Sinfonie konzert 2020/21 - Sinfonieorchester Münster

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Sinfonie konzert 2020/21 - Sinfonieorchester Münster
8. Sinfonie
konzert
  2020/21
Sinfonie konzert 2020/21 - Sinfonieorchester Münster
Ottorino Respighi (1879–1936)
                                                                                                                                   GLI UCCELLI (Die Vögel) – Suite für kleines Orchester
                                                                                                                                   I. Preludio
                                                                                                                                   II. La colomba (Die Taube)
                                                                                                                                   III. La gallina (Die Henne)
                                                                                                                                   IV. L’usignuolo (Die Nachtigall)
                                                                                                                                   V. Il cucù (Der Kuckuck)

                   LANG LANG                       spielt für
                                                                                                                                   Antonio Vivaldi (1678–1741)
                                                                                                                                   »Se garrisce la rondinella« aus ORLANDO FINTO PAZZO RV 727
                                                                                                                                   »Quell’usignolo ch’al caro nido« aus ARSILDA, REGINA DI PONTO RV 700

                                                                                                                                   Pietro Torri (ca. 1650–1737)

          SARAH & MICH
                                                                                                                                   »Amorosa rondinella« aus NICOMEDE

                                                                                                                                   Andrea Stefano Fiorè (1686–1732)
                                                                                                                                   »Usignolo che col volo« aus ENGELBERTA

                                                                                                                                   Francesco Gasparini (1661–1727)
                                                                                                                                   »Bell’augelleto che vai scherzando« aus L’ORACOLO DEL FATO
                                                                                                                                   Ausgabe der Partituren von Giovanni Andrea Sechi

                                                                                                                                   Einojuhani Rautavaara (1928–2016)
                                                                                                                                   CANTUS ARCTICUS – Konzert für Vögel und Orchester op. 61
Ve r w a n d e l n S i e I h r Wo h n z i m m e r i n I h re n pr i v at e n Kon z e r t s a a l m it s p i r i o , d e m          I. Suo (Der Sumpf)
b e e i n d r u c k e n d e n S e l b s t s pi e l s y s t e m v on St e i nw ay & S on s . G e n i e ß e n S i e Kü n s t l e r
                                                                                                                                   II. Melankolia (Melancholie)
w i e L a n g L a n g o d e r Mu s i k v on Fre d d y Me rc u r y s o aut h e nt i s c h w i e b e i e i n e m
                                                                                                                                   III. Joutsenet muuttavat (Ziehende Schwäne)
L i v e - Kon z e r t . Wa n n i m m e r u n d s o l a n g e S i e m ö g e n . B i s S i e s e l b s t w i e d e r i n d i e
Ta s t e n g re i f e n m ö c ht e n . s t e i nway s p i r i o – s p i e l e n & s p i e l e n l a s s e n .
                                                                                                                                   Solistin: Núria Rial, Sopran
                                                                                                                                   Sinfonieorchester Münster
                                                                                                                                   Dirigent: Golo Berg

                                                                                                                                   Stream am Sonntag, 23. Mai 2021, ab 18 Uhr

                                         info@pianomicke.de
                                     w w w. s t e i n way - m u e n s t e r . d e
Sinfonie konzert 2020/21 - Sinfonieorchester Münster
Kurz gefasst!

Ottorino Respighi                                                                     Einojuhani Rautavaara
GLI UCCELLI                                                                           CANTUS ARCTICUS

Entstehung: 1928, Dauer: 20 Minuten                                                   Entstehung: 1972, Dauer: 18 Minuten

Uraufführung am 12. Juni 1928 in São Paulo (Brasilien)                                Uraufführung am 18. Oktober 1972 in Oulu (Finnland)
unter der Leitung des Komponisten                                                     unter der Leitung von Stephen Portman

                                                                  Respighi, 1936                                                                      Rautavaara, um 2000

Respighi gilt als Erneuerer der italienischen Instrumentalmusik im 20. Jahrhundert,   Rautavaara galt bis zu seinem Tod im Jahr 2016 als der führende Komponist Finn-
der viel für die Erforschung und Wiederentdeckung der Musik der Renaissance und       lands. In seinem Schaffen gehen Tradition und Moderne Hand in Hand, ideologische
des Barock leistete. Dazu gehörte auch die Bearbeitung der Musik aus dieser Zeit,     Scheuklappen blieben ihm ein Leben lang fremd. Der CANTUS ARCTICUS ist sein am
wozu auch die Suite GLI UCCELLI zählt. Die barocken Vorlagen, die die Laute ver-      häufigsten gespieltes Werk, in dem sich Zuspielungen echter Vogelstimmen des
schiedener Vögel nachahmen, kleidete der Komponist mit viel Feingefühl in ein         Polarkreises mit dem Orchesterklang zu einer ebenso mystischen wie faszinierenden
klangschönes orchestrales Gewand.                                                     Einheit verbinden. Es ist eine Liebeserklärung an die Natur seiner Heimat und ein
                                                                                      Aufruf zum Naturschutz.
Vivaldi, Torri, Fiorè und Gasparini
Opernarien

Entstehung: Zwischen 1708 und 1728
Dauer: Insgesamt 27 Minuten

Uraufführungen: November 1714 in Venedig (ORLANDO
FINTO PAZZO), Oktober 1716 in Venedig (ARSILDA),
Oktober 1728 in München (NICOMEDE), 1708 in Mailand               Vivaldi, 1725
(ENGELBERTA), vermutlich 1709 in Venedig oder Wien
(L’ORACOLO DEL FATO)

In der Barockoper verkörperten Vögel eine ganze Reihe von Gefühlszuständen – sie
konnten ebenso Boten der Liebe wie von Seelenqualen sein. Zumeist wurde dazu
die Solostimme in den Arien mit einem gleichberechtigten Soloinstrument kombi-
niert, häufig einer Flöte. Wie aussdrucksvoll und einfallsreich die verschiedenen
italienischen Komponisten mit diesem Thema umgegangen sind, zeigt die Auswahl
aus teilweise unbekannten Opern dieser Zeit.

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Sinfonie konzert 2020/21 - Sinfonieorchester Münster
Núria Rial

   studierte Gesang und Klavier in ihrer Heimat Katalonien. Sie wechselte nach
Basel in die Klasse von Kurt Widmer, machte 2003 ihren Abschluss und gewann
den Helvetia Patria Jeunesse in Luzern für ihre herausragenden Fähigkeiten als
Sängerin. Ihre feine, klare Stimme, das weich schwingende Timbre, Musikalität
und Ausdrucksstärke öffneten ihr auf internationaler Ebene rasch die Türen.
Als Konzertsängerin arbeitet sie mit Dirigenten wie Ivan Fischer, Paul Goodwin,
Trevor Pinnock, Howard Griffiths, Teodor Currentzis, René Jacobs, Neville
Marriner, Thomas Hengelbrock oder Laurence Cummings. Dabei wird sie von
Spitzenensembles wie Concerto Köln, The English Concert, Kammerorchester
Basel, Collegium 1704, Il Giardino armonico, Accademia del Piacere oder Il Pomo
d’Oro u. a. begleitet. Núria Rial hat sich viel mit Barockmusik und historischer
Aufführungspraxis beschäftigt und sich so einen Namen gemacht. Sie hat zahl-
reiche CDs für verschiedene Labels aufgenommen. Seit Januar 2009 ist sie
Exklusivkünstlerin bei Sony Classical/BMG Masterworks. Ihre CD »Ave Maria«
gewann den holländischen Edison Award. Im Jahr 2009 erhielt sie den beliebten
Echo-Klassik gleich in zwei Kategorien. Zum einen war sie Nachwuchssängerin
des Jahres mit dem Album »Haydn-Arie per un amante« (L’Orfeo Barock-
orchester) und zum anderen wurde die CD »Teatro d’Amore« mit Philippe
Jaroussky (L’Arpeggiata) gekürt. 2010 folgte der Echo Klassik für die CD »Via
Crucis» mit Christina Pluhars »L’Arpeggiata« und 2012 wurde Núria Rial für
ihre CD »Telemann« mit dem Kammerorchester Basel in der Kategorie »Beste
Opernarien CD« ein weiterer Echo verliehen. Ihre jüngsten Aufnahmen »Muera
Cupido« mit dem Gambisten Fahmi Alqhai und »Mother« mit Dima Orsho und
Musica Alta Ripa (beide DHM) widmen sich ausgewählten Bühnenwerken des
18. Jahrhunderts in Spanien sowie barocken Arien und arabischen Liedern,
die sich mit den Facetten der Mutterrolle auseinandersetzen. Für ihre CD
»Muera Cupido« mit der Accademia del Piacere erhielt Núria Rial 2020 einen
Opus Klassik.

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Sinfonie konzert 2020/21 - Sinfonieorchester Münster
Sebastian Schmidt

   studierte Blockflöte und Traversflöte in Freiburg und Frankfurt am Main.
Zu seinen Lehrern zählen Prof. Agnes Dorwarth, Prof. Michael Schneider und
Prof. Karl Kaiser. Derzeit studiert er in der Solistenklasse (Konzertexamen) bei
Prof. Jan Van Hoecke an der HfMDK in Frankfurt am Main. Wichtige musikalische
Impulse erhielt er außerdem u. a. von Reinhard Goebel und Hille Perl. Er konzer-
tiert als Solist sowie in verschiedenen Kammermusikformationen. Er arbeitete
u. a. mit Dorothee Oberlinger, Maurice Steger, Stefan Temmingh und konzertierte
mit namhaften Orchestern, wie dem Orchestre de l’Opéra Royal de Versailles oder
dem Capricornus Consort Basel. Seine Engagements führten ihn in renommierte
                                               Konzertsäle im In- und Ausland. Er
                                               ist Preisträger nationaler und interna-
                                               tionaler Wettbewerbe und erhielt zahl-
                                               reiche Stipendien. So gewann er den
                                               II. Preis des internationalen Block-
                                               flöten-Wettbewerbs Nordhorn und ist
                                               Bundespreisträger des Wettbewerbs
                                               »Jugend musiziert«. Er war mehrfacher
                                               Finalist des GWK-Förderpreises Musik
                                               in Münster. Im Jahr 2016 wurde er
                                               als Kursstipendiat des Liebenberger
                                               Meisterkurses bei Prof. Dorothee Ober-
                                               linger ausgewählt und 2020 als Stipen-
                                               diat in die »Werner Richard – Dr. Carl
                                               Dörken Stiftung« aufgenommen.
                                               Neben seiner Tätigkeit als Konzert-
                                               flötist unterrichtet er an der Musik-
                                               und Singschule Heidelberg. Im Jahr
                                               2019 hatte er einen Lehrauftrag am
                                               Dr. Hoch’s Konservatorium in Frank-
                                               furt am Main.

                                                                                    7
Sinfonie konzert 2020/21 - Sinfonieorchester Münster
Ottorino Respighi

                                GLI UCCELLI

                                  Vögel faszinieren Menschen schon seit Jahrtausenden und ihr Gesang ist so-
                                wohl ein natürlicher Quell der Freude wie der Inspiration. Nicht zuletzt wird er
                                in jüngster Zeit sogar gezielt eingesetzt, um gestressten Großstadtbewohnern ein
                                Gefühl der Ruhe und Entspannung zu geben, sei es mittels in der Wohnung auf-
                                stellbarer Soundboxen oder mithilfe von Apps. Von ihm geht also eine unmittel-
                                bare Wirkung auf die Psyche aus – Frühlingsgefühle etwa haben immer das Vogel-
                                gezwitscher als unterschwellige Begleitmusik. Dass auch Komponisten diese
                                Urform von Musik in ihre Werke einbezogen haben, liegt auf der Hand und hat
                                eine lange Tradition: Von Heinrich Ignaz Franz Bibers »Sonata representativa«
                                für Solovioline über Vivaldis VIER JAHRESZEITEN und Beethovens PASTORALE bis
                                hin zu einem Komponisten wie Olivier Messiaen, für den Vögel gar »die größten
                                Künstler unter den Lebewesen« waren – zeitlebens zeichnete er mit Akribie und
                                Hingabe über 700 Vogelstimmen auf, die Grundlage für seine Kompositionen
                                wurden. Respighis Suite GLI UCCELLI reiht sich hier nahtlos ein, jeder Satz imi-
                                tiert den Klang eines anderen Vogels. Dabei greift der italienische Komponist auf
                                (früh-)barocke Musik sowohl seiner Vorgänger als auch auf französische Kompo-
                                nisten wie Jacques Gallot (1625–1696) oder Jean-Philippe Rameau (1683–1764)
                                zurück und kleidet sie in einen modernen Orchesterklang. Die Erforschung der –
                                vorrangig italienischen – Musik des 16. bis 18. Jahrhunderts war eine der Passio-
                                nen Respighis. Er liebte es, diese bis dato völlig unbekannte Musik zu bearbeiten
                                und ihr damit neues Leben einzuhauchen. Neben GLI UCCELLI wurden besonders
»… die Nachtigall hat just      die drei zwischen 1917 und 1931 entstandenen Orchestersuiten unter dem Titel
italienische Manieren, das      ANTICHE DANZE ED ARIE berühmt, die auf Lautenkompositionen des 16. und
meiste sind Triller und Läufe   17. Jahrhunderts beruhen. Für GLI UCCELLI suchte sich Respighi gezielt verschie-
mit der Stimme, sie klagt       dene, thematisch passende Vorlagen zusammen und erstellte die fünfsätzige
überhaupt nicht, sondern        Suite für kleines Orchester. Sie entstand 1928 auf einer Konzertreise durch Brasi-
singt aus vollem Halse ihre     lien, während eines Aufenthalts in São Paulo wurde sie schließlich uraufgeführt.
stolzen Bravour-Arien.«         Typisch für Respighi ist die höchst raffinierte, wirkungsvolle und fein abgestufte
Hans Christian Andersen         Instrumentation, die auch GLI UCCELLI so reizvoll macht. Bereits zuvor hatte er
(1805–1875)                     Vogelgesang für ein eigenes Werk vorgesehen, in PINI DI ROMA soll per Tonband

                                                                                                                     9
Sinfonie konzert 2020/21 - Sinfonieorchester Münster
Vivaldi, Torri, Fiorè und Gasparini
im dritten Satz (»I pini del Gianicolo«) der Gesang einer Nachtigall eingespielt
                                                                                     Opernarien
werden – anders als in Rautavaaras CANTUS ARCTICUS hat dies aber nur dekora-
tiven Charakter. Sie taucht im vierten Satz von GLI UCCELLI wieder auf, diesmal
allerdings mit rein instrumentalen Mitteln. Beginn und Schluss der Suite bildet
ein Cembalostück des bis heute ziemlich unbekannten Komponisten Bernardo                Die Kunstwelt des Barock war mit Vögeln dicht bevölkert. Tauben, Nachti-
Pasquini (1637–1710), die »Taube« des zweiten Satzes gurrt nach einer Vorlage        gallen, Lerchen, Schwäne, Schwalben oder geflügelte Gottheiten waren Sinnbilder
von Jacques Gallot, die »Henne« scharrt und gackert nach dem Vorbild von             für hingebungsvolle Liebe ebenso wie für höllische Qualen und diverse Gemüts-
Rameau und die »Nachtigall« schließlich singt nach dem Volkslied »Engels Nach-       zustände dazwischen. Besonders greifbar wurde dies in der Barockoper, wo die
tegaeltje« des niederländischen Blockflötenvirtuosen Jacob van Eyck (1590–1657).      Vogelthematik fast immer in der Kombination einer Singstimme (meist natürlich
Respighi goss all diese Stücke für Soloinstrumente in ein impressionistisch inspi-   ein Sopran) mit einem Soloinstrument (naheliegenderweise eine Block- oder
riertes orchestrales Klanggewand, so dass sich zwei farbenprächtige musikalische     Querflöte) auftritt. Beide treten in einen mitunter virtuosen Wettstreit und be-
Stillagen miteinander vermischen. Dabei entstand seine wohl liebenswerteste          feuern sich gegenseitig, wer dem Gesang der Vögel am nächsten komme. Die
Komposition.                                                                         Arien der vier italienischen Komponisten sind Paradebeispiele hierfür. Der
                                                                                     bekannteste unter ihnen ist Antonio Vivaldi, dessen Opernschaffen erst in den
                                                                                     letzten Jahrzehnten wieder stärker ins Bewusstsein rückt. Die sprudelnde Kreati-
                                                                                     vität des Instrumentalkomponisten findet sich auch in seinen Werken für die
                                                                                     Bühne – der Anspruch des verwöhnten venezianischen Publikums verlangte dies
                                                                                     ohnehin. ORLANDO FINTO PAZZO (etwa: Orlando spielt verrückt) ist sein Opern-
                                                                                     erstling für das Teatro Sant’Angelo, dessen großer Erfolg den Boden für weitere
                                                                                     Aufträge bereitete. In der Arie »Se garrisce la rondinella« am Schluss des zwei-
                                                                                     ten Akts drückt die dämonische Zauberin Ersilla mit der Metapher einer Schwalbe
                                                                                     ihre widersprüchlichen Gefühle zwischen Liebe und Abneigung für einen Ritter
                                                                                     aus. Zwei Jahre nach ORLANDO entstand die Opera seria ARSILDA ebenfalls für
                                                                                     das Teatro Sant’Angelo. Hier dient die Nachtigall als Sinnbild für die Treue, die
                                                                                     dem Protagonisten Barzane in der Arie »Quell’usignolo ch’al caro nido« seine
                                                                                     Untreue vorhält. Pietro Torri – vom Gardasee stammend – wirkte nach Statio-
                                                                                     nen in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden am kurfürstlichen Hof in
                                                                                     München. Die Titelrolle in seiner Oper NICOMEDE sang kein Geringerer als ein
                                                                                     gewisser Carlo Broschi, besser bekannt als Farinelli. Die einzigartige Karriere des
                                                                                     damals 23-jährigen Kastraten hatte bereits derartig Fahrt aufgenommen, dass
                                                                                     man ihn auch in München hören wollte. Die Arie »Amorosa rondinella« gibt
                                                                                     einen Eindruck von der Gesangskunst, mit der er ganz Europa verzückte: Der
                                                                                     schier endlose Atem in Verbindung mit bruchlosen Wechseln zwischen Legato,
                                                                                     Verzierungen und virtuosen Koloraturen. In Italien war neben Venedig die Stadt

                                                                                                                                                                       11
Sinfonie konzert 2020/21 - Sinfonieorchester Münster
Gesangstexte                                                                            Pietro Torri: »Amorosa rondinella«
                                                                                        aus NICOMEDE
                                                                                        Libretto: Domenico Lalli

                                                                                        Amorosa rondinella                       Die verliebte Schwalbe
                                                                                        quanto mai si racconsola,                findet großen Trost,
                                                                                        quando riede al tetto amato              wenn sie das geliebte Dach erreicht,
                                                                                        dove il nido amor gli diè.               wo ihr Nest ihr Geborgenheit gab.
Antonio Vivaldi: »Se garrisce la
rondinella« aus ORLANDO FINTO PAZZO                                                     Par che dica in sua favella,             Sie scheint in ihrer Sprache zu sagen,
Libretto: Grazio Braccioli                                                              quando intorno a lui sen vola,           während sie es umfliegt:
                                                                                        verno rio mai più non torni              Möge der harte Winter nie wiederkommen,
Se garrisce la rondinella              Wenn die Schwalbe zwitschert                     che mi vuol lontan da te.                der mich von dir trennen will.
credi pur che tale anch’ella           glaube ich, dass sie auch
rinfacciando va’ al suo bene           ihrem Gefährten Vorwürfe macht
                                                                                        Andrea Stefano Fiorè: »Usignolo che
poco amor e poco fé.                   für unzureichende Liebe und Treue.
                                                                                        col volo« aus ENGELBERTA
                                                                                        Libretto: Pietro Pariati/Apostolo Zeno
Poggia al colle, scende al prato,      Sie landet am Hang, steigt auf die Wiese hinab
e del cuor mesto, agitato,             und ergießt all die bittere Trauer
                                                                                        Usignolo, che col volo                   Nachtigall, die du im Flug deinen Gesang
va’ sfogando le rie pene               in ihrem traurigen, besorgten Herzen,
                                                                                        sciogli il canto in verdi rami,          zwischen den grünen Zweigen entfaltest,
e cercando al duol mercé.              Mitleid suchend für ihren Kummer.
                                                                                        vanne a dì, tu che ben ami,              da du auch die Liebe kennst, flieg zu meinem
                                                                                        al mio sposo il mio martirio.            Geliebten und schildere ihm meine Qual.

                                                                                        Dì che cede alla mia fede                Sag ihm, dass meine Treue
Antonio Vivaldi: »Quell’usignolo
                                                                                        ogni tronco in quelle piante,            stärker ist als jeder Ast in diesem Grün
ch’al caro nido« aus ARSILDA, REGINA
                                                                                        che ogni fronda è più costante           und dass jeder noch so zarte Zweig fester
DI PONTO
                                                                                        di quel cor per cui sospiro.             ist als jenes Herz, für das ich schmachte.
Libretto: Domenico Lalli

Quell’usignolo                         Die Nachtigall,                                  Francesco Gasparini: »Bell’augelletto
ch’al caro nido                        die ihrem geliebten Nest                         che vai scherzando« aus L’ORACOLO
si mostra fido,                         treu bleibt,                                     DEL FATO
ch’io sono infido                       verkündet laut,                                  Libretto: Pietro Pariati
gridando va.                           ich sei untreu.
                                                                                        Bell’augelletto                          Anmutiges Vöglein,
Poi, se tra fonde                      Und wenn sie losfliegt                            che vai scherzando                       das du lustig
Vola e s’asconde,                      und sich zwischen den Zweigen versteckt,         cui verdi rami,                          von Zweig zu Zweig springst,
mi par che dica                        scheint sie den freundlichen Lüften              t’intendo: tu mi chiami,                 ich höre dich: Du rufst mich,
all’aura amica:                        zu sagen:                                        e parla in te l’amor.                    und aus dir spricht die Liebe.
soffrir non posso                       Untreue
l’infedeltà.                           kann ich nicht ertragen.                         Se vai sfogando                          Wenn du den süßen,
                                                                                        quel dolce affetto                        beliebten Gefühlen
                                                                                        che piace tanto,                         freien Lauf lässt,
                                                                                        t’intendo: tu col canto                  verstehe ich dich: Mit deinem Gesang
                                                                                        saluti il primo albor.                   begrüßt du den Tagesanbruch.

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Sinfonie konzert 2020/21 - Sinfonieorchester Münster
Ausschnitt aus dem musik-
                                                        theoretischen Traktat
                                                                                       Einojuhani Rautavaara
                                                        MUSURGIA UNIVERSALIS von
                                                        Athanasius Kircher, 1650.
                                                        Vermutlich handelt es sich
                                                                                       CANTUS ARCTICUS
                                                        hier um den ersten Versuch,
                                                        Vogelstimmen in musikali-
                                                        scher Notation festzuhalten.
                                                                                          »Der im Jahr 1972 komponierte CANTUS ARCTICUS, ein ›Konzert für Vögel und
                                                                                       Orchester‹, ist mein am häufigsten gespieltes Orchesterwerk und zählt offenbar
                                                                                       zu den bekanntesten und beliebtesten Kompositionen der neuen finnischen Musik.
                                                                                       Die Eindringlichkeit und Magie dieser Komposition entsteht durch die an und für
                                                                                       sich simple Musik des Orchesters, die als Kontrapunkt zu den Stimmen arktischer
                                                                                       Vögel auf einem Tonband komponiert worden ist – Vögel und Sinfonieorchester
                                                                                       befinden sich in ständiger Interaktion. Die Vogelstimmen wurden am Polarkreis
                                                                                       und in den nördlichen Sümpfen von Liminka, einem Ort ganz im Norden der Ost-
                                                                                       see, aufgenommen. Das Tonband mit ihren Stimmen ist nur rudimentär bear-
                                                                                       beitet. Der erste Satz, ›Der Sumpf‹, beginnt mit einem Duett zweier Soloflöten.
                                                                                       Allmählich schließen sich weitere Holzbläser und jene Vogelstimmen an, die man
                                                                                       im kurzen Frühling auf den großen Sümpfen hört. Am Satzende beginnen die
                                                                                       Streicher eine breit angelegte Melodie. Sie gleicht der inneren Stimme eines ein-
                                                                                       samen Wanderers in der Wildnis. Im zweiten Satz, ›Melancholie‹, ist das hohe
                                                                                       Zwitschern einer Ohrenlerche verlangsamt und gleichzeitig in einer bedeutend
                                                                                       niedrigeren Tonhöhe als normal zu vernehmen. Im abschließenden Satz, ›Zie-
                                                                                       hende Schwäne‹, findet auch auf dem Tonband mittels überblendeter Stimmen
Mailand ein Zentrum der Oper. Hier wirkte zeitweise Andrea Stefano Fiorè, der          der Singschwäne ein großartiges Crescendo statt. Hierdurch entsteht der Ein-
eigentlich als Hofkapellmeister in Turin angestellt war. In Mailand entstand die       druck, die Zahl der Schwäne würde ständig zunehmen, bis dann alle in der Ferne
Opera seria ENGELBERTA, die von Engelberga, der Gattin Ludwigs II. (825–875)           entschwinden.« Mit diesen Worten skizzierte der finnische Komponist Einojuhani
aus dem Geschlecht der Karolinger handelt. Die Arie »Usignolo che col volo«            Rautavaara sein CANTUS ARCTICUS, mit dem er bis heute regelmäßig in den Kon-
beschwört wie schon bei Vivaldi die Nachtigall als Symbol treuer Liebe, der die        zertsälen zu hören ist. Bereits aus der Art der Beschreibung wird deutlich, dass
Königin nachtrauert. Ein seinerzeit sehr berühmter, aber heute vergessener             sich der Komponist romantischer Topoi bedient, etwa wenn er beim Duett der
Komponist ist Francesco Gasparini, der vor allem für Venedig und Rom zahl-             Soloflöten zu Beginn des ersten Satzes in die Partitur schreibt: »Man denke an
reiche Opern schrieb. Der Anlass für die Komposition der Serenade L’ORACOLO            den Herbst und Tschaikowski« oder den »einsamen Wanderer in der Wildnis«
DEL FATO (Das Orakel des Schicksals) war der Geburtstag von Elisabeth Christine        beschwört. Tatsächlich fällt CANTUS ARCTICUS in die neoromantische Phase in
von Braunschweig-Wolfenbüttel, der Gemahlin Kaiser Karls VI. und Mutter Maria          Rautavaaras Schaffen in den 1970er Jahren. Offenbar war dies eine bewusste
Theresias. In der Arie »Bell’augelleto che vai scherzando« begrüßt Aurora, die         Abkehr vom Serialismus, mit dem er sich im Jahrzehnt zuvor beschäftigte – der
Göttin der Morgenröte, den Tagesanbruch, bei dem sich ein Vögelchen in Form            wiederum eine Reaktion auf die neoklassische Phase der 1950er Jahre war. In
einer Flöte hören lässt.                                                               dieser Zeit wurde der Grundstein seiner Karriere durch keinen Geringeren als den

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Sinfonie konzert 2020/21 - Sinfonieorchester Münster
90-jährigen Jean Sibelius gelegt, der ihm 1955 ein Stipendium zum Studium in
den USA (in New York und Tanglewood) ermöglichte. Hier lernte er u. a. bei Aaron
Copland und Roger Sessions. Sein Leben lang blieb er der Sibelius-Akademie in
Helsinki – der einzigen Musikhochschule Finnlands – eng verbunden, zuletzt von
1976 bis 1990 als Professor für Komposition. Er starb 2016 an den Folgen einer
Hüftoperation.
    Der Anlass zur Komposition des CANTUS ARCTICUS war die erste Promotions-
feier der 1958 gegründeten Universität in Oulu, der nördlichsten Großstadt der
EU. Statt einer herkömmlichen Festmusik entschied sich Rautavaara für ein Kon-
zert mit selbst aufgezeichneten Vogelstimmen der Umgebung von Oulu, die er
mit dem Klang des Orchesters zu einer komplexen musikalischen Einheit ver-
schmolz. Die Feier erhielt dadurch eine eigene, ins Romantisch-Mystische ten-
dierende Note mit einem deutlichen Fingerzeig in Richtung eines Aufgabenfelds,
dem sich die Universität nach Meinung des Komponisten widmen sollte: Die
Erforschung und Bewahrung der empfindlichen Natur am Polarkreis. Die Vorliebe
des Komponisten für die Sphäre des Mystischen wurde früh in der Kindheit
geprägt, laut eigener Aussage durch einen Traum, in dem er mit einem Engel
kämpfte und das Beiwohnen einer griechisch-orthodoxen Bischofsweihe. In
einem Interview zur Frage nach seiner Religiosität zitierte er den deutschen
Philosophen Friedrich Schleiermacher mit den Worten: »Religiosität ist Sinn und
Geschmack für das Unendliche« – eine Einstellung, die auch in Kompositionen
wie CANTUS ARCTICUS deutliche Spuren hinterlassen hat. Eine genaue stilisti-
sche Einordnung fällt schwer, da viele unterschiedliche Komponenten zusammen-
kommen: Da ist der impressionistisch gefärbte Orchestersatz, teils mit roman-
tisch anmutender Melodieführung, der mit elektronischen Zuspielungen echter
Vogelstimmen in Bezug gesetzt wird – eine interessante Infragestellung der
Begriffe von Kunst und Natur. Hinzu kommt an bestimmten Stellen die Aleatorik,
also eine Art Zufallsprinzip, in der Dirigent:innen selbst bestimmen können,
wann die fixierte Notation ausgeführt wird. Dadurch gleicht keine Aufführung
des CANTUS ARCTICUS der anderen. Der kreative und lustvolle Stilpluralismus
wurde zum Merkmal von Rautavaaras Musik seit den 1980er Jahren, was ihm
nicht zuletzt den Status eines führenden Komponisten seines Landes eintrug.
Dass der CANTUS maßgeblich dazu beigetragen hat, verwundert nicht: Von Men-
schen gemachte und natürliche Klänge gehen eine faszinierende Symbiose ein.

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Besetzung

I. Violine                        Flöte                        Trompete

                                                                                        AS S  IK
                                                                                      KL otzt
Maia Shamugia                     Friederike Wiechert-Schüle   Gernot Sülberg
Christoph Struck                  Julia Schriewer              Guido Fröhlich
Anja Fontaine
                                  Oboe                         Posaune
Katrin Philipp
                                  Giorgi Kalandarishvili       Matthias Imkamp

                                                                                                            tr
II. Violine                       Jan Stefan Wimmer
                                                               Pauke/Schlagzeug
Ulrike Drüge
                                  Klarinette                   Armin Weigert
Adrian Kowollik

                                                                                                       A
                                  Werner Raabe                 Thomas Jambor

                                                                                                     N
Stefan Marx
                                  Achim Pfeifer

                                                                                                    O
                                                               Harfe

                                                                                                   R
Viola

                                                                                                 O
                                  Fagott                       Christiane Steffens

                                                                                                C
Felix Hansen
                                  Heidrun Schulze
Gabriele Piras                                                 Celesta
                                  Reingard Sirotek
                                                               Boris Cepeda
Violoncello
                                  Horn
Giedrius Žukauskas                                             Cembalo

                                                                                                                                               ITGLIED
                                  Paola Rodilla Martinez
Friederike Peucker                                             Gregor Hollmann*
                                  Konrad Balint
                                                                                                                                        JETZT M DEN
Kontrabass
Renate Fischer
                                                                                                                                            WER

Vorschau
                                                                                     Musik baut Brücken zwischen Menschen. Desha     alb
10. SINFONIEKONZERT                                                                  fördern wir auch in sschwierigen Zeiten die Konzerte
23./24./25./26. Juni 2021, jeweils 19.30 Uhr | Theater Münster, Großes Haus          unseres Sinfonieorch hesters. Werden Sie jetzt Mitglied
                                                                                                                                    M
(vorbehaltlich Genehmigung durch die verantwortlichen Stellen)
                                                                                     der Freunde und Förrderer des Sinfonieorcheste ers           Sinfonie
                                                                                                                                                  Orchesteer
Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791)                                                  Münster.                                                     Münster
Konzert für Violine und Orchester Nr. 3 G-Dur KV 216
                                                                                     Mehr Informationen unter Tel. 0251-5909109 oder
                                                                                                                                o                 Freun
                                                                                                                                                      nde
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847)                                                               age.
                                                                                     auf unserer Homepa                                           und
Sinfonie Nr. 4 A-Dur op. 90 »Italienische«                                                                                                        Förderer
                                                                                     www
                                                                                       w..freunde-sinfon
                                                                                                       nieorchester-muensterr..de
                                                                                     www.freunde-sinfonieorchester-muenster.de

Midori Goto, Violine
Sinfonieorchester Münster
Stefan Veselka, Dirigent

18      Änderungen vorbehalten!                                * als Gast
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Sinfonieorchester Münster                                                                           für die Region
Neubrückenstraße 63 | 48143 Münster | T (0251) 59 09-109
                                                                                                    Es muss nicht immer Berlin, Düsseldorf oder
‡ sinfonieorchester@stadt-muenster.de
                                                                                                    Köln sein. konturr zeigt, dass auch direkt vor
‡ sinfonieorchester-muenster.de                                                                     der eigenen Haustür spannende Kunst und inno-
‡ facebook.com/SinfonieorchesterMuenster                                                            vatives Design präsentiert und produziert wird.
                                                                                                    Das Magazin will anregen, sich bewusster
                                                                                                    mit dem regionalen Angebot der bildenden Kunst
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Theaterkasse
                                                                                                    konturr informiert nicht nur über aktuelle Aus-
Bitte beachten Sie die geänderten Öffnungszeiten und dass das Servicebüro bis                       stellungen und Events, sondern spricht mit
auf Weiteres für den Publikumsverkehr geschlossen ist!                                              den Künstlern und Machern des regionalen Kunst-
                                                                                                    betriebes. Ganz bewusst haben wir hier neben
Montag – Freitag 11–14 Uhr                                                                          den etablierten Museen und Galerien auch die
Samstag geschlossen                                                                                 Off-Spaces und die junge Szene im Blick, berich-
                                                                                                    ten über zeitgenössische lokale Kunst, stellen
Um die Eindämmung des Coronavirus zu unterstützen, empfehlen wir Ihnen die                          Projekte, Förderer und Freunde der Kunst vor,                            Erscheinung gsweise:               Fordern Sie jetzt
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Buchung über unseren Webshop.                                                                       und gehen Fragen der Kulturpolitik nach.                                                                    Ihr kostenl
                                                                                                                                                                                                                        e oses
                                                                                                                                                                             Einzelverkau
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                                                                                                                                                                                                                        e       an!
                                                                                                    konturr richtet sich in erster Linie an kunstinte-                                  onnement
                                                                                                                                                                             oder per Abo
T (0251) 59 09-100                                                                                  ressierte Menschen, die Interesse an einer aktiven,                      Abo-Preis: 14,–
                                                                                                                                                                                        1 € (Inland)
‡ theaterkasse@stadt-muenster.de                                                                    kulturorientierten Lebensgestalltung haben,
                                                                                                    die beweglich im Geist und offen  n für Neues sind.

Textnachweise
Originalbeiträge von Frederik Wittenberg für dieses Heft.

Bildnachweise
Cover, S. 6, 8, 10, 11, 15: unsplash.com, S. 2, 3, 12: Wikimedia Commons, S. 5: Mercè Rial, S. 7:
Theresa Pewal.

Generalmusikdirektor Golo Berg Verwaltungsdirektorin Rita Feldmann
Redaktion Frederik Wittenberg Grafisches Konzept und Gestaltung Saskia Helena Kruse
Redaktionsschluss 20.05.2021 Anzeigenverwaltung, Druck und Herstellung Druckhaus Tecklenborg,
Steinfurt Änderungen vorbehalten!

Gefördert durch:

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                                                                                                             Te
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                                                                                                                                      5 Steinfur t · Tel . 0 25 52 / 920 - 02 · www.te ckleenborg -verlag .de
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