Peer-Projekt "Hautnah: Von uns für uns" - Opelvillen

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Peer-Projekt "Hautnah: Von uns für uns" - Opelvillen
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Von uns für uns«
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Peer-Projekt "Hautnah: Von uns für uns" - Opelvillen
Einleitung
Dank der Bundesförderung durch Museum macht stark            Geschichte der Opelvillen in Berührung. Das erlernte
vom Deutschen Museumsbund konnte im Sommer 2021              und später selbstständig vertiefte Wissen wurde dann
das Peer-Projekt Hautnah: Von uns für uns für Kinder         beim »Medienworkshop« mit Fotos, Filmen und Audios
und Jugendliche im Alter von 6 bis 16 Jahren durchge-        umgesetzt. Zu den drei Themenschwerpunkten entstan-
führt werden. In einem zweiwöchigen Workshop in den          den Trickfilme, Reportagen, Dokumentationen und vieles
Sommerferien wurden Rüsselsheimer Schülerinnen und           mehr. Der abschließende »Präsentationsworkshop«
Schüler der Grundschule Innenstadt und des Gymnasiums        diente der Stärkung der Vermittlungskompetenzen der
Immanuel-Kant-Schule gemäß dem Peer-Education-An-            Schülerinnen und Schüler. Entwickelt wurden interaktive
satz zu Peer-Teamerinnen und -Teamern ausgebildet.           Spiel- und Lernformate wie Foto-Memories oder Rätsel-
                                                             hefte, aber auch individuelle Führungen für Gleichaltrige.
Hautnah: Von uns für uns war ein außerschulisches Pro-
jekt auf freiwilliger Basis, in dem Gleichaltrige lernten,   Nicht nur der Peer-Education-Ansatz des Projektes war
durch das historische Baudenkmal der Opelvillen zu           komplett neu, auch die mediale Herangehensweise der
führen, museale Nutzungsbedingungen zu erläutern und         Dokumentation des angeeigneten Wissens. Den Schü-
in temporäre Ausstellungsinhalte der aktuellen Schau         lerinnen und Schülern standen für den Arbeitsprozess
Lee Miller. Hautnah. Fotografien von 1940 bis 1946 ein-      iPads zur Verfügung, die es ihnen ermöglichten, mehrere
zuführen. Ihr erlerntes Wissen über Geschichte, Gebäude      Arbeitsschritte einfach und effizient zu verbinden. Die
und Verhalten konnten sie im sogenannten Peer-to-Peer-       Peer-Teamerinnen und -Teamer lernten analog und digital
Verfahren in vielfältiger Form an Gleichaltrige weiter-      zu forschen und zu experimentieren. Sie fotografierten,
geben. Die Peers wurden dabei unterstützt, sich Themen       filmten und nahmen Audios auf, die dann am Tablet be-
zu erarbeiten und diese anschließend zu vermitteln.          arbeitet und zu Filmen zusammengeschnitten werden
                                                             konnten.
Einzeln gegliederte Workshops führten die Kinder und
Jugendlichen in drei auf das Ausstellungshaus zuge-          Grundsätzlich zielte das Projekt darauf ab, Kinder und
schnittene Inhalte zur Ausbildung als Peer-Teamerinnen       Jugendliche in ihren sozialen Kompetenzen zu stärken,
und -Teamer ein. Ob Geschichte und Architektur der           damit sie besser mit gruppendynamischen Problemen
Opelvillen, ein Verhaltenscodex für das Museum oder          umgehen können. In der Tat gelang es, jungen Menschen
die aktuelle »Lee Miller«-Ausstellung, die Auswahl der       aus Familien mit und ohne Migrationshintergrund durch
Themen und deren Ausgestaltung lag ganz in den Hän-          das Projekt einen chancengerechten Zugang zu Bildung
den der Peer-Teamerinnen und -Teamer. Im »Museums-           und die aktiven Möglichkeiten der Teilhabe an Kultur zu
workshop« standen verschiedene Themenangebote rund           ermöglichen. Die Schülerinnen und Schüler wurden zu
um das Gebäude und die Ausstellung im Vordergrund.           eigenständigen Peer-Teamerinnen und -Teamern, wo-
Über eine Bilder-Schnitzeljagd sowie Steckbrief-Rätsel       durch sie Selbstbewusstsein sammeln und Anerkennung
kamen die Kinder und Jugendlichen spielerisch mit der        finden konnten.

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Peer-Projekt "Hautnah: Von uns für uns" - Opelvillen
Die Peer-Teamerinnen und
    -Teamer

    Abdul, 8 Jahre   Adam, 9 Jahre

    Aya, 11 Jahre    Azaan, 9 Jahre

    Imaan, 7 Jahre   Laura, 9 Jahre

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Mateo, 9 Jahre         Minsa, 8 Jahre

Nike, 13 Jahre         Noel, 14 Jahre

Vanessa, Kelly, Leah   Zohra, 10 Jahre

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Museumsworkshop
    An den ersten Tagen des Workshops lernten die              Am dritten Workshoptag kam die Führungskraft
    Peer-Teamerinnen und -Teamer die Geschichte und            Doris Bender hinzu, deren Steckenpferd seit Jahren
    Architektur der Opelvillen kennen. Hierzu gab es           historische Architekturführungen der Opelvillen ist.
    zunächst eine kleine Schnitzeljagd, bei der verschiedene   Sie konnte den Kindern und Jugendlichen weitere
    Architekturdetails des denkmalgeschützten Hauses           interessante Hintergründe zum Haus erzählen und
    anhand von Fotos rund um und in den Opelvillen             sämtliche Fragen, die bis dahin aufkamen, beantworten.
    gefunden und in einem Grundriss verortet werden            Auf dieser Grundlage wurden dann diverse Video-
    sollten. Besonders für die Jüngeren war das Arbeiten       projekte verwirklicht. Außerdem machten die Peer-
    mit dem Grundriss etwas ganz Neues, was sie aber           Teamerinnen und -Teamer selbst Fotos und entwickelten
    schnell verstanden und anwenden konnten.                   daraus Memoryspiele und Rätselhefte.

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Medienwork-
shop
Im Medienworkshop lernten die Peer-Teamerinnen und
-Teamer, mit iPads selbstständig verschiedene Filme und
Animationen zu erstellen. Die Tablets boten die Mög-
lichkeit, viele verschiedene Funktionen zu vereinen. So
konnten selbstgeschossene Fotos direkt auf dem Gerät zu
Collagen oder Filmen zusammengefügt und Videos direkt
geschnitten werden. Mit der Trickfilmbox gab es außer-
dem die Möglichkeit, selbst Trickfilme aufzunehmen.

                                                          Ergebnisse
                                                          Während der Workshops ist eine breite Palette an über-
                                                          raschenden Projektergebnissen entstanden. Die Kinder
                                                          und Jugendlichen entwickelten von Fotomemories und
                                                          Rätselheften über Infoplakate bis hin zu eigenen Videos
                                                          und Trickfilmen verschiedene Formate und Medien. Viele
                                                          eigene Gestaltungsideen brachten die jungen Men-
                                                          schen ein. Logos und Labels für ihre digitalen Produkte
                                                          entwickelten sie beispielsweise ebenso wie historische
                                                          Kostüme für ihre Livepräsentationen. Unter den Peer-Tea-
                                                          merinnen und -Teamern waren auch Kinder mit geringen
                                                          Deutschkenntnissen aufgrund ihrer kürzlichen Einreise.
                                                          Sie nutzten das technische Equipment intensiv und
                                                          waren voll und ganz integriert. Alle digitalen Ergebnisse
                                                          präsentierten die Peer-Teamerinnen und -Teamer nicht

Präsentations-                                            nur den eingeladenen Peers und Eltern und Freunden,
                                                          sondern diese sind dauerhaft auf der Homepage der
                                                          Opelvillen www.opelvillen.de einsehbar. Unsere Freude

workshop                                                  am Erfolg des Peer-Projektes teilen die Teilnehmenden,
                                                          die große Begeisterung äußerten und sich eine Wieder-
                                                          holung im kommenden Jahr wünschen.

Im Präsentations-Workshop wurden unterschiedliche                                       Alle Videos können auf
Möglichkeiten erarbeitet, wie die gelernten Inhalte                                     www.opelvillen.de
gleichaltrigen Peers vermittelt und präsentiert werden                                  eingesehen werden.
können. Gemeinsam wurde überlegt, wie die verschie-                                     Film ab!
denen entstandenen Ergebnisse am Präsentationstag
ausgestellt werden können.

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Peer-Projekt "Hautnah: Von uns für uns" - Opelvillen
Das Opelvillen-Peer-Projekt wurde mit Mitteln des Deutschen Museumsbunds im Programm Museum macht stark im Rahmen der Förderinitiative Kultur
macht stark. Bündnisse für Bildung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Unser Dank gilt unseren Rüsselsheimer Bündnispartnern, der Grundschule Innenstadt mit Frau Annette Stock und dem Immanuel-Kant-Gymnasium mit
Robert Hottinger, die uns den Zugang zu den Kindern und Jugendlichen ermöglichten und uns stets bei Fragen unterstützt haben. Allen Akteurinnen und
Akteuren danken wir für ihr Engagement und ihre Unterstützung für das dadurch erfolgreiche Peer-Projekt.

Herausgeberin: Dr. Beate Kemfert, Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen Rüsselsheim
Autorinnen: Vanessa Baier, Kelly Sue Roßmann
Redaktion: Judith Goossens
Bildnachweise: © Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen Rüsselsheim
Gestaltung: Dreimorgen & Alexander Brade

Kunst- und Kulturstiftung
Opelvillen Rüsselsheim
Ludwig-Dörfler-Allee 9
65428 Rüsselsheim
www.opelvillen.de
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