REAL ESTATE AWARD 2021 BEWERBUNG IN DER KATEGORIE PROJEKTENTWICKLUNG - WOHNIDYLLE AM FISCHINGERBACH
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REAL ESTATE AWARD 2021 BEWERBUNG IN DER KATEGORIE PROJEKTENTWICKLUNG WOHNIDYLLE AM FISCHINGERBACH Bauherrin: Nest Interiors AG, Hinwil Architekt: SST Architekten GmbH, Zürich; Schindler Partner GmbH Projektumfang: Acht behinderten- und seniorengerechte Eigentumswohnungen
WOHNIDYLLE AM FISCHINGERBACH WOHNEN AM FISCHINGERBACH Die Ziele B Die Heute Tragbarkeit im Alter stehen am südöstlichen Eck- für die heutigen Die Nest Interiors AG übernimmt sämtliche punkt des Grundstücks zwei gekoppel- Besitzer soll verbessert werden, so dass diese te Baukörper. Eine Sanierung lohnt sich Kosten für Projektierung, Planung, Abriss und Obermumpf kaum. nicht zu verlassen brauchen und in Neubau. Dabei werden auf dem Grundstück Ruhe und ohne finanzielle Sorgen ihren der Besitzer mehrere senioren- und behinder- Lebensabend in ihrer gewohnten Umgebung tengerechte Wohnungen nach den neusten verbringen können. Standards errichtet. Ein vorübergehender A Wohnsitz während der Bauphase wird von Die Herausforderung besteht darin, dass das der Nest Interiors AG zur Verfügung gestellt. Ortsbild durch einen Ersatzneubau so wenig Sobald das Projekt fertig erstellt ist, können wie möglich verändert wird und ein Neubau die Eigentümer in der Wohnung ihrer Wahl zur daneben sich gut in das Ensemble einfügt. Quelle: Googlemaps Nutzniessung bis an ihr Lebensende wohnen. Die restlichen Wohnungen werden von der Die Ausgangslage Unser Modell für die Demographischen Nest Interiors AG verkauft oder vermietet. Am Fischingerbach, Ausserdorf 2, in Ober- Projekte Damit können die Eigentümer ohne finanziellen mumpf steht ein altes Gebäude, Baujahr 1913, Das übergeordnete Ziel der demographischen Aufwand in einer komfortablen und senioren- mit einem angebauten Stall. Die Gebäude sind Projekte ist, dass ältere Mitbürger senioren- gerechten Wohnung auf dem Grundstück Aus diesem Grund wurde das vorliegen- baufällig undentwickelt, de rentable Projekt für die B älteren Eigentümer kaum welches gerecht und komfortabel auf dem eigenen wohnen bleiben. mehr langfristig bewohnbar. Eine Sanierung den Abriss der vorhandenen Bausubs- tanz und einen Neubau von drei Bau- Grundstück wohnen bleiben können. der Gebäude körpern vorsieht. wäre für die Eigentümer finanziell Das Projekt wird vorgängig mit den Eigen- kaum tragbar. Betagte Besitzer eines grossen Grundstücks tümern in persönlichen Beratungsgesprächen mit älterem Wohneigentum an attraktiver Lage eingehend besprochen und individuell deren Das Gebäude besteht aus zwei gekoppelten stehen nämlich oft vor folgenden Problemen: Bedürfnissen und Vorstellungen angepasst. Da Baukörpern. Das dominantere Volumen A orien- • Das Wohneigentum C ist sanierungsbedürftig die Eigentümer des Grundstücks in Ober- tiert sich entlang Ausserdorf von Süden nach oder sogar baufällig mumpf keine Erben haben, fällt die von ihnen Norden und präsentiert sich mit einer hellen, • Es gibt Probleme mit der Bank, welche die bewohnte Wohnung nach der Nutzniessung grobkörnig verputzten Lochfassade mit hellblau Zinsen nicht gewährleistet sieht der Eigentümer an die Nest Interiors AG gestrichenen Fensterleibungen. Quelle: Googlemaps • Das Wohneigentum ist zu wenig senioren- zurück. gerecht Vertikal setzt es sich aus zwei Vollgeschos- 4 • Mit jedem Sanierungsschritt würden neue Weitere solche demographischen Projekte sind sen und einem Dachstock zusammen und ist Probleme auftauchen schweizweit geplant. Wenn die Eigentümer die partiell unterkellert. Die südlichen zwei Drittel • Insgesamt wäre der Kostenaufwand für eine Wohnung/das Grundstück vererben wollen, des Baukörpers werden von einem steilen, mit Sanierung zu hoch werden in Zusammenarbeit mit der Nest Ziegeln eingedeckten Satteldach mit Knick Interiors AG individuelle Lösungen gefunden. und Traufüberstand geschützt, der nördlich ge- Naheliegend wäre für diese Leute deshalb ein legene Hausteil von einem flachen Walmdach. Verkauf und Wegzug in eine kleinere Wohnung, Damit ermöglicht das Modell der Nest Interiors Im Erdgeschoss finden sich Pferdestall, Wohn- doch kommt dies für viele Eigentümer nicht AG älteren Menschen die Nutzniessung einer räume und ein Ladenlokal. Im 1. Obergeschoss in Frage, weil sie in der vertrauten Umgebung komfortablen, seniorengerechten Wohnung auf befinden sich weitere Wohnräume. bleiben wollen, ebenso können sie oft keinen ihrem Grundstück bis an ihr Lebensende, ohne guten Verkaufspreis erzielen. Das Potential dass sie in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Die an Ausserdorf angrenzende Ostfassade des grossen, schönen und attraktiv situierten zeigt die jeweiligen Funktionen der Hausteile Grundstücks wird also zu wenig genutzt. auf. Sie gliedert sich in ein grosses, zweiflügli- ges und verziertes Holztor, hinter dem sich der südlich platzierte, doppelgeschossige Pferde- stall befindet, durch den mittig platzierten Eingang in den Wohntrakt und den erhöhten, nördlich gelegenen Eingang in das Ladenlokal. In einem rechten Winkel zur Handlung, als Ost-West orientierte Verlängerung des Pferde- stalls, befindet sich ein weiteres Haus. Dieses ist eingeschossig und weist ein weniger steiles, mit Ziegel eingedecktes Satteldach vor. Die Fassade des länglichen Baukörpers orientiert sich vertikal mit einer Verkleidung aus weiss gestrichenen Holzlamellen. Die Eigentümer leben von einer kleinen Pen- sion und somit ist die langfristige finanzielle Tragbarkeit im Alter ungewiss. Dieser Zustand soll durch das Projekt ebenfalls gelöst werden, so dass die Eigentümer in Obermumpf ihren Lebensabend verbringen können, ohne um- zuziehen oder aus Obermumpf wegziehen zu müssen. 2
WOHNIDYLLE AM FISCHINGERBACH stand nach Konsultation der kantonalen Stellen wird mit 6m ebenfalls berücksichtigt. Heute bestehende Bauten innerhalb der Gewässer- abstandszone werden abgebrochen und die Situation per se bereinigt. Die exponierte Haushälfte zur verkehrsintensiven Hauptstrasse gestaltet sich unauffällig, der asym- metrische Grundriss des Volumens ist nur schwer erkennbar. Der First der regelmässigen, nördlich gelegenen Satteldachseite mit Ziegeleinde- ckung positioniert sich tiefer als jener der Hand- lung und nimmt die Neigung des Stalls auf. Die auf allen fünf Seiten grobkörnig verputze, helle Fassade referenziert hier mit einer grossflächi- gen Holzfläche vor der Verglasung des Treppen- hauses die Tore bestehender Bauten. Mit den in Holz verkleideten Fensterleibungen und Loggias wird die architektonische Sprache der Handlung aufgenommen und neu interpretiert sowie dem übergeordneten Ortsbild Rechnung getragen. Das Projekt / Erläuterungen des Architekten Die bestehende Einheit von Handlung und Stall entspricht einerseits in der Nutzung als auch in der Bauart nicht den Anforderungen der Eigentümer und des heutigen Standards. Die Nachfrage nach Wohnraum in der Gemeinde und Umgebung spricht für eine Umnutzung der Bauvolumen in Wohnfläche mit funktionieren- der Raumaufteilung und barrierefreiem Zutritt. Ergänzt wird die Handlung mit einer Terrasse als Abschluss des nördlichen Hausteils und Dachflächenfenstern. Die Abfolge, Symmetrie und Gliederung der Fassade werden aufge- nommen und in der gleichen Sprache rekonst- ruiert. Im Bereich des ehemaligen Pferdestalls befindet sich nun das Treppenhaus mit Lift. Das Dach des Stalls wird durch sechs regel- mässig angeordnete, ortstypische und vertikal angeordnete Lukarnen ergänzt, um weiteren Wohnraum zu schaffen. Die Fläche des Grundstücks ist nicht optimal ausgenutzt. Anhand eines Neubaus sollen weitere Wohneinheiten entstehen. Durch die Situierung wird ein Innenhof geschaffen. Dieser von der Hauptstrasse geschützte Ort dient als Treffpunkt für die Bewohner der unterschied- lichen Wohnungstypologien, die durch ihre Diversität zur Belebung beitragen sollen. Der Neubau mit zwei Vollgeschossen, Dach- geschoss und Galerie, orientiert sich traufseitig an der Hauptstrasse und gliedert sich somit in die in Obermumpf vorherrschende Typologie sowohl in der Gebäudehöhe wie in der Volu- metrie ein. Sein freistehender, polygonaler Umriss formt sich durch den Dialog mit den gegebenen Strukturen aus Natur, der gebauten Umgebung entlang der Hauptstrasse, dem Fischingerbach sowie den anderen Gebäudeteilen auf dem Areal. Die Abstandsregelung gegen die Kan- tonsstrasse wird eingehalten: Der Gewässerab- 3
WOHNIDYLLE AM FISCHINGERBACH Wohnung A1 Wohnung A2 Wohnung A3 Das Resultat Der Nachhaltigkeit wird bei diesem Bauprojekt Der Ortsbildschutz ist das dritte Merkmal eine grosse Beachtung geschenkt. So gelangen dieses Projektes. Das Projekt zeigt, dass man nur Baustoffe zum Einsatz, die mit möglichst mit modernsten Baumethoden Ersatzneubau- Hochparterre 1. OG 1. OG/2. OG wenig grauer Energie hergestellt werden ten realisieren kann, die dem Aspekt Ortsbild 3.5-Zimmer 3.0-Zimmer 3.5-Zimmer 100 m2 99.7 m2 99.8 m2 können. Holz eignet sich dazu vorzüglich. Die Rechnung tragen. Loggia 12.8 m2 680 000.– Loggia 13.7 m2 780 000.– Terrasse 83.0 m2 680 000.– tragenden Strukturen und die Böden sind Wohnung B4 Wohnung B5 jedoch aus Beton, auch aus Gründen der Erd- Nicht zuletzt kann das Projekt extrem viel bebensicherheit und der Statik. Die Heizanlage schneller realisiert werden als Bauten mit kon- ist eine Luft-Wärmepumpe, die das ganze Areal ventionellen Methoden. Die Baumethode ist von versorgt. der Tochtergesellschaft der Nest Interiors AG, Hochparterre 1. OG der Alu Limmat AG, in Zusammenarbeit mit dem 3.5-Zimmer 3.0-Zimmer 124 m2 77.8 m2 Die Isolationswerte der Hauswände (Gebäu- Architekten entwickelt worden und wird bereits Terrasse 6.2 m2 Reserviert Terrasse 36.6 m2 Reserviert dehülle) sind entsprechend dem Minergie in der Westschweiz mit Erfolg eingesetzt. Wohnung C6 Wohnung C7 Wohnung C8 Standard isoliert. Ein weiteres wichtiges Merkmal des Projektes ist die behinderten- und seniorengerechte Aus- EG 1. OG Maisonette führung, denn die Wohnungen sollen nicht nur 3.5-Zimmer 74.1 m2 3.5-Zimmer 91.3 m2 5.5-Zimmer 149.1 m2 für die heutigen Besitzer attraktiv sein, sondern Loggia 12.1 m2 525 000.– Loggia 14.2 m2 650 000.– Balkon 7.2 m2 850 000.– vielmehr auch für alle Käufer oder Mieter der Wohnungen. Umsetzung Die neuen Gebäude werden in Elementbauwei- se realisiert. Keller, Liftschächte und Treppen- häuser, sowie die Geschossböden werden in Beton ausgeführt. Die Aussenwände und Teile der Innenwände werden mit Holzelementen realisiert. Diese Bauweise ermöglicht es, dass die Bau- zeiten massiv reduziert werden können. Das Haus A muss zuerst für den Ersatzneubau vorbereitet. Dies bedeutet, dass der Abriss so erfolgen muss, dass die Grundmauern und der Keller bestehen bleiben müssen. Nach dem Aushub und der Vorbereitung der Fundamente, Treppenhäuser und Liftschächte der beiden Ge- bäude werden die Aussenmauern und ein Teil der Innenwände auf die Kellerdecke platziert. Der Boden der ersten Etage wird darauf hin be- toniert und für die Wände vorbereitet. Auf diese Weise wird das ganze Gebäude aufgebaut. _1. Bruttovolumen 3’911 m3 [3910.7m3] _2. Grundstücksfläche [GSF] 1‘559 m2 [1‘588.90 m2] _3. Gebäudegrundfläche [GGF] 541 m2 [540.80m2] _4. Bruttogeschossfläche [BGF] 1‘408 m2 _5. Nettogeschossfläche [NGF] 1‘316 m2 [1‘315.50 m2] _6. Vermietbare Fläche [VMF] 1‘324 m2 [1‘323.60 m2] _7. Bauweise: Unterkellerung: Massiv, Hochbau: Holz-Elementbau, partielle vorfabriziert _8. Parkierung: Ein Abstellplatz pro Wohnung auf Niveau Erdgeschoss 4
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