Quattro Stagioni - Ein Jahr in Rom 1. Erste Orientierung nach der Ankunft

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Quattro Stagioni – Ein Jahr in Rom

1. Erste Orientierung nach der Ankunft
Nachdem ihr – hoffentlich erfolgreich – den ganzen Stress mit Sachen packen, Wohnung
untervermieten, beurlauben lassen von sämtlichen Freunden verabschieden usw. usw. hinter
euch gebracht habt und es dann auch noch geschafft habt einen einigermaßen günstigen Flug
zu ergattern, kommt ihr endlich, wahrscheinlich genauso fertig, wie wir, und voller
Erwartungen, im wunderschönen Rom an. Die erste Frage, die sich für euch stellen wird, ist
wahrscheinlich die, wie ihr vom Flughafen aus in die Innenstadt kommt…

Außerhalb von Rom gibt es zwei Flughäfen. Den Leonardo da Vinci, wo größere Linien, wie
z.B. Lufthansa hinfliegen, und den etwas kleineren Ciampino (Ryanair etc.). Vom Leonardo
da Vinci Flughafen aus gibt es einmal den Leonardo Express, der zum Termini fährt und die
bequemste Variante darstellt. Er kostet 11€ und braucht min. Wenn ihr Geld sparen wollt, ist
es aber besser einen Zug zu nehmen, der nach Tiburtina fährt (fragt einfach am Schalter, wo
ihr die Karten kauft welcher Gleis) und 5,50€ kostet. Von Tiburtina könnt ihr dann die
Metrolinie B nehmen, die zum Termini fährt, aber auch zum Colosseum, Policlinico, etc.
(Metroticket am Automaten ziehen, Einzelfahrt 1€). Von Ciampino aus ist es ähnlich. Es gibt
verschiedene Shuttle-Busse, die zwischen 4 und 8€ kosten. Aber man kann auch einen Bus bis
zur Metrostation Anagnina nehmen, der an der Haltestelle direkt vor dem Flughafengebäude
abfährt und ca. 1,30€ Kostet. Danach wieder die Gleiche Geschichte mit der Metro, diesmal
Linie A (Termini, Re di Roma, Piazza del Popolo etc.).

Solltet ihr von Deutschland aus noch kein Zimmer gefunden haben, bieten sich Hostels und
Bed&Breakfasts in ganz Rom gut und günstig zum Übernachten an. Wir haben gute
Erfahrungen im Beriech Vittorio Emanuele gemacht, der nahe am Termini und dadurch sehr
zentral und mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut angebunden ist. Im Internet könnt ihr euch
auf Seiten wie z.B. www.Romaviva.com, www.Venere.com/Rom, oder www.Rome30.com
informieren. Steffi hat gute Erfahrungen mit dem Hostel „Mi Casa Tu Casa“ in der Via
Principe Eugenio 3 gemacht (www.mitucasa.it).

2. Öffentliche Verkehrsmittel in Rom
Am zuverlässigsten ist in Rom die Metro. Es gibt zwei Linien, die A und die B, die in Zukunft
noch um eine Linie C und B1 ergänzt werden sollen. Die Metro fährt alle 2 bis 5 Minuten in
beiden Richtungen. Guckt am besten auf den Schildern, bevor ihr die Rolltreppen runterfahrt,
ob ihr die richtige Richtung gewählt habt, es gibt unten nicht bei allen Haltestellen eine
Verbindung zwischen den Gleisen. Was die Busse und die Tram in Rom angeht, so ist Geduld
gefragt, sie lassen oft und gerne auf sich warten. Also lieber gar nicht erst aufregen, ihr werdet
euch daran gewöhnen! ;) Busfahrpläne gibt es auch nicht wirklich, an manchen Haltestellen
sind elektronische Anzeigen, auf denen steht welcher Bus als nächstes kommt. Um zu
erfahren welcher Bus wo langfährt und wie ihr von a nach b kommt, schaut im Internet unter
www.atac.roma.it. Diese Seite ist sowohl gut als auch zuverlässig und hat uns schon oft
weitergeholfen. Man sogar die genauen Straßennamen und Adressen, wo man hin will,
eingeben und bekommt eine genaue Beschreibung der Verkehrsmittel bzw. Fußwege. Ach ja,
noch eine kurze Information zu den Tickets bzw. Preisen für Bus, Metro und Tram: Es gibt
Einzelfahrscheine (eine Fahrt mit der Metro oder 75 min mit anderen Verkehrsmitteln) für 1€,
ein 3-Tages Touristenticket für 11€, ein Wochenticket für 16€ und ein Monatsticket für 30€,
alle erhältlich in den Metroautomaten oder Tabacchiläden. Und vergesst nicht die Tickets
abzustempeln, wenn ihr das erste Mal damit Bus fahrt, sonst sind sie ungültig! Für uns
Erasmusstudenten gibt es noch eine billigere Variante, und zwar das Studententicket für 18€
im Monat, welches ihr in den Tabbachiläden kaufen könnt. Das gilt allerdings nur zusammen
mit einen gültigen Studentenausweis, also schnell an der Uni anmelden und einen besorgen!

Einen Stadtplan bekommt ihr eigentlich an jeder Touristeninformation, wir persönlich hatten
beide einen sehr guten von, der laminiert und damit beständig gegen Wind und Wetter war
und für die Gebiete der Innenstadt völlig ausreichte.

3. Wohnen & Leben in Rom
Bevor ihr nach Rom fahrt, informiert euch auf jeden Fall schon mal von Deutschland aus über
den Wohnungsmarkt in Rom. Fragt am besten andere Studenten, die gerade vor euch dort
waren/sind und erkundigt euch, ob sie auch ein Zimmer vermitteln bzw. ihres an euch
weitergeben können. Ansonsten könnt ihr auch schon mal bei Seiten wie www.wg-gesucht.de
gucken und evtl. anrufen um näheres zu erfahren bzw. einen Besichtigungstermin
auszumachen.

In ganz Rom hängen Zettel an Ampeln, Plakaten und Schildern, auf denen Zimmer angeboten
werden. Auch an der Uni und beim Erasmusbüro gibt es viele solche Aushänge. Ansonsten
findet man immer etwas unter der Seite www.portaportese.it und in der gleichnamigen
Zeitung (Porta Portese). Scheut auch nicht anzurufen, die meisten Vermieter sind den
Umgang mit Erasmusstudenten und anderen Ausländern gewohnt und zum Teil sprechen sie
auch ein wenig Englisch.

Im Allgemeinen lässt sich zum Wohnen in Rom sagen, dass man nicht so hohe Ansprüche,
wie in Deutschland haben darf, sowohl was die Sauberkeit der Wohnung, als auch deren - oft
überteuerte - Mietpreise angeht. Im Schnitt liegt die Miete für ein einigermaßen zentral
gelegenes Einzelzimmer bei 450-500€ + NK. Ansonsten gibt es oft noch die Möglichkeit sich
ein Zimmer mit einer anderen Person zu teilen, was auch viele italienische Studenten machen.
Diese „Doppelzimmer“ liegen im Mietpreis irgendwo zwischen 250 und 350€. Ein
Mietvertrag ist in Italien eher die Ausnahme, also, wenn ihr einen für das BAföG-Amt
benötigt, erkundigt euch vorher beim Vermieter oder fragt, ob ihr ansonsten eine Schriftliche
Bescheinigung über die Höhe eurer Mietkosten bekommen könnt! Wichtig: Lasst euch auf
jeden Fall eine schriftliche Bestätigung über den Erhalt eurer Kaution geben, damit ihr die
auch sicher wiederbekommt (sie beträgt in der Regel eine Monatsmiete)! Was die Sauberkeit
der Wohnung betrifft – ihr habt wohl schon Erfahrung, wonach man am besten schauen sollte,
aber seid nicht zu pingelig, sonst werdet ihr gar nichts finden! Schimmel im Bad, alte
Möbelstücke und nicht perfekt geputzte Zimmer sind eher Regel als Ausnahme, aber auch
Teil des Italienischen Lebensstils, zumindest für Studenten. Worauf ihr achten solltet ist, dass
ihr nicht zu weit außerhalb wohnt. Das kann nervig werden, wenn ihr morgens rechtzeitig zur
Uni kommen wollt, aber auch nachts, wenn ihr in der Stadt wart und nach Hause fahren
müsst. Achtet vor allem auf eine gute Bus und Nachtbus bzw. Metroanbindung! Was die Lage
eurer Wohnung angeht, lassen sich folgende Stadtviertel empfehlen: In der Nähe der Uni
liegen Tiburtino, Nomentano und Salario. Viele gute WG-Angebote findet man in der Nähe
der Piazza Bologna und in San Lorenzo. Auch mit der Gegend um die Metrostation San
Giovanni bzw. Re di Roma haben wir gute Erfahrungen gemacht. Auch wenn dieses Viertel
nicht so nahe an der La Sapienza liegt, hat es doch eine gute Verbindung mit öffentlichen
Verkehrsmitteln und man ist relativ schnell an der Uni.

Was das Handy angeht, so gibt es verschiedene Angebote von Winde, Tim, Vodafone etc.
Wir persönlich empfehlen euch eine Karte bei Winde zu holen (10€ einmalig und dann immer
die Aufladekarten mit Zahlencode beim Tabacchi holen), weil das viele haben und es
eigentlich am günstigsten ist und am schnellsten aktiviert wird.

In Italien gibt es sehr große Preisunterschiede zwischen Discountsupermärkten und normalen.
Discounter sind haben meist auch Waren in guter Qualität, außerdem gibt es in fast jedem
Viertel eine Markthalle, oder auch Straßenstände, wo ihr morgens frisches Obst, Gemüse,
Fleisch und Fisch und noch viele andere Dinge günstig kaufen könnt. Es gibt zwei IKEA
außerhalb von Rom. Eines liegt bei einem Centro Commerciale (Einkaufszentrum) und eines
erreicht ihr folgendermaßen: Ihr nehm die Metro A bis zur Endhaltestelle Anagnina und von
da aus einen Bus für eine Haltestelle zu IKEA. Zur Bushaltestelle geht ihr aus der Metro raus,
dann Treppen hoch zu einem großen Platz mit mehreren Bushaltestellen und fragt am besten
welcher zum Ikea fährt. Es ist oft einfach ganz schön sich die - eher spärlich eingerichteten -
Zimmer mit ein paar Kleinigkeiten zu verschönern.

Was die Finanzen angeht, so ist es gut, wenn man ein Bankkonto, von dem man im
europäischen Ausland Gebührenfrei abheben kann. Ansonsten zahlt man pro Abhebung eine
Gebühr von ca. 5€. Wir hatten beide ein Konto bei der Deutschen Bank, welches für
Studenten gebührenfrei war, und konnten überall in Rom an mehreren Filialen der Deutschen
Bank Geld abheben. Lasst euch vor abreise einen Zettel bei der Bank ausdrucken, auf dem die
Adressen stehen, an denen ihr Bankautomaten finden könnt, oder schaut im Internet nach! Es
gibt aber auch andere Banken mit ähnlichen Konditionen, ruft am besten an oder geht vorbei
und informiert euch!

4. Sprachkurs
An der Universität besteht für euch die Möglichkeit einen Sprachkurs zu machen. Zuvor
müsst ihr allerdings vor Ort einen Sprachtest absolvieren, um in das richtige Niveau und den
entsprechenden Kurs eingestuft werden zu können. Die Infos wann und wo der Test
stattfindet erhaltet ihr per Email von der Gastuniversität noch vor eurer Abreise. Der Test
besteht aus einem schriftlichen Grammatikteil und einer kurzen Unterhaltung mit den
entsprechenden Lehrkräften. Die Kurse beginnen dann Ende September, Anfang Oktober, das
kann aber variieren. Den Aushang zu den Kursen findet ihr einige Tage später am schwarzen
Brett. Es kann, wie bei vielen anderen Gelegenheiten sein, dass euch die Einteilung dazu wie
ein großes Chaos erscheint. Ärgert euch nicht über mehrmals gegangene Wege, das wird sich
auch bei euch nicht ändern lassen, so spart man viele Nerven. Der Kurs hat bei uns zweimal
die Woche, insgesamt fünf Zeitstunden stattgefunden. Am Ende wurde eine Klausur
geschrieben und eine mündliche Prüfung abgenommen.

Wer das Gefühl hat er sollte vor dem Aufenthalt noch einen privaten Sprachkurs belegen, um
seine Kenntnisse ein wenig aufzufrischen, findet Angebote bei vielen Sprachschulen in der
Stadt. Wir haben bei der Sprachschule „Dilit“ einen zweiwöchigen Kurs gemacht, der sehr zu
empfehlen ist. Auch hier wurde zuvor zur Einteilung in die Kurse ein Test gemacht.
Stattgefunden hat er fünf Mal in der Woche vormittags. Besonders gut gefallen hat uns hier,
dass der Schwerpunkt auf das Sprechen gelegt wird und nicht nur Grammatikübungen
angeboten werden. Die Kurse sind zwar nicht billig aber es lohnt sich in jedem Fall. Alles
Weitere könnt ihr aber auch auf der Seite im Internet nachlesen unter www.dilit.it .

5. Erste Erkundungstour an der Universität

Unser erster Weg hat uns in das Erasmusbüro geführt, dass für den gesamten Aufenthalt die
Anlaufstelle für formelle Fragen ist. Ihr findet das Büro wenn ihr vor dem Haupteingang der
Fakultät an der rechten Seite der großen Treppe runtergeht und dann quasi von hinten das
Gebäude betretet im oberen Stockwerk. Hier haben wir unsere Ankunftsbescheinigung und
die Bescheinigung für die Gasthochschule abgegeben. Dazu benötigt man drei Passbilder und
eine Kopie des Personalausweises. Den Studentenausweis könnt ihr euch dann ein paar Tage
später abholen. Hier haben wir auch ein Heftchen über die Angebote der Uni bekommen
(Bibliothek, Sport etc.).

Mit dem neuerworbenen Studentenausweis, der euch gleichzeitig auch als Erasmusstudent
auszeichnet, könnt ihr euch jetzt an jedem Tabacchi ein Monatsticket kaufen, dass für
sämtliche innerrömischen Linien gültig ist (Tram, Bus, Metro). Als ausländische Studenten
seit ihr berechtigt das Ticket für 18 Euro zu nutzen, das reguläre Ticket kostet 30 Euro, also
immer genau nachfragen.
Allerdings solltet ihr daran denken, den Studentenausweis immer bei euch zu tragen, um zu
belegen, dass ihr Erasmusstudenten seid. Das kann sonst sehr teuer werden.

Als nächstes haben wir uns um den Codice Fiscale gekümmert. Das Formular welches man
hierfür benötigt haben wir bei ESN/ ASE bekommen. Das ist eine Organisation, die den
ausländischen Studenten hilft in der neuen Stadt Kontakte zu knüpfen. Als Mitglied
(einmalige Gebühr von 5 Euro) erhält man per Email die neusten Infos über Parties und auch
kulturelle Events. Das Büro befindet sich in der Facoltà di Economia in der via del Castro
Laurenziano. Auch hier mussten wir ein Formular ausfüllen und zwei Passfotos abgeben. Zu
dem Formular für den Codice Fiscale bekommt man auch eine abgedruckte sehr verständliche
Wegbeschreibung zu dem entsprechenden Büro (Ufficio delle Entrate). Es liegt in der via
Ippolito Nievo 36. Wichtig: Auch hier ist eine Kopie eures Personalausweises mitnehmen.
Vor Ort: Märkchen ziehen und ….warten. Bei uns hat es leider keinen Unterschied gemacht,
dass wir Erasmusstudenten sind, wir mussten genauso lange warten wie alle anderen auch.

Den Codice Fiscale benötigt man hauptsächlich für die Mensakarte, manchmal auch noch
unerwartet für andere Dinge (Arztbesuche etc.), also am besten immer greifbar bei sich
tragen.
Die Mensakarte bekommt man in der via Cesare De Lollis 24b bei ADISU. Hier mussten wir
den Codice Fiscale und die Bescheinigung der Fakultät vorlegen. Dafür haben wir dann ein
weiteres Formular bekommen, mit dem wir zur Mensa geschickt wurden. Sie befindet sich in
direkter Nachbarschaft. Außer dieser gibt es noch eine weitere (unserer Meinung nach auch
schönere) Mensa…die Pizza ist dort sehr gut…sie befindet sich bei der Facoltà di Economia,
dort wo auch das Büro von ESN ist.

6. Stundenplan und Learning Agreement

Grundsätzlich erhält man die Infos über den aktuellen Stundenplan auf der Internetseite der
Universität (www.uniroma1.it), oder im dritten Stock der Fakultät. Dort werden die
möglichen Kurse groß ausgehangen. Somit ist es eigentlich relativ einfach sich die nötigen
Kurse zusammen zu suchen. Das Problem ist, dass diese Stundenpläne erst kurz vor Beginn
der Veranstaltungen ausliegen. Aus diesem Grund konnten wir unser Learning Agreement
erst vor Ort im Oktober (Vorlesungsbeginn) fertig stellen. Das nächste Problem ergab sich
dann aus der Suche und des tatsächlichen Auffindens unseres zuständigen Koordinators vor
Ort, von dem wir die Unterschrift erhalten sollten. Einige Wochen, Emails, Anrufe und
persönliches Erscheinen später haben wir die Unterschrift erhalten. Im zweiten Semester
hatten wir allerdings das gleiche Problem erneut.
Also grundsätzlich gilt: Nur weil die Professoren Sprechstunde oder Vorlesung haben, sind
sie nicht zwangsläufig pünktlich. In Italien läuft einfach Alles etwas langsamer. Man braucht
einfach etwas Geduld, aber es funktioniert früher oder eben später auf jeden Fall. Also keine
Panik!
Die Büros der Professoren befinden sich ebenfalls im dritten Stock. An den Türen könnt ihr
alle nötigen Informationen über Sprechstunden etc. bekommen. Die Dozenten sind fast alle
sehr nett und hilfsbereit, besonders aber auch die Damen im Sekretariat, dort kann man immer
und nach allem fragen. Auch die anderen Studenten geben gerne Auskunft, sofern sie
Bescheid wissen.
Ihr solltet einfach immer fragen und wenn ihr etwas nicht versteht, fragt nochmal nach, bis ihr
es verstanden habt. Das ist am Anfang nicht ganz einfach, aber so kommt man schneller ans
Ziel, die Erfahrung haben wir auf jeden Fall gemacht.

Wir wünschen euch eine tolle Zeit in Rom!
Stephanie und Inga
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