DIALOG NR.3/09 H M O - Perspektiven - HMO Gesundheitsplan, ein ...

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H M O

              DIALOG
              NR.3/09

    Perspektiven
                  Gesundheitsalltag
      Internet – Chance oder Risiko?

                      Nachgefragt
Krankenkassenprämien – wie weiter?

                        HMO-Netz
          Ausbildung im HMO-Netz.
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Editorial / Inhalt / Impressum

             Halb voll oder halb leer?
              Liebe HMO-Versicherte

              An düsteren Prognosen mangelt es dieser
                                                                                     Inhalt
              Tage wahrlich nicht. Wir haben uns des-
              halb vorgenommen, ein paar erfreuliche auf-                         2 Editorial
              zuzeigen. Denn ob das Glas halb voll oder
              halb leer ist, ist bekanntlich eine Frage der                       3 Gesundheitsalltag
              Perspektive ...                                                        Gesundheit im Internet

              Da wäre zum Beispiel das Internet. Segen                            6 HMO-Netz
              für die einen, Fluch für die anderen, die sich                         Ausbildung zur Medizinischen
              buchstäblich krank googeln. Frau Dr. Eva                               Praxisassistentin
              Ebnöther zeigt auf Seite 3, wie man sich in
              der Informationsfülle zurechtfindet und was                         8 Nachgefragt
              zu beachten ist, um vom Web zu profitieren.                            Krankenkassenprämien
              Auf Seite 6 schauen wir zwei angehenden
              Medizinischen Praxisassistentinnen über die                        10 Serviceseite
              Schulter, die in unserem Netz die Ausbildung                           Kostenlose Grippeimpfung
              absolvieren. Ihre Lebensfreude und positive
              Einstellung sind ansteckend! Schliesslich                          11 Kehrseite / Comic
              widmen wir uns auf Seite 8 unserem gröss-                              Krank per Mausklick
              ten Sorgenkind: den Krankenkassenprämien.
              Sie werden wieder steigen, so viel steht fest.
              Wir haben Paul Camenzind besucht, Öko-
              nom und Statistiker am Obsan, um mit ihm
              über die Zukunftsaussichten des Gesund-
              heitswesens zu reden. Sicher ist: Sie haben
              mit dem HMO Gesundheitsplan ein Modell
              gewählt, das auch in Zukunft viele Vorteile
              bringen wird.

              Ich wünsche Ihnen gute Unterhaltung!

              Stefan Schütz, Geschäftsleitung

                                                Nummer 3/09, Auflage 16‘700

Impressum
                                                HMODialog erscheint viermal jährlich
                                                Herausgeber: MECONEX, Kirschgartenstrasse 7, 4010 Basel
                                                061 295 47 70, hmodialog@meconex.ch, www.meconex.ch
                                                Verantwortlich: Stefan Schütz
                                                Redaktionelle Mitarbeit: Flavian Kurth (kur), Dr. med. Eva Ebnöther (ebn),
                                                Steve Przybilla (prz)
                                                Konzept und Design: Bluegummy Marketing Communications AG

2                                               Fotos: Matthias Willi, Basel
                                                Druck: Albrecht Druck und Satz
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Gesundheitsalltag: Gesundheit im Internet

                                             Dr. med. Online rät.
                                                 Das Internet ist ein Paradies für Hypochonder.
                                                 Wer das Stichwort Kopfschmerzen googelt, erhält mehr
                                                 als zwei Millionen Suchresultate – zwei Millionen
                                                 ungefilterte Informationen zu Auslösern, Diagnose und
                                                 Behandlung. Da stösst man schnell auf bizarre
                                                 Theorien und ausgefallene Therapie-Tipps. Wie lässt sich
                                                 bei Gesundheits-Informationen im Internet die Spreu
                                                 vom Weizen trennen? ebn

Heutzutage lassen sich viele Alltags­        •   vertiefte Informationen zu bestimmten      zinischer Laie herausfinden, ob das Kopf-
aktivitäten übers Internet abwickeln: ein-       Erkrankungen, Vorbeugemassnahmen           weh, das einen seit Tagen plagt, eher
kaufen, Einzahlungen machen, Termine             oder Therapien zu erhalten, die einem      auf eine Migräne oder einen Hirntumor
arrangieren, mit Freunden diskutieren            der Arzt bereits erklärt hat,              hindeutet? «Überinformierte» Patienten
– warum also nicht auch online zum Arzt?     •    aktuelle Entwicklungen in der Medizin     kommen oft mit falschen Vorstellungen
Immer mehr Menschen stellen per Inter-           zu verfolgen, zum Beispiel zum Stand       zum Arzt und verlangen unsinnige Ab-
net selbst die Diagnose für ihre Beschwer-       der Dinge bei der Schweinegrippe-          klärungen oder Medikamente. Hausärzt­
den. Für den anschliessenden Arztbesuch          ­Epidemie,                                 innen und Hausärzte haben dann die an-
hat dies Vor- und Nachteile.                 •    bei leichten Beschwerden Tipps zur        strengende Aufgabe, ihren Patienten zu
                                                  Selbstbehandlung zu bekommen,             erklären, dass die Kopfschmerzen wahr-
Aktuell und persönlich                       •    in Selbsthilfegruppen und Diskus­sions­   scheinlich vom Stress herrühren und dass
Wer viel über seine Beschwerden weiss,            foren persönliche Erfahrungen             eine Computertomografie zum Ausschluss
kann beim Arzt besser mitdenken und               auszutauschen.                            eines Hirntumors unnötig ist.
auch kritische Fragen stellen. Besonders
Patienten mit komplexen, chronischen         Migräne oder Hirntumor?                        Vorsicht walten lassen
Krankheiten wie beispielsweise Diabe-        Es ist allerdings nicht einfach, aus dem       Wer sich Gesundheitsinformationen über
tes oder Parkinson informieren sich des-     Wust an Internet-Informationen die kor-        das Internet besorgt, sollte einen wich-
halb gern online über ihre Krankheit. Das    rekten herauszufiltern und diese richtig       tigen Punkt nicht vergessen: Im World
Internet eignet sich auch gut dazu,          zu interpretieren. Wie soll man als medi-      Wide Web tummeln sich viele unseriöse

                                                                                                                                 3
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Anbieter, Scharlatane und sogar Krimi­       der Website eines bekannten Anbieters        ärztliche Abklärung birgt jedoch ein ho-
nelle. Ihnen auf die Schliche zu kommen,     zu beginnen (siehe Kasten rechts). Dort      hes Risiko für die Gesundheit. Dies gilt
ist wegen der Anonymität des Mediums         findet man oft auch Listen mit Links, wel-   übrigens auch für Mittel, die als «natür-
fast unmöglich. Das Geschäft mit der Ge-     che die Benutzer zu weiteren informativen    liches Muskelaufbaupräparat» oder «frei
sundheit ist für solche «schwarzen Schafe»   Websites weiterleiten. Letztlich können      von Chemie» angepriesen werden – und
sehr verlockend, da die meisten Menschen     Web-Informationen jedoch das Gespräch        die bei genauer Analyse dann zum Bei-
bereit sind, für ihre Gesundheit eine Men-   mit der Ärztin, dem Arzt oder einem an-      spiel überdosierte Vitamine oder gefähr-
ge Geld auszugeben.                          dern Therapeuten nie ersetzen.               liche Substanzen enthalten. Ausserdem
Um nicht auf Fehlinformationen hereinzu-                                                  lässt sich nicht ausschliessen, dass auch
fallen, gibt es nur eins: Das Internet mit   Keine Medikamente per Internet               abgelaufene, verdorbene oder gefälschte
Vorsicht und gesundem Menschenver-           Gefährlich wird es, wenn man übers Inter-    Wirkstoffe verschickt werden, und oft feh-
stand nutzen (siehe Kasten unten). Re-       net Medikamente bestellt. Jeder Internet-    len im Versandpaket wichtige Patienten-
cherchiert man mit Stichwort per Google,     User kann per Internet rezeptpflichtige      informationen über Neben- oder Wechsel-
wird die Suche nach seriösem Wissen nicht    Wirkstoffe wie Viagra, Psychopharmaka        wirkungen. Deshalb gilt: Hände weg von
selten zu einer Suche nach der Nadel im      oder Dopingmittel einkaufen. Die Anwen-      Medikamenten aus dem Internet!
Heuhaufen. Es empfiehlt sich deshalb, auf    dung solcher Medikamente ohne vorherige

                                  Surftipps für seriöse Gesundheitsinformationen

                                             Websites von Ärzten, Therapeuten, Spitälern und Kliniken.
                                             Eventuell hat Ihre Hausärztin oder Ihre Therapeutin eine eigene
                                             Website, um ihre Patienten zu Gesundheitsthemen zu infor-
                                             mieren. Auch viele Kliniken publizieren detaillierte Informationen
                                             zu Krankheiten und Therapieangeboten.

                                             Websites von Krankenversicherern. Vor allem die grösseren Kranken-
                                             versicherer vermitteln auf ihren Websites umfassende Informationen
                                             zu Krankheiten, Behandlungen und vorbeugenden Massnahmen.

                                             Websites von Ligen, Patienten- und Selbsthilfe­-
                                             organisationen, zum Beispiel:
                                             • Schweizerische Herzstiftung: www.swissheart.ch
                                             • Rheumaliga Schweiz: www.rheumaliga.ch
                                             • Lungenliga: www.lungenliga.ch
                                             • Krebsliga Schweiz: www.krebsliga.ch
                                             • Schweizerische Vereinigung für Ernährung: www.sge-ssn.ch
                                             Viele Organisationen bieten eine telefonische Beratung zu
                                             Gesundheitsfragen an.

                                             Websites von öffentlichen Institutionen, zum Beispiel:
                                             •   Bundesamt für Gesundheit (BAG): www.bag.admin.ch
                                             •   Schweizerisches Heilmittelinstitut: www.swissmedic.ch
                                             •   Reisemedizin (verschiedene Institutionen): www.safetravel.ch

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Gesundheitsalltag: Gesundheit im Internet

Wie beurteile ich Gesundheits-Informationen im Internet?

     • Informieren Sie sich, wer für die Website verantwort-     nie nur aufgrund von Internet-Informationen, sondern
       lich ist, zum Beispiel im Impressum. Bevorzugen Sie       benutzen Sie auch andere Informationsquellen wie
       Informationen von anerkannten Institutionen.              Arzt, Apotheke, Broschüren, Bücher, Gespräche mit
     • Versuchen Sie, die Seriosität der einzelnen Websites      Angehörigen etc.
       einzuschätzen. Welche Qualifikation hat der Autor • Die Medizin ist keine exakte Wissenschaft – es gibt
       (Arzt, Pharmavertreter, Konsument)? Was ist das Ziel      kaum absolute Wahrheiten. Jede Behandlung muss
       der Website: Möchte sie in erster Linie informieren oder  individuell dem Patienten angepasst werden. Seien
       etwas verkaufen? Informationen von Pharmafirmen           Sie vorsichtig mit Websites, die unausgewogen in-
       sind zwar in der Regel korrekt, aber einseitig.           formieren, indem sie beispielsweise «Wundermittel»
     • Vertrauen Sie nicht nur einer Website. Lesen Sie auf ver- anpreisen oder eine Therapiemethode über den grü-
       schiedenen Sites nach – so merken Sie, welche Sachver-    nen Klee loben.
       halte umstritten sind, oder ob exotische Empfehlungen • Misstrauen Sie Ärzten oder Therapeuten, die ange-
       abgegeben werden. Wichtig sind auch Informationen         ben, sie seien die einzigen, die eine Krankheit mit ei-
       zu Risiken, Nebenwirkungen oder Alternativen.             ner speziellen Methode «garantiert» heilen könnten.
     • Achten Sie auf das Datum der Publikation. Medizinische    Falls diese Methode wirklich so grossen Erfolg hat
       Informationen veralten schnell.                           – warum ist sie dann nicht allgemein bekannt und
     • Wenn Sie bezüglich Ihrer Gesundheit einen Entscheid       weit verbreitet?
       treffen müssen (Operation in Vollnarkose oder Lokal­
       anästhesie? Tablette einnehmen oder gleich zum Arzt?
       Kinder impfen lassen oder nicht?): Entscheiden Sie

                                                                                                                     5
DIALOG NR.3/09 H M O - Perspektiven - HMO Gesundheitsplan, ein ...
Ausbildung zur «guten Seele»
    der Praxis.
      Sie sind die Ersten, die man als Patientin, als Patient zu Gesicht
      bekommt, wenn man zum Arzt geht. Doch das Telefon bedienen,
      freundlich lächeln und Termine einschreiben ist nur ein kleiner Teil
      der anspruchsvollen Arbeit der «Arztgehilfinnen», die man seit
      1996 richtig Medizinische Praxisassistentinnen nennt. Auch im HMO-
      Netz werden solche ausgebildet. Wir haben zweien davon über die
      Schulter geschaut. kur

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HMO-Netz: Ausbildung zur
                                                                                    Medizinischen Praxisassistentin

Anspruchsvolle Arbeit                          stentinnen an der Schule. Nur wenn schul-      danach tun werden. Erst mal die Lehre
Das Ambulatorium Wiesendamm befindet           frei ist, sind sie in der Praxis. Im zweiten   abschliessen ...
sich bei der Endstation des 8er Trams. Jes-    Lehrjahr ist es noch ein Schultag pro Wo-
sica Richener und Vanessa Schweighoffer,       che, und im dritten beginnt in der Praxis      HMO-Praxis
beide im zweiten Lehrjahr in Ausbildung        auch der Wochenenddienst.                      Auf den Unterschied zwischen der Aus-
zur Medizinischen Praxisassistentin, emp-                                                     bildung in einer HMO- und der in einer
fangen mich mit frischem Kaffee und einem      Traumberuf mit Aussichten                      anderen Praxis angesprochen, erwähnt
freundlichen Lächeln. Dem typischen Kli-       Trotzdem sei es ein absoluter Traumberuf,      Vanessa die Abrechnung, die anders lau-
schee, darin erschöpfe sich ihre Arbeit,       betonen beide. Sowohl Jessica als auch         fe. Ansonsten sei alles gleich. Das HMO-
widersprechen die zwei aber energisch.         Vanessa kommen aus einer Familie, in der       System finden beide eine gute Sache. Es
Ihr Tätigkeitsfeld sei viel weiter, erörtern   viele im Gesundheitswesen gearbeitet ha-       helfe, Kosten zu sparen. HMO versichert
sie, angefangen bei den administrativen        ben, und für beide war früh klar, dass sie     sind sie trotzdem nicht. Das hat aber an-
Büroarbeiten und der Organisation des          dies auch wollten. Der Kontakt mit Men-        dere Gründe: Ihre Familien sind es nicht.
Verlaufs der Sprechstunde über die Be-         schen, dass man einen Beitrag zum Wohl-        Ob sie später wechseln werden, wissen
treuung und Vorbereitung der Patienten         befinden anderer leiste, die Vielseitigkeit    sie noch nicht.
für die Behandlung bis zum Erstellen von       der Arbeit: das alles mache ihren Beruf
Röntgenaufnahmen und zur Durchführung          spannend. Es gebe denn auch wenige,            Frische Ideen
von Blut-, Urin- und Stuhluntersuchungen       die die Lehre freiwillig abbrechen wür-        Welche Ideen sie hätten, wie die Kosten
im Labor.                                      den, in der Regel geschehe dies, wenn          im Gesundheitswesen in den Griff zu be-
                                               sie in der Schule nicht mehr mitkämen.         kommen seien, will ich als letztes wissen.
Theoretische und praktische                    Dreimal kann man die Abschlussprü-             «Bagatellfälle sollte man schneller erledi-
Ausbildung                                     fung wiederholen, die meisten schaffen         gen», meint Vanessa. Jessica bestätigt:
Das tönt nach einer anspruchsvollen Ar-        es aber auf Anhieb. Laut Barbara Linder        «Da geht manchmal unnötig Zeit verloren.»
beit, und entsprechend vielseitig sind die     von FMH fallen im Schnitt nur 10% durch        Medgate, die ärztliche Telefonberatung
Unterrichtsfächer an der Huber Wiede-          die Prüfung. Gemäss den bisherigen Rück-       von HMO Gesundheitsplan, finden beide
mann Schule, wo die beiden einmal die          meldungen sind in diesem Jahr über 900         gut, aber nicht für jeden Patienten geeig-
Woche einen Tag Unterricht haben. Ma-          Medizinische Praxisassistentinnen diplo-       net. Generell liesse sich auch Geld sparen,
thematik, Physik, Chemie, Anatomie und         miert worden, was einer deutlichen Zunah-      wenn man nur jene Laboruntersuchungen
Pathologie, aber auch Informatik, Versiche-    me gegenüber den Vorjahren entspricht.         mache, die wirklich nötig seien. Dass jetzt
rungswesen und sogar Latein werden ge-         Nach bestandener Prüfung eröffnen sich         aber ausgerechnet jene Versicherten, die
büffelt – nicht gerade lateinische Gedichte,   viele Möglichkeiten: Arbeit in einer Praxis    mit einer hohen Franchise dazu beigetra-
aber die medizinischen Fachbegriffe. Eine      oder als Krankenschwester, Weiterbildung       gen hätten, Kosten zu sparen, die grösste
Lehre also, die eigentlich mehrere Lehren      zur Operationsassistentin, zur Radiolo-        Prämienerhöhung erhielten, finden sie un-
in einem ist. Das erste Lehrjahr verbringen    gin oder zur Röntgenassistentin. Jessica       gerecht. Vielleicht sollten sie darüber mal
die angehenden Medizinischen Praxisassi-       und Vanessa wissen noch nicht, was sie         mit Herrn Couchepin reden ...

         Die Ausbildung zur Medizinischen Praxisassistentin auf einen Blick:

                 Voraussetzung                                                 assistentin sorgt für einen reibungslosen Arbeitsablauf
                 Charakterlich: Anpassungsfähigkeit, Zuverlässigkeit,          in einer Arztpraxis und ist für den Empfang von Patien­
                 Freundlichkeit, Geduld, Verschwiegenheit im Umgang            ten zuständig. Sie assistiert bei Untersuchungen und
                 mit Patienten, absolute Sauberkeit, organisatorisches         Behandlungen inkl. Arbeiten im Praxislabor und beim
                 Geschick, Ordnungsliebe.                                      Röntgen. Zu ihrem Arbeitsbereich gehören im Weiteren
                 Mindestalter bei Antritt der Lehre: 16 Jahre.                 die administrative Abwicklung der Patientenkartei mit
                 Schulbildung: FMS oder WBS.                                   Krankenkassen- und Versicherungsabrechnungen und
                 Gesundheitlich: Bei Allergikerinnen muss eine spezielle       medizinischer Korrespondenz.
                 Abklärung vorgenommen werden.
                                                                               Weitere Auskünfte
                 Ausbildung                                                    Schweizerischer Verband Medizinischer Praxis-
                 Die Lehre zur medizinischen Praxisassistentin dauert          assistent­innen, Monbijoustrasse 35, Postfach 6432,
                 3 Jahre und ist vom BBT (Bundesamt für Berufsbildung          3001 Bern, T.: 031 380 54 54, F.: 031 381 04 57,
                 und Technologie) anerkannt. Die medizinische Praxis­          www.sva.ch, sekretariat@sva.ch

                                                                                                                                     7
DIALOG NR.3/09 H M O - Perspektiven - HMO Gesundheitsplan, ein ...
Und sie steigen und steigen und steigen ...
           Man mag sie bald nicht mehr hören, die jährlich gleiche Botschaft: Die Krankenkassen-
           prämien steigen erneut. Auch 2010 wird dies der Fall sein. Wo entstehen die grössten Kosten
           im Gesundheitswesen und was wird dagegen getan? Wir wollten es wissen und haben
           Paul Camenzind gefragt, Ökonom und Statistiker für den Gesundheitsmarkt. kur

HMODialog: Herr Camenzind, im                einen Drittel aller Gesundheitsausgaben        aber mit den Versicherten mit einer
2010 werden die Krankenkassen-               aus. Ebenfalls ist hier der Leistungskatalog   hohen Franchise gerade jene, die das
prämien erneut massiv steigen.               klar definiert. Deshalb sind im Bereich der    tun, am meisten zur Kasse gebeten?
Was sind die Hauptgründe für diese           Grundversicherung doch eher die beste-         Wenn ich die Betriebsrechnungen der
stetig steigenden Kosten?                    henden Mängel im Finanzierungssystem           KVG-Versicherer nach Versicherungs-
Paul Camenzind: Die Ökonomen sagen,          der Krankenversicherung für die Kosten-        form über die paar letzten Jahre hinweg
dass Gesundheit einen gewissen Luxus-        steigerungen verantwortlich zu machen.         betrachte, so weisen die Versicherungen
gutcharakter hat. Statistisch gesehen er-                                                   mit wählbarer Franchise stets einen sat-
weist sich das wirtschaftliche Wachstum      Dann liegt das Problem bei den                 ten Überschuss aus. Dieser entsteht nicht
eines Landes als primärer Kostentreiber      Krankenkassen?                                 zuletzt deswegen, weil die Versicherer bei
im Gesundheitswesen. Die Ausgaben für        Auch diese Erklärung greift zu kurz. Das       höheren Franchisen nur Prämienrabatte
die Gesundheitsleistungen nehmen bei         Problem ist, dass es für die beiden Haupt-     bis zu einer vorgegebenen Obergrenze ge-
Wirtschaftswachstum stets überpropor-        akteure im Gesundheitswesen, für die           währen dürfen. Mit diesen Überschüssen
tional zu.                                   Leistungserbringer und für die Patient/­       lassen sich dann jeweils auch die doch
                                             -innen, nicht genügend Anreize für einen       recht grossen Unterdeckungen bei den
Mit anderen Worten: Die Prämien              optimalen Umgang mit den knappen Res-          Versicherungen mit der ordentlichen Fran-
steigen, weil es uns zu gut geht?            sourcen gibt. Optimal heisst dabei, dass       chise ausgleichen. Also würde ich eigent-
So einfach ist es natürlich nicht. Die von   weder zuviel noch zuwenig für die Pati-        lich aus einer «buchhalterischen Gesamt-
Ihnen angesprochenen Krankenkassen-          ent/-innen gemacht wird.                       sicht» der Branche keinen unmittelbaren
prämien werden ja für die Leistungen un-                                                    Anlass für solch überdurchschnittliche
serer Grundversicherung erhoben, und die­    Es scheint demnach vernünftig, freiwil-        Erhöhungen sehen. Da man in der Schweiz
se machen in der Schweiz lediglich rund      lig zu sparen. Weshalb werden dann             bis anhin sein Versicherungsmodell nur

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DIALOG NR.3/09 H M O - Perspektiven - HMO Gesundheitsplan, ein ...
Nachgefragt: Krankenkassenprämien

                                             Gesundheitswesen hauptsächlich durch        Wert!» Das bringt man nur schwer aus
                                             die Mengen und weniger durch die Preise     den Köpfen.
                                             getrieben werden. Der Konsum und die
                                             Produktion von Gesundheitsgütern und        Was kann der Einzelne konkret tun,
                                             -dienstleistungen könnte immer noch wei-    um Kosten zu sparen?
                                             ter angekurbelt werden. Wahrscheinlich      Am meisten Kosten können die Einzelnen
                                             sind die Bedürfnisse der Menschen für       wohl sparen, indem sie aus eigener Moti-
                                             «noch mehr Gesundheit» nie vollständig      vation sorgsam mit der eigenen Gesund-
                                             zu befriedigen.                             heit umgehen.  Neben dem guten Umgang
                                                                                         mit der eigenen Gesundheit ist ein ebenso
                                             Das stimmt eher pessimistisch ...           sorgsamer Umgang mit dem Versorgungs-
                                             ... Die Grenzen für die Kostenauswei-       system notwendig. Sorgsam heisst hier,
                                             tungen werden natürlich von der Seite       das Gesundheitssystem im Krankheitsfall
                                             der Ressourcenbindung resp. der Not-        oder zur Vorsorge auch wirklich zu nut-
                                             wendigkeit einer Finanzierung dieser        zen. Es dürfte auch aus Kostensicht eher
                          Paul Camenzind     Gesundheits­leistungen gesetzt werden.      kontraproduktiv sein, wenn angezeigte
                                             Dies wird zu gegebener Zeit in Form eines   Arztbesuche herausgeschoben oder ver-
für die Dauer von einem Jahr gewählt hat,    politischen Entscheides beantwortet         mieden werden. Zudem ist zu bedenken,
finde ich auch den oben genannten Trans-     werden müssen: Welchen Anteil unserer       dass eine relativ kleine Zahl von Patient/-
fer zwischen den Versicherungsformen         volkswirtschaftlichen Produktion ist die    innen einen relativ grossen Anteil aller
weniger störend, da auf diese Weise ein      Bevölkerung bereit, für den Gesundheits-    Kosten verursacht. Aus dem Managed-
gewisser Ausgleich zwischen Gesunden         bereich zu binden resp. auszugeben. Die     Care-Bereich sind inzwischen viele Instru-
und Kranken stattfindet.                     Schweiz ist heute bei rund 11% Anteil der   mente entwickelt worden, die die aufwän-
                                             Gesundheitsausgaben am Bruttoinland-        digen Behandlungsprozesse bei solchen
Aber ist nicht die Gefahr gross, dass        produkt BIP, die USA liegen bei rund 15%.   «Heavy Usern» optimieren können. In-
die Versicherten nun, da die Kosten          Ich kenne jedoch keine Prognosen, die       sofern könnte der oder die Einzelne hier
erneut steigen, auch mehr Leistungen         abschätzen, ob und auf welchem Niveau       helfen, Kosten zu sparen, indem er oder
beziehen?                                    sich ein solches Maximum in der Schweiz     sie bereit ist, als mündige/r Patient/-in in
Einerseits sind wir Menschen uns an den      einpendeln könnte.                          entsprechenden (Disease-)Programmen
Reflex gewohnt, dass wir in einer Situati-                                               mitzumachen.
on, in der wir viel bezahlen müssen, auch    Das HMO-Hausarzt-Modell hilft nach-
etwas dafür bekommen wollen. Ande-           weislich, Kosten zu sparen. Wieso           Zum Schluss eine persönliche Frage:
rerseits braucht es beim «Konsum» von        wird es nicht zur obligatorischen Ver-      Sind Sie HMO versichert?
Gesundheitsleistungen im Rahmen der          sicherung für alle erklärt?                 Ich habe seit vielen Jahren das Versiche-
Grundversicherung stets zwei Akteure.        Weil ein solches Obligatorium unserem       rungsmodell mit der höchsten Franchise
Es entscheidet weder der Arzt noch der       Verständnis von einem liberalen Gesell-     von CHF 2‘500.- gewählt. Ich habe das
Patient alleine, ob und mit welcher Inten-   schafts- und Gesundheitssystem ent-         Glück, dass ich bis jetzt sehr gesund bin
sität behandelt werden soll. Es geht hier    gegenlaufen würde. Wer von Managed          und deshalb nur etwa ein bis zwei Mal
also nicht um eine «pure Produktion» oder    Care nichts hält, sollte auch nicht dazu    pro Jahr zum Hausarzt gehe. Einerseits
um einen «puren Konsum», sondern um          gezwungen werden. Vielmehr müssen           komme ich so seit vielen Jahren relativ
einen verhandelten Therapieentscheid.        die Leute die Vorteile von Managed-Care-    preiswert über die Runden und habe
Auch beobachten wir, dass die Anzahl der     Modellen für sich selber erkennen lernen    gleichzeitig für «Grossrisiken» den not-
Versicherten mit ordentlicher Franchise      und dann solche Modelle aus eigenem         wendigen Versicherungsschutz. Ande-
stetig abnimmt; im Jahr 2008 waren es        Antrieb resp. zu ihrem eigenen Vorteil      rerseits betreut mich und meine ganze
bereits weniger als 3 Millionen Versicher-   wählen. Ich verfolge die Diskussion um      Familie der genannte Hausarzt schon seit
te bei einem Total von 7,7 Mio. Grundver-    Managed Care in der Schweiz schon seit      vielen Jahren. Ich empfinde das aus medi-
sicherten in der Schweiz. Somit haben        vielen Jahren. Neben den Systemmän-         zinischer und menschlicher Sicht als sehr
bald einmal 5 Millionen Versicherte ein      geln schwingt ein wichtiger Bremsfaktor     vorteilhaft und möchte daran eigentlich
Versicherungsmodell, in dem man sich mit     für die nur langsame Durchdringung des      nichts ändern. Sollte ich mich eines Tages
einem solchen «Kompensationsverhalten»       Schweizer KVG-Marktes durch Modelle         aber dauerhaft weniger gesund fühlen,
selber auch schaden würde.                   mit eingeschränkter Wahl des Leistungs-     würde ich wohl mit Überzeugung in ein
                                             erbringers mit: Die Kostenersparnis von     HMO-Modell wechseln – ich bin fast si-
Wann ist ein also Ende der Kostenspi-        Managed-Care-Modellen wird zugleich         cher, dass mein Hausarzt bis dann eben-
rale nach oben zu erwarten?                  als Einsparung bei der Behandlungsqua-      falls in einer HMO-Praxis arbeitet.
Verschiedene Untersuchungen weisen da-       lität umgedeutet; dies ganz im Sinne von:
rauf hin, dass die Kostensteigerungen im     «Was weniger kostet, ist auch weniger

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Serviceseite

           Kostenlose Grippeimpfung
               am 6. November 2009
           Am Freitag, 6. November 2009, findet wiederum der nationale
           Grippeimpftag auf Initiative des Bundesamtes für Gesundheit
           (BAG) statt. Ziel ist es, die durch Grippen verursachten Todes-
           fälle bei älteren Patienten sowie bei Personen mit chronischen
           Erkrankungen zu verringern.

           Zahlreiche HMO-Hausarztpraxen werden an der Aktion teilneh-
           men und Ihre HMO-Versicherten an diesem Tag kostenlos imp-
           fen. Merken Sie sich diesen Termin im Kalender vor. Für weitere
           Auskünfte wenden Sie sich an Ihre HMO-Praxis.

   Wie erreichen Sie die
   HMO Administration?
      HMO Gesundheitsplan                 Telefonisch 061 295 47 47 oder am Schalter:
      Service-Center
      Sternengasse 18, 4010 Basel         Vormittag Montag bis Freitag 08.30 – 12.00 Uhr
                                          Nachmittag Montag bis Donnerstag 13.30 – 17.00 Uhr
      info@hmobs.ch                       Nachmittag Freitag 13.30 – 16.00 Uhr
      www.hmogesundheitsplan.ch

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Kehrseite / Comic

                                Krank per Mausklick
   Anfang des Jahres schlug der Zoll Alarm: 680 gesetzeswidrige Im-
   porte von Arzneimitteln wurden für 2008 in der Schweiz gemeldet.
   Über zwei Drittel aller Schweizerinnen und Schweizer nutzen das
   Internet mehrmals pro Woche. In der Hälfte aller Potenzmittel, die
   diskret per Post ins Haus flattern, sind nicht die angegebenen Wirk-
   stoffe enthalten.

   Schön und gut, doch was hat das alles miteinander zu tun? Eine
   Frage, die man auch dem Internet stellen könnte. Denn dort gibt
   Dr. med. Google fachmännische Auskunft. Keine Anmeldung, kei-
   ne Rezepte, kein langer Aufenthalt im Wartezimmer und schon
   gar kein Medizin-Studium sind notwendig, um jeder noch so
   exotischen Krankheit auf die Schliche zu kommen. Stattdes-
   sen liefert ein einziger Klick die Diagnose – oder ein Heilmit-
   tel. Tiefgreifende Forschungsergebnisse, die in noch keiner
   Praxis der Welt Einzug gehalten haben («Studien aus den
   USA belegen, dass Menschen mit einem Body-Mass-Index
   von  über 25 ein kleineres Gehirnvolumen haben») treffen
   auf neueste wissenschaftliche Erkenntnisse, die sich den
   Regeln der Orthografie nicht beugen müssen («Mach Sie Ihr
   Frau glücklich mit unsere Medizin»). Zum Beispiel, woher
   die Volkskrankheit Kopfschmerzen kommt.
   Wie Dr. med. Google berichtet, versprühen nämlich Regierungen in aller
   Welt Chemikalien, die wie Kondensstreifen aussehen, um unsere Meinung und das
   Wetter zu manipulieren. Als Nebenwirkung treten zwangsläufig Kopfschmerzen
   und Allergien in der Bevölkerung auf. Wie man sich gegen solche Angriffe auf Leib
   und Leben verteidigen kann, verrät das Internet natürlich auch. Ein paar einfache
   Mittel und Pillen genügen, für die man selbstverständlich nicht zum Arzt gehen
   muss. Und nun raten Sie mal, wo man die Medizin gegen einen kleinen Obolus
   bestellen kann – natürlich beim Internet-Versandhandel Ihres Vertrauens! prz

                               Mack – der Hypochonder
                                                                                                                                          ,
                                                                                                     akutes                   kommt davon
                                                                                       ich habe ein           Wissen Sie, das
                                                                           Ich glaube,                 t                     lange
                                                                                         om, vielleich        wenn man zu
                                                  recklich,                Rückenkarzin                                       uter sitzt.
                                   Das ist ja sch                                                             vor dem Comp
                                                   sein könnte.            sogar ...
                                   was das alles
              e
O je, ich hab              l
              rzen. Schnel
Rückenschme                ,
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was das sein

                                                                                                                                          11
HMODialog ist eine Publikation für die HMO-Versicherten von:
Atupri, Concordia, Helsana, Kolping, KPT, Progrès, Sanitas, sansan,
Vivao Sympany und Wincare.
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