PRAXISBUCH "ZUKUNFTSESSER" - Klimafreundliche Ernährung im Unterricht und Schulalltag - Vernetzungsstelle Kita ...
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2 | INHALTSVERZEICHNIS EINLEITUNG | 3 EINLEITUNG3 1. ZUKUNFTSESSER IM UNTERRICHT 4 EINLEITUNG • Zielsetzung • Einsatz im Unterricht Liebe Leser*innen, • Flexibel einsetzbar für verschiedene Lernanlässe und Lernsettings • Methodischer Ansatz: Reflektieren – bewerten – handeln kennen Sie die Saisonhelden und deren Lieblingsplätze? • Alle (Lern-)Stationen im Überblick Ist regional immer die richtige Wahl? • Inhaltliche Vorbereitung • Organisatorische Vorbereitung Das vorliegende Praxisbuch Zukunftsesser gibt Ihnen nicht • Exemplarischer Ablaufplan für eine Doppelstunde nur Antworten darauf, sondern auch Anregungen und die • Nachbereitung passenden Materialien, um klimafreundliche Ernährung • Zukunftsesser als Teil einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) praxisorientiert im Unterricht zu vermitteln. Saisonalität, Regionalität und Lebensmittelwertschätzung sind einige 2. ZUKUNFTSESSER IN AKTION 13 der zentralen Aspekte einer zukunftsfähigen Ernährung, • Warum ist der Aktionsansatz so wertvoll? die es interdisziplinär im Unterricht zu verankern gilt. • Beteiligungs- und aktionsorientierte Formate • Peer-to-Peer Ansatz: Schüler*innen als Erfolgsfaktor Um Klimaschutz und Ernährung als Thema erleb- und Ergänzend gibt es ein Onlineangebot mit digitalen und • Zukunftsesser in Aktion – Schritt für Schritt erfahrbar zu machen, endet das Konzept von Zukunfts- interaktiven Umsetzungsvarianten: • Alle Aktionen im Überblick esser aber nicht im Klassenraum, sondern bietet für den www.verbraucherzentrale.nrw/zukunftsesser gesamten Schulalltag mit unterschiedlichen Situationen 3. KLIMAFREUNDLICHE SCHULVERPFLEGUNG GANZHEITLICH UMSETZEN 16 und Anlässen eine Vielfalt an Umsetzungsmöglichkeiten. Zukunftsesser ist zwar im schulischen Kontext entstan- • Partizipation und Akzeptanzförderung im Unterricht und durch Aktionen den, die Materialien und Anregungen können aber natür- • Reduzierung von Speiseabfällen durch regelmäßige Abfallmessungen Verstehen Sie Zukunftsesser als ein umfassendes Motto, lich auch für außerschulische Aktivitäten angepasst und • Klimafreundlicher Speiseplan das ganz verschiedene Aktivitäten zum Thema verbindet – eingesetzt werden. egal ob sie im Unterricht stattfinden, als Aktionen auf dem 4. HINTERGRUNDWISSEN „KLIMASCHUTZ UND ERNÄHRUNG“ 18 Schulhof oder auch in der Mensa. Schüler*innen erkennen • Unser Essen hat globale Auswirkungen das Motto wieder und können sich damit identifizieren. Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Nutzung und • Welche Faktoren spielen für die Klimabilanz von Lebensmitteln eine Rolle? Sie sollen sich selbst als Zukunftsesser begreifen und Umsetzung. • Zentrale Aspekte auf einen Blick motiviert werden, einen wichtigen Beitrag zum Klima- • Weshalb sind tierische Lebensmittel klimaschädlicher als pflanzliche Kost? schutz zu leisten. Ihr MehrWertKonsum-Team • Ökologische im Vergleich zu konventioneller Landwirtschaft • Regionalität und Saisonalität müssen zusammen gedacht werden Das Praxisbuch gliedert sich in zwei Teile: • Bedeutung der Transportwege Die Verbraucherzentrale NRW ist seit vielen Jahren • Weiterführende Informationen für Lehrkräfte und Schüler*innen l Informationen und Anleitung | S. 4-21 in der Kita- und Schulverpflegung aktiv und für viele Methodisch-didaktische Erläuterungen, konkrete Um- Einrichtungen eine wichtige Partnerin. Sie begleitet MATERIALANHANG23 setzungsinformationen zur inhaltlichen und organisa- Kitas und Schulen und berät diese hinsichtlich • Materialübersicht für Zukunftsesser im Unterricht – Checkliste torischen Vorbereitung von der Unterrichtseinheit und verschiedener Themen und Fragestellungen. Ein • Drehbuch der Sprachnachricht von Sophie und Tim den Aktionen im Schulalltag, relevante Hintergrundin- spezielles Beratungs- und Unterstützungsange- • Die Zukunftsesser-Stationen formationen und weiterführende Links bot im Rahmen des Projektes MehrWertKonsum gibt • Quiz „Wie geht klimafreundliche Ernährung?“ es zum Thema klimafreundliche Gemeinschaftsver- • Planung und Hinweise für Zukunftsesser in Aktion l Materialanhang | S. 23-88 pflegung. Dieses beinhaltet Maßnahmen zur Vermei- Arbeitsaufträge, Illustrationen und Gestaltungsele- dung von Lebensmittelabfällen und zur Optimierung mente, sowie Aktionsbeschreibungen für die prakti- von Speiseplänen in Schulen (siehe Kapitel 3) sowie sche Bearbeitung durch die Schüler*innen das vorliegende Praxisbuch Zukunftsesser als er- gänzendes Bildungsangebot. Das Bildungsangebot Zukunftsesser besteht aus diesem www.verbraucherzentrale.nrw/klimafreundliche- Wir bedanken uns für die Zusammenarbeit bei allen beteiligten Projektschulen sowie Kolleg*innen, die uns tatkräftig Praxisbuch mit der Zusammenstellung vielfältiger Informa- verpflegung bei der Vorbereitung und Umsetzung unterstützt haben. tionen und den Materialien für den praktischen Einsatz. Stand: 03/2021 Konzeption und praktische Umsetzung: Dominique Choina, Ina Schaefer und Julia Wegenast Text: Dominique Choina, Ina Schaefer und Julia Wegenast Gestaltung: Verbraucherzentrale NRW e.V., B+D Agenturgruppe Fotos: Verbraucherzentrale NRW e.V., Marcus Gloger (Titelbild), Mareike Meier Druck: Buch- und Offsetdruckerei Häuser KG Gedruckt auf 100% Recyclingpapier
Kapitel 1 ZUKUNFTSESSER IM UNTERRICHT | 5 ZUKUNFTSESSER IM UNTERRICHT EINSATZ IM UNTERRICHT Das Bildungsangebot Zukunftsesser im Unterricht ist so kon- TIPP Reflektieren – bewerten – handeln zipiert, dass die Umsetzung in der Sekundarstufe I sowohl lehrplangemäß in den Fächern Arbeitslehre, Wirtschaft/ Für jeden, ob Schüler*innen, Lehrkräfte oder auch Wirtschaftslehre, Sozialwissenschaften/Sozialkunde, Ge- Eltern, ist die Ernährung eng verbunden mit per- meinschaftskunde, Politik, Geographie/Erdkunde, Ethik/ sönlichen Vorlieben. Eine Auseinandersetzung mit Kinder und Jugendliche sind Zukunftsesser. Indem sie Lebenskunde, Hauswirtschaft möglich als auch im Rahmen dem Thema im Unterricht sollte daher in jedem Fall sich Tag für Tag so gesund und klimafreundlich wie mög- ZUKUNFTSESSER: AUF EINEN BLICK von Projekttagen oder -wochen einsetzbar ist. ohne „erhobenen Zeigefinger“ erfolgen. lich ernähren, können sie einen wichtigen Beitrag zum Zukunftsesser ist interdisziplinär und fächerübergrei- Klimaschutz und damit für unser aller Zukunft leisten. l Angebot zur Ernährungs- und fend angelegt; zahlreiche Verknüpfungen sind denk- Grundsätzlich gilt es zu beachten, dass Aktivitäten Verbraucherbildung bar, zum Beispiel mit dem Bereich Wirtschaft/Politik und Aktionen zur Umsetzung einer klimafreund- Schulen sind wichtige Lernorte, in denen Schüler*innen oder mit dem Fach Biologie (Ernährungsverhalten). Eine lichen Gemeinschaftsverpflegung, die durch das den Zusammenhang von Konsum und Lebensstil mit der l Zielgruppe: Schüler*innen der 7. bis Durchführung bietet sich auch im eigenständigen Fach Aufgreifen im Unterricht angestoßen werden, mit ökonomischen, sozialen und ökologischen Entwicklung 10. Klasse „Verbraucherbildung“ an, das in einigen Bundesländern der Schulleitung und/oder Verpflegungsbeauftrag- begreifen lernen und durch die sie befähigt werden, als für bestimmte Schulformen vorgesehen ist. ten eng besprochen und gemeinsam angegangen Konsument*innen selbstbestimmt, nachhaltig und sozial l Einsatzmöglichkeiten: werden sollten. Eine gute Möglichkeit zur Veranke- verantwortliche Entscheidungen zu treffen. Ziel ist, dass l als Angebot für den Unterricht: Die thematische Ausrichtung von Zukunftsesser bietet rung des Themas „Gesunde und klimafreundliche sie ihr Handeln bewusst gestalten und entsprechend Ver- Dauer mind. zwei Unterrichtsstunden, sowohl die Möglichkeit, Bezüge zum individuellen Verhalten Ernährung“ stellt auch das pädagogische Konzept antwortung übernehmen. Gruppengröße variabel in der Familie und im eigenen Haushalt der Schüler*innen oder das Schulprogramm dar. l als digitale Selbstlernangebote für herzustellen als auch Handlungsmöglichkeiten in der Distanzlernen und als Hausaufgabe: Schule zu thematisieren. Das Bildungsangebot baut auf Dauer variabel vorhandenem Alltagswissen auf und verknüpft dieses mit ZIELSETZUNG neuen Informationen und praktischen Handlungsanregun- l T hemenauswahl: Klimaauswirkungen unserer gen. Die Leitfragen für den Unterricht lauten: Ziel dieses Bildungsangebotes ist es, Schüler*innen ein Ernährung, regionale und saisonale Lebens- stärkeres Bewusstsein für Lebensmittelwertschätzung zu mittel, pflanzliche Lebensmittel, Mindesthalt- l Was hat mein Essen mit dem globalen Klimawandel vermitteln und konkrete Möglichkeiten aufzuzeigen, wie barkeit, Resteverwertung, Vermeidung von zu tun? sie selbst etwas beitragen können. Sie lernen im Rahmen Lebensmittelabfällen l W ie kann ich durch mein (Ess-)Verhalten zum Klima- des Schulunterrichts verschiedene Aspekte der Thematik schutz beitragen? kennen und werden damit für konkrete Handlungsoptio- nen für zu Hause sensibilisiert. Gleichzeitig gilt es – je nach den Gegebenheiten und Mög- FLEXIBEL EINSETZBAR FÜR VERSCHIEDENE lichkeiten vor Ort – auch Handlungsmöglichkeiten in der LERNANLÄSSE UND LERNSETTINGS Schule zu thematisieren, zum Beispiel Wahlentscheidungen in der Mensa oder Engagement in Schüler*innengruppen Das Angebot Zukunftsesser bietet für verschiedene Lern- wie zum Beispiel Nachhaltigkeits-AGs. anlässe und Lernsettings passende Materialien, Anre- gungen und konkrete Durchführungsangebote. In diesem Gruppenarbeit und Diskussion während der Pilotphase Das Angebot für den Unterricht richtet sich an Praxisbuch finden Sie die methodisch-didaktischen Erläu- Quelle: Mareike Meier Schüler*innen der 7. bis 10. Klasse. Jugendliche in dieser terungen und die notwendigen Materialien zur Durchführung Altersgruppe bevorzugen oft andere Möglichkeiten der des Angebots im Unterricht in Gruppenarbeit. Mittagsverpflegung (z. B. Snacks vom Kiosk, Essen außer- halb der Schule) – und greifen dort häufig auch auf weni- Weitere Angebote, die auf dem Grundkonzept Zukunfts- ger gesunde und klimafreundliche Optionen zurück. Das esser basieren, stellen wir online unter folgendem Link zur Bildungsangebot Zukunftsesser soll damit auch Lust da- Verfügung: rauf machen, die eigene Schulmensa und deren Angebote www.verbraucherzentrale.nrw/zukunftsesser wiederzuentdecken. l digitale Selbstlernangebote l als OER-Version zur flexiblen Bearbeitung
6 | ZUKUNFTSESSER IM UNTERRICHT ZUKUNFTSESSER IM UNTERRICHT | 7 METHODISCHER ANSATZ: Die Ergebnisse werden von den Gruppen in Form von Pla- Tipp: Über die anschließende Diskussion der Plakate REFLEKTIEREN – BEWERTEN – HANDELN katen aufbereitet und diese kreativ mit Illustrationen und werden nicht nur die Ergebnisse vermittelt. Es können Gestaltungselementen gestaltet. Zur Verstetigung können viele weitere Aspekte zum Thema herausgearbei- Zwei jugendliche Protagonisten – Sophie und Tim – helfen die Plakate im Klassenraum aufgehängt oder in der Mensa tet und Interessen, Meinungen und Erfahrungen der beim Einstieg in den Themenkomplex. Sie geben Zukunfts oder dem Foyer der Schule präsentiert werden, um auch Schüler*innen abgefragt werden. Zusätzliche Diskussions- esser im Unterricht den inhaltlichen Rahmen, dienen der anderen Klassen Anregungen zum Nachdenken über die anregungen finden Sie ab Seite 61. Identifikation und ermöglichen den Schüler*innen eine Themen zu bieten (siehe auch Nachbereitung S. 11). personalisierte und persönliche Annäherung ins Thema. Ergänzend zur Gruppenarbeit mit Plakaterstellung bietet es Mit einer Sprachnachricht von Sophie und Tim, in der sie von sich an, die Inhalte des Workshops zum Beispiel in Form ihrem Interesse für das Thema Klimawandel und Ernährung von einer Video-Dokumentation oder eines kleinen Rollen- erzählen, gelingt eine direkte Ansprache der Schüler*innen. spiels zu erarbeiten und sichtbar zu machen. Hinweis: Sie können die Sprachnachricht und ein Foto von Sophie und Tim unter folgendem Link herunterladen: www.verbraucherzentrale.nrw/zukunftsesser Alternativ kann der Text auch vorgelesen werden (S. 25). Protagonisten Sophie & Tim Quelle: www.freepik.com Im Mittelpunkt des Bildungsangebots Zukunftsesser stehen sechs (Lern-)Stationen zu verschiedenen Themen (siehe auch Übersicht S. 8), die in Gruppen erarbeitet werden. Ziel ist es, den gemeinsamen Austausch und die Reflexion in den jeweiligen Gruppen zu fördern und einen gemeinsamen Bearbeitungsprozess zu starten. Es können alle Stationen im Rahmen einer Unterrichtseinheit erar- beitet, oder es kann auch nur eine Auswahl getroffen wer- den. Konkrete Arbeitsaufträge in Form von Arbeitsblättern geben den Schüler*innen Orientierung. Durch optionale Aufgaben ist Zukunftsesser auch für inhaltlich fortge- Gruppenarbeit während der Pilotphase Ergebnisplakate im Schulfoyer schrittene und ältere Gruppen (10. Klassen) geeignet. Quelle: Verbraucherzentrale NRW Quelle: Verbraucherzentrale NRW
8 | ZUKUNFTSESSER IM UNTERRICHT ZUKUNFTSESSER IM UNTERRICHT | 9 ALLE (LERN-)STATIONEN IM ÜBERBLICK INHALTLICHE VORBEREITUNG Das Kapitel 4: Hintergrundwissen „Klimaschutz und Ernäh- rung“ (S. 18-21) dient als Grundlage zur inhaltlichen Vorbe- Station Icon Zielsetzung reitung. Neben weiterführenden Informationen und Links finden sich dort auch spezielle Links für Schüler*innen. Für jede Station finden Sie im Materialanhang auf Seite 61-71 Die Schüler*innen lernen verschiedene Gemüsesorten die Auflösungen und Diskussionsanregungen. kennen und setzen sich mit unserer heimischen Gemüse- Saisonhelden vielfalt auseinander. Sie erfahren die jeweilige Erntezeit und überlegen sich saisonal passende Gerichte. ORGANISATORISCHE VORBEREITUNG l Jede Station besteht aus einem Materialpaket: l A rbeitsblatt für die Schüler*innen Im Mittelpunkt steht das Thema „Richtige Lagerung“ l Ü berschriften (DIN A4) geeignet zur Stationenbe- von Obst und Gemüse. Die Schüler*innen setzen sich mit schriftung Beispielhafter Aufbau der Blindverkostung Lieblingsplatz – dem sorgsamen Umgang von Lebensmitteln auseinander l Zur Plakatgestaltung: Illustrationen, Icons und Quelle: Verbraucherzentrale NRW Wo es uns gefällt!1 und lernen die Bedeutung der richtigen Lagerung zur Abfall- Überschriften vermeidung kennen. Eine komplette Materialübersicht mit Checkliste fin- den Sie auf Seite 24. TIPP l Zur Plakatgestaltung brauchen die Schüler*innen Stifte, Die Schüler*innen setzen sich mit dem Thema Kleber und Scheren. Wenn Sie die Arbeitsblätter laminie- l Bei der Blindverkostung ist es wichtig, Hygie- „Regionale Lebensmittel“ auseinander. Sie lernen, Regional – dass Regionalität und Saisonalität sehr eng zusammen- ren, brauchen Sie in entsprechender Anzahl Folienstifte. neregeln zu beachten! die richtige Wahl? hängen und dass regionale und saisonale Produkte l Achten Sie auf Allergien und auf die Allergen- l Besorgen Sie Pappen (mind. DIN A2) entsprechend der kennzeichnung klimafreundlich sind. Anzahl der Stationen, die zum Einsatz kommen. l Kühlen Sie die Drinks vorher! l Die Station „Probiert doch mal!“ beinhaltet eine Blind- Ziel ist es, bei den Schüler*innen ein Bewusstsein zu verkostung. Dafür werden folgende pflanzliche Drinks schaffen, dass Reste nicht weggeworfen werden müssen, benötigt: Reis-, Hafer-, und Sojadrink (alle ungesüßt) Auf die Reste – sondern dass aus ihnen neue leckere Gerichte entstehen sowie fettarme Kuhmilch. Außerdem benötigen Sie: fertig – los!2 können. Sie kennen den Unterschied zwischen dem Min- Mehrwegbecher und vier neutrale Karaffen oder desthaltbarkeitsdatum und dem Verbrauchsdatum. Behälter. Die teilnehmenden Schüler*innen nehmen den kleinen Mehrwegbecher und probieren selbst- ständig die Getränke. Kleben Sie unter die Karaffen die jeweilige Auflösung und legen Sie außerdem die entsprechende Illustration umgedreht darunter. Endstation Tonne – Die Schüler*innen wissen, welche Lebensmittel am Was werfen wir häufigsten weggeworfen werden, und lernen die Ursachen für l Organisieren Sie bei einer weiteren Ergebnisaufberei- weg? Lebensmittelabfälle kennen. tung (z. B. Video-Dokumentation) die entsprechend benötigten Geräte. l Um die Verantwortungskompetenz der Schüler*innen Ziel dieser Station ist es, bei den Schüler*innen Neugierde zu stärken, können Sie die Stationen so aufbereiten, zu wecken und die Aufgeschlossenheit für „Neues“ zu dass eine Selbstkontrolle möglich ist. Dies muss von Vorbereitetes Stationsmaterial zur Selbstkontrolle Probiert doch mal! fördern. Sie lernen bei einer Blindverkostung verschiedene Ihnen individuell pro Station vorbereitet werden. Quelle: Verbraucherzentrale NRW pflanzliche Drinks sowie deren Geschmack kennen und erfahren die CO2-Bilanz der jeweiligen Produkte. NACHHALTIGKEITSTIPP Im Sinne der langfristigen Nutzung und zur dauerhaften Etablierung von Zukunftsesser an Ihrer Schule, bietet es sich an, eine „Zukunftsesser-Materialbox“ zu erstellen. Hier können Sie das gesamte Praxisbuch, alle bereits laminierten und kopierten Materialien sowie Auflösungen der jeweiligen Stationen zur weiteren Nutzung und einfachen Weiter- gabe an Kolleg*innen an einem Ort sammeln. 1,2 Bei der Station Lieblingsplatz sowie Auf die Reste – fertig – los! ist für eine Aufgabe eine Onlinerecherche notwendig.
10 | ZUKUNFTSESSER IM UNTERRICHT ZUKUNFTSESSER IM UNTERRICHT | 11 EXEMPLARISCHER ABLAUFPLAN FÜR NACHBEREITUNG l Ältere Schüler*innen einbinden: Erarbeiten Sie Zukunfts- EINE DOPPELSTUNDE esser mit einem Oberstufenkurs und bereiten Sie es mit l Ergebnisplakate veröffentlichen: Überlegen Sie sich den Schüler*innen so auf, dass diese den Workshop in Die Unterrichtseinheit Zukunftsesser im Unterricht unter- mit Ihren Schüler*innen gemeinsam einen geeigne- einer Klasse der Unterstufe durchführen, inklusive Vor- teilt sich in drei Phasen. Die Zeitangaben sind abhängig von ten Ort in der Schule, beispielsweise in der Mensa, und Nachbereitung. den Kenntnissen und dem Vorwissen der Schüler*innen um die Plakate aufzuhängen. Bitte informieren Sie und von den jeweiligen Rahmenbedingungen und Lernset- vorher die Schul- und Mensaleitung! l Eltern informieren: Es ist wichtig, dass Jugendliche ler- tings, zum Beispiel im Rahmen von Projekttagen. nen, wie wertvoll Lebensmittel sind. Sie können das l Wissen testen: Es bietet sich an, in einer der nächsten Gelernte jedoch nur anwenden, wenn die Familien mit- Unterrichtsstunden noch mal Bezug auf Zukunftsesser machen. Über einen Elternbrief können Familien über zu nehmen und über das Quiz: Wie geht klimafreund- die Kerninhalte des Bildungsangebots Zukunftsesser Zeit Phasen Inhalt Ziel und Kompetenzen liche Ernährung? (siehe Anhang, S. 73) das Gelernte informiert werden. Auch Elternabende oder ein Tag der abzufragen. offenen Tür bieten eine gute Plattform, um über Unter- richtsaktivitäten zu berichten und die Wertschätzung 15 Min. Themen- l Vorstellung von Sophie und Tim mit Die Schüler*innen lernen Sophie und l Ergänzendes externes Angebot: Im Projekt FoodLab- von Lebensmitteln zu thematisieren. Die Schüler*innen einstieg einer Sprachnachricht Tim kennen und deren Motivation, Home messen und reduzieren Jugendliche in ihren eige- präsentieren ihre Ergebnisse als kleine Ausstellung l Überleitung zu aktuellen Klima- sich für das Klima zu engagieren. nen Haushalten Lebensmittelabfälle, um so zum Klima- oder Video-Dokumentation. schutzaktivitäten und engagierten Sie reflektieren ihr vorhandenes Wis- schutz beizutragen. Alle Materialien und das Handbuch Jugendgruppen sen zum Thema. zum Unterrichts-Projekt gibt es im Download-Bereich l Verpflegung ganzheitlich denken und umsetzen: Das l Abfrage zu Erfahrungen und unter: www.foodlabhome.net/online-module vermittelte Wissen im Unterricht sollte stets im Ein- vorhandenem Wissen zum Thema klang mit dem Angebot in der Schulmensa und im l Aktionen planen Schulkiosk sein und muss mit allen Beteiligten (u. a. l Aktionsplakat erarbeiten: Um die Inhalte und Schulküche, Caterer, Verpflegungsverantwortliche) ge- Übergang zur Gruppenarbeit: ggf. Gruppeneinteilung vornehmen, Arbeitsaufträge erläutern, Anregungen aus der Unterrichtseinheit weiter meinsam besprochen werden. Mit einer gemeinsa- Material- und Zeithinweise geben in die Schule zu tragen, können Sie mit den men Aktion von Schüler*innen und Mensa wie bei- Schüler*innen gemeinsam Ideen für eine Zukunfts- spielsweise „Schüler*innen kochen füreinander“ kann 30 Min. Gruppen- l Bearbeitung der Aufgaben Sie reflektieren alltägliche Situationen esser-Schulaktion sammeln und ein Plakat gestal- eine gesunde und klimafreundliche Ernährung zum arbeit rund um das Thema Ernährung und ten. Dafür können etwa bunte Kärtchen genutzt Schulthema werden. Weitere Aktionen finden Sie im l Gestaltung der Plakate analysieren diese. werden, auf denen die Schüler*innen ihre Ideen Anhang ab Seite 77. notieren. Anregungen finden sie auch im Kapitel 2: Zukunftsesser in Aktion, Seite 13. 45 Min. Abschluss l Ergebnispräsentation der Gruppen Die Schüler*innen stellen ihre l Zukunftsesser für Veranstaltungen: Ausgewählte l Auswertung und Diskussion Ergebnisplakate vor. Teilelemente von Zukunftsesser können vielfältig l Abfrage: Was wollen die Schüler*innen Sie informieren sich gegenseitig über eingesetzt werden. Möglich ist beispielsweise ein gemeinsam zum Thema in der Schule zentrale Erkenntnisse und Info- und Spielstand im Rahmen eines Tages der umsetzen? (siehe Nachbereitung, diskutieren diese gemeinsam. offenen Tür oder eines Schulfestes. Dann können Aktionen planen, S. 11) Sie überlegen sich Handlungsansätze beispielsweise die Ergebnisplakate aufgehängt für ihre Schule. werden und die Schüler*innen berichten von den Inhalten der Stationen. Alternativ können auch ein- zelne Materialien, etwa von den Stationen Endsta- tion Tonne und Lieblingsplatz, ausgelegt werden und Eltern, Lehrkräfte und Mitschüler*innen müssen die richtige Zuordnung finden. Ideen von Schüler*innen gegen Lebensmittelverschwendung Quelle: Verbraucherzentrale NRW
12 | ZUKUNFTSESSER IM UNTERRICHT Kapitel 2 ZUKUNFTSESSER IN AKTION | 13 UKUNFTSESSER ALS TEIL EINER Z BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG (BNE) EXKURS: GESTALTUNGSKOMPETENZ Bildung für nachhaltige Entwicklung dient speziell 3 ZUKUNFTSESSER IN AKTION Zukunftsesser zielt im Sinne einer Bildung für nachhal- dem Gewinn von Gestaltungskompetenz. Damit wird die Fähigkeit bezeichnet, Wissen über nachhaltige Von der Theorie zur Praxis tige Entwicklung (siehe Kasten „Exkurs“) darauf ab, die Entwicklung anwenden und Probleme nicht nachhal- Teilnehmenden für das Thema Lebensmittelwertschät- tiger Entwicklung erkennen zu können. Das heißt, aus zung zu sensibilisieren und für einen nachhaltigen und Gegenwartsanalysen und Zukunftsstudien Schluss- Neben dem Bildungsangebot von Zukunftsesser im bewussten Umgang mit Lebensmitteln zu befähigen. folgerungen über ökologische, ökonomische und Unterricht mit bereits festgelegten Themen und Metho- Das Denken in Zusammenhängen wird gefördert. Die soziale Entwicklungen in ihrer wechselseitigen Ab- den, sollen sich Schüler*innen auch freier und losgelöster INFOS UND HINWEISE Schüler*innen setzen sich mit dem Thema klimafreund- hängigkeit ziehen. Gleichzeitig beinhaltet die Gestal- von Unterrichtsfächern mit den Themen „Klimafreundli- FÜR JEDE AKTION (ab S. 77) liche Ernährung auseinander und erfahren, das eigene tungskompetenz, dass auf den Schlussfolgerungen che Ernährung“ und „Lebensmittelwertschätzung“ aus- Handeln zu reflektieren und nachhaltige Handlungsalter- basierende Entscheidungen getroffen, verstanden einandersetzen können. Dazu gibt es den zweiten Bau- l ausführliche Beschreibung nativen zu berücksichtigen. und umgesetzt werden können. Die Umsetzung der stein des Bildungsangebots – Zukunftsesser in Aktion. l Variationsmöglichkeiten Entscheidungen soll dabei individuell, gemeinschaft- Dieses Format soll interessierte Schüler*innen motivier- l Vorbereitung, Umsetzung und Nachbereitung lich und politisch möglich sein, um nachhaltige Ent- en, im Schulalltag aktiv zu werden und Aktionen selbst- l grober Zeitumfang wicklungsprozesse verwirklichen zu können. Das ständig umzusetzen. Eine Aktionsidee könnte eine schul- l benötigtes Material Konzept der Gestaltungskompetenz umfasst dabei je interne Befragung von Schüler*in zu Schüler*in sein, wie l Zielgruppe: Wer führt durch, wer wird erreicht? nach Definition zehn bis zwölf Teilkompetenzen. ihnen das Essen der Mensa gefällt und was dort verbessert werden könnte. Eine andere Möglichkeit ist eine Koopera- Zukunftsesser im Unterricht stärkt vor allem diese tion mit einer lokalen Initiative, die sich mit dem Thema Kompetenzen: Lebensmittelwertschätzung beschäftigt, wie zum Beispiel 4 l „interdisziplinär Erkenntnisse gewinnen und ein Gemeinschaftsgarten oder eine Foodsharing-Gruppe. MEINUNG & ZAHLEN handeln“, Durch konkrete Beispiele von Engagierten aus dem Alltag Über 90 Prozent der Jugendlichen finden, dass Selbst- l „Zielkonflikte bei der Reflexion über Handlungs wird die Thematik viel greif- und erlebbarer. ständigkeit und Selbstvertrauen zu den wichtigsten strategien berücksichtigen können“ und Erziehungszielen der Zukunft gehören werden, die l „sich und andere motivieren können, aktiv zu in schulischen Projekten gefördert und werden“. WARUM IST DER AKTIONSANSATZ eingeübt werden müssen. SO WERTVOLL? Ideen von Schüler*innen gegen Lebensmittelverschwendung Quelle: Mareike Meier Tausende Jugendliche setzen sich aktiv für ihre Umwelt und den Klimaschutz ein. Das haben nicht nur die Fri- days for Future Demonstrationen, sondern auch viele weitere Aktivitäten von jungen engagierten Menschen gezeigt. Insgesamt spielen Themen einer nachhaltigen Zukunft und das Engagement für eine gesellschaftli- che Entwicklung für Jugendliche eine wichtige Rolle. Gleichzeitig erleben viele auch ein Gefühl der eigenen Ohnmacht und des Stillstandes angesichts von komple- xen globalen Herausforderungen. Dieser Wahrnehmung kann das eigene Handeln entgegenwirken. 3 4 Programm Transfer 21 (2007). Orientierungshilfe. Bildung für nachhaltige Entwicklung in Sekundarstufe I. Abrufbar unter: ZEIT ONLINE (2019). Jugendliche fordern mehr politische Mitbestimmung. Abrufbar unter: https://www.zeit.de/gesellschaft/fami- www.transfer-21.de/daten/materialien/Orientierungshilfe/Orientierungshilfe_Kompetenzen.pdf. Abgerufen am 19.2.2021. lie/2019-03/jugend-politik-mitbestimmung-volksabstimmungen-opaschowski-institut-zukunftsforschung. Abgerufen am 19.2.2021 Weiterführender Link zum Thema: www.bne-portal.de
14 | ZUKUNFTSESSER IN AKTION ZUKUNFTSESSER IN AKTION | 15 BETEILIGUNGS- UND PEER-TO-PEER ANSATZ: ALLE AKTIONEN IM ÜBERBLICK AKTIONSORIENTIERTE FORMATE SCHÜLER*INNEN ALS ERFOLGSFAKTOR Der Schritt von der Theorie zur Praxis ist nicht immer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) hat bei Jugend- Veränderungen voranzutreiben und sich für ein Thema ein- leicht. Wir möchten Sie daher bei den ersten Schritten lichen im Allgemeinen einen hohen Stellenwert. Allerdings zusetzen, kann durchaus beschwerlich sein. Deswegen ist unterstützen und Anregungen geben, welche Aktionen könnte die Vermittlung davon laut der Studie „Zukunft? es umso wichtiger, dies gemeinsam in einer Gruppe anzu- gut mit Schüler*innen umgesetzt werden können Jugend fragen! Nachhaltigkeit, Politik, Engagement“ 5 in gehen. Gleichzeitig spielt die Vorbildfunktion von Gleich- und worauf dabei besonders geachtet werden muss, Schulen noch weiter ausgebaut sowie beteiligungs- und altrigen eine große Rolle dabei, andere Jugendliche für damit Aktionen auch in Zusammenarbeit mit anderen Be- aktionsorientierter gestaltet sein. Selbstständiges und ein bestimmtes Verhalten zu motivieren. Zukunftsesser in reichen der Schule gelingen. eigenverantwortliches Arbeiten an Projekten oder einer Aktion unterstützt dabei den Ansatz, dass Schüler*innen Aktion ist dabei eine große Motivation für Jugendliche. sich gegenseitig Informationen und Wissen zum Thema Zukunftsesser in Aktion bietet Schüler*innen daher den Lebensmittelwertschätzung und klimafreundliche Ernäh- Raum, sich bei Aktionen an ihrer Schule selbst einzubrin- rung weitergeben, auf Probleme aufmerksam machen und Aktion Kurzbeschreibung gen und einen Wandel hin zu einer klimafreundlicheren Anregungen für Verhaltensänderungen geben. Denn wer Zukunft aktiv zu gestalten. Dafür ist es auch wichtig, dass vermittelt eine glaubwürdige Botschaft mit geeigneter Ob Nudelreste, das halb aufgegessene Stück Pizza oder der letzte Rest vom Salat – Schüler*innen mit ihren Aktivitäten und Aktionen einen Ansprache besser als Jugendliche untereinander? Abfallmessung: bei dieser Aktion werden während der Mittagspause in der Mensa die Tellerreste aller direkten Bezug zu ihrer Lebenswelt herstellen können und Was werfen wir weg? Schüler*innen gemessen. Dadurch werden die täglichen Abfallmengen für alle sichtbarer. keine allzu abstrakten Inhalte oder Lösungsansätze thema- tisiert werden. Direkte Handlungen verfestigen Gelerntes ZUKUNFTSESSER IN AKTION – und zeigen den Schüler*innen, dass auch sie mit individu- SCHRITT FÜR SCHRITT ellen Taten etwas bewegen und verändern. So tragen die Ob eine persönliche Befragung von Schüler*innen in der Mensa und auf dem Pausen- konkreten Erfahrungen von Selbstwirksamkeit und Gestal- Aktiv werden: Befragung: hof oder eine Abstimmung zum „Lieblings-Klimagericht“ – Befragungen sind eine tungsfähigkeit während der Aktionen dazu bei, dass die Motivieren Sie eine Schüler*innengruppe dazu, sich Was esst ihr gerne? gute Möglichkeit der Teilnahme, um Interessen und Bedarfe abzufragen und ggf. Jugendlichen ihre Gestaltungskompetenzen stärken. selbstständig und kreativ mit dem Thema klimafreund- Rahmenbedingungen zu ändern. liche Ernährung und Lebensmittelwertschätzung ausei- nanderzusetzen. Mit einer Blindverkostung von Milch und pflanzlichen Drinks soll der Geschmackssinn EXKURS: GESTALTUNGSKOMPETENZ 6 Ideen finden: Blindverkostung: angeregt und Interesse geweckt werden. Es gilt dabei, Neues auszuprobieren und in (siehe auch S. 12) Lassen Sie die Gruppe zunächst eigene Aktionsideen Probiert doch mal! Bezug auf Geschmack und Klimaauswirkungen ins Gespräch zu kommen. Zukunftsesser in Aktion stärkt vor allem diese sammeln. Falls dieser keine konkreten Einfälle kommen, Kompetenzen: nehmen Sie unsere Aktionsideen zur Hand und überle- l „ sich und andere motivieren können, aktiv zu gen sich gemeinsam, was sich davon an der Schule gut Was passiert vor der eigenen Haustür zum Thema Wertschätzung von Lebens- werden“ umsetzen lässt. Kooperation: mitteln und Ressourcen? Was ist vor Ort los, welche Initiative ist aktiv? l „gemeinsam mit anderen handeln und planen zu l Welche Interessen hat die Gruppe? Lokale Initiativen Der Austausch mit einer lokalen Initiative fördert das Bewusstsein, wie ganz praktisch können“ l Wofür können sich die Schüler*innen motivieren? in unserer Stadt Lebensmittel vor dem Wegwerfen bewahrt werden können und welche Möglichkeiten es l Was schließt an ihrer Lebenswelt an? zur regionalen Produktion von Lebensmitteln gibt. Rahmenbedingungen klären: l Wie viel Zeit ist für Planung und Umsetzung vorhanden und kann investiert werden? Wie groß ist eigentlich die Klimaauswirkung von einem Fleischgericht im Verhältnis zu einem l Gibt es besondere Anlässe in ihrer Schule wie z. B. ein Kochbuch: rein pflanzlichen Gericht? Welche Gerichte belasten das Klima wenig, welche viel? Sommerfest oder ein Tag der offenen Tür, bei dem eine Unsere Zukunfts- Durch die Erarbeitung eines Kochbuchs lernen Schüler*innen klimafreundliche Ge- Aktion stattfinden und präsentiert werden soll? esser-Lieblings- richte kennen und wählen interessante Gerichte für die Mensa und für zu Hause zum l Wen möchten Sie mit der Aktion erreichen? gerichte Nachkochen aus! l Wie können andere Bereiche in der Schule, wie etwa die Mensa, miteingebunden werden? TIPP Die Umsetzung einer Aktion an Ihrer Schule sollte zu den dortigen Gegebenheiten und natürlich zu den Interessen der Schüler*innen passen. Die Aktionsbeschreibungen können Sie daher als Planungsbasis nehmen und nach Ihren Bedürfnissen und Wünschen anpassen. 5 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (2018). Zukunft? Jugend fragen! Nachhaltigkeit, Politik, Enga- gement - eine Studie zu Einstellungen und Alltag junger Menschen. Abrufbar unter: https://www.bmu.de/fileadmin/Daten_BMU/ Pools/Broschueren/jugendstudie_bf.pdf. Abgerufen am 19.2.2021 6 Programm Transfer 21 (2007). Orientierungshilfe. Bildung für nachhaltige Entwicklung in Sekundarstufe I. Abrufbar unter: www.transfer-21.de/daten/materialien/Orientierungshilfe/Orientierungshilfe_Kompetenzen.pdf. Abgerufen am 19.2.2021. Weiterführender Link zum Thema: www.bne-portal.de
Kapitel 3 KLIMAFREUNDLICHE SCHULVERPFLEGUNG | 17 KLIMAFREUNDLICHE KLIMAFREUNDLICHER SPEISEPLAN EXKURS: ZUNEHMENDE BEDEUTUNG DER SCHULVERPFLEGUNG Durch eine Überprüfung des Speiseplans können Potenziale für eine klimafreundlichere – und gleichzeitig attraktive und gesunde – Verpflegung aufgezeigt werden. Ziel ist es, die GEMEINSCHAFTSVERPFLEGUNG Bundesweit gibt es mehr als 110.000 Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung – etwa 75 Prozent ganzheitlich umsetzen Qualität zu verbessern und somit die Akzeptanz zu erhöhen. davon sind Schulen und Kitas. Immer weniger Kin- der und Jugendliche nehmen ihre Mittagsmahlzeit zu Mehr Vielfalt durch pflanzliche Gerichte Hause ein. In Deutschland nutzen mittlerweile über Neben Angeboten und Aktivitäten für den Unterricht und im l Die Vielfalt pflanzlicher Lebensmittel sollte genutzt wer- sechs Millionen Kinder und Jugendliche Ganztagsan- Rahmen von Aktionen lohnt es sich, auch den Speiseplan den, um tierische Speisekomponenten mit hohen Treib- gebote in Kitas und allgemeinbildenden Schulen – und die grundsätzlichen Rahmenbedingungen der Mensa hausgas-Emissionen zu ersetzen, etwa durch Hülsen- mit steigender Tendenz angesichts des weiteren Aus- in den Blick zu nehmen. Um Veränderungsprozesse anzu- früchte, Getreideprodukte, Nüsse, Kerne und Samen. baus an Ganztagsschulen. Da immer mehr Menschen stoßen, gilt es gemeinsam mit Verpflegungsbeauftragten, täglich in Einrichtungen der Gemeinschaftsverpfle- Küchenpersonal, Schulleitung und Caterer in den Aus- Regional-saisonale Gerichte bevorzugen gung essen, liegt hier ein großes Potenzial für mehr tausch zu kommen. l Durch ein saisonales und überwiegend regionales An- Klimaschutz. gebot können lange Transportwege bei der Beschaffung Die folgenden Ansatzpunkte und Tipps unterstützen Ihre der Zutaten vermieden werden. Jeden Tag werden in Kitas und Schulen große Men- Schule bei der Etablierung einer klimafreundlichen Schul- BIO gen an Essen weggeworfen – und auch die Spei- verpflegung: Verringerung der Fleisch- und Wurstmengen sepläne sind nicht immer gesund und nachhaltig. l Treibhausgase können eingespart werden durch den Durch die Vermeidung von Speiseabfällen und eine Austausch eines Fleischgerichtes durch ein fleischloses klimafreundliche Speiseplanung können Einrichtun- ARTIZIPATION UND AKZEPTANZFÖR- P Beobachtung der Tellerreste Gericht, durch eine Verringerung der Fleischportionsgrö- gen und ihre Verpflegungsdienstleister Kosten spa- DERUNG IM UNTERRICHT UND DURCH l Gerichte, bei denen viele Reste anfallen, sollten hinter- ße oder die Reduzierung von Rindfleisch auf dem Spei- ren und zugleich mehr Nachhaltigkeit auf den Teller AKTIONEN fragt oder ausgetauscht werden. Auch das Feedback der seplan. Rindfleisch kann durch Hühnchen oder vegeta- bringen. Schüler*innen sollte hierzu eingeholt werden. rische Alternativen ersetzt werden. Hier bietet es sich Durch die Beteiligung der Schüler*innen können vielfältige an, sich unter Beachtung der Nährwertangaben über die Aktivitäten im Schulalltag erlebbar und ein Bewusstsein Bestellvorgang optimieren Vielfalt von Fleischersatzprodukten zu informieren. für eine klimafreundliche Ernährung geschaffen werden. l Ohne funktionierendes Bestellsystem ist eine bedarfs- Die Verknüpfung von Theorie und Praxis erhöhen die Ak- gerechte Planung kaum möglich. Schüler*innen und El- Reisangebot verringern zeptanz für die Mittagsverpflegung und die Bereitschaft für tern sollten über die Wichtigkeit einer gewissenhaften l Reisgerichte sollten nur gelegentlich angeboten wer- Handlungsveränderungen. Dies geschieht über die Thema- Bestellung informiert werden. den, da beim Reisanbau Methangas entsteht und Reis tisierung im Unterricht und die konkrete Einbeziehung der überwiegend aus Asien importiert wird. Reis kann durch Schüler*innen in Aktivitäten der Mensa, zum Beispiel bei Austausch zwischen Caterer/Küchenleitung, Schulleitung Weizen- oder Dinkelreis, Graupen, Hirse oder Couscous der Abfallmessung. und Schüler*innen einrichten ersetzt werden. l Ein regelmäßiger Austausch hilft, Gründe für erhöhte Speiseabfälle schneller zu erkennen und gemeinsam Einsatz ökologisch erzeugter Lebensmittel EDUZIERUNG VON SPEISEABFÄLLEN R Lösungen zu entwickeln. l Die ökologische Landwirtschaft ist im Vergleich zur kon- DURCH REGELMÄßIGE ABFALL- ventionellen Landwirtschaft klimaschonender. Durch Um MESSUNGEN stellen einzelner Produktgruppen kann eine kostengüns- tige Einführung von Bio-Lebensmitteln erzielt werden. Durch Abfallmessungen Ursachen erkennen WEITERE INFOS l Aus der Analyse von Teller- und Ausgaberesten ergeben sich für die Einrichtungen und Verpflegungsanbieter Hintergrundinformationen, Umsetzungsanleitungen konkrete Verbesserungsvorschläge für die Essenspla- sowie ein Berechnungstool finden Sie im Ratgeber WEITERE INFOS nung. Eine bedarfsgerechte Kalkulation der Produktion „Abfallarme Schulverpflegung“ und der Portionsgrößen führen meist zu geringeren Aus- www.kita-schulverpflegung.nrw/ratgeber-abfallarm Anregungen zur Umsetzung, Speiseplanchecks und gabe- und Tellerresten. Informationen zur Akzeptanzförderung erfahren Sie im Handlungsleitfaden „Klimagesunde Schulverpflegung“ www.kita-schulverpflegung.nrw/klimagesund-leitfaden Konkrete Ideen für klimafreundliche Rezepte finden Sie hier: www.kita-schulverpflegung.nrw/klimafreundliche- rezepte
Kapitel 4 HINTERGRUNDWISSEN | 19 HINTERGRUNDWISSEN CO2-AUSSTOß PRO 100 GRAMM LEBENSMITTEL8 l Der Transport von Lebensmitteln bis in den Super- markt ist nur für einen relativ kleinen Teil der lebens- mittelbezogenen Emissionen verantwortlich. Der Trans- „Klimaschutz und Ernährung“ CO2 in Gramm 1.690 g port durch Verbraucher*innen nach Hause ist wiederum von großer Bedeutung. Hier stellen wir Ihnen wesentliche Hintergrundinformatio- ELCHE FAKTOREN SPIELEN FÜR DIE W 1.500 Wichtige Ursachen für eine hohe Klimabelastung in der nen zu den Zusammenhängen unserer Ernährungsweisen KLIMABILANZ VON LEBENSMITTELN Landwirtschaft sind u. a. Methanemissionen durch Wie- mit dem Klima sowie weiterführende Links zusammen. EINE ROLLE? derkäuer und der Einsatz von künstlichem und tierischem Dünger. Des Weiteren spielen negative Landnutzungsände- Treibhausgase entstehen entlang der gesamten Produktions- rungen wie zum Beispiel die Umwandlung von unberührter UNSER ESSEN HAT GLOBALE kette von der Landwirtschaft über die Verarbeitung bis hin Natur/Brachland in Acker- und Weideland eine Rolle. Auch AUSWIRKUNGEN zu den Verbraucher*innen. für Verarbeitung, Transport, Kühlung und Verpackung von 1.000 Lebensmitteln wird Energie aufgewendet, bei deren Produk- Ernährungsbedingte Emissionen sind insgesamt für gut Um die Belastung durch einzelne Lebensmittel bewerten tion ebenfalls CO2 entsteht. ein Viertel aller freigesetzten Treibhausgase weltweit ver- zu können, müssen daher alle Schritte der Produktion und antwortlich. Wer in Deutschland lebt, isst im Durchschnitt des Konsums betrachtet werden. Das Ergebnis wird häufig jährlich 500 Kilogramm Lebensmittel, deren Produktion als CO2-Fußabdruck oder Klimabilanz bezeichnet. Hierbei fast zwei Tonnen Kohlendioxid verursacht. Das hat enorme ist zu beachten, dass immer nur von Durchschnittswerten CO2-ÄQUIVALENTE AUS DEM BEREICH ERNÄHRUNG 590 g 9 Auswirkungen auf das globale Klima. gesprochen werden kann. Die jeweiligen Bedingungen PRO PERSON IN DEUTSCHLAND (etwa beim Anbau oder bei Lagerung) und somit auch die 500 Auswirkungen auf das Klima an jedem Bereich der Kette 9% können sich unterschiedlich auswirken. Getreide & 1% Eier & WAS HAT UNSERE ERNÄHRUNG MIT DEM KLIMA 270 g Getreide- Eierwaren 7 erzeugnisse ZU TUN? Die Herstellungsprozesse für jedes einzelne Lebens- mittel unterscheiden sich – selbst für auf den ersten 6% Obst 3% Fisch & Fischerzeugnisse Blick gleiche Lebensmittel wie Frischmilch mit 1,5% Fett. 15 g 20 g 19% Mobilität Je nach Anbauregion und -verfahren, Saison, Wetter- 0 5% Zucker & Zuckerwaren Sonstiger und Niederschlagsschwankungen kann dabei auch die Konsum 39% Menge der freigesetzten Treibhausgase variieren. Nähe- 4% Gemüse 24% 15% Ernährung Kartoffeln Möhren Geflügel Sahne Rindfleisch rungswerte finden Sie in der Abbildung auf Seite 19. Milch & 35% Fett 3% Milchprodukte 14% Kartoffeln & öffentliche 6% 7% Heizung Kartoffel- Emissionen erzeugnisse Strom WAS SIND CO2-ÄQUIVALENTE? Neben dem wichtigsten von Menschen verursachten ZENTRALE ASPEKTE AUF EINEN BLICK 2% Pflanzliche Treibhausgasausstoß pro Kopf in Deutschland nach Konsum- Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) gibt es weitere Treib- Öle & Fette bereich im Jahr 2017 hausgase wie beispielsweise Methan und Lachgas, l Pflanzliche Lebensmittel verursachen im Allgemeinen 2% 41% die oft bei landwirtschaftlichen Prozessen entste- erheblich weniger schädliche Klimagase als tierische Sonstiges Fleisch & hen. Die verschiedenen Gase tragen nicht in glei- Lebensmittel. Die mit großem Abstand ungünstigste Fleischerzeugnisse Emissionen in Verbindung mit Lebensmitteln entstehen chem Maße zum Treibhauseffekt bei und verbleiben Klimabilanz weist Rindfleisch auf, und auch Lamm- vom Anbau auf dem Acker bis zum Teller. Die Treibhaus- unterschiedlich lange in der Atmosphäre. So wirkt fleisch und Käse sind mit hohen Emissionen verbunden. gase, die vorrangig ausgestoßen werden, sind Methan sich zum Beispiel Methan in der Erdatmosphäre (CH4 ), Lachgas (N2O) und Kohlendioxid (CO2 ). Dabei wei- 25-mal klimabelastender aus als CO2. Zur besseren l Produkte aus ökologischer Landwirtschaft schneiden sen natürlich nicht alle Lebensmittel gleich hohe Treib- Vergleichbarkeit werden Treibhausgase entspre- hinsichtlich ihrer CO2-Bilanz insgesamt besser ab als hausgas-Emissionen auf: Es gibt einige Lebensmittel, die chend ihrem globalen Erwärmungspotenzial auf die Produkte aus konventionellem Anbau. deutlich geringere Emissionswerte aufweisen als andere. Wirksamkeit von CO2, in sogenannte CO2-Äquiva- Geringe Emissionen sind zum Beispiel mit der Erzeugung lente, umgerechnet. CO2-Äquivalente sind sozusa- l Die Treibhausgase, die durch die Produktion in beheizten von Getreideprodukten, Gemüse, Obst, Nüssen und Hül- gen ein Maß für die Klimaschädlichkeit. Gewächshäusern entstehen, übersteigen die Emissio- senfrüchten verbunden. Hohe Emissionen sind dagegen nen von Freilandgemüse um ein Vielfaches. vor allem verbunden mit der Erzeugung tierischer Pro- dukte wie Fleisch oder Käse. Der jeweilige Treibhausgas- l Auch die Verarbeitung von Obst und Gemüse zu K onserven wert hängt von verschiedenen Faktoren ab. und Tiefkühlware weist eine deutlich schlechtere Klima- bilanz auf als die unverarbeiteten Varianten. Besser schneiden saisonale Produkte aus der Region ab. 7 8 Umweltbundesamt (2017). Treibhausgasausstoß pro Kopf in Deutschland nach Konsumbereich. Abrufbar unter: www.umweltbun- Quelle der Zahlen: Eaternity-App (Stand November 2020). Die CO2-Angaben sind Durchschnittswerte und unterliegen Schwankun- desamt.de/themen/wirtschaft-konsum/konsum-umwelt-zentrale-handlungsfelder#umweltrelevanz-und-prioritare-bedarfsfelder. gen aufgrund der angewandten Kriterien. Abgerufen am 19.2.2021 9 WWF (2012). Klimawandel auf dem Teller. Abrufbar unter: https://www.wwf.de/fileadmin/user_upload/Klimawandel_auf_dem_Teller.pdf. Abgerufen am 19.2.2021
20 | HINTERGRUNDWISSEN HINTERGRUNDWISSEN | 21 WESHALB SIND TIERISCHE LEBENS- REGIONALITÄT UND SAISONALITÄT WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN FÜR LEHRKRÄFTE MITTEL KLIMASCHÄDLICHER ALS MÜSSEN ZUSAMMEN GEDACHT WERDEN PFLANZLICHE KOST? Thema Titel und Link Herausgeber Wer kennt ihn nicht, den Vergleich von deutschen Äpfeln Wenn Bakterien in den Mägen von Wiederkäuern Heu im Winter mit neuseeländischen Äpfeln? – Da kann der neu- und Gras zersetzen, entsteht das stark klimaschädliche seeländische Apfel nämlich schon mal besser abschneiden. Klimaschutz: www.bmu.de/themen/klima- Bundesministerium für Umwelt, Gas Methan. Bereits eine einzelne Kuh gibt bei der Ver- Das hängt damit zusammen, dass die Kühlung von Lebens- energie/ Naturschutz und nukleare Sicherheit dauung täglich bis zu 300 Liter Methan in die Luft ab. mitteln zur Lagerung sehr energieintensiv ist und somit auch Klima allgemein Klima I Energie: www.umweltbundesamt.de/ Das ist der wichtigste Grund für die schlechte Klimabi- zu einem höheren Ausstoß von CO2 führt. Das kann sogar themen/klima-energie Umweltbundesamt lanz von Rind- und Lammfleisch, Käse und Butter. Hühner einen langen Transportweg wieder ausgleichen, indem und Schweine sind keine Wiederkäuer, daher weist ihr große Mengen gleichzeitig per Containerschiff transpor- Fleisch im Vergleich zu Rind eine etwas bessere Klima- tiert werden und sich CO2 Emissionen dadurch im Verhält- bilanz auf. Doch für alle Fleischsorten gilt: Für die Erzeu- nis reduzieren. Daher ist es für das Klima am besten, wenn Klimaschutz schmeckt: www.verbraucher- Klimaschutz und gung wird deutlich mehr Energie benötigt als für die man regional produzierte Lebensmittel (vor allem Obst und zentrale.de/sites/default/files/2019-05/ Verbraucherzentrale NRW Ernährung gleiche Menge an pflanzlicher Nahrung – hauptsächlich für Gemüse) dann konsumiert, wenn sie frisch vom Freiland Flyer_Klimaschutz_schmeckt.pdf die Herstellung des Tierfutters. geerntet werden. So können doppelt Treibhausgase einge- spart werden. Zum einen für den Transport und zum ande- Die Herstellung von pflanzlichen Produkten wie Obst, ren für eine lange Kühlung. Regionale Lebensmittel haben Klimawandel auf dem Teller: www.wwf.de/ Klimaschutz und Gemüse, Getreide, Hülsenfrüchte und Nüsse ist dagegen außerdem den Vorteil, dass sie mit Frische und der Unter- fileadmin/user_upload/Klimawandel_auf_ WWF Deutschland Ernährung wesentlich klimafreundlicher. Während bei der Produk- stützung lokaler Landwirt*innen punkten können. dem_Teller.pdf tion eines Kilos Rindfleisch rund 14 Kilogramm Kohlen- dioxid-Äquivalente freigesetzt werden, verursacht die Erzeugung eines Kilos Gemüse, beispielsweise Bohnen, nur BEDEUTUNG DER TRANSPORTWEGE Klimaschutz und #ziek – Zusammen ist es Klimaschutz: Bundesministerium für Umwelt, 150 Gramm Kohlendioxid. Ernährung www.bmu.de/ziek/klimaschutz-schmeckt Naturschutz und nukleare Sicherheit Die Bedeutung des Transports von Lebensmitteln für die gesamte Klimabilanz eines Produktes ist nicht der ent- ÖKOLOGISCHE IM VERGLEICH ZU KON- scheidende Faktor. Trotzdem gibt es natürlich mehr oder VENTIONELLER LANDWIRTSCHAFT10 weniger klimafreundliche Transportwege. Besonders Lebensmittelver- Lebensmittelverschwendung: Plattformen: klimaschädlich ist der Transport per Flugzeug: Er verur- schwendung und www.bzfe.de/lebensmittelverschwen- Bundeszentrum für Ernährung Ökologischer Anbau von Lebensmitteln hat im Vergleich sacht je Tonne Lebensmittel und Kilometer bis zu 90-mal -wertschätzung dung-1868.html zu konventionellem Anbau einige Vorteile für das Klima mehr Treibhausgase als der Hochseeschiff-Transport und und die Umwelt. Ökologische Betriebe erzeugen im Durch- rund 15-mal mehr als Transporte per Lkw. Entscheidender schnitt pro Hektar Fläche weniger CO2, da auf synthetische für die CO2 Bilanz ist, wie Verbraucher*innen die Lebens- Klimaschutz beim Essen und Einkaufen: Dünger und Pflanzenschutzmittel verzichtet wird, die in der mittel transportieren. Wenn man mit dem Auto fährt, um Klimaschutz und www.verbraucherzentrale.de/wissen/le- Verbraucherzentrale NRW Erzeugung sehr energieintensiv sind. Außerdem wird bei der regional erzeugte Lebensmittel extra beim Hof ein paar Ernährung bensmittel/gesund-ernaehren/klimaschutz- Ausbringung Lachgas freigesetzt, das 300-mal klimaschäd- Kilometer weiter zu kaufen, ist der Vorteil fürs Klima verlo- beim-essen-und-einkaufen-10442 licher ist als Kohlendioxid. Ein weiterer Vorteil des ökologi- ren. Es ist daher deutlich klimafreundlicher, Großeinkäufe schen Landbaus ist die allgemein bessere Bodenqualität, mit reduzierten Fahrtwegen zu planen und Einkäufe mit die zur Humusbildung beiträgt. So kann mehr CO2 gebun- dem Fahrrad oder zu Fuß zu erledigen.11 Saisonkalender & Regionale Lebensmittel: den, statt zusätzlich freigesetzt zu werden, wie es durch Saisonalität und www.verbraucherzentrale.nrw/saisonkalender eine intensive Bewirtschaftung geschieht. Die tatsächliche Verbraucherzentrale NRW Regionalität www.verbraucherzentrale.nrw/regionale- Klimabilanz einzelner Produkte bzw. Betriebe kann, wie lebensmittel schon erwähnt, auch zwischen ökologischen und kon- ventionellen Betrieben variieren, je nach individuellem Betriebsmanagement. WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN FÜR SCHÜLER*INNEN Der Klimawandel: www.bmu-kids.de/wis- Bundesministerium für Umwelt, Klimawandel sen/klima-und-energie/klima/klimawandel/ Naturschutz und nukleare Sicherheit Ursachen des Klimawandels: www.bmu- Ursachen des Bundesministerium für Umwelt, kids.de/wissen/klima-und-energie/klima/ Klimawandels Naturschutz und nukleare Sicherheit klimawandel/ursachen-des-klimawandels/ Klimaschutz schmeckt: www.verbraucher- 10 Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (2018). Klimaschutz und Landwirtschaft – Welche Vorteile bietet der Ökolandbau? Abruf- Klimaschutz und zentrale.de/sites/default/files/2019-05/ Verbraucherzentrale NRW bar unter: www.oekolandbau.de/landwirtschaft/umwelt/klima/klimaschutz-und-landwirtschaft. Abgerufen am 19.2.2021 Ernährung Flyer_Klimaschutz_schmeckt.pdf 11 Ifeu-Institut Heidelberg (2009). Ökologische Optimierung regional erzeugter Lebensmittel: Energie- und Treibhausgasbilanzen. Abrufbar unter: www.ifeu.de/wp-content/uploads/Langfassung_Lebensmittel_IFEU_2009.pdf. Abgerufen am 19.2.2021
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