FOKUS Standortförderung - Kanton St.Gallen Amt für Wirtschaft und Arbeit
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Kanton St.Gallen Amt für Wirtschaft und Arbeit FOKUS 2020 Editorial 3 Schwerpunkte 4 Zahlen und Fakten 23 Kontakt 24 Download FOKUS 2020 fokus-sg.ch
Kanton St.Gallen Amt für Wirtschaft und Arbeit Editorial Geschätzte Partnerinnen und Partner der Standortförderung Geschätzte Unternehmerinnen und Unternehmer Geschätzte Touristikerinnen und Touristiker Sehr geehrte Leserinnen und Leser Die Arbeit und die Aufgaben der Standortför derung betreffen alle Menschen im Kanton St.Gallen! Wie genau, zeigen wir Ihnen in diesem Bericht. Hiermit dokumentieren wir unsere Arbeit und heben hervor, worauf wir uns in Zukunft besonders freuen. Das gibt Ihnen einen Über- blick darüber, welche Dienstleistungen wir an bieten und wo unsere Projekte und Initiativen etwas zur Standortattraktivität beitragen. Dabei setzen wir auf Kontinuität: Basis unserer Arbeit bildet das vom Kantonsrat periodisch ge- nehmigte Mehrjahresprogramm der kantonalen Standortförderung. Momentan befinden wir uns im zweiten Jahr der aktuellen Periode (2019– 2022). Gleichzeitig passen wir unsere Prioritäten es das Zusammenspiel aller Kräfte, die dasselbe und Aufgaben auch aktuellen Gegebenheiten an. Ziel verfolgen – das bedeutet eine gute Abstim- So können wir als Standortförderung dynamisch mung und enge Zusammenarbeit mit unseren auf Entwicklungen wie die Corona-Pandemie Nachbarn und Partnern. Gemeinsam können wir reagieren und bleiben auch in schwierigen Situa- auf eine starke, vielfältige wirtschaftliche Basis tionen eine verlässliche Partnerin. und einen attraktiven Lebensraum bauen. In diesem Bericht konzentrieren wir uns auf Wir bedanken uns an dieser Stelle herzlich bei unsere sechs Förderschwerpunkte und stel- unseren innovativen Unternehmen, engagierten len diese einzeln vor. Ein Fokus liegt auch auf Leistungsträgern und allen Partnern. Gleichzeitig der Umsetzung der Neuen Regionalpolitik des laden wir jeden ein, uns bei unserer Arbeit zu Bundes (NRP), die wir im Kanton verantwor- unterstützen – denn wir alle sind Botschafter für ten. Damit sollen die Standortvoraussetzungen unsere attraktive Region! für unternehmerische Aktivitäten verbessert, der Tourismus gestärkt, Innovation gefördert Wir wünschen Ihnen viel Spass bei der Lektüre und Wertschöpfung generiert werden. Das hilft und freuen uns, mit Ihnen in Kontakt zu kommen. letztlich, Arbeitsplätze zu erhalten und neue zu schaffen. Wir wollen, dass der Kanton St.Gallen – und da- mit auch die ganze Ostschweiz – als das wahr- genommen wird, was er ist: ein attraktiver Wirt- schafts- und Lebensraum. Unser ganzes Team Karin Jung Daniel Müller Leiterin Amt für Wirtschaft Leiter Standortförderung setzt sich mit viel Engagement dafür ein, dass und Arbeit dies auch so bleibt und setzt, wo nötig, wichtige Impulse, um die Standortattraktivität weiter zu steigern. Nur so stärken wir nachhaltig die Wett- bewerbsfähigkeit unserer Region. Dazu braucht 3
Kanton St.Gallen Amt für Wirtschaft und Arbeit Unsere Schwerpunkte Arbeits- und Fachkräfte 5 Innovation 7 Gründen 9 Immobilien- und 12 Arealentwicklung Touristische Infrastruktur 15 Internationale Märkte 18 und Promotion Neue Regionalpolitik 21 des Bundes (NRP) 4
Kanton St.Gallen Amt für Wirtschaft und Arbeit Arbeits- und Fachkräfte Prosperierende Unternehmen im Kanton St.Gallen brauchen Arbeitskräfte. Dabei spüren auch sie zunehmend den Fachkräftemangel. Um dem entgegenzuwirken, liegt ein wichtiger Schwerpunkt der Standortförderung darauf, die Unternehmen im Kampf gegen den Arbeits- und Fachkräfte- mangel zu unterstützen. Doch bei welchen Berufsgruppen ist der Bedarf am grössten? Eine Unter- suchung1 vom Dezember 2015 gibt Aufschluss: Gesucht werden insbesondere Fachkräfte in aka- demischen und verwandten Gesundheitsberufen sowie akademische und vergleichbare Fachkräfte in der Informations- und Telekommunikationstechnologie. Der Kanton antwortet hierauf mit einer ganzen Reihe von Massnahmen. Strategische Initiativen gegen den Fachkräftemangel Im Wissen um den konkreten Bedarf hat der Kanton St.Gallen zwei strategische Initiativen lanciert. Zum einen wurde die sogenannte IT-Bildungsinitiative gestartet. Das Grossprogramm besteht aus fünf strukturierten und vernetzten Projekten und betrifft alle Schulstufen. Hierdurch soll dem Fach- kräftemangel aktiv entgegengewirkt und der Wirtschaftsstandort gefördert werden. Ziel ist: Der Kanton St.Gallen will als führender Standort in der Digitalisierung von Geschäftsmodellen seinen Bewohnerinnen und Bewohnern die Gelegenheit geben, den digitalen Wandel aktiv und voraus- schauend mitzugestalten. Zum anderen wurde ein Joint Medical Master Studium an der Universität St.Gallen (HSG) aufgebaut. In Kooperation mit der Universität Zürich kann ebendort das Bachelor- Studium absolviert werden. Ab dem Herbstsemester 2020 werden an der Universität St.Gallen respektive am Kantonsspital St.Gallen (KSSG) vierzig Ausbildungsplätze für ein Masterstudium in Humanmedizin angeboten. Damit will der Kanton die medizinische Grundversorgung sicherstellen. Ergänzt werden diese beiden strategischen Initiativen durch einen Förderschwerpunkt «Arbeits- und Fachkräfte», der Teil des Vierjahres-Programms zur Standortförderung 2019 bis 20222 ist. Dieser dient als Grundlage für gleich mehrere Massnahmen der Standortförderung des Kantonalen Amtes für Wirtschaft und Arbeit. Hiermit soll der Arbeitsplatzstandort St.Gallen so weiterentwickelt und positioniert werden, dass Arbeitskräfte im Kanton gehalten und neue aus anderen Wirtschaftsräumen angezogen werden. Die Standortförderung unterstützt dabei unterschiedliche Veranstaltungen, an denen jährlich rund 500 Arbeits- und Fachkräfte aus verschiedenen Regionen der Schweiz teilneh- men. Im Folgenden finden Sie Details zu aktuellen Formaten der Standortförderung. 1 0.15.08 Massnahmen zur Entschärfung des Fachkräftemangels und zur Arbeitskräftemobilisierung im Kanton St.Gallen, 4 Bericht sowie Botschaft und Entwürfe der Regierung vom 22. Dezember 2015 2 28.18.01 Kantonsratsbeschluss über das Mehrjahresprogramm der Standortförderung für die Jahre 2019 bis 2022, Botschaft und Entwurf der Regierung vom 13. März 2018 5
Kanton St.Gallen Amt für Wirtschaft und Arbeit Arbeits- und Fachkräfte ProOst ProOst bringt als Plattform Unternehmen der Region Ostschweiz und berufserfahrene, ausser- regionale Fach- und Führungskräfte persönlich zusammen. Unternehmen präsentieren sich den Interessierten in einer ganztägigen Veranstaltung als attraktive Arbeitgeber für die Fortsetzung einer Karriere in der Ostschweiz. Die Teilnehmenden können sich in verschiedenen Settings näher kennen- lernen – etwa bei Unternehmensbesichtigungen, Kurzpräsentationen oder Tischgesprächen. Über 300 erfahrene Fach- und Führungskräfte sowie über 30 Unternehmen nehmen jeweils an dieser Messe teil. «Wir erleben die Zusammenarbeit mit der Standortförderung des Kantons St.Gallen bei der Vorbereitung und Durchführung von Anlässen stets als initiativ und zielorientiert. Gemeinsam erreichen wir pro Jahr rund 500 Professionals und Studienabgänger.» Dr. Adrian Fischer, Geschäftsführer Together AG (St.Gallen) Sprungbrett-Events Die Sprungbrett-Events richten sich an Abgängerinnen und Abgänger von Fachhochschulen und Universitäten. Dabei treffen diese auf Unternehmen der Region St.Gallen-Appenzell und Linth-Zürich- see bei einer je halbtägigen Veranstaltung. Die Unternehmen präsentieren sich mit Unternehmensbe- sichtigungen, einer Kurzpräsentation und Tischgesprächen als attraktive Arbeitgeber für den Einstieg ins Berufsleben. Im Gegenzug können sich die Studierenden persönlich vorstellen und Fragen zu aktuellen Stellenangeboten klären. In den vergangenen Jahren haben jeweils deutlich über hundert Studierende und mehr als ein Dutzend Unternehmen von diesen Veranstaltungen profitiert. Digitale Plattform «Wilder Osten» Ende 2018 wurde die überbetriebliche digitale Plattform «Wilder Osten» ins Leben gerufen. Unter- nehmen können sich hier unter anderem über aktuelle Portraits als attraktive Arbeitgeber präsen- tieren und auch gleich verfügbare Stellenangebote publizieren. Zudem zeigt die Plattform die hohe Lebensqualität und Vielseitigkeit der Ostschweiz als Wohn- und Arbeitsregion. Von den vier Ost- schweizer Kantonen St.Gallen, Thurgau, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden lanciert, wurde die Plattform 2019 nach einem Jahr an einen von der Privatwirtschaft getragenen Verein über- geben. Der «Wilde Osten» wird von immer mehr Unternehmen, Partnern und Arbeitskräften genutzt. Die Standortförderung des Kantons St.Gallen analysiert und optimiert die bestehenden Formate laufend. Zudem werden neue Ideen und Formate entwickelt, um diese den St.Galler Unternehmen auch in den nächsten Jahren zur Bekämpfung des Arbeits- und Fachkräftemangels zur Verfügung zu stellen. 6
Kanton St.Gallen Amt für Wirtschaft und Arbeit Innovation Im Kanton St.Gallen finden Unternehmen ein dynamisches und renommiertes Ökosystem, um Innovationen zu entwickeln und zu realisieren. Die Standortförderung des Kantons beteiligt sich intensiv daran, es nachhaltig zu stärken und weiterzuentwickeln. Sie informiert Unternehmen über Förderprogramme und Technologiekompetenzen im Kanton und ermöglicht den Zugang zu regionalen, nationalen und internationalen Forschungs- und Entwicklungsnetzwerken. Die Ex- perten begleiten auch konkret neue Technologie- und Kooperationsprojekte. Zudem helfen sie Unternehmen, sich Grundlagenwissen anzueignen – insbesondere in neuen Technologien. Bewerbung Innovationspark Ost St.Gallen will Teil des Netzwerks Switzerland Innovation werden und hat zu diesem Zweck eine Be- werbung für einen Innovationspark Ost ausgearbeitet. Das Bewerbungsdossier zum sogenannten Innovationspark Ost konnte im Sommer 2019 bei der Stiftung Switzerland Innovation zur Vorprüfung eingereicht werden. Der Innovationspark Ost wird eine Plattform für die Intensivierung der Interak- tionen zwischen den Technologieführern der Industrie und der lokalen Spitzenforschung bilden. Der Kanton rechnet im Frühling 2020 mit detaillierten Rückmeldungen aus der Vorprüfung, die im weite- ren Verlauf des Bewerbungsprozesses ins definitive Dossier einfliessen. Eine Delegation der Stiftung besuchte im Dezember 2019 St.Gallen zu einem Ortstermin. Hierbei wurde deutlich: Das St.Galler Dossier kommt an und findet Unterstützung von vielen Seiten. Parallel zur Vorprüfung laufen mit ausgewählten Unternehmen intensive Gespräche mit dem Ziel, die künftige Trägerschaft des Innova- tionspark Ost zu etablieren. RhySearch Das Forschungs- und Innovationszentrum RhySearch wird vom Kanton St.Gallen und dem Fürs- tentum Liechtenstein getragen. Ziel ist es, dass es mittelfristig zu einem international anerkannten Kompetenzzentrum für optische Beschichtung und Präzisionsfertigung wird. Im Fokus stehen dabei Projekte mit wirtschaftlichem Potenzial. Dafür pflegt RhySearch ein Netzwerk mit überregionalen Forschungsstätten und tauscht sich mit Start-ups, kleineren und grösseren Unternehmen aus. RhySearch führt selbst und mit Partnern Veranstaltungen und Workshops rund um die Themen Innovation sowie Digitalisierung durch. Zudem werden Erstberatungen beispielsweise zu Fördermög- lichkeiten angeboten. RhySearch führt in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Patentamt IGE auch Patentrecherchen durch. Bei all seinen Aktivitäten ist RhySearch in das Regionale Innovations- system RIS Ost (siehe unten) eingebunden. 7
Kanton St.Gallen Amt für Wirtschaft und Arbeit Innovation Der Bereich «Optische Beschichtung» ist insbesondere in Innosuisse-Projekten aktiv, wobei auch Analysedienstleistungen angeboten werden. RhySearch besitzt unter anderem eine Anlage zur Ionen- strahlbeschichtung (DIBS), mit der kürzlich für ein Weltraum-Projekt der Universität Bern verschiede- ne Substrate bearbeitet worden sind. Diese sind Teil eines Messinstruments, welches die European Space Agency (ESA) im Jahr 2022 auf den Weg zum Planeten Jupiter schicken wird. Dort wird das Messinstrument nach einer Reisezeit von acht Jahren mehrere Messungen durchführen. Im Jahr 2019 wurde von RhySearch die Innovationsumgebung Werkstatt4 geschaffen. Dieses Ver- suchslabor ermöglicht neben der Entwicklung auch das Testen von Lösungen rund um die Themen- gebiete Industrie 4.0, Mensch-Roboter-Kollaboration sowie Hoch- und Ultrapräzisionsfertigung. In diesem Bereich ist RhySearch aktuell mit zwei weiteren Forschungsinstituten und neun Unternehmen an einem Innosuisse-Projekt beteiligt. Gemeinsam wird daran geforscht, wie die Prozesssicherheit in der Hochpräzisionsfertigung verbessert werden kann. Hierfür werden neue Methoden zur Werkstück- vermessung auf der Maschine entwickelt. «Die räumliche und fachliche Nähe von RhySearch zur NTB ist für uns sehr positiv. Die beiden Organisationen ergänzen sich fachlich sehr gut. Gemeinsam können wir dank der guten Kooperation unseren Kunden ein noch umfassenderes lösungsorientiertes Angebot machen – eine Win‐Win-Situation für die ganze Region.» Prof. Dr. Andreas Ettemeyer, Prorektor & Leiter angewandte Forschung und Entwicklung der Interstaatlichen Hochschule für Technik Buchs (NTB) RIS Ost Die Geschäftsstelle des Regionalen Innovationssystems RIS Ost hat ihre operative Tätigkeit im Herbst 2018 aufgenommen. Sie war nach einer öffentlichen Ausschreibung der acht beteiligten Ost- schweizer Kantone an das Institut für Technologiemanagement an der Universität St.Gallen (HSG) vergeben worden. Das Jahr 2019 wurde dazu genutzt, die Geschäftsstelle aufzubauen, die neuen Geschäftsprozesse zu definieren und auf den Weg zu bringen. Inzwischen hat die Testphase eines neu ausgearbeiteten Coachingangebots für Ostschweizer Unternehmen begonnen. Ermöglicht wird dies durch eine Initiative der Ostschweizer Kantone im Zuge der Neuen Regional- politik (NRP) des Bundes. Es ist momentan das grösste interkantonale NRP-Projekt dieser Art in der Ostschweiz. 8
Kanton St.Gallen Amt für Wirtschaft und Arbeit Gründen Gründerinnen und Gründer mit cleveren Geschäftsideen profitieren im Kanton St.Gallen von einem starken Netzwerk. Dabei sprechen die Zahlen im Kanton für sich: Das hiesige Start-up-Umfeld ge- hört zu denjenigen in der Schweiz, die am dynamischsten wachsen. 2019 haben mit rund 2’300 Neugründungen 11 Prozent mehr Menschen den Schritt in die Selbständigkeit gewagt als 2018. Die Standortförderung unterstützt diese Entwicklung durch eine ganze Reihe von Projekten mit Partnern. Der Fokus liegt auf individueller Beratung, jeweils abgestimmt auf die regionale Ausdeh- nung, das technologische Niveau und den Gewerbezweig. Pro Jahr beraten unsere Partner 500 Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer dabei, zu gründen und sich langfristig im Kanton zu etablieren. Gründungsrekord zeigt Trend auf Das Schweizer Gründer-Ökosystem wächst. Bis zum Ausbrechen der Corona-Krise nahm die Anzahl der Neugründungen schweizweit kontinuierlich zu. Im Jahr 2019 wurde mit knapp 44’500 neuen Unternehmen ein Gründungsrekord gebrochen. Den Löwenanteil machen dabei Gründungen im gewerblichen Umfeld aus. Nur in etwa 300 Fällen sind es Start-ups mit einer technologiebasierten, hoch-innovativen und skalierbaren Geschäftsidee. Gerade ihnen wird häufig ein starkes Wachstums- potenzial attestiert. Nicht selten entstehen sie als Ausgründung, sogenannte Spin-offs, aus einer Universität, Hochschule oder Forschungsinstitution heraus. Alle Start-ups leisten einen wichtigen Beitrag zur Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit der Region. Dieses Potenzial auszuschöpfen, ist auch zentrales Thema im Mehrjahresprogramm der Standort- förderung der Jahre 2019 bis 2022.1 Dabei geht es um gezielte Förderung der jungen Unternehmen: Ermöglicht werden Beratungen und längerfristige Coachings, aber auch Initiativen und Projekte, die konkret die Spin-off-Aktivitäten verstärken sollen. Zudem wird unterstützt, dass sich die einzelnen Akteure im Start-up-Umfeld besser vernetzen und abstimmen können. Die Standortförderung steht den Gründerinnen und Gründern auch direkt zur Seite: Mit Informationen und Dienstleistungen etwa bei Anfragen zur Gründung oder bei der Beantragung von Arbeitsbewilligungen. 1 8.18.01 Kantonsratsbeschluss über das Mehrjahresprogramm der Standortförderung für die Jahre 2019 bis 2022, 2 Botschaft und Entwurf der Regierung vom 13. März 2018 9
Kanton St.Gallen Amt für Wirtschaft und Arbeit Gründen Rückendeckung für Jungunternehmen Die durch die Standortförderung unterstützten Gründerzentren und Inkubatoren sind sowohl thema- tisch als auch räumlich aufeinander abgestimmt. Das Jung-Unternehmer-Zentrum JUZ berät insbesondere gewerbliche Jungunternehmen und leistet Unterstützung bei Nachfolgelösungen. Räumlich beschränkt sich der Perimeter auf die Region Wil-Uzwil-Wattwil-Gossau. Das Angebot des Inkubators Startfeld richtet sich an hochtechnologische und innovative Start-ups rund um den Säntis. Beratungsleistungen werden in St.Gallen und Rapperswil angeboten. In St.Gallen stellt Start- feld auch Räumlichkeiten für Start-ups zur Verfügung. Ein schweizweit wichtiger Akteur ist das Institut für Jungunternehmen IFJ , das in St. Gallen seinen Hauptsitz hat. Das IFJ positioniert sich als Ansprechpartner bei Anfragen zu Unternehmensgründungen aller Art. In den Jahren 2018 und 2019 haben das JUZ und Startfeld über 410 Jungunternehmen beraten. Nach einer Grundberatung und Erstabklärung ging es bei 20 Prozent dieser Kontakte vertieft und mit längerfristiger Unterstützung weiter. Davor wurde jeweils das Wertschöpfungs- und Umsetzungs- potenzial durch ausgewiesene Experten respektive Coaches detailliert abgeschätzt. Die enge Be- gleitung führte 2018 und 2019 zu 79 Unternehmensgründungen. Jedes fünfte dieser Start-ups basiert auf innovativen, skalierbaren Businessideen und verspricht ein überdurchschnittlich hohes Wertschöpfungspotenzial. «Die konstruktive Zusammenarbeit mit der Standortförderung und Unterstützung durch diese ermöglichte den Aufbau von über 750 Arbeitsplätzen in technologieintensiven Start-ups und Jungunternehmen.» Peter Frischknecht, Geschäftsführer Verein Startfeld (St.Gallen) Start Summit, Startup-Foren und Gründerkurse Das IFJ ist Partner bei regelmässig stattfindenden Foren für Jungunternehmerinnen und Jungunter- nehmer. In den vergangenen beiden Jahren wurden fünf Foren veranstaltet, je zwei im Rheintal und in St.Gallen sowie eines in Rapperswil. Durchschnittlich nutzten jeweils etwa 400 Personen diese Angebote. Im Zentrum stehen Informationen und Erfahrungsberichte zum Thema Selbständigkeit und Gründen von ausgewählten Referentinnen und Referenten. Daneben werden jährlich über zehn Ver- anstaltungen und Kurse zu verschiedenen Inhalten des Gründens in und um St.Gallen durchgeführt. Alle diese Veranstaltungen sind dank der Standortförderung für die Teilnehmenden kostenlos. Jeweils im Frühling findet in den Hallen der Olma Messen der Start Summit statt. Die ursprünglich von der Universität St.Gallen (HSG) initiierte Konferenz hat sich in den vergangenen Jahren zur euro- paweit grössten studentisch geführten Start-up-Konferenz mit jeweils über 3’000 Teilnehmenden ent- wickelt. Dabei kommen Investoren, Start-ups, etablierte Unternehmer und Studierende zusammen. Die Veranstaltung will alle Zutaten dafür bieten, um Gründungsideen voranzutreiben. Die Themen der Konferenz drehen sich stark um digitale Zukunftsthemen, zusätzlich wird in jedem Jahr ein neues Oberthema gesetzt. Die Durchführung des Start Summit am Standort St.Gallen ist langfristig gesi- 10
Kanton St.Gallen Amt für Wirtschaft und Arbeit Gründen chert. Das setzt den Kanton auf die internationale Startup-Landkarte. Die Standortförderung St.Gallen unterstützt die Konferenz substanziell und präsentiert sich auch in einem gemeinsamen Auftritt mit lokalen Partnern wie der Stadt St.Gallen, Startfeld und der Initiative IT Rockt sowie der Universität und der Fachhochschule. Förderung von Ausgründungen Nach der Ausarbeitung neuer Leistungsvereinbarungen mit den bestehenden Partnern, soll in den Jahren 2021 und 2022 die Spin-off-Kultur mit spezifischen Projekten gefördert werden. Dazu wird nun herausgearbeitet, welche Voraussetzungen Ausgründungen benötigen und wie gross ihr Poten- zial ist – auch für den Fall, dass sie aus der St.Galler KMU-Landschaft heraus entstehen. Ziel ist es, Lücken in der Wertschöpfungskette der aktuellen Spin-off-Förderung bestmöglich zu schliessen. n dieses Vorhaben integriert werden unter anderem die Eidgenössische Materialprüfungs- und For- schungsanstalt Empa in St.Gallen, das Kantonsspital St.Gallen, die Fachhochschulen im Kanton sowie die Universität St.Gallen. 11
Kanton St.Gallen Amt für Wirtschaft und Arbeit Immobilien- und Arealentwicklung Die aufstrebenden Unternehmen im Kanton St.Gallen sind auf ausreichend verfügbare, passende, gut gelegene und erschwingliche Flächen angewiesen. Noch sind diese verfügbar, doch sie wer- den immer rarer. Im Jahr 2019 wurden so viele Baugesuche von Industrie- und Gewerbebetrieben eingereicht wie noch nie zuvor. Damit der Kanton weiterhin attraktiv bleibt, arbeitet die Standort- förderung des Kantons St.Gallen mit einer bewährten «Toolbox»: Sie ermittelt Reserven, entwickelt Areale mit Gemeinden und Eigentümern und vermittelt Unternehmen geeignete Flächen sowie pas- sende Mieträumlichkeiten. St.Gallen bietet attraktive Flächen Ein Standort im Kanton St.Gallen ist für Unternehmen attraktiver als in anderen, vergleichbaren Re- gionen der Schweiz: An guten Lagen gibt es immer noch vergleichsweise viele günstige Boden- und Mietangebote in ausreichender Grösse. Deshalb kommen auf den Kanton laufend Anfragen zu. At- traktive Flächen im Kanton sind somit ein entscheidender Standortfaktor für Betriebserweiterungen wie für Neuansiedlungen. Grundsätzlich ist die Entwicklung wirtschaftlich sehr positiv: In den Jahren 2018 und 2019 wurden beispielsweise so viele Baugesuche aus Industrie und Gewerbe im Kanton eingereicht wie nie zuvor, 2019 war ein Rekordjahr. Besonders aktiv sind ansässige Unternehmen jeder Grösse, die sich an die Standortförderung gewandt haben. Einige Projekte konnten inzwischen erfolgreich angegangen oder umgesetzt werden, etwa mit Unternehmen wie Stadler Rheintal AG, BRUSA Elektronik AG, L. Kellen- berger & Co. AG oder HONEX AG. Aber diese Entwicklung hat auch ihre Konsequenzen. Die attraktiven Flächenangebote haben zwi- schen 2014 und 2017 um 40 Prozent abgenommen.1 Die Bodenpreise sind besonders an zentralen, gut erschlossenen Lagen gestiegen und vor allem für die Industrie ein kritischer Standortfaktor ge- worden. Die Umsetzung des neuen Raumplanungsrechts erschwert die Einzonung von neuen Flä- chen. Ausserdem sind die Ressourcen für eine bessere Erschliessung von Arealen limitiert; der Aus- bau der Strassen-, Wege- und Bahninfrastruktur hinkt dem grossen Bedarf hinterher. 1 rgebnisse der Flächenpotenzialanalyse Raum+ des Amts für Raumentwicklung und Geoinformation (AREG) und des Amts E für Wirtschaft und Arbeit (AWA): https://www.sg.ch/bauen/raumentwicklung/raumbeobachtung/raumplus.html 12
Kanton St.Gallen Amt für Wirtschaft und Arbeit Immobilien- und Arealentwicklung Schulterschluss bei Areal- und Innenentwicklung Der Kanton reagiert auf diese Entwicklungen strategisch. Der Standortförderung steht ein breit gefächertes Instrumentarium zur Verfügung. Dank wiederholten Flächenpotenzialanalysen sind die Baulandreserven flächendeckend bekannt. Es wurden grosse Entwicklungsreserven für notwendige Neueinzonungen im kantonalen Richtplan bestimmt. Dabei handelt es sich um zwölf strategische Arbeitsplatzstandorte. Die Experten der Standortförderung beraten bei neuen Arealentwicklungen und begleiten den Prozess, den der Kanton auch mitfinanziert. Darüber hinaus vermittelt und veröf- fentlicht die Standortförderung attraktive Standortangebote. Das grösste Potenzial im Kanton liegt in noch unbebauten Arbeits- und Mischzonen, die sich oft an zentralen Lagen befinden. Häufig sind solche Flächen aber noch nicht ausreichend erschlossen, lie- gen in wenig attraktiver Nachbarschaft oder andere Hindernisse erschweren eine Entwicklung. Das können Altlasten, Schutzobjekte, fehlende Bereitschaft der Eigentümer sowie Einsprachen sein. Viele dieser Fragen sind nicht wirtschaftlicher Natur und können daher auch nicht durch den Markt beant- wortet werden. Das ist ein wichtiger Grund dafür, weshalb sich die Standortförderung aktiv für Arealentwicklungen einsetzt. Die kantonale Stelle initiiert Projekte, begleitet diese fachlich und bringt alle an einen Tisch, die für den Erfolg zusammenarbeiten müssen: Eigentümerinnen und Eigentümer, Fachleute aus den Gemeinden, für Planung, Investition und Nutzung. Denn noch so gute Entwicklungsideen sind Ma- kulatur, wenn nicht zumindest die Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer und die Gemeinde vollständig hinter dem Projekt stehen. Dabei illustrieren viele Beispiele die Bedeutung dieser Art der Arealentwicklung: Arealentwicklung Wild Heerbrugg in Balgach Im Wild Heerbrugg Areal gibt es rund 2’000 Arbeitsplätze. Ein bedeutender Teil des Areals ist jedoch mit Parkplätzen belegt, ein Stück ursprüngliches Industriebauland wurde schon vor eini- ger Zeit zum Wald. Dank eines kooperativen Entwicklungsprojekts mit den Firmen im Areal, der Gemeinde und dem Kanton ist inzwischen ein Sondernutzungsplan erstellt worden, der eine Ver- doppelung des Nutzungsvolumens im Areal ermöglicht. Diese Planung bietet allen Firmen eine langfristige Entwicklungsreserve. Das ist die Grundlage für sie, dem Standort weiter treu zu blei- ben. Die Leica Geosystems AG plant derzeit einen grossen Neubau. Die Standortförderung des Kantons St.Gallen hat die Entwicklung seit 2013 aktiv begleitet und unterstützt. Zentrum Präzisionsindustrie Alpenrheintal Die Firma BRUSA Elektronik AG hat im August 2019 bekannt gegeben, dass sie nach Buchs in einen Neubau ziehen und dort bis zu 350 Arbeitsplätze schaffen wird. BRUSA Elektronik AG hat sich dabei für ein Areal entschieden, welches massgeblich dank der Initiative der Standortförde- rung entwickelt wurde. Dabei handelt es sich um das Zentrum Präzisionsindustrie Alpenrheintal, das in intensiver Zusammenarbeit mit der Stadt Buchs, der Ortsgemeinde als Landeigentümerin und der Interstaatlichen Hochschule für Technik Buchs (NTB) entwickelt worden ist. Das regiona- le Bautechnik-Unternehmen Lippuner Immobilien AG errichtet nun die erste Etappe dieses Zent- rums für die BRUSA Elektronik AG. Benniger Areal in Uzwil Das Benniger Areal ist im Siedlungszentrum der Gemeinde Uzwil gelegen. Da die Firma einen bedeutenden Teil des Areals nicht mehr zur Produktion benötigte, hat sie diesen zugunsten einer Zentrumsentwicklung freigegeben. Zusammen mit der Gemeinde gelang eine mutige Konzept- entwicklung, die eine qualitativ hochwertige Überbauung auf der Fläche von beinahe einem Hekt- ar ermöglichte. Der Neubau ist bereits im Gang, als Ankermieterin wird die Migros einziehen. 13
Kanton St.Gallen Amt für Wirtschaft und Arbeit Immobilien- und Arealentwicklung Areal Gebenloo in Wil Im Norden von Wil wurde das Areal Gebenloo mit einer Fläche von rund 5 Hektaren entwickelt. Partner waren die Stadt Wil und zwölf Grundeigentumsparteien. Dank des Entwicklungskon- zepts, einer Einzonung und einem Überbauungsplan gelang bereits der Neubau der Cicor AG. Damit wurde die Firma nicht nur im Kanton gehalten, sondern sie hat sich mit Integration des Managements aus Zürich auch auf dem neuesten Stand der Technik erfolgreich weiterentwickelt. Weitere regionale Firmen arbeiten an Bauprojekten im Areal; ein grösseres Gewerbehaus kann errichtet werden, sobald ein geeigneter Ankermieter gefunden ist. Areal St.Fiden in St.Gallen Im Areal St.Fiden begleitet und unterstützt die Standortförderung seit längerem die laufende Arealentwicklung. Das Entwicklungspotenzial am Standort gilt als besonders hoch: Dafür spre- chen die gute öV-Erschliessung, der vorhandene Autobahnanschluss und wichtige städtische Infrastrukturen im Umfeld. Ob dies für eine Überdeckung des Bahnhofsgebiets und der Autobahn ausreicht, ist Gegenstand einer geplanten Studie, für welche die Stadt auch die Wirtschaft mit ins Boot geholt hat. St.Gallen West/Gossau Ost (ASGO) Auch im Areal in St.Gallen West/Gossau Ost (ASGO) begleitet die Standortförderung die Ent- wicklung, da es sich um eines der grössten Industriegebiete in der Schweiz handelt, das noch viel Neubau- und Verdichtungspotenzial beinhaltet. Es steht ausserdem in Aussicht, dass hier der Autobahnzubringer Appenzellerland einen Anschluss an die Autobahn A1 schafft. «Standorte, die alle unsere Anforderungen erfüllen, gibt es nicht mehr viele, aber an diesem Ort stimmt alles. Ich bin froh, dass wir uns hier dank der guten Zusammenarbeit mit der kantonalen Standortförderung, Stadt und Ortsgemeinde Buchs, NTB und Lippuner Immobilien etablieren können.» Josef Brusa, Präsident des Verwaltungsrates der BRUSA Elektronik AG (Sennwald) zur BRUSA-Ansiedlung im Zentrum Präzisionsindustrie Alpenrheintal Flächenvermittlung mithilfe des ImmoWeb Eine Arealentwicklung ist letztlich erst dann erfolgreich, wenn am Standort tatsächlich eine geeignete Nutzung umgesetzt ist. Deshalb sind die Aktivitäten der Standortförderung wesentlich damit ver- bunden, die Flächen zu vermitteln. Dabei hilft das Instrument des ImmoWeb. Diese Online-Plattform dokumentiert Areale und Angebote an Industrie- und Gewerbebauland sowie grosse Mietflächen. Das ImmoWeb richtet sich an Gemeinden und Eigentümer, die ihre Liegenschaften nicht öffentlich, sondern exklusiv vermitteln wollen. Aufgrund der neuen technischen Möglichkeiten für solche Plattformen wird das ImmoWeb aktuell komplett überarbeitet. Bereits umgesetzt wird eine virtuelle Erfahrungswelt, die aus der Vogelperspektive alle wesentlichen Areale und Sehenswürdigkeiten im Kanton aufzeigt. 14
Kanton St.Gallen Amt für Wirtschaft und Arbeit Touristische Infrastruktur Der Tourismus im Kanton St.Gallen entwickelt sich kontinuierlich weiter, reagiert auf Trends und gestiegene Ansprüche der Gäste. Nur so kann er im intensiven Wettbewerb um Gäste aus dem In- und Ausland bestehen. Diese Entwicklung wird von der Standortförderung aktiv unterstützt. Sie koordiniert neue Projekte und Visionen mithilfe räumlicher Tourismusentwicklungskonzepte (TEK), eröffnet neue Möglichkeiten durch Flächenpotenzialanalysen und die Arbeit mit Investoren- und Betreibernetzwerken. Aktuell arbeitet die Standortförderung an vier TEK auf kantonalem Gebiet: Flumserberg, Bad Ragaz und das Taminatal, im Toggenburg und auf dem Gebiet der Stadt St.Gallen. Konzepte schaffen Raum für Tourismusinnovation Räumliche Tourismusentwicklungskonzepte (TEK) bilden die Grundlage für touristische Entwicklung sowohl von Infrastrukturen als auch von Erlebnissen. Sie wirken als Zukunftsbild für die Entwicklung der Tourismus-Wirtschaftskraft in einer bestimmten Region, zudem bilden sie die planerische Klam- mer für Projekte und Projektteilnehmende. Thematisch stimmen sich alle Beteiligten mit ihren Ideen entlang eines roten Fadens ab – und das schafft langfristig touristischen Mehrwert für die Projekte und Visionen. Dabei stehen vor der Realisierung stets Machbarkeitsabklärungen, durch die ins besondere geklärt wird, inwieweit die Projektideen raumplanerisch umsetzbar sind. Gemeinsam mit den Standortgemeinden, der Tourismusdestination und den wichtigsten Leistungsträgern wird ein TEK dem Amt für Raumentwicklung und Geoinformation (AREG) vorgelegt. Nach einer Prüfung wird es dann als Richtplanblatt S44 im Richtplan verankert. Diese planerische Vorleistung erhöht die Planungssicherheit für Entwickler und Investoren. Zudem schafft sie eine optimale Grundlage dafür, konkrete einzelne Angebote zu entwickeln. Somit helfen die Impulse der öffentlichen Hand, privat finanzierte Projekte zu realisieren und das touristische Angebot immer vielfältiger und attraktiver zu machen. 15
Kanton St.Gallen Amt für Wirtschaft und Arbeit Touristische Infrastruktur TEK Flumserberg Das räumliche Tourismusentwicklungskonzept Flumserberg ist seit seiner Verabschiedung 2015 die Klammer für die touristischen Projektentwicklungen am Flumserberg. Die Hauptziele: Die Übernach- tungszahlen sollen nach schwächeren Jahren wieder steigen und es sollen Anreize für Investitionen in Beherbergungsbetriebe geschaffen werden. In diesem Rahmen positioniert sich der Flumserberg als eine Ganzjahresdestination, was die Auslastung der touristischen Infrastrukturen erhöht und die Abhängigkeit von der Wintersaison reduziert. Das Konzept hat bereits positive Entwicklungen angestossen: So wurden bereits einige Hotels bei Investitionen unterstützt. Auch wurde im Jahr 2017 die BikerNetzwerk AG als Kooperation von Leistungsträgern rund um das Thema Bike und Gesundheit gegründet. Das BikerNetzwerk steigert mit seinen buchbaren Angeboten aktiv die Zahl der Logiernächte. Gäste mit Leidenschaft fürs Biken finden am Flumserberg Bikepisten, deren Entwicklung ebenso unterstützt wurde. Die Attraktivität der Region wird zusätzlich erhöht durch weitere Erlebnisse wie das Spielerlebnis Walensee und Projektideen rund um die Themen Alperlebnis und Bike. Speziell hervorzuheben ist die Gesamtent- wicklung Tannenboden mit dem Erlebnisangebot Heidi Alperlebnis. Sie zielt darauf ab, den Sommer- tourismus zusätzlich stark anzukurbeln. TEK Klang Toggenburg Das gesamte Toggenburg hat für seine Gäste eine breite Palette an Angeboten entwickelt. Der Tou- rismus ist ein wichtiger Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor. In den letzten 15 Jahren wurde das Thema Klang im Toggenburg immer mehr zu einem touristischen Alleinstellungsmerkmal (USP). Angebote wie die Klangschmiede, der Klangweg oder Klangkurse locken viele Touristen und Freizeitgäste ins obere Toggenburg. Die Standortförderung stärkt und erweitert die bereits vorhandene klare Positio- nierung rund um das Thema Klang mit dem im Jahr 2019 gestarteten TEK Klang Toggenburg. «Die Standortförderung unterstützt mit dem Tourismusent- wicklungskonzept Klang Toggenburg die touristische Gesamtentwicklung im Toggenburg und hilft damit tatkräftig mit, dass wichtige touristische Impulse gesetzt werden.» Mathias Müller, Präsident Stiftung Klangwelt Toggenburg & Stadtpräsident Lichtensteig Gemeinsam mit den wichtigsten Partnern werden neue Projekte entwickelt und authentisch, visio- när und aufeinander abgestimmt vorangetrieben. Das Alleinstellungsmerkmal «Klang» wird dabei konzeptionell mit weiteren Merkmalen des Toggenburgs ergänzt, sodass Projekte auf bestehende Stärken setzen können. Die Wolzenalp kann mit einer aussergewöhnlich intakten und lebendigen Natur gemeinsam mit dem Thema der Naturtöne touristisch in Wert gesetzt werden. Die touristischen Angebote in Mogelsberg, beispielsweise der Baumwipfelpfad, werden ebenso mit dem Thema Klang verbunden. Lichtensteig trumpft mit kulinarischer Vielfalt auf. Das Herz des Klangs ist und bleibt da- 16
Kanton St.Gallen Amt für Wirtschaft und Arbeit Touristische Infrastruktur bei die Gegend um den Schwendisee in Wildhaus, wo es bereits heute viele Klangangebote gibt. Ab 2024 wird das sogenannte Klanghaus als musikalisches Zentrum der Klangwelt Toggenburg hinzukommen. Das soll der touristischen und kulturellen Entwicklung einen weiteren Schub geben. Im Jahr 2019 wurden Projektideen ausgearbeitet, die 2020 auf ihre Machbarkeit untersucht und inhaltlich konkretisiert werden. Das Ziel ist jeweils, ein breites, vielseitiges Publikum anzusprechen, welches eine hochwertige Auswahl an touristischen Erlebnissen und Übernachtungsmöglichkeiten geniessen möchte. Der Ausbau des Angebots soll Gäste dazu motivieren, häufiger ins Toggenburg zu kommen und länger zu bleiben. Insgesamt kann das helfen, die Wertschöpfung des Tourismus im Toggenburg ganzjährig breiter abzustützen. TEK St.Gallen Das TEK St.Gallen soll touristische Aspekte der Stadt St.Gallen stärker in einen Zusammenhang bringen. Ein erster Anlauf 2016 wurde 2017 teilweise beendet, da es keine Einigung zum Projektver- lauf gab. Im Frühjahr 2020 hat die Standortförderung das Projekt mit den wichtigsten Partnern wieder aufgenommen. Bereits definierte Handlungsfelder können weiterentwickelt und ergänzt werden. Das TEK St.Gallen soll sich direkt auf die verschiedenen unterschiedlich weit fortgeschrittenen tou- ristischen Projekte in und um die Stadt St.Gallen auswirken. Insgesamt geht es darum, acht Hand- lungsfelder touristisch besser in Wert zu setzen. Darunter sind der Stiftsbezirk, seit 1983 UNESCO- Weltkulturerbe, und die Mülenenschlucht mitsamt dem Erholungsgebiet Drei Weieren südlich der Altstadt. Die Standortförderung möchte Entwicklungen koordinieren und die Grundlagen weiter ausarbeiten, um Projekte im städtischen Tourismus zu fördern. Das soll auch mehr wertschöpfende Investitionen auf dem und rund um das Stadtgebiet ermöglichen. TEK Bad Ragaz und Pfäfers Die Tourismusregion um Bad Ragaz und das Taminatal entwickelte sich in den letzten Jahrzehnten in Bezug auf Übernachtungszahlen negativ. Um Gäste für längere Aufenthalte zu gewinnen, braucht es mehr Anreize in punkto Beherbergung, Erlebnis- und Freizeitangebot oder auch Gastronomie. Daher haben sich die Gemeinden Bad Ragaz und Pfäfers bereits 2016 dazu entschieden, gemeinsam mit der Standortförderung und weiteren Partnern ein regional abgestimmtes Tourismusentwicklungskon- zept zu erarbeiten. Das zentrale Alleinstellungsmerkmal von Bad Ragaz und Pfäfers ist der Gesundheitstourismus auf Grundlage des Thermalwassers. Entsprechend wurde die Vision entwickelt, die Thermalquelle in der Schlucht ganzjährig erreichbar und damit noch intensiver erlebbar zu machen. Auch im Dorfkern und im früheren Dorfbad soll das Element Wasser stärker in Szene gesetzt werden. Ein erster Glanzpunkt wurde erreicht mit dem Projekt «Light Ragaz» , welches seit 2017 über 100’000 Besucherinnen und Besucher nach Bad Ragaz holen konnte. Die kulturelle Positionierung mit der Sommer-Triennale «Bad RagARTz» wird durch einen geschlossenen Raum für Kultur-, Kunst- und Veranstaltungen gefestigt. Ein weiterer Schwerpunkt im TEK ist der Wartenstein. Es bestehen Absichten, die alte Standseilbahn zu revitalisieren, einen Skywalk einzurichten und das gleichnamige Hotel zu modernisieren. In der Region wird neben dem Angebot des Grand Resorts Bad Ragaz mit fünf Sternen ein zusätzliches Dreisternhotel angestrebt. In Pfäfers und dem Taminatal sollen sanfte Tourismusformen und Familien noch stärker im Fokus stehen. In den Klosteranlagen von Pfäfers bei- spielsweise könnten noch weitere kulturelle Erlebnisse angeboten werden. Die Machbarkeitsprüfung, Planung und Umsetzung der einzelnen Projekte wird momentan individuell je nach Priorität der Be- teiligten realisiert. 17
Kanton St.Gallen Amt für Wirtschaft und Arbeit Internationale Märkte und Promotion Der Wirtschaftsstandort St.Gallen ist international wettbewerbsfähig. Das beweisen Jahr für Jahr zahlreiche, weltweit erfolgreiche Unternehmen aus dem Kanton. Dies soll auch so bleiben – weshalb es eine Hauptaufgabe der Standortförderung ist, diese Unternehmen in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Sie kommt bei Bedarf eines Unternehmens zum Einsatz, bringt sich aber auch aktiv ein, etwa indem sie den Markt beobachtet und eingreift, wo es angezeigt ist. Zusätzlich zu dieser Bestandespflege betreibt die Standortförderung auch eine gezielte Promotion im Aus- land, um innovative Unternehmen vom Standort St.Gallen zu überzeugen und in den Kanton zu lotsen. Partnerschaften und Netzwerke bringen St.Gallen voran In den vergangenen beiden Jahren 2018 und 2019 konnte die Standortförderung 49 Unternehmen bei ganz unterschiedlichen konkreten Projekten begleiten und unterstützen. Mit dieser Unterstützung hat sie dazu beigetragen, dass diese Unternehmen in Summe 574 neue Arbeitsplätze geschaffen und über 2’800 Arbeitsplätze am Standort erhalten haben. So leistet die Standortförderung einen wichti- gen Beitrag zur Erhaltung und Schaffung von Arbeitsplätzen im Kanton. Neben diversen Verbindungen in andere Verwaltungseinheiten unterhält die Standortförderung wei- tere Netzwerke und Partnerschaften, um ihre Aufgaben zielgerichtet und effizient erfüllen zu können. Die wichtigsten werden hier aufgezeigt. Im Bereich Standortpromotion arbeitet sie mit der nationalen Vermarktungsplattform Switzerland Global Enterprise (S-GE) zusammen, welche die Schweiz in ausländischen Zielmärkten posi- tioniert. Ergänzend dazu kooperiert die Standortförderung in einigen Ländern auch mit eigenen Partnern, um noch zielgerichteter Akquise betreiben zu können. Auf regionaler Ebene ist der Kanton St.Gallen gemeinsam mit dem Kanton Thurgau und den beiden Appenzell Teil der international aus- gerichteten Promotionsmarke St.GallenBodenseeArea (SGBA) . 18
Kanton St.Gallen Amt für Wirtschaft und Arbeit Internationale Märkte und Promotion Für die Betreuung ansässiger Unternehmen werden je nach konkretem Fall ebenfalls die oben ge- nannten Partnerschaften eingesetzt und ergänzt durch ein Netzwerk von lokalen Partnern. Beispiels- weise besteht mit dem Asia Connect Center der Universität St.Gallen eine Kooperation: Experten helfen Unternehmen aus St.Gallen bei der Expansion nach Asien und solchen aus Asien bei der Standortsuche in der Ostschweiz. Im Sinne der Internationalisierung des Standortes kooperiert die Standortförderung auch mit Orga- nisatoren passender lokaler Veranstaltungen. Ein aktuelles Beispiel ist die Ende 2019 vereinbarte, mehrjährige Partnerschaft mit dem St.Gallen Symposium. Darüber hinaus werden zahlreiche weitere Veranstaltungen und Kongresse mit internationaler Strahlkraft durch die Standortförderung unter- stützt – so etwa das Sportevent Ironman 70.3 rund um Rapperswil-Jona, der medizinische European Colorectal Congress oder das traditionelle Springreitturnier CSIO St.Gallen. «Dank dem Netzwerk der Standortförderung konnten wir im Kanton einen hervorragenden Partner für ein anspruchsvolles neues Raumfahrt-Projekt finden. Ohne diese Hilfe hätten wir das Projekt nicht so effizient in der Schweiz realisieren können.» Dr. Reinhard Czichy, Präsident des Verwaltungsrates der Synopta GmbH (Eggersriet) Blick richtet sich auf Fokusindustrien Die Unterstützung bestehender Unternehmen wird auch in Zukunft die erste Aufgabe der Stand- ortförderung sein. Weiter wird künftig im Rahmen der Ansiedlungsstrategie noch differenzierter auf Unternehmen in definierten Fokusindustrien zugegangen. Zu ihnen zählen die Bereiche Photonik, Kunststoffe, Maschinenbau, aber auch IT oder Gesundheitstechnologien. Grundsätzlich sind dies Branchen und Industrien, die bereits im Kanton stark vertreten und international aufgestellt sind. Die- se differenzierte Vorgehensweise soll auch den ansässigen Unternehmen zugutekommen: So werden die bestehenden Cluster am Standort St.Gallen gestärkt und im Idealfall Wertschöpfungsketten ge- schlossen. Das macht den Standort insgesamt internationaler und profilierter, was auch unter dem Gesichtspunkt der Fachkräftegewinnung von Vorteil sein wird. «Mit der Unterstützung der Standortförderung können wir unseren Neubau im Kanton St.Gallen realisieren und so die Arbeitsplätze in der Region halten.» Viktor Gaspar, Präsident Hardinge Europe / L. Kellenberger & Co. AG (St.Gallen) 19
Kanton St.Gallen Amt für Wirtschaft und Arbeit Internationale Märkte und Promotion Exkurs: Wie funktioniert das Reporting? In der Berichterstattung über erfolgte Projekte gibt es keinen Standard. Um die genannten Zahlen interpretieren zu können, wird in diesem Exkurs aufgezeigt, wie die Standortförderung die begleiteten Projekte aufteilt und zählt. Ansiedlungen Hier werden alle Firmen gezählt, die mit Unterstützung der Standortförderung im Betrachtungs- zeitraum im Kanton St.Gallen neu gegründet wurden oder ihre Geschäftstätigkeit aufgenommen haben. Dabei werden Start-ups nicht als Ansiedlung gezählt, wenn sie über entsprechende Part- nerschaften wie etwa Startfeld unterstützt wurden. Ansiedlungsprojekte erstrecken sich oft über mehrere Jahre, werden aber nur im Erfolgsfall und zum Zeitpunkt der Realisierung in die Zählung aufgenommen. Die Anzahl der geschaffenen Arbeitsplätze bezieht sich dabei nur auf das erste Betriebsjahr. Bestandespflege international Entscheidungen über Expansionen bestehender Unternehmen im Kanton werden oftmals nicht in der Schweiz gefällt. Dies insbesondere dann, wenn es ausländische Wurzeln hat – egal, ob es sich um eine Privatperson oder ein Mutterunternehmen handelt. In solchen Fällen hat ein Expan- sionsprojekt Parallelen zu einer internationalen Ansiedlung, denn vom Standort überzeugt werden müssen Entscheidungstragende, die in der Regel mehrere nationale und internationale Alternati- ven prüfen. Der Standort St.Gallen hat zwar einen gewissen Vorteil durch die bestehende Firma, doch der Wettbewerb darf nicht unterschätzt werden. Deshalb werden diese Projekte ähnlich wie Ansiedlungsprojekte betreut. Bestandespflege national Unternehmen mit lokaler Eigentümerstruktur, oftmals Familienunternehmen, haben einen stärke- ren Bezug zur Schweiz und gewichten dies bei Expansionsprojekten auch entsprechend. Hier ist die Gefahr eines Wegzugs ins Ausland weniger hoch, doch der überregionale Wettbewerb spielt auch hier eine Rolle. Entsprechend bemüht sich die Standortförderung, solchen Unternehmen den Entscheid für St.Gallen so einfach wie möglich zu machen. Abgeschlossene Geschaffene Gesicherte Projekte Arbeitsplätze Arbeitsplätze 9% 33% 1% 49% 56% 80% 18% 35% 19% Ansiedlungen Bestandespflege international Bestandespflege national Anmerkung zu «Gesicherte Arbeitsplätze»: Üblicherweise sichern Ansiedlungen von Unternehmen keine bestehenden Arbeitsplätze. In einem Fall wurden jedoch von einem neuen Unternehmen – nebst der Schaffung von neuen Arbeitsplätzen – bestehende Arbeitsplätze einer ansässigen Firma übernommen und so der Erhalt dieser Arbeitsplätze gesichert. 20
Kanton St.Gallen Amt für Wirtschaft und Arbeit Neue Regionalpolitik des Bundes (NRP) Die regionalen Unterschiede in den Kantonen und Regionen können nur mit vereinten Kräften aus- geglichen werden, um flächendeckend Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Das ist das Ziel der Neu- en Regionalpolitik (NRP), für die der Kanton mit dem Bund kooperiert. Die NRP greift seit Anfang 2008 und will Rahmenbedingungen und Grundlagen für unternehmerische Aktivitäten verbessern und Innovationen antreiben. Das geschieht durch die Umsetzung und Sicherung von konkre- ten Projekten. Zwischen 2008 und 2016 wurden auf diese Weise bereits 115 Projekte im Kanton St.Gallen ermöglicht. Dank einem neu erarbeiteten Umsetzungsprogramm für die Jahre 2020 bis 2023 stehen dem Kanton St.Gallen erneut NRP-Mittel zur Verfügung. NRP gleicht strukturelle Unterschiede aus Der Kanton St.Gallen präsentiert sich in wirtschaftlicher Hinsicht ausgesprochen heterogen. Das Spektrum reicht von stark industrialisierten, hoch innovativen Industriestandorten bis hin zu länd- lichen Regionen mit tieferem Wertschöpfungsbeitrag. Hier ist meist der Tourismus ein wichtiger Arbeitgeber und die Haupteinnahmequelle. Diese Befunde liegen dem neuen NRP-Umsetzungs- programm des Kantons St.Gallen zugrunde, welches Ende Januar 2020 mit dem Bund für die Periode bis 2023 vereinbart worden ist. In diesem Rahmen werden verschiedene Projekte, Initiativen und Investitionen ermöglicht, welche die Wirtschaftskraft in den St.Galler Regionen weiter angleichen sollen. Finanziell sind daran gleichwertig der Kanton und der Bund beteiligt. Schwerpunkte bei Tourismus und Industrie Das neue Programm definiert zwei thematische Schwerpunkte oder Wertschöpfungssysteme, wel- chen sich wiederum verschiedene Stossrichtungen unterordnen. Diese orientieren sich an den beste- henden kantonalen Gesetzen und Strategien, wie etwa dem Aktionsplan «Wirtschaftsstandort 2025» oder dem laufenden Standortförderungsprogramm 2019 bis 20221. 1 8.18.01 Kantonsratsbeschluss über das Mehrjahresprogramm der Standortförderung für die Jahre 2019 bis 2022, Bot- 2 schaft und Entwurf der Regierung vom 13. März 2018 21
Kanton St.Gallen Amt für Wirtschaft und Arbeit Neue Regionalpolitik des Bundes (NRP) Zum einen ermöglicht das Wertschöpfungssystem Tourismus die Projektfinanzierung von touristi- schen Angeboten und Erlebnissen. Ebenfalls werden in diesem Wertschöpfungssystem planerische Massnahmen in der räumlichen und thematischen Entwicklung von Tourismusregionen unterstützt. «Dank der substanziellen Unterstützung und Begleitung der Standortförderung im NRP-Projekt Light Ragaz wurden seit 2017 über 100’000 zusätzliche Gäste in Bad Ragaz empfangen.» Rosa Ilmer, Geschäftsführerin Light Ragaz (Bad Ragaz) Dem Wertschöpfungssystem Industrie gliedern sich gleich mehrere Stossrichtungen unter. Dazu zäh- len innovationsbegleitende und -fördernde Massnahmen für KMU, Angebote für Start-ups und Grün- dungsinteressierte, aber auch die Entwicklung von Arealen für wirtschaftliche Schwerpunktgebiete und strategische Arbeitsplatzstandorte. Weiter geht es um Prozesse der Innenentwicklung, die Stei- gerung der Attraktivität der Ostschweiz als Arbeits- und Wohnstandort und dadurch die Nutzung von Arbeits- und Fachkräftepotenzialen sowie abschliessend die Unterstützung von Netzwerkstrukturen zwischen Branchenorganisationen im In- und Ausland. A-fonds-perdu-Beiträge und Darlehen für gleich lange Spiesse Bis Ende 2023 können höchstens 7,7 Mio. Franken an A-fonds-perdu-Beiträgen in Form von An- schubfinanzierungen über zwei bis vier Jahre eingesetzt werden. Dies bedeutet, dass die zu unter- stützenden Projekte insbesondere ökonomisch nachhaltig aufgebaut werden. Sie sollen längerfristig Wirksamkeit erzielen, was voraussetzt, dass Partner und Dritte Eigenmittel in das Projekt einschies- sen oder längerfristig eigene Erträge generiert werden. Gleichfalls ist zwingend vorausgesetzt, dass die Projekte und Initiativen einen innovativen und überbetrieblichen Charakter haben und sich auf den Export von Dienstleistungen oder Produkten beziehen. Zwischen 2008 bis Ende 2016 konnten so in 115 Projekten rund 12 Mio. Franken an Unterstützungs- leistung für den Abbau von Disparitäten in den Regionen eingesetzt werden. Neben den Beiträgen zur Anschubfinanzierung stehen gleichfalls Mittel zur Vergabe von zinslosen Darlehen zur Verfügung. 22
Kanton St.Gallen Amt für Wirtschaft und Arbeit 2018/19 im Überblick Arbeits- und Fachkräfte 5 Veranstaltungen Immobilien- und Arealentwicklung 85 beteiligte Unternehmen 962 Teilnehmende 10 begleitete Projekte 325’000 m2 geschaffene Nutzfläche Gründen Innovation 27 Veranstaltungen 3 strategische Projekte 10’300 Teilnehmende Touristische Infrastruktur 661 beratene Jungunternehmen 3 Räumliche Tourismusentwicklungs- konzepte (TEK) 9 Entwicklungsprojekte Neue Regionalpolitik des Bundes (NRP) Internationale Märkte 4 und Promotion Mio. Franken vergebene Fördermittel 13 unterstützte Projekte 49 Ansiedlungs- und Entwicklungsprojekte 574 geschaffene Arbeitsplätze 2’800 gesicherte Arbeitsplätze 23
Kanton St.Gallen Amt für Wirtschaft und Arbeit Kontakt Standortförderung des Kantons St.Gallen Amt für Wirtschaft und Arbeit Davidstrasse 35 9001 St.Gallen T +41 58 229 64 64 info.standortfoerderung@sg.ch www.standort.sg.ch Download FOKUS 2020 fokus-sg.ch 24
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