zeigte 2016 mit +12,1% yoy die höchste Wachstumsrate, was seine wachsende Bedeutung als Querschnittstechnologie für den digitalen Wandel unterstreicht. Wenngleich die öffentliche Hand, Transport und Logistik, der Versorgersektor, Privat- haushalte, der Gesundheits- markt, der Bereich Bildung und die Bauindustrie bislang relativ geringe Datenvolumen auf- zeigen, lassen die zuletzt gezeigten hohen Steigerungs- raten das Wachstumspotenzial in Teilbereichen in diesen Branchen erkennen. Quellen: EU Kommission, IDC, Oktober 2016, LBBW Research *ICT = Information and Communication Technology
Landesbank Baden-Württemberg | 06.07.2017 | Credit Outlook - Telecoms - 2. Halbjahr 2017 Seite 14 TK-Netze mit sehr hoher Kapazität sind unerlässlich für die Realisierung einer europäischen Gigabit-Gesellschaft Erforderliche Geschwindigkeit u. Latenz* bei Nutzung von Anwendungen durch einen einzigen Nutzer Der Bedarf an hoher Geschwindigkeit und Reaktionsfähigkeit der Internet- Niedrige Latenz + hohe Geschwindigkeit = anbindung für eine einzelne Anwendung anspruchsvoll, aus Sicht eines Netzbetreibers oder einen einzelnen Dienst steigt, auf- grund des Umstandes, dass mittlerweile eine Mehrfachnutzung zur Norm geworden ist. D.h., dass ein Nutzer gleichzeitig An- wendungen von TV und sozialen Netzwerken nutzt und eine einzige Verbindung dabei häufig mehrere Nutzer gleichzeitig bedient, wie z.B. Mehrpersonen-Haushalte, Unternehmen, öffentliche Einrichtungen wie Schulen oder Bibliotheken. EU-Ergebnis: Die gegenwärtigen Breitband- verbindungen** in Europa reichen für die steigenden Anforderungen an ein besseres und schnelleres Internet nicht aus. Sehr hohe Dringlichkeit und Erfordernis hoher Netzinvestitionen, um das Wachstumspotenzial der zunehmenden Digitalisierung realisieren zu können. Quelle: EU Kommission, “Konnektivität für einen wettbewerbsfähigen digitalen Binnenmarkt – Hin zu einer europäischen Gigabit-Gesellschaft”, Sept. 2016, Elektronik Kompendium, LBBW Research *Latenz ist die Verweildauer von Daten oder Datenpaketen innerhalb eines Netzwerkes, gut sind niedrige Latenzen, d.h. so gut wie keine Übertragungsstörungen ** Breitbandverbindungen umfassen sowohl die Festnetz- als auch die Mobilfunkanbindungen
Landesbank Baden-Württemberg | | Credit Outlook - Telecoms - 2. Halbjahr 2017 Seite 15 Europäische Gigabit-Gesellschaft erfordert neue Rahmenbedingungen Infrastrukturinvestitionen benötigen längerfristige Planungssicherheit 06.07.2017 EUROPÄISCHE GIGABIT-GESELLSCHAFT BIS 2025 ZIEL: WACHSTUM UND ZIEL: ZUSAMMENHALT BESCHÄFTIGUNG IN EUROPA EUROPAS ZIEL:WETTBEWERBSFÄHIGKEIT Gigabit Anbindung in Orten Internetanbindung mit Versorgung aller Stadtgebiete mit sozioökonomischer mindestens 100 Mbit/s für und wichtiger Langstrecken Entwicklung (Unternehmen, alle europäischen Haushalte mit 5G-Technik Schulen, Forschungszentren, In einer digitalen Welt sollen Bibliotheken…) zum Vergleich: diese Orte als Vorreiter für die Mitte 2015 standen in 71% der EU- Gigabit-Anbindung vorangehen. Haushalte Festnetzanschlüsse mit Vor allem Lehr- und Lernformen mind. 30 Mbit/s zur Verfügung, benötigen Gigabit-Anbindungen 2011 waren es noch 48%. für den Aufbau digitaler Kompetenzen. Initiativen • Reform des Rechtsrahmens für die • Politische und finanzielle Maßnahmen auf Unions-, National- elektronische Kommunikation und Lokalebene • EU-weiter Aktionsplan für die Voraussetzung • BEREK-Leitlinien *, u.a. zur Netzneutralität (offenes Internet) einer raschen flächendeckenden 5G-Anbindung • Legislativvorschlag für einen Europäischen Kodex für die (d.h. Vereinheitlichung der unterschiedlichen elektronische Kommunikation Sehr hohe Dringlichkeit und Erfordernis hoher Spektrumverfahren der Mitgliedsstaaten) Netzinvestitionen Quelle: EU Kommission, “Konnektivität für einen wettbewerbsfähigen digitalen Binnenmarkt – Hin zu einer europäischen Gigabit-Gesellschaft”, Sept. 2016, * BEREK = Body of European Regulators for Electronic Communications, LBBW Research
Landesbank Baden-Württemberg | 06.07.2017 | Credit Outlook - Telecoms - 2. Halbjahr 2017 Seite 16 Agenda 1. Auf einen Blick 2. Ausgewählte TK-Märkte im Überblick: Europa, Deutschland, Italien, Niederlande, UK 3. M&A / Regulierung 4. Fundamentale Entwicklung / Ratings 5. Primärmarkt / Marktbewertung / Neuemissionen 6. Coverage / Disclaimer / Ansprechpartner
Landesbank Baden-Württemberg | 06.07.2017 | Credit Outlook - Telecoms - 2. Halbjahr 2017 Seite 17 Telekommunikationsmarkt: Deutschland Aktuelle Wettbewerbs- / Marktstruktur Umsatzanteil % der Marktteilnehmer Umsatzanteile % nach Netztypen Wettbewerber Breitband- Deutsche Kabelnetze Telekom 5,4 Mrd. EUR Deutschland (Festnetz + Mobilfunk) 22,8 Mrd. EUR Festnetze Mobilfunknetze Wettbewerber TK- Netze Festnetz + Mobilfunk (Telefonica, Vodafone) 32,3 Mrd. EUR Laut Dialog Consult/VATM dürfte sich der gesamte TK-Markt in Das Festnetz übernimmt mit mehr als 56% Umsatzanteil die Deutschland nach Prognosen für das Gesamtjahr 2016 gegenüber Funktion als Backbone für hochleistungsfähige TK-Netze. dem Vorjahr mit insgesamt 60,5 Mrd. EUR stabil entwickelt haben Dieser Netztyp wird mit dem zellularen Mobilfunk verbunden, was (VJ 60 Mrd. EUR). die Weitergabe breitbandiger Verbindungen von Zelle zu Zelle und Die erhobenen und für das 4. Quartal 2016 hochgerechneten damit eine Kommunikation ohne Unterbrechung und volle Mobilität Außenumsätze betreffen Sprach-, Internet- und Datendienste, ermöglicht. Interconnection, Mietleitungen, Endgeräte und die Verteilung von Die Verschmelzung der Netztypen schreitet mit zunehmenden TV-Inhalten. Bündelprodukten weiter voran (Konvergenztrend). Quelle: Dialog Consult, VATM 18. TK-Marktanalyse Deutschland 2016, 19.10.2016, LBBW Research
Landesbank Baden-Württemberg | 06.07.2017 | Credit Outlook - Telecoms - 2. Halbjahr 2017 Seite 18 Telekommunikationsmarkt: Deutschland Aktuelle Wettbewerbs- / Marktstruktur Teilmarkt Festnetz Teilmarkt Mobilfunknetz* Im Mai 2017 verkünden 1&1 Drillisch 3% United Internet und (United Drillisch den geplanten Wettbewerber Internet) Unternehmens- Breitband- 4% zusammenschluss. freenet Kabelnetze 12% Deutsche 16% Telekom, Deutsche Deutschland Telekom, 30% Deutschland 43% Telefonica O2 Deutschland (inkl. ePlus) Vodafone Wettbewerber 25% Deutschland TK-Festnetze 26% 41% Laut Dialog Consult/VATM dürfte sich auf Jahressicht 2016 ein Differenziert nach Mobilfunkverträgen und Prepaid-Karten übersteigen deutliches Umsatzplus der Festnetz-Umsätze der Deutschen Postpaid-SIM-Karten die Menge der Prepaid-Karten Ende 2016 um fast Telekom ergeben haben, während die Erlöse der Kabelnetzbetreiber 9 Millionen, d.h. Postpaid wächst stärker als Prepaid. lediglich leicht zulegen konnten. Netzbetreiberunabhängige Service Provider wie freenet, 1&1, Drillisch, Die Wettbewerbsunternehmen, welche keine Kabelnetze betreiben, steigern 2016 ihre Mobilfunkumsätze und erreichen einen dürften laut VATM 2016 im Festnetz Umsatzeinbußen verzeichnet umsatzbezogenen Marktanteil von knapp 19%. haben. Der im Mai 2017 angekündigte geplante Zusammenschluss von United Quelle: Dialog Consult, VATM 18. TK-Marktanalyse Deutschland 2016, 19.10.2016, LBBW Research Internet und Drillisch bedarf der Zustimmung der Aufsicht. * Prognosen für 4. Quartal 2016, Umsätze inkl. Interconnection, Wholesale und Endgeräte
Landesbank Baden-Württemberg | 06.07.2017 | Credit Outlook - Telecoms - 2. Halbjahr 2017 Seite 19 Telekommunikationsmarkt: Deutschland Regulierungsauswirkungen als Haupttreiber im Mobilfunk Mobile Service Umsätze in Deutschland yoy % 2,50% 0,00% Regulierte rückläufige Terminierungsentgelte und -2,50% das auslaufende Roaming belasten -5,00% Q4 2015 Q1 2015 Q2 2015 Q3 2015 Q1 2016 Q2 2016 Q3 2016 Q4 2016 Q1 2017 Telefonica Deutschland Vodafone Deutschland Deutsche Telekom Regulierungsbedingte abgesenkte Terminierungsentgelte und erneut rückläufige EU-Roaminggebühren (die ab Q2 2017 ganz auslaufen), erklären vor allem die auffallend rückläufigen Mobile Service Umsätze von Telefonica D im Auftaktquartal 2017. Telefonica Deutschlands Erlöseinbußen begrenzen sich bei der Bereinigung um diese Regulierungseffekte auf -0,6% yoy, was nahezu der Entwicklung der Deutschen Telekom entspricht (-0,8% yoy) und für Telefonica Deutschland einer annähernd stabilen und gegenüber dem Trend der direkten Vorquartale verbesserten Entwicklung entsprach. Im Vorquartal sanken deren regulierungsbereinigte Erlöse noch um -0,9% yoy. Quelle: Unternehmen, LBBW Research
Landesbank Baden-Württemberg | 06.07.2017 | Credit Outlook - Telecoms - 2. Halbjahr 2017 Seite 20 Telekommunikationsmarkt: Deutschland Neue Spektrumauktionen stehen bevor Kurz vor Jahresende 2016 veröffentlichte die BNetzA ein aktuelles BNetzA Aktuelle Orientierungspunkte zur Bereitstellung von Frequenzen Diskussionspapier „Orientierungspunkte für die Bereitstellung von Frequenzen für den Ausbau digitaler Infrastrukturen“. Präsident der BNetzA, J. Homann: „Wir werden für die nächste Mobilfunkgeneration 5G frühzeitig geeignete Frequenzen zur Verfügung stellen. Damit fördern wir den Ausbau digitaler Infrastrukturen in Deutschland und ermöglichen Innovationen in den Bereichen Smart City, Smart Factory und Smart Home“. In dem Diskussionspapier werden geeignete Frequenzen für die Einführung von 5G adressiert: 700 MHz, 2 GHz, 3,4 GHz – 3,8 GHz sowie 26 GHz und 28 GHz. Auch die im Jahr 2000 versteigerten UMTS-Frequenzen (2 GHz) können dafür genutzt werden. Da die 2 GHz Frequenzen bis Ende 2020 zugeteilt sind, will die BNetzA rechtzeitig über die künftige Bereitstellung entscheiden. Daneben sind weitere Frequenzbereiche als Pionierbänder für 5G identifiziert. Da die BNetzA bei Ihrer Entscheidung die Interessen aller Marktteilnehmer berücksichtigt, d.h. Mobilfunknetzbetreiber, Neueinsteiger, Dienste-Anbieter und virtuelle Netzbetreiber sowie regionale Anbieter, besteht aktuell die Gelegenheit, dass diese ihre Interessen und Nutzungsszenarien vortragen. Quelle: BNetzA, Orientierungspunkte zur Bereitstellung von Frequenzen für den Ausbau digitaler Infrastrukturen, veröffentlicht 20.12.2016, LBBW Research
Landesbank Baden-Württemberg | 06.07.2017 | Credit Outlook - Telecoms - 2. Halbjahr 2017 Seite 21 Telekommunikationsmarkt: Deutschland Neuer Mobilfunkstandard der 5. Generation aktuell in der Entwicklung Neuer „Rohstoff“ für 5G erforderlich Im Mobilfunk erfordert die neue Gigabit-Gesellschaft die Entwicklung mobiler Breitbandnetze der 5. Generation. Zunehmend innovative breitbandige Anwendungen machen den Ausbau der Funknetze in Richtung 5G erforderlich. Die nächste Mobilfunkgeneration wird im Vergleich zu 4G hundertmal höhere Datenraten (>10 Gbit/s) und Latenzen (Zeit für die Datenübertragung) unter einer Millisekunde zulassen. Für diesen technologischen Quantensprung prüft die BNetzA derzeit verschiedene Frequenzen zur Versteigerung. Im 3,5-GHz-Frequenzbereich wird derzeit der Bedarf für neue Zuteilungen ab dem Jahr 2022 ermittelt. Die Nutzungsrechte für diesen Frequenzbereich sind, ebenso wie 2- GHz-Frequenzen, größtenteils flexibilisiert und damit für 5G- Dienste geeignet, sobald die Technik verfügbar ist. Die 3,5-GHz-Frequenzen sind prädestiniert für den Aufbau von Hotspots in Ballungsgebieten mit hohen Übertragungsraten. Für 5G werden auch Frequenzen oberhalb von 6 GHz benötigt, deren technische Nutzungsbedingungen die BNetzA gemeinsam Ausbau von mobilem Breitband braucht neue Frequenzen mit internationalen und europäischen Frequenzgremien zurzeit vorbereitet. Quelle: BNetzA, LBBW Research
Landesbank Baden-Württemberg | 06.07.2017 | Credit Outlook - Telecoms - 2. Halbjahr 2017 Seite 22 Telekommunikationsmarkt: Deutschland Glasfaserausbau bis ins Gebäude (FTTB/H*) steht erst am Anfang AUSBAUTIEFE DES BREITBANDANSCHLUSSES Glasfaser bis zum VDSL – Ausbau mittels Vectoring* Glasfaseranschluss bis zum Gebäude Kabelverzweiger bis in das Gebäude bzw. und in die Wohnung FTTC* bis in die Wohnung FTTB/H* Download ca.
Landesbank Baden-Württemberg | 06.07.2017 | Credit Outlook - Telecoms - 2. Halbjahr 2017 Seite 23 Telekommunikationsmarkt: Deutschland Vectoring als Zwischenschritt des Netzausbaus von Glasfaser bis in das Gebäude Vereinfachtes Schema in dem Vectoring zum Einsatz kommt Übertragungsraten leitungsgebundener Technologien Technik Erreichbare Übertragungsraten bis / zu (jeweils im Down- / Upload) FTTC* 1,5–24 / 0,5-3,5 Mbit/s Festnetztechnologien Leitungsgebundene VDSL 50 / 10 Mbit/s Vectoring* 100 / 40 Mbit/s FTTB* 100 / 100 Mbit/s FTTH* 1 / 1 Gbit/s und mehr Bild: https://www.billiger-telefonieren.de/thema/vectoring Einsatz von Vectoring* zur Erhöhung der Übertragungsdaten Vectoring gilt als ein Zwischenschritt zum Glasfaseranschluss bis in das Gebäude bzw. bis in die Wohnung. Die BNetzA erteilte im September 2016 den Vectoring-Ausbauplänen der DT grünes Licht. Mittels Vectoring können relativ kurzfristig viele Anschlüsse privater Haushalte erreicht werden. Zudem ist diese Maßnahme verglichen zum Glasfaserausbau bis zum Endkunde kostengünstiger. Dafür ist allerdings der Zugriff eines einzigen Unternehmens auf alle Kupfer-Doppeladerkabel nötig. Jedoch bietet die DT für die Wettbewerber ein Kontingentmodell an. Im Vergleich zur aktuellen VDSL2-Technik ermöglicht Vectoring eine Verdoppelung der Übertragungsraten auf bis zu 100 Mbit/s (im Download). Die DT hat sich zum Vectoring-Ausbau im Nahbereich in mehr als 7000 Anschlussbereichen verpflichtet. Die wichtigen Glasfaser-Ausbaumaßnahmen in Richtung Gewerbegebiete außerhalb von Städten werden momentan vor allem von Städten, Kreisen, Gemeinden und Stadtwerken in den ländlichen Gebieten initiiert. Quelle: Deutsche Telekom, BNetzA, Alcatel-Lucent, Zentralverband Elektrotechnik und Elektronikindustrie, LBBW Research *FTTC: Glasfaser bis zum Kabelverzweiger, FTTB: Glasfaser bis zum Gebäude, FTTH: Glasfaser bis in die Wohnung , Vectoring=Technologie zur Steigerung der Übertragungsraten von traditioneller Kupfer-Doppeladerkabel, Details siehe LBBW Credit Outlook Telecoms Januar 2017
Landesbank Baden-Württemberg | 06.07.2017 | Credit Outlook - Telecoms - 2. Halbjahr 2017 Seite 24 Telekommunikationsmarkt: Deutschland Regulierung der neuen TK-Technologien erforderlich? Die Frage „Ob“ eine Regulierung bei dem Glasfaserausbau kommt, stellt sich für die Bundes- netzagentur (BNetzA) nicht mehr, es geht um das „Wie“ einer zukünftigen Regulierung. Im Rahmen der Flexibilisierung der Regulierung hat die BNetzA ein Konsultationsverfahren eingeleitet in dessen Zuge die erreichte Wettbewerbsintensität erhalten bleiben soll, so dass Endverbraucher von einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis und vielfältigen Auswahlmöglichkeiten profitieren. Das Spektrum an Optionen ist breit und reicht von einer strikten Kostenorientierung bis zu einer Reduzierung der Vorgaben auf eine bloße Transparenz-Verpflichtung, was in unterschiedlichen Ausgestaltungsformen zur tendenziellen Rückführung der Regulierung beitragen kann. Generell sollen Regulierungsaspekte aus einer regionalen Differenzierung berücksichtigt werden wie topographische Unterschiede innerhalb Deutschlands sowie Unterschiede des Netzausbaus in Ballungsgebieten verglichen zu den Rahmenbedingungen in ländlichen Gebieten. Das Konsultationsverfahren steht im Kontext der aktuellen Überarbeitung des europäischen Rechtsrahmens für elektronische Kommunikation. Ziel ist eine sinnvolle Weiterentwicklung der Preisregulierung bezüglich des zunehmenden Glasfaserausbaus (FttH/B*). Die BNetzA will zeitnah für Rahmenbedingungen sorgen, die den Glasfaserausbau beschleunigen. Ein Ansatz ist dabei die Orientierung der Netznutzungsentgelte an den wettbewerblichen Endkundenpreisen, was es den ausbauenden Firmen wiederum erlaubt, die Amortisation der langfristig ausgerichteten Investitionen marktkonform zu gestalten. Gleichzeitig könnte durch die regulatorischen Margenprüfungen sichergestellt werden, dass Marktteilnehmer konnten bis Ende alternative Anbieter ihre Angebote auf Basis der angemieteten Glasfaserkabel oder anderer April 2017 der BNetzA ihre Vorleistungsprodukte erstellen können. Stellungnahmen dazu einreichen. Dies würde in einer regulatorischen Verlässlichkeit, verbunden mit einer flexibleren Preissetzung und mehr unternehmerischen Freiheiten resultieren. Quelle: BNetzA, LBBW Research *FttH=Fibre to the Home, d.h. Glasfaseranschluss bis in die Wohnung, FttB = Fibre to the Building, d.h. Glasfaseranschluss bis zum Gebäude
Landesbank Baden-Württemberg | 06.07.2017 | Credit Outlook - Telecoms - 2. Halbjahr 2017 Seite 25 Digitalisierung: Was ist der Stand? Telekommunikationsmarkt: Deutschland Strukturpolitisch hohe Bedeutung des TK-Netzausbaus Politik: Geplante Ausbauphasen für gigabit-fähige TK-Netze in Deutschland (*) Die TK-Netze bereiten die technologische Voraussetzung für Wirtschaftswachstum in sämtlichen Wirtschaftszweigen. Das führt zu einer hohen strukturpolitischen Bedeutung der anstehenden Netzausbau- Investitionen für gigabitfähige Netze. Nebenstehender Chart zeigt den im Frühjahr 2017 vom BMVi vorgestellten Fahrplan für den Ausbau der Gigabit- Netze bis 2025. Die Kosten für einen landesweiten Glasfaser-Ausbau in den nächsten Jahren werden auf mehr als 40 Mrd. EUR geschätzt. Hinzu kommt ein geschätzter zweistelliger Milliarden-Investitionsbedarf für Spektrum des neuen Mobilfunk- standard 5G, dessen Roll-out 2020 bundesweit starten soll. Neben der Deutschen Telekom, welche (bislang) etwa 4 Mrd. EUR jährlich für den Breitband- und Glasfaserausbau in Deutschland investiert, bringen momentan eine Vielzahl lokal tätiger Netzbetreiber den Glasfaserausbau in den einzelnen Bundesländern mit unterschiedlicher Dynamik voran. Quelle: BMVI, (*) Zukunftsoffensive Gigabit-Deutschland, März 2017, BREKO Breitbandkompass 2016/17 Glasfaserausbau “Made in Germany”, LBBW Research
Landesbank Baden-Württemberg | 06.07.2017 | Credit Outlook - Telecoms - 2. Halbjahr 2017 Seite 26 Agenda 1. Auf einen Blick 2. Ausgewählte TK-Märkte im Überblick: Europa, Deutschland, Italien, Niederlande, UK 3. M&A / Regulierung 4. Fundamentale Entwicklung / Ratings 5. Primärmarkt / Marktbewertung / Neuemissionen 6. Coverage / Disclaimer / Ansprechpartner
Landesbank Baden-Württemberg | 06.07.2017 | Credit Outlook - Telecoms - 2. Halbjahr 2017 Seite 27 Telekommunikationsmarkt: Italien Aktuelle Wettbewerbs- / Marktstruktur Marktanteile Mobilfunk vor Fusion Erwartete Verschiebung der Marktanteile nach Iliads Markteintritt Weitere Weitere Poste Mobile MVNOs Poste Mobile MVNOs 4% 4% 4% 4% Three Italy Iliad Telecom Italia (H3G) Telecom Italia 32% 5% ? 31% 11% Fusion genehmigt Three Italy- Wind Wind 30% 23% Seit Fusion: Wind Tre Vodafone Italy Vodafone Italy 26% 26% Die bisherige Nr. 4, Three Italy ist klarer Profiteur des geplanten Wind Tre plant in den nächsten Jahren 7 Mrd. EUR in Italiens digitale Mergers mit Wind zu Wind Tre. Netzinfrastruktur zu investieren. Ohne die erwarteten Synergien zu quantifizieren betont der neue CEO Wind Tre strebt als einer der führenden Mobilfunkanbieter zudem über des fusionierten Unternehmens mit der Aufnahme des seine Partnerschaft mit Enel Open Fiber den Ausbau des ultra- Geschäftsbetriebes, …“ dass Wind Tre bedeutende Synergien schnellen Festnetz Breitbands in Italien an. realisieren wird.“ Voraussichtlich Ende 2017 spätestens Anfang 2018 ist Iliads Markteintritt in Italien geplant. Quelle: AGCOM, Unternehmen, LBBW Research
Landesbank Baden-Württemberg | 06.07.2017 | Credit Outlook - Telecoms - 2. Halbjahr 2017 Seite 28 Telekommunikationsmarkt: Italien Aktuelle Wettbewerbs- / Marktstruktur Der Deal führt dazu, dass Iliad mit seinem Markteintritt als Italien - Telecom Italia und Vodafone Italy (ARPU Contract , Prepaid, EUR) viertgrößter Mobilfunker den drei „neuen“ Marktführern Telecom Italia, Vodafone Italy und Wind Tre folgen wird. Die Auswirkungen dieser Neukonstellation halten wir für den 28 italienischen Marktführer Telecom Italia insgesamt für 24 überschaubar. Anders als Frankreich hat Italien bereits deutliche Mobilfunk- 20 Preissenkungen vollzogen (siehe Chart). 16 Das gilt nicht nur für Vertragskunden sondern auch für 12 Prepaid. 8 Zudem herrscht in Italien - anders als in Frankreich – ein vergleichsweise hoher Investitionsdruck beim Ausbau von 4 hochleistungsfähigen TK-Netzen. Die von den bisherigen 0 Marktteilnehmern bereits verabschiedeten Netzausbaupläne Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1Q2 Q3 Q4 Q1Q2 Q3 Q4 Q1Q2 Q3 Q4 Q1 dürften unseres Erachtens verhindern, dass ein (erneuter) Ausbruch aggressiven Preisdumpings stattfindet. 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Zudem ist auf die hohe Bedeutung von TIs Festnetz/Breitband Telecom Italia Vodafone Italy Vodafone Italy prepaid aufgrund dessen Umsatzstabilität und des hohen Umsatz- anteils (>70% des Heimatmarktumsatzes) hinzuweisen. Außerdem dürfte TI im Wholesale an einer wachsenden Nachfrage alternativer Anbieter partizipieren. Quelle: Unternehmen, LBBW Research
Landesbank Baden-Württemberg | 06.07.2017 | Credit Outlook - Telecoms - 2. Halbjahr 2017 Seite 29 Telekommunikationsmarkt: Italien Mobilfunk stabilisiert sich zusehends Mobilfunk Service Umsätze YoY % * 5,00% 2,50% 0,00% -2,50% -5,00% -7,50% -10,00% Q4 2014 Q1 2015 Q2 2015 Q3 2015 Q4 2015 Q1 2016 Q2 2016 Q3 2016 Q4 2016 Q1 2017 Telecom Italia Vodafone Italy Positiv ist, dass der rückläufige Erlöstrend im Mobilfunk in Italien klar beendet ist. Nachdem die Mobilfunkerlöse in Q4 2015 im Vorjahresvergleich zunächst stagnierten, zeigen sie seitdem sukzessive Steigerungsraten von 0,6% auf zuletzt mindestens +1,5% im Auftaktquartal 2017. *ohne Mobilfunkanbieter Wind und Three UK, Muttergesellschaften VimpelCom und CK Hutchison Holdings Ltd., da kein Segmentreporting auf Quartalsbasis Quelle: Unternehmen, LBBW Research
Landesbank Baden-Württemberg | 06.07.2017 | Credit Outlook - Telecoms - 2. Halbjahr 2017 Seite 30 Telekommunikationsmarkt: Italien Glasfaser-Wettbewerber Metroweb gestärkt mit Enel als neuem Eigentümer F2i und Cassa Depositi e Prestiti schlossen im August 2016 den Metroweb: Glasfaser-Anbieter stärkt mit Enel sein Geschäftsfeld strukturierten Verkauf ihrer Aktienanteile an Metroweb für insgesamt 714 Mio. EUR an den italienischen Versorger Enel ab. Metroweb ist als Glasfaser-Anbieter ein auf den ultra-schnellen Breitbandausbau spezialisiertes Unternehmen, welches momentan Glasfasernetze in Mailand, Genua, Turin und Bologna unterhält. Enel plant Metroweb mit seiner Glasfaser-Einheit Enel Open Fiber SpA zusammenzulegen. Das fusionierte Unternehmen will die eigenen Glasfaser- Eigentümer bisher: Ausbaupläne für Italien einen großen Schritt voranbringen. Der Business-Plan 2016-2031 des fusionierten Unternehmens umfasst Cassa Depositi e Prestiti (Eigentümer: Italien. Staat) u.a. die Glasfaserverlegung in 250 großen Städten in strategischen 53,8% 46,2% Gebieten, was einen Anschluss von rd. 9,5 Millionen Gebäuden an dieses Netz ermöglichen soll. Der operative Breakeven des Unternehmens soll bis Ende 2018 erreicht werden. Der Unternehmenszusammenschluss Enel Open Fiber und Metroweb wird unseres Erachtens dafür sorgen, dass der Eigentümer neu: Wettbewerb im Bereich von Infrastrukturnetzanbietern von ultra- schnellen Netzanschlüssen vor allem in Italiens Ballungszentren in 100% den nächsten Monaten einen neuen Antrieb erfahren dürfte. (Staatsanteil Italien: rd. 23,6%) Aktuellen Presseinformationen zufolge plant Enel Open Fiber in der zweiten Jahreshälfte oder Anfang 2018 mit Blick auf bekundetes Interesse seitens internationaler Infrastrukturfonds eine Kapitalerhöhung. Quelle: Unternehmen, LBBW Research + Fusion mit Enel-Tochtergesellschaft
Landesbank Baden-Württemberg | 06.07.2017 | Credit Outlook - Telecoms - 2. Halbjahr 2017 Seite 31 Agenda 1. Auf einen Blick 2. Ausgewählte TK-Märkte im Überblick: Europa, Deutschland, Italien, Niederlande, UK 3. M&A / Regulierung 4. Fundamentale Entwicklung / Ratings 5. Primärmarkt / Marktbewertung / Neuemissionen 6. Coverage / Disclaimer / Ansprechpartner
Landesbank Baden-Württemberg | 06.07.2017 | Credit Outlook - Telecoms - 2. Halbjahr 2017 Seite 32 Telekommunikationsmarkt: Niederlande Aktuelle Wettbewerbs- / Marktstruktur Festnetz Breitband Umsatzanteil % Festnetz Umsatzanteile % Mobilfunk 100% 3,4 3,3 3,8 4,6 100% 12,8 13 13,1 13,1 13 90% 90% 4,6 4,6 4,6 4,6 4,6 80% 33,6 33,1 32,5 31,2 80% 70% 70% 60% 40,2 40,2 40,2 40,4 40,7 60% 50% 50% 40% 41,1 42,4 42,5 42,8 40% 30% 30% 20% 42,4 42,2 42,1 41,9 41,7 20% 10% 21,9 10% 21,2 21,2 21,4 0% 16 Q1 16 Q2 16 Q3 16 Q4 17 Q1 0% 2015 Q4 2016 Q1 2016 Q4 2017 Q1 KPN Ziggo Tele2 Others T-Mobile KPN Vodafone Tele2 Mit führenden Marktanteilen von KPN und Ziggo besteht im Festnetz Im Mobilfunk verteilen sich die Umsatzerlöse auf den Marktführer KPN, ein Duopol, Tele2 und weitere Netzanbieter kommen zusammen auf die Deutsche Telekom Tochtergesellschaft Niederlande, Vodafone weniger als 20% der Marktanteile. Niederlande und Tele2. T-Mobile Netherlands wird seit Q1 2017 künftig innerhalb des Deutsche Telekom Konzerns „Group Development“ zugeordnet. Quelle: Unternehmen, Bloomberg, ACM Authority for Consumer and Markets, LBBW Research
Landesbank Baden-Württemberg | 06.07.2017 | Credit Outlook - Telecoms - 2. Halbjahr 2017 Seite 33 Agenda 1. Auf einen Blick 2. Ausgewählte TK-Märkte im Überblick: Europa, Deutschland, Italien, Niederlande, UK 3. M&A / Regulierung 4. Fundamentale Entwicklung / Ratings 5. Primärmarkt / Marktbewertung / Neuemissionen 6. Coverage / Disclaimer / Ansprechpartner
Landesbank Baden-Württemberg | 06.07.2017 | Credit Outlook - Telecoms - 2. Halbjahr 2017 Seite 34 Telekommunikationsmarkt: UK Aktuelle Wettbewerbs- / Marktstruktur Während der EE-Verkauf von Deutscher Telekom und Orange UK Mobilfunkmarkt Marktanteile nach % der Anschlüsse 2016 an BT Group zuvor ohne Auflagen genehmigt wurde, TalkTalk; 1% scheiterte letztes Jahr ein weiterer geplanter milliarden- Virgin Mobile; schwerer Unternehmenszusammenschluss in UK. Tesco Mobile ;4% 6% Telefonica UK und Three UK (Hutchison) erhielten überraschend ein Veto der EU-Kommission nach Abschluss einer besonders gründlichen Wettbewerbsuntersuchung. Telefonica prüft derzeit alternative strategische Optionen BT inkl. EE; 29% für seine UK-Mobilfunktochtergesellschaft. Three UK; 11% Wir können uns vorstellen, dass anstelle eines erneuten Anlaufs eines Verkaufsprozesses ein bereits in Aussicht gestelltes Teil-IPO in den nächsten Monaten erfolgt. Vodafone UK; Zudem stellt der UK Regulierer Ofcom im Frühjahr bezüglich 22% des Wholesale-Geschäftes von Openreach eine Vereinbarung O2 UK; 27% zur künftigen Regulierung vor. Eine Abspaltung von Openreach von BT Group ist damit vom Tisch. Trotz des Brexit-Votums stellt Ofcom bei den Netzbe- treibern bislang keine Beeinträchtigungen ihrer Investitions- bereitschaft fest. Der geplante Unternehmenszusammenschluss Ofcom plant trotz des Brexit-Votums eine unveränderte von Three UK + O2 UK scheiterte 2016 Zusammenarbeit mit den anderen Regulierungsgremien der überraschend am Veto der EU-Kommission (Volumen rd. 14,7 Mrd. EUR). EU im Rahmen der EU Digital Agenda 2020. Quelle: BT Group, Unternehmen, Bloomberg, Ofcom, LBBW Research
Landesbank Baden-Württemberg | 06.07.2017 | Credit Outlook - Telecoms - 2. Halbjahr 2017 Seite 35 UK – Digitalisierung als Wachstumstreiber Aktuelles Beispiel BT Group Kundenbasis BT Group nach Technologie 2.439 +7,4% M2M 2.272 MVNO 3.760 +1,1% 3.720 Fixed Boadband 0 951 Prepay 6.921 -16,1% 8.251 16.916 +9,8% Postpay 15.411 of which 4G 18.628 +23,0% 15.148 0 5.000 10.000 15.000 20.000 2016 2015 Die Qualitätsorientierung spiegelt sich in hohen Rückgängen der Prepay-Kundenverträge (-16,1% yoy), während Postpay und vor allem der derzeitige Mobilfunkstandard 4G hohe Zuwachsraten verzeichnen (+9,8% yoy und +23% yoy). Die Kundenbasis im M2M Bereich (Machine-to-Machine) zeigt mit rd. 2,4 Millionen Nutzern, dass sich das „Internet-of-Things“ (IoT) zwar noch in der Anfangsphase befindet, gleichwohl wächst dieses Segment mit +7,4% yoy ebenfalls dynamisch. Quelle: BT Group, aktuelles GJ 2016 endete 31.03.2017, LBBW Research
Landesbank Baden-Württemberg | 06.07.2017 | Credit Outlook - Telecoms - 2. Halbjahr 2017 Seite 36 Telekommunikationsmarkt: UK Aktuell hoher Erlösdruck vor allem für Vodafone UK im Mobilfunk Mobilfunk Service Umsätze YoY % * 11,00% 8,50% 6,00% 3,50% 1,00% -1,50% -4,00% Q1 2015 Q2 2015 Q3 2015 Q4 2015 Q1 2016 Q2 2016 Q3 2016 Q4 2016 Q1 2017 Telefonica UK Vodafone UK EE (BT Group) Tendenziell ist der Mobilfunkmarkt analog der EU-weiten Regulierungsbelastungen von rückläufigen Erlösen geprägt. Allerdings erschweren fehlende Segment-Reportings von zwei der führenden vier Mobilfunkanbieter (EE, Three UK) eine Aussage zur jüngsten Entwicklung. Während im Auftaktquartal 2017 Telefonica UK erneut ein leichtes Wachstum erzielte, muss Vodafone UK erneut ein Minus von -4% yoy feststellen. *ohne Mobilfunkanbieter Three UK, Muttergesellschaft CK Hutchison Holdings Ltd., da kein Segmentreporting des UK-Geschäftes auf Quartalsbasis, Three UK Mobile Service Umsätze 2015 yoy +8%, 1HJ 2016: yoy +2% Quelle: Unternehmen, LBBW Research
Landesbank Baden-Württemberg | 06.07.2017 | Credit Outlook - Telecoms - 2. Halbjahr 2017 Seite 37 Telekommunikationsmarkt: UK Ausblick 2017/18 – Regulierung und Neues Spektrum für neuen Standard UK: Aktuelles Spektrum Verteilung der Mobilfunk Netzbetreiber Der neue Ofcom Jahresplan 2017/18 steht unter dem Zeichen einer wachsenden Bedeutung schneller Internetnetze in Europa, was für den UK- Regulierer mehrere Handlungsfelder in den Mittelpunkt des neuen Jahres rücken lässt. Ein Schwerpunkt liegt unter anderem auf der bevorstehenden Veröffentlichung neuer Marktdaten zur aktuellen Breitbandabdeckung, differenziert nach Ballungsgebieten und außerstädtischen Regionen. Zudem findet mit Blick auf die Entwicklung des neuen 5G Standards die Prüfung geeigneter Frequenzen für neue Spektrum-Auktionen statt. Der Chart zeigt, wie sich das momentan verfügbare Spektrum auf die führenden TK-Mobilfunkanbieter in UK verteilt. Quelle: Ofcom, Juni 2016, LBBW Research
Landesbank Baden-Württemberg | 06.07.2017 | Credit Outlook - Telecoms - 2. Halbjahr 2017 Seite 38 Agenda 1. Auf einen Blick 2. Ausgewählte TK-Märkte im Überblick: Europa, Deutschland, Italien, Niederlande, UK 3. M&A / Regulierung 4. Fundamentale Entwicklung / Ratings 5. Primärmarkt / Marktbewertung / Neuemissionen 6. Coverage / Disclaimer / Ansprechpartner
Landesbank Baden-Württemberg | 06.07.2017 | Credit Outlook - Telecoms - 2. Halbjahr 2017 Seite 39 M&A - 2017/18: Wie sieht künftige USA-Strategie der Deutschen Telekom aus? Kundenentwicklung (Millionen) der führenden Top 4 Mobilfunkanbieter in den USA 160 140 120 T-Mobile USA hat seine Marktposition auf Nr. 3 ausgebaut; 100 Sprint ist die neue Nr. 4 im US- Mobilfunkmarkt 80 60 40 20 0 Q1 2015 Q2 2015 Q3 2015 Q4 2015 Q1 2016 Q2 2016 Q3 2016 Q4 2016 Q1 2017 T-Mobile US Sprint Verizon AT&T Aufgrund der guten Geschäftsentwicklung von T-Mobile US verloren Verizon, AT&T, aber vor allem Sprint in den letzten Quartalen viele Kunden. Zu den neuesten Incentives von T-Mobile US gehören „Unlimited Data Plans“. Erstmals musste Verizon im Auftaktquartal 2017 einen Verlust von 307 Tsd. Retail Vertragskunden vermelden, während AT&T 191 Tsd. Vertragskunden verlor. T-Mobile US stellte in Q1 2017 im Vergleich zum Vorquartal ein Plus von +2,7% bei den Vertragskunden fest. Insgesamt erhöhte sich die Kundenanzahl +10,8% yoy auf knapp 72,6 Millionen. Quelle: Unternehmen, Bloomberg, LBBW Research
Landesbank Baden-Württemberg | 06.07.2017 | Credit Outlook - Telecoms - 2. Halbjahr 2017 Seite 40 M&A - 2017/18 Wie sieht künftige USA-Strategie der Deutschen Telekom aus? Unseres Erachtens erneute Übernahmegespräche zwischen Sprint u. T-Mobile US 2011 scheiterte ein von der Deutschen Telekom (DT) geplanter Ausgewählte US-Telekommunikations-Unternehmen Verkauf von T-Mobile US an AT&T an der US TK-Regulierung. Potenzielle M&A-Kandidaten Ende Juni 2017 äußerten sich Sprints CEO sowie Sprints Verizon Großaktionär SoftBank positiv zu einem Merger von T-Mobile US Communications Netzwerk-Resale- und Sprint aufgrund erwarteter hoher Synergien. Agreement Juni 2017: Wir gehen nicht davon aus, dass die momentanen exklusiven Bestehendes Comcast Sprint startet mit Charter + Comcast exklusive Verhandlungen für Verhandlungen zwischen Sprint und Comcast und Charter das Netzwerk-Resale- Agreement Corp. einen Mobilfunk-Deal Ende für einen möglichen T-Mobile US bedeuten. Wir halten es für wahrscheinlich, dass T-Mobile US im 2. Halbjahr Sprint 2017 erneut in Verhandlungen mit Sprint treten wird. Im Ergebnis Charter der momentanen Exklusiv-Verhandlungen zwischen Sprint und Com. Charter und Comcast würden sich neue Resale-Vereinbarungen positiv für ein fusioniertes Unternehmen auswirken, im Falle Dish erneuter Merger-Verhandlungen von Sprint und T-Mobile US. Corp. SoftBank, die sich im Dezember 2016 mit dem neuen US- T-Mobile US 2014 verliefen Verhandlungen eines Merger-Deals Präsidenten Trump traf, bekräftigte dort einen Investitionsplan in v.a. wg. Bedenken der US-Telekom.- Höhe von 60 Mrd. USD sowie die Schaffung von rd. 50 Tsd. neuen Regulierung erfolglos Jobs. Sprint solle ein Teil dieses Ausbauprogramms sein. Mit der Veräußerung der amerikanischen Tochter könnte sich die 2011 angekündigter geplanter DT zunehmend auf den Ausbau des Glasfasernetzwerkes und der Verkauf von Ersteigerung wichtiger Spektrum-Kapazitäten im deutschen und T Mobile US an AT&T für rd. 39 Mrd. USD kam nicht zustande (ost-) europäischen Kernmarkt konzentrieren und so dort ihre AT&T sehr gute Marktposition weiter stärken. Quelle: Unternehmen, Bloomberg, LBBW Research
Landesbank Baden-Württemberg | 06.07.2017 | Credit Outlook - Telecoms - 2. Halbjahr 2017 Seite 41 M&A - Deutsche Telekom folgt branchenweitem Trend Verkauf der eigenen Infrastrukturassets von Mobilfunkanlagen 2017 geplant In Europa zeigen aktuelle Deals, dass der Markt für das Outsourcing Ausgewählte Spezialgesellschaften im Infrastrukturmanagement von Mobilfunkmasten durch die Mobilfunkbetreiber an Bedeutung gewinnt. Unternehmen Kernmärkte American Towers vollzog im Mai 2017 den Markteintritt in Frankreich. Ebenfalls im Frühjahr 2017 schloss Cellnex einen 15- American Tower USA Jahres-Mietvertrag für 1.800 übernommene Mobilfunktürme des Bharti Infratel Ltd. Indien franz. Netzbetreibers Bouygues Telecom ab. Zuvor baute Cellnex Cellnex Telecom S.A. Italien, Niederlande, mit dem Kauf der Tower-Gesellschaft Protelindo Netherlands B.V. Frankreich, Spanien, UK seine Marktposition aus (Tochterges. von Sarana Menara NU). Crown Castle Intl. Corp. USA, Australien Inwit Infrastrutture Wireless Italiane SpA Italien Telefonica entschloss sich vergangenes Jahr zu einer SBA Comm Corp. USA konzerninternen Transaktion mit Landesgesellschaft Telefonica Sarana Menara NU Indonesia Deutschland: Für den Verkauf von 2.350 Sendemasten an Telxius, die als Tochtergesellschaft der spanischen Telefonica für deren TK- Telxius Spanien Infrastrukturassets zuständig ist, erhielt Telefonica Deutschland rd. Tower Bersama Infrastructure Tbk PT Indonesia 587 Mio. EUR. Telecom Italia entschloss sich als einer der ersten europäischen Incumbents bereits 2015 dazu, ein Teil-IPO seiner in Inwit gebünd- elten Infrastrukturassets durchzuführen. Inwit betreibt mehr als 11.500 Mobilfunksendestationen (Funkmasten) in Italien für Telecom Italia und Wettbewerber. Telecom Italia flossen aus dem 40% - Teilbörsengang rd. 875 Mio. EUR zu. Die Deutsche Telekom kündigte Anfang letzten Monats den geplanten Verkauf von Anteilen ihrer Tochtergesellschaft Deutsche Funkturm an. Der geschätzte Wert wird auf rd. 5 Mrd. EUR beziffert. Quelle: Unternehmen, Bloomberg, LBBW Research
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