Reha-Atlas 2020 Die Teilhabeleistungen der Deutschen Rentenversicherung in Zahlen, Fakten und Trends - Deutsche Rentenversicherung
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Reha-Atlas 2020 Die Teilhabeleistungen der Deutschen Rentenversicherung in Zahlen, Fakten und Trends
Inhalt Vorwort....................................................................................3 Medizinische Leistungen zur Rehabilitation ...........................4 Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben.............................6 Aufwendungen für Reha-Leistungen .....................................8 Stationäre und ambulante Reha-Leistungen ........................10 Veränderung der Behandlungsschwerpunkte .....................12 Rehabilitanden nach Alter, Geschlecht und Indikationen...14 Präventionsleistungen..........................................................16 Kinderrehabilitation..............................................................17 Rehabilitation ausländischer Versicherter...........................18 2
Vorwort Prävention und Rehabilitation sind eine zentrale Aufgabe der Deutschen Rentenversicherung. Das Ziel dieser Maßnahmen: Jede und jeder Versi- cherte soll gesund und erwerbsfähig bleiben und so dauerhaft am ge- sellschaftlichen Leben teilhaben. Das hilft nicht nur den Betroffenen selbst, sondern senkt auch die Kostenbelastung der Beitragszahler. In diesem Reha-Atlas haben wir die wichtigsten aktuellen Daten und Fakten rund um das Thema Rehabilitation prägnant zusammengestellt. Damit steht Reha-Experten, Wissenschaftlern, Politik und Medien neben den bekannten Publikationen, vor allem dem jährlichen Reha-Bericht, ein weiteres übersichtliches Informationsmedium zur Verfügung. Ob die Zahl der Reha-Leistungen, die Veränderung bei den Behandlungs- schwerpunkten oder die Nutzung von Reha-Leistungen durch auslän- dische Versicherte: Hier finden Sie wichtige Fakten auf einen Blick. Neben dem Printprodukt bieten wir – wie beim Rentenatlas – den gesamten Reha-Atlas sowie die großformatigen Grafiken auch einzeln unter www.deutsche-rentenversicherung.de/rehaatlas zum Download an. Wir wünschen Ihnen aufschlussreiche Einblicke in die Welt der Rehabilitation. Ihre Deutsche Rentenversicherung 3
Neustart durch medizinische Reha Leistungen der Deutschen Rentenversicherung zur medizinischen Rehabilitation (im Jahr 2019) 526.055 Zahl der abgeschlossenen 527.957 Zahl der abgeschlossenen Leistungen für Frauen 200.180 Leistungen für Männer 215.041 (Anteile in %) Krankheiten von (Anteile in %) Krankheiten von Skelett/Muskeln/ Skelett/Muskeln/ Bindegewebe 37,9% 40,7% Bindegewebe 18,0% 22,2% 14,3% 16,9% 95.252 13,5% 117.077 11,6% Psychische 12,4% 5,2% Psychische Erkrankungen 3,8% Erkrankungen 3,0% 75.587 Krankheiten des 89.474 Kreislaufsystems Krebserkrankungen 61.410 sonstige 71.350 Erkrankungen Krebserkrankungen 27.234 65.280 Krankheiten des sonstige Kreislaufsystems 15.819 Erkrankungen 20.308 Krankheiten des Krankheiten des Verdauungssystems/ Verdauungssystems/ Stoffwechselkrank- Stoffwechselkrank- heiten heiten 4
Diese Reha-Leistungen Entwicklung sind besonders gefragt medizinischer Reha-Leistungen Die meisten medizinischen Reha- etwa 17 Prozent der abgeschlos- bilitationen werden aufgrund or- senen Reha-Leistungen aus, bei 2009 bis 2019 thopädischer Erkrankungen den Männern sind es 13,5 Prozent. (in 2-Jahres-Schritten) durchgeführt. Ihr Anteil liegt für Hier ist der Anteil der Reha-Leis- Frauen derzeit bei knapp 41 Pro- tungen bei den Frauen in den ver- zent, für Männer bei rund 38 Pro- gangenen Jahren leicht gesun- zent. ken, bei den Männern hat er sich 1.027.833 1.054.012 966.323 1.013.588 stabilisiert. 978.335 988.380 Ihnen folgen Leistungen wegen psychischer Erkrankungen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen rund 22 Prozent für Frauen und tragen zu mehr als 5 Prozent bei 18 Prozent für Männer. den Frauen und mehr als 14 Pro- zent bei den Männern zum Reha- Onkologische Erkrankungen ma- Geschehen bei. chen bei Frauen einen Anteil von Nachsorge 2009 2011 2013 2015 2017 2019 Das in der Rehabilitation Gelernte Darüber hinaus können die Ärzte mitnehmen in Alltag und Beruf bei Bedarf auch Rehabilitations- Die Zahl der von der Deutschen Rentenversicherung und so den Rehabilitationserfolg sport und Funktionstraining als erbrachten Leistungen zur medizinischen Rehabilita- auf Dauer absichern – das ist das ergänzende Leistungen verord- tion ist in den letzten zehn Jahren um rund 7,7 Prozent Ziel der Nachsorge. 2019 konnten nen. Sie müssen spätestens drei gestiegen. Wurden 2009 noch knapp 980.000 ent- 177.259 Nachsorgeleistungen ab- Monate nach der Rehabilitation sprechende Reha-Leistungen erbracht, waren es im geschlossen werden. Die Ange- beginnen und dauern in der Regel vergangenen Jahr bereits etwa 1.054.000. Dieser An- bote sind auf die jeweilige Indika- sechs Monate. stieg ist vor allem die Folge der demographischen Ent- tion abgestimmt. Sie finden auf wicklung. Sie führt dazu, dass die Generation der Empfehlung der Ärzte in den Babyboomer verstärkt in ein Alter (45 plus) kommt, in Reha-Einrichtungen wohnortnah dem Reha-Leistungen häufiger notwendig werden. und berufsbegleitend statt. 5
Mit Hilfen zurück in den Beruf Leistungen der Deutschen Rentenversicherung zur Teilhabe am Arbeitsleben (im Jahr 2019) 49.015 91.382 Zahl der Leistungen Leistungen zum für Männer (Anteile in %) 15.041 Erhalt oder 53,6% 43.913 Leistungen zum Erwerb eines 17,0% Erhalt oder Arbeitsplatzes Erwerb eines 11,0% Arbeitsplatzes Zahl der Leistungen 15.525 6,2% für Frauen (Anteile in %) Leistungen zur 5,2% 11.361 34,3% beruflichen Bildung 3,9% 1,7% Leistungen zur 25,9% 1,4% beruflichen Bildung 15,2% 6.676 6,8% 10.050 6,6% sonstige Leistungen sonstige Leistungen 5,7% 3.001 2,8% Leistungen im 2,7% 5.649 Eingangsverfah- Leistungen an ren und in der Arbeitgeber Berufsbildung 4.779 2.897 Leistungen im Ein- Leistungen an gangsverfahren und Arbeitgeber in der Berufsbildung 1.246 1.262 2.484 Rehabilitation 3.541 Rehabilitation Leistungen zur psychisch kranker 1.207 Leistungen zur 1.561 psychisch kranker Berufsvorbereitung Menschen Kfz-Hilfen Berufsvorbereitung Kfz-Hilfen Menschen 6
Großes Spektrum der Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben Neben den medizinischen Reha- rund 49.000 auf Männer und etwa Leistungen finanziert die Renten- 15.000 auf Frauen. In diese Leis- versicherung Leistungen zur tungsgruppe fallen zum Beispiel Teilhabe am Arbeitsleben (LTA) Hilfen zur Berufsausübung. – auch als „berufliche Rehabilita- tion“ bekannt. Zu den LTA zählen Große Bedeutung hatten auch Leis- Maßnahmen, die den bisherigen tungen zur beruflichen Bildung Arbeitsplatz erhalten sollen, aber (insgesamt knapp 27.000), von de- auch Aus- und Weiterbildungsan- nen mit rund 15.500 ebenfalls die gebote sowie beispielsweise tech- Mehrheit Männern zugute kam. nische Hilfen oder Geld für den Hierzu gehören vor allem Um- Arbeitgeber, damit dieser den Ar- schulungen, Fortbildungen und beitsplatz bedarfsgerecht umrüs- berufliche Anpassung. Auch eine ten kann. Eignungsabklärung und Arbeits- erprobung sowie Leistungen an Unter den mehr als 135.000 LTA, Arbeitgeber werden oft benötigt. die im Jahr 2019 abgeschlossen wurden, machten rund 64.000 Insgesamt entfielen mehr als Maßnahmen zum Erhalt oder Er- 91.000 LTA (67,5 Prozent) auf werb eines Arbeitsplatzes die Männer, knapp 44.000 (32,5 Pro- Mehrheit aus. Davon entfielen zent) auf Frauen. 7
Sinnvoll eingesetztes Geld Die Aufwendungen der Deutschen Rentenversicherung für Reha-Leistungen (im Jahr 2019) 6,91 Mrd. Euro 0,39 Mrd. insgesamt Sozialversicherungs- beiträge Durchschnittliche Kosten 0,85 Mrd. einer medizinischen Leistungen zur Teil- habe am Arbeitsleben Reha-Leistung (in Euro) (ohne Übergangsgeld 8000 7.324 und Sozialversiche- 7000 rungsbeiträge) 6000 5000 4000 4,49 Mrd. 3.164 3000 1,17 Mrd. Medizinische 1.784 Übergangsgeld Leistungen (ohne 2000 Übergangsgeld und Sozialversicherungs- 1000 beiträge) 0 stationäre ambulante stationäre Rehabilitation Rehabilitation Rehabilitation bei körper- bei körper- bei psychischen lichen Er- lichen Er- oder Abhängig- krankungen krankungen keitserkran- kungen 8
Geld für das Amortisation wertvollste Gut medizinischer Reha-Leistungen Die Gesundheit ist für die meisten sich bei konjunkturellen Krisen: (nach dem Modell der Deutschen Menschen mit zunehmendem Dann verzichten nicht wenige Ver- Rentenversicherung – für 2019) Alter das wertvollste Gut. Die sicherte auf eine wichtige Leistung 7000 Beitragseinnahmen (in Euro) Deutsche Rentenversicherung zum Erhalt der Erwerbsfähigkeit. setzt sich mit Präventions- und 6000 nicht gezahlte durchschnittliche 3.015 Reha-Leistungen dafür ein, dass Etwa zwei Drittel der Aufwendun- Kosten 2019 EM-Rente (in Euro) 5000 4.912 Euro ihre Versicherten gesund am Be- gen entfielen auf medizinische rufs- und gesellschaftlichen Reha-Leistungen, etwa 850 Millio- 2.412 4000 Leben teilnehmen können. Im nen auf Leistungen zur Teilhabe 1.809 Jahr 2019 gab die Deutsche Ren- am Arbeitsleben – vor allem Um- 3000 tenversicherung dafür etwa 6,91 schulungen (s. auch Seiten 6/7). 1.206 4.030 2000 Milliarden Euro (brutto) aus, rund Knapp ein Sechstel der Gesamt- 3.224 150 Millionen Euro mehr als 2018. kosten fiel für das während einer 603 2.418 1000 1.612 Da diesen Ausgaben auch Einnah- Reha-Leistung – nach dem Ende 806 men, z. B. aus Zuzahlungen der der Lohnfortzahlung – gezahlte 0 Versicherten, gegenüberstehen, Übergangsgeld an, etwa 394 Mil- 1 Monat 2 Monate 3 Monate 4 Monate 5 Monate beliefen sich die Nettoausgaben lionen für Sozialversicherungs- für Reha-Leistungen im Jahr 2019 beiträge für die Rehabilitanden. Eine Rehabilitation lohnt sich nicht nur für die erkrankten Ver- auf etwa 6,74 Milliarden Euro. sicherten; sie rechnet sich auch für die Gemeinschaft der Bei- Dies waren etwa 2,3 Prozent mehr Für eine einzelne stationäre tragszahler. Das ergibt sich aus dem sogenannten Amortisa- als im Jahr zuvor. medizinische Rehabilitation bei tionsmodell der Deutschen Rentenversicherung. Demnach körperlichen Erkrankungen betru- lagen die Aufwendungen für eine medizinische Reha-Leistung Neben der demographischen Ent- gen die direkten Behandlungskos- im Jahr 2019 durchschnittlich bei 4.912 Euro. wicklung beeinflusst auch die je- ten im Jahr 2019 im Schnitt 3.164 weilige wirtschaftliche Lage in Euro, für eine gleichartige ambu- Diesen Kosten werden als Nutzen die durchschnittlichen Bei- Deutschland die Kosten für Reha- lante Rehabilitation 1.784 Euro. tragszahlungen und die nicht gezahlten Erwerbsminderungs- Leistungen. Bei geringer Arbeits- Bei psychischen oder Abhängig- renten gegenübergestellt. Daraus ergibt sich ein Nutzen von losigkeit nehmen die Versicherten keitserkrankungen lagen die mitt- durchschnittlich 1.409 Euro pro Monat. Diese Zahlen machen häufiger eine solche Leistung in leren Kosten einer stationären deutlich, dass sich eine Rehabilitation schon dann bezahlt ge- Anspruch, da sie damit aus eige- Reha wegen der längeren Dauer macht hat, wenn die Versicherten durch die medizinische Re- ner Sicht ihren Arbeitsplatz nicht mit 7.324 Euro deutlich höher. habilitation etwa vier Monate länger arbeiten und Rentenbei- gefährden. Umgekehrt verhält es träge zahlen können. 9
Für jede(n) die richtige Lösung Stationäre und ambulante Reha-Leistungen für Erwachsene nach Diagnosegruppen (im Jahr 2019) Stationäre Rehabilitation Ambulante Rehabilitation Zahl der abgeschlossenen Zahl der abgeschlossenen Leistungen Leistungen 71.311 23,8% insgesamt 19,9% 437.597 Frauen insgesamt 11,7% Frauen 8,2% 37,1% 8,1% 4,4% 5,5% 70,7% 2,8% 2,9% 2,2% 2,7% 0,1% 0,1% 4,1% 2,8% 1,8% 8,4% 64,3% 3,0% 34,1% 8,7% 15,6% 9,9% 413.245 2,1% 18,6% 16,5% insgesamt Männer 90.964 insgesamt Männer Krankheiten von Psychische Krebs- sonstige Krankheiten des Krankheiten des Krankheiten des Skelett/Muskeln/ Erkrankungen erkrankungen Erkrankung Kreislaufsystems Verdauungssys- Nervensystems Bindegewebe tems/Stoffwech- selkrankheiten 10
Stationäre Rehabilitation vorn – aber ambulante Leistungen kommen Stationäre Rehabilitationen bilden beide Geschlechter auf orthopädi- Im ambulanten Bereich stieg die stationären Bereich – bei Frauen seit Jahrzehnten den Schwer- sche Behandlungen (Skelett, Zahl der Reha-Leistungen auch und Männern orthopädische Be- punkt der medizinischen Reha- Muskeln, Bindegewebe). Daneben 2019 weiter. Insgesamt finanzierte handlungen (etwa zwei Drittel Leistungen. Im Jahr 2019 wurden bildeten bei Frauen Reha-Leis- die Rentenversicherung mehr als aller Leistungen). für knapp 851.000 Frauen und tungen wegen psychischer und 162.000 Leistungen für Frauen und Männer Leistungen durchgeführt. Krebserkrankungen das Schwer- Männer. Das waren etwa 4.800 Das waren rund 18.000 oder 2 Pro- gewicht der Behandlungen, bei oder 3,0 Prozent mehr als 2018 zent mehr als im Vorjahr. Männern darüber hinaus auch und 25,7 Prozent mehr als 2013. Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die mit Abstand meisten stationä- Bei den ambulanten Leistungen ren Reha-Leistungen entfielen für dominierten – noch mehr als im Entwicklung von stationären und ambulanten Reha-Leistungen 2001 bis 2019 (in 3-Jahres-Schritten) 146.240 162.275 Die Zahl der abgeschlossenen Jahrhunderts noch etwa 93 Pro- 122.835 129.073 medizinischen Reha-Leistungen zent aller Reha-Leistungen auf 30.472 92.038 Ambulante für Erwachsene ist in den vergan- stationäre Behandlungen entfie- 60.557 Leistungen genen Jahren insgesamt bis auf len, waren es im Jahr 2019 nur 826.014 837.864 827.080 828.707 850.842 771.782 zuletzt mehr als eine Million ge- noch 81 Prozent. Im Gegenzug 702.122 Stationäre stiegen. Bemerkenswert ist dabei kletterten die Zahl und der Anteil 93 % Leistungen für die stetige Verlagerung von statio- ambulanter Leistungen in diesem 87 % Erwachsene 85 % 84 % 84 % 82 % 81 % nären hin zu ambulanten Leistun- Zeitraum auf etwa das Fünffache. gen: Während zu Beginn des 21. 12 % 13 % 15 % 15 % 8% 10% 3% 2001 2004 2007 2010 2013 2016 2019 (in Zahlen und Anteil in Prozent) 11
Vom Rücken zur Psyche Veränderung der Diagnosen bei medizinischen Reha-Leistungen/ Männer und Frauen insgesamt (von 2000 zu 2019) 2,6% Krankheiten von Skelett/ Krankheitsbilder bei Muskeln/ Bindegewebe Rehabilitanden ändern sich 2,9% Psychische Erkrankungen Die Bedeutung der Rehabilitation medizinischen Reha-Leistungen 8,3% 4,0% 2,0% Krebs- wächst – und sie verändert sich: aufgrund psychischer Erkrankun- erkrankungen Das geht aus Analysen der Deut- gen stieg von etwa 15,3 Prozent im sonstige schen Rentenversicherung über Jahr 2000 auf jetzt etwa 19,6 Pro- Erkrankungen die Krankheitsbilder der Rehabili- zent. Dies entspricht einer Zunah- 10,2% Krankheiten tanden hervor. Die Zahl der bei me um mehr als 75.000 Leistungen des Kreislauf- Erwachsenen insgesamt durch- oder rund 62 Prozent von 2000 bis systems geführten medizinischen Rehabi- 2019. 10,1% Krankheiten litationen stieg im Jahr 2019 auf 12,7% des Verdau- jährlich mehr als eine Million Dennoch dominieren bei Männern 41,8% 40,7% Maßnahmen, im Jahr 2000 waren und Frauen weiterhin orthopädi- ungssystems/ Stoffwechsel- es noch rund 800.000. sche Krankheiten, wenn auch der Anteil insgesamt leicht gesunken krankheiten Nach aktuellen Zahlen werden seit ist. Ebenfalls leicht gesunken ist Krankheiten der Jahrtausendwende wesentlich der Anteil der Krankheiten des 14,0% des Nerven- mehr psychische Erkrankungen Verdauungssystems/Stoffwech- systems diagnostiziert. Der Anteil der selkrankheiten. 15,8% 15,3% 19,6% 12
Für jede Diagnose die richtige Einrichtung Die Krankheitsbilder der jährlich Die Deutsche Rentenversicherung etwa eine Million Rehabilitanden selbst hat insgesamt 89 eigene sind vielfältig: Sie reichen von Herz- Reha-Einrichtungen: In 85 Einrich- Kreislauf-Erkrankungen über tungen werden Erwachsene statio- Muskel-Skelett-Erkrankungen bis när oder ambulant behandelt, vier zu psychischen Störungen – teil- Einrichtungen sind auf die speziel- weise auch mehreren Diagnosen len Reha-Bedürfnisse von Kindern gleichzeitig. Hierfür stehen der und Jugendlichen vorbereitet. Rentenversicherung eine Vielzahl von qualifizierten Reha-Einrich- In den Reha-Einrichtungen der tungen zur Verfügung. Die Leis- Deutschen Rentenversicherung tungen können sowohl in Ver- gibt es 17.830 Plätze für Erwach- tragseinrichtungen als auch in ei- sene und 675 Plätze für Kinder genen Kliniken der Rentenversi- und Jugendliche für die stationäre cherung durchgeführt werden. Behandlung. In etwa jeder dritten Einrichtung der Rentenversiche- Etwa 54.000 Plätze werden in rung werden nur Plätze für eine Reha-Einrichtungen belegt, mit Indikation vorgehalten. denen die Deutsche Rentenversi- cherung einen Vertrag geschlos- Die Reha-Einrichtungen sind re- sen hat. Rund 44 Prozent der gional nicht gleichmäßig verteilt Plätze für Erwachsene in den (s. Karte). Die meisten Plätze gibt eigenen Einrichtungen sind für es in Bayern und Baden-Würt- Patienten mit orthopädischen Er- temberg, es folgen Nordrhein- krankungen vorgesehen, etwa Westfalen und Hessen. Alle eige- 18 Prozent für psychisch Er- nen Reha-Einrichtungen nehmen krankte. 13 Prozent der Plätze an der Reha-Qualitätssicherung werden von Versicherten mit der Rentenversicherung teil und Herz-Kreislauf-Erkrankungen be- verfügen über ein zertifiziertes in- legt, 10 Prozent entfallen auf on- ternes Qualitätsmanagement. Orte mit Einrichtungen der Deutschen kologische Erkrankungen. Rentenversicherung 13
Reha-Bedarf hängt vom Alter ab Zahl der Rehabilitanden nach Altersgruppen, Geschlecht und Indikationen in der medizinischen Rehabilitation (im Jahr 2019) Krankheiten von Skelett/ Psychische Krankheiten des Krebs- Krankheiten des Verdauungssystems/ Muskeln/Bindegewebe Erkrankungen Kreislaufsystems erkrankungen Stoffwechselkrankheiten 140000 Frauen 140000 Männer 7.924 120000 120000 48.202 7.593 46.695 11.100 15.533 100000 100000 5.297 23.425 13.609 27.788 22.616 5.913 80000 19.718 80000 18.656 15.518 23.894 12.458 60000 60000 16.578 6.355 59.775 7.213 56.091 40000 14.397 45.006 40000 10.934 55.394 52.416 38.246 9.406 22.608 8.867 20000 5.645 7.467 2000 6.898 8.680 20.098 3.824 3.379 7.558 12.064 4.131 12.323 5.708 6.324 8.940 0 5.029 0 3.629 Unter 20 20 - 24 25 - 29 30 - 34 35 - 39 40 - 44 45 - 49 50 - 54 55 - 59 60 und älter Unter 20 20 - 24 25 - 29 30 - 34 35 - 39 40 - 44 45 - 49 50 - 54 55 - 59 60 und älter Durchschnittsalter der Rehabilitanden steigt Im Jahr 2019 lag das Durch- zu – in allen zentralen Diagnose- bensjahr, bei Frauen noch deutli- Bei psychischen Erkrankungen Anstieg etwa ab dem 38. Lebens- schnittsalter von Frauen, die eine gruppen. cher als bei Männern. Bei Krebs- verläuft der Anstieg der Reha- jahr festzustellen ist, setzt diese medizinische Rehabilitation abge- Daher werden mit höherem Alter erkrankungen beginnt der Leistungen mit dem Alter stetig, Entwicklung bei Frauen etwa zehn schlossen haben, bei 52,5 Jahren. mehr medizinische Reha-Leistun- altersbedingte Anstieg der Er- bei Männern ist diese Altersdyna- Jahre später und weniger ausge- Männer waren mit 52,1 Jahren gen in Anspruch genommen. Das krankungen bei Frauen etwa mit mik deutlich schwächer. Ebenfalls prägt ein. etwa gleich alt wie Frauen. Im gilt bis etwa Ende 50, danach dem 50. Lebensjahr, bei Männern unterschiedlich ist die altersab- Jahr 2010 waren Frauen durch- sinken die Zahlen wieder. Beson- etwa mit 56 Jahren. hängige Nutzung von Reha-Leis- Zur Altersgruppe 60 und älter ge- schnittlich 50,2 Jahre und Männer ders ausgeprägt ist der Anstieg tungen bei den Herz-Kreislauf- hören auch Rentnerinnen und 49,6 Jahre alt. Mit dem Alter bei Krankheiten des Bewegungs- Erkrankungen: Während hier bei Rentner, für die bei Neubildungen nimmt die Zahl chronisch Kranker apparats etwa ab dem 40. Le- den Männern ein kontinuierlicher Leistungen erbracht werden. 14
Zahl der Rehabilitanden nach Altersgruppen, Geschlecht und Art der Leistung zur Teilhabe am Arbeitsleben (im Jahr 2019) Leistungen zum Erhalt oder Leistungen zur Leistungen an Leistungen im Eingangsverfahren Kfz-Hilfen Erwerb eines Arbeitsplatzes beruflichen Bildung Arbeitgeber und in der Berufsbildung 20000 Frauen 20000 Männer 1.083 946 1.325 1.274 2.549 16000 16000 3.334 791 12000 12000 956 2.907 712 13.560 696 727 766 8000 574 551 8000 12.533 547 2.750 2.552 1.949 7.699 572 1.978 2.286 4000 4000 4.616 6.225 1.696 4.379 4.347 3.322 1.171 2.503 1.042 682 724 1.172 1.592 937 496 0 0 Unter 20 20 - 24 25 - 29 30 - 34 35 - 39 40 - 44 45 - 49 50 - 54 55 - 59 60 und älter Unter 20 20 - 24 25 - 29 30 - 34 35 - 39 40 - 44 45 - 49 50 - 54 55 - 59 60 und älter Im Bereich der beruflichen Reha- Jahren, von Männern bei 48,8 Jah- zung medizinischer Reha-Leistun- tion in den Arbeitsmarkt gefragt. Dauer sehr teuer sind, lag die bilitation (offiziell: „Leistungen zur ren. Frauen und Männer mit be- gen, mit dem Alter zusammen. Auch bei den Qualifizierungsmaß- Nutzungsrate im Jahr 2019 bei Teilhabe am Arbeitsleben“ – kurz: ruflichen Bildungsleistungen sind Aus- und Weiterbildungen – oft nahmen ist eine steigende Inan- Frauen mit 6,6 pro 10.000 Versi- LTA) sind Frauen und Männer im im Schnitt etwas jünger als alle Umschulungen genannt – nehmen spruchnahme mit zunehmendem cherten etwas unter der Rate des Schnitt wesentlich jünger als im Rehabilitanden mit LTA. bis zum Alter von 40 Jahren stetig Alter bis etwa zum 49. Lebensjahr Jahres 2010 (7,4), bei Männern Bereich der medizinischen Reha- zu, nach dem 45. Lebensjahr sinkt festzustellen. war sie mit 8,2 deutlich niedriger bilitation. Das Durchschnittsalter Die Nutzung einer bestimmten die Nutzung deutlich. In einer als im Jahr 2010 (10,8). von Frauen, die 2019 eine LTA ab- LTA-Form durch die jeweiligen etwas höheren Altersgruppe sind Bei beruflichen Bildungsleistun- geschlossen haben, lag bei 47,8 Versicherten hängt, wie die Nut- vor allem Leistungen zur Integra- gen, die aufgrund der langen 15
Prävention sichert Teilhabe Entwicklung der von der Rentenversicherung finanzierten Präventionsleistungen (von 2015 bis 2019) 12000 Höhe der Aufwen- 10.558 Zahl der dungen (in Euro) 10000 Anträge 8.572 Zahl der 7 Mio. 6,58 Bewilligungen 8000 7.255 7.277 6 Mio. 5,82 6.557 6.104 5 Mio. 6000 3,95 4.831 4 Mio. 4.240 3.854 2,67 4000 3 Mio. 1,89 2.034 2 Mio. 2000 1 Mio. 0 0 2015 2016 2017 2018 2019 2015 2016 2017 2018 2019 Prävention: Bevor Gesundheitsprobleme größer werden Seit 2017 ist die Prävention eine neuen Leistung profitieren konn- die Rentenversicherung etwa 6,6 Lebensstil anzunehmen und beitet dazu bundesweit mit mehr Pflichtleistung der gesetzlichen ten, waren es im Jahr 2019 be- Millionen Euro dafür auf, im Jahr damit chronischen Krankheiten, als 200 Präventionseinrichtungen Rentenversicherung. Seitdem ist reits 7.277. 2018 waren es 5,8 Millionen. Die Funktionsstörungen sowie der zusammen. die Zahl der bewilligten Leistun- mehrmonatige, teils alltags- und Reha-Bedürftigkeit vorzubeugen. gen stetig gestiegen. Während Die Kosten der Präventionsleis- berufsbegleitende Präventions- Das Präventionsprogramm hat 2015, im Jahr der Verabschiedung tungen sind mit der zunehmenden leistung der Rentenversicherung Es gilt der Grundsatz: Prävention seit kurzem einen eigenen Inter- des Präventionsgesetzes, 2.034 Zahl der Bewilligungen ebenfalls unterstützt die Versicherten, vor Rehabilitation vor Rente! Die netauftritt mit www.rv-fit.de. Frauen und Männer von dieser gestiegen. Im Jahr 2019 wendete einen gesundheitsförderlichen Deutsche Rentenversicherung ar- 16
Damit der Start gelingt Entwicklung der Kinderrehabilitation (von 2010 bis 2019) 90.000 Zahl der 80.000 78.538 Anträge 72.183 Zahl der abge- 70.000 67.207 schlossenen 61.167 63.050 Leistungen 58.845 57.763 60.000 53.779 56.130 54.452 50.000 40.000 34.233 32.103 31.384 33.421 30.919 30.812 31.354 30.819 32.757 29.815 30.000 0 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Die Zahl der Anträge auf Reha- Seit 2017 ist jedoch wieder ein An- Das lässt erwarten, dass die An- können. Der Vorteil: Sie können ternteil, vom 10. auf den 12. Ge- Leistungen für Kinder und Jugend- stieg zu verzeichnen: im Jahr 2017 tragszahlen bei der Kinder- und während der Rehabilitation in burtstag des Kindes angehoben. liche ist im letzten Jahrzehnt gegenüber dem Vorjahr um 1,3 Jugend-Rehabilitation auch in den ihrem sozialen Umfeld bleiben. Die Kosten der Begleitperson wer- zunächst gesunken – von etwa Prozent, 2018 um 3,1 Prozent und kommenden Jahren steigen. Zu- Zudem ist die 4-Jahres-Frist für den ebenfalls übernommen. Eine 78.500 im Jahr 2010 bis auf knapp im Jahr 2019 um weitere 2,9 Pro- dem dürfte der Aufwärtstrend die Wiederholung einer Kinder- Kinder-Rehabilitation kommt in 54.000 im Jahr 2016. Ursachen zent. Wesentlicher Grund für diese durch die Neuregelungen des Fle- Rehabilitation weggefallen. Auch Frage, wenn die beeinträchtigte dafür waren vor allem der Rück- Trendumkehr ist die seit 2011 stei- xirentengesetzes bedingt sein. hat die Deutsche Rentenversiche- Gesundheit eines Kindes sich ne- gang der Geburtenzahlen ab Ende gende Geburtenzahl, auch durch rung zum 1. Juli 2018 die Alters- gativ auf seine spätere Erwerbsfä- der 90er-Jahre und eine verbes- Zuwanderung bedingt: Sie wuchs Das Gesetz ermöglicht es, dass grenze für eine Begleitung der higkeit auswirken könnte. serte medizinische Versorgung bei in diesem Zeitraum von 663.000 auch Kinder und Jugendliche eine Kinder während der Rehabilita- bestimmten Krankheiten. auf 778.000. ambulante Rehabilitation erhalten tion, zum Beispiel durch einen El- 17
Reha-Nutzung und Herkunft Zahl abgeschlossener medizinischer Reha-Leistungen bei Versicherten mit ausländischer Staatsangehörigkeit nach Herkunftsland oder -kontinent (im Jahr 2019) 69.269 981.800 Ausländer Deutsche gesamt 1.090 Nieder- 5.853 2.343 lande Polen Russland 1.856 Österreich 1.110 2.272 1.541 Amerikani- Frankreich Rumänien sche Staaten 2.496 gesamt Kroatien 4.823 5.534 Serbien Asiatische 1.738 Staaten Bosnien- gesamt 1.141 Herzego- wina 16.449 2.306 Afrikanische Spanien Türkei Staaten 6.530 gesamt Italien 2.948 Griechen- land 18
Ausländer nutzen medizinische Reha-Leistungen seltener als Deutsche Medizinische Reha-Leistungen gen in Anspruch, bei Deutschen Sprachbarrieren und Informati- giöse oder kulturelle Barrieren Rentenversicherung informiert, der Rentenversicherung werden waren es rund 3,0 Prozent. Von onsdefizite sind häufig Gründe, oder ein unterschiedliches Krank- damit sie ihre Ansprüche, für die von ausländischen Versicherten knapp 6,2 Millionen ausländi- warum Versicherte mit ausländi- heitsverständnis spielen eine sie Beiträge gezahlt haben, effek- um zwei Drittel weniger in An- schen Versicherten haben 2018 scher Staatsangehörigkeit die Rolle. Dazu ist „Reha“ aus den tiver wahrnehmen können. spruch genommen als von Deut- rund 66.000 vom Reha-Angebot Reha-Leistungen der Rentenver- Ursprungsländern häufig nicht Gelingt es, ausländische Versi- schen. der Rentenversicherung Ge- sicherung seltener nutzen. Sie bekannt. Die Deutsche Renten- cherte stärker für die Reha-Leis- Rund 1,1 Prozent der Versicherten brauch gemacht, von 32,3 Millio- wissen teilweise zu wenig darü- versicherung reagiert darauf, tungen zu sensibilisieren, trägt mit einer ausländischen Staats- nen deutschen Versicherten ber, wie ihnen im Fall einer ge- indem sie ausländische Versi- dies dazu bei, dass sie länger im angehörigkeit nahmen im Jahr waren es rund 962.000. sundheitlichen Einschränkung cherte verstärkt in ihrer Mutter- Erwerbsleben bleiben und damit 2018 medizinische Reha-Leistun- geholfen werden kann. Auch reli- sprache über die Leistungen der auch im Alter besser versorgt sind. Die Nutzung medizinischer Reha-Leistungen Anteil der ausländischen durch deutsche/ausländische Versicherte Rehabilitanden steigt langsam (im 2-Jahres-Rhythmus, 2011 bis 2019) 962.355 981.800 Der Anteil der Versicherten mit schen Rentenversicherung lag er 928.584 945.252 909.903 ausländischer Staatsangehörig- 2019 bei 6,6 Prozent. Der Auslän- keit, die eine von der Rentenversi- deranteil an der Gesamtbevölke- 6,6% cherung finanzierte medizinische rung in Deutschland lag nach An- Zahl deutscher 6,4% Rehabilitanden Reha-Leistung abgeschlossen gaben des Statistischen Bundes- Zahl ausländischer haben, ist weiter unterdurch- amts im gleichen Jahr bei 12,5 6,1% Rehabilitanden schnittlich hoch (s. links). Nach Prozent. 5,8% 5,6% Anteil ausländischer den jüngsten Daten der Deut- im Vergleich mit deutschen Rehabili- tanden (in %) 53.717 56.997 62.502 65.327 69.269 2011 2013 2015 2017 2019 19
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