Jetzt gilt's: Volksbegehren begann am 26. Februar - Von Michael Prütz, Sprecher der Initiative "Deutsche Wohnen & Co. enteignen" - DIE LINKE ...
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
www.dielinke-berlin-mitte.de | www.facebook.com/DIELINKE.Berlin.Mitte Ausgabe 03 / 2021 • Information des Bezirksvorstandes und der BVV-Fraktion DIE LINKE Berlin-Mitte | Tiergarten | Wedding Sonderausgabe zum Thema „Deutsche Wohnen und Co. enteignen“ Jetzt gilt‘s: Volksbegehren begann am 26. Februar Von Michael Prütz, Sprecher der Initiative „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“ Nach zwanzigmonatiger Wartezeit, geprägt Bezirk gibt es mindestens ein Kiezteam, in von angespannten Nerven, Vertröstungen sei- manchen sogar mehrere. Seit Anfang des tens des Senats und viel bürgerschaftlichem Jahres konnten wir um die 800 neue Mitstrei- Engagement, begann am 26. Februar die zwei- terinnen und Mitstreiter dazugewinnen, die te Stufe des Volksbegehrens zur Enteignung mit einem ungeheuren Elan die Aktivitäten großer privater Wohnungsbaukonzerne. Das vor Ort vorantreiben. Trotz dieses Wachstums Landeswahlbüro druckte die Stimmzettel, die sind alle Interessierten gerne gesehen und allen Interessierten zur Verfügung gestellt werden herzlich aufgenommen. Eine Kon- und in den Bürgerämtern ausgelegt werden. taktaufnahme ist unter der Mail-Adresse 170.000 Unterschriften bis zum 27. Juni - das mitmachen@dwenteignen.de möglich. Je ist viel, aber in Wahrheit muss die Zahl noch nach Interessen, Fähigkeiten, Möglichkeiten viel größer sein, da nur deutsche Staatsbürger, und zeitlicher Kapazität finden wir ein Plätz- die in Berlin gemeldet sind, gezählt werden. chen für jede*n in den jeweiligen Kiezteams. Wir rechnen mit mindestens 220.000 zu sam- Nach - hoffentlich - erfolgreicher Samm- melnden Unterschriften. Der Auftakt lung der Unterschriften wird es am 26. Sep- Den Auftakt bildeten am 26. Februar Meetings tember zum Volksentscheid über die Enteig- Die Kampagne mit Corona-Vorkehrungen auf dem Nettelbeck- nung kommen - parallel zur Bundestags- und Eine erfolgreiche Sammlung benötigt starke platz und an weiteren Orten Berlins sowie Abgeordnetenhauswahl. Es ist noch zu früh, Bündnispartner und Unterstützung in allen eine Pressekonferenz am „Gecekondu“ am um über einen Ausgang des Volksbegehrens Stadtteilen. Zu unseren Bündnispartnern Kottbuser Tor. Dort wurden Unterschriften- zu spekulieren. Eines ist jedoch sicher: Die gehören Verdi, die GEW, die DGB-Jugend, listen, Material, Plakate und Flyer zur freien Kampagne „Deutsche Wohnen & Co. enteig- der Berliner Mieterverein, die Berliner Mie- Verfügung verteilt. Am Abend zuvor, am 25. nen“ ist die größte außerparlamentarische tergemeinschaft, die Naturfreunde-Jugend, Februar, gab es eine erste online-basierte Bewegung seit Jahrzehnten, nicht zuletzt Partei DIE LINKE und einzelne Gliederungen Radiosendung mit Musik, Beiträgen von Un- dank dem Enthusiasmus und der Dynamik der SPD und Grünen. Wirklich außergewöhn- terstützerinnen und Unterstützern und von der Beteiligten. lich ist die wachsende und tatkräftige Un- Mitstreiterinnen und Mitstreitern aus den Lohnt es sich jetzt noch, einzusteigen und terstützung der Berliner*innen, die sich in Kiezteams und den diversen Arbeitsgruppen mitzumachen? Auf jeden Fall ! Es ist nicht zu unseren Kiezteams organisieren. In jedem der Kampagne. spät, noch Teil dieser Kampagne zu werden – und damit Teil einer ständig wachsenden Community, die sich zum Ziel gesetzt hat, hunderttausende Berlinerinnen und Berliner 26. Februar – Start der zweiten Stufe dem Renditedruck börsenorientierter Groß- des Volksbegehrens zur Enteignung großer konzerne zu entziehen. privater Wohnungsbaukonzerne! Wir brauchen 170.000 gültige Unterschriften! Helft mit beim Sammeln! Kontakt über: Bezirksverband Mitte Kleine Alexanderstr. 28, 10178 Berlin kiezteam_wedding@dwenteignen.de Tel.: 030 / 240 09-336 und über: kiezteam_mitte@dwenteignen.de Mo. bis Mi. 9–16.30 Uhr und Do. bis 19 Uhr
Seite 2 | mittendrin März 2021 DIE LINKE Berlin Mitte Blick aus dem Amt Erst deckeln, dann vergesellschaften V or einem Jahr, am 23. Februar 2020, ist der Berliner Mietendeckel in Kraft getreten. Ein wirklich historisches Gesetz. Wohnung überprüfen lassen wollen. Auch wenn es gedauert hat und sich alles etwas einruckeln muss – wie das bei einem völlig Machtgefüge in Berlin muss sich grund- sätzlich zugunsten der Mieter:innen ver- schieben. Ich begrüße das Volksbegehren Er ist ein Instrument, das der scheinbaren neuen Gesetz nunmal der Fall ist, vor allem zur Vergesellschaftung privater Immobi- Ohnmacht der Berliner Mieter:innen wir- in Corona-Zeiten – ich bin zuversichtlich, lienkonzerne daher sehr und sehe es als kungsvoll etwas entgegensetzt. Das zeigt: dass wir tausenden Mieter:innen in Mitte logische Konsequenz – erst deckeln, dann Politik kann Veränderungen bewirken, aus der Verwaltung heraus zu ihrem Recht vergesellschaften! wenn Verbände, Initiativen und progres- verhelfen können. Das ist gut und zeigt, Übrigens: ab dem 26. Februar können sive Parteien zusammenarbeiten. dass auch die Berliner Verwaltung hand- Bewohner:innen unseres Bezirks auch im Durchgesetzt wird der Mietendeckel lungsfähig ist. Bürgeramt im Rathaus Mitte in der Karl- vor allem von den Bezirken. In Mitte bin Der Mietendeckel ist befristet auf fünf Marx-Allee 31 unterschreiben und zwar ich als Stadträtin für Bürgerdienste po- Jahre angelegt – doch die Wohnungsfrage montags von 8–15 Uhr, dienstags und don- litisch verantwortlich. Im Bezirk Mitte in Berlin muss grundsätzlich gelöst werden. nerstags von 11–18 Uhr und mittwochs und laufen berlinweit die meisten Verfahren Schon jetzt versuchen Vermieter:innen al- freitags von 8–13 Uhr. bzgl. Verstößen von Vermieter:innen oder les, um den Mietendeckel oder andere Ge- Ramona Reiser, Anzeigen von Mieter:innen, die ihre Miet- setze, wie das Verbot der zweckfremden Stadträtin für Jugend, höhe z.B. bei einem Neueinzug in eine Nutzung von Wohnraum, zu umgehen. Das Familien und Bürgerdienste Abriss in Habersaath- und Wilhelmstraße? D er Plattenbau in der Habersaathstraße 40 bis 48 ist vom Abriss bedroht. Der Eigentümer will nämlich die bezugsferti- was SPD und CDU nicht getan haben. Erst im Jahr 2018 hat es Stadtentwicklungsse- natorin Katrin Lompscher von der LINKEN vor Gericht. Das Gericht hat einen Ver- gleich zwischen Investor und dem Bezirk- samt vorgeschlagen, der aber nicht zustan- gen günstigen Wohnungen abreißen, um geschafft, die Erhaltungssatzung für die de kam, weil die »Kompromissangebote« Luxusapartments hinzubauen. Das ist Wilhelmstraße zu erlassen und künftige keine waren. Deshalb wird das Bezirks- leider kein neues Phänomen. Abrisse von preiswertem Wohnraum dort amt mit Unterstützung vom Senat die Ge- zu verhindern. In der Wilhelmstraße wurde der Neubau im Jahr 2017 dann für knapp 32 000 €/m2 verkauft. Eine Wohnung für 12 Millionen Euro. Wenn man das auf die Habersaathstraße umrechnet, könnte der Eigentümer durch den Abriss und Neubau 162 Millionen Euro Einnahmen erzielen. Zum Glück hat DIE LINKE in der rot-rot- grünen Regierung daraufhingewirkt, dass das Wohnraumzweckentfremdungsverbot verschärft wird. Seit April 2018 kann in Berlin ein Abriss nur noch genehmigt wer- Bereits in der Wilhelmstraße 56 bis 59 den, wenn 1 zu 1 Ersatzwohnraum zu an- richtsverhandlungen bis zum Ende führen. wurde der modernste Ostberliner Platten- gemessenen Bedingungen, also bezahlbar Gleichzeitig hat die Linksfraktion Ber- bau vom Eigentümer abgerissen, wobei und in ähnlicher Lage, entsteht. Das ist ein lin-Mitte das Bezirksamt aufgefordert, das Bezirksamt das damals unterstützt einmaliges Gesetz, das es nur in Berlin gibt. diesen Abriss und weitere Abrisse durch hat, indem es nicht gegen den Leerstand, In anderen Bundesländern müssen Investo- die Aufstellung eines Bebauungsplanes, der dort herrschte, vorgegangen ist. Da- ren, wenn sie Wohnraum abreißen, keinen analog zur Wilhelmstraße, komplett un- mals herrschte eine Zählgemeinschaft aus Ersatzwohnraum schaffen. möglich zu machen. Leider ist dafür der SPD und CDU im Bezirk, die dem Abriss Zum Glück ist der Bereich Zweckent- SPD-Stadtrat Ephraim Gothe zuständig, nichts entgegengestellt hat. Die Links- fremdung in Berlin-Mitte seit 2016 bei einer der noch nicht sehr aktiv in diese Richtung fraktion Berlin-Mitte hatte damals schon linken Stadträtin und die hat dem Investor geworden ist. gefordert, eine Erhaltungssatzung in der in der Habersaathstraße den Abriss unter- Andreas Böttger, Wilhelmstraße zu erlassen, um den Abriss sagt, weil dieser keinen Ersatzwohnraum Fraktionsgeschäftsführer DIE LINKE. von preiswertem Wohnraum zu verhindern, schaffen wollte. Dagegen ging der Investor in der BVV von Berlin-Mitte
DIE LINKE Berlin Mitte mittendrin März 2021 | Seite 3 Argumente für die Verstaatlichung gewinnorientierter großer Berliner Immobilienkonzerne nach §15 des Grundgesetzes: • Wohnen ist ein Grundbedürfnis und vielmehr Ausdruck eines strukturel- • Die Deutsche Wohnen ist das füh- Wohnungen sind in jeder Hinsicht len Problems einer maximal profitori- rende Unternehmen im Berliner für das Menschsein unverzichtbar. entierten Wohnraumbewirtschaftung. Immobilienmarkt und nimmt eine Ein Verlust der Wohnung ist auch marktbestimmende Stellung ein. eine Bedrohung der Menschenwürde. Der Deutsche Wohnen das Hand- Nur wenn die Wohnungen wieder in werk zu legen nützt allen Mieterin- Landesbesitz kommen, kann einer nen und Mietern in Berlin, die vom weiteren Verdrängung von Men- Mietenwahnsinn betroffen sind. schen aus der Innenstadt entgegen- • Durch den Eingriff der Verstaatli- gewirkt werden. chung der größten Immobilienkon- • Deutsche Wohnen & Co. betreiben zerne wird der Spekulation Einhalt eine Strategie der permanenten geboten. Eine Folge wären fallende Mietpreissteigerung. Da sie ihren • Deutsche Wohnen lässt die Häuser Immobilien- und Grundstückspreise. Aktionären hohe Gewinne verspre- vergammeln, betreibt keine ausrei- chen, sind sie dazu „gezwungen“, die chende Instandhaltung, um dann Mieten immer weiter hochzutreiben. teuer Luxusmodernisierungen durch- Aus: • Die Auswüchse gegen Mieter sind zuführen und die Bestandsmieter zu www.dwenteignen.de/ keine tragischen Einzelfälle, sondern vertreiben. warum-enteignen Was kostet die Enteignung? I st der Volksentscheid „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“ erfolgreich, müssten die betroffenen Immobilienkonzerne mit Entschädigungssumme vollständig über die Mieteinnahmen finanzieren und gleichzeitig könnten die Mieten sofort um durchschnitt- Entschädigung von einem Euro möglich. Als Ausgleich zwischen den Interessen der Allgemeinheit und der Beteiligten schlägt die einer Summe entschädigt werden, deren lich 0,97 €/m2 gesenkt werden. Dies ist ein Initiative das so genannte „Faire-Mieten-Mo- Höhe laut Grundgesetz „unter gerechter konservatives Szenario, da es stark auf die dell“ vor. Grundlage dieser Berechnung ist, Abwägung der Interessen der Allgemein- Interessen der Konzerne eingeht. dass die Miete in vergesellschaftetem Wohn- heit und der Beteiligten zu bestimmen“ Gewichtet man stattdessen das Interesse raum durchschnittlich maximal ein Drittel des (Art. 14) ist. Diese Formulierung lässt der Allgemeinheit an einer Vergesellschaf- Einkommens an der Armutsgrenze betragen erheblichen politischen Spielraum, und tung, um bezahlbaren Wohnraum für alle sollte. Damit ergäbe sich eine durchschnittli- deshalb kursieren viele unterschiedli- zu schaffen stärker, könnte die Entschädi- che Nettokaltmiete von 3,70 €/m2 und eine che Zahlen im Zusammenhang mit der gungssumme deutlich niedriger ausfallen. Entschädigungssumme von 8 Milliarden Euro. Entschädigungssumme, die an die zu ent- Im Extremfall wäre auch eine symbolische Jonas Becker eignenden Immobilienkonzerne gezahlt werden müsste. Der Berliner Senat hat in seiner Kostenein- schätzung angegeben, dass nach derzeitigem Stand zehn Immobilienkonzerne mit insge- samt 243.000 Wohnungen in Berlin betroffen wären. Der Verkehrswert dieser Wohnungen wird auf 36 Milliarden Euro taxiert. Allerdings räumt der Senat auch die Möglichkeit einer Entschädigung deutlich unter Verkehrswert ein. Nach eigenen Berechnungen der Initi- ative „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“ ergäbe sich durch eine Herausrechnung der nicht auf Eigenleistung beruhenden Wert- steigerungen eine Entschädigungssumme von 18,1 Milliarden Euro. Über einen Til- gungszeitraum von 45 Jahren ließe sich diese Karikatur: Klaus Stuttmann
Seite 4 | mittendrin März 2021 DIE LINKE Berlin Mitte Menschen in Mitte „Ahlener Programm“ der CDU von 1947: Carolin Haupt: Berlin muss „Stärkung der wirtschaftlichen Stellung und Freiheit des einzelnen; Verhinde- rung der Zusammenballung wirtschaft- eine Stadt für alle bleiben licher Kräfte in der Hand von Einzel- personen, von Gesellschaften, privaten „Die erforderlichen 170 000 Unterschriften für heimgekehrt, liegt mir viel daran, Berlin oder öffentlichen Organisationen, durch den Volksentscheid zur Vergesellschaftung als einen für alle offenen, diversen und le- die die wirtschaftliche oder politische von Deutsche Wohnen und anderer Immobili- benswerten Ort zu bewahren“, erklärt das Freiheit gefährdet werden könnte.“ enriesen trotz Corona-Pandemie zu erreichen, Ensemblemitglied der „Schaubühne“, „und www.kas.de/c/document_library/ get_file?uuid=76a77614-6803-0750-c7a7- 5d3ff7c46206&groupId=252038 Freiburger Thesen zur Gesellschaftspolitik der FDP, 1971: „Vermögenskonzentration in den west- lichen Industriegesellschaften führt selbst bei wachsendem Lebensstan- dard und steigernder sozialer Sicherung der lohnabhängigen Massen zu einer Disparität, welche der Begründung der Besitzverhältnisse mit dem Begriff der persönlichen Freiheit jede Grundlage entzieht.“ Karl-Hermann Flach: Noch eine Chance für die Liberalen. Eine Streitschrift, Frankfurt am Main 1971 /, beschlossen auf dem Bundesparteitag in Freiburg vom 25./27. Oktober 1971 Carolin Haupt würde mich sehr glücklich machen und stolz das geht nur, wenn es eine Stadt für alle auf uns Berliner*innen“, sagt Carolin Haupt. bleibt“. Ihr Lebenspartner Lorenz Just hatte „Es wäre ein Akt gelebter Demokratie und ein schon im vergangenen Jahr den Roman „Am nicht zu überhörendes Signal an die Politik, Rand der Dächer“ veröffentlicht, in dem er im Sinne der mehrheitlichen Mieter*innen über die ersten Schritte der Gentrifizierung zu agieren, statt im Interesse der profitori- Berlins in den 1990er Jahren schreibt. „Wir entierten Immobilienwirtschaft.“ Der Mie- leben mit unserem Sohn in Mitte in einer tendeckel der DIE LINKE habe ihr gezeigt, Mehr-Generationen-WG gemeinsam mit dass auf anhaltende und sich verschärfende zwei Alt-Berliner*innen, für die ein Umzug Probleme wie den Wohnungsmarkt in Berlin aus ihrer mittlerweile zu großen Wohnung tatsächlich radikale und mutige Maßnah- in eine kleinere, aber deutlich teurere im men auf politischer Ebene durchgesetzt Kiez nicht in Frage kam.“ werden können. Diese Erfahrung stimme Dass hingegen Deutsche Wohnen 2019 sie auch zuversichtlich, dass eine Kampagne eine Dividenden-Ausschüttung von 350 wie „Deutsche Wohnen und Co enteignen“ Millionen Euro hatte - was bedeutet, dass wirklich gelingen kann. Die 33-jährige ist die Mieter*innen monatlich 177 Euro ihrer Mitglied des Kiezteams Berlin-Mitte, das Miete nur ins Portemonnaie der Aktionäre wie in allen anderen Stadtbezirken extra gezahlt haben – sorgt bei Carolin Haupt für die Unterschriftensammlung des Volks- gleichermaßen für Wut und Entschlossen- entscheids gegründet wurde. heit: „Mit Wohnraum zu spekulieren ist Karikatur: Klaus Stuttmann In Rathenow geboren, in Prenzlauer Berg asozial und muss unbedingt von der Politik und Friedrichshain aufgewachsen, kehrte unterbunden werden.“ Das zeige sich in sie 2019 nach zwölf Jahren Studium und Ar- der Pandemie jetzt besonders drastisch. beit in Leipzig, Zürich und Hannover nach „Unsere Kampagne ist darauf die beste Berlin zurück, wurde Mitglied der DIE LIN- Antwort“. KE und zugleich Bürgerdeputierte. „Wieder Matthias Herold
DIE LINKE Berlin Mitte mittendrin März 2021 | Seite 5 Bei anderen gelesen Wohnungen als Fischfutter für börsennotierte Immobilienhaie? ➤ Mieten in Berlin seit einem DEUTSCHE WOHNEN & Co. ENTEIGNEN! Jahr gedeckelt Viele Wohnungen werden dennoch zu Preisen inseriert, die deutlich über den im Gesetz for- mulierten Obergrenzen liegen. Drei Viertel der Inserate überschreiten die Mietendeckel-Ober- grenzen, die Anzahl der inserierten Wohnungen A m 26. Februar hat die 2. Phase der Unterschriftensammlung begonnen. Innerhalb von vier Monaten müssen rund Zweites Geschäftsmodell: Die Umwand- lung in Eigentumswohnungen als Verdrän- gungs-Alptraum für die Mieter. Nicht nur ist um 30 Prozent verringert. Vermieter ver- 220 000 Berliner:innen (einschl. einer die „Deutsche Wohnen“, sondern auch z.B. langen im Schnitt 2,76 € je Quadratmeter zu Reserve über die erforderlichen rund Akelius oder Heimstaden, bieten zahllosen viel. In einigen Stadtteilen stieg das Niveau der 170 000 hinaus) überzeugt werden, für Berliner:innen schlaflose Nächte, weil gera- Angebotsmieten sogar. Im vergangenen Jahr die Enteignung und Vergesellschaftung de in Milieuschutzgebieten nur ein winziger wurden 19 Prozent weniger Wohnungen inse- großer Immobilienkonzerne in Berlin zu Bruchteil der Mieter innerhalb von sieben riert. Auf eine angebotene Wohnung melden unterschreiben. Jahren die geforderten unverschämten Ei- sich im Durchschnitt 214 Bewerber, weniger In jedem Bezirk sind selbständige Kiez- gentumswohnungs-Preise für einen Vorkauf Wohnungen, dafür mehr Eigentumswohnun- strukturen organisiert worden. Sie sollen zahlen kann. gen inseriert. der Ort sein, an dem sich Menschen in ih- Drittes Geschäftsmodell: Die Grunder- „Berliner Morgenpost“, 18.02.2021 rer Nachbarschaft vernetzen, gemeinsam werbssteuerbefreiung per Share-Deal-Me- Unterschriften sammeln, sich austauschen thode. Die Immobilien werden in eine Firma ➤ IMMOBILIENJONGLEURE und kennenlernen. gesteckt, deren Anteile (Shares) dann an ein- Der Mieterwahnsinn macht sich breit, zeigt neue Neigungsehe. Privat, privat, das Unschuldskleid, krankliberaler Fehlbarkeit Quält nun auch Großstadtnähe. Noch gibt’s „Vonovia“ trotz Kritik. Im Dax auch „Deutsche Wohnen“. Das Umland starr in beider Blick. Wie lange noch will Politik Die Spekulanten schonen? In Startlöchern das Kapital, Corona kam gelegen, Zwar für die Menschlichkeit fatal, Instandhaltungskosten gespart: Die Friedrich-Ebert-Siedlung für Börsengaukler mondial Warum sollen gerade die großen Immo- zelne Käufer verkauft werden (war eigentlich Ein „IMMOBILIENSEGEN“. bilienkonzerne mit über 3000 Wohnungen für Industriefirmen vorgesehen; Reformge- „RotFuchs“, Februar 2021 enteignet werden? Welche Erfahrungen sind setze liegen seit Jahren auf Eis, ein absoluter mit ihnen gemacht worden? Schließlich war Skandal). ➤ Erstes Jahr für Mietpreisbremse Berlin immer eine „Mieterstadt“. Auch heu- Viertes Geschäftsmodell: Diese Geschäfts- Am 23. Februar 2020 ist das Gesetz zur Neu- te sind es 85 Prozent der Wohnungen. Das strategie kennzeichnet wesentlich die börsen- regelung gesetzlicher Vorschriften zur Mie- bedingt jede Menge an Erfahrungen mit den notierten Immobilienkonzerne, die eigentlich tenbegrenzung (kurz Mietendeckel) in Kraft „Geschäftsmodellen“ dieser Großkonzerne: gar keine klassischen Wohnungsverwalter sind, getreten, nachdem es endlich im Januar im Erstes Geschäftsmodell: Da Instandhal- sondern Finanzkonzerne, die den Wohnungs- Berliner Abgeordnetenhaus beschlossen tungskosten vom Vermieter zu zahlen sind, markt als profitträchtige Anlagemöglichkeit wurde. Es ist ein Berliner Landesgesetz, das Modernisierungskosten aber auf die Mieter auf Kosten der Mieter missbrauchen wollen. Mietpreisbegrenzungen aus der Landeskom- umgelegt werden können, wird an der In- 2012/2013 wurde die Deutsche Wohnen zu petenz für das Wohnungswesen schafft und standhaltung gespart. Das läuft auf marode einer Europäischen Aktiengesellschaft um- Überschreitungen über die Begrenzungen Leitungen bei Heizung, Wasser und Elektri- gewandelt, wodurch die Wohnungsbestände verbietet bis hin zu Bußgeldern für Verstöße zität hinaus. Gerade die Deutsche Wohnen jährlich beliebig höher bewertet werden kön- gegen das Gesetz, das zunächst für fünf Jahre hat das jahrelang vorgeführt, z.B. in der nen. Die Dividende stieg von 2014 bis 2017 befristet ist. Zivilrechtliche Vereinbarungen Friedrich-Ebert-Siedlung im Wedding mit um mehr als 90 Prozent. zwischen Mieter/Mieterinnen und Vermieter wochenlangen Heizungs-Reparaturen im Win- Über dreihundert Mieterinitiativen haben sich entfalten somit keine Wirkung, wo sie über die terhalbjahr oder bei 450 Wohnungen in der inzwischen in Berlin gebildet, um den profito- öffentlich rechtlichen Mietpreisbegrenzungen Kottbusser, Skalitzer, Kohlfurter Straße usw.. rientierten großen Wohnungskonzernen mit des Landes Berlin hinaus gehen. Verschimmelte Wände in der Trettachzeile ihrem Mietenwahnsinn Einhalt zu gebieten. „Internet Berliner Mietendeckel-Regelungen“. (Tegel) über Jahre hinweg. Zusätzlich gene- Fangen wir’s an! rell hohe und fragwürdige Mietnebenkosten. Rainer Scholz
Seite 6 | mittendrin März 2021 DIE LINKE Berlin Mitte Drinnen und draußen A m Anfang der Zukunft zer- bricht das Übliche. Berlin findet nicht mehr draußen statt, Schulen, Straßenbänke, Ampeln, Fahrpläne, Kaffeehäuser, Grün, Einzelhandel und Mülleimer mit das Innenleben sichern Wohn-, administrativem Stillstand, ideo- Baugemeinschaft, Genossen- logischem Hochmut, politischem schaft, Eigentum und Miete. Wer Ränkespiel und engem Ver wal- wohnt, bleibt. Zurückgefahren tungsblick? Wer profitiert von Fe- sind Homeschooling und Kin- rienwohnungen, leerem Wohnraum, derbetreuung, Erwerbsarbeit sittenwidrig teuren Living Spaces, als Dauermieter. Dreckhalden, architektonischer Wieviel Raum erhält das Home Ödnis, klotzigem Bundesbürobau, Of fice, wenn für traditionelle Nachnutzung, Dachgeschossen, Wohnfunktionen wie Kochen, Wohnküchen, Arbeitszimmern, Schlafen, Reproduzieren in Miets- Terrassen? Corona beschleunigt kaserne, Plattenbau, Reformhaus, das Elektronikzeitalter. Küche-Klo-Schlaf-Wohn-Kinder- Schon jetzt könnte jeder Haus- zimmer-Balkon der Platz kaum halt intelligenter wohnen, ich will reicht? Die alte Mitte stößt an noch kein Smar t Living, keine Grenzen. Einst wichen Proletarier Vernetzung von Licht, Herd, Kühl- auf Kneipen als erweiterte Wohn- schrank, Waschmaschine, CDs, stube aus, heute gibt´s Cowor- TV, Handy, aber einen Fahrstuhl king-Spaces, Co-Wohnen, Start- im Altbau. Das ist politisch blo- Ups, delivery food, lunch to-go, ckiert. Doch Mitte muss sich als digitalisiert wie All- und Werktag, Wohn-, Reproduktions-, Arbeits- Kultur, Handel, Geselligkeit, Bil- und Regierungsort der Zukunft dung. Wohnraum ist knapp, teuer, dem Druck der Smart City zügig im Mai der neue Mietspiegel, aber Abriss, Neubau, Umbruch zu Füßen des Fernsehturms stellen. Technisch mäßig interes- permanent ändern Familienstand, siert, fußläufig, autounabhängig, Geschlecht, Alter, Herkunft, Bil- werde ich derweil mit Freunden dung, Gesundheit, Vorlieben, Geschmack kollidieren Wohnen, Bauen, Straßenlicht, kochen und essen. und Zeitgeist Bedürfnisse und Kiez. Wie oft Pflastersteine, Spiel- und andere Plätze, Irene Runge In Berlin-Mitte startete am 26. Februar die Kampagne „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“ auf dem Nettelbeckplatz.
DIE LINKE Berlin Mitte mittendrin März 2021 | Seite 7 Aus dem Abgeordnetenhaus Markt-Glaube Foto: Rico Prauss D er Markt, der Alleskönner, so die Les- art herrschender Wirtschaftslehre, löst noch jedes Problem am besten. Dem- gegenüber sei der Staat eher schlecht aufgestellt. Den will man zwar gern anru- fen, wenn er – wie jetzt in Pandemiezeiten – Unternehmen finanziell stützt und Wirt- schaftsstabilisierungsfonds auflegt, aber ist die Krise vorbei, gilt für viele: Zurück ins Körbchen, lieber Staat. Natürlich sind die Marktwirtschaftler be- reit zuzugeben, dass ohne eine öffentliche Infrastruktur kein einziges Privatunterneh- men Gewinne erwirtschaften könnte. Auf welchen Straßen und Schienen sollten ihre DIE LINKE-Abgeordnete Carola Bluhm Güter transportiert werden, wer garantierte ihnen sonst Recht und Gesetz und Schutz zur Vorsorge, Fürsorge und Bereitstellung all dass jede lebensnotwendige Infrastruktur, ihres Eigentums, wer stellte jenen, die ih- dessen, was für sozialen Frieden und mehr die der Verwertung des Kapitals anheimge- nen den Mehrwert überhaupt erst schaffen, Gerechtigkeit notwendig ist, nachzukommen. stellt ist, jenen verwehrt wird, die sie sich soziale Infrastruktur zur Reproduktion ihrer Und zwar indem sie dem Kapital „Lebens- nicht leisten können. Arbeitskraft bereit, wer bildete all jene aus, mittel“ entziehen, um sie der Allgemeinheit Die „Deutsche Wohnen“ ist ein unglaublich die später in den Werkhallen, Supermärkten zu möglichst erträglichen und bezahlbaren gutes Beispiel dafür, wie Recht der Ökonom und Büros jene mehrwertschaffende Arbeit Bedingungen zur Verfügung zu stellen. Dann Polany hatte. Eine Lösung ist, sich zurückzu- verrichten, auf die sich ihr Reichtum gründet? ist von Sozialismus und Planwirtschaft die holen, was kommodifiziert und dem bloßen Richtig böse werden die Apologeten des Rede (als plante die Marktwirtschaft so gar Gewinngedanken unterworfen wurde, obwohl Marktes trotzdem, maßt sich der Staat oder nichts), dann wird gesagt, die freie Entfaltung es lebensnotwendig für alle Menschen ist. besser, maßen sich die Gesellschaft und de- der stetig heilenden Marktkräfte sei gestört. Am besten via Volksentscheid. ren politische Institutionen an, ihren Pflichten Der Ökonom Karl Polanyi hat beschrieben, Carola Bluhm Kostenlose Sozial- Wahlkreisbüro Tobias Schulze, und Mieterberatung Mitglied des Abgeordnetenhauses der Linksfraktion in der BVV und des Tegeler Str. 39 Bezirksvorstandes der Partei DIE LINKE – mit Rechtsanwalt André Roesener 13353 Berlin – Wedding an jedem ersten Mittwoch des Monats Tel.: 030 – 547 13 449 von 17.00 bis 19.00 Uhr im Bus 142 Kiautschoustraße, S- und U-Bahn- Nachbarschaftszentrum hof Wedding, U-Bahnhof Amrumer Straße „Bürger für Bürger“ der Volkssolidarität, Während der Öffnungszeiten telefonisch Brunnenstr. 145, 10115 Berlin – und an jedem dritten Mittwoch des Monats erreichbar. im Kreativhaus, Fischerinsel 3, Öffnungszeiten: 10179 Berlin. Während der Öffnungszeiten telefonisch Die Linke – Fraktion in der BVV an jedem ersten, dritten und fünften Mitte von Berlin erreichbar. Mittwoch des Monats kostenlose Beratung zu Sozialrecht Di, Mi und Do 10 – 16 Uhr Die Sprechzeiten im Fraktionsbüro Und nach Vereinbarung! (Hartz IV) sowie Familien-, Miet- und finden Arbeitsrecht durch die Rechtsanwälte Per Mail, Facebook, Twitter erreichbar. an jedem Mittwoch von 15 bis 17 Uhr Nina Jenny Soest und Christian Wisch und nach Absprache von 17.00 bis 19.00 (keine Anmeldung buero.schulze@linksfraktion.berlin im Rathaus Mitte, Karl-Marx-Allee 31, erforderlich) 10178 Berlin, Raum 114 statt. www.facebook.com/TobiasSchulzeLINKE LinksTreff, Malplaquetstr. 12, 13347 Berlin, Telefon: 901 82 45 65 www.tobiasschulze.berlin Tel.: 28705751 kontakt@linksfraktion-berlin-mitte.de Twitter: @sprengbuero
Seite 8 | mittendrin März 2021 DIE LINKE Berlin Mitte Das ist Anna Bündgens: das Letzte Meine Oma wohnte im 2. Hinterhof, doch ihre Durch Vergesellschaftung Küche zierte der stolze Spruch „Eigener Herd ist Goldes wert!“. Ich wollte als Bauarbeiter, Mietenwahnsinn stoppen dass meine Familie auch mal so glücklich Interview mit aktiver Mitstreiterin im Kiezteam Wedding sein sollte. In einem Plattenbau der DDR fanden wir unser kleines Paradies: 9. Etage Wie bist du zum Kiezteam Wedding Taschen der Aktionär*innen wandern, son- mit Fahrstuhl und Fernheizung, Müllschlu- gekommen? dern könnten gesenkt und für die Instand- cker und Bad. Miete 60 Mark. Doch dann Im Herbst 2020 über ein Neueinsteiger- haltung der Häuser verwendet werden. Mir kam die Wende. Mein Betrieb machte dicht. treffen der Sammel-AG, ich habe es dann mit persönlich gefällt besonders die Idee, den Ich musste in den Vorruhestand. Da fehlten aufgebaut. Jetzt sind wir schon über 100, die dann acht Jahre an der Rente. Die Miete stieg in Wedding, Gesundbrunnen und teilweise in aufs Vierfache, Sechsfache, Zehnfache. Wir Reinickendorf Unterschriften sammeln. Wir mussten Wohngeld beantragen und in eine treffen uns alle zwei Wochen zum Erfahrungs- kleinere Wohnung ziehen. Das empfand ich austausch, planen Flyer- und Sammelaktio- als eine schmerzhafte Erniedrigung. nen, vernetzen uns mit Organisationen und Nach 30 Jahren war im Osten vieles res- halten Kontakt zu unseren zahlreichen Unter- tauriert – leider auch das Haifischbecken der stützer*innen, die unabhängig vom Kiezteam Klassengesellschaft. Jeder war frei! Verarm- sammeln gehen. te konnten laut fluchen – die Bereicherten durften sich die besten Anwälte kaufen. Die Wie habt ihr euch auf die Sammlung zitierten dann die Bibel: „Macht euch die Erde vorbereitet? untertan!“ Oder das Godesberger SPD-Pro- In einem zentralen Sammelrat halten die enteigneten Wohnungsbestand in eine An- gramm: „Das Privateigentum hat Anspruch 14 Kiezteams Kontakt zueinander. Unsere stalt öffentlichen Rechts zu überführen und auf Schutz und Förderung!“ Kanzler Schrö- sieben Arbeitsgruppen arbeiten auf Hochtou- demokratisch zu verwalten. Dieses Modell der spendete die Hartz-IV-Gesetze und Bonn ren und kümmern sich um Öffentlichkeitsar- bietet einen völlig neuen Weg demokratischer lieferte den Einheitsvertrag als Kapitulations- beit, Kulturveranstaltungen, Demonstratio- Mitbestimmung bei der Gestaltung unserer akte des Ostens. nen und die Herstellung von Materialien. Eine Stadt. Doch die Linken, Halblinken und zeitweilig spezielle Gruppe ist für die Hochschulen und Linken im Osten entwickelten andere Pläne Universitäten zuständig. Seit Anfang Februar Mit welchen Vorkehrungen in der zur Rettung der Demokratie. Sie forderten gibt es eine App für Smartphones zum Koor- Corona-Pandemie seid ihr in die in Berlin einen Volkentscheid gegen Woh- dinieren und Verabreden. Sammlung gegangen? nungs-Spekulanten. Über 58.000 Bürger Wir haben in dieser Herausforderung ein haben das Begehren unterschrieben. Nun Welche sind eure treffendsten umfangreiches Hygienekonzept erarbeitet. Da folgt der Entscheid. Der verlangt die Zustim- Argumente bei der Sammlung? geht es vor allem um Abstandsregeln, Mas- mung von 7% der Berliner Wähler = 170.000 Viele Menschen haben Angst, ihre Woh- kenpflicht, regelmäßiges Desinfizieren oder Unterschriften! Das ist Herkulesarbeit an nung zu verlieren und ihre vertraute Nachbar- Verschenken von Stiften. Die Unterschrif- Info-Ständen, in Bürgerämtern, von Tür zu schaft verlassen zu müssen. Um ihre Profite tenlisten können selbst ausgedruckt und per Tür. Und das mit der Pandemie im Genick! zu maximieren, haben Deutsche Wohnen, Post verschickt werden. Oder man checkt auf Aber alles, um die Obdachlosigkeit, die Lu- Akelius, Vonovia und Co. in den letzten Jahren unserer Webseite www.dwenteignen.de den xussanierungen und die Verdrängung der systematisches Entmietungsmanagement kürzesten Weg zum nächsten solidarischen Kiezbürger mit Wuchermieten zu bändigen. betrieben, etwa durch Modernisierungsmaß- Ort - einem Späti, Buchladen oder Cafe‘ - und Wir sagen: nahmen, Eigenbedarfskündigungen oder pure unterschreibt da. Auch in den Bürgerämtern • Das Wohnrecht ist ein Menschenrecht! Schikanen gegen die Mieter*innen. Die Miet- in den Bezirken ist Unterschreiben möglich. • Berlin ist eine Mieterstadt. Der Rückkauf preise sind explodiert. Wir denken, dass das privatisierter Wohnungen hilft. Mittel der Vergesellschaftung der einzige Weg Das Interview mit Anna Bündgens, 33, Aktivis- • Das Bonner Grundgesetz von 1949 prägt ist, diesen Mietenwahnsinn zu stoppen. Un- tin für Non-Profit-Organisationen in Münster auch das Wohnrecht. Da sagt Artikel 14: sere Mieten würden dann nicht mehr in die und Berlin, machte Matthias Herold „Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll dem Wohl der Allgemeinheit dienen.“ Impressum: Sonst geht mit Entschädigung eine Bezirksvorstand Berlin-Mitte Liebe Leserinnen und Leser, Enteignung. der Partei DIE LINKE Den Anstoß zum Mietendeckel und zur Zäh- Geschäftsstelle: Kleine Alexanderstr. 28, 10178 Berlin wenn Sie unsere Monatszeitung „mitten- mung der Immobilien-Haie gaben also nicht Telefon 24 009 336/204 drin“ per Email erhalten wollen, schrei- E-Mail-Adresse: nur die empörten Mieter in der Karl-Marx-Allee info@die-linke-berlin-mitte.de ben Sie bitte eine kurze Information an Internet: www.dielinke-berlin-mitte.de oder die jungen Revoluzzer im Wedding. Das V.i.S.d.P.: Thilo Urchs Satz + Druck: info@die-linke-berlin-mitte.de war auch das Grundgesetz. Und das nehmen R. Serinek / Druckerei Gottschalk, Berlin Mit besten Grüßen Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die wir beim Wort! Meinung der Redaktion wieder. Redaktionsschluss: 26.02.2021 Die Redaktion der „mittendrin“ Ausgabetag für Nr. 04/2021 – 08.04.2021 Arthur Paul
Sie können auch lesen