Programm 5/6/7 2019 20. POESIE-FESTIVAL BERLIN POESIE-DEBATTE - Haus für Poesie

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Programm

              5/6/7
              2019

20. POESIE-
FESTIVAL
BERLIN
              Endlich Zeit
              für Sprache
POESIE-
DEBATTE       Kulturelle Aneignung
              und die Freiheit
              der Kunst
PROGR AMM

DI     7.5.    19.30 Uhr Ostseedialoge IV.
                         Die Ostsee als literarischer Raum

DO     9.5.    19.30 Uhr Gegenwartsproof
                         Gertrud Kolmar

MO     13.5. 20 Uhr      Lieder und Dichter
Außer Haus               Die schöne Müllerin

DO     16.5. 19.30 Uhr Lyrikline Hör-Lounge
                       Lyrics und Lyrik

FR     17.5.   19.30 Uhr Poesiedebatte
                         Kulturelle Aneignung und die Freiheit der Kunst

DI     21.5. 19.30 Uhr La Périphérie
                       Zu Gast: Marché de la Poésie aus Paris

MO     27.5. 19.30 Uhr ZEBRA-POESIEFILMCLUB
                       Standpunkte

MI     29.5. 19.30 Uhr Jerome Rothenberg
                       Dichterporträt
POETISCHE BILDUNG

MO     20.5. 17         SelbstVERSuche
             –          Fake News, Bullshit, Betrug –
             20 Uhr     Dichten zwischen Wahrheit und Lüge

FR     24.5. 19         Hände hoch! Mein entsichertes Jahrzehnt
–      –     –          Doppel-Lesung der young poems und der open
SA     25.5. 21 Uhr     poems 2019

DO     6.6.    9.30     Bisschen tuscheln / lass mich wuscheln
               –        Fortbildung für Lehrende und Lyrikvermittelnde
               17 Uhr

MO     17.6.   16       SelbstVERSuche goes festival
               –        Zwischen Post-Truth-Apokalypse
Außer Haus     19 Uhr   und Konfabulation

jeden im 12             Mein Buch, dein Buch, unser Buch!
SO    Juli –            Offene Poesie- und Kunstwerkstatt
           15 Uhr
DI 7.5.     19.30 Uhr    5/3€      Haus für Poesie

Lesung und Gespräch mit Dmitri Dragilew Autor, Berlin/Riga | Galina
Rymbu Autorin, St. Petersburg | Moderation Hendrik Jackson Autor und
Übersetzer, Berlin

           OSTSEEDIALOGE
                       IV.
Die literarische Lesereihe OSTSEEDIALOGE holt die Ostsee in Berlins
Mitte. Aus dem Hemisphärischen, aus dem Geopolitischen heraus, hinein
in die Idee eines gemeinsamen Kulturraums. OSTSEEDIALOGE denkt
den „Ostseeraum“. Die Peripherie wird zum Zentrum.

Zwei AutorInnen, die in derselben Sprache schreiben und über die Ostsee
miteinander zumindest geografisch verbunden sind, gleichzeitig aber so
verschieden – auf Grund ihrer Poetik, Herkunft und Lebensansichten – lesen
ihre Gedichte auf Russisch und in Übersetzung ins Deutsche und disku-
tieren gemeinsam mit dem Lyriker und Übersetzer Hendrik Jackson zum
Thema Die Ostsee als literarischer Raum.

Für Dmitri Dragilew (geboren 1971 in Riga) ist die Ostsee eine Jugend-
erinnerung. Dragilew schreibt urbane, chaotisch-vielstimmige Gedichte
über die prallen Fernen und die gesäuerte Mitternacht, über würzigen
Sandstein, grammatikalische Radarantennen und den betörenden Geruch
von Kapuzinerkresse.

Galina Rymbu (geboren 1990 in Omsk) hat Gedichte in den Zeitschriften
Nowoje Literaturnoje Obozrenije, Wozduch, Šo und in der Translit-Serie
veröffentlicht. Ihre Essays über Filme, Literatur und Sexualität sind auch in
Deutschland bekannt. Ihr erster Gedichtband erschien 2014: Peredvižnoje
prostranstvo perevorota (Der fahrbare Raum des Umsturzes). Heute
lebt sie in St. Petersburg.

Die Veranstaltung wird deutsch-russisch simultan gedolmetscht.

Eine Veranstaltung der auslandSPRACHEN/ausland und Forum Mare Balticum in Koope-

ration mit dem Haus für Poesie.

Mit freundlicher Unterstützung des Hauptstadtkulturfonds
DO 9.5.     19.30 Uhr   6/4€   Haus für Poesie

Lesung und Gespräch mit Esther Dischereit Autorin, Berlin | Orsolya
Kalász Autorin, Berlin | Anja Utler Autorin, Prag | Moderation Beate
Tröger Literaturkritikerin, Frankfurt am Main

GEGENWARTSPROOF:

                          Gertrud
                              Kolmar

                                     Gertrud Kolmar (geboren 1894 in
                                     Berlin, ermordet 1943 in Auschwitz)
                                     ist aufgewachsen in einer assimilier-
                                     ten Familie des preußisch-jüdischen
                                     Bürgertums. Walter Benjamin, der ihr
                                     Talent früh erkannte und sie förderte,
                                     war ihr Cousin. Unter Kennern gilt
                                     Kolmar als eine der bedeutendsten
                                     deutsch-jüdischen Dichterinnen des
                                     20. Jahrhunderts. In der allgemeinen
                                     Wahrnehmung bleibt sie dennoch im
                                     Schatten von Else Lasker-Schüler und
                                     Nelly Sachs.

Ihr erster Gedichtband erschien 1917 und blieb weitgehend unbeachtet.
Ende der 20er Jahre fand sie zu ihrer eigenen Sprache. Es entstanden ihre
großen Zyklen: Das preußische Wappenbuch, Weibliches Bildnis,
Tierträume, Mein Kind und Bild der Rose. Es sind vor allem Tier- und
Dinggedichte, die auf einzigartige Weise den romantischen Volksliedton
variieren und moderne französische Einflüsse in sich aufnehmen. Für die
Veröffentlichung ihres zweiten Bandes wurde der Verlag von den National-
sozialisten geächtet, ihr dritter Band wurde nach dem Novemberpogrom
1938 eingestampft. Am 2. März 1943 wurde Gertrud Kolmar nach Ausch-
witz deportiert. Dieser Tag wurde offiziell als ihr Todesdatum festgelegt.

Über die Bedeutung des dichterischen Werks von Gertrud Kolmar sprechen
die Dichterinnen Orsolya Kalász, Anja Utler und Esther Dischereit mit der
Moderatorin.
R   OOF
   T   SP
WAR

               Gertrud
               Kolmar
EN
  G

       GE

                    Der Wal
                    K. J. gewidmet

              Du. Dich wollt ich vom Himmel mir krallen,
              Reißen tief in mein Leben hinein;
              Tag ist eben zu Splittern zerfallen,
              Sonne tröpfelt, nun süßerer Wein.
              Ob meiner Hand,
              Greisingewand,
              Schleiert schon weißer der neblichte Schein.

              Du. Du weidest auf kühleren Wiesen,
              Schaumglasäckern, Gefilden der Flut,
              Hinverwandelt zum schwebenden Riesen,
              Der bei den Müttern der Bläue ruht.
              Felsen von Eis
              Stromen dir leis
              Reinere Kissen, ihr silbernes Blut.

              Was du empfunden, als Labe, als Beule,
              Was du in Helle gedacht und begehrt,
              Wirft dir vom Haupte die tanzende Säule
              Höher ins Dunkel, das sprudelnde Schwert.
              Lilie aus Gischt
              Blüht und erlischt:
              Seele, von ewigem Wogen verzehrt.

              Warst du so stark je, so Stummheit und Rune?
              War je dein Atem so hauchend und groß?
              Stürzt dir mein frevelnder Schrei die Harpune,
              Zerrst du durch jagende Qualen dich los?
              Irgendwo weit,
              Leicht in der Zeit,
              Taumelt ein leeres, gekentertes Floß.

Aus Gertrud Kolmar: Das lyrische Werk,

herausgegeben von Regina Nörtemann, Wallstein Verlag 2003.
MO 13.5.       20 Uhr    16/8 €     Deutsche Oper Berlin

Lesung und Konzert mit Raphael Urweider Autor, Bern | Attilio Glaser
Sänger, Berlin | John Parr Pianist, Berlin

LIEDER UND DICHTER

                              Die
                                          schöne
                                                             Müllerin
                                          Einer der beliebtesten Liederzyklen
                                          überhaupt steht im Zentrum des
                                          letzten Programms von Lieder und
                                          Dichter in dieser Spielzeit: die 20
                                          Lieder auf Gedichte des Romantikers
                                          Wilhelm Müller, die Franz Schubert
                                          1823 zu seiner Schönen Müllerin
                                          bündelte. Mehr als jeder anderer
                                          Zyklus war die Müllerin von ihrer
                                          Entstehung an eine Domäne der
                                          Tenöre.

Auch bei Lieder und Dichter ist es ein Tenor, der sich in das lyrische Ich des
liebeskranken Müllergesells versetzt: Der in Ulm geborene Attilio Glaser
gehört seit 2016 zum Ensemble der Deutschen Oper Berlin und verkörpert
hier die großen Partien seines Fachs wie Tamino in Die Zauberflöte,
Narraboth in Salome und Alfredo in La Traviata.

Der Dichter des Abends, der mit eigenen Texten auf das Liedprogramm
reagiert, ist der Schweizer Raphael Urweider (geboren 1974 in Bern). Er
wurde mit Lichter in Menlo Park berühmt (DuMont Buchverlag 2000).
Mit seinem jüngsten Band Wildern (Hanser Verlag 2018) feiert Urweider
nach zehn Jahren sein Comeback.

Eine gemeinsame Veranstaltung von Deutsche Oper Berlin und Haus für Poesie

Tickets: Deutsche Oper Berlin Tel.: 030.343 84 343
        deutscheoperberlin.de
DO 16.5.     19.30 Uhr   6/4€    Haus für Poesie

Musik und Gespräch mit Sabine Scho Autorin, Berlin | Tom Schulz
Autor, Berlin | Heiko Strunk Projektleiter Lyrikline, Berlin

                                                           Jahre
                                                            20

                                                                      Lyrikli
Lyrikline Hör-Lounge
                                                                  ne

Sabine Scho und Tom Schulz gehen mit Lyrikline durch die Jahrzehnte und
ergründen die tiefe und immer äußerst private Verbindung zwischen lyrics
und Lyrik. Lief die musikalische Sozialisation parallel zu der literarischen
oder ging die Musik nicht schon immer der Dichtung voraus? Bleibt der
jamaikanische Posaunist Don Drummond, der zu der Urbesetzung der
Skatalites gehörte, für immer mit Marcel Beyer verbunden, weil er über
ihn den Gedichtzyklus Don Cosmic schrieb? Möglicherweise sucht man
auf Lyrikline nach dem Dichter Léonce W. Lupette, weil dieser gerade die
Texte von Leonard Cohen übersetzt hat. Ein anderer hört Elvis Presley,
weil Judith Zander einen seiner Songs im Motto zu ihrem Gedicht fooled.
I know zitiert, oder man kauft eine CD von der Drone-Doom-Band Sunn
O))), weil der Dichter Daniel Falb sich in seinen Texten über sie begeistert
zeigt. Und war es nicht Monika Rinck, die irgendwo eine Zeile von The
Magnetic Fields einfließen ließ? Bei Bert Papenfuß denkt mancher Lyrik­
line-Besucher an Soft Machine oder The Melvins, bei dem Dichter Sjón
natürlich an Björk, bei Orsolya Kalász vielleicht an Béla Bartók oder die
keltische Pentatonik des Ausnahmegitarristen Bert Jansch.

Sabine Scho und Tom Schulz erzählen an diesem Abend ihre lyrics/Lyrik-­
Geschichten, Heiko Strunk legt dazu Platten auf und spielt Gedichte ein.
FR 17.5.   19.30 Uhr   6/4€     Haus für Poesie

Gespräch mit Kenah Cusanit Autorin, Berlin | Ricardo Domeneck Autor,
Berlin | Noa K. Ha Gesellschafts- und Kulturwissenschaftlerin, Dresden |
Marcus Latton Journalist, Berlin

 POESIEDEBATTE:

Kulturelle Aneignung
und die Freiheit der Kunst

                                        Das Wort der cultural appropriation
                                        (kulturelle Aneignung) macht in den
                                        westlichen Demokratien die Runde.
                                        Wer darf in wessen Namen sprechen
                                        und welcher Mittel darf er /sie sich
                                        dabei bedienen?

                                       Wie wird heute vor diesem Hinter-
                                       grund Picassos Période Nègre be-
                                       wertet, Puccinis Madame Butterfly
                                       oder die Operette Mikado von Gil-
                                       bert und Sullivan? Handelt es sich
                                       bei Gauguins Aneignung der polyne-
 sischen Kultur nicht in Wirklichkeit um eine feindliche Übernahme? Ist der
„weiße“ Hiphop der Beastie Boys , die Ska-Musik von Madness kultu-
 reller Neo-­Imperialismus?

Auch die Gattung Lyrik bleibt nicht unberührt von dieser Diskussion. Der
amerikanische Dichter Anders Carlson-Wee schrieb ein Gedicht im afro­
amerikanischen Englisch aus der Perspektive eines schwarzen Obdachlosen
und wurde des blackfacing beschuldigt. Werke der Konzeptdichter Vanessa
Place und Kenneth Goldsmith, die vorgeblich Rassismus entlarven wollen,
bezeichnet der Dichter Ken Chen als „avant-garde minstrel show“.

Ist hier ein neuer moralischer Rigorismus am Werk, der in die Freiheit der
Kunst eingreift und die Gesellschaft in Mikrogruppen auflöst (Urban
Tribalism), oder ist in den letzten Jahren ein tieferes Bewusstsein entstanden,
das zu einem größeren Verantwortungsgefühl gegenüber Minderheiten
führt?
POETISCHE BILDUNG

MO 20.5.      17–20 Uhr    8/6€    Haus für Poesie

Lyrikwerkstatt für alle von 18 –99        Vorkenntnisse sind nicht erforderlich

mit Asmus Trautsch Autor und Philosoph, Berlin

SelbstVERSuche
Fake News, Bullshit,
Betrug
Dichten zwischen Wahrheit und Lüge

Die offenen Werkstätten der SelbstVERSuche stehen dieses Mal im Zei-
chen der Debatte um Fake News. Wir erkunden die Zusammenhänge
von Sprache und Körper. Durch beides lässt sich Wahres ausdrücken. Mit
beidem lässt sich lügen.

So auch in der Lyrik: Sie gehört ins Sachbuchregal, schreibt Monika Rinck.
Und laut Ingeborg Bachmann ermutigen Schriftsteller andere zur Wahrheit.
Andererseits wird den Dichtern seit Platon das Lügen unterstellt. Und sie
selbst führen vielfach und gerne hinters Licht. Eine Dichtung, in der es keine
Formen der Abweichung von Wahrheitsaussagen gäbe, wäre karg und öd.

Im Workshop widmen wir uns dem Verhältnis von Wahrheit und Lüge im
Gedicht. Zudem soll es um die aktuelle Frage gehen, wie die Poesie zu
Falschnachrichten, Verschwörungstheorien und Propaganda steht, die seit
einigen Jahren den öffentlichen Diskurs, vor allem im Internet, bestimmen
und die Bereitschaft zu Wut- und Hassbotschaften steigern. Ein Workshop
mit Abgründen, aus denen wir uns gemeinsam wie einst Baron von Münch-
hausen am eigenen Schopf herausziehen werden.

Der Dichter und Philosoph Asmus Trautsch führt in diesem Workshop ins
Thema ein, beantwortet Fragen und bietet in gemeinsamen Schreibexperi-
menten die Gelegenheit, Ausdruck zu finden für Lügenmärchen, Unsinn,
Irreführung – und den Widerstand dagegen.

Begrenzte Teilnehmerzahl. Anmeldungen bitte unter
       mitmachen@haus-fuer-poesie.org
DI 21.5.       19.30 Uhr    6/4€     Haus für Poesie

Lesung und Gespräch mit Ulrike Draesner Autorin, Berlin | Dagmara
Kraus Autorin, Straßburg | Patrick Laupin Autor, Lyon | Valérie Rouzeau
Autorin, Nevers | Moderation Barbara Wahlster Literaturkritikerin, Berlin

La Périphérie
Zu Gast:
                      Marché de la Poésie aus Paris

Poesie auf den Markt! Fast 500 Verlage und Zeitschriften, die Poesie ge-
druckt in die Welt bringen, werden sich Anfang Juni fünf Tage lang auf
dem Place Saint-Sulpice in Paris treffen – zum 37. Marché de la Poésie.
Vorab allerdings geht der Markt auf Reisen. „La Périphérie“ ist in diesem
Jahr zu Gast in Berlin, zu einem deutsch-französischen Austausch.

Aus Frankreich eingeladen sind Valérie Rouzeau (geboren 1967 in Cosne-­
sur-Loire) und Patrick Laupin (geboren 1950 in Carcassonne). Mit den
Dichterinnen Dagmara Kraus (geboren 1981 in Wrocław) und Ulrike
Draesner (geboren 1962 in München) lesen sie ihre Texte und sprechen
über das Schreiben, das Übersetzen, das Verlegen von Gedichten, über die
Verbindungen zur anderen Sprache, zur Tradition, zum Land. Sie wechseln
die Seiten, tauschen die Sichten. Veränderungen beginnen an den Rändern.
Vive la périphérie!

Der Abend wird deutsch-französisch gedolmetscht.

Die Texte liegen auf Deutsch und Französisch vor.

Gemeinsame Veranstaltung mit dem Marché de la Poésie, Paris, im Rahmen des Programmes

„La Périphérie“.

Mit freundlicher Unterstützung von Echoo Konferenzdolmetschen und dem Institut français

Berlin
POETISCHE BILDUNG

 FR–SA 24.5.–25.5.      19–21 Uhr    6/4€     Haus für Poesie

 Doppel-Lesung der young poems und der open poems 2019

mit Cheikh Anta Belle Kum | Laura Baertle | Josephine Baetz | Momo
Bera | Josephine Berkholz | Gesche Beyer | Julia Brüggemann | Anastasia
Chaguidouline | Julia Deutsch | Caoimhe Donnelly | Julia Dorsch | Anja
Engst | Carlotta Frei | Rira Hilna | Johanna Hühn | Luise John | Jelena
Kern | Kierán Meinhardt | Ani Mrelashvili | Patricia Nash | Victoria
Popow | Dean Ruddock | Greta Schmerberg | Hannah Schraven | Lisa
Starogatzki | Sophie Stroux | Valerie Tomasov | Anna Wimmer | Kasia
Wojcik

Hände hoch!
Mein entsichertes Jahrzehnt
 Die diesjährigen Schreibwerkstätten der open poems und der young
 poems neigen sich dem Ende zu, und wir feiern das Finale: Sie schreiben
 Gedichte, sie sind zwischen 18 und 28 Jahre alt – und von Januar bis Mai
 2019 haben sie sich einmal im Monat getroffen. Die Gruppe der young
 poems hat sich intensiv mit Formelementen, Traumbildern und Archetypen
 auseinandergesetzt, mit der Findung der eigenen Stimme im Schreibprozess.
 Die Älteren haben in den open poems Textherstellungsmanöver wie
„contraintes“ erprobt, nahmen Collage und Übersetzung und zeitgenössische
 Poetiken unter die Lupe. Im Gespräch sind sie immer wieder auf die ei-
 genen Texte und ihre Machart zurückgekommen.

Für das Finale breiten sie die ganze Palette aus. Sie treten als Dichterpersonae
in Erscheinung, sie beschreiben Körper, sie spitzen zynisch-romantisch
die Zunge, sie nehmen das Zeitgeschehen unter die Lupe, sie listen Tat-
bestände. An diesem Abend soll nichts ausgelassen werden.

Die Lyrikwerkstätten open poems und young poems geben jungen Men-
schen die Möglichkeit, unter fachkundiger Anleitung erste dichterische
Versuche zu unternehmen, die eigene Sprache zu finden, Texte zu besprechen
und sich mit anderen über die Schreiberfahrung auszutauschen. In diesem
Jahr haben die Dichterinnen Dagmara Kraus und Birgit Kreipe die Werk-
stätten geleitet.
MO 27.5.      19.30 Uhr   6/4€    Haus für Poesie

Filmvorführung, moderiert von Alexander Gumz Autor, Berlin | Thomas
Zandegiacomo Del Bel künstlerischer Leiter des ZEBRA Poetry Film
Festival

ZEBRA-POESIEFILMCLUB

                    Standpunkte

Wir präsentieren die besten Beiträge des ZEBRA Poetry Film Festivals, in
denen Menschen und Tiere vor wichtigen gesellschaftlichen, politischen
und privaten Entscheidungen stehen. Sollen sie mit der Masse brüllen oder
zu ihrer eigenen Meinung stehen? Sollen sie sich gegen den Staat auflehnen
und dabei ihr Leben riskieren? Es geht um die schwierige Balance, die Eltern
bei der Erziehung oder die Jugendliche bei ihrer Entwicklung halten müssen.
Es geht aber auch darum, ob man sich für Esel, Pferde, Zebras oder Ein-
hörner entscheidet.

Die Gedichte der Poesiefilme im Programm stammen u. a. von Cortney
Lamar Charleston, Billy Collins, Ferdosi, Heinrich Heine und Liao Yiwu.

Das Haus für Poesie hat 2002 das ZEBRA Poetry Film Festival in Berlin
aus der Taufe gehoben. Es ist bis heute die größte internationale Plattform
für Kurzfilme, die auf Gedichten basieren.
MI 29.5.     19.30 Uhr    6/4€     Haus für Poesie

Lesung und Gespräch mit Jerome Rothenberg Autor, San Diego |
Moderation Norbert Lange Autor, Berlin

DICHTERPORTRÄT
                             Jerome Rothenberg
                                          Jerome Rothenberg (geboren 1931 in
                                          New York) ist der große Getriebene
                                          und Forschende unter den amerika-
                                          nischen Dichtern der Gegenwart. Sein
                                          Interesse gilt der kreativen Ausein-
                                          andersetzung mit den historischen
                                          Avantgarden, der jüdischen Dichtung
                                          und den Gebräuchen und Traditionen
                                          indigener Völker.

                                      Gemeinsam mit dem Anthropologen
                                      Dennis Tedlock prägte er den Begriff
                                      Ethnopoesie und gründete Alche-
ringa, „die erste Zeitschrift der Dichtung von Stammesgesellschaften in
aller Welt“. Der Band Rituale & Events (hochhroth Berlin 2019, Über-
setzung Norbert Lange) versammelt scheinbar nüchterne Beschreibungen
von Kulthandlungen aus unterschiedlichen Kulturräumen, wie Schlamm-
Events der Navajo-Indianer, Dakota-Tänze, polynesische Hochzeiten und
tibetanische Bestattungen, die aus ihren mythischen Zusammenhängen
gelöst werden und so auf verblüffende Weise in die Nähe zu modernen
Happenings und Performances gerückt werden.

In dem Band Khurbn (Verlag Das Wunderhorn 2017, Übersetzung Barbara
Felicitas Tax und Norbert Lange), der nach einer Polen-Reise, dem Land
von Rothenbergs jüdischen Vorfahren, entstand, wird Poesie zur Sprache
der Geister. Die Texte folgen dem Wunsch, „den Toten ihre Tode zurückzu-
geben“. Das Wort Khurbn (was im Jiddischen Verheerung bedeutet) tritt
an die Stelle des als Euphemismus empfundenen Begriffs Holocaust.

Rechtzeitig zur Veranstaltung erscheint ein drittes Buch von Rothenberg
in deutscher Übersetzung: Polen/1931 (roughbooks 2019, Übersetzung
Norbert Lange).

Mit freundlicher Unterstützung von Echoo Konferenzdolmetschen
POETISCHE BILDUNG

DO 6.6.      9.30–17 Uhr     18 €    Haus für Poesie

Fortbildung für Lehrende und Lyrikvermittelnde
                                                 Vorkenntnisse sind nicht erforderlich

mit Martina Hefter Lyrikerin und Performerin, Leipzig | Claudia Maaß
Didaktikerin und Lehrerin, Berlin | Christoph Ulleweit Lehrer und Filme-
macher, Berlin

Bisschen
     tuscheln                       / lass mich
                                                        wuscheln
Für Lyrik begeistern! Aber wie? Die Fortbildung bietet Lyrikvermittlerinnen
und -vermittlern sowie Lehrenden (Klassen 8–12) die Möglichkeit, sich mit
kompetenter Begleitung aktiv mit aktuellen Verfahren der Analyse und
Vermittlung von Gegenwartslyrik vertraut zu machen. Der erste Teil erkun-
det in Lesung und Gespräch die Texte von Martina Hefter, die mit ihren
zwischen Lyrik, Performance und Sprechdrama sich entfaltendem Werk als
eine der wichtigsten Vertreterinnen der „Hinwendung zum Performativen“
in der zeitgenössischen Lyrik gilt.

Im zweiten Teil wird die Analyse und Produktion von lyrischen Texten und
poetischen Bildern erprobt. Zur Wahl stehen eine anwendungsorientierte
Werkstatt zum Thema Zeitgenössische Dichtung zwischen Text und
Raum sowie ein Workshop zur medialen Transformation per Handyfilm
oder Fotografie.

Mit der freundlichen Unterstützung von RITTER SPORT

Begrenzte Teilnehmerzahl. Anmeldungen bitte unter
        mitmachen@haus-fuer-poesie.org
POETISCHE BILDUNG

MO 17.6.     16 –19 Uhr    8/6€       Akademie der Künste

Workshop      in englischer Sprache

mit Francesca Beard Autorin, London

SelbstVERSuche
goes festival

Zwischen Post-Truth
Apokalypse und Konfabulation
Auch auf dem 20. poesiefestival berlin erforschen wir weiter die Zu­
sammen­hänge von Sprache und Körper. Die SelbstVERSuche stehen dabei
ganz im Zeichen des Festivalmottos Endlich Zeit für Sprache. Wie sehen
gelungene Interaktionen zwischen Dichtenden und ihrem Publikum aus,
wenn kein gemeinsamer Bildungskanon oder sozialer Resonanzraum an-
genommen werden kann?

Wie kann man im Zeitalter der Fake News voraussetzungslos dichten und
dabei neue Wahrheiten generieren? Was, wenn wir Dichtung von Wahrheit
nicht mehr unterscheiden können, weil uns die Konfabulation, also die
pathologische Produktion objektiv falscher Aussagen, so fest im Griff hat,
dass wir selbst unsere Gedächtnislücken mit Inhalten füllen. Inhalte, die
wir für Erinnerungen halten, die aber in Wahrheit, was auch immer das
sein mag, erdichtet sind.

Die britische „Queen of performance poetry“ (London Metro) Francesca
Beard führt in diesem Workshop ins Thema ein und beantwortet Fragen.
Der Workshop bietet die Gelegenheit, eigenen Ausdruck zu finden für die
Sprachkunst der Clubs und Slams.

Begrenzte Teilnehmerzahl. Anmeldungen bitte unter
       mitmachen@haus-fuer-poesie.org

Veranstaltungsort: Akademie der Künste | Hanseatenweg 10 |
10557 Berlin-Tiergarten
14.–20.6.

ENDLICH ZEIT FÜR SPRACHE
 Das poesiefestival berlin geht in diesem Jahr in seine 20. Ausgabe.
 Es präsentiert unter dem Motto ENDLICH ZEIT FÜR SPRACHE inter-
 nationale Poesie in unterschiedlichsten Formen und in Verbindung
 mit Kunst, Theater, Performance, Musik, Film und digitalen Medien.

Veranstaltungsort:
Akademie der Künste | Hanseatenweg 10 | 10557 Berlin-Tiergarten

Tickets sind an der Abendkasse und online erhältlich.

Alle Veranstaltungen des 20. poesiefestivals finden Sie unter
         www.haus-fuer-poesie.org

VOR FESTIVALAUFTAKT

 SA 8.6.      15 Uhr     Eintritt frei      Akademie der Künste Halle 3

Vernissage mit Herta Müller Autorin, Berlin

AUBERGINE MIT SCHEIBENWISCHER –
die Zeichnungen von Oskar Pastior
 Die Ausstellung (bis 20.6. tgl. 11–19 Uhr, Eintritt 4 €) rückt Pastiors
„Zeichengebilde“ ins Blickfeld und zeigt, wie sie mit seinen „Wortgebilden“
 verbunden sind.
 Die Ausstellung wird freundlich unterstützt durch die Oskar Pastior Stiftung und das

 Deutsche Literaturarchiv Marbach.

 DI 11.6.      18 Uhr    Eintritt frei      in verschiedenen Berliner Bezirken

 POETS‘ CORNER: Sommerlesungen in den Bezirken
Verteilt über einen Tag und unterstützt von Bezirken und Kulturinstitutio-
nen präsentieren in Berlin lebende Lyrikerinnen und Lyriker ihre Werke.
HIGHLIGHTS

FR 14.6.      20 Uhr     13/8 €      Akademie der Künste Studio

Lesungen mit den AutorInnen: Yugen Blakrok Südafrika | Patrizia
Cavalli Italien | Anja Golob Slowenien | Rainer René Mueller Deutsch-
land | Eileen Myles USA | Marion Poschmann Deutschland | Fatemeh
Shams Iran/USA | Keston Sutherland UK | Xi Chuan China | Moderation
Maren Jäger Literaturwissenschaftlerin, Deutschland

WELTKLANG – NACHT DER POESIE
Weltklang – Nacht der Poesie ist die vielstimmige Eröffnung des Poesiefes-
tivals. Exklusiv zur Veranstaltung erscheint eine Anthologie mit deutschen
Übersetzungen zum Mitlesen.

SA 15.6.      20 Uhr     14/10 €      Akademie der Künste Kleines Parkett

Performances mit den AutorInnen: Yugen Blakrok Südafrika | Sarah
Kay USA | Francesca Beard Malaysia/ UK | Julian Heun Deutschland |
Moderation Julian Heun Autor, Deutschland

SPOKEN WORD MEETS SLAM POETRY
MEETS HIP HOP – SUPERPOWERPOETRY
Auf dem Weg vom Kopf bis zum Blatt geht beim Schreiben nicht selten ein
Stück Energie verloren. Genau hier kommt „superpowerpoetry“ zum Ein-
satz und verleiht den Worten mit Stimmen und Körpern neue Dynamik.

DO 20.6.       21.30 Uhr      28 €    Akademie der Künste Studio

RAÚL PAZ: DAS KONZERT
Raúl Paz – einer der spannendsten Singer-Songwriter Kubas – wird sein
neustes Album Vidas vorstellen und eine Auswahl aus seinen erfolgreichen
elf Alben spielen.

Das 20. poesiefestival berlin ist ein Projekt des Hauses für Poesie in Kooperation mit der

Akademie der Künste. Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds und des Auswärti-

gen Amts, mit freundlicher Unterstützung durch Maritim proArte Hotel Berlin. Präsentiert

von taz, BÜCHERmagazin, tip, ASK HELMUT und Deutschlandfunk Kultur.
POETISCHE BILDUNG

jeden SO im Juli      jeweils 12 –15 Uhr   3€/2 € mit Superferienpass
Haus für Poesie

Familienworkshop für alle von 5 –99        Vorkenntnisse sind nicht erforderlich

Mein Buch, dein Buch,
unser Buch!

Offene Poesie- und Kunstwerkstatt
Bücher werden gekauft und gelesen. Wie aber entstehen sie? Wie schreibt
man einen dichten Text und wie wird aus einem dicken Stapel Papier am
Ende ein Buch? In vier offenen, nicht aufeinander aufbauenden Werkstätten
wollen wir uns in diesem Sommer vom eigenen Schreiben, Malen und Ge-
stalten verzaubern lassen. Peter Holland (Buchbinder und Verleger), Sylvia
Krupicka (Autorin und Literaturvermittlerin), Nele Probst (Künstlerin),
Karla Reimert (Dichterin) und Carsten Schneider (Künstler) unterstützen
Groß und Klein darin, neue Techniken zu erproben. Die Ergebnisse binden
wir gemeinsam in Leporellos. Schreiben? Das wird nach dem Sommer ein
offenes Buch für uns sein.

SO 7.7.
mit Nele Probst Künstlerin, Berlin | Karla Reimert Dichterin, Berlin

Collagen, Texte und Schablonen

Wir dichten Sommergedichte, erstellen Summer-Backup-Lists und ABC-Texte
und gestalten Collagen aus Bildern und Wörtern. Dann wird experimentiert
mit Sprüh-, Glitzer- und Spritztechniken, geklebt und gekratzt, gezeichnet,
gemalt, getapet und Neues geschrieben. Verschiedene Farben stehen zur
Auswahl und Texte finden wir im Innen und Außen. Ob daraus unser erstes
Buch werden wird? Wer weiß …
SO 14.7.
mit Carsten Schneider Künstler, Berlin | Karla Reimert Dichterin, Berlin

Collagen, Texte und Schablonen

Wir dichten Elfchen, Haikus und Sommersonette und gestalten dazu Colla-
gen aus Bildern und Wörtern. Dann werden die Zeitschriften vergangener
Jahre durchforstet und in bunten Motiv-Papieren geschwelgt. Welche Tech-
niken gibt es, welcher Klebstoff eignet sich für welches Papier – und wie
bringen wir Ordnung aufs Blatt?

SO 21.7.
mit Peter Holland Verleger und Buchbinder, Berlin |
                                          Karla Reimert Dichterin, Berlin

Vom Heften und Binden,
                  vom Haften und Finden

Wir tauchen tief in Techniken des Buchbindens ein; von einfachen Falt-
und Schneidearbeiten bis hin zu Klammer-, Klebe- und Fadenheftungen.
Wir experimentieren mit unterschiedlichen Materialien und Formen.
Außerdem können Origami-Sommertiere gefaltet, Journaling geübt und
das japanische Poesiespiel Karuta gespielt werden.

SO 28.7.
mit Sylvia Krupicka Autorin und Literaturvermittlerin, Berlin

Sprache spielen wir!

Noch nichts vor am letzten Julisonntag? Dann mal los! Buttons und Buch-
stabenbänder basteln, Buchstaben auf Bodies painten, Buchstabensuppe
löffeln, poetische Memories puzzlen, Lesestifte testen, Stempel stempeln,
Papiere falten, Gedichte lesen, Verse reimen, Bilderbücher durchstöbern und
mit der Erasure-Technik versteckte Gedichte aus Büchern hervorlocken …
Aktuelles

Speakers’ Corner – Was du schon immer sagen wolltest.
mit Tim Holland
Freigeister und Freidenker aufgepasst! Wart ihr schon mal im Labyrinth
des Lebens? Ob unterm Limonadenbaum, am Wünschebrunnen, beim
Treffen der Herzkönigin Alice oder in der besonderen Bibliothek: An
diesem Wochenende können Kinder und Familien der Freiheit in ihren
verschiedenen Facetten auf die Spur kommen. Was bedeutet es, wenn
man tun, denken und glauben darf, was man will? Da steht manches auf
dem Kopf oder manch einer landet im Gefängnis. Andere malen, rei-
men, hüpfen, singen – wie es ihnen gefällt! Der Dichter Tim Holland
vom Team der Poetischen Bildung im Haus für Poesie unterstützt bei
der Speakers’ Corner beim Finden von Worten, die gefallen und befreien.
Speakers’ Corner ist eine Kooperation zwischen dem Haus für Poesie und dem FEZ.

Termine: MI 1.5. | SA 4.5. | SO 5.5. | 12–18 Uhr | FEZ-Berlin

lyrikklub Komm zur Sprache!
Neunmal im Jahr, jeweils am letzten Sonntag im Monat, trifft sich von
17-20 Uhr der lyrikklub. Wir besprechen frische Texte, lesen Lieblings-
gedichte und Neuerscheinungen, tauschen uns zu wichtigen Themen
der Lyrik und des Lyrikbetriebs aus und aktualisieren unser Schreiben.
Neue Mitglieder sind herzlich willkommen. Bitte Snacks und Getränke
mitbringen.

SO 26.5. | 17–20 Uhr | Haus für Poesie
Impressum

Haus für Poesie
Knaackstraße 97 (Kulturbrauerei)           |   10435 Berlin

Tel +49. 30. 48 52 45-0                        mail@haus-fuer-poesie.org
Fax +49. 30. 48 52 45-30		                     www.haus-fuer-poesie.org

   facebook.com/hausfuerpoesie                             @hausfuerpoesie

   youtube.com/hausfuerpoesie                              vimeo.com/hausfuerpoesie

   soundcloud.com/hausfuerpoesie

Verkehrsanbindung: U2        |   Tram 12   |   M1   |   M10 Eberswalder Straße

Unsere BesucherInnen mit Berlinpass erhalten Karten zum Preis von 3€.
Geflüchtete erhalten freien Eintritt. Der Veranstaltungsraum ist barrierefrei.

Das Haus für Poesie wird gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa
des Landes Berlin.

Das Haus für Poesie empfiehlt: Hotel Jurine Schwedter Str. 15 | 10119 Berlin

Buchhandlung Die Insel Greifswalder Str. 41 | 10405 Berlin
Echoo Konferenzdolmetschen www.echoo.de

REDAKTION

Silvia Halfter   |   Matthias Kniep   |   Christiane Lange      |   Karla Reimert Montasser   |
Thomas Wohlfahrt (V.i.S.d.P)
                                  www.studio-stg.com
ART DIRECTION studio stg
DRUCK Fata Morgana

HINWEIS ZU FILM-, FOTO- UND TONAUFNAHMEN
Die Veranstaltungen des Hauses für Poesie werden zu Dokumentations- und Werbezwecken
gefilmt und fotografiert. Eine Auswahl an Fotos und kurzen Videos wird auf der Website
www.haus-fuer-poesie.org und in sozialen Netzwerken veröffentlicht. Das Haus für Poesie
macht von jeder Veranstaltung eine Audioaufnahme. Ausgewählte Audioaufnahmen werden
als Gespräch des Monats auf der Website des Hauses für Poesie publiziert sowie auf der
Plattform www.soundcloud.com hochgeladen und über facebook geteilt. Die Film-, Foto-
und Tonaufnahmen werden im Archiv des Hauses für Poesie gespeichert. Weitere Informa-
tionen zum Datenschutz finden Sie auf                        www.haus-fuer-poesie.org

BILDNACHWEIS
Beard: FBphoto Carlos Cazurro | Draesner: Lynn Marven | Hefter: Jan Löser | Karanja Ng’endo:
Misfit | Kolmar: Deutsches Literaturarchiv Marbach | Kraus: Marcin Wezowski | Kusanit:
Hassiepen | Laupin: privat | Rothenberg: privat | Rouzeau: Hélène Bamberger | Trautsch: Hans
Praefke | Urweider: Rob Lewis | Scho: Matthias Holtmann | Schulz: gezett | Strunk: privat |
Cover und Festivalmotiv: Franna Linden
ikline
u auf L   yr

                    Antònia
                    Vicens                                  Jahre
 Ne

                                                            20

                                                                    Lyrikli
                        Die Dichtung
                                                                 ne
                  schwebt über
                  dem Leben Glanz anderer Welten
                  springt dir in die Augen wie auch
                  Sterne
                  aus Wasser vertrocknet in der Bucht
                  der Kindheit wenn
                  erschöpft zurückkehren
                  die Engel jetzt ohne
                  Salz ohne Flügel und du
                  versuchst ihre Schatten zu fangen
                  Fetzen an der Leine
                  der Wäsche
                  die Worte die Stunde
                  die dir am liebsten wäre
                  ungeschehen die Toten die
                  dir emporsteigen
                  an den Beinen
                  wie sehr du auch füllst
                  die Nacht
                  mit weißen Tauben voll
                  Hoffnung auf
                  einen Funken des Feuers
                  der dein Gedicht entfacht.

 Aus dem Katalanischen übersetzt von Roger Friedlein

 ILC, Dia mundial de la poesia 2017.

                                                        www.lyrikline.org

                    listen to the poet
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