Quartierspeicher - unw-Ulm

 
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Quartierspeicher - unw-Ulm
Stadtwerke
 Ulm/Neu-Ulm
 GmbH

Quartierspeicher
Abschlussbericht vom 07.02.2020

 Bericht zur Umfassung der Analysen und Ergebnisse des Projekts „Quartierspeicher“
 Gefördertes Projekt der Solarstiftung Ulm/Neu-Ulm 2015-2019

 M.Sc. Basem Idlbi, M. Sc., Smart Grids Forschungsgruppe, THU
 basem.idlbi@thu.de
Quartierspeicher - unw-Ulm
Autoren
Name Unternehmen Rolle
Basem Idlbi Technische Hochschule Ulm Hauptautor
Florian Schürenberg Technische Hochschule Ulm Autor
Dietmar Graeber Technische Hochschule Ulm Reviewer
Martin Fiedler SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH Reviewer
Sabine Hofbauer Technische Hochschule Ulm Reviewer

 1
Quartierspeicher - unw-Ulm
Kurzfassung
Aufgrund sinkender staatlicher Förderungen und steigender Stromkosten suchen Prosumer (= Energie-
Produzent und Energie-Nutzer) nach Möglichkeiten, einen hohen Anteil ihres Energiebedarfs durch die
eigene Photovoltaik (PV)-Anlage zu decken, um die Wirtschaftlichkeit zu erhöhen. Als Alternative zu
lokalen Batteriespeichern, existieren auch verschiedene andere Modelle, wie z. B. Quartierspeicher,
Arealspeicher oder Cloud-Speichermodelle zur Speicherung des Solarstroms sowie Power-to-Heat
(PtH)-Anlagen zur Konvertierung der Einspeiseüberschüsse zu Wärme.

Ziel des Projekts war es, die Chancen und Herausforderungen für die verschiedenen Modelle aus
wirtschaftlicher Perspektive für Prosumer und ggf. notwendige Dienstleister zu untersuchen. Zudem
wurden neben der Wirtschaftlichkeit auch die Netzdienlichkeit der verschiedenen Modelle analysiert.
Auf Grundlage der Projektergebnisse plant die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH (SWU) reale
Speicherprojekte zu entwickeln und diese Prosumern zukünftig anzubieten. Des Weiteren wurde in
dem Projekt in Zusammenarbeit mit SWU Verkehr GmbH die Plausibilität für den wirtschaftlichen
Betrieb eines Bremsenergiespeichers in der Bahnstromversorgung der Linie 2 in Ulm untersucht.

Verglichen mit einer PV-Anlage ohne Speicher sind sowohl Heimspeicher als auch PtH-Anlagen,
Quartierspeicher und Cloud-Speicher für den Prosumer in den meisten Fällen weniger wirtschaftlich.
Dies liegt an den hohen Investitionskosten und den regulatorischen Rahmenbedingungen. Jedoch
können einige Speichermodelle in zukünftigen Szenarien für optimal dimensionierte Systeme
wirtschaftlich attraktiver werden. Die SWU hat beschlossen, dass ein physikalischer Quartierspeicher
innerhalb der Projektlaufzeit nicht installiert wird, da die SWU gerade bei der Analyse der
Marktbereitschaft der unterschiedlichen Speicheransätze ist. Darüber hinaus hat die SWU im neuen
Quartier „Am Weinberg“ die Voraussetzungen für die Errichtung eines physikalischen
Quartierspeichers geschaffen. Aufgrund des Errichtungshorizontes des Quartiers konnte aber im
Förderzeitraum die Errichtung nicht umgesetzt werden.

Die Netzdienlichkeitsanalyse zeigt, dass Heimspeichersysteme die Spannung im Netz, besonders in der
ersten Hälfte des Tages, senken können. Quartier- und Cloudspeicher dagegen haben nur einen
geringen Einfluss.

Die Plausibilitätsanalyse des Bremsenergiespeichers zeigt, dass ein hohes wirtschaftliches Potential zur
Umsetzung eines solchen Speichers besteht. Darauf basierend wird eine ausführliche Analyse dafür in
einer zukünftigen Zusammenarbeit mit der SWU durchgeführt.

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Quartierspeicher - unw-Ulm
Inhaltsverzeichnis
Autoren.................................................................................................................................................... 1
Kurzfassung ............................................................................................................................................. 2
1. Einleitung ......................................................................................................................................... 5
2. AP1-Bürgerbeteiligung .................................................................................................................... 7
 2.1. Bürgerumfrage ........................................................................................................................ 7
 2.2. IRES (Düsseldorf, 11.-14.03.2019) ........................................................................................... 7
 2.3. Agenda 21, Workshop beim Arbeitskreis Energie (Ulm, 21.05.2019) ..................................... 8
 2.4. Workshop beim Arbeitskreis Energie (Ulm, 26.09.2019) ........................................................ 8
3. AP2-Konzeption und Planung .......................................................................................................... 9
 3.1. Gebietsauswahl zur wirtschaftlichen Installation eines Quartierspeichers ............................ 9
 3.2. Varianten der Speichermodelle............................................................................................. 10
 3.2.1. Heimspeicher (HS) ......................................................................................................... 10
 3.2.2. Physikalischer Quartierspeicher (QS) ............................................................................ 12
 3.2.3. Arealspeicher ................................................................................................................. 12
 3.2.4. Cloud-Quartierspeicher ................................................................................................. 13
 3.2.5. Power-to-Heat Anlage (PtH) .......................................................................................... 14
 3.2.6. Power-to-Heat und Heimspeicher (PtH + HS) ............................................................... 14
 3.2.7. Haushalt mit PV-Anlage ohne Speicher (PV) ................................................................. 16
 3.2.8. Heimspeicher durch Förderprogramm gefördert (HS + Förderprogramm) .................. 16
 3.2.9. Post-EEG Szenario.......................................................................................................... 16
 3.3. Technische Rahmenbedingungen für Speichermodelle ........................................................ 17
 3.3.1. Aktuelle Messtechnik (für Heimspeichermodell geeignet) ........................................... 17
 3.3.2. Messtechnik bei Quartier- oder Cloud-Speichern ......................................................... 17
 3.3.3. Zukunftsaussicht der Messtechnik bei Quartier- oder Cloud-Speichern ...................... 17
 3.4. Wirtschaftlichkeitsberechnung ............................................................................................. 19
 3.5. Straßenbahnnetzspeicheranalyse ......................................................................................... 21
4. AP3-Umsetzung und Betrieb ......................................................................................................... 22
5. AP4-Ergebnisse .............................................................................................................................. 23
 5.1. Ergebnisse der Wirtschaftlichkeitsanalyse ............................................................................ 23
 5.1.1. Wirtschaftlichkeit aus Sicht des Kunden ....................................................................... 23
 5.1.2. Förderprogramm ........................................................................................................... 23
 5.1.3. Post-EEG ........................................................................................................................ 24
 5.1.4. Wirtschaftlichkeit aus Sicht des Dienstleisters.............................................................. 25
 5.1.5. Variation der Speichermiete ......................................................................................... 25
 5.1.6. Zusammenfassung der Ergebnisse für das aktuelle Szenario........................................ 27

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5.2. Weitere Ergebnisse für das Post-EEG-Szenario ..................................................................... 28
 5.2.1. Algorithmusvarianten .................................................................................................... 28
 5.2.2. Ergebnisse der vorgeschlagenen Algorithmen für das Post-EEG-Szenario ................... 29
 5.2.3. Relativierung der Ergebnisse ......................................................................................... 30
 5.3. Ergebnisse der Netzdienlichkeit eines Quartierspeichers ..................................................... 31
 5.3.1. Netzdienlicher Quartierspeicher ................................................................................... 31
 5.3.2. Speichermodelle für den Eigenverbrauch ..................................................................... 31
 5.4. Ergebnisse der Vorbereitung eines Community-Speichers ................................................... 34
 5.5. Ergebnisse der Straßenbahnnetzspeicheranalyse................................................................. 36
 5.5.1. Analyse der Messwerte ................................................................................................. 36
 5.5.2. Wirtschaftliches Potential ............................................................................................. 38
6. Zusammenfassung und Fazit ......................................................................................................... 39
7. Anhang........................................................................................................................................... 40
Anhang A: Fragebogen der Kundenbefragung ...................................................................................... 40
Anhang B: Kostenannahmen der Wirtschaftlichkeitsanalyse ............................................................... 42
Quellenverzeichnis ................................................................................................................................ 43

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1. Einleitung
Solarenergie ist neben anderen erneuerbaren Energiequellen sehr essentiell für die Energiewende in
Deutschland und für die Erreichung der Ziele zur Reduzierung der Emissionen von Treibhausgasen [1],.
Zur Förderung der Installation verschiedener erneuerbaren Energieanlagen (z. B. PV-Anlagen) bietet
die deutsche Regierung eine Vergütung bei der Netzeinspeisung nach dem Erneuerbaren Energien-
Gesetz (EEG) an. Diese Förderung wird über die EEG-Umlage finanziert, welche die privaten
Stromverbraucher zum Strompreis hinzuzahlen müssen. Aufgrund sinkender EEG-Förderungen und
steigender Stromkosten suchen Prosumer nach den aktuellen Spielregeln des Energiemarkts nach
Möglichkeiten, einen hohen Anteil ihres Energiebedarfs durch die eigene Solarstromanlage zu decken.
Durch die Förderprogramme von der Regierung, wie z. B. in [2], werden solche Modelle für Prosumer
heutzutage immer attraktiver. Auch eine höhere Autarkie und ein höherer Eigenverbrauch sind für
viele Prosumer Gründe für Stromspeicher [3]. Bis Ende 2016 wurden in Deutschland 50.000 PV-
Speichersysteme installiert [4]. In den folgenden zwei Jahren, hat sich diese Zahl noch einmal
verdoppelt [5]. Auch Heizsysteme, welche aus dem PV-Strom gespeist werden, wurden in den letzten
Jahren mehr und mehr verbaut [6], [7]. Als Alternative zu lokalen Batterieheimspeichern, die noch
relativ teuer sind, haben Wissenschaftler der Technischen Hochschule Ulm (THU) zusammen mit der
SWU das Projekt „Quartierspeicher“ erarbeitet. Verschiedene Speichermodelle wurden im Projekt
untersucht und ihre Wirtschaftlichkeit für die Kunden im Ulmer Gebiet dargestellt. Da verschiedene
Quellen (z. B. [8], [9]) davon ausgehen, dass in Zukunft Speicher deutlich wirtschaftlicher werden,
wurde hierbei auch ein Post-EEG-Szenario betrachtet.

Für Netzbetreiber ist die Auswirkung auf den Netzbetrieb bei der Speicherinstallation von Bedeutung,
wie z. B. die Auswirkung auf die Spannungen und Auslastungen im Netz. Daher haben vorherige
Studien dies berücksichtigt und netzdienliche Steuerungsstrategien für die Speicher entwickelt (z. B.
[10], [11]). Im Allgemeinen können die Energieflüsse im Netz durch die Erhöhung des Eigenverbrauchs
von lokal-produzierten Energien die Auslastung im Netz absenken und die Netzstabilität unterstützen
[12].

Dieses Dokument fasst die im Projekt erarbeiteten Ergebnisse zusammen und reflektiert diese. Die
Projektergebnisse haben gezeigt, dass die aktuellen regulatorischen Rahmenbedingungen keinen
wirtschaftlichen Betrieb eines physikalischen Quartierspeichers zulassen. Im Gegensatz dazu zeigen
die Ergebnisse der Wirtschaftlichkeitsanalysen im Projekt ein grundsätzliches Potential für einen
Cloud-Speicher. Infolgedessen wurden Geschäftsmodelle der Cloud-Speicher im Projekt detailliert
untersucht. Folglich hat die SWU eine Marktanalyse für die Bestimmung der Interessen der Kunden an
den Quartier- und Cloud-Speicher durch die Veröffentlichung einer Website 1 durchgeführt. Bis zur
Veröffentlichung dieses Berichts wurden noch keine Ergebnisse dieser Marktanalyse seitens der SWU
veröffentlicht. Darüber hinaus hat die SWU im neuen Quartier „Am Weinberg“ die Voraussetzungen
für die Errichtung eines physikalischen Quartierspeichers geschaffen. Aufgrund des
Errichtungshorizontes des Quartiers konnte aber im Projektzeitraum die Errichtung nicht umgesetzt
werden.

Außerdem hat die THU in Zusammenarbeit mit der SWU Verkehr GmbH die Plausibilität für den
wirtschaftlichen Betrieb eines Bremsenergiespeichers in der Bahnstromversorgung der Linie 2
untersucht.

Das Projekt gliedert sich in 4 Arbeitspakete (AP) auf. Im Rahmen von AP1 (Kapitel 2) wurden bei
mehreren Gelegenheiten die Bürger von Ulm in die Ideenentwicklung der weiteren Gestaltung der
Energiewende mit Quartierspeichern einbezogen und deren Motive und Interessen ermittelt. In AP2

1
 https://communityspeicher.de/
 5
Quartierspeicher - unw-Ulm
(Kapitel 3) wurden die verschiedenen Speichermodelle entwickelt und angepasst, sodass eine
Simulation stattfinden kann. Dazu wurde auch eine Analyse zur Gebietsauswahl für einen zukünftigen
Quartierspeicher durchgeführt. AP2 beinhaltet auch die Rahmenbedingungen einer
Plausibilitätsanalyse des Bremsenergiespeichers für die Straßenbahn Linie 2 im Ulmer Gebiet. In AP3
(Kapitel 4) erfolgen die Planung für die Umsetzung eines Quartierspeichers durch die SWU. Die
Simulationsergebnisse und das Potential für die entwickelten Modelle sowie die Ableitung von
Handlungsempfehlungen und die Ergebnispräsentation erfolgen im Rahmen des AP4 (Kapitel 5). Die
Zusammenfassung und das Fazit des Projekts befinden sich in Kapitel 6.

 6
Quartierspeicher - unw-Ulm
2. AP1-Bürgerbeteiligung
Im Rahmen der Bürgerbeteiligung des Projektes wurden verschiedene Initiativen zur Berücksichtigung
der Bürgerinteressen ergriffen. Diese werden im Folgendem zusammengefasst.

 2.1. Bürgerumfrage
Im Rahmen der Bürgerbeteiligung des Projektes wurden Fragebögen in den Gebieten Lindenhöhe und
Jungingen verteilt (siehe Anhang A). Insgesamt haben 14 Einwohner teilgenommen und die
ausgefüllten Fragebögen zurückgegeben. Die ausgefüllten Fragebögen wurden dann analysiert und die
Rückmeldungen wie in Abbildung 1 dargestellt. Die Analyse hat gezeigt, dass die hohen Kosten der PV-
Anlagen, Heimspeicher sowie E-Autos, derzeit noch oft gegen eine Anschaffung sprechen. Daher sind
entsprechende Förderprogramme notwendig, damit Speichersysteme gekauft und im Stromnetz
installiert werden können.

 Abbildung 1: Ergebnisse der Kundenbefragung

 2.2. IRES (Düsseldorf, 11.-14.03.2019)
 2
Die IRES Conference Eurosolar ist eine Konferenz und Fachmesse der globalen
Energiespeicherindustrie „Energy Storage Europe“, auf einer Plattform des Düsseldorfer
Messegeländes. Neben anderen führenden Forschern von verschiedenen Universitäten, Hochschulen
und Forschungsinstituten hatten auch Basem Idlbi und David Stakic von der Technischen Hochschule
Ulm (THU) die Möglichkeit, einen Vortrag über die Ergebnisse dieses Projekts zu halten. Dabei gab es
großes Interesse der anderen Konferenzteilnehmer an der Forschung im Projekt Quartierspeicher,
auch weil es der einzige Beitrag war, der die Wirtschaftlichkeit aus verschiedenen Sichtweisen
detailliert betrachtet hat. Im Rahmen dieser Konferenz wurden die Hauptergebnisse dieses Projekts in
einem wissenschaftlichen Paper veröffentlicht [13].

2
 https://www.eurosolar.de/en/index.php/events/ires-conference-eurosolar
 7
2.3. Agenda 21, Workshop beim Arbeitskreis Energie (Ulm, 21.05.2019)
Im Rahmen der Projektaufgaben wurden Veranstaltungen im Zusammenhang mit der Agenda 213
organisiert, wobei die Ergebnisse des Projekts den Ulmer Bürgern vorgestellt wurden, damit sie in die
Ideenentwicklung zur weiteren Gestaltung der Energiewende mit Speichern einbezogen und ihre
Motive und Interessen ermittelt werden konnten. Bei der 8. Ideenwerkstatt für die regionale
Energiewende ging es um den Austausch mit Bürgern und Energieinteressierten der Region. Neben
Basem Idlbi und Prof. Gerd Heilscher von der Technischen Hochschule Ulm, nahmen Vertreter der
SWU, Bürgermeister Tim von Winning sowie ca. 40 weitere Interessierte an dem Workshop teil. Neben
Vorträgen der SWU, der Naturspeicher GmbH, dem BUND Regionalverband Donau-Iller und
Kandidaten der Kommunalwahl, präsentierte auch die THU einige ihrer Ergebnisse aus dem
Quartierspeicher-Projekt. Hierbei zeigten die Teilnehmer ein besonders hohes Interesse an der Power-
to-Heat-Technologie und dessen Wirtschaftlichkeit. Außerdem wurden im Zusammenhang mit dem
Vortrag aktuelle politische Themen diskutiert, wie zum Beispiel, ob sich eine CO2-Steuer positiv auf die
Wirtschaftlichkeit von Speichern auswirken würde.

 2.4. Workshop beim Arbeitskreis Energie (Ulm, 26.09.2019)
Bei einem Workshop beim „Arbeitskreis Energie der lokalen agenda ulm 21“ am 26.09.2019 wurden
den Teilnehmern die Modelle Heimspeicher, Quartierspeicher und Cloud-Speicher nähergebracht.
Hierbei wurden sowohl technische Unterschiede erläutert als auch die Wirtschaftlichkeit für die
Prosumer aufgezeigt. Außerdem gab es eine rege Diskussion mit den Teilnehmern über die Vor- und
Nachteile der verschiedenen Modelle. Hierbei wurde klar, dass für viele Prosumer der ökologische
Aspekt im Vordergrund steht. In einigen Fällen wurden sogar finanzielle Nachteile in Kauf genommen,
um einen Beitrag zur Energiewende beizutragen.

Außerdem wurde von der SWU ein Community-Speicher vorgestellt, welcher dem Cloud-Speicher-
Modell entspricht. Grundsätzlich waren alle Teilnehmer sehr an dem Produkt interessiert, einige
bevorzugten jedoch einen physikalischen Speicher, da dieser im Gegensatz zu einem virtuellen
Speicher nicht so „kompliziert“ und dafür „handfest“ sei.

3
 https://www.ulm.de/leben-in-ulm/umwelt-energie-entsorgung/lokale-agenda-ulm-21
 8
3. AP2-Konzeption und Planung
 3.1. Gebietsauswahl zur wirtschaftlichen Installation eines Quartierspeichers
Es wurde im Rahmen des Projekts durch eine geeignete Analyse der Datengrundlage ein Testgebiet im
Stadtgebiet Ulm/Neu-Ulm ausgewählt. Dafür ist im Vorfeld eine Liste von möglichen Stadtteilen für die
Installation eines Quartierspeichers von der SWU entworfen worden (siehe Tabelle 1). Durch
Simulation des Verbrauchs und der potenziellen Einspeisung in den Testgebieten wurden
Berechnungen mit der Datenanalysesoftware KNIME4 durchgeführt, die veranschaulichen sollen,
welche wirtschaftlichen und technischen Möglichkeiten schon heute erreicht werden können. Auf der
Datengrundlage, die aus dem Datenarchiv der Zusammenarbeit zwischen der SWU und der THU
herangezogen wird, werden nun Tagesmittelkurven der jeweiligen Testgebiete erzeugt. Daraus geht
hervor, dass die Energiebilanz im Testgebiet „Jungingen“ für die Installation eines Quartierspeichers
am günstigsten ausfällt. Dies bedeutet, dass in den Sommermonaten die erzeugte Energie aus
Photovoltaikanlagen in vielen Zeitschritten die auftretende Last übersteigt. Jedoch werden bei der
Auswahl des Testgebietes weitere Gesichtspunkte betrachtet. Für zukünftige Nutzungsmöglichkeiten
des Quartierspeichers sind ebenso Zukunftsthemen wie eine Anbindung des Speichers an das Netz der
Straßenbahn oder das Installieren von Elektroladesäulen im Testgebiet zu betrachten, da dort ein
großes zusätzliches Potenzial für den Speicher seitens der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm Netze GmbH
vermutet wird. Aus diesen Gründen ergibt sich im Testgebiet „Lindenhöhe“ das größte Potenzial für
die Installation eines Quartierspeichers. Die Anzahl der installierten Photovoltaikanlagen bewegt sich
zwar nur im Mittelfeld, jedoch gibt es nur bei diesem Testgebiet ein Potenzial bei der
Straßenbahnanbindung sowie bei der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Zukünftig wird das neue
Stadtquartier „Am Weinberg“ ebenfalls für die mögliche Installation eines Quartierspeichers in
Betracht gezogen, da die räumliche Nähe zur Straßenbahn bei Gefällstrecke, die entsprechende
Stromnetztopographie als auch eine PV-Pflicht im Gebiet gegeben sind.

 Tabelle 1: Datensatz zur Testgebietsauswahl

4
 https://www.knime.com/
 9
3.2. Varianten der Speichermodelle
In Verbindung mit einer PV-Anlage wurden verschiedene mögliche Geschäftsmodelle zur
Stromspeicherung untersucht: Ein physikalischer Quartierspeicher, ein Arealspeicher, ein virtueller
Cloud-Quartierspeicher, ein Heimspeicher, eine Power-to-Heat Anlage sowie eine Kombination aus
Heimspeicher und Power-to-Heat Anlage. Zusätzlich wurde ein Haushalt mit PV-Anlage betrachtet, der
nicht mit einem Speicher ausgestattet ist, um die Wirtschaftlichkeit der Speichersysteme einordnen zu
können. Außerdem wurde betrachtet, wie ein Förderprogramm die Wirtschaftlichkeit eines
Heimspeichers beeinflussen könnte. Bei allen Modellen wurde die Wirtschaftlichkeit in
unterschiedlichen Szenarien (Größe der PV-Anlage und Speicherkapazität) aus Sicht des Kunden und
des Dienstleisters (z.B. SWU) untersucht. Für den Kunden wurde hierbei der durchschnittliche
Jahresstromverbrauch von 3207 kWh angenommen [14]. Zusätzlich wurden verschiedene
Sensitivitätsanalysen, die die möglichen Kostenabweichungen sowie den Wegfall der EEG-Vergütung
in verschiedenen Szenarien berücksichtigen, durchgeführt. Die Kostenannahmen, die für die
Ergebnisse von diesem Zwischenbericht betrachtet wurden, werden im Anhang B dargestellt.

 3.2.1. Heimspeicher (HS)
Beim Heimspeichermodell besitzt der Kunde einen eigenen Speicher, der auf seinem Grundstück steht.
Für den Speicher übernimmt der Kunde die Beschaffungskosten und die Speicherverluste. Das
Speichervolumen wird für den Eigenverbrauch des Kunden verwendet. Für den aus dem Speicher
bezogenen Strom muss dieser lediglich die Mehrwertsteuer bezahlen. Aus dem Netz entnommener
Strom kostet ihn den regulären Preis. Für den Strom, der in das öffentliche Netz eingespeist wird, erhält
der Kunde die EEG-Vergütung [15]. Die Kostenströme für einen Heimspeicher wurden schematisch in
Abbildung 2 dargestellt.

 Einspeisung Netz Einspeisung Netz €
 Netz-
 betreiber
 Prosumer Beschaffung & Betrieb
 PV & Speicher

 Einspeisung Speicher Netzentgelte
 Energie-
 markt
 Bezug Netz Bezug Netz
 Energie-
 Prosumer und
 versorger
 Speicherverluste
 Finanz-
 amt
 Bezug Speicher Mehrwertsteuer

 PV-Eigenverbrauch Mehrwertsteuer

 Messwesen

 Abbildung 2: Kostenströme für das Geschäftsmodell von einem Heimspeicher

Die Entscheidungen, wann Strom gespeichert, aus dem Speicher entnommen, ins Netz eingespeist,
oder aus diesem bezogen wird, wurden in Abbildung 3 dargestellt. Abbildung 4 zeigt die
Energieflüsse, die im Heimspeichermodell zu erkennen sind.
 10
Start
 S: leer
 Kein EV

 Nein

 S: Entladen
 EPV>0 Nein SOC>0% Ja
 EV: S

 Ja

 S: leer
EEV = Eladen-EPV
 EV: PV

 Nein

 S: Entladen
 ESC>0 Ja SOC>0% Ja
 PV: PV und S

 Nein

 S: Laden
 SOC
3.2.2. Physikalischer Quartierspeicher (QS)
Beim physikalischen Quartierspeicher mietet der Kunde eine bestimmte Speicherkapazität von einem
größeren Speicher, welchen die SWU (als Dienstleister) in der Nähe des Kunden betreibt. Für die
Speichermiete wurde zunächst 10€/kWh/Monat als Preis nach Abstimmung mit der SWU
angenommen. Später wurde dieser Preis auf 15€/kWh/Monat korrigiert. Ein höherer Preis kann die
Wirtschaftlichkeit für den Betreiber des Quartierspeichers verbessern, aber dann wäre ein klassischer
Heimspeicher für die Kunden wiederum günstiger. Für die beim Strombezug aus dem Speicher
auftretenden Kosten kommt, bis auf die anfallende Mehrwertsteuer, die SWU auf. Da der Speicher an
ein öffentliches Netz angeschlossen ist, beinhalten diese Kosten sowohl Netzentgelte, als auch die
Stromsteuer und die EEG-Umlage. Auftretende Speicherverluste werden von der SWU ausgeglichen.
Strom, der ins Netz eingespeist wird, nachdem der Speicher voll ist, wird nach dem EEG vergütet. Ist
der Speicher leer und die PV-Anlage liefert weniger Strom als benötigt, bezieht der Kunde regulär
Strom aus dem öffentlichen Netz und bezahlt für diesen, den üblichen Haushaltsstrompreis. Die
Kostenströme für einen physikalischen Quartierspeicher wurden schematisch in Abbildung 5
dargestellt.

 Einspeisung Netz Einspeisung Netz €
 Netz-
 betreiber
 Prosumer Beschaffung & Betrieb
 PV Netzentgelte

 Netzentgelte
 Einspeisung Speicher

 Bezug Netz Bezug Netz
 Energie-
 Beschaffung und markt
 Speichermiete
 Betrieb Speicher
 Energie-
Prosumer und
 versorger
 Bezug Speicher
 3 - 10 Finanz-
 amt Bestandteile des Strompreises:

 Speicherverluste 1. Stromerzeugung, Vertrieb
 2. Netzentgelte, Messung,
 Abrechnung
 3. Konzessionsabgabe
 Bezug Speicher Mehrwertsteuer 4. Stromsteuer
 5. EEG-Umlage
 6. Sonst. Umlagen: KWKG
 7. Sonst. Umlagen: §19 StromNEV
 PV-Eigenverbrauch Mehrwertsteuer Verordnung
 8. Sonst. Umlagen: §18 AbLa
 9. Sonst. Umlagen: §17f EnWG
 Offshore
 Messwesen 10. Umsatzsteuer: 19%

 Abbildung 5: Kostenströme für das Geschäftsmodell von einem physikalischen Quartierspeicher

 3.2.3. Arealspeicher
Der Arealspeicher ist in den meisten Punkten ähnlich wie der physikalische Quartierspeicher. Auch hier
mietet der Kunde eine bestimmte Speicherkapazität von einem größeren Speicher, welcher von der
SWU (als Dienstleister) betrieben wird. Die bei dem Strombezug aus dem Speicher auftretenden
Kosten werden, wie beim Quartierspeicher, bis auf die anfallende Mehrwertsteuer, von der SWU
übernommen.

Der wesentliche Unterschied zum physikalischen Quartierspeicher liegt darin, dass die Kunden nicht
an ein öffentliches Netz, sondern an ein Arealnetz angeschlossen sind, in welchem auch der von der
SWU betriebene Speicher steht. Hierdurch fallen sowohl bei der Speichereinspeisung, als auch beim
Bezug aus diesem, einige Abgaben weg, welche dann nicht von der SWU bezahlt werden müssen. Die
Speicherverluste werden wie im Quartierspeicher von der SWU ausgeglichen. Die Kostenströme für
einen physikalischen Arealspeicher wurden schematisch in Abbildung 6 dargestellt.
 12
Einspeisung Netz Einspeisung Netz €
 Netz-
 betreiber
 Prosumer Beschaffung & Betrieb
 PV Netzentgelte

 Netzentgelte
 Einspeisung Speicher

 Bezug Netz Bezug Netz
 Energie-
 Beschaffung und markt
 Speichermiete
 Betrieb Speicher
 Energie-
Prosumer und
 versorger
 Bezug Speicher 5
 Finanz-
 amt Bestandteile des Strompreises:

 Speicherverluste 1. Stromerzeugung, Vertrieb
 2. Netzentgelte, Messung,
 Abrechnung
 3. Konzessionsabgabe
 Bezug Speicher Mehrwertsteuer 4. Stromsteuer
 5. EEG-Umlage
 6. Sonst. Umlagen: KWKG
 7. Sonst. Umlagen: §19 StromNEV
 PV-Eigenverbrauch Mehrwertsteuer Verordnung
 8. Sonst. Umlagen: §18 AbLa
 9. Sonst. Umlagen: §17f EnWG
 Offshore
 Messwesen 10. Umsatzsteuer: 19%

 Abbildung 6: Kostenströme für das Geschäftsmodell von einem physikalischen Arealspeicher

 3.2.4. Cloud-Quartierspeicher
Der Cloud-Quartierspeicher ist aus Kundensicht wirtschaftlich betrachtet das Gleiche wie ein
physikalischer Quartierspeicher. Allerdings gibt es keinen physikalischen Speicher, sondern der vom
Kunden „eingespeicherte“ Strom wird am Strommarkt verkauft. Die SWU (als Dienstleister) erhält,
anstelle des Kunden, die EEG-Vergütung. Der Strom, den der Kunde aus seinem Speicher beziehen
möchte, muss von der SWU am Strommarkt eingekauft werden. Da es keinen physikalischen Speicher
gibt, fallen für die SWU die Kosten für die Speicheranschaffung und den Betrieb weg. Auch hier wurde
anfangs ein Preis von 10€/kWh/Monat angenommen. Da dies jedoch dazu führt, dass der Speicher für
den Kunden kaum wirtschaftlich ist, der Dienstleister jedoch viel Geld verdient, wurde der Preis im
Verlauf des Projektes auf 9€/kWh/Monat korrigiert. Die Kostenströme für einen Cloud-
Quartierspeicher wurden schematisch in Abbildung 7 dargestellt.

 13
Einspeisung Netz,
 Einspeisung Netz €
 Speicher
 Netz-
 betreiber
 Prosumer Beschaffung & Betrieb
 PV Netzentgelte
 Netzentgelte
 Einspeisung Speicher

 Bezug Netz Bezug Netz
 Energie-
 markt
 Speichermiete
 Energie-
Prosumer und
 versorger
 Bezug Speicher
 Finanz-
 amt Bestandteile des Strompreises:

 Speicherverluste 1. Stromerzeugung, Vertrieb
 2. Netzentgelte, Messung,
 Abrechnung
 3. Konzessionsabgabe
 Bezug Speicher Mehrwertsteuer 4. Stromsteuer
 5. EEG-Umlage
 6. Sonst. Umlagen: KWKG
 7. Sonst. Umlagen: §19 StromNEV
 PV-Eigenverbrauch Mehrwertsteuer Verordnung
 8. Sonst. Umlagen: §18 AbLa
 9. Sonst. Umlagen: §17f EnWG
 Offshore
 Messwesen 10. Umsatzsteuer: 19%

 Abbildung 7: Kostenströme für das Geschäftsmodell von einem Cloud-Quartierspeicher

 3.2.5. Power-to-Heat Anlage (PtH)
Durch die Power-to-Heat Anlage kann das für Raumheizung und Nutzwasser benötigte Warmwasser
mit Hilfe von elektrischem Strom erzeugt werden. Statt überschüssigen Strom aus der PV-Anlage ins
Netz einzuspeisen, wird dieser zunächst verwendet, um das für den aktuellen Tag benötigte
Warmwasser zu erzeugen. Ist die benötigte Menge Warmwasser erzeugt, wird weiterer, überflüssiger
Strom ins öffentliche Netz eingespeist. Die technischen Bedingungen des Heizstabes wurden an die
des „EGO – Smart Heater“ angelehnt [16]. Der tägliche Wärmebedarf, wurde ähnlich wie beim
Stromverbrauch auf Grundlage eines Standard-Last-Profils errechnet [17], [18].

 3.2.6. Power-to-Heat und Heimspeicher (PtH + HS)
Dieses Modell ist eine Kombination aus dem oben beschriebenen Heimspeichermodell und der Power-
to-Heat Anlage. Hierbei wird der Batteriespeicher bevorzugt behandelt. Bei überschüssigem PV-Strom
wird also erst der Batteriespeicher gefüllt. Erst wenn dieser bereits voll und weiterhin überschüssiger
PV-Strom vorhanden ist, wird der Strom in Wärme umgewandelt. Auch hier wird maximal so viel
Wärme erzeugt, wie an dem aktuellen Tag verbraucht wird. Ist auch dies erreicht, wird der erzeugte
Strom in das öffentliche Netz eingespeist. Dieser Entscheidungspfad ist schematisch in Abbildung 8
dargestellt. Abbildung 9 zeigt die Energieflüsse, die im Heimspeichermodell zu erkennen sind.

 14
Start
 S: leer
 Kein EV

 Nein

 S: Entladen
 EPV>0 Nein SOC>0% Ja
 EV: S

 Ja

 S: leer
EEV = Eladen-EPV
 EV: PV

 Nein

 S: Entladen
 EEV>0 Ja SOC>0% Ja
 EV: PV und S

 Nein

 PtH: Heizen
 SOC
3.2.7. Haushalt mit PV-Anlage ohne Speicher (PV)
Um die Wirtschaftlichkeit der verschiedenen Speichermodelle einordnen zu können, wurde auch ein
Haushalt gänzlich ohne Speicher modelliert. Auch in diesem Modell wird der von der PV-Anlage
produzierte Strom für den Eigenverbrauch verwendet. Da jedoch keinerlei Speicher vorhanden ist,
kann zu jedem Zeitpunkt maximal so viel Strom für den Eigenverbrauch genutzt werden, wie die PV-
Anlage zu diesem Zeitpunkt produziert. Zusätzlich produzierte Energie wird in das öffentliche Netz
eingespeist und der Kunde erhält für diesen Strom die EEG-Vergütung. Last, welche nicht durch die PV-
Anlage gedeckt werden kann, wird vom Kunden zum regulären Haushaltsstrompreis aus dem
öffentlichen Netz bezogen.

 3.2.8. Heimspeicher durch Förderprogramm gefördert (HS + Förderprogramm)
In Deutschland können Besitzer von Heimspeicheranlagen verschiedene Förderprogramme
beantragen. Diese übernehmen häufig einen Teil der Anschaffungskosten, oder bieten vergünstigte
Kredite. Auf der anderen Seite sind auch bestimmte Auflagen zu erfüllen. Das für dieses Modell
beispielhaft verwendete „Förderprogramm BW“ fördert die Anschaffung von Heimspeichern mit
200€/kWh (mindestens 400€) für Kilowattstunden welche maximal im Verhältnis 1kWh:1,2kWp
stehen. Systeme zwischen 10 und 14 kWp erhalten zusätzlich weitere 400€ Fördergeld. Allerdings darf
bei geförderten Systemen maximal 50% der Nennleistung der PV-Anlage am Netz anliegen [2]. In
diesem Modell wurden diese Förderungen und Auflagen berücksichtigt und in die Berechnung der
Wirtschaftlichkeit mit einbezogen. Davon abgesehen stimmt das Modell mit dem regulären
Heimspeichermodell überein.

 3.2.9. Post-EEG Szenario
Das EEG verspricht eine feste Einspeisevergütung für PV-Anlagen, die bestimmte Voraussetzungen
erfüllen. Dieses Versprechen gilt jedoch nicht unendlich. Schon in naher Zukunft wird wahrscheinlich
der sogenannte 52 GW-Deckel erreicht und neu installierte Anlagen erhalten keine EEG-Vergütung
mehr. Außerdem ist die Einspeisevergütung nur auf 20 Jahre gewährleistet und einige Anlagen werden
dieses Alter in den nächsten Jahren erreichen. Für dieses Post-EEG-Szenario wurde angenommen, dass
Prosumer für eingespeiste Energie die Energiemarktpreise erhalten. Hierfür wurden die Day-Ahead-
Marktpreise aus dem Jahr 2017 so skaliert, dass der mittlere Preis dem Baseload-Preis für 2025 (0,05
€/kWh) entspricht [19]. Für die Entwicklung des Wärmepreises wurde eine ähnliche Berechnung wie
in [20] verwendet.

 16
3.3. Technische Rahmenbedingungen für Speichermodelle
Am 31.07.2019 wurde ein Treffen bei der SWU organisiert, um die Messtechnik für eine mögliche
Umsetzung eines Quartierspeichers oder eines Cloud-Speichers bei den Kunden zu diskutieren. Ein
aktuelles Messkonzept sowie ein zukünftiges Messkonzept wurden vorgeschlagen.

 3.3.1. Aktuelle Messtechnik (für Heimspeichermodell geeignet)
In der Regel wird aktuell der Stromverbrauch eines Haushalts, welcher weniger als 6.000 kWh pro Jahr
verbraucht, als Jahreswert einmal jährlich abgelesen. Dies gilt auch für die Produktion aus einer PV-
Anlage, sofern diese eine Leistung kleiner 10 kWp besitzt. Bei einem jährlichen Verbrauch größer 6.000
kWh oder PV-Anlagen größer 10 kWp wird im Haushalt ein Smart Meter eingebaut und monatliche
Messungen durchgeführt (siehe Abbildung 10, Links). Der Kunde kann auswählen, ob sein Lastgang
nach dem Standardlastprofil oder real gemessenen Viertelstundenwerten abgebildet werden darf.
Aktuell wird jedoch auch diskutiert, ob generell bei Haushalten mit PV-Anlage ein Smart Meter
inklusive Gateway eingebaut werden sollte.
 3.3.2. Messtechnik bei Quartier- oder Cloud-Speichern
Die meisten Anbieter von Cloud-Speicher-Modellen, arbeiten mit dem gleichen Messkonzept, wie
oben beschrieben (z. B. [21]). Voraussetzung ist, dass die eingespeiste Energie komplett in die Cloud
eingespeist wird. Zurzeit werden aber intelligente Messsysteme und Smart-Meter-Gateways (Version
1.0) ausgerollt, welche viertelstündlich gemessene Werte einmal pro Stunde an den Netzbetreiber
übermitteln. Diese viertelstundenscharfe Auflösung ist gesetzlich vorgeschrieben, theoretisch ist durch
die Geräte jedoch auch eine minutenscharfe Auflösung möglich. Die Smart-Meter-Gateways der
Version 2.0 sollen auch lastabhängige Tarife ermöglichen.

Eine mögliche Lösung für die Umsetzung des Cloud-Speichers oder Quartierspeichers wäre eine
Controllable Local System (CLS)-Box, welche die gemessenen Energien erfasst, bei dem Kunden zu
installieren. Diese könnte dann die Energieaufteilung auf Einspeisung in die Cloud und Einspeisung ins
Netz bzw. Bezug aus diesen bilanziell berechnen. Hierbei ist es wichtig, dass eine genauere Auflösung
als 15 Minuten erfasst wird. Voraussetzung für ein Cloud-Speicher-Produkt muss sein, dass der Kunde
einen Smart Meter und einen Smart-Meter-Gateway bei sich einbauen lässt. Diese Variante wird
voraussichtlich von den Stadtwerken Ulm umgesetzt werden.

 3.3.3. Zukunftsaussicht der Messtechnik bei Quartier- oder Cloud-Speichern
Eine geeichte Messtechnik für einen Cloud-Speicher ist vermutlich erst mit einer späteren Version des
Smart-Meter-Gateways möglich. Dieser soll eine geeichte Schaltung zwischen Einspeisung in den
Cloud-Speicher und ins Netz, bzw. Bezug aus diesen, ermöglichen (siehe Abbildung 10, rechts). Das
Schaltungssignal wird durch eine zentrale Verrechnungsplattform bei dem Dienstleister (z. B. SWU)
generiert und zum Smart Meter übermittelt.

 17
PV PV

 Wechselrichter Wechselrichter

 Eigen-
 verbrauch
 Heim-
 speicher
 Haushaltgeräte

 Eigen-
 verbrauch Netz-bezug
 1.8.0
 Netz-
 Haushaltgeräte
 kopplungs NKZ SMGW
 Netz-bezug -zähler
 Netz- 1.8.0 Einspeisung
 kopplungs NKZ SMGW
 2.8.0
 -zähler
 Netz Cloud
 Einspeisung
 2.8.0 Netz

 Netz

Abbildung 10: Konzepte der Messtechnik. Links: Heimspeichermodell. Rechts: Cloud-Speichermodell

 18
3.4. Wirtschaftlichkeitsberechnung
Zur Berechnung der Wirtschaftlichkeit wurde die Kapitalwertmethode verwendet, durch welche der
Kapitalwert der Investition in ein PV-Speicher-System des jeweiligen Modells errechnet wird.
Folgende Formel wurden hierbei zur Berechnung herangezogen:
 
 = ∑( ( ) − ( )) ∗ ( )
 
i = aktuelles Jahr
N = Lebensdauer des Projekts (hier 20 Jahre)
BWF = Barwertfaktor, welcher sich wie folgt berechnet
 ( ) = (1 + )− 
WACC = Weighted Average Cost of Capital
E = jährliche Einnahmen, inklusive der vermiedenen Kosten für Wärme und Strom durch den
Eigenverbrauch und die Einnahmen durch die Einspeisevergütung
 ( ) = ℎ − + + 
EKohne PV = jährliche Wärme- und Stromkosten für einen Haushalt ohne PV-Anlage
EKPV+Modell = jährliche Wärme- und Stromkosten für einen Haushalt mit PV-Anlage und den
entsprechenden Maßnahmen zur Erhöhung des Eigenverbrauchs
 + = + + + 
KW = jährliche Wärmekosten
KS = jährliche Stromkosten
KV = Kosten durch Speicherverluste
KEV = Kosten für Eigenverbrauch
EVG = Einnahmen durch die Einspeisevergütung
K = Jährliche Kosten (Kapitalkosten, operative Kosten, Abschreibungskosten, Tilgung, Kreditzinsen,
etc.)
 ( ) = + + + + 
 CAPEX = engl. Capital Expenditure für Investitionsausgaben
 OPEX = engl. Operational Expenditure für Betriebskosten
 KA = jährliche Abschreibungskosten (linear)
 KT = jährliche Tilgung
 KZ = jährliche Kreditzinsen
PV – Die Annahmen für die Investitionskosten, operativen Kosten sind in Tabelle 3 aufgeführt. Die
ökonomische Lebensdauer der PV-Anlage wurde als 20 Jahre angenommen. Da nur Anlagen mit einer
Leistung kleiner 10 kWp betrachtet wurden, wurden auch nur die im EEG für diese Größe festgelegten
Werte für z. B. Einspeisevergütung verwendet. Weitere Annahmen zu den einzelnen Kosten sind für
alle Modelle in den Tabellen im Anhang B.

 19
Heimspeicher – Eine Analyse der 133 in Ulm installierten Batteriespeicher ergab eine durchschnittliche
Leistung von 4,68 kW und eine durchschnittliche Kapazität von 7,45 kWh. Da hierbei auch sehr große
Speicher eingeflossen sind, wurde angenommen, dass die Leistung in kW der Kapazität in kWh
entspricht (1 kWh Kapazität  1 kW Leistung). Die wirtschaftlichen Annahmen sind in Tabelle 4
aufgeführt. System 1 beschreibt hierbei die Installation des ersten Speichers. System 2 meint den
Austausch des ersten Speichers nach 10 Jahren aufgrund der abgelaufenen ökonomischen
Lebensdauer, da die Wirtschaftlichkeit auf 20 Jahre gerechnet wurde. Die tatsächliche Lebensdauer
eines Batteriespeichers hängt allerdings neben den Ladezyklen auch von äußeren Einflüssen, wie zum
Beispiel der Temperatur, ab.
Quartierspeicher – Die Investitionskosten pro kWh sind beim Quartierspeicher verglichen mit einem
Heimspeicher wesentlich geringer, da er um ein Vielfaches größer dimensioniert wird. Diese und
weitere Annahmen zum Quartierspeicher sind in Tabelle 5 aufgelistet. Dass beim Einspeichern und
Beziehen aus dem Speicher das öffentliche Netz benutzt werden muss und deshalb verschiedene
Abgaben bezahlt werden müssen, wirkt sich nachteilig auf die Wirtschaftlichkeit aus.
Cloudspeicher – Da der Cloudspeicher rein virtuell ist, gibt es keine Investitionskosten im
herkömmlichen Sinne. Allerdings wurden Kosten in Höhe von 200 €/Prosumer beim Dienstleister
angenommen, welche die Software- und Personalkosten des Modells abdecken sollen.
Elektrische Last – Für die wirtschaftliche Analyse wurde ein Haushalt-Standardlastprofil vom Jahr 2017
nach dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 3207 kWh [22] skaliert und bei der Simulation
verwendet. Weiter Annahmen zur elektrischen Last befinden sich in Tabelle 6.
Power-to-Heat – Die technischen Rahmenbedingungen basieren auf dem Produkt „EGO – Smart
Heater“ [16]. Die angenommenen Investitionskosten begründen sich auf den Kosten eines an der
Technischen Hochschule Ulm zu Forschungszwecken installierten Systems (siehe Tabelle 7). Die Kosten
beinhalten hierbei Material- und Installationskosten des Heizstabes, nicht jedoch des Heizungssystems
und des Warmwasserspeichers.
Messeinrichtung – Für einige Modelle sind speziellere als die üblichen Messeinrichtungen bzw.
Stromzähler nötig. Die für das jeweilige Modell angenommenen Kosten sind in Tabelle 8 aufgeführt.
Post-EEG-Szenario – Für das Post-EEG-Szenario wurde das Jahr 2025 ausgewählt. Die zu erwartenden
Investitionskosten sind in Tabelle 9 aufgelistet. Um die Vergütung für den eingespeisten Strom zu
simulieren, wurden die Day-Ahead-Marktpreise von 2017 so skaliert, dass sie im Durchschnitt 0,05
€/kWh betrugen. Dieser Preis beruht auf dem PhelixDE Baseload Year Future für das Jahr 2025 an der
Strombörse European Energy Exchange AG (EEX) [19]. Für die Wärmekosten wurde eine Steigerung
basierend auf der Studie „Entwicklung der Preise für Strom und Erdgas in Baden-Württemberg bis
2020“ angenommen [20].

 20
3.5. Straßenbahnnetzspeicheranalyse
Die Straßenbahnen der SWU können beim Bremsen freigesetzte Energie wieder an das Netz
zurückgeben. Straßenbahnen, welche in der nahen Umgebung Energie benötigen, können diese
verwenden. Ist zum Zeitpunkt der Freisetzung keine Straßenbahn in der Nähe, welche diese Energie
aufnehmen kann, kann die Spannung im Straßenbahnnetz und insbesondere am Netzanschlusspunkt
der Straßenbahn ansteigen. Um eine stabile Netzspannung zu gewährleisten, muss häufig ein Teil der
Bremsenergie in einem Widerstand verheizt werden. Installiert man in der Nähe eines Brems-Hot-
Spots einen Speicher, könnte dieser die Energie aufnehmen, um kritische Spannungssteigerungen zu
vermeiden, wenn keine Straßenbahn in der Nähe ist, die zum selben Zeitpunkt Energie benötigt. Später
kann der Speicher den Strom an die selbe oder eine andere beschleunigende Straßenbahn abgeben.
Die Frage, ob und wo sich ein solcher Speicher entlang der Straßenbahn-Linie 2 der SWU wirtschaftlich
lohnen kann, war Teil dieses Projekts.

Aufgrund der unterschätzten technischen Komplexität der Installation einer Messeinrichtung, für die
mehrere Treffen zwischen Mitarbeitern der Stadtwerke, der THU und dem Fahrzeughersteller Siemens
benötigt wurden, und angesichts des hohen Zeitaufwands bei der Abstimmung mit den
Verkehrssicherzuständigen bei der SWU Verkehr, konnten erst deutlich später als erwartet Messdaten
erfasst werden. Am 26. und 27.10.2019 konnten die ersten Daten erfasst werden. Da dies erst kurz vor
Ende des Projekts war, konnten nur wenige, grobe Analysen durchgeführt werden.

Durch eine Messeinrichtung in einer Straßenbahn, welche von den SWU-Verkehr-Mitarbeiter
installiert wurde, wurden die Energieflüsse in und aus der Straßenbahn, die Spannung am
Netzanschlusspunkt sowie die Geschwindigkeit der Straßenbahn in sekündlicher Auflösung gemessen.
Wegen eines technischen Fehlers bei dem GPS-Sensor ist die Messung der GPS-Koordinaten nicht
erfolgt. Daher wird die Positionierung der Straßenbahn basierend auf ihre Geschwindigkeit und den
Abständen zwischen den Stationen ermittelt. Da die Positionierung mit diesem Ansatz angesichts der
Genauigkeit der Geschwindigkeitsmessung nicht immer erfolgen kann, wurden in dieser Analyse nur
vier Fahrten betrachtet, mit welchen die Zuordnung zu den Straßenbahnstationen erfolgt ist.

 21
4. AP3-Umsetzung und Betrieb
Wie im Kapitel 1 beschrieben, wird der im Projektantrag eingeplante Quartierspeicher innerhalb der
Projektlaufzeit des Projekts seitens der SWU nicht beschafft, da die SWU gerade bei der Analyse der
Marktbereitschaft der unterschiedlichen Speicheransätze ist. Darüber hinaus hat die SWU im neuen
Quartier „Am Weinberg“ die Voraussetzungen für die Errichtung eines physikalischen
Quartierspeichers geschaffen. Aufgrund des Errichtungshorizontes des Quartiers konnte aber im
Förderzeitraum die Errichtung nicht umgesetzt werden. Infolgedessen haben die Arbeiten des AP3, die
von der Beschaffung des Quartierspeichers abhängig sind, nicht wie geplant stattgefunden. Da die
SWU langfristig jedoch noch immer an einem Quartierspeicher interessiert ist, hat die Technische
Hochschule Ulm mit Bürgerinnen und Bürgern und Experten über das Interesse, die Dimensionierung
und realistische Mieten der Speicherkapazität gesprochen.

Die Zwischenergebnisse der Wirtschaftlichkeitsanalysen im Projekt zeigen ein grundsätzliches
Potential für einen Cloud-Speicher. Folglich wurden verschiedene Geschäftsmodelle der Cloud-
Speicher im Projekt detailliert untersucht. Aufgrund der Analysen plant die SWU ein Community-
Speichermodell. Dieses Modell ist in der Entwicklung und wurde im Rahmen des Projekts simuliert und
mit anderen Speichermodellen verglichen. Außerdem wurde mit der SWU eine Website
(https://communityspeicher.de/) zur Gewinnung von Pilotkunden entwickelt. Zusätzlich hat die THU
in Zusammenarbeit mit der SWU die Plausibilität für den wirtschaftlichen Betrieb eines
Bremsenergiespeichers in der Bahnstromversorgung der Linie 2 untersucht. Auch bei der Entwicklung
der Messeinrichtung für die Messung der Daten aus der Straßenbahn hat die THU die SWU unterstützt.
Die Änderungen des Projekts im Vergleich zum Projektantrag werden ausführlich im Kapitel 6
zusammengefasst.

 22
5. AP4-Ergebnisse
 5.1. Ergebnisse der Wirtschaftlichkeitsanalyse
Die Kapitalwerte basierend auf den entwickelten Modellen werden im Folgenden zusammengefasst.

 5.1.1. Wirtschaftlichkeit aus Sicht des Kunden
Die unten stehenden Diagramme (Abbildung 11) zeigen den Kapitalwert aus Sicht des Kunden, für
unterschiedlich große PV-Anlagen und Speicherkapazitäten, für die verschiedenen Geschäftsmodelle.
Für den Prosumer ergeben sich ausschließlich für kleine Heimspeicher und Cloud-Speicher positive
Kapitalwerte. Die Quartier- und Arealspeichermodelle sind bei den aktuellen Rahmenbedingungen
unwirtschaftlich, wie auch andere Studien gezeigt haben (z. B. [23], [24]). Da nur eine Größe des PtH-
Modells simuliert wurde, ändert sich der Kapitalwert von PtH in der Abbildung nicht.

 Kapitalwert für ein 4 kWp Anlage Kapitalwert für ein 6 kWp Anlage
 2,000 € 2,000 €
 0€ 0€
 Kapitalwert [€]

 Kapitalwert [€]
 -2,000 € -2,000 €
 -4,000 € -4,000 €
 -6,000 € -6,000 €
 -8,000 € -8,000 €
 -10,000 € -10,000 €
 -12,000 € -12,000 €
 2 kWh 4 kWh 6 kWh 2 kWh 4 kWh 6 kWh
 Speicherkapazität Speicherkapazität

 Kapitalwert für ein 8 kWp Anlage
 HS
 2,000 €
 0€
 Kapitalwert [€]

 PtH
 -2,000 €
 -4,000 €
 -6,000 € HS + PtH
 -8,000 €
 -10,000 € QS
 -12,000 €
 2 kWh 4 kWh 6 kWh
 Cloud
 Speicherkapazität

 Abbildung 11: Kapitalwert für verschiedene PV- und Speicher-Größen der verschiedenen Modelle

 5.1.2. Förderprogramm
Der Bund und auch die Länder fördern nicht nur den Bau von PV-Anlagen, sondern auch von
Heimspeichern. Um die Wirtschaftlichkeit eines Heimspeichers mit Berücksichtigung einer
Inanspruchnahme eines solchen Förderprogrammes berechnen zu können, wurden beispielhaft die
technischen Voraussetzungen (z. B. Begrenzung der am Netz anliegenden Maximalleistung) und
finanziellen Vorteile des „Förderprogramm Netzdienliche Photovoltaik-Batteriespeicher“ in die
Berechnung mit einbezogen [2].

Abbildung 12 zeigt die Wirtschaftlichkeit eines Heimspeichers aus Sicht des Kunden, wenn
Vergünstigungen in Anspruch genommen und technische Vorgaben erfüllt werden. Die Ergebnisse
zeigen, dass ein Geschäftsmodell mit nur einer PV-Anlage bei den aktuellen Rahmenbedingungen
wirtschaftlicher als Heimspeichermodelle ist.

 23
Kapitalwert für eine 4 kWp Anlage Kapitalwert für eine 6 kWp Anlage
 3,000 € 3,000 €
 1,500 €
Kapitalwert [€]

 Kapitalwert [€]
 1,500 €
 0€ 0€
 -1,500 € -1,500 €
 -3,000 € -3,000 €
 -4,500 € -4,500 €
 -6,000 € -6,000 €
 2 kWh 4 kWh 6 kWh 2 kWh 4 kWh 6 kWh
 Speicherkapazität Speicherkapazität

 Kapitalwert für eine 8 kWp Anlage
 3,000 € PV
 1,500 €
Kapitalwert [€]

 0€
 -1,500 €
 HS
 -3,000 €
 -4,500 €
 -6,000 €
 2 kWh 4 kWh 6 kWh HS + Förderprogramm
 Speicherkapazität

 Abbildung 12: Kapitalwert von Heimspeichern unter Inanspruchnahme eines Förderprogramms

 5.1.3. Post-EEG
 Kapitalwert für eine 4 kWp Anlage Kapitalwert für eine 6 kWp Anlage
 3,000 € 3,000 €
 1,500 € 1,500 €
 Kapitalwert [€]
Kapitalwert [€]

 0€ 0€
 -1,500 € -1,500 €
 -3,000 € -3,000 €
 -4,500 € -4,500 €
 -6,000 € -6,000 €
 -7,500 € -7,500 €
 2 kWh 4 kWh 6 kWh 2 kWh 4 kWh 6 kWh
 Speicherkapazität Speicherkapazität

 Kapitalwert für eine 8 kWp Anlage PV

 3,000 €
 1,500 € HS
Kapitalwert [€]

 0€
 -1,500 €
 HS + PtH
 -3,000 €
 -4,500 €
 -6,000 € PtH
 -7,500 €
 2 kWh 4 kWh 6 kWh
 HS +
 Speicherkapazität Förderprogramm

 Abbildung 13: Kapitalwert in einem Post-EEG-Szenario

 24
Sollte in Zukunft keine Vergütung durch das EEG gewährleistet sein, ist es möglich, dass der Kunde den
Marktpreis für den eingespeisten Strom erhält. Abbildung 13 zeigt die Auswirkungen auf die
Wirtschaftlichkeit aus Sicht des Kunden in einem solchen Szenario. Im Gegensatz zu dem aktuellen
Szenario können Heimspeichermodelle in dem angenommenen Post-EEG-Szenario wirtschaftlicher als
nur eine PV-Anlage sein. Außerdem sind die kleinen Speicher wirtschaftlicher als die größeren, und
daher spielt die Dimensionierung des PV-Speichersystems eine wichtige Rolle bei der
Wirtschaftlichkeit.

 5.1.4. Wirtschaftlichkeit aus Sicht des Dienstleisters
In den unten stehenden Diagrammen (Abbildung 14) sind die jährlichen Erträge des Dienstleisters (z.B.
SWU) für unterschiedlich große PV-Anlagen und Speicherkapazitäten des Kunden, für die
verschiedenen Geschäftsmodelle dargestellt. Eine Miete von 15€/kWh/Monat wurde für Areal- und
Quartierspeichermodelle angenommen, und eine Miete von 9€/kWh/Monat wurde für Cloud-Speicher
(wie in den Abschnitten 3.2.2, 3.2.3, 3.2.4 beschrieben wurde, und anliegend zu den vorgeschlagenen
Mieten bei der SWU). Hier zeigen die drei Modelle eine gute Wirtschaftlichkeit aus Sicht des
Dienstleisters (SWU).

 Kapitalwert für eine 4 kWp Anlage Kapitalwert für eine 6 kWp Anlage
 8,000 € 8,000 €
 Kapitalwert [€]
 Kapitalwert [€]

 6,000 € 6,000 €

 4,000 € 4,000 €

 2,000 € 2,000 €

 0€ 0€
 2 kWh 4 kWh 6 kWh 2 kWh 4 kWh 6 kWh
 Speicherkapazität Speicherkapazität

 Kapitalwert für eine 8 kWp Anlage
 8,000 € Quartierspeicher
 Kapitalwert [€]

 6,000 €

 4,000 €
 Arealspeicher
 2,000 €

 0€
 2 kWh 4 kWh 6 kWh Cloud-Speicher
 Speicherkapazität

 Abbildung 14: Kapitalwert der verschiedenen Modelle aus Sicht der SWU

 5.1.5. Variation der Speichermiete
Der Preis für die Miete pro Kilowattstunde Speicherkapazität des Quartier-, Areal- und Cloud-Speichers
beeinflusst den Kapitalwert erheblich. Aus Sicht des Kunden ergeben sich für die drei Modelle die in
Abbildung 15 aufgezeigten Kapitalwerte.

 25
Kapitalwert bei 6 kWp PV und 2 kWh Kapitalwert bei 6 kWp PV und 4 kWh
 Speicher Speicher
 3,000 € 3,000 €

 Kapitalwert
 Kapitalwert

 0€ 0€
 -3,000 € -3,000 €
 -6,000 € -6,000 €
 -9,000 € -9,000 €
 -12,000 € -12,000 €
 3.00 € 5.00 € 7.00 € 10.00 15.00 3.00 € 5.00 € 7.00 € 10.00 15.00
 € € € €
 Speichermiete Speichermiete

 Kapitalwert bei 6 kWp PV und 6 kWh
 Speicher Quartier
 3,000 €
 Kapitalwert

 0€
 -3,000 €
 -6,000 € Areal
 -9,000 €
 -12,000 €
 3.00 € 5.00 € 7.00 € 10.00 15.00
 € € Cloud
 Speichermiete

 Abbildung 15: Kapitalwert bei Variation der Speichermieten aus Sicht des Kunden

Auch aus Sicht der SWU ändern sich die Kapitalwerte, wie Abbildung 16 zeigt.

 Kapitalwert bei 6 kWp PV und 2 kWh Kapitalwert bei 6 kWp PV und 4 kWh
 Speicher Speicher
 15,000 € 15,000 €
 Kapitalwert
 Kapitalwert

 10,000 € 10,000 €
 5,000 € 5,000 €
 0€ 0€
 -5,000 € -5,000 €
 -10,000 € -10,000 €
 3.00 € 5.00 € 7.00 € 10.00 15.00 3.00 € 5.00 € 7.00 € 10.00 15.00
 € € € €
 Speichermiete Speichermiete

 Kapitalwert bei 6 kWp PV und 6 kWh
 Speicher Quartier
 15,000 €
 Kapitalwert

 10,000 €
 5,000 €
 0€ Areal
 -5,000 €
 -10,000 €
 3.00 € 5.00 € 7.00 € 10.00 15.00
 € € Cloud
 Speichermiete

 Abbildung 16: Kapitalwert bei Variation der Speichermieten aus Sicht der SWU

 26
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