Pandemie-Vorbereitung in den Schweizer Spitäler - Umsetzung des Pandemieplanes in einem Universitätsspital
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Pandemie-Vorbereitung in den Schweizer Spitäler Umsetzung des Pandemieplanes in einem Universitätsspital Carlo Colombo RN MPH Klinik für Infektionskrankheiten & Spitalhygiene USZ
Umsetzung des Pandemieplanes in einem Universitätsspital Umsetzungsfelder • Planungsgremium • Führungsstruktur • Kapazitätsplanung • Personalplanung • Materialbeschaffung • Präventionsplanung • Fragen
Planungsgremium Ausschuss Spitalleitung Spitalhygiene Ärztliche Vertreter Vertretung Pflege Technischer Dienst Hausdienst Sicherheitsdienst Kommunikation Administration
Führungsstruktur Phasenabhängige Führungsstruktur Pandemiephasen (1 - ) 3 – 5 → Infektiologie & Spitalhygiene Pandemiephase 6 → FaoL (Führung in ausserordentlichen Lagen)
Kapazitätsplanung Stufenplanung zur Schaffung zusätzlicher Hospitalisationskapazitäten Stufe I Verzicht auf Abklärungen, Eingriffe, Hospitalisationen, welche ohne bleibenden Schaden auch in 3 Monaten durchgeführt werden können Stufe II Durchführung von Abklärungen, Eingriffen, Hospitalisationen zur Verhinderung eines bleibenden Schadens, die innerhalb 6 Wochen durchführt werden müssen Stufe III Durchführung von Abklärungen, Eingriffen, Hospitalisationen, ohne welche schwerwiegende Schäden unmittelbar oder innerhalb von 4 Wochen entstünden
Kapazitätsplanung Konzentration der Influenzaabteilungen Gute Verbindungen Separate Zugänge Influenzaabteilungen Kurze Transportwege Notfall IPS
Kapazitätsplanung Reduktion der elektiven Eingriffe bzw. Eintritte am USZ (Pandemiezeit 8 Wochen) Eingriffe 2005 Anteil nicht Verschiebbare Klinik (Jahresbericht) dringlich* Eingriffe Kieferchirurgie xxxx 56% 184 Unfallchirurgie xxxx 15% 77 Visceralchirurgie xxxx 35% 140 Wiederherstellungschirurgie xxxx 50% 183 Gynäkologie xxxx 69% 221 Urologie xxxx 43% 212 Augenklinik xxxx 57% 228 Neurochirurgie xxxx 30% 307 Herz- und Gefässchirurgie xxxx 40% 141 ORL xxxx 68% 273 Dermatologie xxxx 30% 48 * gemäss Prioritätenliste für die Patientenversorgung der Gesundheitsdirektion des Kanton Zürich Neurologie xxxx 40% 72 (Version 10/2006,S.37) Rheumatologie xxxx 50% 103 Radioonkologie xxxx 73% 18
Kapazitätsplanung Influenzaabteilungen / IPS Abteilungszuteilung, 14 Bettenbelegung 12 (Pandemiezeit 8 Wochen) 10 Anzahl Abteilungen 8 IPSm IPSo Abteilungen 6 4 2 0 62 103 155 196 206 190 147 97 Anzahl stationäre Patienten pro Woche
Kapazitätsplanung Influenzaabteilungen / IPS Patiententransfer / Residualpatienten stationäre Abteilungen Influenzaabteilung Non-Influenzabteilung SÜD D NORD I Viszeralchirurgie Kieferchirurgie Betten nutzbar 30 / 27 27 Bettenauslastung 81% 82% Effektive Patienten 22 22 Elektive Reduktion 35% 56% Residualpatienten 14 10 Frei-werdende Betten 17
Kapazitätsplanung Pandemie – Notfallstation - Örtlichkeit: separate Einheit, separater Eingang zum regulären Notfall - Amb. Patientenanfall: Wohnbevölkerung, Attack-rate, Einzugsgebiet USZ - Personalplanung: Bedarf an Pflege, Ärzten, andere interne Dienste - Einschleuseprocedere: Patient und (eine) Begleitperson tragen chir. Masken - Diagnostik: Falldefinition, Röntgen Thorax, Pulsoxy; BE, EKG, ABGA - Rötgendiagnostik: hoher Patientenanfall, Neuinstallation separater Ort, hohe Kosten, Triage ambulant/stationär Röntgenanlage 1 1 ABGA-Gerät 1 2 2 2 2 1 1 1 1 1 1 1 1 Zugang liegende Patienten 1 Eine Patientenliege (‚fast -track’ , Kat. A) 2 Zwei Patientenliegen (‚Überwachung’, Kat. B) Entsorgungscontainer (Auskleidung) Quarantänebereich ⌧ Reserve Schutzmaterial (Einkleidung) Isolations -Freibereich Quarantänebereich Zu-/Ausgang mit Quarantänebereichsmarkierung Quarantänebereich
Personalplanung Pflegestellenbedarf und –angebot (Abteilungen, IPSo, IPSm) Anzahl stationäre Patienten pro Abteilung und Woche X Anzahl Schichten (Tag à 6 Std. und Nacht à 8 Std.) X Pflege / Patienten-Verhältnis (Tag 1 / 4, Nacht 1 / 6) 300 250 200 Stellenbedarf Pflegestellen 150 Stellenangebot 100 50 Stellenbedarf Differenz 0 26.8 63.1 30.5 11.3 62 -9.6 -12.6 -7.4 -50 62 103 155 196 206 190 147 97 Anzahl stationäre Patienten pro Woche
Personalplanung Fachpersonalzuteilung Sicherung der Pflege- und Betreuungsqualität Sicherstellung der quantitativen Betreuung der Influenzapatienten Bestand Influenzaabteilungen Abteilungen mit reduziertem Betrieb Reservepool (Schüler, %-MA, Ehemalige, LehrerInnen, in Verwaltung Tätige, Studenten, in Forschung tätige Ärzte) Sicherstellung der qualitativen Betreuung der Residualpatienten Transfer von Fachpersonen (Pflege / Ärzte) mit den Residualpatienten
Patientenpflegebereiche Designierte Influenzaabteilungen mit definierten Quarantäne- und Frei-Bereichen (‚safe-islands‘) Influenzanotfall-, Intensivpflegestationen, Influenzabettenabteilungen ⌧ ⌧ ⌧ ⌧ ⌧ Entsorgungscontainer (Auskleidung) Isolations-Freibereich ⌧ Reserve Schutzmaterial (Einkleidung) Quarantänebereich Zu-/Ausgang mit Quarantänebereichsmarkierung
Isolationsprinzipien Tröpfchenisolation Abgrenzung/Markierung Quarantänebereich Personal-, Besucherliste Quarantäneabteilungen Masken-, Kittel-, Schutzbrillen- wechsel bei Bedarf, nach Verlassen Quarantänebereich (Schutzbrillen und FFP-Masken bei aerosolproduzierenden Aktivitäten) Handschuhwechsel nach Verlassen Zimmer (Handschuhdesinfektion zwischen Pat. im gleichen Zimmer oder nach Indikation Händedesinfektion) Instruktion Besucher, andere MA
Materialbeschaffung Personalschutzmaterial Masken (FFP, Chirurgische), Handschuhe (Nitril), Schutzkittel (Einmalgebrauch), Schutzbrillen Verbrauchsmaterial Händedesinfektions-, Flächendesinfektionsmittel, Entsorgungscontainer, Wäsche- und Abfallsäcke, Sauerstoffangebot (zentral, ‚Bomben‘) Diagnostikmaterial Richtlinien (Klinische Parameter Influenza ambulant/stationär), Thermometer, BD-Messung, Röntgen (digital), BE, O2-Messung Präventionsmaterial Tamiflu, Präpandemischer Impfstoff
Materialbedarf Bedarf Personalschutzmaterial Pandemieverlauf (6, 8, 12 Wochen) Anzahl zu betreuende Patienten Anzahl Betreuende (Pat.-HCW-Ratio) und Schichtzeiten; Besucher Reservebildung Spital (ausserhalb der kantonalen Reserve): Masken, Kittel, Handschuhe, Schutzbrillen Bedarf Sauerstoffangebot Einschätzung Bedarf pro Influenzapatient (2L/Min. - 8L/Min.?) Einschätzung Restbedarf Spital (Ops, IPS, Bettenabteilungen) Reservehaltung, Kapazitätsreserve Spital Produktionsleistung Hersteller und Zulieferer? Verbrauchsmaterial Keine zusätzliche Umsatzsteigerung und Reservebildung
Präventionsplanung Schutzmassnahmen - Trennung von Influenzaabteilung vom Rest des Spitals - Transport- und Besucherwege separat, resp. markiert - Verfügbarkeit Personalschutzmaterial - ‚Cough etiquette‘ Patienten, Personal Impfung - Präpandemie-Impfstoff (freiwillig) - Abgabemodus gemäss Verteiler Bund / Kanton (Gemeindeebene) Medikamente - Tamifluabgabe an alle MA mit Patientenkontakt (freiwillig) - Abgabeorganisation, -kontrolle HRM-MA (Betriebsebene) - Schwangere/Stillende, Immunsupprimierte keine Abgabe
Präventionsplanung Surveillance - Kriterien und Instruktion MA, Personalscreening mit Patientenkontakt 2 x pro Tag Social distancing - Gruppenbildung mindern (keine Fort- und Weiterbildungen) - Mensa-Betrieb anpassen (Menuplanung anpassen, Essenszeiten staffeln) Kommunikation - Koordination mit kantonalen Behörden - Kommunikation Medien, Internet über Zuständigkeiten Spitäler, Zufahrten zu den Influenzanotfall/-abteilungen, Besuchszeiten - Intranetauftritt über Pandemieverlauf, Zuständigkeiten, Ansprechpersonen, Weisungen und Instruktionen - Einrichtung Hot-line
‚Schlussfragen‘ • Absenzen Bleiben mehr (als 15% der) Mitarbeiter zu Hause? • MA-Reserven Mobilisation zusätzlicher Reserven? Wer kann angefragt werden, wer steht zur Verfügung? • Engpässe IPS Wer bleibt wie lange auf der IPS? IPS- Anspruch Nicht-Pandemiepatienten? • Verlegungskriterien IPS Klinische Algorithmen Verlegung / Rückverlegung IPS? • Zulieferer Kann genügend Sauerstoff geliefert werden? • Belieferer Kann die grosse Menge an ‚infektiöser‘ Wäsche von den (externen) Wäschereien verarbeitet werden?
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