Pädagogische Impulse Zeitschrift des Landesverbandes Baden-Württemberg - Pädagogische Impulse

Die Seite wird erstellt Lennard Rau
 
WEITER LESEN
Pädagogische Impulse Zeitschrift des Landesverbandes Baden-Württemberg - Pädagogische Impulse
Ausgabe 1/2020                                 53. Jahrgang

PädagogischeImpulse
Zeitschrift des Landesverbandes Baden-Württemberg

   Berichterstattung,   Bericht der        Gemeinsamer         Berichte aus
   Informationen        Gesamtvorstands-   Termin des          den Referaten
   und Einladung        sitzung und        vds und VBE         und Landes-
   zu der anstehen-     Einblicke in die   bei Ministerin      bezirken
   den Vertreter­       Taubblinden- /     Bauer
   versammlung          Hörsehbehinder-
                        tenpädagogik
Pädagogische Impulse Zeitschrift des Landesverbandes Baden-Württemberg - Pädagogische Impulse
Impressum:

Herausgeber:
vds – Verband Sonderpädagogik, Landesverband
Baden-Württemberg e. V.

Landesvorsitzende:
Dr. Michaela Verena Schmid
Erdmannhäuser Straße 15                        Öffentlichkeitsreferat:
70439 Stuttgart                                Dr. Ralf Klingler-Neumann
Tel.: 0711-84 94 73 07                         Andreas-Hofer-Str. 107,
@: michaela.schmid@vds-bw.de                   79111 Freiburg
                                               Tel.: 0761-1 56 22 41
2. Vorsitzender:                               @: ralf.klingler-neumann@vds-bw.de
Stefan Martens
Dornwaldstr. 28                                Bankverbindung:
76227 Karlsruhe                                Postbank Stuttgart
Tel.: 0173-8 11 96 69                          IBAN: DE28 6001 0070 0023 0737 03
@: stefan.martens@vds-bw.de                    BIC:   PBNKDEFF

Geschäftsführer:                               Druck:
Markus Bichler                                 schwarz auf weiß
C/o GMS Horgenzell                             Habsburgerstraße 9
Kornstr. 46                                    79104 Freiburg i. Br.
88263 Horgenzell                               Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier.
Tel.: 07504-97 02 00
@: markus.bichler@vds-bw.de                    Bezugsbedingungen:
                                               Preis für Einzelbezug: 3 EUR
Kassenführer, Anzeigenverwaltung:              Für Mitglieder des Verbandes Sonderpädagogik, Landes-
Wieland Fischer                                verband Baden-Württemberg e. V. ist der Bezugspreis im
Schulstr. 12                                   Mitgliedsbeitrag enthalten. Beitrittserklärungen können an
89551 Königsbronn                              den Kassenführer gerichtet werden. Studierende, Lehramts-
Tel.: 07328-9 23 25 22                         anwärter, Fachlehrer, Erzieher und Pensionäre erhalten er-
@: wieland.fischer@vds-bw.de                   mäßigte Mitgliedsbeiträge.

Sonderbeauftragter HB 2021:                    Erscheinungsweise:
Winfried Monz                                  Dreimal jährlich
Schwanenweg 28                                 Manuskripte werden an die Schriftleitung erbeten. Nament-
69123 Heidelberg                               lich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die
Tel.: 06221-6733422                            Meinungen und Positionen des Vorstandes, der Schriftlei-
@: winfried.monz@vds-bw.de                     tung und des Landesverbandes Baden-Württemberg wieder.

Schriftleitung (kommissarisch)                 Auflage: 1000
Anna Franziska Feyrer
Landhausstr. 113                               ISSN 0945-019X
70190 Stuttgart
Tel.: 0711-93344724                            Nachdruck:
@: anna.feyrer@vds-bw.de                       Nur mit Genehmigung und Quellenangabe.
Pädagogische Impulse Zeitschrift des Landesverbandes Baden-Württemberg - Pädagogische Impulse
Editorial

Editorial
                                                             Inhalt
                                                             Dr. Michaela V. Schmid                   4
                                                             Berichterstattung zur Vertreterversammlung

Liebe Leserinnen und Leser!                                  Markus Bichler                         7
                                                             Einladung zur Vertreterversammlung 2020
Mein Name ist Anna Franziska Feyrer, als „Neue“ beim         Markus Bichler                        8
Landesverband Baden-Württemberg freue ich mich,              Wahlmodus für die Vertreterversammlung
Ihnen unsere Zeitschrift Pädagogische Impulse im neu-
en Format präsentieren zu dürfen.                            Dr. Ralf Klingler-Neumann                10
                                                             Gesamtvorstand traf sich
Neben den Berichten der Landesvorsitzenden, dem Be-          Prof. Dr. Andrea Wanka                    12
richt der Gesamtvorstandssitzung, Berichten aus den          Einblicke in die Spezifik der Taubblinden-und
Referaten sowie den Landesbezirksverbänden finden            Hörsehbehindertenpädagogik und in Qualifi-
Sie einen Beitrag von Frau Prof. Dr. Wanka mit Ein-          zierungsmöglichkeiten
blicken in die Spezifik der Taubblinden- und Hörseh-
behindertenpädagogik und deren Qualifizierungsmög-           Markus Bichler                    16
lichkeiten. Der vds-Landesverband befindet sich derzeit      Gemeinsamer Termin des vds und VBE bei
in einem Umbruch und so werden Sie den ein oder an-          Ministerin Bauer
deren neuen Namen der neu gewählten Referentinnen            Markus Frank                         18
und Referenten entdecken.                                    Bericht aus dem Landesbezirk Südwürttem-
                                                             berg
Auch das Deckblatt haben wir neu gestaltet und möch-
ten hier Schülerarbeiten in Szene setzen. Sollten Sie eine   Nadja Hennes                         21
solche entdecken, freue ich mich, wenn Sie mir diese         Bericht aus dem Landesbezirk Südbaden
mit den benötigten Freigaben zusenden. Die aktuelle          Manuel Metzmaier                      22
Arbeit ist von Shaikho, Schüler des SBBZ Geistige Ent-       Bericht aus dem Landesbezirk Nordbaden
wicklung – Tannenhag-Schule in Friedrichshafen.
                                                             Timur Erdem                              24
Darüber hinaus darf ich Ihnen die einzelnen Beiträge in      Bericht aus dem Referat Berufliche Bildung
diesem Heft wärmstens empfehlen!
                                                             Martin Hermann                         26
Mit herzlichen Grüßen                                        Bericht aus dem Referat Emotionale und So-
                                                             ziale Entwicklung
Anna F. Feyrer
                                                             Angelika Probst-Küstner                28
                                                             Bericht aus dem Referat Sprache
                                                             Kerstin Oetken                         30
                                                             Bericht aus dem Referat Blindheit und Seh-
                                                             behinderung

                                                                                                         3
Pädagogische Impulse Zeitschrift des Landesverbandes Baden-Württemberg - Pädagogische Impulse
Ausgabe 1/2020

Berichterstattung zur Vertreterversammlung Mai
2020
Dr. Michaela Verena Schmid

                   1. Entwicklungen der sonderpädagogischen Unterstützung
                   und Bildung in Baden-Württemberg
                   Das Land Baden-Württemberg ist derzeit immer noch intensiv mit dem
                   Qualitätskonzept des Kultusministeriums für das Bildungssystem be-
                   schäftigt, welches zum 1. März 2019 in Kraft trat und nun, nachdem
                   das Personal der Referate am Zentrum für Schulqualität und Lehrerbil-
                   dung (ZSL) sowie am Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg
                   (IBBW) weitgehend besetzt ist, damit beschäftigt, die Arbeitsfeldleitungen
                   an den sechs Regionalstellen in Stuttgart, Schwäbisch Gmünd, Tübingen,
                   Karlsruhe, Mannheim und Freiburg zu besetzen. Jede Schulart bekommt
                   ihre eigene Arbeitsfeldleitung, auch die Sonderpädagogik. Inhaltlich wird
                   derzeit die Fachteamstruktur geplant, welche ab Sommer 2020 umgesetzt
                   werden soll. Für die Sonderpädagogik gibt es Fachteams für alle (Förder-)
                   schwerpunkte entweder auf Ebene einer Regionalstelle oder auf Landes-
                   ebene sowie Handlungsfelder bzw. weitere sonderpädagogische Themen,
                   wie Frühförderung, berufliche Bildung, Inklusion, Sonderpädagogischer
                   Dienst, sonderpädagogische Diagnostik, Gestalten und Lernen, Bildungs-
                   angebote für Menschen mit komplexen Behinderungen, Kommunikation
                   und Digitalisierung in der Sonderpädagogik.
                   Der vds begrüßt, dass die Sonderpädagogik gleichberechtigt im Quali-
                   tätskonzept verortet ist. Derzeit noch offen ist die Frage der Verortung
                   der Sonderpädagogik in den Unterrichtsfächern. Wünschenswert wäre
                   eine Berücksichtigung der Sonderpädagogik in allen Unterrichtsfä-
                   chern, was aber schon allein aus personalen Gründen vor allem auch auf
                   Grund der acht verschiedenen Förderschwerpunkte schwer umsetzbar
                   sein wird. Wir werden gespannt die weitere Entwicklung der Fachteams
                   verfolgen.
                   Die Umstrukturierung hat auch Auswirkung auf die Seminare. So wurden
                   die Bereichsleiterstellen in ihrer Anzahl zwar erhalten, jedoch von ihrer
                   Besoldung her um eine Besoldungstufe auf A 14 abgesenkt. Bei den Ab-
                   teilungsleiterstellen musste um den Erhalt von A 15 gekämpft werden.
                   Wie der Fortbildungsauftrag für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an
                   den Seminaren für Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte, wie das
                   Seminar nun neu heißt, aussieht, muss noch erarbeitet werden.
                   Derzeit werden die Bildungspläne für den Schwerpunkt Lernen und geis-
                   tige Entwicklung erstellt, welche zum Schuljahr 2021/22 in Kraft treten

4
Pädagogische Impulse Zeitschrift des Landesverbandes Baden-Württemberg - Pädagogische Impulse
Berichterstattung zur Vertreterversammlung Mai 2020

sollen. Bis Ende Januar konnten Rückmeldungen gegeben werden, woran
sich der vds intensiv beteiligte. Als nächster Punkt steht nun die Erarbei-
tung eines Implementierungskonzepts an, welches auch erstmalig digitale
Elemente enthalten soll.
Darüber hinaus beschäftigen wir uns im vds mit den Themen Schwund der
angehenden Sonderpädagogen während ihrer Ausbildung, steigenden Zah-
len der Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf sowie dem Förder-
schwerpunkt Lernen. Ebenso sind wir dabei, die Anträge aus der Vertreter-
versammlung zu bearbeiten.

2. Verbandspolitische Aktivitäten
Im Juni 2019 hatten wir eine Vertreterversammlung, bei welcher es vor al-
lem darum ging, die Satzung zu ändern, um einen zum Bund gegenläufigen
Rhythmus der Wahlen zu bekommen. Gleichzeitig wurden bei dieser Wahl
sehr viele neue Referentinnen und Referenten gewählt, welche mit Elan ihre
Arbeit aufgenommen haben. Unser Ziel ist es, die Positionen des vds Baden-
Württembergs zu überarbeiten und wirksam in der Fläche aufzutreten. Nach
einer konstituierenden Sitzung im Oktober 2019 fand nun im Februar 2020
ein Wochenende mit dem Gesamtvorstand in Freiburg statt. Dort haben wir
uns auch des Themas Taubblindenpädagogik/Hörsehbehindertenpädagogik
angenommen und Prof. Dr. Wanka von der PH Heidelberg als Referentin
eingeladen. Derzeit planen die Referenten einzelner Förderschwerpunkte
einen Fachtag zu diesem Thema.
Das bisherige Programm der Zusammenarbeit mit den anderen Verbänden
wurde fortgesetzt, genauso wurde auch der Kontakt zum Ministerium, Zen-
trum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) und Institut für Bildungs-
analysen Baden-Württemberg (IBBW) intensiviert.
So gab es von Juli 2019 bis Februar 2020 Austauschtreffen/ Gespräche mit:
• dem Präsidenten des ZSL Dr. Thomas Riecke-Baulecke
• Ministerin Dr. Eisenmann u.a. (Kultusministerium)
• Ministerin Bauer (Wissenschaftsministerium)
• dem Landesvorsitzendem Gerhard Brand u.a. (Vbe)
• der Landesvorsitzenden der GEW Doro Moritz
• mit dem Landesverband der Lebenshilfe
• bezüglich einer Forschung über die Schülerschaft mit dem Förderschwer-
   punkt geistige Entwicklung in Kooperation mit den Universitäten Würz-
   burg, München und Koblenz-Landau
• Lernen fördern zur Planung eines Fachtags im Oktober 2020 Frau Minis-
   terin Eisenmann übernimmt die Schirmherrschaft
• dgs, BDH und vbs zur Vorbereitung des parlamentarischen Abends am 24.
   Juni 2020
• Kultusministerium Ref. 36 – Herr Asmussen und Frau Schmid.
Ein Gespräch mit Ref.53 – Frau Dr. Leuthold-Zürcher ist für Mai 2020
­geplant.

                                                                                                 5
Pädagogische Impulse Zeitschrift des Landesverbandes Baden-Württemberg - Pädagogische Impulse
Ausgabe 1/2020

                 Darüber hinaus nahm die Landesvorsitzende als Mitwirkende am Son-
                 derpädagogischen Kongress des vds in Weimar zum Thema „Schulbe-
                 gleiter – ein ‚Differenzierungsmaterial‘?“ sowie als Teilnehmende am
                 Bundesfachkongress des vds in Leipzig zum Thema Diagnostik teil. Die
                 Bundesausschusssitzungen wurden jeweils im November 2019 und Feb-
                 ruar 2020 besucht. Diese sind derzeit ein wichtiges Forum, da die didacta,
                 welche leider verschoben wird, ein Bundesfachkongress in Heidelberg,
                 welcher leider abgesagt werden musste, und die Hauptversammlung 2021
                 in Baden-Württemberg durchgeführt werden.

                 3. Service-Leistungen für Mitglieder (Veröffentlichungen, Materialien,
                 Fortbildungsveranstaltungen, Seminare, Symposien…)
                 Da wir gerade sehr mit dem Umstrukturierungsprozess innerhalb des vds,
                 aber auch im ganzen Land beschäftigt sind, kommunizieren wir derzeit
                 nahezu tagesaktuell auf unserer neugestalteten Homepage www.vds-bw.
                 de. Eine kürzlich stattgefundene Veranstaltung der vds- Bildungsakade-
                 mie fand großen Anklang. Derzeit prüfen wir, wie wir mehr solche Ver-
                 anstaltungen ins Ländle bringen können. Der Bundesfachkongress zum
                 Thema Aus-, Fort-, Weiterbildung wurde leider abgesagt. Ein Fachtag im
                 Herbst 2020 ist geplant.

                 4. Personelles
                 Personell hat der vds Baden-Württemberg einen großen Umbruch voll-
                 zogen. Ein Generationenwechsel wurde vollzogen. In den vier Landesbe-
                 zirken wechselten drei von vier Vorsitzenden sowie alle Stellvertreter. Bei
                 der Vertreterversammlung am 1. Juni 2019 im Hospitalhof in Stuttgart
                 wurden vier Landesreferenten der Förderschwerpunkte Hören, geistige
                 Entwicklung, Lernen, emotional-soziale Entwicklung sowie die Referate
                 Frühförderung und Berufliche Bildung neu gewählt. Derzeit sind wir da-
                 mit beschäftigt, gut zusammenzuwachsen und passende Strukturen für
                 alle zu finden, welche langfristig tragen. Das noch offene Referat körper-
                 liche und motorische Entwicklung sowie die Schriftleitung werden wir
                 voraussichtlich bei der Vertreterversammlung am 7./8. Mai 2020 in Her-
                 renberg besetzen können.

                 5. Sonstiges
                 Wir sind derzeit beschäftigt, die HV 2021 in Baden-Württemberg vorzu-
                 bereiten und freuen uns darauf, alle Landesverbände vom 18. – 20.No-
                 vember 2021 in Pforzheim zur 50. Hauptversammlung begrüßen zu
                 dürfen. Das Einladungsvideo ist weiterhin auf unserer Homepage www.
                 vds-bw.de einzusehen.
                 Bitte beachten Sie, dass alle E-Mail-Adressen mit der Endung @vds-ba-
                 den-wuerttemberg.de zum März 2020 eingestellt werden.

6
Pädagogische Impulse Zeitschrift des Landesverbandes Baden-Württemberg - Pädagogische Impulse
Vertreterversammlung 2020

Vertreterversammlung 2020 –
08.05.2020 – 09.05.2020
Herrenberg
Einladung an alle Delegierten der Landesbezirke
Einladung an die Fachreferentinnen und Fachreferenten
Einladung an den Gesamtvorstand vds Landesverband
Baden-Württemberg

für den geschäftsführenden Landesvorstand
Markus Bichler
Hiermit wird über die nächste Vertreterversammlung vom 08.05.2020 –
09.05.2020 in Herrenberg informiert. Alle Landesbezirke Nordbaden (KA),
Südbaden (Freiburg), Nordwürttemberg (Stuttgart) und Südwürttemberg
(Tübingen) wählen bis spätestens 31.03.2020 in den LB-Versammlungen die
Delegierten, Ersatzdelegierten und Gastdelegierten. Den Modus der jeweili-
gen Wahlen entnehmen Sie den Informationen zur Wahl (liegt allen Landes-
bezirksvorsitzenden vor).

  Vertreterversammlung

  08.05.2020 (14.00 Uhr) – 09.05.2020 (14.00 Uhr)

                                                                                                7
Pädagogische Impulse Zeitschrift des Landesverbandes Baden-Württemberg - Pädagogische Impulse
Ausgabe 1/2020

Wahlmodus für die Vertreterversammlung
Freitag, 8.5. – Samstag, 9.5.2020
Anträge für die Vertreterversammlung
Markus Bichler

                           Zur Grundlage aus der Satzung des vds-LV-BW

                           § 6 (Absatz 4 und 5) – Vertreterversammlung

                           (4) Die Vertreterversammlung setzt sich aus den Mitgliedern des Gesamt-
                           vorstandes und den Vertretern der Landesbezirke zusammen.

                           (5) Die Vertreter werden von den Landesbezirksverbänden gewählt. Auf
                           je 50 Mitglieder (ohne Korporativmitglieder) entfällt je 1 Vertreter und
                           für angefangene 50 Mitglieder ein weiterer Vertreter, wenn die Zahl 15
                           überschritten ist. Berechnungstag ist der 30.06. des Vorjahres. Die auf
                           den Landesbezirksverband entfallende Zahl der Vertretermandate kann
                           im Verhältnis der Mitgliederzahlen der einzelnen Sonderschultypen ver-
                           geben werden. Für die Vertreter eines einzelnen Sonderschultyps muss so
                           verfahren werden, wenn mindestens 10 Mitglieder dies beantragen.

                           Die aktuellen Mitgliederzahlen – bezogen auf die Landesbezirke – erge-
                           ben folgende Berechnung:

        Nordwürttemberg (Mitgliederzahl – Stand 1.01.2020) 237 = 5 Delegierte

        Nordbaden (Mitgliederzahl – Stand 1.01.2020)		          167 = 4 Delegierte

        Südwürttemberg (Mitgliederzahl – Stand 1.01.2020)       169 = 4 Delegierte

        Südbaden (Mitgliederzahl – Stand 1.01.2020)		           154 = 4 Delegierte

                           Die jeweiligen Delegierten sind durch die Landesbezirksversammlung
                           zu wählen. Nicht ! gewählt werden müssen alle Mitglieder des Gesamt-
                           vorstands (=Referent*innen / LB-Vorsitzende und Stellvertr. LB-Vorsit-
                           zende). Alle gewählten Delegierten erhalten Reisekosten und Übernach-
                           tungskosten für den 08.05.2020 und 09.05.2020. Bitte wählen Sie dann
                           noch Ersatzdelegierte, die sich diesen Tag auch freihalten und bei Ausfall

8
Pädagogische Impulse Zeitschrift des Landesverbandes Baden-Württemberg - Pädagogische Impulse
Wahlmodus für die Vertreterversammlung 2020

eines Delegierten einspringen können. Wenn Gastdelegierte durch die Lan-
desbezirke gewählt werden, dann dies bitte auch an die Geschäftsführung
melden. Gastdelegierte haben grundsätzlich keinen Anspruch auf Fahrtkos-
ten und / oder Übernachtungskosten. Sie sind aber herzlich willkommen.

Alle Informationen bitte direkt nach den Wahlen mit Angabe von Privat/
Dienstadresse, Mailadresse, Geburtstag und Telefonnummern an die Ge-
schäftsführung (Markus Bichler) weiterleiten. Ich stelle dann die TN-Lis-
te zusammen. Stichtag (späteste Abgabe) ist der 31.03.2020. Ich übersende
dann bis 20.04.2020 die Unterlagen der VV per Mail.

Anträge
Die Landesbezirke stellen traditionell und satzungsgemäß Anträge zur Dis-
kussion / Beratung und Beschluss an die Vertreterversammlung. Diese soll-
ten unbedingt an den Landesbezirksversammlungen formuliert und dann
mit Antrag und Begründung (diese ist fakultativ) an die Geschäftsführung
bis 31.3.2020 übermittelt werden. Die Delegierten erhalten dann auf digita-
lem Weg bis 01.04.2020 die Einladung zur Vertreterversammlung ggf. zur
Vorlage beim Vorgesetzten / beim SSA. Die Anträge und alle Unterlagen der
VV übersende ich bis 20.04.2020 per Mail an alle Teilnehmer*innen. Die
Landesbezirksvorsitzenden erhalten zur Orientierung die Anträge der letz-
ten VV als Anlage.

Bei allen offenen Fragen im Vorfeld der LB-Versammlungen, zu den Wahlen
etc., bitte mich kurz kontaktieren. Herzlichen Dank für Eure Arbeit und Eu-
ren Einsatz!

Markus Bichler
Dietostr. 13
88046 Friedrichshafen
Mobil: 0172/6431003
Email: markus.bichler@vds-bw.de

                                                                                                9
Pädagogische Impulse Zeitschrift des Landesverbandes Baden-Württemberg - Pädagogische Impulse
Ausgabe 1/2020

Gesamtvorstand traf sich am 07./08.02.2020 in
Freiburg
Dr. Ralf Klingler-Neumann

                           Für die meisten Mitglieder des Gesamtvorstandes ist mit dem Tagungsort
                           Freiburg eine längere Anreise verbunden. Aus diesem Grund hatte man sich
                           entschieden, schon Freitagabend um 18.00 Uhr mit der Sitzung zu beginnen
                           und für die Teilnehmenden eine Übernachtung zu ermöglichen. Am Sams-
                           tag wurde dann von 9.00-14.00 Uhr getagt.

                           Stefan Martens berichtete von dem Gespräch des vds und des VBE mit
                           Wissenschaftsministerin Theresia Bauer, bei dem aus Sicht des vds die Ab-
                           brecherquoten im Rahmen des Sonderpädagogikstudiums im Mittelpunkt
                           standen.
                           Die Vorsitzende Dr. Michaela Schmid verband den Rückblick auf die HV
                           in Bad Dürkheim mit dem Ausblick und den Planungen für die HV 2021
                           in Pforzheim. Zurzeit laufen intensive Absprachen mit dem Bundesvor-
                                                                 stand und dem Landesverband, um
                                                                 die HV in Baden-Württemberg zu
                                                                 einem Erfolg zu machen.

                                                                   Dr. Michaela Schmid berichtete von
                                                                   den weiteren Planungen und Ter-
                                                                   minen. Im Oktober steht ein Fach-
                                                                   tag zum Förderschwerpunkt Lernen
                                                                   gemeinsam mit Lernen fördern an.
                                                                   Am 24.06.20 findet gemeinsam mit
                                                                   den anderen Fachverbänden der
                                                                   Parlamentarische Abend mit den
                                                                   bildungspolitischen Sprechern der
                                                                   Landtagsfraktionen statt. Für den
                                                                   28.02.20 ist ein Termin mit dem
                                                                   Fachreferat Sonderpädagogik im
                                                                   Kultusministerium vereinbart, wo
Der Gesamtvorstand des Landesverbandes Baden-Württemberg           neben der Diskussion der Entwick-
                                                                   lungen zum Qualitätskonzept auch
                          ein Großteil der Anträge aus der letzten Delegiertenversammlung ins politi-
                          sche Gespräch eingebracht werden soll. Vom 24.-28.03.20 findet in Stuttgart
                          die Didacta statt. Der vds ist durch den Landesverband und den Bundesvor-
                          stand vertreten (leider abgesagt).

10
Gesamtvorstand traf sich am 07./08.02.2020 in Freiburg

Intensive Planungen erfordert die
Vollversammlung vom 07.-08. Mai
2020 in Herrenberg. Mit ihr wird
der Zyklus an die Ausrichtung der
Bundesversammlungen angepasst,
so dass in den jeweiligen Jahren
keine Dopplungen mehr entstehen.
Die nächste Vollversammlung ist
dann am 06./07. Mai 2022 in Gült-
stein.

Winfried Monz berichtete von den Dr. Michaela V. Schmid und Prof. Dr.
Rückmeldungen zu den Bildungs- Andrea Wanka
planentwürfen Lernen und geistige
Entwicklung. Auch der vds gab eine zusammengefasste Rückmeldung. Ins-
gesamt ist die Resonanz aus der Schulpraxis sehr groß und spiegelt das Inte-
resse an den Bildungsplänen wider.

Die Positionen des Landesverbandes aus dem Jahr 2016 werden derzeit durch
die Fachreferate überarbeitet. Stellvertretend wurde die Überarbeitung von
Timur Erdem vom Referat Berufliche Bildung in der Sitzung diskutiert. Die
Überarbeitungen können auf den Landesbezirksversammlungen diskutiert
und bis 23.03.20 an Winfried Monz zurückgesendet werden.

Ein fachlicher Höhepunkt war der Besuch von Prof. Dr. Andrea Wanka am
Samstag. Sie stellte das Erweiterungsfach Taubblinden- / Hörsehbehinder-
tenpädagogik an der PH Heidelberg vor und gab dazu auch einen einführen-
den Vortrag, der zu einer regen Aussprache führte.

In der Diskussion des Reisekostenpapiers des Landesverbandes wurde be-
tont, dass aus den Treffen mit den Bundesreferaten Berichte für die Landes-
verbandszeitschrift entstehen sollten.

Schließlich berichtete die (kommissarische) Schriftleitung der Pädagogi-
schen Impulse, Anna F. Feyrer, über das angedachte überarbeitete Format
der Zeitschrift, dessen Ergebnis mit der aktuellen Ausgabe sichtbar wird.

                                                                                                   11
Ausgabe 1/2020

Einblicke in die Spezifik der Taubblinden- und
Hörseh­behindertenpädagogik und in Qualifizie-
rungsmöglichkeiten
Prof. Dr. Andrea Wanka
                   Der Personenkreis und dessen Spezifik
                   Wie ist es, taubblind oder hörsehbehindert zu sein? Wir sehend-hörende
                   Menschen nehmen ungefähr 95% über unsere Fernsinne Sehen und Hö-
                   ren wahr. Doch was ist, wenn beide Sinne eingeschränkt oder nicht vor-
                   handen sind? Dann verändert sich die Wahrnehmungssituation grund-
                   legend – und damit auch die Grundlage aller Äußerungen, die wir tätigen.
                   Der Personenkreis von Menschen mit Taubblindheit/Hörsehbehinderung
                   ist vielseitig. Er lässt sich beispielsweise unterteilen in Menschen, die von
                   Geburt an taubblind/hörsehbehindert sind, Menschen, die mit einer der
                   beiden Sinnesbehinderungen – Sehen oder Hören – geboren sind und
                   die jeweils andere Sinnesbehinderung im Verlauf ihres Lebens erwerben,
                   oder aber Menschen, die sehend und hörend geboren werden und mit
                   der Zeit ertaubblinden. Die häufigste Ursache hierfür ist die Alterstaub-
                   blindheit. Spezifische Bedarfe entstehen in den Bereichen des Zugangs zu
                   Information, zu Kommunikation sowie zu Orientierung und Mobilität.

                   Beispielhafter Qualifikationsinhalt: Lesbarkeit
                   An der Pädagogischen Hochschule Heidelberg wird seit dem Winterse-
                   mester 2019/2020 das besondere Erweiterungsfach Taubblinden- / Hör-
                   sehbehindertenpädagogik angeboten. Es beschäftigt sich insbesondere
                   mit dem Personenkreis von Menschen, die von Geburt an taubblind oder
                   hörsehbehindert sind, und damit, was dies für Auswirkungen auf eine
                   spezifische Pädagogik hat.

                   Als Beispiel der vermittelten Inhalte soll nachstehend auf das theoreti-
                   sche Konstrukt der Lesbarkeit eingegangen werden. Verhaltensweisen se-
                   hend-hörender Kinder sind einfach zu verstehen oder zu lesen, d.h. sie
                   haben eine hohe Lesbarkeit; ihr Verhalten entspricht unseren kulturellen
                   Erwartungen. Bei Kindern mit Taubblindheit/Hörsehbehinderung hin-
                   gegen zeichnet sich das Verhalten durch komplexe biologische Bedingun-
                   gen aus, die einen negativen Effekt auf die Regelmäßigkeit, die Häufigkeit
                   und letztlich die Lesbarkeit haben. Angeborene Taubblindheit/Hörseh-
                   behinderung birgt daher von Natur aus zahlreiche Entwicklungsrisiken.
                   Folglich bedarf es kompetenter Partner, die über Wissen und Kompeten-
                   zen verfügen, welche dem Kind mit Taubblindheit/Hörsehbehinderung
                   trotz der Komplexität und Schwierigkeiten Kommunikationsentwicklung

12
Einblicke in die Spezifik der Taubblinden- und Hörsehbehindertenpädagogik

ermöglichen. Der kombinierte Effekt von Sinnesbehinderungen ist das Er-
gebnis eines wechselseitigen negativen Einflusses. Zudem tritt die Taubblind-
heit häufig mit weiteren Behinderungen auf (motorisch, kognitiv). Folge der
geringen Lesbarkeit des In-der-Welt-Seins des Menschen mit Taubblindheit/
Hörsehbehinderung und der Art und Weise, wie er sich ausdrückt, kann das
Umfeld verunsichern. Interventionen begegnen zunächst diesem Unsicher-
heitsgefühl. Um den Kontakt wieder aufregend und lohnenswert werden zu
lassen, braucht es guten Willen, persönliche Begeisterung und theoretische
Einsichten. Konsequenzen geringer Lesbarkeit sind, dass das Gegenüberste-
hen, Entdecken, Lesen und Verstehen der Art und Weise des In-der-Welt-
Seins eines Menschen mit Taubblindheit/Hörsehbehinderung eine beträcht-
liche Herausforderung für sehend-hörende Partner darstellt, insbesondere
hinsichtlich der natürlichen Äußerungsform. Daher reduziert oder verändert
das Problem der geringen Lesbarkeit den Zugang von Menschen mit Taub-
blindheit/Hörsehbehinderung zu anderen. Sie können sich nicht so auf an-
dere hin ausrichten, dass sie von ihnen mühelos wahrgenommen und ihnen
Antworten gegeben werden. Auch sind Interesse an und Zugang zur phy-
sischen Umgebung reduziert. Ein Mensch mit Taubblindheit/Hörsehbehin-
derung entwickelt körperlich/taktile Wahrnehmungs- und Verstehensweisen
der Umwelt, was zu einer Notwendigkeit der Anpassung der eigenen Weise
des In-Beziehung-Tretens mit und des Zugangs zur Welt mit dem Ziel der
Anpassung an die Weise, mit der sich der Mensch mit Taubblindheit/Hör-
sehbehinderung mit Welt auseinandersetzt, dem Folgen der Aufmerksam-

Abb. 1: Besonderes Erweiterungsfach Taubblinden- / Hörsehbehindertenpädagogik

                                                                                                 13
Ausgabe 1/2020

                 keitsrichtung, dem Teilen seiner Interessen zur Folge haben muss (Nafs-
                 tad, Rodbroe 2018).

                 Qualifikationsmöglichkeit: Das besondere Erweiterungsfach
                 Das besondere Erweiterungsfach „Taubblinden- und Hörsehbehinder-
                 tenpädagogik“ an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg ermöglicht
                 unter anderem diese Kompetenz zu erwerben. Es untergliedert sich in
                 vier Module (siehe Abbildung 1).

                 Zielgruppe
                 Das besondere Erweiterungsfach „Taubblinden-/ Hörsehbehindertenpä-
                 dagogik“ richtet sich an alle Bachelor- und Masterstudierenden der Son-
                 derpädagogik. Da der Personenkreis von Schülerinnen und Schülern mit
                 Taubblindheit/Hörsehbehinderung an Schulen aller sonderpädagogischen
                 Schwerpunkte anzutreffen ist, ist das Angebot unabhängig von den gewählten
                 sonderpädagogischen Fachrichtungen. Angesprochen werden Studierende,

                 • die durch die Auseinandersetzung mit und Anwendung von theore-
                 tischen Konzepten und durch das Erlangen vielfältiger fachpraktikscher
                 Einblicke ein tiefgründiges Verständnis für die sich aus der Taubblind-
                 heit/Hörsehbehinderung ergebenden spezifischen Bedarfe entwickeln
                 möchten.

                 • die ein/e kompetente/r Kommunikationspartner/in von Kindern und
                 Jugendlichen mit Taubblindheit/Hörsehbehinderung sein wollen.

                 • die Bezugspersonen (Familie, Freunde, erweitertes Umfeld) als taub-
                 blindenpädagogisch versierte/r Ansprechpartner/in unterstützen möch-
                 ten.

                 • die sich über eine Vielfalt taubblindenspezifischer Aspekte im Kontext
                 unterrichtlicher Prozesse bewusstwerden wollen.

                 Abbildung 2 zeigt die Zuordnung der ECTS zu den einzelnen Modulen
                 an; es sind insgesamt 13 Lehrveranstaltungen zu besuchen, davon sind
                 sieben aus dem spezifischen Bereich der Taubblinden- und Hörsehbehin-
                 dertenpädagogik und je drei aus den Bereichen der Blinden- und Sehbe-
                 hinderten- oder Gehörlosenpädagogik.

                 Studierende werden qualifiziert, ...
                 • den Personenkreis in seiner Spezifik zu beschreiben, eine sinnesbasierte
                 Einordnung vorzunehmen sowie pädagogische Implikationen abzuleiten.

                 • die der Taubblinden-/Hörsehbehindertenpädagogik zu Grunde liegen-

14
Einblicke in die Spezifik der Taubblinden- und Hörsehbehindertenpädagogik

 TB 01       Grundlagen der Taubblinden- /                      10 LP
             Hörsehbehindertenpädagogik

 TB 02       Kommunikationsentwicklung unter außer­             13 LP
             gewöhnlichen Umständen von Taubblindheit/
             Hörsehbehinderung

 TB 03       Assessment im Kontext von Taubblindheit/           10 LP
             Hörsehbehinderung

 TB 04       Fachpraktische Vertiefung                          12 LP

Abb. 2: Module und ECTS
de spezifische Haltung beschreiben zu können, sie in ihr alltägliches pädago-
gisches Handeln zu implementieren und kritisch zu reflektieren.

• taubblindenspezifische Assessmentinstrumente bedarfsgerecht auszuwäh-
len und anzuwenden.

• Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Kommunikationsentwicklung
von Kindern mit bzw. ohne Taubblindheit/Hörsehbehinderung zu beschrei-
ben.

• sich bedarfsgerecht und begründet für unterschiedliche Kommunikations-
systeme zu entscheiden und ihren Einsatz kritisch zu reflektieren.

• didaktische und fachdidaktische Aspekte im alltäglichen pädagogischen
Handeln mit Schülerinnen und Schülern mit Taubblindheit/Hörsehbehinde-
rung zu benennen und zu berücksichtigen.

Berufsperspektiven
Das Besondere Erweiterungsfach qualifiziert insbesondere zur Arbeit an ei-
nem der Kompetenzzentren für Menschen mit Taubblindheit/Hörsehbehin-
derung mit schulischem Angebot. Hier ist ein Einsatz innerhalb der Schulen,
in den Beratungsstellen oder in Diagnostikzentren möglich. Sie können zu-
dem als Kompetenzträger/in Taubblinden-/Hörsehbehindertenpädagogik an
jeder anderen Schulform tätig sein.

Mehr Informationen unter
www.ph-heidelberg.de/taubblind

                                                                                                 15
Ausgabe 1/2020

Gemeinsamer Termin des vds und des VBE bei Mi-
nisterin Bauer / Ministerium für Wissenschaft, For-
schung und Kunst Baden-Württemberg
Markus Bichler

                              Im Juni 2019 fand ein ausführlicher Austausch zwischen Vertreterinnen
                              und Vertretern der Verbände VBE und vds in Stuttgart statt. In diesem
                              Gespräch entwickelten sich Themenstellungen, für die ein gemeinsamer
                              zeitnaher Termin bei der Ministerin des Wissenschaftsressorts, Frau Mi-
                              nisterin Theresia Bauer, ins Auge gefasst wurde. Dieser Termin fand am
                              29.10.2019 in Stuttgart statt. Die Ministerin und vier Mitarbeiterinnen
                              und Mitarbeiter unterschiedlicher Referate stellten sich sehr konstruktiv
                              den wichtigen Fragestellungen der Verbände:

                              • Darstellung / Diskussion und Analyse von Abbruchquoten im Lehr-
                              amtsstudium und in den Vorbereitungsdiensten.

                              • Hieraus abgeleitet wurden Ansätze zur Reduzierung der unbefriedi-
                              genden Prozentwerte (bis zu 30 % Abbrüche z.B. im GS-Studium / ca.
                              20% Abbrüche z.B. im Sonderpäd.-Studium) diskutiert. Das Ministerium
                              etabliert sukzessive onlinebasierte Einschätzungs-Tools für die Studieren-
                                                                      den im Vorfeld der Entscheidung
                                                                      zur Studienwahl, Begleitangebote
                                                                      in der Studienzeit an den Hoch-
                                                                      schulen sowie umfangreiche Be-
                                                                      ratungsangebote vor Ort.

                                                                     • Das Qualitätskonzept des Kul-
                                                                     tusministeriums wurde ausführlich
                                                                     erörtert und in der Ausrichtung
                                                                     und insbesondere Verzahnung der
                                                                     Phasen der Lehrerbildung begrüßt.

                                                                     • Für den Bereich der Sonder-
                                                                     pädagogik wird auch seitens des
                                                                     Ministeriums ein mittel- bis lang-
                                                                     fristig hoher Bedarf an Fachkräf-
Von links: Oliver Hintzen, Gerhard Brand, Stefan Martens,            ten erwartet, was zu einer grund-
Theresia Bauer, Markus Bichler, Susanne Eichkorn, Walter Beyer       sätzlichen Fragestellung weiterer

16
Gemeinsamer Termin des vds und des VBE bei Ministerin Bauer

Ausbildungs-/Studienkapazitäten im Land führen könnte. Die Ministerin
brachte diesen Aspekt in die Diskussion ein. Für den extrem hohen Bedarf
an Fachkräften stellt aus Verbandssicht einen sehr interessanten und wirk-
samen Gedanken dar.

Der einstündige Termin wurde von den Vertreterinnen und Vertretern der
Verbände als sehr konstruktiv erlebt und er bietet für den vds konkrete An-
knüpfungsmöglichkeiten für wichtige Interventionen in nächster Zukunft.
Die Stichpunkte des Gesprächs finden sich auf unserer Homepage www.vds-
bw.de.

                                                                                                17
Ausgabe 1/2020

Bericht aus dem Landesbezirk Südwürttemberg
Markus Frank

                             Am 19. Februar fand die Landesbezirksversammlung des vds-Landesbe-
                             zirkes Süd-Württemberg in Albstadt – Truchtelfingen an der Rossental-
                             schule (SBBZ geistige Entwicklung) statt.

                             Der Landesbezirksvorsitzende Sven Kremer konnte eine überschaubare
                             Anzahl Mitglieder, darunter der Landesgeschäftsführer Markus Bichler,
                             herzlich begrüßen.

                              Jörg Schmid, der gastgebende Schulleiter, stellte seine vor kurzer Zeit
                              umgebaute Schule vor. Die Rossentalschule ist ein Sonderpädagogi-
                              sches Bildungs- und Beratungszentrum mit dem Förderschwerpunkt
                              geistige Entwicklung. Es gibt weiterhin im Gebäude eine Außen-
                                                                 gruppe der Dreifürstenstein-
                                                                 schule Mössingen (SBBZ För-
                                                                 derschwerpunkt körperlich und
                                                                 motorische Entwicklung) mit
                                                                 acht Schülern, um diesen eine
                                                                 wohnortnahe Beschulung zu er-
                                                                 möglichen. An der Rossental-
                                                                 schule werden derzeit ungefähr
                                                                 60 Schüler/innen in 10 Klassen
                                                                 im Alter zwischen 6 und 20 Jah-
                                                                 ren unterrichtet. Neben dem An-
                                                                 gebot im Haus werden von der
                                                                 Schule eine kooperative Organi-
                                                                 sationsform und ein inklusives
S. Kremer gratuliert M. Frank                                    Setting organisiert. Wichtige Tä-
                                                                 tigkeitsfelder sind die Sonderpä-
                              dagogische Beratungsstelle und die Unterstützung am benachbarten
                              integrativen Kindergarten. Eine Schülerfirma sowie die täglich statt-
                              findende Schulversammlung sind weitere Grundpfeiler des pädagogi-
                              schen Konzepts vor Ort. Die anwesenden Mitglieder zeigten sich von
                              der räumlichen Ausstattung, dem zugrundeliegenden pädagogischen
                              Konzept und nicht zuletzt vom hervorragenden Catering sehr beein-
                              druckt, für welches sich der Bezirksvorsitzende Sven Kremer sehr
                              herzlich bedankte.

18
Bericht aus dem Landesbezirk Südwürttemberg 2019

Anstelle des an dieser Stelle häufig erfolgten Referates zu einem aktuellen
sonderpädagogischen Thema stand diesmal die Überarbeitung des Posi-
tionspapiers des vds vom April 2016 auf der Tagesordnung. Die anwesen-
den Teilnehmer berieten und diskutierten nach einer Lesephase gemeinsam
mögliche Veränderungen in den Positionen des vds. Dabei zeigte sich aus
Sicht der Mitglieder, dass nach mehreren Jahren der Schulgesetzänderung
insbesondere in den Bereichen Sonderpädagogische Bildungs- und Bera-
tungszentren, Umsetzung des Anspruchs auf ein sonderpädagogisches Bil-
dungsangebot und Sonderpädagogischer Dienst Anpassungen vorzunehmen
sind. Gemeinsam wurde versucht diese Formulierungen vorzunehmen, um
sie dann an den geschäftsführenden Vorstand weiterzuleiten. Die Qualität
sonderpädagogischer Angebote zu sichern, stellte sich während dieser Dis-
kussion als eine wesentliche Aufgabe heraus. Hier kann und muss es Aufgabe
des vds sein, sich aktiv auf verschiedenen Ebenen einzubringen.

Nach längerer Diskussion und kürzerer Kaffeepause wurde die Versammlung
mit der Bearbeitung weiterer Verbandsangelegenheiten fortgesetzt. Landes-
geschäftsführer Markus Bichler berichtete über Neuigkeiten von der Bundes-
delegiertenversammlung in Bad Dürkheim und der Gesamtvorstandssitzung
in Freiburg, dabei erwähnte er, dass sowohl im Bund wie im Land alle Funk-
tionsposten wiederbesetzt sind und der Verband somit voll arbeitsfähig ist.

Anschließend wurden von der Landesbezirksversammlung Anträge für die
nächste Hauptversammlung formuliert und die 4 Delegierten des Landes-
bezirkes gewählt. Sven Kremer
konnte Markus Frank, Gerald
Hahn, Manfred Schraag sowie
Volker Schmidt als gewählte Ver-
treter beglückwünschen.
Als letzter Programmpunkt wur-
den die Ehrungen für langjährige
Mitgliedschaften durchgeführt.

                                    Sitzung des Landesbezirks Südwürttemberg

                                                                                              19
Ausgabe 1/2020

                 Für 15 Jahre :
                        Jasmin Balzer
                        Steffen Balzer
                        Cornelia Briehl-Niermann
                        Markus Frank
                        Gerald Hahn
                        Antje Kroh
                        Gundel Nennemann

                 Für 20 Jahre:
                        Michael Fischer
                        Karin Frey

                 Für 25 Jahre:
                        Albrecht Gall, Martinshaus Kleintobel, Schule für Erziehungshilfe
                        Christine Rath, Schule für Blinde und Sehbehinderte Baindt

                 Für 30 Jahre:
                        Ina Isemann

                 Für 35 Jahre:
                        Albrecht Länge

                 Für 40 Jahre:
                        Annette Grünweller-Grüner

                 Für 55 Jahre:
                        Reinhard Baader

                 Für 60 Jahre:
                        Gunther Munz

20
Bericht aus dem Landesbezirk Südbaden 2019

Bericht aus dem Landesbezirk Südbaden
18.02.2020 in Freiburg, Lessingschule
Nadja Hennes

In sehr kleiner Runde trafen sich die Mitglieder des Landesverbandes Südba-
den in der Lessingschule. Nachdem die letzten Bezirksversammlungen stets
im Raum Tuttlingen/Konstanz stattfanden, sollten so die Mitglieder im Frei-
burger Raum angesprochen werden - leider mit nur geringer Resonanz. Rek-
tor Wolfgang Hartmann begrüßte die Anwesenden an seiner Schule, die er
kurz vorstellte. Anschließend berichtete er als Referent für den Fachbereich
Lernen von seiner Arbeit. Er ist dabei, sich in sein neues Aufgabenfeld einzu-
arbeiten, Themen zu sondieren und Kontakte zu knüpfen.

Gemeinsam wurden die Positionen des vds diskutiert und die Änderungs-
vorschläge bzw. Ergänzungen notiert. Sie werden an den Gesamtvorstand
weitergeleitet.

Bei den anschließenden Wahlen wurde Nadja Hennes als neue Vorsitzende
für Südbaden einstimmig gewählt. Sie folgt Matthias Schmidt, der aufgrund
seiner neuen Aufgabe in der Schulleitung an der Sebastian-Ott-Schule in Sig-
maringen und den Umzug nach Südwürttemberg, nicht mehr als erster Vor-
sitzender zur Verfügung stand.

Als Delegierte für die Hauptversammlung Baden-Württemberg im Mai wur-
den Monika Dethloff, Josef Wild und Johannes Schmidt gewählt.

                                                                                                 21
Ausgabe 1/2020

Bericht aus dem Landesbezirk Nordbaden
13. Februar 2020 in Karlsruhe
Manuel Metzmaier

                             Getreu dem Motto, bewährte Traditionen nicht zu ändern, luden der Lan-
                             desbezirksvorsitzende Manuel Metzmaier und sein Stellvertreter Sven
                             Rink die Mitglieder des Bezirkes Nordbaden auch in diesem Jahr zur Ver-
                             sammlung in das Pädagogische Fachseminar Karlsruhe ein.

                             Die Zeit des gemeinsamen Ankommens wurde von den Anwesenden ger-
                             ne genutzt, um sich mit Kaffee und Kuchen zu stärken und sich dabei
                             über schulische und private Themen auszutauschen.

                            Wie in den letzten Jahren auch war die Mitgliederversammlung in einen
                            fachlichen Teil mit zwei Vorträgen und einen verbandsinternen Teil ge-
                                                                   gliedert. Als Referenten für die
                                                                   Fachvorträge konnten in diesem
                                                                   Jahr Frau Meike Engelhardt und
                                                                   Herr Torsten Krämer gewonnen
                                                                   werden. Frau Engelhardt und
                                                                   Herr Krämer promovieren beide
                                                                   an der Pädagogischen Hochschu-
                                                                   le Heidelberg und sind dort in
                                                                   das Europäische Forschungsvor-
                                                                   haben INSENSION eingebunden.
                                                                   Das Projekt INSENSIO zielt auf
                                                                   die Verbesserung der Kommuni-
                                                                   kationsfähigkeit von schwer und
                                                                   mehrfach behinderten Menschen
                                                                   mit Hilfe modernster technischer
                                                                   Unterstützungssysteme. Zielgrup-
Mitgliederversammlung des Landesbezirks Nordbaden                  pe des Forschungsprojektes sind
                                                                   insbesondere die Menschen mit
                            Behinderung, die nur prä-symbolisch und nicht mit den Mitteln der Un-
                            terstützten Kommunikation (UK) kommunizieren können. Auf besonde-
                            res Interesse stießen die Themen bei den Mitgliedern, die an Schulen mit
                            den Förderschwerpunkten GENT und KMENT arbeiten. Im Rahmen ih-
                            res Vortrages „Assistive Technologien für unvertraute Betreuungsperso-
                            nen von Menschen mit schwer und mehrfacher Behinderung“ ging Frau
                            Engelhardt vor allem der Frage nach, welche Rolle diese Technologien

22
Bericht aus dem Landesbezirk Nordbaden 2019

für Betreuungspersonen spielen. Im Anschluss stellte Herr Krämer in seinem
Vortrag „Ausdruck von Emotionen bei Menschen mit schwerer und mehr-
facher Behinderung“ die Zwischenergebnisse seiner Arbeit vor. Dass die Re-
ferate von Frau Engelhardt und Herrn Krämer auf breites Interesse stießen,
konnte man bei den anschließenden Fragerunden erkennen, bei denen wei-
tere fachliche Aspekt erläutert wurden.

Nachdem sich alle noch einmal mit Getränken und Kuchen versorgt hatten,
widmete man sich nun den verbandsinternen Themen. Den Anfang mach-
te der stellvertretende Landesvorsitzende Stefan Martens. Er fasste kurz die
Arbeitsschwerpunkte des Landesvorstandes im vergangenen Jahr zusammen
und skizzierte die kommenden Arbeitsfelder. Im Anschluss widmeten sich
die anwesenden Mitglieder zunächst den Wahlen zum Landesbezirksvorsitz.
Nach zwei Jahren als Landesbezirksvorsitzender, die, so bemerkte Manuel
Metzmaier, „wie im Flug“, vergingen, standen er und sein Stellvertreter Sven
Rink erneut zur Wahl. Sowohl Manuel Metzmaier wie auch Sven Rink wur-
den einstimmig bei je einer Enthaltung von den Mitgliedern in ihren Ämtern
bestätigt.

Sehr erfreulich war die große Zahl von Anträgen, die die Mitglieder für die
Vollversammlung im Mai schon vorab eingereicht hatten. Die Bandbreite der
Themen reichte vom Studium der Fachlehrer GENT und KMENT über die
Berufsbezeichnungen der Sonderpädagogen bis hin zur Versorgung der Son-
derpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren mit einer ausreichenden
Anzahl gut ausgebildeter Lehrkräfte.

                                                                                                23
Ausgabe 1/2020

Bericht aus dem Referat Berufliche Bildung 2019
vds Landesverband Baden-Württemberg
Timur Erdem

                 Nachdem ich Ende 2018 durch den Landesvorstand angesprochen wurde, ob
                 ich mir vorstellen könnte, die Nachfolge von Gerhard Gaiser, des bisherigen,
                 langjährigen Referenten für Berufliche Bildung antreten könnte, verschaffte ich
                 mir als Aspirant erste Eindrücke und gewann Anhaltspunkte über die Aufga-
                 ben und Themenstellungen dieses Referats. Gut gefallen hat mir spontan die
                 angenehme Arbeitsatmosphäre bei den Treffen des Gesamtvorstands. Gerhard
                 Gaiser bereitete mich in Übergabegesprächen zudem sehr wohlwollend und
                 ermutigend auf dieses Amt vor und bot mir zu jeder Zeit die notwendige Hilfe-
                 stellung an.

                 Auf der Vertreterversammlung am 01.06.2019 wurde ich schließlich gewählt.
                 Für diesen Vertrauensbeweis bedanke ich mich an dieser Stellen noch einmal
                 ganz herzlich.

                 Ich sehe dieses Referat als Querschnittsreferat. Ich habe m.E. einen guten
                 Überblick über die Entwicklungen und aktuellen Fragestellungen der beruf-
                 lichen Bildung im Bereich GENT und auch in einigen Bereichen im Bereich
                 Lernen. Hinsichtlich der anderen Förderschwerpunkte sieht dies zugegebe-
                 nermaßen anders aus. Hier sehe ich mich als Lernenden, der die spezifischen
                 Fragestellungen und Herausforderungen recherchieren und überblicken
                 möchte. Nur so kann ich als Referent für Berufliche Bildung diesen wichtigen
                 Bereich der sonderpädagogischen Arbeit wirkungsvoll und zuverlässig ver-
                 treten. Das bedeutet, dass ich mir eine enge Verzahnung und einen kontinu-
                 ierlichen Austausch mit den anderen Referaten im Landesverband wünsche
                 und dies auch aktiv angehen möchte.

                 Aus diesem Grund habe ich Ende des Jahres 2019 die Referate der einzelnen
                 Förderschwerpunkte im Rahmen einer Befragung zu meiner Ansicht nach
                 relevanten Aspekten und Themenfeldern um eine Rückmeldung und Ein-
                 schätzung gebeten. Mein Interesse bezog sich u.a. auf folgende Fragestellun-
                 gen (Beispiele):

                 • Was sind wichtige Konzepte der beruflichen Vorbereitung bzw. der beruf-
                 lichen Bildung in den einzelnen Förderschwerpunkten?

                 • Was sind Stolpersteine und Hemmnisse einer nachhaltigen und teilhabe-

24
Bericht aus dem Referat Berufliche Bildung 2019

fördernden beruflichen Vorbereitung der Schüler*innen?

• Welche Erfahrungen gibt es hinsichtlich der Schüler*innen in inklusiven
Settings? Wie findet berufliche Bildung statt? Wie findet die Berufswegepla-
nung statt?

• Wie gut sind Lehrer*innen auf die Aufgabe der beruflichen Bildung vorbe-
reitet? Gibt es passende Qualifizierungsmöglichkeiten (Fortbildungen u.a.)?

• Wie verläuft die Zusammenarbeit mit relevanten Partnern der beruflichen
Eingliederung (Integrationsfachdienst, Agentur für Arbeit, …)?

• Wie verläuft die Zusammenarbeit mit relevanten Partnern der beruflichen
Eingliederung (Integrationsfachdienst, Agentur für Arbeit, …)?

Die Rückmeldungen dienen einerseits als Anhaltspunkte für die Weiterent-
wicklung sowie Anpassung des Positionspapiers, zum anderen stellen sie für
mich wichtige Informationen bezüglich der aktuellen Rahmenbedingungen
und Konzepte, der Spezifika aber auch der allgemeinen Themenbereichen
dar.

Inzwischen ist auch die Einladung zum Bundestreffen der Referenten für Be-
rufliche Bildung vom 22.3.- 24.3.2020 im Raum Nürnberg eingegangen. Ich
habe dort die Möglichkeit, die Referentinnen und Referenten der anderen
Bundesländer kennen zu lernen und bin sehr gespannt auf den Austausch
und die Eindrücke.

                                                                                                   25
Ausgabe 1/2020

Bericht aus dem Referat Emotionale und
Soziale Entwicklung (ESENT) 2019
vds Landesverband Baden-Württemberg
Martin Hermann

                 Das Jahr 2019 stand unter dem Zeichen des Übergangs. Im Sommer über-
                 gab der langjährige Referent für den Förderschwerpunkt ESENT, Volker
                 Schmidt, den Staffelstab an seinen Nachfolger Martin Hermann. An die-
                 ser Stelle noch einmal einen ausdrücklichen Dank an Volker Schmidt für
                 seine erfolgreiche und engagierte Arbeit über viele Jahre.

                 Zur Einführung in die Bundesthemen des Referats ESENT konnten beide
                 Baden-Württemberger Vertreter gemeinsam im Mai am Bundesreferen-
                 tentreffen in Bad-Sassendorf teilnehmen. Hier wurde deutlich, wie wich-
                 tig eine vernetzende Verbandsarbeit auf Länderebene, z.B. beim sensiblen
                 Thema der evidenzbasierten Sonderpädagogik, der Trauma-Pädagogik
                 oder der Inklusion, sein kann.

                 Diese Arbeit auf Bundesebene wurde auf der Hauptversammlung in Bad
                 Dürkheim fortgesetzt, bei der das Referat ESENT mehrere Anträge zum
                 Thema der Qualitätssicherung in der sonderpädagogischen Arbeit ein-
                 bringen konnte.

                 Auf Landesebene war das Referat bei verschiedenen Themen eingebunden:

                 • Das Kultusministerium hat im vergangenen Jahr Arbeitsgruppen initi-
                 iert, um Fachpapiere zu den einzelnen Förderschwerpunkten in Baden-
                 Württemberg zu erstellen. Diese Papiere sollen sowohl zur Qualitätssiche-
                 rung dienen als auch eine pädagogische und organisatorische Grundlage
                 zur Weiterentwicklung der sonderpädagogischen Arbeit sein. Für den
                 Förderschwerpunkt ESENT konnte der Landesreferent an diesem Papier
                 mitarbeiten und so die Positionen des vds erfolgreich mit einbringen.

                 • Der Lehrgang für einen horizontalen Laufbahnwechsel gemäß §21 Lan-
                 desbeamtengesetz (Gruppe 2, HS-/WRS-Lehrkräfte an sonderpädagogi-
                 schen Bildungs- und Beratungszentren – „HOLA“) zur Erlangung eines
                 Aufstiegs von A 12 nach A 13 ist bei vielen Schulen im Förderschwer-
                 punkt von hoher Relevanz. Dabei hat das Thema Ruhegehaltsfähigkeit
                 der Besoldung an privaten SBBZ an Dynamik gewonnen, da diese zur-

26
Bericht aus dem Referat Emotionale und Soziale Entwicklung

zeit nicht vorgesehen ist. Um eine politische Lösung mit dem Kultusministe-
rium im Konsens zu erreichen, ist das Referat daher mit dem evangelischen
Schulwerk, mit dem katholischen Stiftungsschulamt und der Landesarbeits-
gemeinschaft der privaten SBBZ in einer intensiven Diskussion.

• In zunehmender Anzahl werden Schülerinnen und Schüler in unsere
sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren aufgenommen, die
aufgrund ihres extrem herausfordernden Verhaltens alle Beteiligten an ihre
pädagogischen Grenzen bringen. Im Jahr 2019 hat Nora Fingscheidts Film
„Systemsprenger“ dieses Thema einer größeren Öffentlichkeit zugänglich ge-
macht. Um die brisante Thematik weiter zu vertiefen, hat sich eine Arbeits-
gruppe gebildet, die einen überregionalen „Fachtag E“ vorbereiten wird.
Angedacht ist ein Termin im Herbst 2021. Hier bringt sich das Referat mit
organisatorischer und fachlicher Expertise ein.

• Die fehlenden Ressourcen im Bereich der sonderpädagogischen Frühför-
derung und des Sonderpädagogischer Dienstes im Bereich ESENT beschäf-
tigen den Fachbereich zentral. Hier wird es in absehbarer Zeit darum gehen,
die Arbeit zu evaluieren und weitere Bedarfe gegenüber der Politik offensiv
zu vertreten. Auch hier will sich das Referat ESENT zukünftig deutlich posi-
tionieren und engagieren.

                                                                                                 27
Ausgabe 1/2020

Bericht aus dem Referat Sprache 2019
vds Landesverband Baden-Württemberg
Angelika Probst-Küstner

                               Liebe Leserin, lieber Leser,

                               das Landesreferat Sprache ist Teil des Gesamtvorstandes. Bei diesen Tref-
                               fen stehen sowohl Belange aus Baden-Württemberg als aus auch das bun-
                               desweite Verbandsgeschehen auf der Tagesordnung.

                               Im Frühjahr 2019 trafen sich die Vertreterinnen und Vertreter aller Län-
                               der in Osnabrück unter der bewährten Leitung der Bundesreferentin aus
                               NRW. Zum Thema „Qualitätssicherung im Förderschwerpunkt Sprache“
                               gab es vielfältige Gelegenheiten des Austausches. Die Länderberichte,
                               vorab in eine Matrix eingearbeitet, ermöglichten die Bedingungen in den
                               einzelnen Bundesländern zu vergleichen bzw. gezielte Fragen zu stellen.
                               Bereiche waren u.a.: Schulgesetz / Verordnungen, Elternwahlrecht, Fest-
                               stellung des sonderpädagogischen Förderbedarfs, Diagnostik und ange-
                               wandte Verfahren, Studiengänge, Fort- und Weiterbildung, Institutiona-
                               lisierte Beratungssysteme, Förderorte, vorschulische Sprachförderung,
                                          Übergang in die Schule, Ressourcenzuweisungen, Art und
                                          Umfang der individuellen sonderpädagogischen Förderung
                                          und deren Organisation in den Institutionen, Elternberatung,
                                          Organisation von Inklusion. Dabei stellte sich heraus, dass die
                                          einzelnen Bundesländer sehr unterschiedlich unterwegs sind,
                                          auch teilweise kein Förderbedarf mehr festgestellt wird.

                                         Nach intensivem Arbeiten gab es auch Gelegenheit zum geselli-
                                         gen Beisammensein bei kulinarischen Köstlichkeiten.
                                         Ein informativ gestalteter Besuch in der Rehabilitationsklinik
                                         Werscherberg rundete das Programm ab. Vielen war der Ort
                                         nur von früheren Materialien für die Sprachförderung bekannt.
                                         In traditioneller Weise erhielt die Gastgeberin als Dankeschön
                                         Mitbringsel aus den jeweiligen Bundesländern.

                                         Das diesjährige Treffen ist im Mai 2020 in Erfurt geplant. In-
                                         haltliche Themen sind sowohl die „Versorgung sprachbehin-
                                         derter Kinder im (vor-)schulischen Bereich“ als auch die Er-
Informationsveranstaltung am             arbeitung von Positionen sowie „Chancen der Digitalisierung
Seminar Stuttgart                        in der Sprachheilpädagogik“.

28
Bericht aus dem Referat Sprache 2019

Im Oktober 2019 fanden die im
zweijährigen Turnus stattfindenden
Sprachheilbronner Tage in Heil-
bronn in der Lindenparkschule statt.
Diese Veranstaltung (wir berichte-
ten auf der Homepage) ist eine Fach-
tagung der Deutschen Gesellschaft
für Sprachheilpädagogik (dgs) in
Kooperation mit dem Landesreferat
Sprache des vds. Neben sehr interes-
santen Fachvorträgen ergaben sich
vielfältige Gelegenheiten, Bekannte
wieder zu sehen und sich fachlich
auf dem Laufenden zu halten.

Als Ausbilderin am Seminar Son-
derpädagogik Stuttgart informierte
ich die zukünftigen Sonderpädago- Informationsveranstaltung am
ginnen und Sonderpädagogen über Seminar Stuttgart
die Ziele und Aufgaben des Ver-
bandes im Rahmen einer Informationsveranstaltung. Die aktuellen Zahlen
der sich im Förderschwerpunkt Sprache in der zweiten Phase Befindenden
sind niedrig. Wir hoffen auf eine zukünftige Steigerung der Begeisterung für
das Lehramt Sonderpädagogik, insbesondere im Förderschwerpunkt Spra-
che.

Im Februar führte die Bildungsakademie des vds in den Räumen des Semi-
nars Sonderpädagogik in Stuttgart die Veranstaltung „Sprachförderung im
inklusiven Unterricht – Bildungssprache – Lernbarriere und Lernchance im
grammatischen und lexikalischen Bereich“ mit Heiko Seiffert durch. Weit an-
gereist kamen die interessierten Teilnehmerinnen für dieses gelungene Ta-
gesseminar.

Auf Begegnungen, Anfragen, Rückfragen freut sich Ihre Landesreferentin
Sprache

Angelika Probst-Küstner
Mail-Kontakt: Angelika.Probst-Kuestner@vds-bw.de

                                                                                                  29
Ausgabe 1/2020

Bericht aus dem Referat Blindheit und Sehbehinde-
rung 2019
vds Landesverband Baden-Württemberg
Kerstin Oetken
                 Die Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen im Förderschwerpunkt
                 Sehen werden im eigenen Berufsverband des Verbands der Blinden- und
                 Sehbehindertenpädagogen (VBS) fachlich vertreten und bilden daher im
                 Verband der Sonderpädagogen (vds) eine kleine Fachgruppe. Die inhaltli-
                 che Vernetzung beider Verbände ist sehr bedeutsam, da so die fachlichen
                 Qualitäten in aktuellen Diskussionen mehrperspektivisch Berücksichtigung
                 finden und gemeinsam auf (bildungs-)politischer Ebene eine größere Wirk-
                 samkeit erzielt werden kann. Das Referat Blindheit und Sehbehinderung des
                 vds arbeitet daher eng mit dem VBS zusammen.

                 Ich danke allen für die Unterstützung im Referat Blindheit und Sehbehin-
                 derung und freue mich auf den Austausch und die Zusammenarbeit im Jahr
                 2020.

30
Referate:

Referat Berufliche Bildung
Timur Erdem
@: timur.erdem@vds-bw.de

Referat Blindheit und Sehbehinderung
Kerstin Oetken
@: kerstin.oetken@vds-bw.de

Referat Emotionale und soziale Entwicklung
Martin Hermann
@: martin.hermann@vds-bw.de

Referat Frühförderung                            Referat Unterricht bei kranken
Nadine Hielscher-Füeß                            Schülerinnen und Schülern
@: nadine.hielscher-fueess@vds-bw.de             Gerrit Mazarin
                                                 @: gerrit.mazarin@vds-bw.de
Referat Geistige Entwicklung
Kerstin Fißler                                   Referat Aus-, Fort- und Weiterbildung
@: kerstin.fissler@vds-bw.de                     Susanne Eichkorn
                                                 @: susanne.eichkorn@vds-bw.de
Hochschule
Prof. Dr. Ursula Stinkes                         Landesbezirke:
@: ursula.stinkes@vds-bw.de
                                                 Landesbezirk Nordbadenn
Referat Hören                                    Manuel Metzmaier
Daniela Kretschmer                               @: manuel.metzmaier@vds-bw.de
@: daniela.kretschmer@vds-bw.de
                                                 Landesbezirk Südbaden
Referat Körperliche und motorische Entwicklung   Nadja Hennes
n.n. (vakant)                                    @:nadja.hennes@vds-bw.de

Referat Lernen                                   Landesbezirk Nordwürttemberg
Wolfgang Hartmann                                Renate Knoll
@: wolfgang.hartmann@vds-bw.de                   @: renate.knoll@vds-bw.de

Referat Sprache                                  Landesbezirk Südwürttemberg
Angelika Probst-Küstner                          Sven Kremer
@: angelika.probst-kuestner@vds-bw.de            @: sven.kremer@vds-bw.de
Sie können auch lesen