Programm 3 2022 - Haus für Poesie
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Programm 3 2022
Impressum Haus für Poesie Knaackstraße 97 (Kulturbrauerei) | 10435 Berlin Tel +49. 30. 48 52 45-0 mail@haus-fuer-poesie.org Fax +49. 30. 48 52 45-30 www.haus-fuer-poesie.org hausfuerpoesie hausfuerpoesie hausfuerpoesie Online-Programm: www.kanalfuerpoesie.org Poetische Bildung: www.kommzursprache.org Abonnieren Sie unseren monatlichen Newsletter: haus-fuer-poesie.org/de/newsletter Tickets erhalten Sie online oder an der Abendkasse. Programmänderungen vor- behalten. Bei Veranstaltungsausfall erstatten wir den Eintrittspreis. Im Haus für Poesie gilt die 2G-Regelung plus Maske (FFP2) plus tagesaktueller Test. Bitte kommen Sie getestet zur Veranstaltung. Dreifach geimpfte BesucherInnen benötigen keinen zusätzlichen tagesaktuellen Test. BesucherInnen mit Berlinpass und Geflüchtete erhalten Tickets zum Preis von 3 €. Der Veranstaltungsraum im Haus für Poesie ist barrierefrei. Das Haus für Poesie wird gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa des Landes Berlin. Das Haus für Poesie empfiehlt: Hotel Birgit Schwedter Str. 15 | 10119 Berlin Buchhandlung Die Insel Greifswalder Str. 41 | 10405 Berlin ECHOO Konferenzdolmetschen www.echoo.de REDAKTION Matthias Kniep | Christiane Lange | Karla Reimert Montasser | Heiko Strunk | Anna Ullrich | Thomas Wohlfahrt (V.i.S.d.P.) www.studio-stg.com ART DIRECTION studio stg DRUCK Fata Morgana HINWEIS ZU FILM-, FOTO- UND TONAUFNAHMEN Die Veranstaltungen des Hauses für Poesie werden zu Dokumentations- und Werbezwecken gefilmt und fotografiert. Eine Auswahl wird auf der Website haus-fuer-poesie.org und in Sozialen Netzwerken veröffentlicht. Das Haus für Poesie macht von jeder Veranstaltung eine Audioaufnahme, die auf der Website des Hauses für Poesie publiziert und über Soziale Netzwerke geteilt werden kann. Die Film-, Foto- und Tonaufnahmen werden im Archiv des Hauses für Poesie gespeichert. Weitere Informationen zum Datenschutz finden Sie auf www.haus-fuer-poesie.org BILDNACHWEIS Christensen: gezett | Ditzler: Michael Lyons | Dombrowski: Tina Peißke | Geist: gezett | Lupette: Emilia Quipildor Albornoz | Ostermaier: Kunstverlust eV/Suhrkamp Verlag | Parr: Thomas Aurin | Schulz: gezett | Schwarz: Natalia Kovaleva | Stolterfoht: Dirk Skiba | Stucki: Thomas Aurin | Unger: privat
DI 1.3. 19.30 Uhr 6/4 € Haus für Poesie Mit Klaus-Jürgen Liedtke Übersetzer und Herausgeber | Peter Borum Herausgeber und Literaturwissenschaftler, Kopenhagen | Daniel Falb Dichter, Berlin | Mette Moestrup Dichterin, Kopenhagen | Moderation Maren Jäger Literaturwissenschaftlerin, Berlin Sich selber sehen möchte die Welt Aus dem Nachlass von Inger Christensen Inger Christensen (geboren 1935 in Vejle, gestorben 2009 in Kopenhagen) war und ist gewiss die Dichterin der letzten Jahrzehnte, die gemeinsam mit Friederike Mayröcker am meisten verehrt wird. Niemand, der dabei war, wird ihre Lesungen vergessen, das weiche Deutsch, die leichte, sich hebende Sprachmelodie. Das beschwörende „die aprikosenbäume gibt es, die aprikosen bäume gibt es“. Nicht allein mit ihren Texten, auch mit ihrer Stimme stellte sie ihre Fragen an die Welt, buchstabierte sie das „alfabet“ der Erkenntnis. Zu hören ist sie auf vielen Aufnahmen, u.a. auf lyrikline.org , zu lesen in schönen Bänden, die vor allem im verdienstvollen Kleinheinrich Verlag herausgegeben wurden. Gedichte, Erzählungen und Essays aus dem Nachlass versammelt ein Band, den Klaus-Jürgen Liedtke im Kleinheinrich Verlag jüngst veröffentlichte: Sich selber sehen möchte die Welt, mit Bildern von Olav Christopher Jenssen. Etliche der Texte schrieb sie auf Deutsch, andere hat Klaus-Jürgen Liedtke nun übersetzt. Eröffnet wird der Band programmatisch mit Texten an Thomas Kling und Oskar Pastior: Tote sprechen mit anderen Toten, beschlossen mit Mo ments musicaux: Messiaen, Bach, Schubert, Strawinsky lösen Momente der Erinnerung aus. Um Erinnerung, um Archiv und um Weiterwirken wird es in Gespräch und Lesung gehen. Der Herausgeber des Bandes Klaus-Jürgen Liedtke, Peter Borum, der Sohn von Inger Christensen und Hüter ihres Nachlasses, sowie die DichterInnen Daniel Falb und Mette Moestrup lesen Texte und sprechen mit Maren Jäger darüber, wie einfluss reich das Werk von Inger Christensen für ihr Schreiben war und ist. Die Veranstaltung wird gedolmetscht. Mit freundlicher Unterstützung der Königlich Dänischen Botschaft und ECHOO Konferenzdolmetschen
MI 2.3. 19.30 Uhr 6/4 € Haus für Poesie Lesung & Gespräch mit Polina Barskova Dichterin, Berkeley | Daniel Jurjew Übersetzer und Schriftsteller, Frankfurt am Main | Olga Martyno- va Dichterin und Übersetzerin, Frankfurt am Main | Moderation Steffen Popp Dichter und Übersetzer, Berlin GEGENWARTSPROOF: JELENA SCHWARZ Prahlerisch der Flötist, unbändig der Gott Jelena Schwarz (geboren 1948 in Leningrad, gestorben 2010 in Sankt Petersburg) galt als wichtigste Lyri kerin der inoffiziellen Lyrikszene in Petersburg. Ihr Freund, der Dichter Oleg Jurjew, stellte sie in eine Reihe mit DichterInnen wie Alexander Block, Ossip Mandelstamm, Anna Achmatowa oder Marina Zwetajewa. Unter Intellektuellen und Schrift stellerInnen fanden ihre Gedichte zunächst Verbreitung als gebundene Schreibmaschinenkopien, den soge nannten Samisdatbüchern. Mitte der 1980er Jahre erschien Schwarz’ erster Gedichtband in den USA. In ihrer Heimat wurden ihre Gedichte erst nach der Perestroika gedruckt. In ihren Texten verbindet Schwarz Verspieltheit mit äußerster Strenge. Sie wusste, die eigentliche Subversion besteht in der Wahrung der Form (ein mal sogar mit ironischem Rückgriff auf die Regelpoetik des französischen Klassizismus). Ihr zentrales Thema ist die Begegnung von Mensch und Schöpfergott. Schwarz’ Gedichte wurden das erste Mal in den 1990er Jahren ins Deut sche übersetzt. Jetzt liegt mit Buch auf der Fensterbank und andere Gedichte (Matthes & Seitz 2022) eine großzügige Auswahl aus ihrem Gesamtwerk vor, die von Daniel Jurjew herausgegeben und übersetzt wurde. Mit freundlicher Unterstützung von ECHOO Konferenzdolmetschen
Jelena Schwarz Gedichte der Füchsin (Auszug) Die Füchsin hat in ihrem flauschigen Fell, Mitten im Fuchsrot Ein feinstes Härchen – Dieses Härchen zerstört Die rostigen Schnappeisen des Todes, Das seidene Fangnetz des Lebens. In seiner länglichen Zwiebel Verbirgt sich der Name Und ist Kraft eingenäht, Für den, der es herausreißt und schwingt, – Für den hat die Liebe die ganze Welt vergoldet. Und im dumpfen Fell der Menschheit Ist die Füchsin selbst ein solches Härchen. Zu lesen in: Buch auf der Fensterbank und andere Gedichte (Matthes & Seitz 2022), übersetzt und herausgegeben von Daniel Jurjew
DO 10.3. 20 Uhr 16/8€ Deutsche Oper Bismarckstr. 35 Lesung & Konzert mit Léonce W. Lupette Dichter, Buenos Aires | Flurina Stucki Sopran, Berlin | John Parr Pianist, Berlin LIEDER UND DICHTER Harawi Olivier Messiaens (geboren 1908 in Avignon, gestorben 1992 in Clichy, Hauts-de-Seine) 1945 entstandener Zyklus Harawi ist ein einziger Hymnus auf die Liebe. Die vertonten Gedichte stammen vom Komponisten selbst. Seine Inspirationsquellen reichen von südamerikanischen Volksliedern über Vogelstimmen – Messiaen war leidenschaftlicher Hobby-Ornithologe – bis hin zum urbanen Surrealismus. Das alles verschmilzt in Harawi kunstvoll zu einer Klangsprache voller Überschwang und Zärtlichkeit. Messiaen wurde mit Werken, die in deutscher Kriegsgefangenschaft ent standen, wie dem Quatuor pour le fin du temps oder dem Klavierzyklus Vingt regards sur l’enfant-Jésus, zu einem der bedeutendsten Kompo nisten seiner Generation. Harawi ist der erste Teil seiner Tristan-Trilogie. Der Dichter Léonce W. Lupette (geboren 1986 in Göttingen) reagiert auf die Lieder mit eigens für diese Veranstaltung geschriebenen Texten. Er ist ein in jeder Beziehung sprachmächtiger Schriftsteller, der zwischen Europa und Südamerika pendelt und aus dem Spanischen, Portugiesischen, Eng lischen und Französischen übersetzt. Eine gemeinsame Veranstaltung von Deutsche Oper Berlin und Haus für Poesie Tickets erhalten Sie im Ticketshop der Deutschen Oper
Poetische Bildung SelbstVERSuche spezial Pflanzaktion + Workshop SA 12.3. + MO 14.3. 10 und 16 Uhr 8/6 € S-Bahnhof Heiligensee + Haus für Poesie mit Isabel Cole und Birgit Kreipe Wald pflanzen, Wald schreiben 2022 Nachdem unsere erste Aktion in Kooperation mit waldschaffen.de großen Anklang gefunden hat, gibt es erneut einen zweiteiligen Workshop mit Isabel Cole und Birgit Kreipe. Im ersten, praktischen Teil bieten wir eine Exkursion in die Stolper Heide an, um mit Revierförster Peter Cyriax Rotbuchen zu pflanzen. Damit unterstützen wir die allmähliche Umwandlung einer Fichten- Monokultur in einen klimaresistenteren Mischwald – ein kleiner, aber greifbarer Beitrag, um den Klimaschutz zu stärken. Peter Cyriax wird uns in die ökologischen Zusammenhänge des Waldes, seine Funktionen für die Stadt und die vielen Veränderungen und menschlichen Eingriffe, die der Wald in seiner Geschichte erlebt hat, einführen. Damit die Poesie nicht zu kurz kommt, werden wir unsere Eindrücke und Erfahrungen am Kreuzungspunkt von Klima und Wald, Natur und Stadt, Baum und Mensch im Workshop am darauffolgenden Montag auf Gedicht beispiele treffen lassen und selber Gedichte oder kurze Prosatexte verfassen. Für einige Stunden wollen wir ins „Nature Writing“ eintauchen oder, um mit Gerhard Falkner zu sprechen, „Gedichte en plein air“ schreiben und hören. Bei der Pflanzaktion, an der der Verein aufBuchen e. V. mitwirkt, können auch Nicht-Schreibende teilnehmen. Die Gruppengröße beträgt maximal 40 Leute. Wir werden draußen in Teams zusammenarbeiten. Was mitzu bringen ist: festes Schuhwerk, Arbeitskleidung, Arbeits- bzw. Gartenhand schuhe sowie Pausenverpflegung. Am Montagsworkshop können maximal zwölf Schreibende teilnehmen, die Teilnahme kos- tet 8 bzw. 6 Euro. Die Pflanzaktion ist kostenfrei. Anmeldungen bitte unter mitmachen@haus-fuer-poesie.org
MO 14.3. 19.30 Uhr 6/4 € Haus für Poesie Lesung & Gespräch mit Léonce W. Lupette Autor und Übersetzer, Buenos Aires | Klaus Laabs Übersetzer, Berlin | Moderation Esther Andradi Autorin, Berlin und Buenos Aires GEGENWARTSPROOF: JOSÉ LEZAMA LIMA Was machen die Resonanzen? José Lezama Lima (geboren 1910 in Havanna, gestorben 1976 ebenda), der Unbewegliche Wanderer, wie er sich selbst nannte, ist ein Jahrhundert dichter. Neben Alejo Carpentier ist er der große Meister des lateinameri kanischen Neobarocks, das durch eine ironisch überorchestrierte, mit Neologismen angereicherte Sprache, große Gelehrsamkeit und eine sich endlos verzweigende Syntax ge kennzeichnet ist. Um ein Äquivalent dafür zu finden, müsste man in der deutschen Literaturgeschichte bis zu Jean Paul zurückgehen. Mit Mitte 20 schrieb Lezama Lima das heute legendäre Gedicht Tod des Narziss, welches anhebt mit dem Vers: „Danae webt die vom Nil vergoldete Zeit“. Es folgten zahlreiche Gedichtbände und Essays, die den Ruhm des Autors stetig mehrten, obwohl er aufgrund seiner Homo sexualität in Castros Kuba alsbald in Ungnade fiel. Sein Gesamtwerk wur de gekrönt mit einem Roman-Diptychon, das, laut Julio Cortázar, alle Gat tungen mischt und transzendiert: Paradiso und das posthum erschienene Infer- no. Oppiano Licario. Die ZEIT urteilte über die deutsche Übersetzung von Paradiso: „ein irrer Ziegel, den niemand versteht – ein Klassiker.“ Die Übersetzer Léonce W. Lupette und Klaus Laabs sprechen über die damalige und heutige Bedeutung von Lezama Lima und berichten von der Unmöglichkeit, ihn zu übersetzen. Mit freundlicher Unterstützung des Instituto Cervantes
SO 20.3. 15 Uhr 6/4 € Friedrichshain Lyrischer Spaziergang mit Tom Schulz Dichter, Berlin Gedichte im Gehen mit Tom Schulz Gemeinsam mit DichterInnen erkun den wir das Gelände und befreien die Stadt aus der üblichen Falkfaltung. Eine Stadtführung der anderen Art, die gleichzeitig eine Entführung ins Weichbild Berlins und eine Anleitung zum kontrollierten Verlaufen darstellt. Lyrik entwirft Vorstellungswelten in variablem Maßstab und großen Bildwinkeln, sie ermöglicht einen schweifenden Blick auf die Stadt, die – wie durch ein Zirkularobjektiv – plötzlich neu und ganz anders gese hen und erlebt werden kann. Diesmal führt uns der Dichter Tom Schulz durch Friedrichshain. Mit dabei: Sie und Schulz’ Gedichte. Der Spaziergang dauert etwa eine Stunde und ist auf 12 TeilnehmerInnen begrenzt. Den genauen Startpunkt erfahren Sie über Ihr Online-Ticket.
MO 21.3. 19.30 Uhr 6/4 € Maschinenhaus Kulturbrauerei Lesung mit Ramy Al-Asheq, Berlin | Athena Farrokhzad, Schweden | Endre Kukorelly, Ungarn | Charlotte Warsen, Berlin | Michael Stauffer, Schweiz | Moderation Marie Kaiser Journalistin, Berlin Welttag der Poesie Seitdem er im Jahr 2000 ins Leben gerufen wurde, feiern wir ihn gemein sam: den UNESCO-Welttag der Poesie. AutorInnen aus verschiedenen Teilen der Welt lesen ihre Texte im Original – dazu erklingen die deutschen Übersetzungen. Der UNESCO-Welttag der Poesie würdigt den Stellenwert der Poesie, die Vielfalt des Kulturguts Sprache und die Bedeutung mündlicher Traditionen. Seit er vor 22 Jahren zum ersten Mal initiiert wurde, organisiert das Haus für Poesie gemeinsam mit seinen PartnerInnen die zentrale Veranstaltung in Deutschland. In diesem Jahr sind auf der Bühne zu erleben: Der syrisch-palästinensische Dichter Ramy Al-Asheq, der jetzt in Berlin lebt, Athena Farrokhzad, geboren in Teheran, lebt in Stockholm. Sie verschmilzt in ihrer Dichtung lyrische, politische und konzeptuelle Verfahren. Endre Kukorelly hält den poeti schen Spagat zwischen Ungarn und Deutschland, Charlotte Warsens Texte klingen „wie guter Jazz“, schrieb Nico Bleutge in der Süddeutschen Zeitung. Michael Stauffer, Künstler aus der Schweiz, ist bekannt für seine Spoken- Word-Performances. Unter der Schirmherrschaft der Deutschen UNESCO-Kommission Eine Gemeinschaftsveranstaltung des Hauses für Poesie und der Deutschen UNESCO- Kommission, der Akademie Schloss Solitude, dem Berliner Künstlerprogramm des DAAD, der Kulturstiftung Schloss Wiepersdorf sowie dem Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia
MI 23.3. 19.30 Uhr 6/4 € Haus für Poesie Lesung & Gespräch mit Albert Ostermaier Autor, München | Moderation Sandra Kegel Literaturkritikerin, Frankfurt BUCHPREMIERE UND DICHTERPORTRAIT TEER Albert Ostermaiers neue Gedichte kommen zur rechten Zeit. Sie sind bildkräftig, sie erzählen mit Intensität davon, „was das / war die zukunft und wie wir sie / zurückgewinnen“. Gegen die Zähflüssigkeit der Corona- Gegenwart, gegen das „ich lebe / in anführungszeichen“ setzt er Gedichte, die den Alltag erhellen, Zuversicht finden und zum Aufbruch verlocken: „der / horizont setzt seine sieben / segel“. Den Zumutungen der Zeit begegnet er mit Eigensinn: „die welt ist aus den fugen du / aber sagst wir fügen uns nicht“ und mit Lebenslust: „schau nur über dein herz ist / gras gewachsen roll es ein / und rauch es“. Und ganz nebenbei entwirft er eine neue Arithmetik der Liebe, die nicht nur die Gesetze der Mathematik außer Kraft setzt. Er ist ein vielfach ausgezeichneter Lyriker, viel gespielter Dramatiker, Roman autor, Librettist, Torwart der deutschen Autorennationalmannschaft, Kurator bei der DFB-Kulturstiftung und Festivalmacher, als Beispiel sei Lyrik am Lech angeführt – all dies macht Albert Ostermaier, der 1967 in München geboren wurde, zum überzeugenden literarischen Multitasker, der vermeintlich weit Auseinanderliegendes zusammenschließt. Sandra Kegel, Literaturkritikerin der F.A.Z., spricht mit ihm über seinen jüngst erschienenen Band, seine literarische Biografie und das Bestreben, scheinbar Disparates zusammenzubringen.
DI 29.3. 19.30 Uhr 6/4 € Haus für Poesie Lesung & Gespräch mit Dominik Dombrowski Dichter, Bonn | Katia Sophia Ditzler Dichterin, Berlin | Sylvia Geist Dichterin, Hannover | Sebastian Unger Dichter, Berlin | Moderation Matthias Kniep Heraus- geber und Übersetzer, Berlin | Nadja Küchenmeister Herausgeberin und Dichterin, Berlin Jahrbuch der Lyrik 20 22 Das Jahrbuch der Lyrik ist seit mehr als vier Jahrzehnten eine Institution innerhalb der deutschsprachigen Dichtung. Keine Anthologie, die sich der Gegenwartsdichtung widmet, ist wendiger, aktueller im Zugriff auf die lau fende Produktion. Christoph Buchwald war über die gesamte Dauer bis 2021 der ständige Herausgeber, der diesem besonderen Projekt seinen Stempel aufdrückte. Unter seiner Ägide sind 35 Jahrbücher erschienen. Die Anthologie hatte unterschiedliche verlegerische Heimaten, bevor sie 2017 vom Verlag Schöffling & Co. übernommen wurde. Seit diesem Jahr ist Matthias Kniep (geboren 1971 in Itzehoe) der neue ständige Herausgeber. Zu den Usancen des Jahrbuchs gehört seit jeher die Co-Herausgeberschaft. In der vergangenen Zeit übernahmen zum Beispiel Elke Erb, Marcel Beyer oder Dagmara Kraus diese Funktion. In diesem Jahr fiel die Wahl auf die Dichterin Nadja Küchenmeister (geboren 1981 in Berlin). Der 22er Jahrgang versammelt Texte von so vielen DichterInnen wie nie zuvor in der Geschichte des Jahrbuchs, 173 insgesamt. Vier der ausgewählten DichterInnen stellen an diesem Abend, gemeinsam mit den beiden HerausgeberInnen, das Buch und ihre Lieblingstexte darin vor.
OPEN POEMS / YOUNG POEMS: 2022 Bühne frei für die 15. Ausgabe der young und open poems! Einmal im Monat werden im Haus für Poesie gemeinsam Gedichte diskutiert, Textherstellungsmanöver und Übersetzungen erprobt sowie zeitge- nössische Poetiken unter die Lupe genommen. Bis Mai sammeln die young und open poems theoretisches sowie praktisches lyrisches Wissen, bevor am 17. Juni, zum Eröffnungstag des 23. poesiefestival berlin, und auf dem Lyrikmarkt am 19. Juni die Ergebnisse der Öffent- lichkeit präsentiert werden. Die Workshops werden von Nancy Hünger, Nadja Küchenmeister und Tanasgol Sabbagh geleitet. Die open poems 2022 (Leitung Nadja Küchenmeister) Deniz Bolat | Hannes Currle | Helene Proißl | Josephine Bätz | Konstantin Schmidtbauer | Liv Thastrum | Melanie Berger | Miedya Mahmod | Mirjam Wittig | Patrick Klösel | Samuel Kramer | Wanda Eckert | Josefine Berkholz (Hospitanz) Die young poems I 2022 (Leitung Nancy Hünger) Alicia Voigt | Anastasia Averkova | Anna Christina Hattler | Annika Böttcher | Clara Baudisch | Jan Böing | Juni Balbina Derichs | Lea Bickel | Lena Riemer | Melis Ntente | Mireia Casañas | Nike Rautenberg | Ramona Leukert | Ronja Lobner | Rosa Lobejäger | Vanessa Schulmann | Zoë Dackweiler Die Young Poems II 2022 (Leitung Tanasgol Sabbagh) Antonia Jürgensmann | Jule Weber | Julien Ismael | Katarina Gotic | Lea Wahode | Lisa Starogardzki | Ruta Dreyer | Sarah Stemper | Sophia Merwald | Sophie Aeschlimann | Stefan Ruiz | Sven Hassan | Tayiba Suleiman Workshoptermine (Änderungen möglich): FR 18.3.2022 + FR 25.3.2022 Die TeilnehmerInnenauswahl für die young und open poems 2022 ist abgeschlossen. Interessierte können sich für die Schreibwerkstätten 2023 wieder bewerben. Weitere Informationen dazu finden sich auf dem Blog kommzursprache.org
Aktuelles Gedichtwettbewerb für SchülerInnen Der British Council Deutschland und das Haus für Poesie veranstalten zum dritten Mal einen englischsprachigen Gedichtwettbewerb für SchülerInnen in Deutschland. Der Wettbewerb bietet SchülerInnen im Alter zwischen 13 und 18 Jahren die Gelegenheit, ihr kreatives Schreiben unter Beweis zu stellen und sich gleichzeitig mit zeitgenössischer englisch sprachiger Lyrik auseinanderzusetzen. Für den aktuellen Wettbewerb steht das Thema Klimawandel im Mittelpunkt. Weitere Informationen zum Wettbewerb und der Aufgabenstellung unter haus-fuer-poesie.org Teilnahmeschluss ist der 1. April 2022. Lyrikschaufenster auf dem #kanalfuerpoesie Im Lyrikschaufenster sprechen DichterInnen in kurzen Videos über Gedichte, zu denen sie einen besonderen Bezug haben, und sie lesen eigene Gedichte. Aktuell sind 70 Videos online, jeden Monat kommen neue dazu. Auf dem #kanalfuerpoesie finden sich die bisherigen und kommenden Lyrikschaufenster sowie zahlreiche weitere Lesungen, Ge- spräche und Performances aus dem Programm des Hauses für Poesie. Das Lyrikschaufenster wird gefördert vom Deutschen Literaturfonds im Rahmen des von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien geförderten Programms Neustart Kultur. poetry on the road Wenn Verse zu Bildern werden, dann ist Filmpoesie-Freitag. Im wö- chentlichen Rhythmus präsentieren das ZEBRA Poetry Film Festival und poetry on the road gemeinsam einen Poesiefilm auf Instagram. weiter (virtuell) im text | SO 27.3. | 13–16 Uhr Aus weiter im text wird weiter virtuell im text! Die offene Schreibwerk- statt für junge AutorInnen bis einschließlich 18 Jahre des Wortbau e.V. (ehemals Schreibende Schüler e.V.) geht weiter als virtuelle Schreib- werkstatt. Bei Interesse einfach unter pberg@schreibende-schueler.de melden. Gefördert vom Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung und in freundlicher Kooperation mit dem Fachbereich Kunst und Kultur im Bezirksamt Pankow. weiter im text ist ein Projekt des Wortbau e.V. in Zusammenarbeit mit dem Haus für Poesie.
Aktuelles lyrikklub | SO 27.3. | 18–20 Uhr An jedem letzten Sonntag im Monat trifft sich der lyrikklub. Wir be- sprechen gemeinsam frische Texte, lesen Lieblingsgedichte und Neu- erscheinungen, tauschen uns zu wichtigen Themen der Lyrik und des Lyrikbetriebs aus und aktualisieren unser Schreiben. Neue Mitglieder sind herzlich willkommen! Der lyrikklub wird von den TeilnehmerInnen selbst moderiert und findet derzeit ausschließlich digital statt. Anmeldung unter mitmachen@haus-fuer-poesie.org that 17.— 23.6. 2022 all poetry Akademie der Künste, Hanseatenweg
rikline Übersetzung aus dem brasilianischen Portugiesisch von Ly Michael Kegler Neu auf Ana Martins Marques Gedicht ohne Titel Ich kenne die Namen der Pflanzen nicht Aber ich kenne auch die meisten Namen der Leute in meiner Nachbarschaft nicht Anders als den Leuten ist das den Pflanzen egal Ich rede sie nicht mit Namen an und wenn ich ehrlich bin rede ich gar nicht mit ihnen Sie wollen nichts von mir und klagen nicht nur manchmal werfen sie Blätter ab oder gehen still ein Sie verändern sich andauernd ändern sich nie Einstweilen verbleiben wir so www.lyrikline.org listen to the poet
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