RENAISSANCE - Zürcher Hochschule der Künste
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31 Ist das fresh oder kann das weg? 32 Mythos Mann 59 Manifestos for Design Is this fresh or can it go? The myth of man AUSGABE 10 2021 ISSUE 10 2021 RENAISSANCE Zürcher Hochschule der Künste Zurich University of the Arts
Wenn Herr da Vinci singt Vergessen und wiederentdeckt, tot geglaubt und neugebo- ren: Dieses Zett präsentiert eine Renaissance à la ZHdK. Wir schwören Florenz ab und wenden uns stattdessen der Kulturstadt Ljubljana zu, bringen frischen Wind in Ge- sprächsklassiker wie „der Mann“ und beamen das Toni-Areal in Zeiten, in denen Säulen noch der Statik statt der Statistik dienten. Auf Herrn da Vinci verzichten wir zwar nicht, aber wir interpretieren ihn zeitgemäss. Kaum ein Zeitalter wird mehr mit einer Blütezeit von Kunst und Kultur in Verbindung gebracht als die Renaissance. Ein neues Zeitalter könnte die Welt derzeit gut gebrauchen. Alte Gewissheiten lösen sich auf und das „Weiter wie bisher“ wird von der Realität in Raten weggeschwemmt. Neue, auch lokale Lösungen für globale Herausforde- rungen wie soziale Gerechtigkeit, Digitalisierung, Pandemie, Klimawandel oder Biodiversität sind gefragt. Studie- rende, Forschende, Dozierende und Alumni der ZHdK arbeiten in kleinen und grossen Projekten, lokal und international vernetzt daran, mit Mitteln der Künste und des Designs die Welt so zu gestalten, wie sie sich diese wünschen. Tauchen Sie auf den nächsten Seiten in ihren Kosmos ein. Die Lage ist kreativ. Aus Einschränkungen sind schon immer neue, zukunftsträchtige Lösungen entstanden. Herr da Vinci könnte ein Lied davon singen. Caroline Süess, Hochschulkommunikation, Redaktionsleitung Zett EDITORIAL
Zett ist das Magazin der Zürcher Hochschule der Künste. Es wird von Studierenden der Visuellen Kommunikation gestaltet. Online ist Zett mit wöchentlich neuen Beiträgen auf www.zhdk.ch/zett zu finden. Zett is the magazine of Zurich University of the Arts and designed by some of our visual communication students. An online edition featuring new contributions is published weekly at www.zhdk.ch/zett.
What Mr da Vinci knows only too well Forgotten and rediscovered, believed dead and reborn: this issue of Zett presents a renaissance, ZHdK style. We renounce Florence and turn instead to the cultural city of Ljubljana, bring a breath of fresh air to conversational classics like “the man” and beam the Toni-Areal back to times when columns served statics instead of statistics. We do not, however, dispense with Mr da Vinci, but interpret him in a contemporary way. Few eras are associated more with a flourishing of art and culture than the Renaissance. The world could very well do with a new age at the moment. Old certainties are dissolving and “business as usual” is being swept away by reality. New, even local solutions to global challenges such as social justice, digitalization, pandemics, climate change or biodiversity are sought. ZHdK students, research- ers, lecturers and alumni are working on small and large projects, locally and internationally, to shape the world, through the arts and design, as they would like it to be. Delve into their cosmos on the following pages. The situation is creative. New, promising solutions have always emerged from constraints. Mr da Vinci knew this only too well. Caroline Süess, ZHdK University Communications, Lead Editor of Zett EDITORIAL
Impressum Inhalt Contents Zett ist das Magazin der Zürcher Hochschule der Künste und erscheint online auf www.zhdk.ch/zett sowie zweimal jährlich als Printausgabe. Fokus Focus Renaissance Mit leichtem Gepäck Sämtliche Beiträge wurden 2020/2021 erstmals auf www.zhdk.ch/zett publiziert und für die Printausgabe 20 leicht angepasst. HERAUSGEBERIN : Zürcher Hochschule der Künste Travelling light REDAKTION : Caroline Süess (Leitung), Gianna Bärtsch (Stv. Leitung), Tanzen auf Distanz 24 Dancing at a distance Lea Dahinden, Lea Ingber, Claudia Zellerhoff DANK AN : Martina Egli, Daniela Huser, Annina Maria Jaggy, Sophie Käser, Frederic Poppenhäger, Leona Veronesi, Christina Wallat, Lukas Zitzer DEUTSCHES LEKTORAT : Sprach-Check ÜBERSETZUNG UND ENGLISCHES LEKTORAT : Mark Kyburz GESTALTUNG : Samara Keller, Christian Knöpfel PAPIER : Lessebo Smooth White Novatech gloss FSC-zertifiziert, klimaneutral Renaissance: Fortschrittsmythos 28 ohne Fortschritt COVER: Nicola Genovese, „When the sky was full of creamy chainsaws“, 2020, Foto: Axel Crettenand DRUCK : Printlink AG Renaissance: A myth of progress AUFLAGE : 5000 without progress Ist das fresh oder kann das weg? COPYRIGHT : Der Nachdruck von Artikeln ist unter Quellenangabe gestattet. 31 Belegexemplare erwünscht. ISSN 2296-6021 Zürcher Hochschule der Künste Is this fresh or can it go? Toni-Areal, Pfingstweidstrasse 96 CH-8005 Zürich Telefon Redaktion + 41 43 446 44 20 Mythos Mann 32 The myth of man zhdk.kommunikation@zhdk.ch www.zhdk.ch Fotostrecke Photo spread 34 Imprint Nicola Genovese Zett is the official magazine of Zurich University of the Arts. It is published online at www.zhdk.ch/zett. A print edition appears twice a year. Paolo Bianchi, was ist das 46 All contributions were first published in 2020/2021 at www.zhdk.ch/zett and have been slightly adapted for Leonardo-Prinzip? the print edition. PUBLISHED BY : Paolo Bianchi, what is the Leonardo Principle? Zurich University of the Arts EDITORS : Caroline Süess (Lead), Home-X Gianna Bärtsch (Deputy Lead), Lea Dahinden, Lea Ingber, Claudia Zellerhoff 48 THANKS TO : Martina Egli, Daniela Huser, Annina Maria Jaggy, Sophie Käser, Frederic Poppenhäger, Leona Veronesi, Christina Wallat, Lukas Zitzer GERMAN COPY-EDITING : Sprach-Check TRANSLATION AND ENGLISH COPY-EDITING : Mark Kyburz DESIGN : Samara Keller, Christian Knöpfel PAPER : Lessebo Smooth White Novatech gloss FSC-certified and carbon-neutral COVER : Nicola Genovese, “When the sky was full of creamy chainsaws”, 2020, Photograph: Axel Crettenand PRINTED BY : Blockflöte Printlink AG NUMBER OF COPIES : 5,000 52 COPYRIGHT : Articles may be reprinted on condition that full acknowledgement of the Recorder source is given. We welcome specimen copies of reprinted articles. 16-mm-Steenbeck 54 16 mm Steenbeck ISSN 2296-6021 Zürcher Hochschule der Künste Toni-Areal, Pfingstweidstrasse 96 Renaissance-Toni CH-8005 Zürich Telephone ( Editorial Office ) + 41 43 446 44 20 70 zhdk.kommunikation@zhdk.ch www.zhdk.ch
Studierendenporträts Was ist … Student portraits What is … Sahili Albert, Design 10 Networking? 64 Dorian Büchi, Fine Arts 11 Jeanaine Jarret, Musik Music 56 Gion Treichler, Tanz Dance 57 Elay Leuthold, Design 58 Hingehen Where to go Ausstellung „Total Space“ 66 Exhibition “Total Space” Was macht … Spotlight on … Florian Bruggisser, Dozent Lecturer 6 Olaf Breuning, Multimediakünstler, 12 und District Five Quartet Olaf Breuning, multimedia artist, and District Five Quartet Aufgeschnappt Overheard Manifestos for Design 59
Programmieren als Designprozess Informatiker, Lichtkünstler, Kollektivgründer – Florian Bruggisser schaut gern über den Tellerrand. Als Wissenschaft- licher Mitarbeiter lehrt er im Interaction Design und forscht am Immersive Arts Space. Porträt eines Neugierigen. von Tessa Apitz WAS MACHT ... 6
Programming as design process Computer scientist, light artist, founder of an artist collec- tive: Florian Bruggisser likes to think outside the box. As a research associate, he teaches Interaction Design and researches at the Immersive Arts Space. A portrait of an inquisitive mind. Tessa Apitz Florian Bruggisser entwirft einen Prototyp, der der Natur eine neue Form der Kommunikation geben soll. Foto Photograph: Alan Maag. Florian Bruggisser designing a prototype to give nature a new form of communication. SPOTLIGHT ON … 7
„Ping“ – „Ping“ … Nacheinander wählen sich die Studierenden ins Themen findet Florian in Büchern, Podcasts und der politischen Zoom-Seminar „Physical Computing“ ein. Florian Bruggisser, im Debatte. „Ich habe keine klassische Designausbildung. Was mir ins Hemd und mit Apple Earphones, teilt seinen Bildschirm. Live Auge sticht, nehm ich mit.“ Ein wiederkehrendes Thema ist der Klima- schreibt er den Code für einen Schaltkreis, die Teilnehmenden ste- wandel, zum Beispiel bei „Silva“, einer Installation aus leuchtenden cken mit ihren analogen Toolkits nach. Wird die LED leuchten? Birkenstämmen. Wer die Hand ins Licht des Stammes hält, steht „Programmieren ist erst mal einfach Handwerk“, sagt Florian. „Das plötzlich im Dunkel, erlebt die Verletzlichkeit des Ökosystems und ist am Anfang nicht leicht und oft trocken. Doch selbst mit den Basics wie schnell ein Eingriff von aussen alles zum Einsturz bringen kann. kann man Tolles entwickeln.“ Er zeigt seine Installation „åben“: Tore Es gehe ihm jedoch nicht nur darum zu mäkeln. Menschen sollen im dunklen Wald beginnen zu leuchten, sobald ein Mensch in ihre auch einfach schöne Installationen erleben dürfen. Durch Ästhetik Nähe kommt. Mystisch und wunderschön. „Letztlich sind auch das wolle er die Betrachtenden auf Themen aufmerksam machen, für nur simple Schaltkreise.“ die sie vorher nicht empfänglich gewesen seien, erklärt er. Zwei Dinge haben all seine Projekte gemeinsam: Licht und Interaktion. „Das Licht ist mein Medium, kombiniert mit Sounds und Bewegun- gen entsteht ein Raum.“ Inspiration findet Florian beim Lichtkünstler „Programmieren ist erst mal Joanie Lemercier oder bei Olafur Eliasson. „Eliasson versteht es, mit einfach Handwerk.“ visueller Ästhetik Menschen anzulocken, er weckt Neugierde und erzählt dann die Story. Genau das will ich auch erreichen und meinen Studierenden vermitteln: Seht, das alles ist möglich mit kreativem Programmieren.“ Florian will den Studierenden die Freude am kreativen Coden ver- mitteln. „Programmieren ist ein Designprozess, den die Studieren- den durchleben, den ich begleite und an dessen Ende etwas entsteht, das ästhetisch oder gar künstlerisch sein kann – aber nicht muss. Interaction-Designerinnen und -Designer sind Schnittstellenmen- schen, sie bringen verschiedenste Gebiete zusammen: Technologie, Industrie, Design, Psychologie. Man muss in andere Welten hinein- schauen, Kontakte knüpfen.“ Der Blick über den Tellerrand ist ihm ebenso wichtig wie der Dialog mit den Studierenden: „Wenn sie et- was spannend finden, mache ich gern einen Switch im Unterricht und gehe darauf ein.“ „Interaction-Designerinnen und -Designer sind Schnittstellenmenschen.“ Florian ist in einer Lehrerfamilie aufgewachsen. „Schule war für mich Frust, mein Interesse wurde nicht geweckt.“ Das änderte sich mit seiner Ausbildung zum Informatiker. „Ab diesem Zeitpunkt musste ich nicht mehr lernen – ich sog buchstäblich alles auf.“ Es folgte ein Bachelorstudium der Informatik an der Fachhochschule Nordwest- schweiz. Den Weg zum Design fand er über Bekannte, mit denen er erste einfache Projekte umsetzte. „Wir haben auf Partys einen Bea- mer aufgestellt und Sachen an die Wand projiziert“, erinnert er sich. Ihre Arbeit machte die Runde, es folgten Aufträge für Ausstellungen und Festivals. 2015 gründeten sie das Kollektiv bildspur, das inter- aktive Lichtlösungen und Installationen entwickelt. Beim Lichtkunst- festival im „Zauberwald Lenzerheide“ trafen sie auf Interaction- Design-Studierende. Florian schrieb sich für den Master ein. „Als ich das erste Mal durchs Toni-Areal ging, eröffnete sich mir eine neue Welt.“ 2019 erhielt er für seine Masterarbeit „Deep Vision“ den Förderpreis des Departements Design. Seine Ausgangsfrage: Wie nimmt eine Maschine ihre Umgebung wahr? „Die Gesichtserkennung beim iPhone oder den autonom fahrenden Tesla finden die einen span- nend, die anderen beängstigend. Ich möchte eine bessere Vorstel- lung davon geben, wie diese Maschinen sehen.“ Seine Studierenden ermutigt Florian, sich auf neue Technologien einzulassen. „Sie sollen sich aber im Klaren sein, was deren Einsatz bedeuten kann.“ Seit FLORIAN BRUGGISSER 2019 lehrt Florian an der ZHdK. Der Wechsel vom Studenten zum Florian Bruggisser (florian.bruggisser@zhdk.ch) ist Wissenschaft- Lehrer fiel ihm leicht. „Mir wurde von Anfang an freie Hand gelassen, licher Mitarbeiter im Departement Design und im Departement das schätze ich sehr.“ Im Toni „wetzt“ er zwischen zwei Bereichen Darstellende Künste und Film der ZHdK. Er lehrt im Bereich Inter- hin und her. Im disziplinenübergreifenden Immersive Arts Space ist action Design und forscht am Immersive Arts Space. Als freier Florian an einem Forschungsprojekt beteiligt, bei dem 3D-Model- Künstler realisiert er Projekte und Installationen in einem interdis- lierungen von Menschen für Filme und Games geschaffen werden. ziplinären Team. Im Interaction Design liegt sein Fokus auf der Lehre. „Mit acht wollte www.bildspur.ch ich Lehrer werden, später Game Designer. Heute bin ich nah an einer Kombination aus beidem“, lacht er. An der ZHdK schätzt er die Inter- TESSA APITZ disziplinarität und die Hands-on-Mentalität. „Als ich das erste Mal Tessa Apitz (post@tessa-apitz.de) lehrt und forscht nicht, schaut aber durchs Toni-Areal ging, eröffnete sich mir eine neue Welt.“ Wenn er beim Texteschreiben, Konzeptedenken und Strategienentwickeln eine Idee habe, brauche er die Leute nicht lange zu überzeugen. auch gern über den Tellerrand. WAS MACHT ... 8
“Ping” — “Ping” ... one after another, students dial into the Zoom Placing their hand into the light inside the trunk leaves viewers seminar on “Physical Computing.” Florian Bruggisser, wearing a suddenly shrouded in darkness. They experience the vulnerability shirt and Apple earphones, shares his screen. Live he writes the of the ecosystem and how quickly an outside intervention precipi- code for a circuit, while the seminar participants plug in their analog tates collapse. But he doesn’t merely want to criticize. People toolkits. Will the LED light up? “Programming is first and foremost should also be allowed to experience beautiful installations. a craft,” he says. “It’s not easy at first and often dry. But even the Through aesthetics, he wants to draw viewers’ attention to issues basics enable developing great things.” He shows the students his they were previously unaware of, he explains. All his projects have installation “åben”: gates in a dark forest start glowing as soon as two things in common: light and interaction. “Light is my medium, someone approaches. Mystical and beautiful. “In the end, even and its combination with sounds and movements creates spaces.” these are just simple circuits.” Florian finds inspiration in the light artist Joanie Lemercier or in the works of Olafur Eliasson. “Eliasson knows how to attract people with visual aesthetics. He arouses curiosity and then tells the story. This is exactly what I want to achieve and convey to my students: Look, “Programming is first and foremost a craft.” this is what creative programming makes possible.” Florian wants to convey the joy of creative coding to students. “Programming is a design process that the students go through, that I support and whose outcome can be aesthetic or even artistic — but doesn’t need to be.” “Interaction designers are interfacers and bring together the most diverse fields: technology, industry, design, psychology. You need to look into other worlds and make contacts.” Thinking outside the box is as important to him as exchanging ideas with students: “If they find something exciting, I like to flip the classroom, and go for it.” “Interaction designers are interfacers.” Florian grew up in a family of teachers. “School frustrated me; it wasn’t able to awaken my interest.” That changed when he trained to become a computer scientist. “From that point on, I didn’t have to swot any- more — I literally soaked in everything.” Next, he did a bachelor’s degree in computer science at the University of Applied Sciences and Arts Northwestern Switzerland. He found his way to design through some acquaintances, with whom he implemented his first simple projects. “We set up a beamer at parties and projected things onto the wall,” he recalls. Their work made the rounds, and was fol- lowed by commissions for exhibitions and festivals. In 2015, they founded the “bildspur” collective, which develops interactive lighting solutions and installations. At the light art festival “Zauberwald Lenzerheide,” they met some interaction design students. Soon afterwards, Florian enrolled for a master’s degree at ZHdK. “When I walked through the Toni-Areal for the first time, a new world opened up to me.” In 2019, he received the advancement award of the Department of Design for his master’s thesis “Deep Vision.” His initial question was: How does a machine perceive its environment? “Some people find the iPhone’s face recognition feature or the self-driving Tesla exciting, others frightening. I want to give a better idea of how these machines see.” Florian encourages his students to engage with new technologies. “But they need to realize what using technology can mean.” Florian has been teaching at ZHdK since 2019. He found the transition from student to teacher easy. “I was given a free hand from the outset, which I have really appreciated.” At the Toni-Areal, he “scuttles” back and forth between research and teaching. At the interdisciplinary Immersive Arts Space, Florian is involved in a re- search project that creates 3D models of people for films and FLORIAN BRUGGISSER games. At the Specialization in Interaction Design, he focuses on Florian Bruggisser (florian.bruggisser@zhdk.ch) is a research teaching. “When I was eight, I wanted to become a teacher, later a associate at the Departments of Design and Performing Arts and game designer. Today, I’m close to combining both,” he laughs. At Film at ZHdK. He teaches Interaction Design and researches at the ZHdK, he appreciates the interdisciplinary approach and the hands- Immersive Arts Space. As a freelance artist, he realizes projects on mentality. “When I walked through the Toni-Areal for the first and installations in an interdisciplinary team. time, a new world opened up to me.” If he has an idea, he doesn’t www.bildspur.ch need long to convince people. Florian finds his themes in books, podcasts and political TESSA APITZ debate. “I have no classical design training. I embrace whatever Tessa Apitz (post@tessa-apitz.de) doesn’t do any teaching or catches my eye.” One of his recurring themes is climate change, for research, but likes to think outside the box when writing texts, de- example, in “Silva,” an installation made of illuminated birch trunks. veloping concepts and devising strategies. SPOTLIGHT ON … 9
Sahili Albert Sahili Albert Trends und Kulturen Questioning trends and hinterfragen cultures Sahili Albert, geboren in Mexiko, analysiert die Schweizer Gesell- Sahili Albert, born in Mexico, analyzes Swiss society from a trends schaft durch eine Trendlinse. Und sie versucht, das Rätsel ihrer perspective. She is also trying to solve her own identity puzzle. eigenen Identität zu lösen. Fotos Photographs : Regula Bearth Frederic Poppenhäger: Was inspiriert dich? Frederic Poppenhäger: What inspires you? Sahili Albert: Ich ziehe meine Inspiration seit jeher aus meinem Sahili Albert: I think my inspiration has always come directly from kulturellen Hintergrund, der mexikanisch, dominikanisch und my cultural background, which is Mexican, Dominican and Swiss. schweizerisch ist. Ich hinterfrage etablierte Ideologien, habe aber I am questioning established ideologies while admiring and re- trotzdem grossen Respekt vor Traditionen und über Generationen specting traditions and age-old customs. I am also inspired by long überlieferten Bräuchen. Zudem inspirieren mich lange Gespräche conversations with people in my surroundings about how we ap- mit Menschen aus meinem Umfeld zum Thema, wie wir mit unserer proach our identity and how we might confront the blind spots in it. Identität und der Konfrontation mit Unbekanntem umgehen. How has staying and studying in Zurich influenced your art? Wie prägen das Leben und das Studium in Zürich deine Kunst? I consider art and design a kind of conversation. Here in Zurich, I am Ich betrachte Kunst und Design als eine Art Zwiegespräch und stelle more aware and conscious of the visual choices I make than when fest, dass ich meine visuellen Entscheidungen hier in Zürich viel I studied visual arts in the Dominican Republic. The aesthetics are bewusster fälle während meines Studium der visuellen Künste in different. Colours and concepts are constantly evolving, as der Dominikanischen Republik. Die Ästhetik ist eine andere, die reflected in my practice. Talking about ethnical origin has become Farben und Konzepte sind hier in stetem Wandel, und das schlägt crucial since living here, because I have experienced things I only sich in meiner künstlerischen Arbeit nieder. Das Thema ethnische read about before. And as an Afro-Latina, I feel the need to become Herkunft ist für mich zentral geworden, seit ich hier lebe, da ich vocal about this. I have become more aware and somehow also diesbezüglich mit vollkommen neuen Problemen konfrontiert wurde, more proud of who I am and where I come from and about the issues die ich nur vom Hörensagen kannte. Als Afrolatina will ich mich I want to talk about. dieser Problematik aktiv stellen. Ich bin selbstbewusster geworden und stolz auf meine Herkunft. FREDERIC POPPENHÄGER FREDERIC POPPENHÄGER Frederic Poppenhäger (frederic.poppenhaeger@zhdk.ch) ist Kom- Frederic Poppenhäger (frederic.poppenhaeger@zhdk.ch) is respon- munikationsverantwortlicher des Departements Design der ZHdK. sible for communications at the Department of Design at ZHdK. STUDIERENDENPORTRÄT 10
Dorian Büchi Dorian Büchi Im Spannungsfeld zwischen Where design and sculpture Design und Skulptur meet Traditionelle Techniken modern interpretiert: Dorian Büchi, Student Applying traditional techniques to a contemporary context: Master im Master Fine Arts, lässt sich für seine künstlerische Praxis of Fine Arts student Dorian Büchi draws inspiration for his von der Natur und der überlieferten Handwerkskunst inspirieren. artistic practice from nature and traditional craftsmanship. Lukas Zitzer: Welches sind deine aktuellen Projekte? Lukas Zitzer: What are your current projects? Dorian Büchi: Zurzeit arbeite ich an einer Serie von Holzskulpturen, Dorian Büchi: I am currently working on a group of wooden sculp- die von traditionellen Kanupaddeln inspiriert sind. Sie stellen Objekte tures inspired by traditional canoe paddles. They represent objects dar, die zwar als nützliche Werkzeuge erscheinen, aber so konstru- that may appear to be useful tools, but are constructed such that iert sind, dass sie dem Widerstand des Wassers nicht standhalten they cannot withstand the resistance of water and are therefore und daher nutzlos sind. Ich strebe etwas zwischen Design und useless. I am aiming for something between design and sculpture. Skulptur an. Ich habe eine tiefe Verbindung zu Objekten und Werk- I have a deep connection with objects and tools and the meaning zeugen sowie deren Bedeutung. Für einige meiner neusten Arbeiten they convey. For some of my latest sculptural works, I have been habe ich Holz aus dem Garten meines Grossvaters benutzt. Ich using wood from my grandfather's garden. I try, whenever I can, to versuche, wenn immer möglich, Materialien nachhaltig zu nutzen. use materials sourced in a circular way. Welchen Wert hat das Handwerk in deiner Kunst? What value does craft have in your art? Handwerk ist für mich nicht nur Mittel zum Zweck, sondern vielmehr Craftsmanship is not only a means to an end for me, but also an integraler Bestandteil meiner Praxis. Ich mag es, traditionelle Tech- integral part of my practice. I like to explore traditional techniques niken und Medien zu erforschen und sie in einem zeitgenössischen and media and to apply them to a contemporary context. I try to do Kontext anzuwenden. Ich versuche, so viel wie möglich allein zu as much as I can on my own to gain as much know-how as possible. machen, um möglichst viel Know-how zu sammeln. Je genauer ich The more I understand a material and a technique, the more I can ein Material oder eine Technik verstehe, desto besser kann ich sie use it to interpret my ideas. zur Interpretation meiner Ideen nutzen. WEITERLESEN READ MORE Die kompletten Interviews demnächst auf The full interviews will soon be available at zett.zhdk.ch/studierendenportraet zett.zhdk.ch/student-portrait LUKAS ZITZER LUKAS ZITZER Lukas Zitzer (lukas.zitzer@zhdk.ch) ist Kommunikationsverant- Lukas Zitzer (lukas.zitzer@zhdk.ch) is responsible for communica- wortlicher des Departements Fine Arts der ZHdK. tions at the Department of Fine Arts at ZHdK. STUDENT PORTRAIT 11
Die Kunst, das Virus und was wir damit machen Nur noch im Proberaum oder im Atelier arbeiten? Nein, so haben sich die Musiker Vojko Huter und Tapiwa Svosve des District Five Quartet und Multimediakünstler Olaf Breuning ihr Schaffen nicht vorgestellt. Wie geht Kunst mit Corona? Die Träger der 2020 verliehenen Ehrentitel „Companion ZHdK“ und „Honorary Companion ZHdK“ berichten im Interview. von Lea Dahinden Art, the virus and what we do with it Should we now only be working in our rehearsal rooms and workshops? No. That’s not how Vojko Huter and Tapiwa Svosve of the District Five Quartet and multimedia artist Olaf Breuning imagined working. How is art coping with the coronavirus? An interview with the recipients of the 2020 honorary titles “ZHdK Companion” and “ZHdK Honorary Companion.” Lea Dahinden WAS MACHT … 12
Das Jazzensemble District Five Quartet widmete sich während der schwierigen Zeit dem Tüfteln und Experimentieren. Nun ist es Träger des Ehrentitels „Companion ZHdK“ 2020. Von links: Paul Amereller, Xaver Rüegg, Tapiwa Svosve und Vojko Huter. Foto Photograph: Simon Zangger. The jazz ensemble District Five Quartet devoted itself to tinkering and experimenting during this difficult time. They were awarded the 2020 honorary title of “ZHdK Companion.” From left: Paul Amereller, Xaver Rüegg, Tapiwa Svosve and Vojko Huter. Er setzt sich mit der Welt kreativ auseinander: Multimediakünstler Olaf Breuning trägt den Ehrentitel „Honorary Companion ZHdK“ 2020. Dealing creatively with the world: The recipient of the 2020 “ZHdK Honorary Companion,” multimedia artist Olaf Breuning. SPOTLIGHT ON … 13
Lea Dahinden: Tapiwa Svosve: Was heisst Kunst machen für euch? Musik zu machen ist für mich die Definition von Freiheit. Wenn wir ein Konzert spielen, habe ich das Gefühl, im freien Fall und komplett offen zu sein. Dieses Gefühl habe ich sonst nie, das ist unbezahlbar. Olaf Breuning: Meine Kunst erlaubt es mir, mich mit der Welt kreativ auseinanderzusetzen. Kunst zu machen ist Freude und Freiheit. Niemand gibt mir vor, was ich tun soll. Ich weiss, wie glücklich ich mich schätzen kann und dass das auch egoistisch rüberkommen mag. Aber immerhin kann ich mit meiner Kunst anderen etwas mitgeben, das hoffentlich auch ihr Leben bereichert. Könnt ihr Corona etwas Gutes abgewinnen? Vojko Huter: Corona hat uns Extrazeit gegeben. Wir hatten mehr Gelegenheit, uns auszutauschen und nachzudenken. Wir konnten experimentieren und tüfteln. Vor einem Jahr haben wir angefangen, ein Album aufzunehmen. Es soll 2021 rauskommen, darauf bin ich schon sehr gespannt. Olaf Breuning: Ich persönlich freue mich, nicht mehr ständig reisen zu müssen, die letzten zwanzig Jahre war ich viel unterwegs. Corona zwingt uns, über ganz Grundlegendes nachzu- denken – auch darüber, wie wir Probleme gemeinsam lösen wollen. Ich hoffe wirklich, dass wir daraus eine Lehre ziehen und uns besser auf das vorbereiten, was kommen wird. Ich bin optimistisch, ich glaube, wir lernen langsam. Und was hat Corona verhindert? Vojko Huter: Wenn wir zusammen spielen, haben wir die Zeit unseres Lebens. Diese Spielfreude möchten wir mit dem Publikum teilen. Keine Auftritte zu haben, war für uns entspre- chend schwierig. Olaf Breuning: Wir sind soziale Wesen. Andere Leute nicht mehr so oft und unbekümmert sehen zu können, fällt uns schwer. Aber das Gute ist: Das wird nicht für immer so bleiben! Auf welche Erfahrungen aus eurer ZHdK-Zeit Tapiwa Svosve: konntet ihr zurückgreifen? Im Toni-Areal konnten wir so richtig „abnerden“. Wir hatten alle Möglichkeiten, Dinge auszuprobieren. Da waren Leute, die gesehen haben, was wir machen, verstanden haben, was wir machen – und uns dann wertvolle Inputs gegeben haben. Olaf Breuning: Die fünf Jahre an der ZHdK haben mein Leben sicherlich beeinflusst. Unsere Dozie- renden haben uns immer wieder angespornt, neue Ideen zu entwickeln. Das hat mich all die Jahre begleitet: Meine Kunst bleibt nie dieselbe. Was bedeutet der Ehrentitel der ZHdK für euch? Vojko Huter: Der „Companion ZHdK“ ist eine grosse Ehre, wir schätzen es sehr, dass die ZHdK uns schätzt. Tapiwa Svosve: Er ist ein Zeichen dafür, dass unsere Arbeit zur Kenntnis genommen und anerkannt wird. Diesen Preis nehmen wir sehr gerne an. Olaf Breuning: Der „Honorary Companion ZHdK“ ehrt mich. Es ist ein schönes Gefühl, wenn deine Vergangenheit zurückkommt und dich in den Arm nimmt. EHRENTITEL DER ZHDK Die ZHdK verleiht einmal pro Jahr die Ehrentitel „Honorary Companion ZHdK“ für langjährige Verdienste und „Companion ZHdK“ für herausragende Leistungen in jungen Jahren. Die ZHdK-Ehrentitel sind mit keiner finanziellen Zuwendung verbunden. Alle Angehörigen der ZHdK können Preisträgerinnen und Preisträger vorschlagen. Die Hochschulleitung, beraten von einem Ausschusskomitee, entscheidet dann über die Vergabe. LEA DAHINDEN Lea Dahinden (lea.dahinden@zhdk.ch) ist Projektleiterin in der Hochschulkommuni- kation der ZHdK. WAS MACHT … 14
Lea Dahinden: Tapiwa Svosve: What does making art mean to you? For me, making music is the definition of freedom. If we play a concert, I feel as if I’m free-falling and completely open. I never have this feeling otherwise. It’s priceless. Olaf Breuning: I try to engage with the world I’m living in … my work is a way of going through this life with pleasure, with the freedom of no one telling me what do. I know this is really fortunate and a little selfish. But ultimately, I produce things other people might also enjoy. And perhaps they see something in it that enriches their life. Is there anything good about the coronavirus Vojko Huter: crisis? The coronavirus has given us extra time. We had more opportunities to exchange ideas and to reflect. We were able to experiment and tinker. A year ago, we began to record an album. It’s due to come out in 2021, and I’m very much looking forward to it. Olaf Breuning: Personally, I’m happy to stay put and not have to travel. In the last 20 years I’ve been travelling a lot. The current crisis has a lot of potential to make us reflect on how we live. It can only be challenged with international collaboration. I really hope we’ll learn a lesson from it and will be able to prepare better for the future. I feel positive. I do believe that we are learning, slowly. What has the coronavirus hampered? Vojko Huter: When we play together, we have the time of our lives. We want to share this joy in playing with our audience. To be unable to perform was difficult. Olaf Breuning: We are social animals. Not seeing people like before is sometimes difficult. But the good thing is: it’s not for ever! What experiences were you able to draw on from Tapiwa Svosve: your time at ZHdK? At Toni Campus, we could just be nerds. We had every opportunity to experiment. There were people there who saw what we did, understood it, and gave us valuable input. Olaf Breuning: Of course, those five years at ZHdK influenced my work. Our teachers challenged us to come up with different ideas all the time. This is something that has stayed with me until today: my work never stays the same. What does the ZHdK honorary award mean to you? Vojko Huter: The “ZHdK Companion” is a great honour. We’re really proud to be appreciated at ZHdK. Tapiwa Svosve: It’s a sign that people have taken note of our work and value it. We are delighted to accept this prize. Olaf Breuning: I’m honoured! It’s so nice when your past comes back and gives you a big hug! ZHDK HONORARY TITLES Once a year, ZHdK awards the titles “ZHdK Honorary Companion” for many years of service and “ZHdK Companion” for outstanding achievements at a young age. The ZHdK honorary titles are not tied to any financial support. ZHdK staff and students may propose people for the awards. The University Board decides on allocating these titles, assisted by an advisory committee. LEA DAHINDEN Lea Dahinden (lea.dahinden@zhdk.ch) is a project manager at ZHdK University Communications. SPOTLIGHT ON … 15
Fokus Renaissance Renaissance im Jahr 2021: Auf den folgen- den Seiten stellen wir Bisheriges infrage, skizzieren neue Ansätze und hauchen alten Ideen neues Leben ein. So steht die Wie dergeburt der Männlichkeit im Zentrum von Nicola Genoveses Schaffen. In der Bild strecke auf Seite 34 wirft der Künstler dem traditionellen Bild des Mannes ein neues Kleid über und bricht mit Mustern, Stereoty- pen und Klischees. Zurück zu Altbewährtem: Zwei Film- studierende verschreiben sich dem analogen Filmschnitt und bearbeiten einen ganzen Streifen manuell, bis ihnen eine unerwartete Tücke den Weg versperrt – neue Ideen sind gefragt (Seite 54). Auch die oft unterschätzte Blockflöte erlebt eine Re naissance und wird von Musikdozent Andreas Böhlen kurzum zum Lieblingsstück erklärt (Seite 52). Ein Virus zwingt uns ein „New Normal“ auf: Die ZHdK wechselt vom Präsenzunterricht zur digitalen Wissensver- mittlung. Doch nicht alles kann an einer Kunst- und Designhochschule ins Digitale verlagert werden, so die Vorsitzende des Digitalrats Susanne Schumacher auf Seite 48. FOKUS RENAISSANCE 16
Wie gelingt es zum Beispiel in Zeiten von Corona, gemeinsam zu tanzen – trotz „Physical Distancing“? Von Hürden, Wandel und nächtlichen Zoom-Sessions zwischen Kanada und der Schweiz erzählt der Artikel auf Seite 24. Ganz anders geplant war auch die Fine-Arts-Studienreise nach Ljubljana. Trotz der widrigen Um stände haben die Dozierenden Sadie Plant und Rico Scagliola an ihrem Vorhaben festgehalten. Abreise auf Seite 20. Er gilt als die Leuchtfigur der Renais sance: Leonardo da Vinci. Seine Kunst und seine Lehren sind uns bis heute Vorbild. Dozent Paolo Bianchi erklärt das zeitlos gültige Leonardo-Prinzip auf Seite 46. Einen Blick zurück wirft Kunst- und Kulturwis senschaftlerin Sigrid Adorf. Sie hinterfragt, wie die ewige Geschichte des Neube- ginns neu erzählt werden könnte, hält fest, was noch immer gilt, und entstaubt alte Vorstellungen (Seite 28). Was muss weg? Was darf bleiben? Was erlebt eine Renaissance? Fragen über Fragen – auf Seite 31 gibt es Antworten zum Kleben. von Gianna Bärtsch WEITERE BEITRÄGE ZUM THEMA RENAISSANCE zett.zhdk.ch/renaissance GIANNA BÄRTSCH Gianna Bärtsch (gianna.baertsch@zhdk.ch) ist Projektleiterin in der Hochschulkommunikation der ZHdK und stellvertretende Redaktionsleiterin von Zett. FOCUS RENAISSANCE 17
Focus Renaissance A renaissance in 2021: what follows ques tions the past, outlines new approaches and breathes new life into old ideas. Thus, for instance, the rebirth of masculinity lies at the heart of Nicola Genovese’s work. He redresses the traditional image of man and breaks with prevailing patterns, stereotypes and clichés. The photo gallery showing some of his work begins on page 34. Back to the tried and tested: two ZHdK film students edited a whole film manually until some unexpected trickery blocked their progress — and called for new ideas (page 54). The often underesti- mated recorder is also experiencing a renaissance and is declared a favourite by music lecturer Andreas Böhlen (page 52). A virus is imposing a “new normal” on us: amid the pandemic, ZHdK has tran sitioned from classroom teaching to digital knowledge transfer. But not everything can be moved online at an art and design university, says Susanne Schumacher, Chair of the Digital Council (page 48). For instance, how to dance together in times of corona — despite “physical distancing”? An interview about obstacles, the transformation of dancing and nightly FOKUS RENAISSANCE 18
Zoom sessions between Canada and Switzerland (page 24). The fine arts study trip to Ljubljana was also planned com pletely differently. Despite the adverse cir- cumstances, lecturers Sadie Plant and Rico Scagliola stuck to their plan. Their journey begins on page 20. He is regarded as the luminous figure of the Renaissance: Leonardo da Vinci. His art and teachings have remained exem- plary to this day. Lecturer Paolo Bianchi explains the timeless Leonardo Principle on page 46 while art and culture researcher Sigrid Adorf takes a look back. She explores how the eternal story of a new beginning could be told afresh, as well as captures what is still valid and dusts off old ideas (page 28). What has to go? What can stay? What is experiencing a renaissance? Questions, nothing but questions — enjoy sticking your answers (page 31). Gianna Bärtsch FURTHER CONTRIBUTIONS ON RENAISSANCE zett.zhdk.ch/en/renaissance GIANNA BÄRTSCH Gianna Bärtsch (gianna.baertsch@zhdk.ch) is a project manager at ZHdK University Communications and Deputy Lead Editor of Zett. FOCUS RENAISSANCE 19
Mit leichtem Gepäck Während des Lockdowns fand das Leben hauptsächlich auf und vor den Bildschirmen statt. Die Schweiz blieb zu Hause. Gereist wurde aber trotzdem, wenn auch anders. Studierende und Dozierende des Bachelors Fine Arts erlebten eine Studienreise der besonderen Art – ganz ohne Kofferpacken. Denn Ljubljana ist eigentlich nur ein paar Klicks entfernt. von Lea Dahinden FOKUS RENAISSANCE 20
Travelling light During lockdown, life took place mainly on and in front of screens. Switzerland stayed at home. But people still travelled, albeit differently. Students and lecturers of the Bachelor of Fine Arts experienced a very special kind of study trip — without even packing their bags. Because Ljubljana is actually only a few clicks away. Lea Dahinden Entdecken die Kunstszene Ljubljanas via Zoom: Studierende des Bachelors Fine Arts im Gespräch. Bild Image: Rico Scagliola. Discovering Ljubljana’s art scene via Zoom: Bachelor Fine Arts students in conversation. FOCUS RENAISSANCE 21
Die erste Studienreise: Fine-Arts-Studentin Lyenne Perkmann freute The first study trip: fine arts student Lyenne Perkmann was looking sich auf Ljubljana. Eine Stadt, die sie hätte kennenlernen wollen, forward to Ljubljana. A city she would have wanted to get to know, eine Kunstszene, die sie hätte entdecken wollen. Strassen und an art scene she would have wanted to discover. Streets and alleys Gässchen, durch die sie hätte schlendern wollen, Leute, denen sie she would have liked to stroll through, people she would have liked hätte begegnen wollen, Fragen, die sie hätte stellen wollen. Mit to meet, questions she would have wanted to ask. These ideas of diesen Vorstellungen, was hätte sein können, könnte der gesamte what might have been could have filled the entire text. Even if Text bestritten werden. Lyenne Perkmann reiste aber nicht nach Lyenne didn’t travel to Ljubljana, she still says: “Somehow I was Ljubljana, und doch sagt sie: „Auf eine gewisse Art war ich dort.“ there all the same.” How come? Wie kommt’s? FAR AWAY FROM ZURICH WEIT WEG VON ZÜRICH “A study trip should broaden one’s horizon, enable one to immerse „Eine Studienreise soll eine Horizonterweiterung sein, ein Eintau- oneself in another city’s art scene,” explains Rico Scagliola, who chen in die Kunstszene einer anderen Stadt“, erklärt Rico Scagliola. teaches on ZHdK’s BA Fine Arts with Sadie Plant. From the first Zusammen mit Sadie Plant lehrt er im Bachelor Fine Arts an der semester, they planned the trip with their students. They chose a ZHdK. Vom ersten Semester an planten sie die Reise mit ihren Stu- city that is far away from Zurich, but still reachable by train: the dierenden. Ausgewählt wurde eine Stadt, die zwar weit weg von Slovenian capital Ljubljana. When a national lockdown was imposed Zürich, aber doch mit dem Zug erreichbar ist: die slowenische on Switzerland in March, Rico Scagliola and Sadie Plant refused Hauptstadt Ljubljana. Als im März der Lockdown über die Schweiz to cancel the trip. Instead of being real, the journey would take verhängt wird, weigern sich Rico Scagliola und Sadie Plant, die Reise place virtually. abzusagen. Statt real soll sie nun virtuell stattfinden. DIGITAL WORLD CREATES PROXIMITY DIGITALE WELT SCHAFFT NÄHE Lyenne Perkmann spends four days online on her study trip. While Vier Tage lang ist Lyenne Perkmann am Bildschirm auf ihrer Studi- her parents are living and working next door, Lyenne’s lecturers are enreise. Während die Eltern nebenan haushalten und arbeiten, war- waiting for her at the meeting point at Zurich’s virtual main station. ten die Dozierenden beim Treffpunkt am virtuellen Hauptbahnhof Or shouldn’t she already be on her way? Some students have made auf sie. Oder sollte sie sogar schon unterwegs sein? Ein paar Studie- themselves comfortable in the sleeping compartment: as is well rende haben es sich zumindest bereits im Schlafabteil gemütlich known, pictures don’t lie. On this trip, though, participants can gemacht, Bilder lügen bekanntlich nicht. Aber auf dieser Reise kann board whenever and wherever they wish. Entertainment on board man zusteigen, wann und wo man will. Für Unterhaltung unterwegs is also provided: an online bingo game makes the train ride more ist ebenfalls gesorgt: Ein Online-Bingospiel macht die Zugfahrt entertaining — and faster. Look...! Sadie Plant is already at Ljubljana kurzweiliger – und schneller. Da …! Sadie Plant ist bereits am Bahnhof train station, as the background shows. Instead of heading to a in Ljubljana, wie das Hintergrundbild unschwer erkennen lässt. Statt youth hostel, Lyenne goes on a city tour with Google Maps. A fellow in die Jugendherberge geht es auf eine City Tour mit Google Street student shares his screen: he has prepared a street art tour and View. Ein Kommilitone von Lyenne Perkmann teilt seinen Bildschirm, knows which streets deserve particular attention (i.e. clicks). er hat eine Street-Art-Tour vorbereitet und weiss, durch welche Up to four visits a day are scheduled. In addition to virtual Strassen man sich besonders aufmerksam klicken sollte. museum tours, the students have various opportunities to talk to Bis zu vier Besuche stehen pro Tag auf dem Programm. Nebst Slovenian artists. A painter and wall artist welcomes them via his virtuellen Museumsrundgängen haben die Studierenden vor allem mobile phone straight from Metelkova, Ljubljana’s alternative art immer wieder Gelegenheit, mit slowenischen Künstlerinnen und centre, and spontaneously invites them to visit his studio. This is Künstlern zu sprechen. Ein Maler und Wandkünstler begrüsst sie per how the digital world creates proximity. Shyer people are more likely Smartphone direkt aus dem alternativen Kunstzentrum Metelkova to ask questions online, as Zoom’s gallery view knows no hierar- und lädt spontan zu einer Tour durch sein Atelier ein. So schafft die chies. But don’t be fooled! The meeting with the philosopher and digitale Welt Nähe. Manch schüchterne Person traut sich eher, ihre cultural critic Slavoj Zizek, who joins the Zoom meeting, turns out Frage online zu stellen, da die Zoom-Galerieansicht keine Hierarchien to be a YouTube video recording. “We allowed ourselves a little kennt. Doch Vorsicht vor Täuschungen! Das Treffen mit dem Philoso- gimmick,” says Rico, who conducted the fake interview together phen und Kulturkritiker Slavoj Zizek, der auf Zoom zugeschaltet ist, with Sadie. For once the questioners knew the answers in advance. entpuppt sich als Youtube-Videoaufnahme. „Wir haben uns da eine The lecturers were thus also pursuing a didactic goal, because the kleine Spielerei erlaubt“, meint Rico Scagliola, der das Fake-Interview study trip was about “digital space and its possibilities.” gemeinsam mit Sadie Plant geführt hat. Für einmal waren den Frage- stellenden die Antworten im Voraus bekannt. Die Dozierenden verfolgten damit auch ein didaktisches Ziel, denn Thema der Studi- VIRTUAL IS ALSO REAL enreise war „der digitale Raum und seine Möglichkeiten“. A day touring Ljubljana’s art scene is exhausting. In this case, not the miles one normally covers in a city are tiring, but the bits and bytes flickering across the screen. So it’s time for refreshments. VIRTUELL IST AUCH REAL How about horseradish soup and Zlikrofi? Rico has already pre- So ein Tag in der Kunstszene Ljubljanas ist anstrengend. Im vorlie- pared the ingredients to make these Slovenian ravioli. The trip genden Fall sind es nicht die Kilometer, die man normalerweise in enables participants to conjure up culinary specialities from einer Stadt zurücklegt, es sind die Bits und Bytes, die über den abroad. Impressions abound. As for a conclusion? “We were curious Bildschirm flimmern, die ermüden. Zeit also für eine Stärkung. Wie to find out what a virtual study trip feels like. It may not be a substi- wär’s mit Meerrettichsuppe und Zlikrofi? Rico Scagliola hat die Mise tute, but it’s an alternative,” Sadie sums up. “Virtual exhibitions will en Place für die slowenischen Ravioli schon gemacht. Auf dieser probably never become the norm,” adds Rico. Not every art form is Studienreise zaubert man sich die kulinarischen Spezialitäten aus equally accessible digitally. der Fremde gleich selber auf den Teller. Eindrücke gibt es viele. Und “Things go amazingly well online,” says Lyenne. She can ein Fazit? „Wir waren neugierig darauf, zu erfahren, wie sich eine imagine more international artist talks taking place online in the virtuelle Studienreise anfühlt. Sie ist zwar kein Ersatz, aber eine future — and perhaps even short excursions. “It’s important that Alternative“, resümiert Sadie Plant. „Virtuelle Ausstellungen werden we don’t constantly compare virtual travel with real travel,” says wahrscheinlich nie die Norm“, ergänzt Rico Scagliola. Nicht jede Sadie. After all, not everything can be separated. What was that Kunstform sei digital gleich gut zugänglich. again? Has Lyenne already been to Ljubljana or not? „Es geht erstaunlich gut online“, findet Lyenne Perkmann. Sie kann sich vorstellen, dass es in Zukunft mehr internationale Artist Talks am Bildschirm geben könnte – und vielleicht sogar kurze Ex- kursionen. „Wichtig scheint mir, dass wir virtuelles Reisen nicht ständig mit dem realen Reisen vergleichen“, findet Sadie Plant. Schliesslich lässt sich nicht alles voneinander trennen. Wie war das nochmal? War Lyenne nun schon in Ljubljana oder nicht? FOKUS RENAISSANCE 22
Der spielerische Ansatz zeigt, was alles möglich ist: von der digitalen Zugreise über virtuelle Museumsbesuche bis hin zur Stadttour mit Google Street View. Visualisierung Visualization: Sketchy Solutions. The playful approach shows what is possible: from digital train travel through virtual museum visits to a city tour with Google Street View. TEACHING AWARD LEHRPREIS Sadie Plant and Rico Scagliola were awarded the 2020 Teaching Sadie Plant und Rico Scagliola haben mit „The Ljubljana Model“ den Award (Credit Suisse Award for Best Teaching) for their “Ljubljana Lehrpreis 2020, Credit Suisse Award for Best Teaching, gewonnen. Model.” RICO SCAGLIOLA UND SADIE PLANT RICO SCAGLIOLA AND SADIE PLANT Rico Scagliola (rico.scagliola@zhdk) und Sadie Plant (sadie.plant@ Rico Scagliola (rico.scagliola@zhdk) and Sadie Plant (sadie.plant@ zhdk.ch) sind Dozierende im Departement Fine Arts der ZHdK. zhdk.ch) teach at the Department of Fine Arts at ZHdK. LEA DAHINDEN LEA DAHINDEN Lea Dahinden (lea.dahinden@zhdk.ch) ist Projektleiterin in der Lea Dahinden (lea.dahinden@zhdk.ch) is a project manager at ZHdK Hochschulkommunikation der ZHdK. University Communications. FOCUS RENAISSANCE 23
Tanzen auf Distanz Eine ZHdK-Disziplin schöpft Kraft aus der Krise Neue Umstände fordern neue Ideen, so wird die Kaskadenhalle im Toni-Areal kurzerhand zum Tanzstudio umfunktioniert. Foto Photograph: Regula Bearth. New circumstances call for new ideas: the Kaskadenhalle at the Toni Campus becomes a dance studio. Dancing at a distance How a ZHdK discipline is drawing strength from today’s crisis FOKUS RENAISSANCE 24
Wie verändert Corona das Tanzstudium? Wie kann man über- haupt tanzen – trotz „Physical Distancing“? Und wie hat der Lockdown die Studierenden – verteilt auf der ganzen Welt – geprägt? Gianni Malfer, operativer Leiter des Bachelors Contemporary Dance, und der kanadische Student Julian Beairsto blicken zurück auf nächtliche Zoom-Trainings und gewähren Einblick in den neuen Tanzalltag an der ZHdK. von Sophie Käser How is coronavirus changing dance studies? How can one dance at all — despite “physical distancing”? And how has lockdown affected dance students — who are spread across the world? Gianni Malfer, operative head of the Bachelor Contemporary Dance, and Canadian student Julian Beairsto look back on nightly training sessions via Zoom and offer insights into the new everyday life of dancers at ZHdK. Sophie Käser FOCUS RENAISSANCE 25
Montagmorgen, 9 Uhr, Tanzsaal 2: Wie jeden Tag absolvieren die Das Gefühl aber, gemeinsam auf der Bühne zu stehen und Studierenden des Bachelors Contemporary Dance ihr Training. Alles für ein reales Publikum zu tanzen, kann kein digitales Medium erset- scheint normal. Doch es ist eine neue Normalität: geprägt von „Phy- zen. „It’s magical!“, sagt Julian Beairsto. „Dafür leben wir.“ Genau sical Distancing“ und Corona-Schutzkonzept. Aber wie soll das das merkt man auch an diesem Montagmorgen im Tanzsaal: eine gehen, tanzen ohne Nähe und Kontakt? Energie, einfach magisch! Für die Tänzerinnen und Tänzer hat sich viel verändert: So tanzen sie etwa in neu geformten Kleingruppen, die Choreografinnen und Choreografen unterrichten auf Distanz. Auf freiwilliger Basis wird Fieber gemessen. Dies, um den Studierenden ein kleines Stück Sicherheit zu geben, erklärt der operative Leiter Bachelor Contem- porary Dance, Gianni Malfer. Getanzt wird ausserdem mit Maske: „Da sie Hochleistungssport betreiben und deshalb viel Sauerstoff brauchen, ist das Tragen einer Maske eine grosse Herausforderung. Aber wir müssen die Studierenden auf eine Berufswelt vorbereiten, in der sie eventuell mit Maske tanzen müssen – international ist das bereits der Fall.“ NEUE IDEEN SIND GEFRAGT Anpassen an die neue Situation, lautet die Devise. Das war bereits im März 2020 so. Könnten sich die Tänzerinnen und Tänzer nicht ausgiebig bewegen, würden sie schnell in ein psychisches Loch fallen, so Malfer. „Wir mussten deshalb im Lockdown eine neue Struktur aufbauen: mit täglichem Training, Aufgaben in Musiktheorie und Career Development. Zudem engagierten wir Choreografinnen und Choreografen, die mit den Studierenden über Zoom arbeiteten. So hatten diese einen Grund, morgens überhaupt aufzustehen.“ Eigentlich sei die Umstellung erstaunlich schnell gelungen: „Die Gruppendynamik war enorm. Alle litten unter den Umständen, waren alleine und hatten wegen Jobverlusten nichts anderes zu tun, als zu tanzen.“ Und vor allem hatten alle dasselbe Ziel: unter allen Umstän- den das Semester beenden! Besonders ein Bild wird Malfer bleiben: „Der Bildschirm mit diesen 15 Zoom-Fenstern und die Vorstellung, dass eine Person in Italien, eine in Japan, eine in Kanada ist – das war schon verrückt.“ GETANZT WIRD RUND UM DIE UHR ... Aus Kanada schaltete sich jeweils mit neun Stunden Zeitverschie- bung Julian Beairsto zu. Er wird diese speziellen Monate nie mehr vergessen: „Wir waren plötzlich in unsere Küchen und Schlafzimmer verbannt, mussten in diesen kleinen Räumen tanzen.“ Da es bei ihm zu Hause zu eng war, suchte sich Julian draussen einen Platz zum Trainieren: eine Holzplattform mitten im Wald. Damit er nachts um 1 Uhr etwas sehen konnte, setzte er Flutlicht ein. „Es war wirklich hart. Aber ich war froh, dass ich weiterhin trainieren konnte“, so der 20-Jährige. Seine grösste Herausforderung: die Einsamkeit. Etwas, das er mit seinen Mitstudierenden teilte. „Sie hatten Sehnsucht nach dem Tanzpartner, der Tanzpartnerin, nach Körperkontakt – und natürlich nach Vorstellungen vor Publikum. Das bringt Entzugser- scheinungen mit sich. Wenn du dein Können nicht zeigen kannst, fehlt dir etwas, ein Sinn“, erklärt Malfer. Für Julian war dieses Auf-sich-bezogen-Sein aber auch eine spannende Erfahrung: „Im Tanzsaal vergleicht man sich oft mit an- deren. Per Zoom ist man alleine, hat keine äusseren Einflüsse. Ich gab einfach mein Bestes, ob jemand besser oder schlechter war, spielte keine Rolle. Das war erfrischend.“ ... AUF DEM SCHIFFSTEG ODER IM WALD Als sie im Herbstsemester 2020 endlich wieder im Tanzsaal trainie- ren dürfen, ist die Freude bei den Tänzerinnen und Tänzern riesig. „Die Studierenden sind demütiger geworden, schätzen die Infra- struktur an der ZHdK, die grossen Räume, den Sprungboden, dass man überhaupt wieder zusammen tanzen kann“, bemerkt Malfer. Und nicht nur das: „Durch die Krise wurden die Studierenden reifer und sich ihres Körpers bewusster.“ Einige seien nicht nur reflektierter, sondern als Folge tatsächlich auch technisch besser geworden. Diese Selbstreflexion wolle man nun vermehrt in den Unterricht einbinden. Auch sonst schafft es Gianni Malfer, der einschneidenden Krise positive Erkenntnisse abzugewinnen: „Wir gehen mit Distanzen anders um. So konnten etwa Choreografinnen und Choreografen aus Deutschland oder Israel engagiert werden, die mit den Studierenden via Zoom arbeiteten. Diese Möglichkeit wollen wir beibehalten.“ Auch Auditions potenzieller Studierender sollen künftig per Video oder Livestream abgehalten werden können. SOPHIE KÄSER „Wir sind eine physische Disziplin, die Raum braucht. Aber Corona Sophie Käser (sophie.kaeser@zhdk.ch) ist Kommunikations hat gezeigt: Der Raum kann auch mal irgendwo sein – auf dem Rasen, verantwortliche des Departements Darstellende Künste und Film dem Schiffsteg, im Wald.“ der ZHdK. FOKUS RENAISSANCE 26
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