Die "US-Sub-Prime"-Krise und ihre Auswirkungen - Dr. Josef Ackermann 12. Handelsblatt Jahrestagung Frankfurt, 4. September 2007

Die Seite wird erstellt Hortensia-Diana Binder
 
WEITER LESEN
Die "US-Sub-Prime"-Krise und ihre Auswirkungen - Dr. Josef Ackermann 12. Handelsblatt Jahrestagung Frankfurt, 4. September 2007
Die „US-Sub-Prime“-Krise und ihre
Auswirkungen
Dr. Josef Ackermann

12. Handelsblatt Jahrestagung
Frankfurt, 4. September 2007
Agenda

     1             Was ist passiert?

     2             Was waren die Ursachen?

     3             Was haben wir daraus zu lernen?

     4             Was sind die Folgen für die Märkte?

     5             Was sind die Auswirkungen auf die Deutsche Bank?

12. Handelsblatt Jahrestagung · 4. September 2007 · 2
1 Was ist passiert?

„US-Sub-Prime“-Krise löst Marktturbulenzen aus

                           „US-Sub-Prime“-Krise                                                         Ansteckung der weltweiten Kredit-, …
 Preisindex „US-Sub-Prime“-Verbriefungen(1)                                                Kreditrisikoindex(2)
 80
                                                                                            450
 70
 60                                                                                         350
 50
                                                                                            250
 40
 30                                                                                         150
  Apr. 07        Mai. 07         Jun. 07        Jul. 07         Aug. 07                       Apr. 07        Mai. 07       Jun. 07      Jul. 07     Aug. 07

                                   … Geld- …                                                                           … und Aktienmärkte
 Tagesgeldsatz Interbanken (in %)(4)                                                         Volatilitätsindex(3)
 6,0                                                                                         35
                                                                                                                                                              S&P 500
 5,5               USA                                                                                                                                        +12 Pkte
                                                                                             25
 5,0
                                                                                                                                                               DAX
 4,5                                                                                                                                                          +9 Pkte
                   Euroraum                                                                  15
 4,0
 3,5                                                                                           5
   2. Jul.    9. Jul.   16. Jul. 23. Jul. 30. Jul. 6. Aug. 13. Aug. 20. Aug.                  Jan. 07            Mrz. 07      Mai. 07         Jul. 07
(1) ABX Index (Für „Sub-Prime“-MBS mit BBB-rating); Daten per 29.08.2007
(2) iTraxx Crossover: Index von 45 „Sub-Investment-Grade“-gerateten Credit-Default-Swaps; Daten per 29.08.2007
(3) CBOE Index Options Volatilität: VIX – S&P 500 ; VDAX – DAX; Daten per 29.08.2007 (4) LIBOR
Quelle: Datastream, Global Insight, Thomson Financial, British Bankers Association, Deutsche Bank
12. Handelsblatt Jahrestagung · 4. September 2007 · 3
2 Was waren die Ursachen?

Die Ursachen der jüngsten Turbulenzen

 „        Falsche Bepreisung von Kreditrisiken

 „        Fehlendes Verständnis für Risikoverteilung / Ausmaß der Leverage

 „        Vertrauensverlust und steigende Nervosität

 „        Liquiditätsengpässe am Geldmarkt – Flucht in „sichere Häfen“ / „einfache Produkte“

 „        Technische Verkäufe ausgelöst durch Anteilsrückgaben

12. Handelsblatt Jahrestagung · 4. September 2007 · 4
2 Was waren die Ursachen?

Falsche Bepreisung von Kreditrisiken
                   Abnehmende Risikoaufschläge                                                  … und steigende Beleihungsquoten und fallende
                      in den Kreditmärkten …                                                     Vergabestandards im „US-Sub-Prime“-Markt(2)
  US-Kredit-Spreads(1) (in Bp.)                                                                   Beleihungsquote (in %, l. S.)            Vergabestandards (Index, r. S.)

 400                                                                                         88                                                                    90

 350                                                                                         87
                                                                                                                                                                   80
 300                                                                                         86
                                          - 267 Bp.
 250                                                                                         85                                                                    70
 200                                                                                         84

 150                                                                                         83                                                                    60
                                                           BBB
 100                                                                                         82
                                                                                                                                                                   50
                                                          Investment Grade
   50                                                                                        81

     0                                                                                       80                                                                    40
     2002           2003         2004          2005          2006         2007                       2002       2003       2004        2005     2006     2007

(1) Risikoaufschlag gegenüber US Treasuries; Daten per 24.08.2007 (2) Hypothekenkreditvergaberichtlinien der Kreditgeber (aggregierte Basis);
zum Jahresende bzw. zum Ende des 1. Quartals für 2007 Quelle: Bloomberg, DB Global Markets Research, Datastream, Inside Mortgage
12. Handelsblatt Jahrestagung · 4. September 2007 · 5
2 Was waren die Ursachen?

Vertrauensverlust und steigende Nervosität

               „… franchise was largely destroyed …, by undermining the confidence of … business partners.“
                                                    (Broker Report, 27.03.07)

               „Recent developments in the US sub-prime and other credit markets may trigger additional heavy
               losses in 2H 2007. We remain cautious.“
                                                   (Broker Report, 23.08.07)

               „… schockierte die Märkte mit der Nachricht, drei ihrer Asset Backed Securities Fonds …
               vorläufig einzufrieren.“
                                                   (Presse, 10.08.07)

               „Das ist erst die Spitze des Eisbergs.“
                                                      (Universitätsprofessor, 21.08.07)

12. Handelsblatt Jahrestagung · 4. September 2007 · 6
2 Was waren die Ursachen?

Liquiditätsengpässe am Geldmarkt durch technische Verkäufe
und Flucht in „sichere Häfen“ / „einfache Produkte“
                                                         Kursausschläge am Geldmarkt

 Geldmarktzinssätze 2007, in %
                                                                                          Technische Verkäufe der
   6                                                                                   institutionellen Investoren, vor
                                                                                          allem von Hedge Fonds;
                                                                                         Verkauf von strukturierten
           Asset Backed CP Zins (90 Tage)(1)                                                      Produkten

   5
           US-Treasury-Bill-Zins
           (3 Monate)
                                                                                         Flucht in „sichere Häfen“ /
                                                                                            „einfache Produkte“;
   4                                                                                     Banken parken Liquidität

   3
    Jan.           Feb.        Mrz.          Apr.       Mai.   Jun.    Jul.   Aug.

(1) Bezogen auf US ABCP (A1/P1), Daten per 28.08.2007
Quelle: Datastream
12. Handelsblatt Jahrestagung · 4. September 2007 · 7
3 Was haben wir daraus zu lernen?

„Lessons Learned“

 „        Verbesserung der Transparenz über die Verteilung von Risiken

 „        Erhöhte Anforderungen an das Risikomanagement

 „        Stärkung des Liquiditätsmanagements

 „        Koordiniertes Verhalten der Zentralbanken

 „        Größere Wachsamkeit der Aufseher

 „        Kommunikationsverhalten der Marktteilnehmer

12. Handelsblatt Jahrestagung · 4. September 2007 · 8
4 Was sind die Folgen für die Märkte?

„Sub-Prime“-Risiken bleiben überschaubar

               „Sub-Prime“-Krise überschaubar …                                         … im Vergleich zu den wichtigsten Kapitalmärkten
 Ausstehendes Volumen (in Bill. USD)                                                  Kapitalisierung (in Bill. USD)(2)
                                                                                                                  ~50                                    ~85

                                                                                                 ~35

                                                                        ~10
                                                           ~7
      ~1,2                        ~1,0          ~1,5
                                                                                                             (3)                              (4)
  US-"Sub-                    US-Asset- CDOs          US-       US-                          Aktienmärkte           Obligationenmärkte                 Gesamt- (5)
                                       (1)
   Prime"                     Backed-CP (weltweit) Mortgage-"Residential"                                                                            kapitalisierung
  Mortgages                                         Backed- Mortgages
                                                   Securities

(1) Per 22.08.07 (2) EU 25, Japan, USA; alle Werte umgerechnet zum USD/EUR-Wechselkurs per Jahresende 2006   (3) Marktwert aller gelisteten Aktien
(4) Nominalwerte; ausstehendes Volumen; per Jahresende 2005 (5) Ohne Derivate
Quelle: EZB, Federal Reserve, Deutsche Bank
12. Handelsblatt Jahrestagung · 4. September 2007 · 9
4 Was sind die Folgen für die Märkte?

Ausblick

 „        Überwinden der „Sub-Prime“-Krise in den USA

 „        Schrittweise Stabilisierung der Geld- und Kreditmärkte

 „        Abflauen der Konsumentennachfrage in den USA

 „        Leichtes Abflachen des weltweiten Wirtschaftswachstums

 „        Deutsche Wirtschaft auf Wachstumskurs

12. Handelsblatt Jahrestagung · 4. September 2007 · 10
5 Was sind die Auswirkungen auf die Deutsche Bank?

Umfeld für strukturierte Produkte und Leveraged Lending bleibt
schwierig
                      US-Asset-Backed-CP-Markt                                                                     US-Markt für CDO-Emissionen
 Ausstehendes Volumen 2007 (in Mrd. USD)                                                  Monatliches Emissions-Volumen 2007 (in Mrd. USD)

                                                                    1.152
                                                         1.135                                                 42            41                       40
                                              1.108                                                                                        30
                                   1.072                                                                                                        27
  1.051      1.058      1.064                                                  1.052
                                                                                                    8                                                        11
                                                                                                                                                                    n.v.

   Jan.       Feb.       Mrz.       Apr.       Mai       Jun.       Jul.       Aug.            Jan.           Feb.         Mrz.        Apr.     Mai   Jun.   Jul.   Aug.

                                                                   Leveraged-Loan-Underwriting
                                              Volumen 2007 (in Mrd. USD)                                           Europa             USA
                                                                         153
                                                                                              103            107
                                                              84                    92                                  82
                                                    63              66
                                               41                              42        51                        42                 45
                                                         21                                             27
                                                                                                                                  5

                                                Jan.     Feb.       Mrz.       Apr.      Mai            Jun.        Jul.      Aug.

Quelle: Dealogic, Federal Reserve, Thomson Financial
12. Handelsblatt Jahrestagung · 4. September 2007 · 11
5 Was sind die Auswirkungen auf die Deutsche Bank?

Deutsche Bank Positionen

                                 „ In der Aggregation unserer Bücher sind wir dem Risiko einer weiteren Verschlechterung bei
        „US                        „US-Sub-Prime“-Hypotheken nicht ausgesetzt
     Sub-Prime”                  „ Das Exposure gegenüber US-Hypothekengesellschaften wird eng überwacht und ist
                                   weitgehend abgesichert

                                 „ Aktuell 32 Mrd. EUR Commercial Paper-Bestand in von uns gesponsorten Conduits
                                 „ Nahezu alle diese Conduits sind in unserer Bilanz konsolidiert
       ABCP                      „ Ihr Zweck liegt im Zugang zu günstigerer Refinanzierung für unsere Kunden und die Bank
      Conduits                   „ Unsere Conduits enthalten von DB angekaufte Aktiva wie Kreditkartenforderungen, Auto-
                                   Finanzierungen, Studentenkredite, Hypotheken und Hypotheken-besicherte Forderungen
                                 „ Commercial-Paper-Investoren in DB-Conduits haben kein „US-Sub-Prime“-Exposure

                                 „    Kundengruppe von hoher Priorität
                                 „    Wir geben keine unbesicherten Kredite an Hedge Fonds
  Hedge Fonds                    „    Die Inanspruchnahmen sind voll besichert, „margin calls“ werden erfüllt
                                 „    Strikte Richtlinien bezüglich der akzeptierten Sicherheiten
                                 „    Netto-Positionen werden zu Marktpreisen bewertet und Sicherheiten täglich eingefordert

                                 „ Kreditzusagen im Zusammenhang mit Financial-Sponsor-Transaktionen: 29 Mrd. EUR
     Leveraged
                                 „ Zusätzlich: Zusagen für Eigenkapitalfinanzierungen („equity bridges”) von 750 Mio. EUR
      Finance
                                 „ Zusagen für Kunden von hoher Kreditqualität

12. Handelsblatt Jahrestagung · 4. September 2007 · 12
Hinweis in Bezug auf zukunftsgerichtete Aussagen
Diese Präsentation enthält zukunftsgerichtete Aussagen. Zukunftsgerichtete Aussagen sind Aussagen, die nicht
Tatsachen der Vergangenheit beschreiben. Sie umfassen auch Aussagen über unsere Annahmen und Erwartungen.
Diese Aussagen beruhen auf Planungen, Schätzungen und Prognosen, die der Geschäftsleitung der Deutschen
Bank derzeit zur Verfügung stehen. Zukunftsgerichtete Aussagen gelten deshalb nur an dem Tag, an dem sie
gemacht werden. Wir über-nehmen keine Verpflichtung, solche Aussagen angesichts neuer Informationen oder
künftiger Ereignisse anzupassen.

Zukunftsgerichtete Aussagen beinhalten naturgemäß Risiken und Unsicherheitsfaktoren. Eine Vielzahl wichtiger
Faktoren kann dazu beitragen, dass die tatsächlichen Ergebnisse erheblich von zukunftsgerichteten Aussagen
abweichen. Solche Faktoren sind etwa die Verfassung der Finanzmärkte in Deutschland, Europa, den USA und
andernorts, wo wir einen erheblichen Teil unserer Erträge aus dem Wertpapierhandel erzielen, der mögliche Ausfall
von Kreditnehmern oder Kontrahenten von Handelsgeschäften, die Umsetzung unserer Managementagenda, die
Verlässlichkeit unserer Grundsätze, Verfahren und Methoden zum Risikomanagement sowie andere Risiken, die in
den von uns bei der US Securities and Exchange Commission (SEC) hinterlegten Unterlagen dargestellt sind. Diese
Faktoren sind in unserem SEC-Bericht nach „Form 20-F“ vom 27. März 2007 auf den Seiten 9 bis 15 unter der
Überschrift „Risk Factors“ im Detail dargestellt. Dieses Dokument ist auf Anfrage bei uns erhältlich oder unter
www.deutsche-bank.com/ir verfügbar.

12. Handelsblatt Jahrestagung · 4. September 2007 · 13
Sie können auch lesen