Programmheft 04.07.2021 Preisträger-Projekt: Fliegende Saitenwechsel - Festspiele ...
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Programmheft 04.07.2021 Preisträger-Projekt: Fliegende Saitenwechsel Finanzgruppe Mecklenburg-Vorpommern
Sonntag, 04.07.2021, 14:00 & 16:00 Uhr · Schwerin, Schelfkirche Preisträger-Projekt: Fliegende Saitenwechsel Vom Duo zum Oktett Nils Mönkemeyer Viola, Preisträger in Residence 2021 Stephen Waarts Violine, WEMAG-Solistenpreisträger 2017 Noa Wildschut Violine, WEMAG-Solistenpreisträgerin 2018 Daniel Müller-Schott Violoncello, Preisträger in Residence 2008 Aris Quartett Streichquartett, NORDMETALL-Ensemblepreis 2019 Anna Katharina Wildermuth Violine Noémi Zipperling Violine Caspar Vinzens Viola Lukas Sieber Violoncello Konzert der NORDMETALL-Stiftung Mit freundlicher Unterstützung der Stadtwerke Schwerin NDR Kultur zeichnet dieses Konzert auf und sendet es zu einem späteren Zeitpunkt im Radio. Änderungen vorbehalten.
Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791) Duo G-Dur für Violine und Viola KV 423 Allegro Adagio Rondo: Allegro (N. Wildschut, Violine; N. Mönkemeyer, Viola) Pierre Crémont (1784–1846) Streichtrio Nr. 3 G-Dur op. 13 Allegro moderato Andantino grazioso Allegro vivace (A. K. Wildermuth, Violine 1; N. Zipperling, Violine 2; N. Mönkemeyer, Viola) Johan Halvorsen (1864–1935) Passacaglia g-Moll über ein Thema von Händel für Violine und Violoncello (orig. für Violine und Viola) (N. Wildschut, Violine; D. Müller-Schott, Violoncello) Max Bruch (1838–1920) Streichoktett B-Dur op. posth. Allegro moderato Adagio Allegro molto (St. Waarts, Violine 1; A. K. Wildermuth, Violine 2; N. Zipperling, Violine 3; N. Wildschut, Violine 4; C. Vinzens, Viola 1; N. Mönkemeyer, Viola 2; D. Müller-Schott, Violoncello 1; L. Sieber, Violoncello 2) Konzert ohne Pause Bild- & Tonaufnahmen — auch mit dem Handy — sind untersagt.
Programmeinführung Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791) Duo G-Dur für Violine und Viola KV 423 Einem kuriosen Umstand ist es zu verdanken, dass Wolf- gang Amadeus Mozart zwei Duos für Violine und Viola kom- poniert hat: Sein alter Freund Michael Haydn, der jüngere Bruder von Joseph Haydn, war krank geworden und konnte eine Serie von sechs Duos für Violine und Viola, die Haydns Dienstherr Hieronymus Colloredo, Erzbischof von Salzburg, bei ihm bestellt hatte, nicht fristgerecht vollenden. Der Erz- bischof drohte Haydn mit der Einbehaltung des Honorars. Als Mozart davon erfuhr, bot er sofort seine Hilfe an und komponierte die beiden fehlenden Stücke. In keinem der beiden Duo-Autografen ist Mozarts Namenszug zu finden, nicht einmal die über den Noten stehenden Werkbezeich- Wolfgang Amadeus Mozart nungen stammen von seiner Hand. Die beiden Stücke, die den Tonarten nach zu den bereits fertiggestellten vier Duos passen, konnten also mühelos hinzugefügt und mit den nötigen Angaben versehen werden. Sicherlich wird es für Mozart eine heitere Genugtuung gewesen sein, seinen ehe- maligen Dienstherren auf diese Weise zu täuschen und ihn in dem Glauben zu lassen, dass tatsächlich alle sechs Duos von Michael Haydn stammen. Bei genauerem Hinsehen und Hinhören sind Mozarts Werke allerdings sofort erkennbar: Im Unterschied zu Haydns Duos haben die Bratsche sowie kontrapunktische Techniken eine viel größere Bedeutung. Im ersten Satz des G-Dur-Duos dialogisieren beide Instrumente, indem sie sich gegenseitig das Thema zuspielen. In der Durchführung werden die Themen polyfon verarbeitet. Auf das expressive Adagio in ABA’-Form folgt das finale Rondo, in dem das anmutige Thema dreimal wiederkehrt. Die Zwischen- stücke mit ihren kanonischen Modulationen und der durch- führungsartigen Themenbehandlung zeigen deutlich Mozarts Meisterschaft. imke griebsch
Programmeinführung Pierre Crémont (1784–1846) Streichtrio Nr. 3 G-Dur op. 13 Der französische Komponist Pierre Crémont ist heute wei- testgehend vergessen; sein Name hat eigentlich nur dank dreier Trio-Kompositionen für zwei Geigen und Bratsche oder Violoncello überdauert. 1784 in der Auvergne in eine Musikerfamilie geboren, wurde der junge Crémont zunächst in Limoges von seinem Onkel an der Violine unterrichtet. Ab 1799 lernte er am Pariser Konservatorium. Nach dem Ende seiner Studien im Jahr 1803 reiste er mit einer Schauspiel- truppe durch das Baltikum, Polen und Deutschland. Später arbeitete er mehrere Jahre in St. Petersburg und Moskau, wo er in den Diensten von Zar Alexander I. u. a. das Moskauer Théâtre Français leitete. In seinem Geburtsland feierte Crémont ab 1815 große Erfolge, anfangs vor allem als Geiger, ehe er Vizekapellmeister am Pariser Odeon Theater wurde. Später fungierte er als Musikdirektor am Grand Théâtre in Lyon und leitete bis zu seinem Tod die Société Philharmo- nique in Tours. Zu den Trios von Crémont notierte der Bibliothekar Wilhelm Altmann: »Die drei Trios op. 13 von Pierre Crémont sind keineswegs schwierig zu spielen und waren für Ama- teure gedacht, entweder als Aufführungsvehikel oder für das Musizieren zu Hause. In den ersten beiden können die Violi- nen ganz in der ersten Lage spielen, wenn sie es wünschen. [...] Das dritte Trio hat drei Sätze. Hier findet man zwischen dem eröffnenden Allegro moderato und dem abschließenden Allegro vivace ein ansprechendes Andantino grazioso.« isabel schubert
Programmeinführung Johan Halvorsen (1864–1935) Passacaglia g-Moll über ein Thema von Händel für Vio- line und Violoncello (orig. für Violine und Viola) Wirft man einen Blick in die Musikgeschichte Norwegens, so trifft man umgehend auf Edvard Grieg. Weitere große Komponisten sucht man meist vergebens und tut damit anderen Vertretern aus diesem Land Unrecht, wie das Bei- spiel Johan Halvorsen zeigt. Halvorsen hatte in Kristiania (Oslo) und Stockholm Musik studiert und war zunächst Kapellmeister im norwegischen Bergen, beim Leipziger Gewandhausorchester sowie in Aberdeen und betätigte sich in Helsinki als Professor für Musik. Ab 1899 war er 30 Jahre lang Chefdirigent am Nationaltheater in Kristiania. Darüber hinaus komponierte Halvorsen auch und schrieb Werke, die häufig in der nationalromantischen Tradition Norwegens standen und sich stilistisch an Grieg anlehnten. Nationaltheater in Kristiania
Programmeinführung Während seiner Zeit in Bergen lernte Halvorsen Karl Johan- nessen kennen, der dort das Orchester Harmonien leitete. Die beiden Musiker teilten eine ganz konkrete Leidenschaft, nämlich das Geigespielen. Johannessen beherrschte außer- dem auch die Bratsche, die er in den Kammerkonzerten der Musikgesellschaft spielte. Gemeinsam bildeten sie ein Duo und gaben Konzerte, in denen sie u. a. Bearbeitungen spielten, die Halvorsen selbst angefertigt hatte. Für ein Kirchenkonzert im Januar 1894 setzten sie ein neues Werk aufs Programm: eine Passacaglia für Violine und Viola, die auf einem Satz aus Georg Friedrich Händels siebter Cembalosuite HWV 432 basierte. Hinter einer Passacaglia verbirgt sich eine Variationen- folge über einer als Ostinato ständig wiederkehrenden Bass- melodie. Bis heute ist dies wahrscheinlich Halvorsens ein- zige Komposition, die einen größeren Bekanntheitsgrad erlangen konnte und insbesondere in der Besetzung Geige und Cello gern gespielt wird. Halvorsens Passacaglia beginnt wie eine schlichte Instru- mentierung von Händels Original, doch nach den ersten drei Variationen entfernt sie sich mehr und mehr von ihrer Vor- lage. Ab der zwölften Variation hat sich das Ausgangsmaterial völlig verselbstständigt, nur das harmonische Fundament ist erhalten geblieben. Die Variationen zwölf bis 15 bilden einen ausdrucksstarken, eher romantischen Mittelteil des Werks. Mit der 16. Variation beginnt Halvorsen, zu zunehmend rasanten virtuosen Figurationen über der ursprünglichen Akkordfolge in der Basslinie zurückzukehren, ohne dabei einem der Modelle Händels zu folgen. Somit kann zumindest die zweite Hälfte der Komposition als Halvorsens eigene Variationenfolge über ein Thema von Händel betrachtet werden und nicht bloß als eine Bearbeitung. isabel schubert
Programmeinführung Max Bruch (1838–1920) Streichoktett B-Dur op. posth Weil Max Bruch seiner Zeit zunächst um eine, später um drei Generationen nachhing, wird er manchmal ein »Anachronist zu Lebzeiten« genannt: Als er 1838 geboren wurde, schrieb Robert Schumann seine »Kreisleriana«; als Bruch 1920 starb, begann Arnold Schönberg die Komposition der fünf Klavier- stücke op. 23, die an der Schwelle zur Zwölftonmusik stehen. Bruch selbst polemisierte zeitlebens gegen den musika- lischen »Fortschritt«: Zunächst wetterte er gegen Franz Liszt und Richard Wagner; dann beschimpfte der glühende Ver- ehrer Otto von Bismarcks die Werke Max Regers als »musi- kalische Sozialdemokratie« und schalt Richard Strauss einen »In der Regel ist eine gute »Kunstverderber«. Er selbst verstand sich als »Rufer in der Volksmusik mehr wert als 200 Wüste«, der vor dem allgemeinen Chaos seiner Zeit warnte, Kunstmelodien. Denn an Innig- das sich in der Kunst widerspiegle. Dass er nicht zu den großen keit, Originalität und Schönheit Komponisten seiner Zeit gehörte, begründete er selbst damit, ist nichts dem Volkslied zu ver- im Gegensatz zu dem von ihm verehrten Johannes Brahms gleichen.« eine Familie ernähren zu müssen: »Ich musste mit meinen Max Bruch Kompositionen Geld verdienen und war deshalb gezwungen, gefällige und leicht verständliche Werke zu schreiben.« Ähnlich wie César Franck oder Paul Dukas ist auch Bruch heute eigentlich nur durch eine einzige Komposition bekannt: das Violinkonzert g-Moll. Dabei hat er eine ganze Reihe an Instrumentalkonzerten hinterlassen. Hierzu gehört das kurz vor dem Tod des Komponisten vollendete Oktett für Streicher. Fast verloren gegangen, wurde es erst 76 Jahre später gedruckt und veröffentlicht. Im Jahr 1986 tauchte es unvermittelt bei einer New Yorker Autografen- versteigerung auf und wurde von einem Wiener Sammler erworben, der es schließlich der Österreichischen National bibliothek vermachte. Diese brachte es im Jahr 1996 zur Ver öffentlichung. Das Oktett hat in seiner Ganzheit einen nahezu orchestralen Charakter, weshalb der Herausgeber,
Programmeinführung Thomas Wood, es als Konzert für Streichorchester edierte. Vor allem der erste Satz des Oktetts erinnert mit seiner Beschaffenheit an den Klang der spätromantischen Sinfo- nien. Diesem Satz hat Bruch eine Sonatenform mit drei Themen verliehen und nutzte den Beginn, um die unter- schiedlichen Klangcharakteristika der tiefen und der hohen »Bruchs Eigentümlichkeit Streicher einander gegenüberzustellen: Die Bratsche stellt besteht nun in der Frische und das ruhige erste Thema des Allegro moderato vor und wird Wärme, mit welcher er allge- von der Violine abgelöst. Das tragisch anmutende Adagio in mein menschliche Gefühle, wie es-Moll basiert auf einem pochenden Klanggrund, der dem die Elternliebe, das Heimweh, Satz eine tiefe Schwermut verleiht. Das unmittelbar anschlie- die Freude an Gottes schöner ßende Andante in H-Dur präsentiert eine Melodie in der Sonne, trotz der Abgebraucht- Geige, die durch unglaubliche Süße besticht und noch ein- heit derselben, wohltuend und mal Bruchs Gesinnung darstellt, der in seinem kompositori- frisch zu äußern weiß, und dies schen Schaffen den »Hauptnachdruck auf die Melodik« legte. namentlich, wenn sie freudiger Den krönenden Abschluss bildet das kraftvoll tänzerische Art sind. Es ist in Bruch eine Finale, das verstärkt den Rhythmus fokussiert und die schöne reine Naivität. Darin gesamte Spannweite der klanglichen Möglichkeiten des liegt ein starker Zug von Oktetts ausschöpft. Ursprünglichkeit, der umso sebastian urmoneit höher zu schätzen bleibt, als er in unserer Zeit so selten ist. Diese Naivität gibt den Bruch’schen Werken etwas Jugendliches.« Musikwissenschaftler Hermann Kretzschmar im Jahr 1881
biografien Nils Mönkemeyer Viola, Preisträger in Residence 2021 Mit künstlerischer Brillanz und innovativer Programmge- staltung hat sich Nils Mönkemeyer als einer der internatio- nal erfolgreichsten Bratscher profiliert. Er arbeitet mit Diri- genten wie Christopher Hogwood, Kent Nagano, Michael Sanderling oder Mario Venzago zusammen und konzertiert als Solist u. a. mit dem Tonhalle-Orchester Zürich, den Musi- ciens du Louvre, dem ORF Radio-Symphonieorchester Wien, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, dem Konzerthausorchester Berlin, dem Orchestre de Chambre de Lausanne oder den Berliner Barock Solisten. Als Exklu- siv-Künstler bei Sony Classical hat er zahlreiche hoch gelobte Nils Mönkemeyer wurde im Alben vorgelegt. Außerdem geht der Bratscher im Zuge sei- Jahr 2013 Sonderpreisträger der nes Kammermusikfestivals »Klassik für Alle« seinem Her- Festspiele Mecklenburg-Vor- zenswunsch nach, mit Musik Brücken zu bauen und sie im pommern. Nachdem der Brat- Leben benachteiligten Menschen zugänglich zu machen. scher 2017 den Festspielfrüh- In der Saison 2020/21 waren u. a. Auftritte mit dem Deut- ling Rügen als Künstlerischer schen Symphonie-Orchester Berlin, dem SWR Symphonie- Leiter kuratiert hat, prägt er orchester und dem Münchener Kammerorchester geplant. den Festspielsommer 2021 mit Einladungen sollten ihn zudem u. a. in den Wiener Musik- 26 Konzerten als Preisträger in verein, ins Concertgebouw Amsterdam, in die Kölner Philhar- Residence. Nils Mönkemeyer monie und die Toppan Hall Tokyo sowie zu renommierten spielt auf einer Bratsche von Festivals wie der Schubertiade, den Schwetzinger SWR-Fest- Philipp Augustin. spielen oder dem Bachfest Leipzig führen. Darüber hinaus waren Konzerte mit den Berliner Barock Solisten, seinem Trio mit Sabine Meyer und William Youn und Konzerte mit dem Julia Fischer Quartett in der Planung. Seit 2011 ist Mönkemeyer Professor an der Hochschule für Musik und Theater München, an der er selbst einmal bei Hariolf Schlichtig studiert hatte. Vorherige Stationen waren eine Professur an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden und eine Assistenzprofessur an der Escuela Superior Música Reina Sofía Madrid.
biografien Stephen Waarts Violine, WEMAG-Solistenpreisträger 2017 Mit seinem einzigartigen Spiel hat sich Stephen Waarts als Pulikumsliebling etabliert. Sein Repertoire umfasst gängige wie selten aufgeführten Violinkonzerte. Zudem ist er ein begeisterter Kammermusiker. Waarts stand mit bekannten Orchestern, wie dem Chamber Orchestra of Europe, dem hr-Sinfonieorchester und dem Antwerp Symphony Orchestra auf der Bühne. Zuletzt kehrte er zum hr-Sinfonieorchester, der Dresdner Philharmonie und dem Konzerthausorchester Berlin zurück. Erst kürzlich trat er beim Aspen Music Festival, beim Mostly Mozart Festival am New Yorker Lincoln Center und beim Marlboro Festival auf. Nach seinem Auftritt auf 2021 wird Stephen Waarts u. a. in Köln, Berlin und Schloss Bothmer im Festspiel- Amsterdam konzertieren. Vergangene Saison stand er mit sommer 2017 erhielt der Geiger dem Pianisten Gabriele Carcano in der Wigmore Hall in Lon- Stephen Waarts den WEMAG- don auf der Bühne und kehrte an das Pariser Auditorium du Solistenpreis der Festspiele Louvre mit einem Solorezital zurück, bei dem er Werke von Mecklenburg-Vorpommern. Paganini, Bach und Ysaÿe spielte. Des Weiteren gab er Kammerkonzerte im Concertgebouw in Amsterdam und der Carnegie Hall in New York. Zudem wirkte Waarts an der Einspielung von Hindemiths Kammermusik Nr. 4 als Teil eines großen Kammermusik-Zyklus mit Christoph Eschen- bach, Solisten und Solistinnen der Kronberg Academy und des Schleswig-Holstein Festival Orchesters mit. 2015 gelang ihm auf der Queen Elisabeth Competition der internationale Durchbruch. Im selben Jahr wurde er Sti- pendiat der Mozart Gesellschaft Dortmund. Im März 2017 gewann er die begehrte Avery Fisher Career Förderung. Vom Luzerner Sinfonieorchester wurde Waarts 2019 der Orchestra Award des International Classical Music Awards zuge- sprochen. Zurzeit studiert Waarts an der Kronberg Academy.
biografien Noa Wildschut Violine, WEMAG-Solistenpreisträgerin 2018 Im Alter von sieben Jahren gab Noa Wildschut ihr Debüt im Concertgebouw Amsterdam, heute gastiert die junge nieder- ländische Geigerin auf allen internationalen Bühnen. In der Saison 2020/21 wird Noa Wildschut bei Orchestern wie der Philharmonia Zürich, der San Francisco Symphony und dem Royal Stockholm Philharmonic debütieren. Wiedereinla- dungen werden sie zum Netherlands Radio Philharmonic Orchestra, zum Luzerner Sinfonieorchester und zum Royal Liverpool Philharmonic Orchestra führen. Als Rising Star der European Concert Hall Organisation gab Noa Wildschut zusammen mit der Pianistin Elisabeth Die niederländische Geigerin Brauß in der letzten Saison zahlreiche Konzerte in Europas Noa Wildschut erspielte sich in wichtigsten Konzertsälen. Als passionierte Kammermusikerin der Stiftskirche Bützow den tritt sie regelmäßig bei bedeutenden Festivals wie den Fest- WEMAG-Solistenpreis 2018. spielen Mecklenburg-Vorpommern auf sowie beim Rheingau Musik Festival oder dem Heidelberger Frühling. Seit 2016 ist Noa Wildschut Exklusivkünstlerin bei Warner Classics. Ihre erste CD, ein reines Mozart-Album, wurde im September 2017 veröffentlicht. Bereits in jungen Jahren wurde sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter der 1. Preis beim Internationalen Violinwettbewerb Louis Spohr in Weimar, der 1. Preis beim Iordens Violinwettbewerb in Den Haag und der Concert- gebouw Nachwuchspreis 2013. Im Jahr 2018 war Noa Wildschut für die Carte Blanche Reihe mit dem Titel »Noa’s Choice« beim Oranjewood Festival verantwortlich. Noa Wildschut spielt eine Geige von Giovanni Grancino aus dem Jahr 1714, die ihr von der Niederländischen Stiftung für Musikinstrumente zur Verfügung gestellt wird. Ihr Bogen stammt von Benoît Rolland und wurde von der Anne-Sophie Mutter Stiftung für sie erworben.
biografien Daniel Müller-Schott Violoncello, Preisträger in Residence 2008 Daniel Müller-Schott zählt zu den weltweit gefragtesten Cellisten und ist auf allen großen internationalen Konzert- bühnen zu hören. Seit vielen Jahren begeistert er sein Publi- kum als Botschafter der klassischen Musik im 21. Jahrhundert. Die New York Times beschreibt ihn als »einen furchtlosen Spieler mit überragender Technik«. Er gastiert bei international bedeutenden Orchester und arbeitet mit herausragenden Dirigenten; mit Yakov Kreizberg, Kurt Masur, Lorin Maazel und Sir André Previn verband ihn eine langjährige Zusammenarbeit. Neben der Aufführung der großen Cellokonzerte hegt Daniel Müller-Schott eine große Leidenschaft für die Ent- deckung unbekannter Werke und die Erweiterung seines Nachdem Daniel Müller-Schott Repertoires, etwa durch eigene Bearbeitungen sowie die im Jahr 1995 mit dem ersten Zusammenarbeit mit Komponisten unserer Zeit. Bei seinen Solistenpreis der Festspiele Kammermusikkonzerten arbeitet Daniel Müller-Schott u. a. Mecklenburg-Vorpommern mit Kit Armstrong, Julia Fischer, Nils Mönkemeyer, Anne- ausgezeichnet wurde, prägte er Sophie Mutter und Francesco Piemontesi zusammen. den Festspielsommer 2008 als Für das Projekt »Rhapsody in School« engagiert er sich Preisträger in Residence. 2019 seit vielen Jahren. Regelmäßig lehrt er in Meisterkursen und fungierte er als Künstlerischer begeistert junge Musikerinnen und Musiker in Europa, den Leiter des Festspielfrühlings USA, Asien und Australien. Rügen. Daniel Müller-Schott Die Kompositionen von Johann Sebastian Bach sind spielt das ›Ex Shapiro‹ Matteo immer wieder ein Zentrum seiner Arbeit. Für seine erste Goffriller Cello, gefertigt in CD-Einspielung in Bachs Jubiläumsjahr 2000 wählte er des- Venedig 1727. sen sechs Suiten für Cello solo aus. Müller-Schott hat in seiner über 25-jährigen Karriere eine umfangreiche, mit internationalen Preisen bedachte Disko- grafie vorgelegt. Bei nationalen und internationalen Rund- funkanstalten sowie im Fernsehen ist er regelmäßig als Solist in Konzertmitschnitten und als Interviewgast eingela- den. Im Sommer 2020 war der Cellist in zwei Episoden bei HOPE@HOME — ON TOUR! zu erleben.
biografien Aris Quartett Streichquartett, NORDMETALL-Ensemblepreis 2019 Zu den jungen Himmelsstürmern im Konzertgeschehen zählt fraglos das Aris Quartett. 2009 in Frankfurt am Main gegründet, spielt das Ensemble weltweit auf den großen Bühnen: Die Elbphilharmonie Hamburg, die Wigmore Hall London, die Philharmonie Paris, das Konzerthaus Wien, das Concertgebouw Amsterdam, die BBC Proms oder die San Francisco Chamber Music Society präsentieren das Aris Quartett in den kommenden Spielzeiten. Bereits im Jugendalter wurden die vier Musikerinnen und Musiker auf Initiative des Kammermusik-Professors Hubert Buchberger zusammengebracht. Nach Studien bei Im Jahr 2019 wurde dem Aris Günter Pichler (Alban Berg Quartett) in Madrid gelang der Quartett der NORDMETALL- internationale Durchbruch schon früh durch zahlreiche 1. Ensemblepreis der Festspiele Preise bei renommierten Musikwettbewerben. Großes Auf- Mecklenburg-Vorpommern sehen erregte das Aris Quartett mit der Verleihung des hoch zugesprochen. dotierten Kammermusikpreises der Jürgen-Ponto Stiftung sowie gleich fünf Preisen beim Internationalen Musikwett- bewerb der ARD in München. Mit der Ernennung zu New Generation Artists der BBC, zu Rising Stars der European Concert Hall Organisation sowie dem Erhalt des Borletti- Buitoni Trust Awards erhielt das Aris Quartett darüber hinaus einige der international bedeutendsten Auszeichnungen. Inzwischen liegen bereits sechs vielbeachtete CDs mit Werken von Beethoven, Schubert, Schostakowitsch und Brahms vor. Die jüngste Einspielung ist erneut Beethoven gewidmet und bringt eine Gegenüberstellung mit einem Werk von Gerald Resch, das im Auftrag vom berühmten Musikverein Wien dem Aris Quartett speziell zum Beet- hovenjahr 2020 gewidmet wurde. Das Aris Quartett wird von der Anna Ruths Stiftung, der Wilfried und Martha Ensinger Stiftung, sowie der Irene Steels-Wilsing Stiftung gefördert.
spielstätte Schwerin, Schelfkirche Die Schelfkirche in Schwerin ist heute die einzige stilreine Barockkirche Westmecklenburgs. Sie wurde zwischen 1708 und 1713 nach Plänen von Jakob Reutz erbaut und folgte auf die um 1238 gestifteten Kirche St. Nikolai. Der gotische Vorgän- Die Schelfkirche ist eine der gerbau wurde um 1705 abgetragen, weil er offenbar sehr baufäl- ältesten Spielstätten der Fest- lig war: Ein Sturm hatte zwei Jahre zuvor seinen Turm umgeris- spiele Mecklenburg-Vorpom- sen. Außerdem war er wohl für die neu geplante Stadtanlage der mern: Seit Juli 1990 wird sie als Schelfstadt zu klein und zu wenig repräsentativ. Die Grund- Konzertort genutzt. form der Schelfkirche ist ein Kreuz mit stark abgekürztem Fuß und vorgesetztem Turm im Westen. In der Gruft ruhen Mitglie- der des großherzoglichen Hauses Mecklenburg-Schwerin, darun- ter die 1735 verstorbene Sophie Luise, Königin von Preußen.
Foto: Irene Zandel „ Musik muss auch schroff und kratzig sein. “ NILS MÖNKEMEYER KULTURPARTNER DER FESTSPIELE MECKLENBURG-VORPOMMERN Hören und genießen Die NDR Kultur App – jetzt kostenlos herunterladen unter ndr.de/ndrkulturapp
»Die Musik spricht für sich allein. Vorausgesetzt, wir geben ihr eine Chance.« Lord Yehudi Menuhin Seit 2010 unterstützt die Stiftung der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern das Festival dabei, Musik erklingen zu lassen und das Publikum zu begeistern. Mit dem Stiftungsvermögen wird eine langfristige Finanzierung gesichert. Mit dem Kauf der ehemaligen »Ersparnisanstalt« in der Schweriner Lindenstraße konnte dem Festival ein Zuhause gegeben werden. So tun wir das Unsrige, um der Musik eine Chance zu geben. Seien Sie ein Teil davon. Das Stiftungskonzert im Festspielsommer und das Stifterfest im November bieten Raum und Rahmen für Austausch und Begegnung. Zustiftungen sind ab 500 Euro möglich. Dabei gibt es verschiedene Kategorien von Andante (ab 500 Euro) bis Platin (ab 100.000 Euro). Eine Nennung im Stiftungsver- zeichnis ist möglich. Über die vielfältigen Möglichkeiten einer einmaligen, regel- mäßigen oder testamentarischen Zustiftung beraten wir Sie gerne persönlich. Werden Sie Stifter, werden Sie Stifterin! kontakt Bianca Wagner · Lindenstraße 1 · 19055 Schwerin · t 0385 5918530 · f 0385 5918510 · stiftung@festspiele-mv.de stiftungskonto Sparkasse Mecklenburg-Schwerin · IBAN DE22 1405 2000 1729 9323 00 · BIC NOLADE21LWL
Preisträger in Residence Fliegende Saitenwechsel - Vom Duo zum Oktett Foto: Benjamin Ealovega Foto: Uwe Arens Daniel Müller-Schott Stephen Waarts Foto: Simona Bednarek Foto: Marco Borggreve Aris Quartett Noa Wildschut Foto: Holger Martens Foto: Arne Weinert Nils Mönkemeyer Sonntag, 04. Juli 2021 14.00 und 16.00 Uhr Schwerin, Schelfkirche Mit freundlicher Unterstützung der Stadtwerke Schwerin
Festspielherbst Rügen 2021 15.–24. Oktober 2021 Armida Quartett Streichquartett, Künstlerische Leitung · Nils Landgren Posaune, Gesang · Martina Gedeck Rezitation · Sebastian Knauer Klavier · Benjamin Appl Bariton · Kit Armstrong Klavier · Etta Scollo Gesang, Gitarre · Heath Quartet Streichquartett · Eckart Runge Violoncello · Brett Dean Viola · Johannes Fischer Percussion u. a.
Wir hauen ganz klassisch auf die Pauke. Das ist unsere Natur. Kultur im LAND ZUM LEBEN: Vollen Einsatz zeigen Celia Verlemann und Kevin Weltzien vom Team der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern. Gemeinsam bereiten sie der Musik die Bühne bei fast 200 Konzerten pro Saison an den schönsten und ungewöhnlichsten Orten im Land. Mehr über Kultur und Freizeit in MV: mecklenburg-vorpommern.de mvtutgut
Willkommen bei Freunden Mehr als 2.000 Mitglieder haben sich bereits dafür entschieden: Sie genießen das vielfältige Konzertangebot, fördern mit ihren Beiträgen musikalische Talente der Jungen Elite und erleben bei exklusiven Sonderveranstaltungen des Vereins Begeg- nungen untereinander sowie mit Künstlerinnen und Künstlern. Eine Einzelmitgliedschaft ist ab 50 Euro Jahresbeitrag möglich. Seien Sie mit dabei, Sie sind uns herzlich willkommen! Ihre Anne Homann-Trieps Vorsitzende des Fördervereins der Festspielfreunde kontakt Festspielfreunde-Förderverein Festspiele MV e.V. · Christina Renneberg · Lindenstr. 1, 19055 Schwerin · t 0385 5918599 · f 0385 5918510 · info@festspielfreunde-mv.de · www.festspiele-mv.de/engagement/festspielfreunde/
In ca. 500 Annahmestellen und auf lottomv.de für Sie da RUBBEL LOSE Gib dem Glück eine Chance. Spielteilnahme unter 18 Jahren ist gesetzlich verboten! Glücksspiel kann süchtig machen. Infos unter www.lotto.de, BZgA-Hotline: 0800 137 27 00
Impressum Herausgeber Festspiele Mecklenburg-Vorpommern gGmbH · Lindenstraße 1 · 19055 Schwerin · T 0385 591850 · F 0385 5918510 · www.festspiele-mv.de Intendantin Ursula Haselböck KAUFMÄNNISCHER DIREKTOR Toni Berndt redaktion und satz Isabel Schubert · i.schubert@festspiele-mv.de Anzeigen Nadine Klatt · n.klatt@hne-sponsorenpool.de druck Digital Design — Druck und Medien GmbH fotos und abbildungen Holger Martens (Nils Mönkemeyer) · Wikimedia Commons, gemein- frei (Wolfgang Amadeus Mozart; Nationaltheater Kristiania) · Benjamin Ealovega (Stephen Waarts) · Simon van Boxtel (Noa Wildschut) · Uwe Arens (Daniel Müller-Schott) · Michael Reh (Aris Quartett) · Festspiele Mecklenburg-Vorpommern (Schelfkirche Schwerin) Änderungen vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Herausgebers. wir danken unserem partner Finanzgruppe Mecklenburg-Vorpommern unseren hauptsponsoren und -förderern unseren medienpartnern sowie
Talente fördern – Zusammenhalt stärken – Den Norden bereichern Talente fördern – Zusammenhalt stärken – Den Norden bereichern Foto: iStock/Vladimir Vladimirov Vor Ort genießen - Emotionen teilen - Begeisterung entfachen Die NORDMETALL-Stiftung fördert die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, weil Musik Nähe schafft.
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