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fo rm f ü r Platt a lo g offen en Di KO N G R E S S EIN T ZT H E N G E S E H AT Z E I C M M I T 2015 SU 015 9. Juni 2 Jetzt r m e r ke n! vo
Eröffnung RA Friedrich Merz, ehemaliger Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion RA Georg Stecker, Sprecher der Deutschen Automatenwirtschaft Referenten Johannes Bollingerfehr Prof. Dr. Norbert Bolz RA Dr.Henrik Bremer MdEP Jürgen Creutzmann Prof. Dr. Henning Haase Prof. Dr. Bernd Hartmann Dipl.-Kfm. Gereon Haumann Detlev Henze Dipl.-Psych. Jürgen Hilse Helmut Kafka Prof. Dr. Oliver Kaul Dipl.-Psych. Sahra Kegat Dieter Kuhlmann Dipl.-Pol. Dirk Lamprecht PMM BA Roman Neßhold Prof. Dr. Torsten Oltmanns RA Dr. Aare Schaier Prof. Dr. Dr. Hans-Peter Schneider RA Dirk Stapel Thomas Siepmann Dr. Dirk Uwer Kajo Wasserhövel Moderatoren RA Michael Eulgem Deutscher Automaten-Verband e. V. Dr. Florian Heinze Automaten-Verband Niedersachsen e. V. Jutta Keinath Forum für Automatenunternehmer in Europa e. V. RA Hendrik Meyer Verband der Automatenkaufleute Berlin und Ostd eutschland e. V. Simone Storch Bundesverband Automatenunternehmer e. V. RA Christian Szegedi Bayerischer Automaten-Verband e. V. Impressum Die Deutsche Automatenwirtschaft e.V. ViSdP: Georg Stecker Herausgeber: AWI Automaten-Wirtschaftsverbände-Info GmbH Dircksenstraße 49, 10178 Berlin Produktion: Edit Line GmbH Dekan-Laist-Straße 17, 55129 Mainz Text und Bild: Automatenmarkt Ekbertstraße 14, 38122 Braunschweig games & business Dekan-Laist-Str.17, 55129 Mainz
3 Der Kongress geht weiter Sehr geehrte Damen und Herren, nicht zuletzt, dass die Politik nicht vergisst, dass das Spielen eine Form der freien Ent- der „Summit 2014 – Kongress der deutschen faltung der Persönlichkeit ist, die unter dem Automatenwirtschaft“ zum Auftakt des besonderen Schutz des Grundgesetzes steht: Sommers war ein Erfolg auf der ganzen Linie. Unsere Kunden haben ein Recht auf ihr Spiel! Mehr als 400 Unternehmer aus der deutschen Für den neuen Dachverband Die Deutsche Automatenwirtschaft trafen sich zum ersten Automatenwirtschaft e. V. war der „Summit Mal zum offenen Meinungs- und Informations- 2014” der erste große Schritt an die Öffentlich- austausch mit Politik und Wissenschaft. keit. Die Deutsche Automatenwirtschaft hat Georg Stecker Intensiver wurden alle Aspekte des gewerb- in der Bundeshauptstadt ihre Belastbarkeit im lichen Automatenspiels an einem Ort und öffentlichenund politischen Dialog eindrucks- zur gleichen Zeit noch nie zuvor diskutiert. voll unter Beweis gestellt. Es wird die Aufgabe Friedrich Merz, der ehemalige Vorsitzende der Zukunft sein, diesen Dialog zu vertiefen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, hat mit und gegenseitiges Unverständnis zwischen seiner Grundsatzrede der Veranstaltung den Branche und Politik zu überwinden. Weg gewiesen. Er plädierte dafür, die richtige Ich darf Ihnen diese kleine Dokumentation Balance zwischen der legitimen Formulierung des „Summit 2014 – Kongress der deutschen Summit 2014 wirtschaftlicher Interessen und der sozialen Automatenwirtschaft“ überreichen. Ich hoffe, Verantwortung der Unternehmen zu finden. In sie ist für alle Teilnehmer eine lebendige Kongress der Deutschen diesem Geist wurde auf dem „Summit 2014“ Erinnerung an einen bemerkenswerten Tag. Für Automatenwirtschaft diskutiert. alle, die nicht dabei sein konnten, ist sie eine Für die Deutsche Automatenwirtschaft e. V. schnelle Information über die Themenvielfalt, »Wir sprechen mit war der „Summit 2014” die Premiere einer öf- mit der sich die Deutsche Automatenwirtschaft einer Stimme« fentlichen Plattform für den auf allen Ebenen auseinandersetzt. praktizierten offenen Dialog, den die Branche In der Deutschen Automatenwirtschaft ist über ihre Zukunft führt. Diesen Dialog in die die Beschäftigung mit diesen Themen All- Öffentlichkeit zu tragen, ist dringend not- wendig. Die neuen Länderregelungen für das tag. Auf dem „Summit 2015 – Kongress der Deutschen Automatenwirtschaft“ wird das gewerbliche Geldspiel und die sich abzeich- erneut deutlich werden. Ich darf Sie bitten, nenden Änderungen der Spielverordnung rich- sich schon jetzt den Termin vorzumerken: ten einen verheerenden Flurschaden in einer 9. Juni 2015, wieder im Axica am Branden- im Kern gesunden Branche an. Wie auf dem burger Tor in Berlin. Kongress sehr eindrucksvoll gezeigt wurde, steht die Existenz einer ganzen Branche auf dem Spiel. Ich freue mich auf Sie! Die Deutsche Automatenwirtschaft hat auf dem Kongress deutlich ihre Bereitschaft gezeigt, sich ihrer gesellschaftlichen Verant- wortung zu stellen. Aber die Branche erwartet andererseits auch, dass sich die Politik ihrer Verantwortung für Tausende von unterneh- Georg Stecker merischen Existenzen und Zehntausende von Sprecher des Vorstandes Arbeitsplätzen bewusst ist. Und sie erwartet Die Deutsche Automatenwirtschaft e. V.
4 Der Kongress der Deutschen Automatenwirtschaft in Berlin war für die Branche eine gelun- gene Premiere. Mehr als 400 Teilnehmer erlebten ein ausgezeichnetes Event. Hier Meinun- gen aus der Unternehmerschaft. »Dieser Kongress w Freddy Fischer (links), Automatenunternehmer Willi Thelen und Heike Cranen-Beckers, Automaten Heinz Baße (links), Automatenunternehmer aus Hannover, aus Essen, Nordrhein-Westfalen, mit Thomas Siepmann und unternehmer aus Aldenhoven, Nordrhein-Westfalen: Niedersachsen, mit Tim Lücker: Michael Kallenberg: Dieser Kongress ist für mich der Der Kongress ist ein erster Achtungs- Ein großes Lob für diese gelungene Aufbruch in eine neue Ära! Er ist ein erfolg des Zusammenrückens der Premiere – die erste Veranstaltung zeitgemäßes Format mit ausgezeichneten, Verbände! Sympathisch, seriös, kompetent, dieser Art. Die offene Dialog-Plattform unabhängigen Referenten, zentraler bodenständig, so wirkte auf uns Georg lässt sich sicher weiter ausbauen. So könnte Location am Brandenburger Tor – unweit Stecker, der Sprecher der Deutschen uns Unternehmern ein längerer zeitlicher vom Parlament – und mit interessanten, Automatenwirtschaft. Es ist gut, dass die Vorlauf die Möglichkeit eröffnen, selbst relevanten Inhalten. Der Sprecher der Branche jetzt mit einer Stimme in der Politiker zum Summit nach Berlin einzula- Deutschen Automatenwirtschaft, Georg politischen Arena auftritt. Die Inhalte des den. Auch sollten wir künftig den Diskussi- Stecker, hat es verstanden, es in seiner Kongresses waren ausgesprochen informa- onsanteil an den einzelnen Programmpunk- Begrüßung fühlbar zu machen, was der tiv – sie reichten von den Möglichkeiten ten höher schrauben. Friedrich Merz hat Verlust von Zehntausenden Arbeitsplätzen und Grenzen des Responsible Gaming über uns den guten Rat erteilt, dranzubleiben für uns Unternehmer und unsere Mitarbei- Themen wie Föderalismusreform, ein und eigene Vorstellungen aktiv in den ter bedeuten würde. Auch dafür unseren wünschenswertes bundesweites Glücks- politischen Prozess einzubringen. Dass die Dank. Stolz bin ich auf das gewachsene spielgesetz und Zertifizierungen bis hin zu Branche jetzt mit einer Stimme spricht, soziale Engagement in unserer Branche, diversen aktuellen Marktstudien und damit ist schon viel gewonnen!« wie es die Präsentation der vielfältigen Perspektiven.« Charity-Aktivitäten am Rande des Summit 2014 gezeigt hat.«
5 ar ein Meilenstein« Karl-Heinz Kaiser (Mitte), Automatenunternehmer David Corleis, Automatenunternehmer aus Dorf Mecklenburg, Wolfgang Scheffel (links), Automatenunternehmer aus Dörfles-Esbach, Bayern, mit André Thomas und Torsten Mecklenburg-Vorpommern, mit Nikolaos Bachtsevanis: aus Wuppertal, Nordrhein-Westfalen, mit Wolf-Dieter Liese, Peter Hannemann: Ickenroth und Fritz Schäfer: Dieses selbstbewusste Auftreten im Wichtig ist jetzt, auf diesem Weg Dieser Kongress – ein Meilenstein für Axica am Brandenburger Tor unter- weiterzugehen. Die immer noch unsere Branche! Es ist uns gelungen, streicht, dass wir uns als Branche nicht spürbaren Gräben zwischen einzelnen neue Türen zu öffnen und als Einheit mit verstecken müssen. Das gewerbliche Spiel Verbänden müssen weiter geglättet und klar vernehmbarer Stimme aufzutreten. ist ein Bollwerk gegen das illegale Spiel! überwunden werden. Nur gemeinsam sind Auch wegen der Vielzahl hochkarätiger Unser sechs Jahrzehnte altes Familienunter- wir stark! Wir stehen jetzt am Anfang einer Referenten hat sich die Anreise gelohnt. nehmen hat in der Nachkriegsgeschichte neuen Qualität von Gesprächen und Das alles stimmt uns optimistisch.« alle Höhen und Tiefen mitgemacht und müssen für diesen Dialog hart arbeiten. durchgestanden. Ich bin mir sicher, wir Wichtig ist, mehr Branchenkritiker als werden gemeinsam auch den gegenwärti- bisher in unsere Arbeitsgruppen einzubin- gen Stürmen mit Erfolg trotzen. Der den. Die Politik und die Branche müssen Kongress brachte viel Erstaunliches zutage klar Farbe bekennen – am Ende geht es um – so gibt es zum Beispiel eine belastbare die gemeinsamen Schnittmengen.« wissenschaftliche Untersuchung aus Norwegen, wonach dort die Ausschaltung des gewerblichen Spiels zu einer signifikan- ten Zunahme von Problemspielern geführt hat.«
6 Die Deutsche Automatenwirtschaft ist sich bewusst, dass Geldspiel ein so erfolgreiches wie sozial sensibles Produkt ist. Das Spannungsfeld zwischen sozialer Verantwortung und berechtigten Interessen wurde auch mit dem Summit 2014 vermessen. Dialog und gesellschaftliche »Wir haben verstanden« »Konstruktiv aktiv werden« Ein offener Dialog durch ihr aktives Bekenntnis zu konsequen- Die richtige Balance mit Politik, Gesell- tem Verbraucherschutz, der mit enormem zu suchen zwischen schaft, Wissenschaft Aufwand in Form effektiven Spielerschut- der Wahrung der und Medien – dies zes umgesetzt werde. Zum Dialog mit der eigenen Interessen ist das Ziel, das die Gesellschaft gehört aus Sicht von Stecker und dem Wohl der Deutsche Auto- aber auch, die Existenzbedrohung der Bran- Allgemeinheit, dazu matenwirtschaft che durch überzogene Regulierung offen ermunterte Friedrich nach den Worten anzusprechen: „Wenn durch drohende Merz die deutsche des Sprechers des Werkschließungen in der Automobilindu- Automatenwirt- RA Georg Stecker, Vorstandes Georg strie 25.000 Arbeitsplätze gefährdet sind, Friedrich Merz, RA, schaft. In seiner Die Deutsche Automatenwirt- Stecker intensiv dann stehen die Gewerkschaften auf. Wenn ehem. Vorsitzender Eröffnungsrede des schaft e.V. verfolgt. Der Kon- 50.000 Arbeitsplätze in der Automaten- der CDU/CSU-Fraktion im Kongresses sah er gress der Deut- wirtschaft auf dem Spiel stehen, rührt sich Deutschen Bundestag kein Problem darin, schen Automatenwirtschaft sei dafür eine so gut wie kein Finger. Also müssen wir uns dass eine Branche moderne Plattform. Die dazugehörigen selbst rühren.“ ihre eigenen Anliegen klar formuliert. Inhalte liefere die Branche unter anderem In einem freiheitlichen Staat wie der »Den hohen gesellschaftlichen Stellenwert »Ihr Motto Kein Spiel von Verbraucherschutz hat die Automatenbranche Es entspricht verstanden und reagiert darauf aktiv.«
7 Verantwortung »Falsch eingeschätzt« Bundesrepublik dürfe es aber nicht nur Kompromisse bei Untersuchung bringt mit Blick auf die neue darum gehen zu kritisieren, sondern auch den Regulierungen Spielverordnung und die neuen Regulierun- konstruktiv mitzuarbeiten. „Werden Sie für das gewerbliche gen der Länder Umsatzverluste von über aktiv“, so Merz. „Formulieren Sie Ihre eige- Automatenspiel 50 Prozent für die Automatenbranche zum nen Vorstellungen. Auch das ist ein Weg zu mahnte Professor Dr. Vorschein. Im Vergleich mit anderen regu- weniger Regulierung.“ Gleichzeitig mahnte Torsten Oltmanns in lierenden Eingriffen des Staates ist das ein er die Branche, den großen Rahmen unserer der zweiten Auftakt- explodierender Wert. „Viele Wirkungen der politischen und rechtlichen Ordnung zu rede des Kongresses Regulierungen bei der Automatenwirtschaft beachten. „Verlieren Sie nie die Möglichkeit an. Er präsentierte werden nicht richtig eingeschätzt. Die Maß- von Kompromissen aus dem Auge“, so Prof. Dr. Torsten die ersten Ergebnisse nahmen kommen harmlos daher. Sie haben Merz. Der Kompromiss sei das Bindeglied Oltmanns, einer neuen Unter- aber eine drastische Wirkung“, so Professor zwischen bürgerlicher Freiheit und der Roland Berger Strategy suchung von Roland Oltmanns. „Wir marschieren auf einen Notwendigkeit staatlicher Regulierung. „Ihr Consultants Berger Strategy staatlich verursachten zweiten Fall Schlecker Motto lautet: Kein Spiel ohne Regeln. Das Consultants zum zu.“ Mit starken Einbrüchen übrigens auch finde ich gut. Denn das entspricht unserer „Wirtschaftsfaktor Automatenwirtschaft – beim Staat. Die Steuereinnahmen werden Demokratie“, so Friedrich Merz. Wachstum und Regulierungsrisiken“. Die um bis zu 1,2 Milliarden Euro sinken. ohne Regeln finde ich gut. »Scheinbar harmlose Regulierungen bei der Auto unserer Demokratie.« matenwirtschaft haben eine drastische Wirkung. Auch der Staat verliert massiv Steuern.« 20.000 Euro für Berliner Sozialprojekte Auf dem „Summit 2014 – Kongress der Deutschen Automatenwirtschaft“ erhielt der Berliner Senator für Gesundheit und Soziales, Mario Czaja, Spenden für soziale Projekte in Berlin. Die Spende floss an zwei Projekte. 10.000 Euro kamen dem Evangelischen Johannesstift Behindertenhilfe GmbH für eine Form des therapeutischen Reitens (Hip- potherapie) zugute. Die zweite Spende erhielt die Aktion Weitblick GmbH, ein Frei- zeitclub für Menschen mit und ohne Behinderung, für die Ausstattung zur Freizeitge- staltung sowie für Maßnahmen zur Herstellung der Barrierefreiheit. Mario Czaja (3. v. l.) erhielt den 20.000-Euro-Scheck von Hans-Dieter Pohlkötter, Vorsitzender des Forums für Automatenunternehmer in Europa, Andy Meindl, Präsident des Bundesverbands Automatenunternehmer, Paul Gauselmann, Vorsitzender des Verbands der Deutschen Automatenindustrie, Automatenwirtschafts-Sprecher Georg Stecker sowie Pit Arndt, Vorsitzender des Deutschen Großhandels-Verbands.
8 Perspektive 2020 »Spielstättenschwund 2017« »Spielhallengesetz mit heißer Nadel« Professor Dr. Oliver den 70.000 Arbeitsplätze in der Branche Auch Dirk Lam- Kaul zeichnete ein fielen etwa 40.000 weg. Wegen der in den precht zeigte in düsteres Bild von der einzelnen Bundesländern unterschiedlich seinem Vortrag Zukunft des gewerb- festgelegten Abstandsregelungen wür- „Berliner Verhältnis- lichen Geldspiels. den die Auswirkungen von Land zu Land se“ auf, dass die Lan- In einer von Löwen schwanken, erläuterte Kaul. Allein durch desgesetze in Berlin Entertainment in den bundesweiten Wegfall von Mehrfach- schon jetzt legale Auftrag gegebenen konzessionen müssten rund zwei Drittel Anbieter knebeln. Studie mit dem aller Geldspielgeräte abgebaut werden. Seit 2006 stiegen die Prof. Dr. Oliver Kaul, Titel „Spielstätten- Aber, so Kaul, den Kommunen fehle dann Dirk Lamprecht, Zahlen von Spiel- Professor für International schwund 2017“ wies auch etwa eine Milliarde an Steuern. Als Geschäftsführer AWI Automa- hallen in Kernge- Business, Management an der er nach, dass bei Zu- Alternativen zu den Regelungen sieht Kaul: ten-Wirtschaftsverbände-Info bieten Berlins an. Fachhochschule Mainz standekommen der konsequente Zutrittskontrollen, Sperrdatei, GmbH Planungsrechtlich Abstandsregelungen Präventionsschulungen und die Zertifizie- sei diese Zunahme und dem Wegfall der Mehrfachkonzessio- rung von Spielhallen. Die Diskussion, so zwar zulässig, doch eine übergreifende nen insgesamt 77 Prozent aller Spielhallen Kaul, müsse dringend versachlicht werden. Leitplanung der Ansiedlung von Vergnü- und 87 Prozent aller Geräte entfallen – im Sein Fazit: „Eine Absage an ein legales gungsstätten sei möglich und notwendig. Hinblick auf Städte in den alten Bundeslän- Spielangebot bedeutet eine Abwanderung Weiter sprach Lamprecht von einem Berli- dern, die größer als 10.000 Einwohner sind. in andere Spielformen und in die unkont- ner „Spielhallengesetz der heißen Nadel“: Dies hätte, so Prof. Kaul, massive wirt- rollierbare Illegalität.“ schaftliche Auswirkungen zur Folge: Von »Das Berliner Spielhallengesetz »Das ist ein einzigartiger Kahlschlag ohne jede dass legale Anbieter geknebelt Wirksamkeit für den Jugend- und Spielerschutz.« Weg enteignet werden.« »Der Staat verdient prächtig an unseren Lastern.« Prof. Dr. Norbert Bolz, TU Berlin
9 Wie kann die Zukunft des Automatenspiels aussehen, wenn die Gesetze in ihrer jetzigen Form bestehen bleiben? Können die Gesetze überhaupt einer juristischen Prüfung stand- halten? Mit diesen Fragen befassten sich die Referenten zum Thema „Perspektive 2020“. »Burgtor- vs. Stallwachen-Prinzip« Eine Reduzierung der Öffnungszeiten von Prof. Dr. Bernd J. gegenwärtigen Glücksspielrecht ein. Das 23 auf 16 Stunden bedeute die Entlassung Hartmann begann staatliche Angebot verstoße gegen sein einer ganzen Schicht und damit mehr seinen Vortrag eigenes Gebot. Die strengen Restriktionen Arbeitslose. Hinzu kommen das Verbot von „Glücksspielstaats- der Spielhallengesetze kenne das staatliche Speisen und Getränken und das Nichtrau- vertrag 2012 – Was Spiel gar nicht. Dort sei der Durchschnitts- cherschutzgesetz sowie die Reduzierung kommt danach?“ mit verlust 80 bis 300 Euro pro Stunde. Aber: von 12 auf 8 Geräte. Außerdem wurde die einer guten Nach- Spielbanken hätten Einlasskontrollen und Vergnügungssteuer von 12 auf 20 Prozent richt: „Der Glücks- die Spielersperre. Hartmann sprach hier erhöht. „Sollten ab 2016 alle unbefristet spielstaatsvertrag vom Burgtor-Prinzip: Nur der Zugang erteilten Konzessionen wegfallen, so ist Prof. Dr. Bernd J. Hart- 2012 ist 2021 bereits wird streng überwacht. Während es in den dies eine Enteignung auf kaltem Weg.“ mann, Professor für Öffentli- wieder außer Kraft!“ Spielstätten das sogenannte Stallwachen- Sollten außerdem die Abstandsregelun- ches Recht, Wirtschaftsrecht Das Wachstum des Prinzip gebe: Dort greifen die Schutzins gen greifen, so Lamprecht, gebe es zum und Verwaltungswissenschaften gewerblichen Spiels trumente in der Spielhalle selbst und direkt Beispiel in Berlin Bezirk Mitte keine einzige an der Universität Osnabrück sei kein Argument am Gerät, die hohe Verluste in kurzer Zeit gewerbliche Spielstätte mehr. Dafür aber für die jetzt getrof- ausschlössen. Hartmann bezweifelte, dass umso mehr sogenannte Café-Casinos, die fenen Maßnahmen und der Spielerschutz das Burgtor-Prinzip tatsächlich zum Spieler- die Öffentlichkeit für legale Betriebe hält. ebenfalls nur bedingt. Er ging vor allem schutz und zur Prävention beitrage. „Hier besteht erhebliches Vollzugsdefizit!“, auf den Verstoß gegen die Kohärenz im beklagte Lamprecht. zeigt beispielhaft, »Der Glücksspielstaatsvertrag verstößt gegen das werden und viele auf kaltem höherrangige europäische Recht. Das gesamte Glücksspiel wesen in Deutschland ist in höchstem Maße inkohärent.« »Das 11. Gebot: Du sollst spielen« Ironische Redeweise bedeutet immer eine Gratwanderung. Nur wenige können ihn gefahrlos gehen. Fast traumwandlerisch sicher dabei erwies sich auf dem Summit 2014 Prof. Dr. Norbert Bolz von der TU Berlin. Der Medienwissenschaftler nahm die Politik aufs Korn, deren Aversion gegen das Spiel er als „neuen Puritanismus“ entlarvte, der ein „Freund der Heuchelei“ sei: „Denn schließlich verdient der Staat prächtig an unseren Lastern.“ Wie Bolz es sieht, ist das Spiel der Kern der Lebensfreude. Und das Glücksspiel das Spiel der Spiele. Denn dort regiere der Zufall. Der habe eine Menge Sexappeal. Kein Wunder, dass es so beliebt sei und das 11. Gebot gelte: Du sollst spielen!
10 „Responsible bedeutet nicht nur Verantwortung, sondern auch Mündigkeit“, wie Modera- tor Michael Eulgem erläuterte. Bei diesem Thema sollten alle Beteiligten möglichst prag- matisch zusammenwirken. Responsible Gaming Möglichkeiten und Grenzen »Ausweichen ins Illegale« »Zusammen gegen Spielsucht« »Spielerschutz ist nicht definiert« Professor Dr. Henning Haase, Psycholo- Die Diplom-Psychologin Sarah Kegat, Roman Neßhold, Präsident des Instituts ge an der Goethe-Universität Frankfurt/ Mitarbeiterin von Professor Iver Hand Glücksspiel & Abhängigkeit in Salzburg, Main, hatte seinen Vortrag „Spielerschutz beim Verhaltenstherapie-Spielerprojekt in sprach grundsätzlich zum Thema „Respon- mit Augenmaß“ mit einem Paukenschlag Hamburg, sprach über die Grenzen des sible Gaming – was ist das?“ Er suchte eine begonnen: „Der Anbieter erzeugt keine Responsible Gaming. Ihre Kernaussage: Die Definition für den Begriff Spielerschutz: Sucht. Er bedient lediglich die Nachfra- „Identifikation von Betroffenen ist nicht „Der Staat hat in keinem Gesetz definiert, geseite. Es ist nicht die Frage, was die valide möglich.“ Das bedeutet, problema- was Spielerschutz eigentlich bedeuten soll.“ Automaten mit den tische Spieler sind in Für Neßhold bedeu- Spielern machen, der Praxis kaum zu tet Spielerschutz, sondern umgekehrt.“ erkennen. Studien den „Spieler davor Das Spielen sei so alt hätten festgestellt, zu schützen, dass er wie die Menschheit. so Kegat, dass mit sich selbst schädigt.“ Betrachte man alle den zurzeit ange- Und es sei eben staatliche Eingriffe wandten Methoden äußerst schwer zu im historischen nur 37 Prozent erkennen, ab wann Rückblick, werde der Problemspieler ein Mensch sich Prof. Dr. Henning Haase klar, dass mit Restrik Dipl.-Psych. Sarah erkannt würden. Roman Neßhold, selber schädige und von der Goethe-Universität tionen stets neue Kegat, Mitarbeiterin von Als begrenzende Präsident des Instituts Glücks- nicht lediglich einer Frankfurt/Main Probleme geschaffen Professor Iver Hand beim Faktoren für Maß- spiel & Abhängigkeit Freizeitbeschäfti- worden sind, führte Verhaltenstherapie-Spielerpro- nahmen nannte die gung nachgehe. Haase aus. Dies sei durch internationale jekt in Hamburg Wissenschaftlerin Gerade hier würde zuviel Verantwortung Untersuchungen gut untermauert. In unter anderem den auf die Mitarbeiter in den Spielstätten Norwegen sei die Zahl der Spielsüchtigen Datenschutz, die Wettbewerbsfähigkeit abgeladen, meinte Neßhold. Er führte aus, nach einem entsprechenden Verbot sogar der Unternehmer – denn sonst entstehen dass Menschen mit Migrationshintergrund gestiegen. Die Studien zeigten ebenfalls, illegale Angebote – und nicht zuletzt die unter den Spielgästen überproportional dass ein zu großer Regulierungsdruck zu Sicherheit des Personals, welches unter vertreten seien. Deshalb biete sein Institut „Ausweichbewegungen in den illegalen Umständen mit erregten Personen emoti- jetzt auch eine fremdsprachliche Beratung und nicht kontrollierbaren Untergrund“ onale Gespräche führen muss. Die Doppel- in der neu eröffneten Fachstelle Spieler- führe. rolle Service-Mitarbeiter und Co-Therapeut schutz und Migration in Mannheim an. sei ein kaum vollziehbarer Spagat. Die Diplompsychologin hofft auf eine enge »Der Anbieter erzeugt Zusammenarbeit zwischen Spielhallenbe- treibern, dem Personal und den Praktikern »Spielerschutz bedeu keine Sucht, er befriedigt aus dem Bereich Prävention/Behandlung. tet, den Spieler davor zu lediglich die Nachfrage.« »Spielsüchtige sind nicht schützen, sich selbst mit Sicherheit zu schädigen.« zu identifizieren.«
11 Spiel bedarf einer Regulierung, aber einer sinnvollen. Darüber waren sich alle drei Refe- renten einig. Sie übten Kritik am Gebaren der Politik, Fakten überwiegend zu ignorieren. Spiel und Regulierung »Videospiele: Vom Bürgersteig »Geldspiel: Vom Automaten »Regulierung: Vom Verbot ins Kinderzimmer« ins Internet« zum Verbraucherschutz« Dipl.-Psychologe Jürgen Hilse lieferte einen Auch für Helmut Kafka kann es kein Spiel Rechtsanwalt Dr. Henrik Bremer plädierte: kleinen historischen Einblick in die Entwick- ohne Regulierung geben. Er verteidigte in Das Ziel von Regulierung sei eine Verbesse- lung der Videospiele. Er stellte klar, dass seinem Vortrag das gewerbliche Glücksspiel rung des Verbraucherschutzes. Der Glücks- etwa 95 Prozent aller PC-Spiele bei der Be- und stellte gleichzeitig die rasante Entwick- spielstaatsvertrag von 2008 habe aber das wertung außen vor sind – da ausschließlich lung des mobilen Spiels dar. Im Gegensatz Gegenteil bewirkt. Das gewerbliche Spiel für Erwachsene angeboten – und von den zum deutschen Markt wuchs die Spielsucht werde als das schwarze Schaf angesehen. restlichen 5 Prozent haben 70 Prozent eine in Österreich zwischen 2008 und 2013 im Dr. Bremers Lösungsansätze: Gleichstel- Freigabe zwischen 0 Internet um 118 lung von Spielhallen und 6 Jahren. Hilse Prozent an. Alle und Spielbanken, zeigte auf, dass die anderen Glücksspiele bessere Kontrolle der deutsche Öffentlich- haben Marktantei- Einhaltung von Spie- keit Spieleentwickler le verloren. Seiner lerschutzvorschriften per se als Jugend- Auffassung nach sowie die stärkere verderber ansehe, richte sich die Politik Sanktionierung des woraufhin viele um- nach Auffassung illegalen Glücks- satzstarke Unterneh- und nicht nach spiels. Zudem könne Dipl.-Psych. Jürgen men dieser Branche Helmut Kafka, Vizepräsi- Fakten. Lediglich RA Dr. Henrik Bremer, er nicht verstehen, Hilse, ehemals Oberste Lan- Deutschland verlie- dent von Euromat, Brüssel, und das gewerbliche Bremer & Heller, Hamburg warum in Bezug desjugendbehörden der USK ßen. Erkennbar sei Präsident des österreichischen Glücksspiel böte auf Online-Casinos das Grundproblem: Automatenverbandes Schutz vor dem „höhere Millionenbeträge an Steuern am „In Deutschland wird jedes Medium erst stetig wachsenden Fiskus vorüberziehen“. Dr. Bremers Formel einmal negativ diskutiert“, stellte Hilse fest. Online-Glücksspiel. Sein Fazit lautete: Nur lautete: starke Regulierung – höherer Seine Empfehlung lautet: „Wir müssen uns das legale, gewerbliche Glücksspiel bietet Anreiz zur Umgehung und kein Verbrau- vom ständig negativen Blick auf Medie- einen Schutz vor unkontrolliertem Online- cherschutz; demgegenüber liberale Regu- nentwicklung lösen. Optimismus statt Glücksspiel. lierung – weniger Anreiz zur Umgehung, Rückfall in bewahrpädagogische Steinzeit.“ mehr Kontrolle, höherer Verbraucher- und Für Hilse gehört „Medien- und Jugend- Spielerschutz. schutz in die Köpfe der Eltern“. »Mit dem Smartphone hat jeder sein »Computerspiele Glücksspielgerät längst »Der Glücksspielstaats sind nicht per se einfach in der Hosentasche.« vertrag von 2008 gleichzusetzen mit Jugend war keine Stärkung des verderbern Verbraucherschutzes.«
12 Ist ein einheitliches Bundesglücksspielgesetz denkbar? Brauchen wir eine europarechtli- che Lösung? Wird der inkohärente Glücksspielstaatsvertrag vom Europäischen Gerichtshof kassiert? Mit anderen Worten: Quo vadis, Glücksspielrecht? Quo vadis, Glücksspielrecht? »Für ein bundesweites »Föderalismusreform »Europa wird’s Glücksspielgesetz« auf dem Holzweg« schon richten?« Der Glücksspielstaatsvertrag von 2008 hät- Prof. Dr. Hans-Peter Schneider vom Deut- Jürgen Creutzmann (FDP), Mitglied des te die Inkohärenz zwischen staatlichem und schen Institut für Föderalismusforschung Europäischen Parlaments, Brüssel, stellte gewerblichem Spiel noch verstärkt, stellte sprach zu dem Thema „Föderalismusreform in seinem Vortrag „Europa wird’s schon RA Dr. Dirk Uwer in seinem Vortrag „Für auf dem Holzweg – gesetzlicher Auftrag richten?“ klar, dass in der EU das Subsi- ein bundesweites Glücksspielgesetz“ fest. verfehlt“. Als „Freund des Föderalismus“ diaritätsprinzip gilt: Jeder Mitgliedsstaat So enthalten der Glücksspielstaatsvertrag stellte er klar, dass der §33c SpielV (Spielge- regelt zunächst eigenverantwortlich und die Landesspielhallengesetze „in Serie räte mit Gewinnmöglichkeit) nicht auf die bestimmte Dinge selbst, die EU greift nur falsche Tatsachenbe- Länder übertragbar dann ein, wenn eine hauptungen“. Alles sei. Das Ziel, die Angelegenheit auf andere als nur zum Länder mit der Föde- europäischer Ebene Lachen seien die ralismusreform 2006 besser geregelt bizarren Auswüchse zu stärken sei nicht werden kann. Er ist wie die Hamburger erreicht worden. überzeugt, dass der Werberichtlinie. Heute gebe es einen Glücksspielstaats- Der Bund müsse Flickenteppich an vertrag der europäi- ein einheitliches unterschiedlichs- schen Gesetzgebung Regelungssystem ten Regelungen. nicht standhalten RA Dr. Dirk Uwer, Henge- Prof. Dr. Hans-Peter Jürgen Creutzmann, für das gewerbliche So schwanken kann, da eine ler Mueller, Düsseldorf Schneider, Deutsches Insti- Mitglied des Europäischen Spiel unter Wahrung beispielsweise die Kohärenz zwischen tut für Föderalismusforschung, Parlaments, Brüssel des Gemeinwohls geforderten Abstän- gewerblichem und Hannover schaffen, das bei ideologiefreier Betrach- de von Spielstätten staatlichem Spiel tung ein hohes Maß an Spiel- und Jugend- zwischen 100 Metern in Niedersachsen fehle. Aber: „Der Weg zu einer europa- schutz biete. und 500 Metern in diversen anderen rechtlichen Lösung ist noch weit.“ Bundesländern. Auch in puncto Zugangs- kontrollen, Sperrzeiten, Werbebeschrän- kungen oder Übergangsregelungen gebe es große Verwerfungen. Professor Schbeider sieht allerdings derzeit keine Rückkehr zur »Der Glücksspielstaats Bundeskompetenz. »Schlechter vertrag wird mit Sicherheit als die Länder vom Europäischen Gerichts »Wir haben ein kann es der Bund hof kassiert!« nicht exekutierbares nicht machen!« Spielhallenrecht!«
13 Die Automatenbranche muss sich bewegen, bevor sie bewegt wird. Dabei können Zertifizierungen, innovative Marketingkampagnen und ein Blick auf andere Staaten Eu- ropas helfen. Diese Möglichkeiten behandelten die Vorträge zur Zukunft der Spielstätten. »Automaten-Spielplatz« der Zukunft »Ein Blick zu den Nachbarn« »Kleine Kneipe, große Liebe« »Zertifizierung entlastet den Staat« Dieter Kuhlmann beaufsichtigt 500 Spiel- „Gastronomie und Spielautomaten“ hieß Detlev Henze ist an der geplanten Zerti- stättenstandorte in ganz Europa. Auf dem der Vortrag von Thomas Siepmann, Ge- fizierung von Spielstätten beteiligt und Summit gab er einen Überblick über die schäftsführer von TAS Emotional Mar- erklärte zu Beginn des Workshops, welche Regelungen zu Geldgewinnspiel-Geräten keting. Siepmann präsentierte die von Wirkung eine Zertifizierung auf die in anderen Staaten Europas. Anhand der Freddy Fischer und Michael Kallenberg Branche haben könnte. Henze sieht die Beispielstaaten Tschechien, Österreich unterstützte Marketingkampagne mit dem Zertifizierung auf lange Sicht „als staats- und Niederlande stellte er positive und Titel „Kleine Kneipe, große Liebe“. Sie soll entlastende Tätigkeit“. So prüft der TÜV bei negative Aspekte Wirten helfen und Autos oder Atom- der verschiedenen so das Kneipenster- kraftwerken anstelle Regulierungsarten ben stoppen. des Staates deren vor. „Da sieht man, Diese auf mindes- Gesetzeskonformi- was möglich ist“, tens drei Jahre aus- tät. So könnte es meinte Kuhlmann, gelegte Kampagne auch bei den Spiel- „und zwar im Guten will mit fantasievol- stätten laufen. Die wie im Schlechten.“ len Aktionen auf die Zertifizierung würde Deutschland sei Kneipe aufmerksam auch ein objektives besonders streng machen. So soll das Licht auf die Spiel- Dieter Kuhlmann, Thomas Siepmann, Detlev Henze, Geschäfts- bei der Gerätezahl Kulturgut Kneipe hallen werfen: „Wir Aufsichtsratmitglied der Geschäftsführer von TAS führer der Firma TÜV Trust IT pro Konzession, der zum UNESCO-Welt- benötigen sachlich Gauselmann Gruppe und Emotional Marketing Abstandsregelung kulturerbe werden, brauchbare Kriterien. Geschäftsführer von Casino und den Bewirtungs- eine Liga für das Eine emotionale Diskussion ist eine schlech- Merkur-Spielothek möglichkeiten. Im beliebte Würfelspiel Schocken ist bereits te Grundlage“, sagte Henze. Da Zertifizie- europäischen Vergleich liegt Deutschland etabliert und ein Wirte-Casting ist geplant. rungen, zumal vom TÜV, als anerkanntes aber im Mittelfeld. „Zutrittssysteme sind „Das soll keine Show sein, die Leute sollen Qualitätssiegel gelten, glaubt Henze, dass europaweit auf dem Vormarsch“, berichtete am Ende ihre Konzepte mit unserer Unter- „die Zertifizierung der Automatenbranche Kuhlmann. Sein Fazit: „Deutschland muss stützung umsetzen“, betonte Siepmann. helfen wird, ihren Bestand zu sichern.“ seinen eigenen Weg gehen. Andere Länder So soll das Kneipenwesen gleichermaßen sind keine maßgebenden Beispiele für die erhalten und modernisiert werden. Zukunft in Deutschland.“ »Zertifizierung hilft, »Zutrittssysteme sind den Bestand zu »Wir sehen uns als in ganz Europa sichern.« Anstifter, um die Liebe auf dem Vormarsch.« zur kleinen Kneipe wieder mit Leben zu füllen.«
14 Wenn 2017 in Deutschland die Spielhallengesetze nach abgelaufener Übergangsfrist zum Stichtag in Kraft treten, werden Spielstättenschließungen und Arbeitsplatzverluste Wirk- lichkeit. Daher müssen Automatenunternehmer JETZT aktiv werden. Countdown 2017 »Handels- und bilanzrechtliche »Vertrags- und Arbeitsrecht Vorkehrungen« zum Stichtag« Dr. Aare Schaier zeigte den Zuhörern auf, Ebenso wie Schaier sensibilisierte Dirk welche Maßnahmen ergriffen werden müs- Stapel die Workshop-Teilnehmer für die sen, um das, was man besitzt, bestmöglich Veränderungen ab 2017, die jetzt schon zu erhalten. Nichts tun und abwarten sei unternehmerische – zum Teil existenzielle – verdammt dünnes Eis. Aus Unternehmer- Auswirkungen hätten und ermutigte sie zu sicht heiße es nun vielmehr: Aktiv werden! handeln. Dabei sollte so früh wie möglich „Denn es gibt immer etwas zu gestal- anwaltliche Hilfe in Anspruch genommen ten.“ Das eigene Risikopotenzial müsse werden. Denn: „Formelle Fehler sind teil- ermittelt werden – betriebswirtschaftlich, weise unheilbar.“ Da Mitte des Jahres 2017 bilanzrechtlich, insolvenzrechtlich und die Schließung von Spielstätten in großem RA u. StB Dr. Aare RA Dirk Stapel, Schönbeck arbeitsrechtlich. Die Risikoquellen gelte es Umfang drohe, müssten Unternehmer den Schaier, audalis, Dortmund & Stapel, Bad Oeynhausen zu identifizieren – Glücksspielstaatsvertrag, Personalbestand an den zu erwartenden Spielhallengesetze, Vergnügungssteuer/ Bedarf anpassen. Dafür nannte Stapel drei Spieleinsatzsteuer und Nichtraucherschutz. Optionen: Befristungen, Aufhebungs- Und die entsprechenden Maßnahmen verträge und Kündigungen. Mitarbeiter müssten definiert und angegangen werden sollten möglichst „sachgrundlos“ befris- – Bilanzen anpassen, Planrechnungen er- tet eingestellt werden. Der Abschluss stellen und Umstrukturierungen einleiten. sachgrundlos befristeter Arbeitsverträge Dabei gebe es verschiedene Maßnahmen ist für die Dauer von bis zu 2 Jahren mit für die drei großen, identischen Ziele, die dreimaliger Verlängerungsoption möglich. über all diesem stünden – Risiko reduzie- Aufhebungsverträge erforderten zwar Ab- ren, Unternehmen sichern und Unterneh- findungszahlungen, dafür ließen sich aber mer schützen! Arbeitsgerichtsprozesse mit ungewissem Ausgang vermeiden. Bei Kündigungen sei entscheidend, dass notwendige Schritte »Es gibt immer aufgrund von Fristen und behördlichen Genehmigungen rechtzeitig eingeleitet etwas zu gestalten.« werden. »Formelle Fehler sind teilweise unheilbar.«
NE U E R 9. J U N I 2 0 1 5 B E R L I N A XICA · M E R K E N JET Z T VO R
16 Die Mitarbeiter sind ein entscheidender Faktor für den Erfolg jedes Dienstleistungsunter- nehmens. In der Spielstätte sind sie Botschafter der Branche und sorgen für Prävention ebenso wie für das Wohlbefinden der Gäste. Aber auch der Chef ist in der Pflicht. »Über Personal, Kunden und Gäste« »Mit qualifiziertem Personal »Spielstättenpersonal – „Qualität der Gastlichkeit“ bessere Prävention und solides Botschafter der Branche« Geschäft« Johannes Bollingerfehr, dessen Unterneh- „Ziel der Branche muss es sein, anerkanntes „Die beste Technik und das schönste men für Personalentwicklung den Unterti- Mitglied des Pools der Glücksspielanbieter Ambiente nutzen nichts, wenn der Kunde tel „Wertschöpfung durch Wertschätzung“ zu sein“, formulierte Strategieberater Kajo auf Unfreundlichkeit trifft“, ist sich Gereon trägt, riet den Unternehmern zu profes- Wasserhövel von der Agentur Elephantlo- Haumann, Präsident des DEHOGA Rhein- sioneller Mitarbeiterführung, die Werte gic. Um das zu erreichen, müsse vor allem land-Pfalz, sicher. „Wir müssen die Qualität vermittelt, Respekt für Spielgäste vorlebt Normalität hergestellt werden. Automa- der Gastlichkeit sicherstellen.“ Qualität sei und so zu unterneh- tenkaufleute und existenzsichernd merischem Erfolg deren Mitarbeiter und Kundenverlust führe. Qualifizierung sollten selbstbewusst in zwei Dritteln aller bestehe aus Fachwis- zu ihrer Tätigkeit Fälle durch mangeln- sen und praktischer stehen. Wasserhö- de Servicequalität Erfahrung, sei aber vel sensibilisierte begründet. Umge- nur ein Teil eines er- die Zuhörer dafür, setzt werden könne folgreichen Ganzen. dass die Mitarbeiter Qualität, wenn die Bollingerfehr ent- die Branche reprä- „goldenen 4 M“ Johannes Bollingerfehr, wickelte folgendes Kajo Wasserhövel, sentierten und viel Dipl.-Kfm. Gereon stimmten: „Man JC-Training, Ostercappeln Bild: „Jeder Erfolg Elephantlogic, Berlin leisteten. Daher sei Haumann, Präsident muss Menschen ruht auf den Säulen „ein guter Arbeits- DEHOGA Rheinland-Pfalz mögen“ und in der Können, Wissen und Wollen. Das Funda- platz, an dem die Leute gern arbeiten“, Erweiterung Hau- ment dieser drei Säulen sind Werte, Glau- enorm wichtig. 70.000 Menschen gingen manns: „Man muss Mitarbeiter mögen“. benssätze und Identität.“ Für den Unter- jeden Tag nach Hause und erzählten über Haumann stellte den Zuhörern zur Ver- nehmenserfolg müssten Mitarbeiter nicht ihren Arbeitsplatz. Damit spiele auch der deutlichung die Initiative ServiceQualität nur können und wissen, sondern eben auch richtige Sprachduktus des Personals eine Deutschland mit dem Gütesiegel Qualitäts- wollen. Der Chef müsse ihnen Werte und große Rolle. „Sie müssen Ihre Mitarbeiter Betrieb vor, an der sein Verband arbeite. Bei Glaubenssätze sowie die Identifizierung mit sprachfähig machen. Nur wenn sie sich der Bewertung stünde die Servicequalität dem Unternehmen nahebringen. auskennen, können sie sich mit der Branche im Mittelpunkt. Von einer solchen Zertifi- identifizieren und die Dienstleistung posi- zierung, die herausragende Dienstleistung tiv beschreiben.“ nach außen dokumentiere, könnte auch die Automatenwirtschaft profitieren. »Erfolg ruht auf den »Ziel der Branche muss es »Qualität ist Säulen„Können“, „Wis sein, anerkannter Glücks existenzsichernd.« sen“ und „Wollen“.« spielanbieter zu sein.«
17 Gesellschaftliches Engagement: Die Charity-Stände auf dem Summit 2014 machten sehr deutlich, dass die Branche viele soziale und karitative Initiativen ergreift und fördert. Soziale Verantwortung „Anstifter“ Freddy Fischer (2. v. r.) mit Wolf- Sina Treichel und Anke Dilewski stellen die Karl-Heinz Bald, Gabriela Bald und Uwe gang Götz (links), Sharareh Shahrokhi und Aktivitäten der 1999 gegründeten Gauselmann Lücker mit der Stiftung Niedersächsische Auto- Tim Wittenbecher. Stiftung vor. matenwirtschaft. Hunderte, wohl Tausende Automaten- unternehmer übernehmen als regionale Spender und Sponsoren in ihrer Heimat gesamtgesellschaftliche Verantwortung. Die Aktivitäten reichen von Spenden für Sport- und Kulturvereine, Kindergärten oder Seni- oreneinrichtungen über die Unterstützung von Krankenhäusern und Straßenfesten bis hin zu großzügiger Stiftungsarbeit und professionellem Sportsponsoring. Lawine an Hilfsbereitschaft Uta Roseano informiert über das starke Robert Hess und Janine Kazur: Mit der Bally Auf dem Summit 2014 zeigten Unterneh- Corporate-Social-Responsibility (CSR)-Konzept Wulff Stiftung im Brennpunkt Neukölln aktiv men und Organisationen aus der Automa- der Löwen. helfen. tenbranche, wie sie konkret und auf allen gesellschaftlichen Ebenen helfen. Dass ein Einzelner in der Lage ist, eine „große Welle an aktiver Hilfsbereitschaft“ auszulösen, beweist Freddy Fischer mit seiner 2008 sich mit ihren gesellschaftlichen und kari- selbst. Die Häuser adp Gauselmann, Bally gegründeten freddy fischer stiftung. Dass tativen Aktivitäten auf ganz unterschiedli- Wulff und Löwen Entertainment demonst- auch Verbände zu Anstiftern werden kön- chen Feldern. Das reicht von der generellen rierten auf dem Summit 2014, wie groß das nen, zeigte die Stiftung Niedersächsische Stiftungsarbeit über das konkrete, lokale Spektrum ihrer Aktivitäten ist – und das Automatenwirtschaft. Alle großen Unter- Engagement bis hin zur Corporate Social schon seit vielen Jahren. nehmen der Automatenbranche betätigen Responsibility (CSR) im Unternehmen
18 Ein Tag voller Eindrücke
19 Ein Tag prallvoll mit Information, Diskussion und kollegialem Austausch: Das war der „Summit 2014 – Kongress der Deutschen Automatenwirtschaft“. Im Anschluss an den gelungenen Branchenkongress fand im beeindruckenden Axica-Kongresszentrum am Brandenburger Tor auch das beliebte Sommerfest der Automatenwirtschaft statt. Hier die schönsten Impressionen des Tages.
M M I T 2015 SU 015 9. Juni 2 Jetzt r m e r ke n! vo ALKOHOL IST IN SPIELHALLEN VERBOTEN. www.automatenwirtschaft.de Spielteilnahme erst ab 18 Jahren. Übermäßiges Spielen ist keine Lösung bei persönlichen Problemen. Beratung/Info Tel.: 0180/1372700 (Festnetzpreis 3,9 ct /Min., höchstens 42 ct /Min. aus Mobilfunknetzen).
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