Programmheft 04.07.2021 Preisträger-Projekt: Fliegende Saitenwechsel - Festspiele ...

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Programmheft 04.07.2021 Preisträger-Projekt: Fliegende Saitenwechsel - Festspiele ...
Programmheft 04.07.2021
Preisträger-Projekt: Fliegende Saitenwechsel

                          Finanzgruppe Mecklenburg-Vorpommern
Programmheft 04.07.2021 Preisträger-Projekt: Fliegende Saitenwechsel - Festspiele ...
Sonntag, 04.07.2021, 14:00 & 16:00 Uhr · Schwerin, Schelfkirche

               Preisträger-Projekt: Fliegende Saitenwechsel
               Vom Duo zum Oktett

               Nils Mönkemeyer Viola, Preisträger in Residence 2021
               Stephen Waarts Violine, WEMAG-Solistenpreisträger 2017
               Noa Wildschut Violine, WEMAG-Solistenpreisträgerin 2018
               Daniel Müller-Schott Violoncello, Preisträger in Residence 2008
               Aris Quartett Streichquartett, NORDMETALL-Ensemblepreis 2019
                   Anna Katharina Wildermuth Violine
                   Noémi Zipperling Violine
                   Caspar Vinzens Viola
                   Lukas Sieber Violoncello

Konzert der NORDMETALL-Stiftung
Mit freundlicher Unterstützung der Stadtwerke Schwerin

                               NDR Kultur zeichnet dieses Konzert auf und sendet es zu
                               einem späteren Zeitpunkt im Radio.
                               Änderungen vorbehalten.
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Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791)
Duo G-Dur für Violine und Viola KV 423
    Allegro
    Adagio
    Rondo: Allegro
(N. Wildschut, Violine; N. Mönkemeyer, Viola)

Pierre Crémont (1784–1846)
Streichtrio Nr. 3 G-Dur op. 13
    Allegro moderato
    Andantino grazioso
    Allegro vivace
(A. K. Wildermuth, Violine 1; N. Zipperling, Violine 2; N. Mönkemeyer, Viola)

Johan Halvorsen (1864–1935)
Passacaglia g-Moll über ein Thema von Händel für Violine und Violoncello
(orig. für Violine und Viola)
(N. Wildschut, Violine; D. Müller-Schott, Violoncello)

Max Bruch (1838–1920)
Streichoktett B-Dur op. posth.
    Allegro moderato
    Adagio
    Allegro molto
(St. Waarts, Violine 1; A. K. Wildermuth, Violine 2; N. Zipperling, Violine 3; N. Wildschut,

Violine 4; C. Vinzens, Viola 1; N. Mönkemeyer, Viola 2; D. Müller-Schott, Violoncello 1; L.

Sieber, Violoncello 2)

Konzert ohne Pause
Bild- & Tonaufnahmen — auch mit dem Handy — sind untersagt.
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Programmeinführung

                          Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791)
                          Duo G-Dur für Violine und Viola KV 423
                          Einem kuriosen Umstand ist es zu verdanken, dass Wolf-
                          gang Amadeus Mozart zwei Duos für Violine und Viola kom-
                          poniert hat: Sein alter Freund Michael Haydn, der jüngere
                          Bruder von Joseph Haydn, war krank geworden und konnte
                          eine Serie von sechs Duos für Violine und Viola, die Haydns
                          Dienstherr Hieronymus Colloredo, Erzbischof von Salzburg,
                          bei ihm bestellt hatte, nicht fristgerecht vollenden. Der Erz-
                          bischof drohte Haydn mit der Einbehaltung des Honorars.
                          Als Mozart davon erfuhr, bot er sofort seine Hilfe an und
                          komponierte die beiden fehlenden Stücke. In keinem der
                          beiden Duo-Autografen ist Mozarts Namenszug zu finden,
                          nicht einmal die über den Noten stehenden Werkbezeich-
Wolfgang Amadeus Mozart   nungen stammen von seiner Hand. Die beiden Stücke, die
                          den Tonarten nach zu den bereits fertiggestellten vier Duos
                          passen, konnten also mühelos hinzugefügt und mit den
                          nötigen Angaben versehen werden. Sicherlich wird es für
                          Mozart eine heitere Genugtuung gewesen sein, seinen ehe-
                          maligen Dienstherren auf diese Weise zu täuschen und ihn
                          in dem Glauben zu lassen, dass tatsächlich alle sechs Duos
                          von Michael Haydn stammen. Bei genauerem Hinsehen und
                          Hinhören sind Mozarts Werke allerdings sofort erkennbar:
                          Im Unterschied zu Haydns Duos haben die Bratsche sowie
                          kontrapunktische Techniken eine viel größere Bedeutung.
                                    Im ersten Satz des G-Dur-Duos dialogisieren beide
                          Instrumente, indem sie sich gegenseitig das Thema zuspielen.
                          In der Durchführung werden die Themen polyfon verarbeitet.
                          Auf das expressive Adagio in ABA’-Form folgt das finale Rondo,
                          in dem das anmutige Thema dreimal wiederkehrt. Die Zwischen-
                          stücke mit ihren kanonischen Modulationen und der durch-
                          führungsartigen Themenbehandlung zeigen deutlich Mozarts
                          Meisterschaft.
                          imke griebsch
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Programmeinführung

Pierre Crémont (1784–1846)
Streichtrio Nr. 3 G-Dur op. 13
Der französische Komponist Pierre Crémont ist heute wei-
testgehend vergessen; sein Name hat eigentlich nur dank
dreier Trio-Kompositionen für zwei Geigen und Bratsche
oder Violoncello überdauert. 1784 in der Auvergne in eine
Musikerfamilie geboren, wurde der junge Crémont zunächst
in Limoges von seinem Onkel an der Violine unterrichtet. Ab
1799 lernte er am Pariser Konservatorium. Nach dem Ende
seiner Studien im Jahr 1803 reiste er mit einer Schauspiel-
truppe durch das Baltikum, Polen und Deutschland. Später
arbeitete er mehrere Jahre in St. Petersburg und Moskau, wo
er in den Diensten von Zar Alexander I. u. a. das Moskauer
Théâtre Français leitete. In seinem Geburtsland feierte
Crémont ab 1815 große Erfolge, anfangs vor allem als Geiger,
ehe er Vizekapellmeister am Pariser Odeon Theater wurde.
Später fungierte er als Musikdirektor am Grand Théâtre in
Lyon und leitete bis zu seinem Tod die Société Philharmo-
nique in Tours.
   Zu den Trios von Crémont notierte der Bibliothekar
Wilhelm Altmann: »Die drei Trios op. 13 von Pierre Crémont
sind keineswegs schwierig zu spielen und waren für Ama-
teure gedacht, entweder als Aufführungsvehikel oder für das
Musizieren zu Hause. In den ersten beiden können die Violi-
nen ganz in der ersten Lage spielen, wenn sie es wünschen.
[...] Das dritte Trio hat drei Sätze. Hier findet man zwischen
dem eröffnenden Allegro moderato und dem abschließenden
Allegro vivace ein ansprechendes Andantino grazioso.«
isabel schubert
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Programmeinführung

                            Johan Halvorsen (1864–1935)
                            Passacaglia g-Moll über ein Thema von Händel für Vio-
                            line und Violoncello (orig. für Violine und Viola)
                            Wirft man einen Blick in die Musikgeschichte Norwegens,
                            so trifft man umgehend auf Edvard Grieg. Weitere große
                            Komponisten sucht man meist vergebens und tut damit
                            anderen Vertretern aus diesem Land Unrecht, wie das Bei-
                            spiel Johan Halvorsen zeigt. Halvorsen hatte in Kristiania
                            (Oslo) und Stockholm Musik studiert und war zunächst
                            Kapellmeister im norwegischen Bergen, beim Leipziger
                            Gewandhausorchester sowie in Aberdeen und betätigte sich
                            in Helsinki als Professor für Musik. Ab 1899 war er 30 Jahre
                            lang Chefdirigent am Nationaltheater in Kristiania. Darüber
                            hinaus komponierte Halvorsen auch und schrieb Werke, die
                            häufig in der nationalromantischen Tradition Norwegens
                            standen und sich stilistisch an Grieg anlehnten.

Nationaltheater in Kristiania
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Programmeinführung

Während seiner Zeit in Bergen lernte Halvorsen Karl Johan-
nessen kennen, der dort das Orchester Harmonien leitete.
Die beiden Musiker teilten eine ganz konkrete Leidenschaft,
nämlich das Geigespielen. Johannessen beherrschte außer-
dem auch die Bratsche, die er in den Kammerkonzerten der
Musikgesellschaft spielte. Gemeinsam bildeten sie ein Duo
und gaben Konzerte, in denen sie u. a. Bearbeitungen spielten,
die Halvorsen selbst angefertigt hatte. Für ein Kirchenkonzert
im Januar 1894 setzten sie ein neues Werk aufs Programm:
eine Passacaglia für Violine und Viola, die auf einem Satz aus
Georg Friedrich Händels siebter Cembalosuite HWV 432
basierte. Hinter einer Passacaglia verbirgt sich eine Variationen-
folge über einer als Ostinato ständig wiederkehrenden Bass-
melodie. Bis heute ist dies wahrscheinlich Halvorsens ein-
zige Komposition, die einen größeren Bekanntheitsgrad
erlangen konnte und insbesondere in der Besetzung Geige
und Cello gern gespielt wird.
   Halvorsens Passacaglia beginnt wie eine schlichte Instru-
mentierung von Händels Original, doch nach den ersten drei
Variationen entfernt sie sich mehr und mehr von ihrer Vor-
lage. Ab der zwölften Variation hat sich das Ausgangsmaterial
völlig verselbstständigt, nur das harmonische Fundament ist
erhalten geblieben. Die Variationen zwölf bis 15 bilden einen
ausdrucksstarken, eher romantischen Mittelteil des Werks.
Mit der 16. Variation beginnt Halvorsen, zu zunehmend
rasanten virtuosen Figurationen über der ursprünglichen
Akkordfolge in der Basslinie zurückzukehren, ohne dabei
einem der Modelle Händels zu folgen. Somit kann zumindest
die zweite Hälfte der Komposition als Halvorsens eigene
Variationenfolge über ein Thema von Händel betrachtet werden
und nicht bloß als eine Bearbeitung.
isabel schubert
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Programmeinführung

                                   Max Bruch (1838–1920)
                                   Streichoktett B-Dur op. posth
                                   Weil Max Bruch seiner Zeit zunächst um eine, später um drei
                                   Generationen nachhing, wird er manchmal ein »Anachronist
                                   zu Lebzeiten« genannt: Als er 1838 geboren wurde, schrieb
                                   Robert Schumann seine »Kreisleriana«; als Bruch 1920 starb,
                                   begann Arnold Schönberg die Komposition der fünf Klavier-
                                   stücke op. 23, die an der Schwelle zur Zwölftonmusik stehen.
                                   Bruch selbst polemisierte zeitlebens gegen den musika-
                                   lischen »Fortschritt«: Zunächst wetterte er gegen Franz Liszt
                                   und Richard Wagner; dann beschimpfte der glühende Ver-
                                   ehrer Otto von Bismarcks die Werke Max Regers als »musi-
                                   kalische Sozialdemokratie« und schalt Richard Strauss einen
»In der Regel ist eine gute        »Kunstverderber«. Er selbst verstand sich als »Rufer in der
Volksmusik mehr wert als 200       Wüste«, der vor dem allgemeinen Chaos seiner Zeit warnte,
Kunstmelodien. Denn an Innig-      das sich in der Kunst widerspiegle. Dass er nicht zu den großen
keit, Originalität und Schönheit   Komponisten seiner Zeit gehörte, begründete er selbst damit,
ist nichts dem Volkslied zu ver-   im Gegensatz zu dem von ihm verehrten Johannes Brahms
gleichen.«                         eine Familie ernähren zu müssen: »Ich musste mit meinen
Max Bruch                          Kompositionen Geld verdienen und war deshalb gezwungen,
                                   gefällige und leicht verständliche Werke zu schreiben.«
                                      Ähnlich wie César Franck oder Paul Dukas ist auch Bruch
                                   heute eigentlich nur durch eine einzige Komposition
                                   bekannt: das Violinkonzert g-Moll. Dabei hat er eine ganze
                                   Reihe an Instrumentalkonzerten hinterlassen. Hierzu
                                   gehört das kurz vor dem Tod des Komponisten vollendete
                                   Oktett für Streicher. Fast verloren gegangen, wurde es erst 76
                                   Jahre später gedruckt und veröffentlicht. Im Jahr 1986
                                   tauchte es unvermittelt bei einer New Yorker Autografen-
                                   versteigerung auf und wurde von einem Wiener Sammler
                                   erworben, der es schließlich der Österreichischen National­
                                   bibliothek vermachte. Diese brachte es im Jahr 1996 zur Ver­
                                   öffentlichung. Das Oktett hat in seiner Ganzheit einen
                                   nahezu orchestralen Charakter, weshalb der Herausgeber,
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Programmeinführung

Thomas Wood, es als Konzert für Streichorchester edierte.
Vor allem der erste Satz des Oktetts erinnert mit seiner
Beschaffenheit an den Klang der spätromantischen Sinfo-
nien. Diesem Satz hat Bruch eine Sonatenform mit drei
Themen verliehen und nutzte den Beginn, um die unter-
schiedlichen Klangcharakteristika der tiefen und der hohen      »Bruchs Eigentümlichkeit
Streicher einander gegenüberzustellen: Die Bratsche stellt      besteht nun in der Frische und
das ruhige erste Thema des Allegro moderato vor und wird        Wärme, mit welcher er allge-
von der Violine abgelöst. Das tragisch anmutende Adagio in      mein menschliche Gefühle, wie
es-Moll basiert auf einem pochenden Klanggrund, der dem         die Elternliebe, das Heimweh,
Satz eine tiefe Schwermut verleiht. Das unmittelbar anschlie-   die Freude an Gottes schöner
ßende Andante in H-Dur präsentiert eine Melodie in der          Sonne, trotz der Abgebraucht-
Geige, die durch unglaubliche Süße besticht und noch ein-       heit derselben, wohltuend und
mal Bruchs Gesinnung darstellt, der in seinem kompositori-      frisch zu äußern weiß, und dies
schen Schaffen den »Hauptnachdruck auf die Melodik« legte.      namentlich, wenn sie freudiger
Den krönenden Abschluss bildet das kraftvoll tänzerische        Art sind. Es ist in Bruch eine
Finale, das verstärkt den Rhythmus fokussiert und die           schöne reine Naivität. Darin
gesamte Spannweite der klanglichen Möglichkeiten des            liegt ein starker Zug von
Oktetts ausschöpft.                                             Ursprünglichkeit, der umso
sebastian urmoneit                                              höher zu schätzen bleibt, als er

                                                                in unserer Zeit so selten ist.

                                                                Diese Naivität gibt den

                                                                Bruch’schen Werken etwas

                                                                Jugendliches.«

                                                                Musikwissenschaftler Hermann

                                                                Kretzschmar im Jahr 1881
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biografien

                                  Nils Mönkemeyer
                                  Viola, Preisträger in Residence 2021
                                  Mit künstlerischer Brillanz und innovativer Programmge-
                                  staltung hat sich Nils Mönkemeyer als einer der internatio-
                                  nal erfolgreichsten Bratscher profiliert. Er arbeitet mit Diri-
                                  genten wie Christopher Hogwood, Kent Nagano, Michael
                                  Sanderling oder Mario Venzago zusammen und konzertiert
                                  als Solist u. a. mit dem Tonhalle-Orchester Zürich, den Musi-
                                  ciens du Louvre, dem ORF Radio-Symphonieorchester
                                  Wien, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, dem
                                  Konzerthausorchester Berlin, dem Orchestre de Chambre de
                                  Lausanne oder den Berliner Barock Solisten. Als Exklu-
                                  siv-Künstler bei Sony Classical hat er zahlreiche hoch gelobte
Nils Mönkemeyer wurde im          Alben vorgelegt. Außerdem geht der Bratscher im Zuge sei-
Jahr 2013 Sonderpreisträger der   nes Kammermusikfestivals »Klassik für Alle« seinem Her-
Festspiele Mecklenburg-Vor-       zenswunsch nach, mit Musik Brücken zu bauen und sie im
pommern. Nachdem der Brat-        Leben benachteiligten Menschen zugänglich zu machen.
scher 2017 den Festspielfrüh-        In der Saison 2020/21 waren u. a. Auftritte mit dem Deut-
ling Rügen als Künstlerischer     schen Symphonie-Orchester Berlin, dem SWR Symphonie-
Leiter kuratiert hat, prägt er    orchester und dem Münchener Kammerorchester geplant.
den Festspielsommer 2021 mit      Einladungen sollten ihn zudem u. a. in den Wiener Musik-
26 Konzerten als Preisträger in   verein, ins Concertgebouw Amsterdam, in die Kölner Philhar-
Residence. Nils Mönkemeyer        monie und die Toppan Hall Tokyo sowie zu renommierten
spielt auf einer Bratsche von     Festivals wie der Schubertiade, den Schwetzinger SWR-Fest-
Philipp Augustin.                 spielen oder dem Bachfest Leipzig führen. Darüber hinaus
                                  waren Konzerte mit den Berliner Barock Solisten, seinem Trio
                                  mit Sabine Meyer und William Youn und Konzerte mit dem
                                  Julia Fischer Quartett in der Planung.
                                     Seit 2011 ist Mönkemeyer Professor an der Hochschule
                                  für Musik und Theater München, an der er selbst einmal bei
                                  Hariolf Schlichtig studiert hatte. Vorherige Stationen waren
                                  eine Professur an der Hochschule für Musik Carl Maria von
                                  Weber in Dresden und eine Assistenzprofessur an der Escuela
                                  Superior Música Reina Sofía Madrid.
biografien

Stephen Waarts
Violine, WEMAG-Solistenpreisträger 2017
Mit seinem einzigartigen Spiel hat sich Stephen Waarts als
Pulikumsliebling etabliert. Sein Repertoire umfasst gängige
wie selten aufgeführten Violinkonzerte. Zudem ist er ein
begeisterter Kammermusiker.
   Waarts stand mit bekannten Orchestern, wie dem
Chamber Orchestra of Europe, dem hr-Sinfonieorchester
und dem Antwerp Symphony Orchestra auf der Bühne.
Zuletzt kehrte er zum hr-Sinfonieorchester, der Dresdner
Philharmonie und dem Konzerthausorchester Berlin zurück.
Erst kürzlich trat er beim Aspen Music Festival, beim Mostly
Mozart Festival am New Yorker Lincoln Center und beim
Marlboro Festival auf.                                         Nach seinem Auftritt auf
   2021 wird Stephen Waarts u. a. in Köln, Berlin und          Schloss Bothmer im Festspiel-
Amsterdam konzertieren. Vergangene Saison stand er mit         sommer 2017 erhielt der Geiger
dem Pianisten Gabriele Carcano in der Wigmore Hall in Lon-     Stephen Waarts den WEMAG-
don auf der Bühne und kehrte an das Pariser Auditorium du      Solistenpreis der Festspiele
Louvre mit einem Solorezital zurück, bei dem er Werke von      Mecklenburg-Vorpommern.
Paganini, Bach und Ysaÿe spielte. Des Weiteren gab er
Kammerkonzerte im Concertgebouw in Amsterdam und der
Carnegie Hall in New York. Zudem wirkte Waarts an der
Einspielung von Hindemiths Kammermusik Nr. 4 als Teil
eines großen Kammermusik-Zyklus mit Christoph Eschen-
bach, Solisten und Solistinnen der Kronberg Academy und
des Schleswig-Holstein Festival Orchesters mit.
   2015 gelang ihm auf der Queen Elisabeth Competition
der internationale Durchbruch. Im selben Jahr wurde er Sti-
pendiat der Mozart Gesellschaft Dortmund. Im März 2017
gewann er die begehrte Avery Fisher Career Förderung. Vom
Luzerner Sinfonieorchester wurde Waarts 2019 der Orchestra
Award des International Classical Music Awards zuge-
sprochen. Zurzeit studiert Waarts an der Kronberg Academy.
biografien

                                  Noa Wildschut
                                  Violine, WEMAG-Solistenpreisträgerin 2018
                                  Im Alter von sieben Jahren gab Noa Wildschut ihr Debüt im
                                  Concertgebouw Amsterdam, heute gastiert die junge nieder-
                                  ländische Geigerin auf allen internationalen Bühnen. In der
                                  Saison 2020/21 wird Noa Wildschut bei Orchestern wie der
                                  Philharmonia Zürich, der San Francisco Symphony und dem
                                  Royal Stockholm Philharmonic debütieren. Wiedereinla-
                                  dungen werden sie zum Netherlands Radio Philharmonic
                                  Orchestra, zum Luzerner Sinfonieorchester und zum Royal
                                  Liverpool Philharmonic Orchestra führen.
                                     Als Rising Star der European Concert Hall Organisation
                                  gab Noa Wildschut zusammen mit der Pianistin Elisabeth
Die niederländische Geigerin      Brauß in der letzten Saison zahlreiche Konzerte in Europas
Noa Wildschut erspielte sich in   wichtigsten Konzertsälen. Als passionierte Kammermusikerin
der Stiftskirche Bützow den       tritt sie regelmäßig bei bedeutenden Festivals wie den Fest-
WEMAG-Solistenpreis 2018.         spielen Mecklenburg-Vorpommern auf sowie beim Rheingau
                                  Musik Festival oder dem Heidelberger Frühling. Seit 2016 ist
                                  Noa Wildschut Exklusivkünstlerin bei Warner Classics. Ihre
                                  erste CD, ein reines Mozart-Album, wurde im September
                                  2017 veröffentlicht.
                                     Bereits in jungen Jahren wurde sie mit zahlreichen Preisen
                                  ausgezeichnet, darunter der 1. Preis beim Internationalen
                                  Violinwettbewerb Louis Spohr in Weimar, der 1. Preis beim
                                  Iordens Violinwettbewerb in Den Haag und der Concert-
                                  gebouw Nachwuchspreis 2013.
                                     Im Jahr 2018 war Noa Wildschut für die Carte Blanche
                                  Reihe mit dem Titel »Noa’s Choice« beim Oranjewood Festival
                                  verantwortlich.
                                     Noa Wildschut spielt eine Geige von Giovanni Grancino
                                  aus dem Jahr 1714, die ihr von der Niederländischen Stiftung
                                  für Musikinstrumente zur Verfügung gestellt wird. Ihr
                                  Bogen stammt von Benoît Rolland und wurde von der
                                  Anne-Sophie Mutter Stiftung für sie erworben.
biografien

Daniel Müller-Schott
Violoncello, Preisträger in Residence 2008
Daniel Müller-Schott zählt zu den weltweit gefragtesten
Cellisten und ist auf allen großen internationalen Konzert-
bühnen zu hören. Seit vielen Jahren begeistert er sein Publi-
kum als Botschafter der klassischen Musik im 21. Jahrhundert.
Die New York Times beschreibt ihn als »einen furchtlosen
Spieler mit überragender Technik«. Er gastiert bei international
bedeutenden Orchester und arbeitet mit herausragenden
Dirigenten; mit Yakov Kreizberg, Kurt Masur, Lorin Maazel und
Sir André Previn verband ihn eine langjährige Zusammenarbeit.
   Neben der Aufführung der großen Cellokonzerte hegt
Daniel Müller-Schott eine große Leidenschaft für die Ent-
deckung unbekannter Werke und die Erweiterung seines               Nachdem Daniel Müller-Schott
Repertoires, etwa durch eigene Bearbeitungen sowie die             im Jahr 1995 mit dem ersten
Zusammenarbeit mit Komponisten unserer Zeit. Bei seinen            Solistenpreis der Festspiele
Kammermusikkonzerten arbeitet Daniel Müller-Schott u. a.           Mecklenburg-Vorpommern
mit Kit Armstrong, Julia Fischer, Nils Mönkemeyer, Anne-           ausgezeichnet wurde, prägte er
Sophie Mutter und Francesco Piemontesi zusammen.                   den Festspielsommer 2008 als
   Für das Projekt »Rhapsody in School« engagiert er sich          Preisträger in Residence. 2019
seit vielen Jahren. Regelmäßig lehrt er in Meisterkursen und       fungierte er als Künstlerischer
begeistert junge Musikerinnen und Musiker in Europa, den           Leiter des Festspielfrühlings
USA, Asien und Australien.                                         Rügen. Daniel Müller-Schott
   Die Kompositionen von Johann Sebastian Bach sind                spielt das ›Ex Shapiro‹ Matteo
immer wieder ein Zentrum seiner Arbeit. Für seine erste            Goffriller Cello, gefertigt in
CD-Einspielung in Bachs Jubiläumsjahr 2000 wählte er des-          Venedig 1727.
sen sechs Suiten für Cello solo aus.
   Müller-Schott hat in seiner über 25-jährigen Karriere eine
umfangreiche, mit internationalen Preisen bedachte Disko-
grafie vorgelegt. Bei nationalen und internationalen Rund-
funkanstalten sowie im Fernsehen ist er regelmäßig als
Solist in Konzertmitschnitten und als Interviewgast eingela-
den. Im Sommer 2020 war der Cellist in zwei Episoden bei
HOPE@HOME — ON TOUR! zu erleben.
biografien

                               Aris Quartett
                               Streichquartett, NORDMETALL-Ensemblepreis 2019
                               Zu den jungen Himmelsstürmern im Konzertgeschehen
                               zählt fraglos das Aris Quartett. 2009 in Frankfurt am Main
                               gegründet, spielt das Ensemble weltweit auf den großen
                               Bühnen: Die Elbphilharmonie Hamburg, die Wigmore Hall
                               London, die Philharmonie Paris, das Konzerthaus Wien, das
                               Concertgebouw Amsterdam, die BBC Proms oder die San
                               Francisco Chamber Music Society präsentieren das Aris
                               Quartett in den kommenden Spielzeiten.
                                  Bereits im Jugendalter wurden die vier Musikerinnen
                               und Musiker auf Initiative des Kammermusik-Professors
                               Hubert Buchberger zusammengebracht. Nach Studien bei
Im Jahr 2019 wurde dem Aris    Günter Pichler (Alban Berg Quartett) in Madrid gelang der
Quartett der NORDMETALL-       internationale Durchbruch schon früh durch zahlreiche 1.
Ensemblepreis der Festspiele   Preise bei renommierten Musikwettbewerben. Großes Auf-
Mecklenburg-Vorpommern         sehen erregte das Aris Quartett mit der Verleihung des hoch
zugesprochen.                  dotierten Kammermusikpreises der Jürgen-Ponto Stiftung
                               sowie gleich fünf Preisen beim Internationalen Musikwett-
                               bewerb der ARD in München. Mit der Ernennung zu New
                               Generation Artists der BBC, zu Rising Stars der European
                               Concert Hall Organisation sowie dem Erhalt des Borletti-
                               Buitoni Trust Awards erhielt das Aris Quartett darüber hinaus
                               einige der international bedeutendsten Auszeichnungen.
                                  Inzwischen liegen bereits sechs vielbeachtete CDs mit
                               Werken von Beethoven, Schubert, Schostakowitsch und
                               Brahms vor. Die jüngste Einspielung ist erneut Beethoven
                               gewidmet und bringt eine Gegenüberstellung mit einem
                               Werk von Gerald Resch, das im Auftrag vom berühmten
                               Musikverein Wien dem Aris Quartett speziell zum Beet-
                               hovenjahr 2020 gewidmet wurde.
                                  Das Aris Quartett wird von der Anna Ruths Stiftung, der
                               Wilfried und Martha Ensinger Stiftung, sowie der Irene
                               Steels-Wilsing Stiftung gefördert.
spielstätte

Schwerin, Schelfkirche
Die Schelfkirche in Schwerin ist heute die einzige stilreine
Barockkirche Westmecklenburgs. Sie wurde zwischen 1708
und 1713 nach Plänen von Jakob Reutz erbaut und folgte auf
die um 1238 gestifteten Kirche St. Nikolai. Der gotische Vorgän-   Die Schelfkirche ist eine der
gerbau wurde um 1705 abgetragen, weil er offenbar sehr baufäl-     ältesten Spielstätten der Fest-
lig war: Ein Sturm hatte zwei Jahre zuvor seinen Turm umgeris-     spiele Mecklenburg-Vorpom-
sen. Außerdem war er wohl für die neu geplante Stadtanlage der     mern: Seit Juli 1990 wird sie als
Schelfstadt zu klein und zu wenig repräsentativ. Die Grund-        Konzertort genutzt.
form der Schelfkirche ist ein Kreuz mit stark abgekürztem Fuß
und vorgesetztem Turm im Westen. In der Gruft ruhen Mitglie-
der des großherzoglichen Hauses Mecklenburg-Schwerin, darun-
ter die 1735 verstorbene Sophie Luise, Königin von Preußen.
Foto: Irene Zandel
 „
  Musik                                                 muss
     auch                                              schroff
und kratzig                                            sein.
                                                             “
                                                       NILS MÖNKEMEYER

  KULTURPARTNER DER
  FESTSPIELE MECKLENBURG-VORPOMMERN
                                                       Hören und genießen
  Die NDR Kultur App – jetzt kostenlos herunterladen
  unter ndr.de/ndrkulturapp
»Die Musik spricht für sich allein.
 Vorausgesetzt, wir geben ihr eine Chance.«
 Lord Yehudi Menuhin

Seit 2010 unterstützt die Stiftung der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern das
Festival dabei, Musik erklingen zu lassen und das Publikum zu begeistern. Mit dem
Stiftungsvermögen wird eine langfristige Finanzierung gesichert. Mit dem Kauf
der ehemaligen »Ersparnisanstalt« in der Schweriner Lindenstraße konnte dem
Festival ein Zuhause gegeben werden. So tun wir das Unsrige, um der Musik eine
Chance zu geben. Seien Sie ein Teil davon.
Das Stiftungskonzert im Festspielsommer und das Stifterfest im November bieten
Raum und Rahmen für Austausch und Begegnung.

Zustiftungen sind ab 500 Euro möglich. Dabei gibt es verschiedene Kategorien von
Andante (ab 500 Euro) bis Platin (ab 100.000 Euro). Eine Nennung im Stiftungsver-
zeichnis ist möglich. Über die vielfältigen Möglichkeiten einer einmaligen, regel-
mäßigen oder testamentarischen Zustiftung beraten wir Sie gerne persönlich.

Werden Sie Stifter, werden Sie Stifterin!

 kontakt Bianca Wagner · Lindenstraße 1 · 19055 Schwerin · t 0385 5918530 · f 0385 5918510 · stiftung@festspiele-mv.de
 stiftungskonto Sparkasse Mecklenburg-Schwerin · IBAN DE22 1405 2000 1729 9323 00 · BIC NOLADE21LWL
Preisträger in Residence
Fliegende Saitenwechsel -
Vom Duo zum Oktett

                                                                                                                       Foto: Benjamin Ealovega
                                                                             Foto: Uwe Arens
                                                      Daniel Müller-Schott                           Stephen Waarts

                                                                             Foto: Simona Bednarek

                                                                                                                      Foto: Marco Borggreve
                                                      Aris Quartett                                  Noa Wildschut

                                                                                                                      Foto: Holger Martens
                                 Foto: Arne Weinert

                                                      Nils Mönkemeyer

Sonntag, 04. Juli 2021
14.00 und 16.00 Uhr
Schwerin, Schelfkirche

Mit freundlicher Unterstützung
der Stadtwerke Schwerin
Festspielherbst Rügen 2021
15.–24. Oktober 2021

Armida Quartett Streichquartett, Künstlerische Leitung · Nils Landgren Posaune,
Gesang · Martina Gedeck Rezitation · Sebastian Knauer Klavier · Benjamin Appl Bariton ·
Kit Armstrong Klavier · Etta Scollo Gesang, Gitarre · Heath Quartet Streichquartett ·
Eckart Runge Violoncello · Brett Dean Viola · Johannes Fischer Percussion u. a.
Wir hauen ganz
klassisch auf die Pauke.
   Das ist unsere Natur.

Kultur im LAND ZUM LEBEN: Vollen Einsatz zeigen Celia Verlemann
und Kevin Weltzien vom Team der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern.
Gemeinsam bereiten sie der Musik die Bühne bei fast 200 Konzerten pro
Saison an den schönsten und ungewöhnlichsten Orten im Land.
Mehr über Kultur und Freizeit in MV: mecklenburg-vorpommern.de

mvtutgut
Willkommen bei Freunden

Mehr als 2.000 Mitglieder haben sich bereits dafür entschieden: Sie genießen das
vielfältige Konzertangebot, fördern mit ihren Beiträgen musikalische Talente der
Jungen Elite und erleben bei exklusiven Sonderveranstaltungen des Vereins Begeg-
nungen untereinander sowie mit Künstlerinnen und Künstlern.
Eine Einzelmitgliedschaft ist ab 50 Euro Jahresbeitrag möglich.
Seien Sie mit dabei, Sie sind uns herzlich willkommen!

Ihre Anne Homann-Trieps
Vorsitzende des Fördervereins der Festspielfreunde

kontakt Festspielfreunde-Förderverein Festspiele MV e.V. · Christina Renneberg · Lindenstr. 1, 19055 Schwerin ·
t 0385 5918599 · f 0385 5918510 · info@festspielfreunde-mv.de · www.festspiele-mv.de/engagement/festspielfreunde/
In ca. 500 Annahmestellen
        und auf lottomv.de für Sie da

                                                                     RUBBEL
                                                                      LOSE

Gib dem Glück eine Chance.
            Spielteilnahme unter 18 Jahren ist gesetzlich verboten!
            Glücksspiel kann süchtig machen. Infos unter www.lotto.de, BZgA-Hotline: 0800 137 27 00
Impressum

Herausgeber Festspiele Mecklenburg-Vorpommern gGmbH · Lindenstraße 1 · 19055 Schwerin ·
T 0385 591850 · F 0385 5918510 · www.festspiele-mv.de
Intendantin Ursula Haselböck KAUFMÄNNISCHER DIREKTOR Toni Berndt
redaktion und satz Isabel Schubert · i.schubert@festspiele-mv.de
Anzeigen Nadine Klatt · n.klatt@hne-sponsorenpool.de
druck Digital Design — Druck und Medien GmbH
fotos und abbildungen Holger Martens (Nils Mönkemeyer) · Wikimedia Commons, gemein-
frei (Wolfgang Amadeus Mozart; Nationaltheater Kristiania) · Benjamin Ealovega (Stephen
Waarts) · Simon van Boxtel (Noa Wildschut) · Uwe Arens (Daniel Müller-Schott) · Michael Reh
(Aris Quartett) · Festspiele Mecklenburg-Vorpommern (Schelfkirche Schwerin)

Änderungen vorbehalten.
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Herausgebers.

wir danken
unserem partner
    Finanzgruppe Mecklenburg-Vorpommern

unseren hauptsponsoren und -förderern

unseren medienpartnern

sowie
Talente fördern – Zusammenhalt stärken – Den Norden bereichern

Talente fördern – Zusammenhalt stärken – Den Norden bereichern

                                                                  Foto: iStock/Vladimir Vladimirov

Vor Ort genießen - Emotionen teilen -
Begeisterung entfachen
Die NORDMETALL-Stiftung fördert die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern,
weil Musik Nähe schafft.
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