Pragmatische Giganten - Zur Entwicklungspolitik der Golfstaaten: Motive, Schwerpunkte und Kooperationspotenziale - Konrad-Adenauer-Stiftung
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Quelle: © Feisal Omar, Reuters. Neue Ansätze in der Entwicklungszusammenarbeit Pragmatische Giganten Zur Entwicklungspolitik der Golfstaaten: Motive, Schwerpunkte und Kooperationspotenziale Fabian Blumberg 82
„Neue Akteure“ der Entwicklungspolitik sind die Golfstaaten schon lange nicht mehr. Die Art und Weise, wie sie Entwicklungshilfe ausüben und welche Motive sie dabei antreiben, unterscheiden sie jedoch von westlichen Akteuren. Nichtsdestotrotz gibt es Anknüpfungspunkte, die eine Zusammenarbeit mit den „Giganten“ vom Golf möglich machen. „Stille Giganten“, so wurden die Golfstaaten häu- Ziels, 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens fig in der Entwicklungshilfe1 charakterisiert. Es für Entwicklungshilfe aufzuwenden (Official- ist eine Charakterisierung, die deutlich macht, Development-Assistance-Quote, ODA-Quote), dass die Golfstaaten bisher vergleichsweise liegen die VAE seit 2013 über 1 Prozent und wenig Aufhebens um ihr Engagement als Geber hatten 2017 die weltweit höchste O DA-Quote. von Entwicklungshilfe gemacht haben, zugleich Kuwait belegt in der entsprechenden OECD- aber sehr aktiv sind. In einem Gespräch mit dem Erhebung den 9., Katar den 11. und Saudi-Ara- Analysten und Autor Peter Salisbury äußerte ein bien den 20. Rang. Laut dem Amt der Vereinten namentlich nicht genannter Akteur der Entwick- Nationen für die Koordinierung humanitärer lungspolitik im Jahr 2017: „Im Nahen Osten, in Angelegenheiten (United Nations Office for the Afrika und in den islamischen Ländern Asiens Coordination of Humanitarian Affairs, OCHA) sind die Golfies schon so lange da, wie sie Ölgeld war S audi-Arabien 2018 viertgrößter und 2020 haben. […] Das jüngere Phänomen ist, dass sie in neuntgrößter Geber humanitärer Hilfe; die V AE den gleichen Bereichen [wie die OECD-Länder] waren 2016 der drittgrößte Geber humanitärer arbeiten, und sie sind oft nicht so erfahren oder Hilfe im Verhältnis zu ihrem Bruttonationalein- fortgeschritten in ihren Ansätzen, also werden kommen. 2013 wurden die VAE zum weltweit sie als Newcomer gesehen.“2 größten humanitären Geber, nachdem sie laut der International Federation of Red Cross and Diese „Newcomer“ vom Golf – insbesondere Red Crescent Societies (IFRC) 5,89 Milliarden Katar, Kuwait, Saudi-Arabien und die Vereinig- US-Dollar bereitgestellt hatten.5 So scheint das ten Arabischen Emirate (VAE) – verfügen seit den Bild der „Giganten“ seine Berechtigung zu haben. 1970er Jahren über eine Vielzahl an bilateralen „Still“ agieren sie aber eher nicht mehr. Sie sind und multilateralen Organisationen, die sich der aktiv insbesondere in den Entwicklungsberei- Entwicklungshilfe widmen, und geben im welt- chen Bildung und Ausbildung, Unterstützung weiten Vergleich sehr hohe Summen in diesem und Förderung vor allem von Frauen, Kindern und Bereich aus. Zwar gibt es nach wie vor große Jugendlichen, Gesundheit, Elektrizität, Trink- und Lücken in der Datenlage bezüglich der Entwick- Abwasser, vergeben beispielsweise Mikrokredite lungshilfe der Golfstaaten.3 Ein 2020 veröffent- und leisten Budgethilfen. lichter Bericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) liefert Politikverflechtung in der Entwicklungshilfe – dennoch einige interessante Hinweise zu den Zakat, Sicherheit, Stabilität und aufgewendeten Finanzmitteln der Golf-Geber.4 wirtschaftliche Prosperität Demnach waren die V AE und Saudi-Arabien 2017 weltweit unter den größten bilateralen Gebern Das Bild der heutigen Golf-Monarchien ist geprägt (Platz 7 bzw. 8). Katar und Kuwait werden eben- von glitzernden Hochhausfassaden, klimatisierten falls als „signifikante“ Geber seitens der O ECD Shoppingmalls, weltumspannenden Airlines, einer klassifiziert (Platz 20 bzw. 22). Bezüglich des Mars-Mission und Rentiersystemen, in denen die Neue Ansätze in der Entwicklungszusammenarbeit 83
Bürgerinnen und Bürger mit allem Nötigen versorgt verfolgten zum Beispiel Katar einerseits und werden und ein gutes Leben führen können – und Saudi-Arabien sowie die VAE andererseits unter- es verwundert nicht, dass hohe finanzielle Mittel schiedliche Strategien in Ägypten. Saudi-Arabien für Entwicklungshilfe ausgegeben werden können. hat beispielsweise ein stärker ausgeprägtes Inte- Dabei gerät leicht in Vergessenheit, dass in den resse am Jemen, was sich auch darin niederschlägt, Erfahrungen der handelnden Akteure wie auch dass der größte Teil der saudischen Finanzmittel der Bürgerinnen und Bürger am Golf ihre eigenen für Jemen bereitgestellt wird. Insgesamt besteht Länder noch in den 1970er Jahren selbst „unterent- jedoch eine allgemeine Präferenz für arabische wickelt“ waren. In einer 1979 erschienenen The- und muslimische Staaten als Zielländer golfara- men-Ausgabe zu „Arab Aid“ des zur Ölgesellschaft bischer Hilfe. Diese prägte schon immer die Golf- Saudi Aramco gehörenden Magazins Saudi Aramco Geber. So leisteten sie beispielsweise schon seit World wird ein Repräsentant des Abu Dhabi Fund den 1960er Jahren Hilfe an die Palästinensischen mit folgenden Worten zitiert: „Man muss vor zehn Gebiete. Zwischen 1975 und 1990 flossen Hilfs- Jahren hier gewesen sein, um zu wissen, wie wir uns leistungen an den Libanon, um das bürgerkriegs- fühlen. […] Wir hatten keine Straßen, keine Schu- geplagte Land zu stabilisieren, und in den 1970er len, überhaupt keine Infrastruktur. Die Leute liefen und frühen 1980er Jahren versuchte insbesondere barfuß herum. Es war ein armes Leben. All das ist Saudi-Arabien, andere Monarchien gegen die Idee noch sehr frisch in unserem Bewusstsein; deshalb des arabischen Nationalismus und Einflussnahme fühlen wir uns verpflichtet, anderen Menschen zu der Sowjetunion zu stärken. In den 1980er Jahren helfen, jetzt, wo wir in der Lage sind, dies zu tun.“6 war Saudi-Arabien der größte Pro-Kopf-Geber der Mit diesem Bewusstsein für die eigene Vergangen- Welt, der seine Hilfe an regionale Verbündete rich- heit sowie der auch religiös motivierten Betonung tete (vor allem Jordanien, Marokko, Nordjemen, von Nächstenliebe, Barmherzigkeit, Großzügig- Irak und Syrien). Schließlich sei verwiesen auf die keit – 2,5 Prozent des persönlichen Wohlstands Hilfe der Golfstaaten an den Irak nach der islami- wird abgegeben an Arme (islamische Verpflichtung schen Revolution im Iran 1979, um den Irak als des Zakat) – hat sich auch eine Kultur des Helfens Bollwerk gegen iranischen Einfluss aufzubauen.8 am Golf herausgebildet: „Der Wille, den weniger Vor diesem Hintergrund kam es auch zu dem, was Begüterten zu helfen und großzügig zu sein, ist […] als Export des sehr konservativen, wahhabitischen im kulturellen Bewusstsein der Region verankert. Islams durch Saudi-Arabien bezeichnet wird. Die Die gemeinsame religiöse und kulturelle Affinität Verbreitung dieses Glaubensverständnisses mit- kann teilweise die Beobachtung erklären, dass tels Entwicklungshilfe, religiöser Erziehung auch sich die Hilfe der Golfstaaten tendenziell auf die im Ausland, finanzieller Förderung entsprechender unmittelbare Nachbarregion konzentriert, mit einer Religionsschulen und Moscheen bildete über viele nachweislichen Bevorzugung der a rabischen und Jahre auch eine Motivation in der Entwicklungspoli- muslimischen Länder.“7 tik. Dies hat sich jedoch seit den Anschlägen vom 11. September 2001 (15 der 19 Attentäter waren saudi- sche Staatsbürger) und der nachfolgenden Kritik an Die Entwicklungspolitik der der Religionspolitik des Königreichs sowie schließ- Golfstaaten hat insbesondere lich der neuen Haltung Saudi-Arabiens unter König Salman und Kronprinz Mohammed bin Salman die Nachbarregion, arabische geändert. Der Einfluss des Klerus und der Religi- und muslimisch geprägte onspolizei wurde massiv zurückgedrängt und neue, Staaten im Blick. striktere Regeln für religiöse Organisationen, ihre Tätigkeiten und Finanzflüsse wurden erlassen. Dies entspricht Mohammed bin Salmans Politik einer „Rückkehr zum moderaten Islam“.9 Zwar gibt es Unterschiede zwischen den Golf- staaten bezüglich der Adressaten ihrer Entwick- Der regionale Fokus besteht fort und zeigt ein lungshilfe, wenn sie politische Motive leiten. So zweites Motiv der Entwicklungszusammenarbeit 84 Auslandsinformationen 2|2021
Neues Great Game am Horn von Afrika: Entwicklungshilfe und sicherheitspolitische Interessen der Golfstaaten werden bisweilen miteinander verflochten. Quelle: © Feisal Omar, Reuters. der Golfstaaten auf: die Stabilisierung der Jemen. Entwicklungs- und Stabilisierungs- bzw. Nachbarschaft und die Sicherung der eigenen Sicherheitspolitik werden so miteinander ver- Staatssysteme. So wurden etwa finanzielle flochten. Diese Politikverflechtung spiegelt sich Unterstützungsleistungen im Sinne des Ren- in den von der OECD veröffentlichten Daten. tiermodells10 nach dem „Arabischen Frühling“ Demnach haben die Golf-Geber zwischen 2013 zunächst in den eigenen Ländern ausgeweitet, und 2017 68 Prozent ihrer finanziellen Hilfen für aber auch große finanzielle Hilfen beispiels- Entwicklungsmaßnahmen im Nahen Osten und weise an Bahrain, Jordanien, Marokko und in Nordafrika ausgegeben. Ägypten, Jemen und Oman geleistet – sowie später auch an Ägyp- Marokko erhielten dabei 60,3 Prozent. ten.11 Dadurch sollten monarchische Modelle sowie die Nachbarschaft, zu der auch Ägypten Allerdings sind die für die M ENA-Region zählt, stabilisiert, der Status quo gesichert, jene bestimmten Mittel zwischen 2013 und 2017 um als Sicherheitspartner geltenden Staaten geför- 11,2 Prozent zurückgegangen, während die Mittel dert und das regionale Ausgreifen Irans einge- für Subsahara-Afrika im selben Zeitraum um 46,6 dämmt werden. Diese Interessen veranlassten Prozent zunahmen.12 Hier sind insbesondere die auch Saudi-Arabien zu einer Politik der mili- Länder am Horn von Afrika, in der Sahel-Zone tärischen Intervention bei gleichzeitig hohen und in Westafrika Empfängerländer – und der saudischen Ausgaben für humanitäre Hilfe im Blick auf die Schwerpunkte der Hilfe zeigt drei Neue Ansätze in der Entwicklungszusammenarbeit 85
weitere Motive der Entwicklungspolitik der und Industrie. Das entspricht dem eigenen Wirt- Golfstaaten auf: Nahrungsmittelsicherung, wirt- schafts- und Entwicklungsmodell, das vor allem schaftliche Prosperität und geopolitische Mitbe- auf Infrastruktur- und Immobilienprojekte stimmung. setzt. So werden Entwicklungspartnerschaften geschlossen, um Absatzmärkte zu erschließen, Die Golfstaaten (insbesondere Katar) haben in Folgeaufträge zu sichern, den eigenen Standort den vergangenen Jahren zwar große Anstren- zu stärken sowie (wirtschaftliche) Netzwerke gungen unternommen, eigene Nahrungsmittel zwischen Geber- und Empfängerländern zu infrastrukturen in ihren Ländern aufzubauen, spannen. So kommt es zu einer Verflechtung von sind aber nach wie vor in sehr hohem Maße auf Entwicklungs- und Wirtschaftspolitik.16 Importe angewiesen.13 Daher fördern und inves- tieren sie in die Agrarwirtschaft anderer Länder Da Entscheidungen über Volumen, Art und (insbesondere in Afrika)14 sowie in die Sektoren Empfängerland von Entwicklungshilfe von den Transport, Infrastruktur und Logistik,15 um so Königshäusern getroffen werden, wird diese einen Beitrag zur Sicherung der eigenen Nah- Hilfe zu einer stark personalisierten Hilfe. Vor rungsmittelversorgung zu leisten – eine Not- diesem Hintergrund dürfte auch prestige seeking wendigkeit, die durch die Unterbrechung von und nation branding ein Motiv der Entwicklungs- Lieferketten im Zuge der COVID-19-Pandemie hilfe sein. Die Golfstaaten stellen viel stärker als nochmals deutlich wurde. Die beschriebenen in der Vergangenheit öffentlich dar, was sie an regionalen Schwerpunktsetzungen sowie die Hilfe leisten, sei es durch entsprechende cross- Investitionsfelder verweisen auch auf die geopo- mediale Begleitung, sei es durch die Ausrichtung litischen Interessen, die im Wettbewerb mitein- von entwicklungspolitischen Foren oder Groß- ander bzw. mit anderen Staaten verfolgt werden. konferenzen. So wird auch der Wille gezeigt, So hat sich ein neues Great Game am Horn von international mehr Verantwortung zu überneh- Afrika entwickelt. Saudi-Arabien, die V AE, Katar men, zuverlässiger Partner zu sein und in der sowie die Türkei, aber auch Russland, China und internationalen Politik mitzugestalten.17 die USA bauen ihre Präsenz aus. Dabei verfolgen die Golfstaaten mehrere Interessen: Nahrungs- Pragmatische Geber mittelsicherung, Zugang zu Afrika sowie Siche- rung der Seewege und der westlichen Grenzen. Diese Mitgestaltung geschieht unter anderem durch bilaterale wie multilaterale Organisationen, die sich in der 1975 gegründeten Coordination Die Golfstaaten zeigen den Group of Arab National and Regional Develop- Willen, international mehr ment Institutions18 zusammengeschlossen haben, sowie weitere Organisationen in den einzelnen Verantwortung zu übernehmen Golfstaaten.19 Die eingesetzten Finanzierungsin- und internationale Politik strumente sind Kredite, Zuschüsse, Budgethilfen, mitzugestalten. Schuldenerlasse und (religiös motivierte) Spen- den. Hinzu kommen Sachlieferungen in Form von teils subventioniertem Öl und Gas sowie Investitionen im Bau- und Immobilienwesen. Auch verfolgen die Golfstaaten eine Strategie des Beiträge an internationale Organisationen fallen Exports von Elementen der eigenen wirtschaft- vergleichsweise geringer aus; die Golfstaaten lichen Reformmodelle und versuchen, selbst leisten aber Beiträge für spezifische Programme, wirtschaftlichen Nutzen aus ihren Aktivitäten wenn es ihnen wichtig erscheint (beispielsweise in den Empfängerländern zu generieren sowie für das Hilfswerk der Vereinten Nationen für ihre wirtschaftspolitischen Strategien der Diver- Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten oder sifizierung zu stützen. So investierten die V AE humanitäre Hilfe für syrische Flüchtlinge). Ent- etwa in Ägypten direkt in Immobilienwirtschaft wicklungshilfe vom Golf bleibt bilateral.20 86 Auslandsinformationen 2|2021
Diese kann als besonders pragmatisch auf die mit den Folgen des 11. September 2001: Finan- Empfängerländer zugeschnitten beschrieben zielle Leistungen der Golfstaaten an Länder wie werden: Die Golfstaaten reagieren eher auf Afghanistan und Pakistan, aber auch die Tätig- Nachfragen, als dass sie vorformulierte Hilfen keiten islamischer Wohltätigkeitsorganisationen oder selbst entwickelte Strategien umsetzen. wurden besonders kritisch betrachtet. Insbe- Zudem stützen sie sich auf Berater, Expertise sondere in der Ölpreishochphase 2010 bis 2014 und Regierungsrepräsentanten in den Empfän- erzielten die Staatshaushalte hohe Überschüsse gerländern selbst.21 Konditionalität in dem Sinne, und die Mittel für Entwicklungshilfe stiegen.23 dass Finanzhilfen an Reformen in den Bereichen Finanzen, Wirtschaft oder Governance gebunden werden, ist nicht nur nicht zu erkennen, sondern Mehrere Entwicklungen legen wird abgelehnt. Die Entwicklungshilfe-Akteure nahe, dass die Golfstaaten ihr der Golfstaaten sind skeptisch bis ablehnend, ihre entwicklungspolitisches Entwicklungshilfe im Rahmen internationaler Institutionen bzw. multilateral zu geben, wenn Engagement künftig etwas daran politische Forderungen geknüpft werden. zurückfahren könnten. Nichteinmischung und staatliche Souveränität sind seit jeher dominierende Argumentations- muster. Hilfe, so der frühere Vorsitzende des Arab Fund im Jahr 2003 mit Blick auf die Coordination Diese kleine Geschichte der Entwicklungshilfe Group, müsse frei von politischen oder wirtschaft- der Golfstaaten zeigt, dass sie sehr volatil sein lichen Bedingungen gegeben werden.22 kann – je nach wirtschaftlicher Situation und aktueller politischer Prioritätensetzung. Meh- „Giganten“ unter Druck rere Entwicklungen legen nahe, dass die Golf- staaten ihr entwicklungspolitisches Engagement Ob die Golfstaaten ihr relativ starkes Engagement künftig etwas zurückfahren könnten. Seit 2014 in der Entwicklungspolitik beibehalten können, ist der Ölpreis auf einem niedrigen Level (unter bleibt abzuwarten. Die Entwicklung der Hilfs- anderem aufgrund der Schiefergas-Revolution, ausgaben der „Giganten“ vom Golf verlief in der eines allgemeinen Trends weg von fossilen Vergangenheit meist parallel zur Entwicklung der Energieträgern sowie eines schwächeren globa- Öleinnahmen beziehungsweise zur wirtschaftli- len Wachstums). Damit gingen die staatlichen chen Situation sowie den politischen Prioritäten. Einnahmen zurück, der Druck auf die Haus- So wuchsen in den 1970er Jahren die Einnahmen halte wuchs.24 Zudem markierte der Beginn der durch Ölverkäufe in einem Maße, das es den in COVID-19-Pandemie für die Golfstaaten den der Organisation erdölexportierender Länder Beginn einer mehrfachen Krise: Die Öleinnah- (OPEC) vertretenen Staaten erlaubte, durch- men gingen weiter zurück, der internationale schnittlich 12,48 Prozent des Bruttosozialpro- Warentransport verlangsamte sich, Tourismus dukts für Entwicklungshilfe aufzuwenden. In den und Flugverkehr brachen ein. Es sind jene Felder, 1980er und 1990er Jahren waren die Golf-Geber auf die die Golfstaaten besondere Hoffnungen zurückhaltender, da die finanziellen Erlöse durch setzen, um sich auf ein Post-Öl-Zeitalter vorzu- Öleinnahmen zurückgingen und sich nach der bereiten. Als Reaktion auf die Pandemie wurden irakischen Invasion in Kuwait die politischen Pri- unter anderem Gehälter im öffentlichen Sektor oritäten am Golf Richtung eigener Sicherheit ver- erhöht, Leitzinsen gesenkt, Kreditrückzahlungen schoben. Während des Ölbooms 2003 bis 2008 aufgeschoben und Stützungsprogramme für den bauten die Golfstaaten zwar finanzielle Reserven Privatsektor aufgelegt. Die Haushaltsdefizite stei- von bis zu 514 Milliarden US-Dollar auf, die Ent- gen und die Finanzreserven nehmen ab. Für alle wicklungshilfe wurde jedoch nur moderat ange- Golfstaaten wird mit einem Rückgang des Brutto hoben und bewegte sich eher auf dem Niveau inlandsprodukts gerechnet. Diese Problematiken der späten 1980er Jahre. Erklärt wird dies auch sind Anfang 2021 nicht überwunden. Damit wird Neue Ansätze in der Entwicklungszusammenarbeit 87
Neue Prioritäten: Die Annäherung mancher Golfstaaten an Israel könnte auch Folgen mit Blick auf die Entwicklungshilfe für die Palästinensischen Gebiete haben. Quelle: © Ronen Zvulun, Reuters. der schon vor der COVID-19-Pandemie beste- nahe, dass sie externe Entwicklungshilfe dann hende Druck auf die Golfstaaten noch größer; zurückfahren, wenn sie intern finanzielle Hilfen mindestens sind die wirtschaftlichen Aussichten ausweiten müssen. Diese Vermutung wird durch ungewiss. Da die Golfstaaten bisher als Rentier- die Beobachtung gestützt, dass die Golfstaaten staaten aufgebaut waren, liegt die Vermutung angesichts der Pandemie zwar materielle und 88 Auslandsinformationen 2|2021
Neben der wirtschaftlich begründeten Volatilität lässt sich auch eine politisch begründete Volati- lität aufzeigen. So war etwa die politische und finanzielle Unterstützung der Palästinensischen Gebiete über Jahrzehnte Teil der Staatsräson aller Golfstaaten. Hier scheinen sich aber Risse abzuzeichnen. Der Kern der arabischen Friedens initiative von 2002 – perspektivische Normalisie- rung der Beziehungen zu Israel, wenn zuerst ein für die Palästinenser akzeptabler Friedensschluss mit Israel eingegangen wird – gilt jedenfalls nicht mehr für die V AE und Bahrain. Beide normalisie- ren ihre Beziehungen mit Israel und zeigen damit, dass die palästinensische Sache nicht mehr prio- ritär ist. In allen Golfstaaten finden sich kritische Stimmen zur Leistungsfähigkeit der palästinen sischen Autonomiebehörde und es ist nicht aus- zuschließen, dass Entwicklungshilfe entweder als Druckmittel für Reformen eingesetzt oder weiter abnehmen wird.26 Potenziale einer g emeinsamen Entwicklungspolitik Seit den 1970er Jahren gibt es verschiedene Modi der Zusammenarbeit zwischen den Golfstaaten und dem OECD Development Assistance Com- mittee (DAC). Bisher hat sich laut OECD die Zusammenarbeit in drei Dimensionen manifes- tiert: Erstens ermutigt das D AC die Golfstaaten, ihr Engagement an die OECD in Form von Daten und Statistiken zu übermitteln, um das globale Entwicklungsgeschehen abbilden zu können. Auch ermutigt das DAC, die Genauigkeit, Aktu- alität und Transparenz der Daten zu verbes- sern. Zweitens wird der regelmäßige politische Austausch und die Zusammenarbeit zwischen DAC- und Golf-Gebern gefördert (durch den Arab-DAC Dialogue on Development und Arab- DAC Task Forces zu Themen wie Bildung, Ener- gie und Wasser). Drittens können die V AE, Katar, Saudi-Arabien und Kuwait als DAC-Teilnehmer allen D AC-Sitzungen beiwohnen und sich in DAC Communities of Practice einbringen; sie finanzielle Soforthilfe an eine Reihe von Staa- tauschen sich also aus zu Themen wie Statistik ten leisteten (insbesondere Marokko, Ägypten, und Evaluierung, Umwelt, Konflikt und fragile Tunesien, Iran, Jordanien, Jemen), zugleich aber Staaten oder Geschlechtergerechtigkeit. Das ihr entwicklungspolitisches Engagement teil- DAC und die Coordination Group of Arab Nati- weise zunächst ins Inland verlagerten.25 onal and Regional Development Institutions Neue Ansätze in der Entwicklungszusammenarbeit 89
treffen sich regelmäßig zum Arab-DAC Dialo- weitere Folge zurückgehender Finanzmittel für gue on Development; zuletzt im Februar 2021. externe Entwicklungsmaßnahmen könnte eine „Alles in allem“, so die O ECD, „hat die Zusam- Neujustierung der Schwerpunktsektoren sein: menarbeit den D AC-Mitgliedern und anderen weniger die Investition großer Finanzvolumina Staaten ein besseres Verständnis der arabischen in Transport, Infrastruktur und Logistik, dafür Entwicklungszusammenarbeit vermittelt. […] mehr Entwicklungshilfe in Bereichen wie der Durch den Politikdialog mit dem D AC und sei- Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen nen Mitgliedern profitieren die arabischen Län- sowie von Gründerinnen und Gründern, Start- der und Institutionen vom Austausch von Wissen ups, Bildung, Ausbildung und capacity building [und] Erfahrungen […] zu unterschiedlichen The- von Jugendlichen und insbesondere Frauen men der Entwicklungszusammenarbeit.“27 Auch sowie Geschlechtergerechtigkeit. Dabei sind die beteiligen sich Organisationen der Golfstaaten genannten Bereiche auch jene, die im Zentrum seit 2014 an Dreieckskooperationen28 in der der eigenen Reformpläne am Golf stehen und entwicklungspolitischen Zusammenarbeit und mit denen das Ziel verbunden sein dürfte, durch bekennen sich zu den Zielen für nachhaltige die gewonnenen Erfahrungen und wirtschaftli- Entwicklung (SDGs). International mehr Verant- chen Netzwerke den eigenen Diversifizierungs- wortung übernehmen, sich am internationalen pfad breiter zu machen und die Gefahren, die Dialog zu Entwicklungspolitik beteiligen, mehr durch Arbeitslosigkeit und soziale Unzufrieden- Transparenz durch die Veröffentlichung von heit für die regionale Stabilität entstehen können, Daten zur Entwicklungshilfe herstellen: Die Golf- abzumildern. Außerdem sind es Bereiche, in staaten sind in diesen Bereichen große Schritte denen es Interessenkongruenzen beispielsweise auf die OECD-Länder zugegangen. mit deutscher Entwicklungspolitik geben dürfte. Ein weiteres mögliches Feld der Kooperation zwischen D AC- und Golf-Entwicklungspolitik Rückläufige finanzielle ergibt sich in der Energie- und Umweltpoli- Ressourcen könnten dazu tik. Die Golfstaaten haben in den vergangenen Jahren Kapazitäten aufgebaut, um sich auf ein führen, dass die Golfstaaten Post-Öl-Zeitalter vorzubereiten. So haben sie nach Wegen suchen, regional beispielsweise Forschungskapazitäten für alter- und international stärkere native Energien und Energieeffizienz geschaffen Synergien zu erreichen. und fördern entsprechende Programme und Initiativen im In- und Ausland. Auf diesen Fel- dern würde sich das Instrument der Dreiecks kooperation – beispielsweise unter Beteiligung Nichtsdestotrotz überwiegt der bilaterale Ansatz einer deutschen Entwicklungsorganisation und weiterhin. Das Grundkonzept der Nicht-Kon- einer Golf-Organisation – anbieten. Die im D AC ditionalität wird nicht infrage gestellt, die organisierte Entwicklungspolitik könnte so auch Autonomie der eigenen Entwicklungspolitik von dem Know-how profitieren, das die Golf- soll gewährleistet werden und Stabilität und staaten in ihren Schwerpunktsektoren aufgebaut Sicherheit sowie der Erfolg der eigenen Reform- haben, sowie von dem Vertrauen, das ihnen als politiken werden der Entwicklungspolitik über- arabische Geber im arabisch und muslimisch geordnet. geprägten Raum entgegengebracht wird. Zugleich könnten die oben beschriebenen Impe- In den genannten Bereichen ergeben sich nicht rative der Golf-Entwicklungspolitik bei gleich- nur Anknüpfungspunkte, sondern werden bereits zeitig zurückgehenden finanziellen Ressourcen gemeinsame Vorhaben umgesetzt. Die deutsche dazu führen, dass nach Wegen gesucht wird, Entwicklungspolitik hat hinsichtlich der Koopera- sich regional und international noch stärker tion mit den Golfstaaten Pionierarbeit beispiels- abzustimmen und Synergien zu erreichen. Eine weise durch die Aktivitäten des G IZ-Programms 90 Auslandsinformationen 2|2021
„Zusammenarbeit mit Gebern aus den arabischen 1 In der vorliegenden Analyse wird der Begriff der Golfländern (CAD)“, Partnerschaftsabkommen „Entwicklungshilfe“ genutzt, da das dem deutschen Verständnis der „Entwicklungszusammenarbeit“ zu- oder Kofinanzierungen geleistet.29 Dies zeigt, grunde liegende Moment der Partnerschaft zwischen dass bei allen Unterschieden in Motiven und Geber und Empfänger am Golf weniger ausgeprägt Ansätzen eine partnerschaftliche Zusammenar- ist. Zudem lässt sich die Entwicklungshilfe der beit möglich ist. Eine Zusammenarbeit, die ange- Golfstaaten schwerlich in einfachen, klaren defini- torischen Kategorien der Entwicklungspolitik fassen. sichts perspektivisch abnehmender finanzieller Zu vielgestaltig sind die angewendeten Hilfs- und Mittel bei gleichzeitig zunehmenden globalen Finanzinstrumente sowie die zugrundeliegenden Motive Herausforderungen geboten ist. und Absichten. Siehe z. B. Young, Karen E. 2020: Gulf Financial Aid and Direct Investment, American Enterprise Institute, 08/2020, in: https://bit.ly/ 3dUB34U [14.04.2021], hier S. 3: „Distinctions Fabian Blumberg ist Leiter des Regionalprogramms between what kind of financial flows exist, where Golf-Staaten der Konrad-Adenauer-Stiftung mit Sitz they originate, and if they are private or government in Amman, Jordanien. funds are often muddied, difficult to distinguish, or unreported altogether.“ 2 Salisbury, Peter 2018: Aiding and Abetting? The G CC States, Foreign Assistance, and shifting Approaches to Stability, 09/2018, S. 6, in: https://bit.ly/3dh0O0v [14.04.2021]; Al-Ubaydli, Omar / Meshref, Ahmed 2017: What the West doesn’t understand about U AE foreign aid, Al Arabiya, 09.10.2017, in: https://bit.ly/ 3mNHJpS [14.04.2021]. 3 Daten werden erst seit vergleichsweise kurzer Zeit veröffentlicht. Die V AE haben 2013, Katar 2014 erste Reports zu ihrer Entwicklungshilfe veröffent- licht und bieten Informationen über Homepages an, Kuwait veröffentlicht insbesondere Daten und Aktivitäten des Kuwait Fund for Development. Auch Saudi-Arabien veröffentlicht immer wieder Daten; z. B. über die seit 2018 bestehende Internetpräsenz Saudi Aid Platform. Private Spenden tauchen jedoch in der Regel in keiner öffentlichen Statistik auf. 4 Die folgenden, von der O ECD zusammengestellten Daten umfassen die Golfstaaten Kuwait, Saudi-Arabien, VAE, Katar, Bahrain und Oman, die regionalen Geber- Institutionen Arab Bank for Economic Development in Africa, Arab Fund for Economic and Social Develop- ment, Islamic Development Bank, O PEC Fund for International Development, Arab Bank for Economic Development in Africa, Arab Gulf Programme for Development, Arab Monetary Fund sowie Daten für Algerien, Ägypten, Jordanien, Marokko, Tunesien, Westjordanland und Gazastreifen. Siehe zu den methodischen Schwierigkeiten der Datenerhebung und den Daten selbst: O ECD Development Co-Ope- ration Directorate (OECD DCD) 2020: How Arab countries and institutions finance development, in: https://bit.ly/32gZoN7 [14.04.2021]. 5 AlMezaini, Khaled 2021: Humanitarian Foreign Aid of Gulf States: Background and Orientations, Policy Report 20, Konrad-Adenauer-Stiftung, 27.01.2021, in: https://bit.ly/3tjPaaH [14.04.2021]. 6 Saudi Aramco World 1979: Arab Aid. An Introduction, 30: 6, 11 – 12/1979, in: https://bit.ly/3wTCEkm [14.04.2021]. Neue Ansätze in der Entwicklungszusammenarbeit 91
7 Momani, Bessma/ Ennis, Crystal A. 2012: Between 19 Zu nennen sind insbesondere die saudi-arabische caution and controversy: lessons from the Gulf Organisation King Salman Humanitarian Aid and Arab states as (re-)emerging donors, Cambridge Relief Centre, die emiratischen Organisationen Review of International Affairs 25: 4, S. 613. Dubai Cares, Khalifa Bin Zayed Al Nahyan Foun- 8 Ghattas, Kim 2020: Black Wave: Saudi Arabia, Iran, dation, Mohammed bin Rashid Global Initiatives, and the Forty-Year Rivalry That Unraveled Culture, Emirates Red Crescent, die katarischen Organisa- Religion, and Collective Memory in the Middle tionen Education Above All, Qatar Charity, Qatar East, New York. 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