Rundbrief Nr. 2_Mai 2018 Von Nuria Frey / Nachhaltiges Wassermanagement Ein Personaleinsatz von COMUNDO

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Rundbrief Nr. 2_Mai 2018 Von Nuria Frey / Nachhaltiges Wassermanagement Ein Personaleinsatz von COMUNDO
Rundbrief Nr. 2_Mai 2018
Von Nuria Frey / Nachhaltiges Wassermanagement
Ein Personaleinsatz von COMUNDO

         Piuray-See bei Chinchero, 45 Minuten von Cusco entfernt. Hier wird fast die Hälfte des Trinkwassers für Cusco entnommen
         (© Nuria Frey, 2018)

Liebe Familie, Freunde und Bekannte                                       mehr als 44 Jahren bestehenden NGO in Cusco. Das CBC
                                                                          entstand als Antwort auf die Notwendigkeit, die Kennt-
Viel ist passiert seit meinem letzten Rundbrief, ihr ent-                 nisse und das überlieferte Verständnis der ruralen andi-
nehmt es schon ein wenig dem Titelfoto. Und irgendwie                     nen Welt in seiner historischen, soziokulturellen, wirt-
ist in Cusco schon (fast erschreckend rasch) der Alltag                   schaftlichen und Umweltdimension zu stärken und zu
eingekehrt und ich fühle mich richtig angekommen und                      fördern. Damit bildet das CBC ein Bindeglied am Schnitt-
zu Hause. Aber alles der Reihe nach.                                      punkt zwischen verschiedenen Kulturen, Fachgebieten
                                                                          und Welten. Es fördert mittels Forschung, Bildung und
Eine Kombination verschiedener Gründe hat dazu ge-                        Wissensverbreitung das Entstehen eigenständiger zivilge-
führt, dass ich aufs neue Jahr meine Partnerorganisation                  sellschaftlicher Akteure in einer demokratischen und
gewechselt habe. Seither arbeite ich beim Centro Barto-                   interkulturellen Gesellschaft.
lomé de Las Casas 1 (CBC, www.cbc.org.pe), einer seit
                                                                          Die Arbeit des CBC basiert auf verschiedenen Pfeilern:
                                                                          interkultureller Dialog; Staat, Gesellschaft und Demokra-
                                                                          tie; Raumordnung und Rohstoffe; solidarische Ökonomie
1
    Seit Kurzem haben wir die Broschüre des CBC auch auf Deutsch über-
                                                                          und Selbstfinanzierung. So besitzt das CBC drei Hotels
setzt: http://www.cbc.org.pe/wp-content/uploads/2018/03/FOLLETO-CBC-
                                                                          und eine Reiseagentur, CBC Tupay (www.cbctupay.com),
2018.pdf

     Kontaktadresse
     Nuria Frey, c/o Centro Bartolomé de Las Casas, Pasaje Pampa de la Alianza Nº 164, Cusco, PERÚ
     Wer diesen Rundbrief neu oder nicht mehr erhalten möchte, melde sich bitte bei: Rebekka Christ,
     netzwerkcom(AT)gmx.ch. Die Kosten für meinen Einsatz trägt COMUNDO. Angaben zu Spendenmög-
     lichkeiten finden sich auf der letzten Seite.
Rundbrief Nr. 2_Mai 2018 Von Nuria Frey / Nachhaltiges Wassermanagement Ein Personaleinsatz von COMUNDO
Rundbrief Nr. 2_Mai 2018
Nachhaltiges Wassermanagement

für nachhaltigen Tourismus (sehr zu empfehlen für alle                            Konfliktlösungen
Cusco-Besuchenden). Diese bieten Turismo Rural Comu-                              Territorialplanung
nitario (in etwa als „ruraler Gemeindetourismus“ über-                            Naturgefahrenmanagement
setzbar) an: Übernachtungen bei Familien in lokalen                               Förderung einer ökologischeren Landwirtschaft
Dorfgemeinschaften in der Region Cusco, welche Einbli-                   Ausserdem sind für die Zukunft nachhaltige Wasserge-
cke in ihr Leben erlauben (ihr erfahrt später noch mehr                  winnungsprojekte (water harvesting) vorgesehen. Diese
zu diesem Thema).                                                        sollen eine Erhöhung der in den Boden infiltrierenden
                                                                         Wassermengen erzielen, welche einerseits die Wasser-
Hinter dem Namen des CBC steht eine schöne Geschich-                     verfügbarkeit für Cusco, aber insbesondere auch für die
te: Die Organisation ist benannt nach dem spanischen                     Bewohner des Wassereinzugsgebiets Piuray-Ccorimarca
Dominikanermönch Bartolomé de Las Casas, welcher um                      steigern. Solche und andere Entwicklungsprojekte für das
das Jahr 1500 n. Chr. im heutigen Chiapas, Südmexiko                     Einzugsgebiet sollen künftig durch einen Wasserfonds,
sowie in Guatemala und Nicaragua tätig war. Bald entwi-                  welcher von den Trinkwasserbezügern in Cusco und pri-
ckelte er sich zu einem der schärfsten Kritiker der spani-               vaten Investoren finanziert wird, getragen werden – eine
schen Eroberung Lateinamerikas und setzte sich sehr für                  wichtige Komponente unseres Projektes. Diese Rückver-
die Rechte der Indigenen in den eroberten Gebieten ein.                  gütung für Ökosystemdienstleistungen (tönt in Deutsch
In seinen Wirkungsjahren verfasste er historische Ab-                    etwas sperrig) ist in Lateinamerika sehr aktuell; auf der
handlungen und Streitschriften für die Rechte der Indige-                Homepage der Latin American Water Funds Partnership
nen, welche ihm die Bezeichnung «Apostel der Indige-                     (http://waterfunds.org/) ist einiges publiziert über diese
nen» einbrachten.                                                        verschiedenen Wasserfonds. Eine letzte Komponente
                                                                         unseres Projekts beinhaltet den Aufbau eines partizipati-
Soziales Wassermanagement in der Region Cusco                            ven Wasser- und Umweltmonitorings zusammen mit den
Einer der Arbeitsbereiche des CBC ist das soziale Was-                   Jugendlichen und der Bevölkerung des Wassereinzugsge-
sermanagement, welches einerseits den Teilbereich «Jus-                  biets. Dieses umfasst Datenerhebungen, Messungen und
ticia       Hídrica»      (in        etwa    «Wassergerechtigkeit»,      die Erstellung von Karten. Zu guter Letzt bilden wir in
www.justiciahidrica.org) und andererseits ein Projekt zu                 Pilotgemeinden verantwortliche Personen für den «Tu-
sozialem Wassermanagement umfasst, in welchem ich                        rismo Rural Comunitario» aus, sodass sie auch bald Gäs-
tätig bin.                                                               te bei sich zu Hause empfangen können. Ich kann also
                                                                         als Geografin voll aufblühen!
Unser Projekt ist im Einzugsgebiet des Piuray-Sees und
des daraus abfliessenden Ccorimarca-Flusses, nordwest-
lich von Cusco im Distrikt Chinchero, angesiedelt. Aus
diesem See stammt fast 50% des Trinkwassers für die
Stadt Cusco. Damit wird mehrheitlich das Zentrum, wo
auch die meisten Touristen übernachten, versorgt. Die
anderen Stadtteile beziehen ihr Trinkwasser aus anderen
Quellen,      teilweise     aus       dem    Vilcanota-Fluss.    Unser
Projekt         beabsichtigt,           in        wenigen       Worten
zusammengefasst, ein dem Klimawandel angepasstes
Wassermanagement                zu   erreichen.    Dabei    bieten wir
einerseits      Ausbildungsprogramme              zu   verschiedenen
Themen an:

           Strategien zur Anpassung an und zur Abschwä-
            chung der Folgen des Klimawandels
           Ein verbessertes und ganzheitliches Wasserma-
            nagement
                                                                         Sicht auf den Piuray-See (© Nicola Tröhler)

www.comundo.org                                                                                                                2
Rundbrief Nr. 2_Mai 2018 Von Nuria Frey / Nachhaltiges Wassermanagement Ein Personaleinsatz von COMUNDO
Rundbrief Nr. 2_Mai 2018
Nachhaltiges Wassermanagement

Im CBC und insbesondere in meinem Team fühle ich             Froschsuppe – ja, letztere hab’ ich auch probiert) emp-
mich sehr wohl. Wir sind ein Team aus sechs Personen,        fangen und hab mich dabei richtig in die andine Küche
mehrheitlich in meinem Alter. Oftmals sind wir in Cusco      verliebt! Mit einem ziemlich vollen Bauch ging das Qocha
im Büro tätig, reisen aber in der Regel mehrmals pro         Raymi mit über 5000 Besuchenden gut zu Ende.
Woche an den Piuray-See für Sitzungen mit dem Comité         Im Rahmen des internationalen Wassertags, welchem in
de Gestión de la Microcuenca Piuray-Ccorimarca (in etwa      Cusco von der Regionalregierung und zahlreichen, im
als «Managements-Gremium des Wassereinzugsgebiets            Umweltbereich      tätigen     Nichtregierungsorganisationen
Piuray-Ccorimarca» übersetzbar), welches die Interessen      (u.a. auch das CBC) eine ganze Woche gewidmet wurde,
der ansässigen Bevölkerung in Wasserfragen vertritt und      war ein kurzes Fernsehinterview über die Wasserproble-
das wir beratend oder mit der Durchführung von Work-         matik, welches eines meiner Teammitglieder geben soll-
shops etc. unterstützen und stärken.                         te, vorgesehen. Da kurz zuvor etwas dazwischen kam,
                                                             sprangen ein anderer Arbeitskollege und ich spontan ein.
In der bisherigen Zeit lernte ich das Projekt und das Ein-   Ein wenig stolz war ich schon im Nachhinein, war es doch
zugsgebiet Piuray-Ccorimarca sowie die involvierten Ak-      mein erster TV-Auftritt. 
teure, welche auch verschiedene Wasserbehörden und
private Wasserfirmen umfassen, kennen. Auch konnte ich       Workshop zu psychosozialer Begleitung in Kontex-
mein Wissen über Umweltbildung, Projektorganisation          ten von Bergbauprojekten
und geografische Daten schon einbringen. Und zudem           Ende April durfte ich an einem Workshop über psychoso-
hatte ich bereits ein paar prominente Auftritte  Am 25.     ziale Begleitung in Bergbaukontexten teilnehmen, wel-
März feierten wir am Piuray-See das Qocha Raymi              cher von einem unserer Geldgeber organisiert wurde. Der
(Quecha für See-Fest), welches im Rahmen des interna-        Titel klingt etwas abstrakt, vereinfacht gesagt ging es um
tionalen Wassertags (22. März) stattfand und in dem mit      verschiedene Begleitansätze für von Menschenrechtsver-
verschiedenen Aktivitäten (Marathon, Tänze, Gastrono-        letzungen betroffene Personen in Bergbaukontexten. Wir
mie-Wettbewerb, eine Zeremonie zur Würdigung des             waren eine sehr sympathische Gruppe von knapp 30
Wassers u.a.) dem Wasser – einem sehr essentiellen           Personen aus Bolivien, Peru (und der Schweiz), Kolumbi-
Element in der andinen Welt – gedenkt und gedankt            en und Guatemala.
wurde. Da kurzfristig die Juroren für den Gastronomie-
Wettbewerb ausfielen, bin ich eingesprungen. Meine Be-
denken, die Teilnehmenden wären befremdet, wenn eine
Ausländerin ihr Essen beurteilt, verflogen schnell – ich
wurde mit viel Sympathie und sehr gutem Essen (u.a.
Quinoagerichte, Kartoffeleintopf, Meerschweinchen und

                                                             Unser Mandala im Workshop, hergestellt aus Samen, Pflanzen und
                                                             Blüten unserer Herkunftsländer (© Nuria Frey)

                                                             Für mich war es ein sehr spannendes Anknüpfen an mei-
                                                             ne vorgängige Arbeit im Bereich der Menschenrechte in
                                                             Honduras, mit vielen neuen Elementen, Inputs und Ideen
                                                             für Möglichkeiten einer derartigen Arbeit im Lokalkontext
                                                             von Cusco, wo es zahlreiche Bergbauprojekte gibt (mehr
                                                             dazu in einem späteren Rundbrief). Auch erlaubte mir der
Während des Gastronomie-Wettbewerbs (© CBC)
                                                             Austausch mit verschiedenen Personen, die soziopoliti-

www.comundo.org                                                                                                           3
Rundbrief Nr. 2_Mai 2018 Von Nuria Frey / Nachhaltiges Wassermanagement Ein Personaleinsatz von COMUNDO
Rundbrief Nr. 2_Mai 2018
Nachhaltiges Wassermanagement

sche Situation Perus während des bewaffneten internen             halten, ist doch unser Arbeitskontext auch mit dem poli-
Konflikts     (1980-2000)    und    insbesondere    die   Post-   tischen verknüpft. Die im Jahr 2016 gewählte Regierung
Konflikt-Situation besser zu verstehen. Doch auch Kon-            von Pedro Pablo Kuczinski (meist einfach «PPK» genannt)
zepte wie Feminismus, Territorium oder Menschenrechte             stand von Anfang an auf dünnem Eis. Die Fujimori-Partei
bekamen für mich viele neue Konnotationen und Facet-              (Partei des ehemaligen Präsidenten Alberto Fujimori.
ten, kurz, mir haben sich ein paar neue Welten geöffnet.          Dieser regierte von 1990-2000 während des internen
                                                                  bewaffneten Konflikts in Peru und ist für zahlreiche Gräu-
Landestreffen COMUNDO                                             eltaten verantwortlich) mit Keiko Fujimori, der Tochter,
Ihr seht, die vergangenen Monate waren sehr ausgefüllt            trat ebenfalls an und hätte fast gewonnen. Viele Peruane-
mit spannenden Arbeiten und Treffen. Mitte April hatten           rInnen gaben ihre Stimme PPK lediglich, um einen Sieg
wir   etwas    ausserhalb    von    Lima   unser   COMUNDO-       der Fujimoristen zu verhindern.
Landestreffen     (diesmal   ohne    VertreterInnen    unserer
Partnerorganisationen). In einer schönen, grünen Oase in          Kritische Stimmen sagten, dass die PPK-Regierung nie
Pachacamac, eine knappe Stunde von Lima entfernt,                 wirklich auf «Touren» kam, unter anderem auch wegen
tauschten wir uns während eineinhalb Tagen über Inter-            der Mehrheit der Oppositionspartei von Keiko Fujimori im
kulturalität und unsere Erfahrungen im Einsatz aus und            Parlament, und schon bald erschütterten Korruptions-
lernten uns untereinander besser kennen. Dieser Aus-              vorwürfe rund um den brasilianischen Bauunternehmer
tausch war sehr wertvoll und half, einige Ereignisse auf          Odebrecht die Regierung. PPK dementierte 2017 mehr-
dem persönlichen Weg im Ausland besser einordnen zu               fach, von Odebrecht Geld angenommen zu haben. Die
können, sowie dem Thema Interkulturalität auf eine                Fuerza Popular, die Partei von Keiko Fujimori, und Teile
neue, erfrischende Weise begegnen zu können. Am letz-             der politischen Linken wollten PPK noch im 2017 zum
ten Tag lernten wir auf einer Stadtführung der anderen            Rücktritt zwingen, kamen doch immer mehr Details ans
Art ein Aussenquartier im Süden Limas kennen – eine               Licht. Am 24. Dezember 2017 begnadigte PPK schliess-
Realität, wie sie ein Grossteil der Bevölkerung erlebt,           lich den Ex-Präsidenten Alberto Fujimori aus «humanitä-
fernab der trendigen Quartiere Miraflores und Barranco,           ren Gründen». Hintergrund war eine Absprache mit Kenji
mit schlechter oder fehlender Infrastruktur (Wasserzu-            Fujimori, einem Sohn Alberto Fujimoris, welche bezweck-
fuhr, Strassen), inmitten der Wüste, in welcher                   te, dass PPK nicht des Amtes enthoben zu werden. Diese
Lima liegt.                                                       verfrühte Freilassung Fujimoris – der notabene nicht
                                                                  sterbenskrank ist, wie begründet wurde – ist ein riesiger
                                                                  Schlag ins Gesicht für alle Opfer des bewaffneten Konflik-
                                                                  tes, welche oftmals noch bis heute auf Anerkennung,
                                                                  Wiedergutmachung und Gerechtigkeit warten. In den
                                                                  Jahren nach dem bewaffneten Konflikt gab es zwar eine
                                                                  Wahrheits- und Versöhnungskommission (Comisión de
                                                                  Verdad y Reconciliación CVR), doch mangels politischem
                                                                  Willen wurden viele der Empfehlungen dieser Kommission
                                                                  bis heute nicht umgesetzt.

                                                                  Am 21. März 2018 war es schliesslich soweit: Der Druck
                                                                  auf PPK wegen der Korruptionsaffäre Odebrecht ist zu
                                                                  gross geworden. Neue, durch die Fuerza Popular veröf-
                                                                  fentlichte Enthüllungen kamen ans Licht und PPK trat
Gruppenfoto des COMUNDO-Landestreffens im April 2018 bei Lima     zurück. Just einen Tag, bevor im Parlament erneut über
(© COMUNDO)
                                                                  die moralische Nichteignung des Präsidenten Kuczinski
Ein politisches und emotionales Erdbeben
Die politischen Ereignisse der letzten Monate in Peru
könnten ganze Bände füllen. Ich versuche es kurz zu

www.comundo.org                                                                                                         4
Rundbrief Nr. 2_Mai 2018 Von Nuria Frey / Nachhaltiges Wassermanagement Ein Personaleinsatz von COMUNDO
Rundbrief Nr. 2_Mai 2018
Nachhaltiges Wassermanagement

debattiert werden sollte2.                                                  der Partnerorganisationen zu schulen und weiterzubilden,
Zwei Tage nach dem Rücktritt PPKs trat Martín Vizcarra,                     sondern vielmehr, dass ein gegenseitiger und gleichbe-
der erste Vizepräsident, das Amt des Präsidenten an. Alle                   rechtigter Austausch stattfindet («Begegnen auf Augen-
Minister/innen wurden ausgewechselt, das Land befand                        höhe»). Dadurch wird die Partnerorganisation langfristig
sich politisch in der Schwebe. In der Zwischenzeit gibt es                  gestärkt und ein Austausch von Wissen und Erfahrungen
erste Anzeichen dafür, dass Vizcarra nicht gross vom                        kann beiderseits stattfinden. Zu guter Letzt wird dadurch
Regierungskurs PPKs abweichen wird und beispielsweise                       die Zivilbevölkerung via die Arbeit der Partnerorganisati-
Rohstoff-Projekte weiterhin als prioritär beurteilt. Die                    onen gestärkt.
politische Unsicherheit ist nach wie vor gross.
                                                                            Die PEZA ist für mich ein überzeugender Ansatz, welcher
PEZA, Personelle Entwicklungszusammenarbeit                                 die Zivilgesellschaft direkt stärkt und dem kolonialen
In meinem allerersten Rundbrief habe ich euch verspro-                      Modell gegenübersteht, in welchem eine Person aus dem
chen, bei Gelegenheit etwas genauer über die Personelle                     Norden ausschliesslich Organisationen im Süden berät.
Entwicklungszusammenarbeit                   (PEZA)      und     COMUNDO,   Der Ansatz der PEZA erlaubt, gemeinsam etwas Neues zu
meine Entsendeorganisation, zu schreiben. Tatsache ist,                     konstruieren und dass beide Seiten ihre Kenntnisse ein-
dass es für jeden Rundbrief viel mehr Erzählstoff gibt, als                 bringen können.
tatsächlich Platz hat, aber ich möchte euch dieses Thema
dennoch nicht länger vorenthalten.                                          Und ausserdem...
                                                                            Diesen Januar habe ich begonnen, einen Quechua-Kurs
                                                                            zu besuchen. Nicht alle Personen, mit denen wir zusam-
                                                                            menarbeiten, sprechen fliessend Spanisch. Quechua-
                                                                            Kenntnisse werden mir nicht nur die Kommunikation mit
                                                                            ihnen erleichtern, sondern auch einen tieferen Einblick in
                                                                            die Kultur geben, ist Quechua doch trotz über 500 Jahren
                                                                            Widerstand nach wie vor sehr präsent, insbesondere in
                                                                            den ländlichen Gebieten. Quechua zu lernen ist auch eine
                                                                            spannende Erfahrung, ist die Sprache doch mit ihren
                                                                            vielen zusammenhängenden Silben, welche fast ganze
                                                                            Sätze ergeben, ziemlich anders aufgebaut als die mir
                                                                            bekannten Sprachen. Quechua in sich ist derart logisch,
                                                                            dass sie Vorbild für eine Programmiersprache war, doch
Die PEZA fusst auf der Idee einer Entwicklungszusam-
                                                                            sämtliche Endungen und Worte müssen sich erstmal im
menarbeit, welche nicht auf Finanzierung von Projekten
                                                                            Kopf ein wenig festsetzen. Mir wird also vorläufig auch
im globalen Süden basiert, sondern dem Entsenden von
                                                                            neben der Arbeit nicht langweilig. ;-) Und ausserdem gibt
Fachkräften, wodurch ein gegenseitiger Austausch zwi-
                                                                            es hier viele schöne Stoffe und Wolle, welche mein krea-
schen Nord und Süd, und neuerdings auch Süd – Süd,
                                                                            tives Herz höher schlagen lassen...
entsteht. Am besten wird die PEZA mittels eines Regen-
tropfens, welcher auf eine Wasseroberfläche trifft, er-
                                                                            Auch geniesse ich sehr den Austausch mit meinen Ar-
klärt. Der Regentropfen symbolisiert den Personalbedarf
                                                                            beitskollegen/-innen, peruanischen und ausländischen
in einem Land, in welchem COMUNDO tätig ist, woraus
                                                                            Freunden/-innen, unter ihnen die anderen Fachpersonen
nach Verhandlungen und der Rekrutierung ein dreijähri-
                                                                            in Peru. Mit einer Fachperson haben wir eine WG gegrün-
ger Einsatz einer Fachperson resultiert. Das Ziel des
                                                                            det, was sehr schön und hilfreich ist, um uns fern von der
Fachpersoneneinsatzes ist nicht nur, die Mitarbeitenden
                                                                            Heimat gegenseitig unterstützen zu können.

                                                                            Und ich freue mich über das grosse Kulturangebot in
2
    Ein guter Artikel über den Rücktritt von PPK ist hier zu finden:
                                                                            Cusco und lerne die peruanische Kultur immer besser
http://www.infostelle-peru.de/web/ruecktritt-ppk-odebrecht-skandal-
                                                                            kennen. So beispielsweise am 2. Mai bei einem Fest zur
stuerzt-peruanischen-praesidenten/

www.comundo.org                                                                                                                   5
Rundbrief Nr. 2_Mai 2018 Von Nuria Frey / Nachhaltiges Wassermanagement Ein Personaleinsatz von COMUNDO
Rundbrief Nr. 2_Mai 2018
Nachhaltiges Wassermanagement

Verehrung des Kreuzes Christi, zu welchem das CBC                       Zu guter Letzt noch ein herzliches Dankeschön an Nicola
andere Organisationen eingeladen hat. Als Gastgeber                     Tröhler, ein talentierter Schweizer Jungfotograf, welcher
haben wir traditionelle Tänze aufgeführt, bei denen ich                 in Cusco weilte und für uns zahlreiche Fotografien unse-
auch mittanzte. Ich habe die Feuertaufe (es war fast                    rer Arbeit im CBC aufnahm! Wir haben sehr grosse Freu-
wörtlich eine, hatten wir doch im Innenhof, in dem das                  de an den Bildern, merci tusig Nicola!
Fest stattfand, ein Feuer angezündet, um das wir tanz-
ten) im knallroten Rock mit weisser Rüschenbluse und                    Herzliche Grüsse aus Cusco
Zylinderhut gut gemeistert.                                            Nuria

Ein paar Informationsquellen über Lateinamerika
und Peru                                                                NETZWERKGRUPPE: als EmpfängerIn meines Rundbriefs
Ihr merkt, es gäbe noch sehr viel über Peru und meinen                  bist du/ihr auch Mitglied meiner Netzwerkgruppe in der
Einsatz zu schreiben... darum hier ein paar spannende                   Schweiz, Europa und Übersee, welche meinen Einsatz
Informationsquellen, für alle, die gerne noch mehr erfah-               begleitet und direkt unterstützt. Diese Mitgliedschaft
ren möchten:                                                            bedeutet keinerlei Verpflichtungen, sondern lediglich,
                                                                        dass du/ihr von mir Informationen aus erster Hand aus
http://www.infostelle-peru.de                                           meinem Einsatz erhältst in Form von Rundbriefen und
http://amerika21.de/                                                    Veranstaltungen (ich werde voraussichtlich innerhalb der
https://lamula.pe (nur auf Spanisch)                                    drei Jahre einmal in die Schweiz kommen).

Zusammen mit zwei meiner Arbeitskollegen in traditioneller Tracht von Chinchero in den Ruinen von Chinchero. Eine Frauentracht hatten
wir in diesem Moment leider nicht zur Hand (© Nicola Tröhler)

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Rundbrief Nr. 2_Mai 2018 Von Nuria Frey / Nachhaltiges Wassermanagement Ein Personaleinsatz von COMUNDO
Rundbrief Nr. 2_Mai 2018
Nachhaltiges Wassermanagement

COMUNDO ist die führende Schweizer Organisation der                      COMUNDO
Personellen Entwicklungszusammenarbeit (PEZA). Sie                       im RomeroHaus
betreibt je eine Geschäftsstelle in Luzern, Freiburg und                 Kreuzbuchstrasse 44
Bellinzona sowie ein Büro in Deutschland (Rottweil).                     CH-6006 Luzern
Zurzeit sind rund 100 Fachpersonen in 7 Ländern für                      Spendentelefon: +41 58 854 12 13
COMUNDO im Einsatz.                                                      Mail: spendendienst@comundo.org
                                                                         www.comundo.org
COMUNDO setzt sich weltweit für soziale Gerechtigkeit ein und
verfolgt dieses Ziel mit folgenden Grundsätzen:

    •    COMUNDO konzentriert sich in den Einsatzländern auf             Ihre Spende zählt!
         den Erfahrungs- und Wissensaustausch. Fachpersonen              COMUNDO deckt die Gesamtkosten unseres Einsat-
         und lokale Partnerorganisationen begegnen sich auf              zes (Ausbildung, Lebensunterhalt, Sozialversiche-
         Augenhöhe und arbeiten vor Ort zusammen.                        rung, Projektkosten). Deshalb sind wir auf Ihre ge-
    •    Diese Zusammenarbeit stärkt nicht nur die Partneror-            schätzte Spende angewiesen – herzlichen Dank!
         ganisationen vor Ort, sondern verbessert Lebensbedin-
         gungen für die am Prozess beteiligten Bevölkerungs-             Ihre Spende kommt dem von Ihnen bestimmten
         gruppen.                                                        Projekt zugute. Sollte ein Projekt mehr Spenden
    •    In der Schweiz schafft COMUNDO das Bewusstsein für              erhalten als benötigt, wird der Überschuss
         globale Zusammenhänge und sensibilisiert die Zivilge-           einem anderen Projekt im gleichen Land/Kontinent
         sellschaft und politische Entscheidungsträger für ein           zugewiesen.
         verantwortungsbewusstes Handeln.                                PC-Konto 60-394-4
                                                                         Vermerk: Peru – Nuria Frey
COMUNDO arbeitet mit einem ganzheitlichen Ansatz und för-
dert die Vernetzung ihrer Arbeit mit verschiedenen Partnern.             Spenden aus der Schweiz:
Die lokalen Partnerorganisationen repräsentieren die Zivilge-            Postfinance, PC 60-394-4,
sellschaft, soziale Bewegungen und kirchliche Organisationen.            IBAN CH53 0900 0000 6000 0394 4

COMUNDO fokussiert sich in ihrer Arbeit auf die Kernthemen:              Online spenden:
Existenzsicherung / Demokratie und Frieden / Umwelt.                     Neu gibt es auch die Möglichkeit, über den folgenden
Im Einsatz stehen derzeit rund 100 Fachpersonen in 7 Ländern             Link online zu spenden: Einfach in der auf der Seite
Lateinamerikas, Afrikas und Asiens: Bolivien, Kenia, Kolumbi-            erscheinenden Liste „Peru – Nuria Frey“ anwählen
en, Nicaragua, Peru, Philippinen, Sambia.                                http://www.comundo.org/de/spenden/comundo_unt
                                                                         erstutzen/spende_fur_ein_projekt/
Die folgenden Marken gehören zu COMUNDO
RomeroHaus – das Bildungszentrum von COMUNDO
HORIZONTE PLUS – die Zeitschrift von COMUNDO in der deutschen Schweiz
CARTABIANCA – die Zeitschrift von COMUNDO in der italienischen Schweiz
COMUNDONews – die Zeitschrift von COMUNDO in der französischen Schweiz
HOPLAA – das 3-monatige Praktikum für Menschen zwischen 20 und 30
HORIZONTE – das Magazin für Spendeninteressierte
Netzwerkgruppe – das persönliche Netzwerk der COMUNDO-Fachpersonen

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Rundbrief Nr. 2_Mai 2018 Von Nuria Frey / Nachhaltiges Wassermanagement Ein Personaleinsatz von COMUNDO
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