PRÄSENTATIONSPRÜFUNG IM ABITUR - Rahmenplan Deutsche Gebärdensprache Beispielaufgaben im Fach: epub @ SUB HH
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PRÄSENTATIONSPRÜFUNG IM ABITUR Beispielaufgaben im Fach: Rahmenplan Geographie Deutsche Gebärdensprache
Präsentationsprüfung Geographie Beispielaufgaben Impressum Herausgeber Freie und Hansestadt Hamburg Behörde für Schule und Berufsbildung Alle Rechte vorbehalten. Gestaltungsreferat Margareta Brünjes Referatsleitung Fachreferat Dr. Hans-Werner Fuchs Fachreferent Andreas Boneß Layout Matthias Hirsch Hamburg 2018 2
Präsentationsprüfung Geographie Beispielaufgaben Inhalt Einleitung .................................................................................................................................................. 4 Thema: Problemfeld Ernährungssicherung (gA) ................................................................................7 I Aufgabenstellung ............................................................................................................................ 7 II Literaturhinweise, Material [für den Prüfling] ................................................................................ 7 III Unterrichtlicher Zusammenhang/Bildungsplanbezüge ............................................................... 7 IV Erwartungshorizont ........................................................................................................................ 8 V Bewertungshinweise ....................................................................................................................... 9 VI Hinweise zur Gestaltung des Fachgesprächs............................................................................ 10 Thema: Nutzung tropischer Räume (eA) .......................................................................................... 11 I Aufgabenstellung ......................................................................................................................... 11 II Literaturhinweise, Material [für den Prüfling] ............................................................................. 11 III Unterrichtliche Voraussetzungen ............................................................................................... 11 IV Erwartungshorizont ..................................................................................................................... 12 V Bewertungskriterien..................................................................................................................... 13 VI Hinweise zur Gestaltung des Fachgesprächs............................................................................ 14 3
Präsentationsprüfung Geographie Beispielaufgaben Einleitung Liebe Kolleginnen und Kollegen, mit den hier vorgelegten Beispielaufgaben möchten wir Sie bei der Gestaltung der Prä- sentationsprüfung im Abitur unterstützen. Die Aufgaben sind mit dem Ziel entwickelt worden, Ihnen hilfreiche Hinweise für eigene Überlegungen zu Abituraufgaben zu ge- ben. Anlass der Überarbeitung der Beispielaufgaben war die Neufassung der Ausbil- dungs- und Prüfungsordnung zum Erwerb der allgemeinen Hochschulreife (APO-AH) vom 16. Juni 2017. Die ursprünglichen Beispielaufgaben von 2010 wurden zugleich auch auf der Grundlage mehrjähriger Erfahrungen mit dieser Prüfungsform sowie im Hinblick auf Rahmenpläne und Bildungsstandards angepasst bzw. neu entwickelt. Die Überarbeitungen berücksichtigen die veränderten Vorgaben zur Aufgabenstellung, die ab der Abiturprüfung 2019 gelten. In § 26 Absatz 3 APO-AH zur Präsentations- prüfung wurde die folgende Präzisierung eingefügt: „Die Aufgabenstellung gewährleis- tet, dass die Präsentation unterschiedliche Kompetenz- und Inhaltsbereiche mindes- tens zweier Semester der Studienstufe beinhaltet. Das Fachgespräch dient der prüfen- den Vertiefung der Präsentation. Dabei werden auch größere fachliche und gegebenen- falls fachübergreifende Zusammenhänge auf der Grundlage des Unterrichts in der Stu- dienstufe berücksichtigt.“ Die Verknüpfung unterschiedlicher Kompetenz- bzw. Inhaltsbereiche aus zwei Semes- tern bereits in der Aufgabenstellung der Präsentationsprüfung stellt sicher, dass der Prüfling Kenntnisse und Kompetenzen aus diesen zwei Bereichen tatsächlich umfäng- lich in den Verlauf der Prüfung einbringen kann – und nicht erst in einem ggf. eng um- rissenen Anteil des Fachgesprächs. Nur einen dieser beiden Bereiche kann der Prüfling bis zu einem von der Schule bestimmten Zeitpunkt angeben. Dieser wird dann bei Zu- stimmung des oder der Vorsitzenden des Fachprüfungsausschusses Gegenstand der Prüfung und somit auch der Aufgabenstellung (§ 26 Absatz 1 APO-AH). Der zweite Bereich wird erst zwei Wochen vor der Prüfung mit der Aufgabenstellung durch den Prüfer bekanntgegeben. Die Regelung zur Bekanntgabe des zweiten Bereichs der Prü- fung gilt im Übrigen auch für die mündliche Prüfung herkömmlicher Prägung gemäß § 26 Absatz 2 APO-AH. Beide Bereiche werden also für beide Prüfungsformen zwei Wo- chen vor der jeweiligen Prüfung dem Prüfling schriftlich bekanntgegeben bzw. bestä- tigt. Gleichzeitig wird in der Neufassung der Verordnung die Rolle des Fachgesprächs be- tont: Es dient nun vorrangig der prüfenden Vertiefung, aber auch der angemessenen Erweiterung des Gegenstands der eigentlichen Präsentation in angrenzende Zusam- menhänge. Gerade im Fachgespräch, das sich nun von Anfang an auf beide Inhalts- bzw. Kompetenzbereiche beziehen kann, weist der Prüfling nach, dass er den Prü- fungsgegenstand selbstständig und reflektiert durchdrungen hat. Er soll zeigen, dass er über unterschiedliche fachliche und ggf. überfachliche Perspektiven verfügt, die er in seiner Präsentation gezielt ausgewählt und gewichtet hat, und ebenso, dass er seine Ergebnisse vor dem Hintergrund unterschiedlicher Bezugssysteme beurteilen kann und damit einen Anspruch wissenschaftspropädeutischen Arbeitens erfüllt. Der sogenannte „Semesterübergriff“ wird in der Aufgabenstellung der Präsentations- prüfung verbindlich angelegt. Die Verknüpfung wird nach fachspezifischen Ausprägun- 4
Präsentationsprüfung Geographie Beispielaufgaben gen auf unterschiedliche Weise realisiert. Die vorliegenden Beispielaufgaben spiegeln auch hier die Bandbreite der Fächer wider. So ist in einzelnen Fächern nur die Verknüp- fung zweier Inhaltsbereiche in der Aufgabenstellung sinnvoll, da die in den Rahmenplä- nen vorgegebenen Kompetenzbereiche sich nicht auf einzelne Semester der Studien- stufe beziehen lassen, sondern durchgängig an den bearbeiteten Inhalten entwickelt werden. In anderen Fächern ist hingegen die Verknüpfung z. B. eines in einem Semester intensiv erarbeiteten fachmethodischen Zugriffs als Kompetenzbereich mit einem in einem weiteren Semester erarbeiteten Inhaltsbereich möglich. Entsprechende fachspe- zifische Ausprägungen und Rahmensetzungen wurden in der zum Schuljahr 2018/19 erschienenen Neufassung der „Richtlinie für die Aufgabenstellung und Bewertung der Leistungen in der Abiturprüfung“ (Abiturrichtlinie) berücksichtigt. Sie sind insbesonde- re den jeweiligen Fachteilen (Anlagen der Abiturrichtlinie, hier Abschnitt 5) zu entneh- men. Ein weiterer häufig thematisierter Aspekt der Aufgabenstellungen für die Präsentati- onsprüfung ist der Grad ihrer Operationalisierung. Die fachlichen Beispiele bilden hier ein Spektrum von größer geschnittenen Aufgaben bis zu Teilaufgaben mit einzelnen Operatoren ab. Dabei werden die offener angelegten Aufgabenstellungen vorrangig auf die Bearbeitung der Anforderungsbereiche II-III abzielen und den Anforderungsbe- reich I implizit einschließen. In jedem Falle muss zum einen eine tatsächliche Aufgaben- stellung vorhanden sein; die bloße Nennung eines Prüfungsthemas in Form einer Über- schrift genügt nicht, um dem Prüfling die Komplexität der Anforderungen an die von ihm erwartete Prüfungsleistung zu verdeutlichen. Zum anderen muss durch die Aufga- benstellung die Bearbeitung auf allen drei Anforderungsebenen ermöglicht und ange- regt werden. Ein entsprechender Hinweis sollte schon in die Mitteilung der Aufgaben- stellung aufgenommen werden. Die Aufgabenstellung muss auch eine grundlegende Anforderung und zugleich beson- dere Möglichkeit der Präsentationsprüfung erfüllen: Die Abiturrichtlinie betont die ei- genständige Erarbeitung des Lösungswegs durch den Prüfling. „Dem Prüfling ist in sei- nem Lösungsansatz ein Gestaltungsraum zu lassen“ (ebd., S. 8). Dieser Gestaltungs- raum kann ggf. die Erarbeitung einer eigenen Leitfrage auf der Grundlage der Aufga- benstellung durch die Schülerin bzw. den Schüler vorsehen. Entsprechende Anforde- rungen werden – wie auch bisher – in der Fachkonferenz einer Schule abgestimmt und den Schülerinnen und Schülern transparent vermittelt. Der Erwartungshorizont bildet die beschriebenen unterschiedlichen Gestaltungsmög- lichkeiten der Aufgabenstellung ab und formuliert entsprechende Anforderungen, die auch Spielräume in der Aufgabenerfüllung belassen. Dabei ist von entscheidender Be- deutung, dass der Erwartungshorizont, der dem Fachprüfungsausschuss vorliegt, nach dem Erhalt der Dokumentation angepasst und fokussiert wurde. Der Erwartungshori- zont enthält analog zur Gestaltung der vorliegenden Beispielaufgaben formale Anga- ben (Kopfteil), die Aufgabenstellung selbst, ggf. Literaturhinweise bzw. Aufgabenmate- rial für die Hand des Prüflings, eine Darstellung des unterrichtlichen Zusammenhangs und ggf. entsprechende knappe Rahmenplanbezüge, den eigentlichen Erwartungshori- zont mit Hinweisen zur Zuordnung der erwarteten Leistungen zu den Anforderungsbe- reichen, Kriterien für die Bewertung nach „gut“ und „ausreichend“ sowie kurze Hinwei- se zur Gestaltung und Bewertung des Fachgesprächs. Die Ausarbeitung kann z. T. stichpunktartig erfolgen. Die Darstellung des unterrichtlichen Zusammenhangs ermög- licht dem Fachprüfungsausschuss einzuschätzen, inwieweit der Prüfling eigenständige Leistungen erbringt, die über das im Unterricht Erarbeitete und Gesicherte hinausge- hen. Die hier vorliegenden Beispiele von Erwartungshorizonten fallen teilweise ausführ- licher als ihre tatsächliche Realisierung in der Prüfungssituation aus – auch weil natur- gemäß die fokussierende Rolle der Dokumentation in ihrer Ausarbeitung nicht berück- sichtigt werden konnte. Sie geben eine Orientierung für die Bearbeitung und möglichen 5
Präsentationsprüfung Geographie Beispielaufgaben Ergebnisse sowie die entsprechenden Kompetenzanforderungen an den Prüfling. Dar- über hinaus enthalten die Beispiele z. T. weiterführende Literaturhinweise für die Lehr- kräfte. Bei der Bewertung der Prüfungsleistung durch den Fachprüfungsausschuss bil- det der Erwartungshorizont neben den in der Niederschrift festgehaltenen Eindrücken aus der laufenden Prüfung die wesentliche Grundlage des kriterienorientierten Bewer- tungsgesprächs. Die schriftliche Dokumentation des Prüflings ist gemäß der Abiturrichtlinie Teil der Prüfungsleistung. Sie wird in der Bewertung der Gesamtleistung der Präsentationsprü- fung nur eine untergeordnete Rolle spielen, da im Vordergrund die tatsächlich darge- botene Präsentation sowie ihre Durchdringung bzw. Erweiterung im Fachgespräch ste- hen. Eine mangelhafte Dokumentation kann bspw. ausschlaggebend bei der Entschei- dung zwischen zwei Notenstufen sein. Eine nicht abgegebene Dokumentation kann darüber hinaus die Durchführung der Prüfung erschweren und damit ihr Ergebnis nega- tiv beeinflussen. Die Dokumentation stellt einen Planungsstand eine Woche vor der ei- gentlichen Prüfung dar: „Die Prüflinge […] geben […] eine schriftliche Dokumentation über den geplanten Ablauf und die geplanten Inhalte der Präsentation bei dem Fach- prüfungsausschuss ab.“ (§ 26 Absatz 3 APO-AH) Der Prüfling hat das Recht, in seiner Präsentation von diesem Planungsstand abzuweichen, weitere Aspekte zu ergänzen etc. Die durchdachte Begründung dieser Abweichungen im Fachgespräch kann dabei sogar zu einer besonderen Anerkennung der Reflexionskompetenz des Prüflings füh- ren. Grundsätzlich besteht ein wesentliches Merkmal gelungener Prüfungsaufgaben darin, dass sie sinnvoll auf den vorausgegangenen Unterricht bezogen sind und den Schüle- rinnen und Schülern ermöglichen, die erworbenen Kompetenzen umfassend und auf einem angemessenen Anforderungsniveau zu demonstrieren. Die vorliegenden Bei- spielaufgaben bilden unterrichtliche Voraussetzungen allgemeiner ab, als dies in der tatsächlichen Prüfungssituation möglich ist. Sie beziehen sich dabei auch auf Vorgaben des jeweiligen Rahmenplans und der Abiturrichtlinie. Wenn Sie die Beispiele in den Fächern vergleichen, werden Sie also, wie erwähnt, eine gewisse Varianz feststellen – manche Beispiele sind knapper gehalten, andere ausführ- lich usw. Diese Unterschiedlichkeit soll die Bandbreite aufzeigen, in der sich mögliche Aufgabenstellungen für die Präsentationsprüfung bewegen können, und Sie damit an- regen und ermutigen, diese Bandbreite auch zugunsten Ihrer Schülerinnen und Schüler zu nutzen. Neben den Beispielaufgaben für die einzelnen Fächer liegt zum Schuljahr 2018/19 auch eine allgemeine Handreichung des Landesinstituts für Lehrerbildung und Schul- entwicklung zu Präsentationsleistungen und -prüfungen vor, die das entsprechende Dokument von 2010 ersetzt. Bitte beachten Sie bei der Durchführung und Bewertung der Präsentationsprüfung auch die erwähnten Anlagen der „Richtlinie für die Aufgabenstellung und Bewertung der Leistungen in der Abiturprüfung“ (2018). Ich hoffe, dass wir Ihnen mit den Beispielaufgaben der Fächer eine Unterstützung bei der Aufgabenstellung und Durchführung der Präsentationsprüfung anbieten können. Mit freundlichen Grüßen Dr. Mark Hamprecht (B 31-1, Grundsatzreferat Gymnasium, gymnasiale Oberstufe) 6
Präsentationsprüfung Geographie Beispielaufgaben Prüfungsvorsitz: Referent/-in: Prüfling: Koreferent/-in: Durch den Prüfling gewählter Inhalts- / Termine: Kompetenzbereich: Ausgabe des Prüfungsthemas: „Globales Problemfeld und Handlungsan- sätze für nachhaltige Entwicklungen“ Durch Referent/-in ergänzter Inhalts- / Abgabe der Dokumentation: Kompetenzbereich: „Sozioökonomischer Bereich: Disparitäten“ Prüfungstermin / Raum: Thema: Problemfeld Ernährungssicherung (gA) Diese Beispielaufgabe ist auf einen Kurs auf grundlegendem Anforderungsniveau zu- geschnitten. Die Aufgabenstellung bezieht sich auf ein „globales Problemfeld und Handlungsansätze für nachhaltige Entwicklungen”, welche der Prüfling als Inhaltsbe- reich für seine Präsentation wählte (Bevölkerungswachstum und Ernährungssicherung). Von dem Prüfer/der Prüferin wurde als zweiter Inhaltsbereich der „sozioökonomische Bereich: Disparitäten“ festgelegt und dem Prüfling mit der Aufgabenstellung mitgeteilt. I Aufgabenstellung1 Beurteilen Sie, inwiefern die ‚Grüne Revolution‘ die Ernährung der indischen Bevölke- rung sichern kann. Bei der Bearbeitung der Aufgabe sind alle drei Anforderungsbereiche einzubeziehen. II Literaturhinweise, Material [für den Prüfling] — III Unterrichtlicher Zusammenhang/Bildungsplanbezüge Für die Bearbeitung der Aufgabenstellung haben die folgenden im Rahmenplan ge- nannten Anforderungen und Kompetenzen besondere Bedeutung: Die Schülerinnen und Schüler … • analysieren ein globales Problemfeld hinsichtlich Ursachen, Ausmaß und Folgen, • reflektieren die mit unterschiedlichen Raumwahrnehmungen verbundenen Bewer- tungen, 1 Die Aufgabenstellung muss einen konkreten Raumbezug aufweisen. 7
Präsentationsprüfung Geographie Beispielaufgaben • erfassen und beschreiben maßgebende Systemelemente einer Geoökozone und de- ren Beziehungen untereinander sowie Veränderungen des Landschaftshaushaltes durch Formen der Nutzung, • nehmen Gründe für Entwicklungsdefizite wahr und diskutieren Strategien zu deren Überwindung, • sind in der Lage, Handlungsansätze der Problemlösung im Hinblick auf Nachhaltig- keit zu bewerten. Die Analyse des naturräumlichen Potenzials wurde an verschiedenen Beispielen geübt. Dabei wurden auch das naturräumliche Potenzial Indiens analysiert sowie Gunst- und Ungunsträume ausgewiesen. Die Bevölkerungsentwicklung in Indien und einige sich da- raus ergebende Probleme (Arbeitsplätze, Bildung, Wachstum der Städte) wurden be- schrieben. Der wachsende Bedarf an Nahrungsmitteln zur Sicherstellung einer ausrei- chenden Versorgung der Bevölkerung wurde dabei jedoch nicht thematisiert. Das Kas- tenwesen in Indien ist bekannt. Die ‚Grüne Revolution‘ wurde nicht behandelt. IV Erwartungshorizont Anmerkung: Dieser Erwartungshorizont bezieht sich auf die Aufgabenstellung, nicht auf die vom Prüfling zu erarbeitende und in der Dokumentation darzustellende Konkretisierung. Aus der Konkretisierung können sich andere Gewichtungen als die nachstehend darge- stellten ergeben; diese sind vom Referenten/der Referentin bei der Erstellung des end- gültigen Erwartungshorizonts für den Fachprüfungsausschuss zu berücksichtigen. Auch nicht erwähnte Angaben können positiv in die Bewertung der Präsentationsprü- fung einfließen, wenn sie innerhalb der Darstellung sinnvoll und zielführend sind. Er- wartet wird jeweils ein strukturierter, abgewogener Vortrag, unterstützt von sachan- gemessen ausgewählten medialen Präsentationsweisen, und deren inhaltsbezogene Begründung. Inhaltlich erfordert die Aufgabe Leistungen in allen drei Anforderungsbe- reichen. Je höher der Anforderungsbereich, in dem sich der Prüfling schwerpunktmäßig bewegt, desto besser ist die Prüfung zu bewerten. • Zielsetzung und Maßnahmen der ‚Grünen Revolution‘ werden kurz dargestellt. Un- ter der ‚Grünen Revolution‘ versteht man eine Intensivierung der Landwirtschaft durch den Einsatz von Hochertragssorten, die teilweise durch gentechnisch verän- dertes Saatgut erzeugt wurden, sowie eine verstärkte Düngung, den gezielten Ein- satz von Pflanzenschutzmitteln und, sofern notwendig, eine zusätzliche künstliche Bewässerung. Die ‚Grüne Revolution‘ ist in der Regel auch mit einer stärkeren Me- chanisierung verbunden. Ziel der ‚Grünen Revolution‘ ist eine deutliche Steigerung der Flächenerträge (Anforderungsbereich I). • Die unterschiedliche Eignung der landwirtschaftlich genutzten Gebiete Indiens für Maßnahmen der ‚Grünen Revolution‘ wird beschrieben. Es gibt in Indien Gebiete, die dafür besonders geeignet sind, wie die Ganges-Ebene (Anforderungsbereich I). • Erfolge und Probleme bei der Umsetzung der ‚Grünen Revolution‘ werden analy- siert. Die Steigerung der Flächenerträge ist ein wesentlicher Vorteil für die ländli- che Bevölkerung. Kleinbauern können nicht nur Subsistenzwirtschaft betreiben, sondern auch Überschüsse und damit Einkommen erwirtschaften. Auf Grund der vergleichsweise hohen Investitionskosten (Mechanisierung, Düngemittel, Pestizide und Saatgut) profitieren vor allem die größeren Betriebe. Klein- und Kleinstbetriebe sind vielfach stark verschuldet, sodass sie kaum von der ‚Grünen Revolution‘ profi- tieren können. Zudem sorgt die Mechanisierung dafür, dass in den mittleren und großen Betrieben kaum noch Pächter und landlose Landarbeiter beschäftigt wer- 8
Präsentationsprüfung Geographie Beispielaufgaben den, was einen Anstieg der Armut zur Folge hat. Obwohl das Kastensystem offiziell abgeschafft wurde, hat es in den eher rückständigen, ländlichen Regionen noch immer eine starke Bedeutung. Menschen der unteren Kasten können daher als Ver- lierer gelten. Die Kontroverse, die sich aus dem Einsatz genmanipulierten Saatguts ergibt, sollte erwähnt werden. (Anforderungsbereich II). • Abwägung der Produktionssteigerung gegenüber dem Bevölkerungswachstum: die ‚Grüne Revolution‘ führte zu einer deutlichen Ertragssteigerung. Zwischen 1975 und 2015 haben sich die Erträge nahezu verdreifacht. Dieses kann als Erfolg ge- wertet werden. Kritisch muss jedoch die pro Kopf verfügbare Menge an Getreide gesehen werden. Hier fällt auf, dass diese kaum gestiegen ist. Die wesentliche Ur- sache dafür ist der starke Anstieg der Bevölkerung, der jede Produktionssteigerung egalisiert hat (Anforderungsbereiche II und III). • Beurteilung: Neben dem Problem des Bevölkerungswachstums muss auch ein not- wendiges Einkommen berücksichtigt werden, welches man zum Kauf von Lebens- mitteln benötigt. Die zunehmende Armut der Bevölkerung auf dem Lande sollte hier berücksichtigt werden (teils fehlender Binnenmarkt). Außerdem kann auf die Prob- lematik des gentechnisch veränderten Saatguts und die Vor- und Nachteile der da- mit verbundenen industrialisierten Landwirtschaft eingegangen werden (Anforde- rungsbereich III). V Bewertungshinweise Eine „gute“ Leistung (11 Punkte) ist erbracht, wenn • die Präsentation mit versiertem, sach- und adressatengerechten Medieneinsatz er- folgt, • der Begriff und die Zielsetzung der ‚Grünen Revolution‘ differenziert dargestellt und die unterschiedliche Eignung der verschiedenen Regionen Indiens erläutert werden, • Erfolge und Probleme bei der Umsetzung der ‚Grünen Revolution‘ differenziert be- schrieben werden, • die Stellungnahme differenziert erfolgt und dabei sowohl das Bevölkerungswachs- tum als auch ein teils fehlender Binnenmarkt berücksichtigt werden, • die/der Vortragende sich klar, strukturiert und differenziert ausdrückt, die Fach- sprache verwendet und den eigenen Standpunkt differenziert begründet, • im anschließenden Prüfungsgespräch sachbezogen, situationsangemessen und fle- xibel auf Fragen eingegangen werden kann, • über das Thema, die Arbeitsschritte und das gewählte methodische Vorgehen bei der Lösung der Aufgabe sowie über die gewählte Präsentationsmethode reflektiert Auskunft gegeben werden kann. Eine „ausreichende“ Leistung (05 Punkte) ist erbracht, wenn • die gewählte Präsentationsmethode gegliedert ist und zum Verständnis des Inhalts beiträgt, • die Begriff und die Zielsetzung der ‚Grünen Revolution‘ beschrieben werden, • Erfolge der ‚Grünen Revolution‘ benannt und einige Probleme beschrieben werden, • die Stellungnahme fachlich richtig erfolgt, wobei auch auf das Problem des Bevöl- kerungswachstums eingegangen wird, 9
Präsentationsprüfung Geographie Beispielaufgaben • die/der Vortragende sich hinreichend verständlich ausdrückt, die Fachsprache an- satzweise verwendet und in der Lage ist, den eigenen Standpunkt nachvollziehbar zu vertreten, • im Fachgespräch überwiegend sachbezogen und situationsangemessen auf Nach- fragen eingegangen wird, • über das Thema, die Arbeitsschritte und das gewählte methodische Vorgehen bei der Lösung der Aufgabe sowie die gewählte Präsentationsmethode Auskunft gege- ben werden kann. VI Hinweise zur Gestaltung des Fachgesprächs Im Prüfungsgespräch können beispielsweise folgende Aspekte vertiefend angespro- chen werden: • Probleme, die sich aus der Intensivierung der Landwirtschaft, insbesondere dem verstärkten Pestizideinsatz und der Düngung ergeben können, • die Verschärfung des in vielen Teilen Indiens schon bestehenden Wassermangels infolge einer Intensivierung der Landwirtschaft. 10
Präsentationsprüfung Geographie Beispielaufgaben Prüfungsvorsitz: Referent/-in: Prüfling: Koreferent/-in: Durch den Prüfling gewählter Inhalts- / Termine: Kompetenzbereich: Ausgabe des Prüfungsthemas: „Sozioökonomischer Bereich: Disparitäten“ Abgabe der Dokumentation: Durch Referent/-in ergänzter Inhalts- / Kompetenzbereich: Prüfungstermin / Raum: „Aufbau, Nutzung und Veränderung von Geoökosystemen“ Thema: Nutzung tropischer Räume (eA) Diese Beispielaufgabe ist auf einen Kurs auf erhöhtem Anforderungsniveau zuge- schnitten. Die Aufgabenstellung bezieht sich auf den Inhaltsbereich „Sozioökonomi- scher Bereich: Disparitäten“, den der Prüfling für seine Präsentation wählte. Der zweite Inhaltsbereich „Aufbau, Nutzung und Veränderung von Geoökosystemen“, das Aspekte des physisch-geographischen Bereichs beinhaltet, wurde von dem Prüfer/der Prüferin ergänzt und dem Prüfling mit der Aufgabenstellung mitgeteilt. I Aufgabenstellung2 Erörtern Sie, inwiefern der Ölpalmenanbau auf Sumatra die Erschließung einer nachhal- tigen Energiequelle darstellt. Bei der Bearbeitung der Aufgabe sind alle drei Anforderungsbereiche einzubeziehen. II Literaturhinweise, Material [für den Prüfling] — III Unterrichtliche Voraussetzungen Für die Bearbeitung der Aufgabenstellung haben die folgenden im Rahmenplan ge- nannten Anforderungen und Kompetenzen besondere Bedeutung: Die Schülerinnen und Schüler … • sind in der Lage, kausale Zusammenhänge zwischen der landwirtschaftlichen Nut- zung und dem Naturpotenzial zu beschreiben und sich daraus ergebende regionale Disparitäten abzuleiten. 2 Die Aufgabenstellung muss einen konkreten Raumbezug aufweisen. 11
Präsentationsprüfung Geographie Beispielaufgaben • setzen sich mit eigenen und anderen Wertesystemen auseinander, indem sie Wech- selwirkungen zwischen Ökonomie und Ökologie sowie von Nutzungskonkurrenz er- örtern. • setzen sich anhand eines Fallbeispiels mit einem Konzept für eine nachhaltige Ent- wicklung auseinander. • beschreiben unterschiedliche Nutzungsansprüche unter dem Aspekt der nachhalti- gen Nutzung und können die Notwendigkeit von Kompromissen nachvollziehen. Tropische Zonen wurden im Unterricht behandelt. Die Problematik der Erschließung tropischer Regenwälder ist dabei an einem Fallbeispiel einer anderen Region (Südame- rika) erarbeitet worden. Die Nutzung alternativer Energiequellen und die Bewertung dieser Energiequellen mittels einer Ökobilanz wurden an anderen Beispielen themati- siert, wobei es sich bei dieser Energiequelle jedoch nicht um einen anderen pflanzlichen Rohstoff, wie beispielsweise Zuckerrohranbau, gehandelt hat. In dem im Profil inte- grierten Fach Biologie wurde das Thema Ökobilanz an verschiedenen Beispielen unter Bezug auf verschiedene Formen landwirtschaftlicher Produktion aufgegriffen. IV Erwartungshorizont Anmerkung: Dieser Erwartungshorizont bezieht sich auf die Aufgabenstellung, nicht auf die vom Prüfling zu erarbeitende und in der Dokumentation darzustellende Konkretisierung. Aus der Konkretisierung können sich andere Gewichtungen als die nachstehend darge- stellten ergeben; diese sind vom Referenten/der Referentin bei der Erstellung des end- gültigen Erwartungshorizonts für den Fachprüfungsausschuss zu berücksichtigen. Auch nicht erwähnte Angaben können positiv in die Bewertung der Präsentationsprü- fung einfließen, wenn sie innerhalb der Darstellung sinnvoll und zielführend sind. Er- wartet wird jeweils ein strukturierter, abgewogener Vortrag, unterstützt von sachan- gemessen ausgewählten medialen Präsentationsweisen, und deren inhaltsbezogene Begründung. Inhaltlich erfordert die Aufgabe Leistungen in allen drei Anforderungsbe- reichen. Je höher der Anforderungsbereich, in dem sich der Prüfling schwerpunktmäßig bewegt, desto besser ist die Prüfung zu bewerten. • Die Ölpalme wird als Pflanze hinsichtlich ihrer Ansprüche und Nutzungsmöglichkei- ten beschrieben. Dabei wird auf das aus der Ölpalme gewonnene Palmöl als Roh- stoff für verschiedene Produkte und als Energieträger eingegangen (Anforde- rungsbereich I). • Der Anbau von Ölpalmen auf Sumatra wird differenziert untersucht. Die Rodung von Regenwäldern und die Anlage von Plantagen werden dargestellt und die Ver- änderung der Anbauflächen auf Sumatra wird erfasst. Die Frage der Fruchtbarkeit der Böden wird berücksichtigt und dabei auch auf die teils vorhandenen Torfböden eingegangen (Anforderungsbereich II). • Auswirkungen des Anbaus von Ölpalmen werden differenzierter dargestellt. Dabei wird auf die Situation der ansässigen Bevölkerung (der indigenen Bevölkerung der Regenwälder und der ländlichen Bevölkerung) eingegangen. Diese profitiert nur im geringen Maße von der Anlage der Plantagen. Die Zerstörung von Regenwaldgebie- ten und die damit verbundenen Probleme wie der Rückgang der Artenvielfalt wer- den erläutert. Der Verlust an Artenvielfalt und die starke Ausweitung von Monokul- turen werden dabei berücksichtigt (Anforderungsbereich II). • Zur Bewertung der Frage, ob der Ölpalmenanbau in Sumatra die Produktion eines nachhaltigen Treibstoffs ermöglicht, muss einerseits eine Ökobilanz des Palmöls 12
Präsentationsprüfung Geographie Beispielaufgaben betrachtet und andererseits auf die sozialen Folgen des Anbaus eingegangen wer- den (Anforderungsbereich III). V Bewertungskriterien Eine „gute“ Leistung (11 Punkte) ist erbracht, wenn • die Präsentation mit versiertem, sach- und adressatengerechten Medieneinsatz er- folgt, • die Struktur der Präsentation sowohl sozioökonomische und auch physisch- geographische Gesichtspunkte berücksichtigt, • die Veränderung der Anbaufläche auf Sumatra differenziert erfasst und die Planta- genwirtschaft hinsichtlich Art und Besitzstruktur charakterisiert werden, • die Auswirkungen des Ölpalmenanbaus unter Berücksichtigung der naturräumli- chen Gegebenheiten und der Folgen für die ansässige Bevölkerung differenziert er- örtert werden, • die Frage der Nachhaltigkeit sowohl ausgehend von einer Ökobilanz wie auch unter Berücksichtigung sozialer Folgen differenziert bewertet wird, • die/der Vortragende sich klar, strukturiert und differenziert ausdrückt, die Fach- sprache verwendet und den eigenen Standpunkt differenziert begründet, • im anschließenden Prüfungsgespräch sachbezogen, situationsangemessen und fle- xibel auf Fragen eingegangen wird, • über das Thema, die Arbeitsschritte und das gewählte methodische Vorgehen bei der Lösung der Aufgabe sowie die gewählte Präsentationsmethode Auskunft gege- ben werden kann. Eine „ausreichende“ Leistung (05 Punkte) ist erbracht, wenn • die gewählte Präsentationsmethode gegliedert ist und zum Verständnis des Inhalts beiträgt, • die Struktur der Präsentation noch erkennbar auf die Bearbeitung von sowohl sozi- oökonomischen als auch physisch-geographischen Gesichtspunkten abzielt, • die Bedingungen für den Anbau und eine Ausweitung der Anbauflächen beschrie- ben werden, • die Auswirkungen des Ölpalmenanbaus unter Berücksichtigung der naturräumli- chen Gegebenheiten weitgehend dargestellt werden, wobei soziale Auswirkungen ansatzweise berücksichtigt werden, • die Frage der Nachhaltigkeit auf Basis einer Ökobilanz dargestellt wird, • die/der Vortragende sich hinreichend verständlich ausdrückt, die Fachsprache an- satzweise verwendet und in der Lage ist, den eigenen Standpunkt nachvollziehbar zu vertreten, • im Fachgespräch überwiegend sachbezogen und situationsangemessen auf Nach- fragen eingegangen wird, • über das Thema, die Arbeitsschritte und das gewählte methodische Vorgehen bei der Lösung der Aufgabe sowie die gewählte Präsentationsmethode Auskunft gege- ben werden kann. 13
Präsentationsprüfung Geographie Beispielaufgaben VI Hinweise zur Gestaltung des Fachgesprächs Im Prüfungsgespräch können beispielsweise folgende Aspekte vertiefend angespro- chen werden: • Nutzungsmöglichkeiten tropischer Regenwälder unter dem Aspekt einer nachhalti- gen Nutzung. • die Fragen, inwieweit der großflächige Anbau von Ölpalmen zur Entwicklung des Landes beitragen kann, welche Potenziale in diesem Vorgehen liegen und welche Risiken sich daraus ergeben? • Einflussmöglichkeiten der EU auf den Anbau von Ölpalmen in Indonesien. 14
Präsentationsprüfung Geographie Beispielaufgaben Behörde für Schule und Berufsbildung Hamburger Straße 31 22083 Hamburg http://www.hamburg.de/bildungsplaene/ 15
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