Rückeroberung Über Jahrzehnte wurden Fussgänger*innen an den Rand gedrängt und die Strassen den Blechkisten überlassen. Das lassen wir uns nicht ...
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Nummer 132 Rückeroberung November 2021 Über Jahrzehnte wurden Fussgänger*innen an den Rand gedrängt und die Strassen den Blechkisten überlassen. Das lassen wir uns nicht länger gefallen. Es ist Zeit für die Rückeroberung der Strassen! Seiten 2 – 5, 8–9
Thema umverkehRen Editorial umverkehRen Dezember November 2020 2021 Über sieben Brücken musst du gehn … Raum und Zeit sind relativ. Einstein sagt: Je schneller man sich bewegt, desto langsamer vergeht die Zeit, und der Raum wird in Bewegungsrichtung gestaucht. Nimmt man die Schwerkraft (Masse) dazu, krümmt sich die ganze Geschichte zusätzlich. Entfernen wir uns schnell von einem Gegenstand, ändert sich dessen Farbe (Rotverschiebung). Was Einstein nicht berücksichtigte: Diese Effekte hängen stark davon ab, mit welchen Verkehrsmitteln wir uns durch die Raumzeit bewegen. Sind alle zu Fuss unterwegs, ist die Welt in Ordnung. Die Relativgeschwindigkeiten sind gering, der Raum ist frei, die Zeit macht, was sie soll, und die Distanzen sind so, wie wir uns das vorstellen. Es sieht auch niemand rot. Erhöht man sukzessive die Anzahl der Autos, ändert sich das Bild komplett. Der ursprünglich flache Strassenraum verformt sich radikal (siehe Titelseite). Es entstehen tiefe Schlünde, weil sich die Relativgeschwindigkeiten und die Masse der Verkehrsteilnehmenden stark unterscheiden. Abgründe, die nicht ohne Weiteres überwunden werden können. Distanzen vergrössern sich massiv, weil der direkte Weg versperrt ist und der Zeitaufwand explodiert. Den Einfluss von Velos, Trottinetts, E-Bikes, Trams und Bussen haben wir noch gar nicht berücksichtigt. Da unser Verkehrsraum, im Gegensatz zum Universum, nicht expandiert, müssen wir etwas unternehmen. Sonst sind wir, zumindest wenn wir zu Fuss unterwegs sind, bald in der Situation, die Peter Maffay in den Achtzigern schon besungen hat. Was wir gegen diese zunehmende Rotverschiebung zwischen Mobilität und Raum tun können, lesen Sie in diesem umverkehRen. Viel Spass dabei. Hanspeter Kunz Vizepräsident umverkehR Impressum umverkehRen ist das Mitteilungsorgan des Vereins umverkehR Auflage 4500 Exemplare Herausgeberin umverkehR, Kalkbreitestrasse 2, Postfach, 8036 Zürich, Postkonto 80-67097-2, Tel. 044 242 72 76, info@umverkehr.ch, www.umverkehr.ch Newsletter Anmelden auf www.umverkehr.ch Redaktion Vorstand umverkehR Beiträge Hanspeter Kunz, Silas Hobi (sh), Veronika Killer, Thibault Schneeberger, Daniel Costantino, Tonja Zürcher (tz) und Nataniel Mendoza Titelbild Karl Jilg Layout typisch.ch Korrektorat Birgit Roth Druck Jordi AG, Belp Papier RePrint Recyclingpapier Abonnementspreis Mitgliedschaftspresse, erscheint 4- bis 5-mal im Jahr, Einzelheft 3.50 CHF Nächste Ausgabe März 2022
7 Standpunkt Thema 3 Zurück auf die Strasse Der öffentliche Raum wurde jahrhundertelang von der Bevölkerung genutzt, und dies überwiegend zu Fuss. Erst in den letzten hundert Jahren wurden Fussgänger*innen auf das Trottoir an den Rand gedrängt. Höchste Zeit, den verlorenen Raum zurückzuerobern. Silas Hobi Wer hat sie nicht schon gesehen? Die gänger*innen auf die Restfläche «Trottoir» 5 bis 7 Meter breite entsiegelte Fläche mit historischen Fotos oder sogar Filme von verbannt und müssen seither Umwege in Bäumen und abschliessend eine 6 Meter unseren Plätzen und Strassen, die wie Kauf nehmen, um über Fussgängerstreifen breite Fahrbahn enthalten. Die Gehfläche Ameisenhaufen belebt waren. Autos sind heil auf die andere Strassenseite zu ge- ist den Fussgänger*innen vorbehalten. Auf die grosse Ausnahme. Neben ein paar langen. der entsiegelten Fläche mit Bäumen finden Kutschen und dem einen oder anderen Unterdessen wird diese Restfläche unter anderem Sitzbänke, Spielgelegen- Tram prägen Fussgänger*innen den öf- auch noch von Skateboards, E-Trottis, heiten (z. B. Pingpongtische) oder Velo- fentlichen Raum. Mit Schubkarren oder Inlineskates und Velo fahrenden Kindern ständer Platz. Die Fahrbahn wird von allen schweren Lasten, lebensfroh oder ziel- beansprucht, und die Fussgänger*innen genutzt. Velos passieren in angemesse- strebig und eilig gingen sie ihrer Wege. kommen zunehmend unter die Räder. nem Tempo, und wenige Autos mit ge- Die Bilder sind überraschend, denn sie Höchste Zeit, etwas Grundlegendes zu ringer Geschwindigkeit für das Notwen- zeigen, wie belebt der öffentliche Raum ändern: Es gilt nicht nur, die Restfläche digste werden gestattet. Dazu gehören früher war – und wieder sein könnte. «Trottoir» zu verteidigen, sondern den Blaulichtorganisationen, Güterumschlag öffentlichen Raum insgesamt zurückzu- für Gewerbe und Transport sowie die Post An den Rand verdrängt erobern. Die Strasse muss wieder von für die Paketlieferung. Heute werden die Strassen nämlich fast Kindern, älteren Menschen und der Quar- Wer sich nun denkt, jaja, träum weiter, vollständig von vierrädrigen Metallboxen tierbevölkerung in Beschlag genommen dem empfehle ich einen Spaziergang durch besetzt, was dem öffentlichen Raum einen werden. Autos sind auf die Restflächen die Binzallee in Zürich. Hier wird dieses gefährlichen und leblosen Anstrich ver- zu verbannen und haben sich dort ange- Konzept seit über zehn Jahren erfolgreich leiht. Dass es so weit gekommen ist, ist messen zu benehmen – sprich: langsam gelebt. Eigentlich schade, dass das Bei- kein Zufall. Anfang des 20. Jahrhunderts zu fahren. spiel nicht flächendeckend Schule ge- hat die Automobilindustrie realisiert, dass macht hat. Darum ist es höchste Zeit, der zunehmende Absatz von Autos zu mehr Die Rückeroberung dass die Stadtklima-Initiativen den nöti- Unfällen führt und dadurch die Akzeptanz Dies ermöglicht nämlich eine völlig neue gen Druck für die Umgestaltung unserer in der Bevölkerung schwindet. In den USA Strassengestaltung. Die Aufteilung von Quartierstrassen erzeugen – damit die wurden Zufussgehende mit aufwendigen Fassade zu Fassade kann neu gedacht Strassen wieder den Anwohnenden ge- Kampagnen des «jaywalking» (frei über- werden. Eine typische Quartierstrasse von hören, das Quartierleben aufblüht und der setzt: tölpelhaftes Benehmen) bezichtigt, ungefähr 14 bis 16 Metern Breite kann tägliche Spaziergang zum Genuss wird. wenn sie sich nicht an strikte Verkehrs- künftig beispielsweise auf der einen Seite regeln hielten. Damit wurden die Fuss- eine 3 Meter breite Gehfläche, dann eine Platz zum Flanieren und Spielen in der Binzallee in Zürich. Tonja Zürcher
4 Zu Fuss unterwegs umverkehRen November 2021 Treibender Entwicklungsfaktor: das Fussverkehrspotenzial Was kann Singapur von Allschwil lernen? Und warum ist die Fussverkehrsqualität entscheidend für die lokale Wirtschaft sowie den globalen Standortwettbewerb? Prof. Dr. Alexander Erath steht uns Red und Antwort. Interview: Veronika Killer Herr Erath, Sie waren federführend gewissen Dichte der Angebote und bei strasse deutlich gesteigert werden. Diese bei der Studie «Fussverkehrspotenzial einem attraktiven Fusswegnetz kurze Dis- Verbesserung des Fussverkehrspotenzi- in Agglomerationen». Können Sie uns tanzen öfter zu Fuss zurückgelegt werden. als wird sich übers Fussverkehrsnetz aus- den Ansatz des Fussverkehrspotenzials breiten, da Fussgänger*innen bei einem erklären? Können Sie daraus Handlungsempfeh angenehmen Umfeld längere Distanzen Der Ansatz zeigt auf, wo und wie viel lungen zur Förderung des Fussverkehrs zurücklegen. ÖV-Umsteigeknoten spielen Fussverkehr stattfindet. Die Berechnung in Agglomerationen ableiten? bei diesem Prozess eine zentrale Rolle. geschieht in zwei Schritten: Erstens wird Grundsätzliche Handlungsempfehlungen das Angebot an Gelegenheiten – bei- gelten nicht nur für den Fussverkehr, son- Gerade die Pandemie hat das Leben spielsweise Schulen, Arztpraxen oder Ein- dern auch für die Entwicklung der Agglo- auf dem Land wieder attraktiver kaufszentren – in fussläufiger Distanz be- merationen im Allgemeinen. Mit einem hö- gemacht. Wird dies die Agglomera rücksichtigt. Dieses erreichbare Aktivitäts- heren Fussverkehrspotenzial – das heisst tionsgemeinden verändern? angebot sollte möglichst divers und viel- mit mehr lokalen Gelegenheiten – finden An sich wäre Homeoffice eine Riesen- fältig sein und beschreibt somit das Po- mehr Aktivitäten vor Ort und eben nicht chance für kleinere Orte, da die Pend- tenzial. Im zweiten Schritt geht es um die anderswo statt: Dies bringt eine bessere ler*innen den ganzen Tag im Ort bleiben. Wahrscheinlichkeit, mit der kurze Wege soziale Zusammengehörigkeit, reduziert Die Erweiterung des privaten Einfamilien- auch tatsächlich zu Fuss zurückgelegt die Verkehrsmenge und fördert damit hauses wegen zusätzlicher Arbeitsplatz- werden. Die Studie zeigte, dass bei einer auch die lokale Wirtschaft, weil das Geld räumlichkeiten könnte mit einem dezentra- vor Ort ausgegeben wird. len Coworking-Space in der Gemeinde vermieden werden. Damit würde viel Ver- Kann das fussgängerfreundliche kehr eingespart, und Ortskerne auf dem Konzept der «Stadt der kurzen Wege» Land würden belebt. In diesem Punkt wäre ohne Weiteres auf Agglomerationen es sicher an den Gemeinden, aktiver zu oder kleinere Städte übertragen werden? werden. Wenn jedoch das Büro zu Hause Sicher, denn Agglomerationen bieten ein während vier bis fünf Tagen leer steht, grosses Innenentwicklungspotenzial. Es wird dieser Prozess kaum stattfinden. hat noch viele Flächen, wie etwa Indus- trieareale, die umgenutzt werden können. Strecken, die zu Fuss zurückgelegt Diese Planungsprozesse sind aber eine werden, sind oft Teiletappen von grosse Herausforderung. Sie fordern eine längeren Wegen in Kombination mit Abstimmung unterschiedlichster Interes- mehreren Verkehrsmitteln. sen. Grundsätzlich hat die Bevölkerung In der Agglomeration ist der Anteil der keine Freude an Veränderungen – an Bau- Strecken, die mit dem Auto zurückgelegt stellen sowieso nicht. Es gilt, die Leute in werden, höher, und die Reise beginnt oft- den Prozess einzubeziehen und so eine mals in der eigenen Garage. Grundsätzlich akzeptierte Lösung zu finden. Die Ge- gilt jedoch: Je weiter der Weg zum par- meinden können solche Veränderungen kierten Auto, umso weniger wird das Auto mit geschickter Zonierung und mit einer benutzt. Es muss aber auch das Ziel des guten Nutzungsmischung fördern. Weges beachtet werden. Liegt der Ar- Dabei soll an Orten mit der Entwick- beitsplatz etwa in der Kernstadt, bietet der lung gestartet werden, an denen gewisse ÖV auch Vorteile. Darum ist gerade der Bedingungen, etwa Dichte oder Qualität, ÖV-Knotenpunkt ein wichtiger Ausgangs- wie beim alten Ortskern bereits gegeben punkt, um den Fussverkehr zu stärken und Alexander Erath vor sind. So kann mit Begegnungszonen in zugleich den lokalen ÖV zu entlasten. Denn der Fachhochschule Dorfzentren und einer attraktiven Erd- oftmals ist man zu Fuss in Stosszeiten in in Muttenz. geschossnutzung die Qualität der Dorf- der Innenstadt schneller oder zumindest Michael van Eggermond
7 5 verlässlicher unterwegs als mit dem Lokal- (Strassen-)Raums mit neuen Aufenthalts- zurückgelegte Meter einer zu viel. Die bus, der im Stau stecken bleibt. angeboten. Ein Beispiel ist der Wegmat- Wartezeiten beim Queren einer Strasse tenpark in Allschwil. Dieses Freizeitange- sind sehr lang. Es gibt viele Fussgänger- Leiden Agglomerationsgemeinden zu bot wird sehr geschätzt, da längst nicht brücken, zwar meist mit Lift, wo das Que- Recht unter einem negativen Image? alle Personen Zugang zu einem eigenen ren jedoch sehr viel Zeit benötigt. Früher wohnten und arbeiteten die Hand- Garten haben. Diese Erfahrung hat mir die Wichtigkeit werker im Dorfzentrum. In den 1950er- des Fussverkehrs aufgezeigt. Das beste Jahren wurden dann Agglomeration mit Sie sind bereits viel herumgekommen Verkehrssystem und die schönsten ÖV- getrennter Nutzung sowie Bauzonen ent- und haben längere Zeit in Singapur Haltestellen nützen nichts, wenn diese zu wickelt und Strassen sehr autoorientiert verbracht. Unterscheidet sich das Fuss kaum erreichbar sind. Ein Umdenken gestaltet. Dem gilt es nun mit einer Nut- Zufussgehen in anderen Kulturen vom in Singapur ist spürbar. Der Stadtverwal- zungsmischung entgegenzuwirken. Zufussgehen bei uns? tung wurde bewusst, dass die globale Für das Image zählt nicht nur der Orts- Das Verkehrsnetz von Singapur besteht Attraktivität einer Stadt mit einer hohen platz, sondern auch die Dorfstrasse, ein aus grossen Strassen und ist alles andere Fussgängerfreundlichkeit einhergeht. Eine sehr prägender öffentlicher Strassenraum. als feinmaschig. Bei Lärm und Hitze ohne gute Fussverkehrsinfrastruktur ist heute Verschiedene Agglomerationsgemeinden Schatten an einer sechsspurigen Strasse matchentscheidend im globalen Stand- beginnen nun mit der fussgängerfreund- entlangzugehen, ist sehr anstrengend. Ist ortwettbewerb. lichen Umgestaltung des öffentlichen es klimatisch feucht und heiss, ist jeder Abkühlung im Wasser: Wegmattenpark Allschwil. Veronika Killer
R R RR 6 Thema pl@net R umverkehRen umverkehRen Dezember November 2020 2021 R R Zum Heulen R tz. Beim Lesen dieses Schildes ist uns einiges klar gewor- den. Haben wir doch all die Jahre mit einem grandiosen Missverständnis gelebt. Wir Naivlinge haben uns die ganze Zeit dem Glauben hingegeben, der Gehweg wäre für uns R Fussgänger*innen. Manchmal sind es kleine Betonungen, die den eigentlichen Willen der Verkehrsplanenden an die R Oberfläche bringen. In diesem Fall: ein freudsches Aus- rufezeichen kombiniert mit einer fehlplatzierten Trennung. Fussgänger*innen, geht woanders durch! Hier hat es keinen Platz für euch. Jetzt haben aber sogar wir kapiert: Wir Un- R RRR motorisierten ohne Räder sind überhaupt nicht erwünscht auf dem «Geh weg!». R Facebook, Gerhard Seyfried R R RR Pinterest, Guy Couturier R R Zum R Nachahmen R R R tz. Dieser Zebrastreifen aus dem alten Pompeji ist DIE Wiederentdeckung des Jahres: Als multifunktionale Strassen- einrichtung dient er nicht nur der – zuge- gebenermassen nicht ganz rollstuhlge- rechten – Querung der Strasse. Er bietet sich auch als Sitzgelegenheit oder Par- kour-Weg für Anfänger*innen an. Aber das Beste ist: Er stoppt zuverlässig die heranbrausenden Autos. R
RR R R 7 7 R RR R R R R Zum Davonlaufen tz. Im 12-Augen-Prinzip wird die wichtige Aufgabe überwacht. Schliesslich geht es hier um die Sicherheit der Kinder. Aber wer jetzt denkt, die Stadtverwaltung würde endlich den dringend ersehnten Zebrastreifen zum Park aufmalen, irrt. Was hier mit viel Leidenschaft und Präzision R umgesetzt wird, ist die Entfernung eines illegal von Anwohnenden angebrachten Zebrastreifens. R R R R Courtesy WCAXTV RR R R RR umverkehR R R R R Zum Chüblä R sh. Wir sind es ja gewohnt, dass das Trottoir mit allerlei Schrott zugemüllt wird. Spätestens seit der Überschwemmung unserer Städte mit E-Trottis und Billigleihvelos wird der Quartierspaziergang zum Slalom- oder sogar Hindernislauf. Nun nimmt das Trottoir-Littering aber ganz neue Züge an. So werden einzelne Gehsteige regelrecht verbarrikadiert. Eine Aktion wütender Autoaktivisten, die mehr Platz für ihre breiten Stadtpanzer benötigen? Wir wissen es nicht. Vielleicht wollte auch jemand seine Frustra- tion über die Fussgängersituation symbolisch darstellen – zum Chüblä!
8 Zu Fuss unterwegs umverkehRen November 2021 Einsatz für den Fussverkehr als Täuschungs- manöver? Im Gegensatz zu den Auto- und Velofah- renden, die sich oft bewusst und stolz so bezeichnen, nehmen sich Fussgänger*innen meistens nicht als solche wahr. Dieser Mangel an kollektiver und politischer Identität erlaubt es allzu oft, dass ihre berechtigten Anliegen von anderen Kreisen vereinnahmt werden. Thibault Schneeberger Nicht jeder Mensch besitzt ein Fahrrad, einen Führerschein oder eine Fahrkarte für die öffentlichen Verkehrsmittel, doch zu Fuss gehen wir alle irgendwann einmal, für Bei der Clé-de-Rive-Abstimmung in Genf wollten die Befür- kürzere oder längere Zeit. Wahrschein- wortenden des privaten Parkings das positive Image von lich verhindern der universelle Charakter Fussgängerzonen ausnutzen, um ihr Projekt durchzusetzen. und die Selbstverständlichkeit des Ge- Facebook, Oui à Clé de Rive hens häufig das Bewusstsein, ein*e Fuss- gänger*in zu sein. Kein Wunder, dass die Durchsetzung der eigentlichen Anliegen darin, die Lebensqualität der Anwohnen- Fussgängerfreundlichkeit ein Schattenda- der Autolobby zu dienen. den zu verbessern, oder eher darin, die sein fristet – ausser, wenn sie den Zielen Dasselbe Bild bietet sich diesen Profite der umliegenden Luxusläden dank der Lobby des motorisierten Verkehrs Herbst mit der Umfahrungsstrasse H18 des «Open-Air-Einkaufszentrum»-Effekts dient. in La Chaux-de-Fonds. Die neue Hoch- zu erhöhen? Auch wenn eine Verkehrsbe- leistungsstrasse soll der Bevölkerung dank ruhigung der derzeitigen Situation zwei- Heuchelei der Umgestaltung mehrerer Strassen im fellos vorzuziehen wäre: Sollten wir eine Im März 2021 hat die Stimmbevölkerung Stadtzentrum zugunsten der Fussgän- Fussgängerzone, die einer rein kommer- der Stadt Genf das Projekt «Clé-de-Rive» ger*innen schmackhaft gemacht werden. ziellen und touristischen Logik folgt, be- mit 64 Prozent abgelehnt: 500 Parkplätze Klar denkende Menschen haben aber die grüssen, auch auf die Gefahr hin, die Gen- im Stadtzentrum und im Gegenzug die Mogelpackung erkannt und das Referen- trifizierung zu begünstigen? Umwandlung des Gebiets in eine Fussgän- dum ergriffen. Häufig wird die Sicherheit Sollten wir uns nicht zuerst für Fuss- gerzone. umverkehR hat sich energisch von Fussgänger*innen angeführt, wenn es gängerzonen einsetzen, die von den An- gegen den Bau dieses unterirdischen Pri- darum geht, undisziplinierte Velofahrende wohnenden gewünscht und geplant wer- vatparkhauses gewehrt. Die Befürworten- zu kritisieren. Bestimmte Kreise setzen den, in Quartierstrassen, die nur wenig den haben ihrerseits während des Ab- sich für die Anliegen des Fussverkehrs vor Geschäfte aufweisen? Ziel sollte die Ver- stimmungskampfs wohlweislich nie von allem ein, um zugleich Strassenprojekte besserung des täglichen Fussverkehrs einem Parkhaus gesprochen, sondern von zu verteidigen. für alle sein – Schulwege, Zugang zu den einer Mobilitätsdrehscheibe. Ihre gesamte Dienstleistungen im Quartier sowie die Kampagne hob nur die Vorteile des Pro- Warum wollen wir eigentlich Schaffung öffentlicher Räume, die zum jekts für die Fussgänger*innen hervor. Fussgängerzonen? Ver weilen, Spielen und zur Pflege sozialer Seltsamerweise widersetzen sich die Die Frage nach den Gründen für die Ein- Kontakte einladen und nicht nur zum gleichen Kreise ansonsten jeglicher Park- richtung von Fussgängerzonen geht häufig Shopping. Fussgänger*innen sind nicht platzaufhebung und Verkehrsberuhigung, «vergessen». So wurden bei der Abstim- mit Konsument*innen gleichzusetzen – ein die doch den Fussgänger*innen tatsäch- mungskampagne «Clé-de-Rive» die Ziele politisches Überdenken unseres Einsatzes lich nützen würden. Der Fussverkehr der Umgestaltung zur Fussgängerzone zu für die Fussgängeranliegen ist dringend scheint einigen nur als Lockvogel für die wenig infrage gestellt. Bestand das Ziel notwendig.
7 GEHsund 9 Der Nutzen von mehr Bewegung zu Fuss ist unbestritten: GEHsund zum Zweiten • Klima- und Umweltnutzen: Ein höherer Fussverkehrsanteil führt zu weniger Emissionen und umverkehR steckt Mitten in der zweiten Phase des Projekts damit zu einer Verbesserung «GEHsund – Städtevergleich Fussverkehr». Nun bekommen kleinere des Klimas. Fussverkehr ist sehr Schweizer Gemeinden die Chance, ihre Fussgängerfreundlichkeit leistungsfähig und dabei äusserst raumeffizient. unter Beweis zu stellen. Veronika Killer • Persönlicher Gesundheits- gewinn: Wer zu Fuss geht, tut Im Projekt «GEHsund – Städtevergleich Grundmobilität des Gehens in Verges- seiner Gesundheit etwas Gutes Fussverkehr» wurde zwischen 2018 und senheit gerät, weil das eigene Auto direkt und lebt länger. 2020 die Fussverkehrsfreundlichkeit von vor der Tür steht. Daher gilt es, zu han- • Volkswirtschaftlicher Nutzen: insgesamt 16 Schweizer Städten aus deln und das Potenzial des Fussverkehrs Der externe Nutzen des Fussver- drei Sprachregionen untersucht. Es war sowohl für die Bewegungsförderung als kehrs in der Schweiz beträgt das erste Mal, dass ein solcher Querver- auch zum Brechen der Verkehrsspitzen gemäss Bundesamt für Raum- gleich unter verschiedenen Städten in der ins Bewusstsein zu rücken. entwicklung rund 900 Millionen Schweiz vorgenommen wurde. Der Ver- Die 15 Gemeinden Adliswil, Allschwil, Schweizer Franken pro Jahr. gleich sensibilisierte sowohl Fachperso- Bülach, Dübendorf, Emmen, Frauenfeld, nen als auch die Bevölkerung der teilneh- Horgen, Lyss, Meyrin, Nyon, Olten, Renens, • Sozialer Nutzen: Zufussgehende menden Städte. Die Ergebnisse zeigten Sion, Thun und Uster sind bei der zweiten nehmen ihr Umfeld bewusst wahr, deutliche Defizite bei der Infrastruktur und Phase mit dabei. Deren Fussverkehrs- sind soziale Akteure und beleben beim politisch-planerischen Umgang mit freundlichkeit wird in drei Projektteilen die öffentlichen Räume. dem Fussverkehr sowie Unzufriedenheit von umverkehR, von Fussverkehr Schweiz in der Bevölkerung. Defizite bieten jedoch und der Hochschule OST Rapperswil be- Gemeinden überprüft. Das Amt für Ver- immer auch Potenzial zur Optimierung der wertet. kehr des Kantons Zürich hat sich zur Ver- Bedingungen. Werden diese behoben, so Neben der Beurteilung weiterer Ort- fügung gestellt, um bei dieser Fragestel- führt die Verbesserung zu mehr Bewe- schaften geht es in der zweiten Phase lung beratend mitzuwirken. Dieser Schritt gung zu Fuss. darum, die verwendeten Werkzeuge zu ist von grundlegender Bedeutung, um den Im Herbst 2020 startete umverkehR optimieren, sodass sie in Zukunft breit an- Vergleich längerfristig zu sichern. die zweite Phase des Städtevergleichs. gewendet werden können. Es wird damit Dieser fokussiert auf kleinere Städte und ermöglicht, die Tests durch kommunale Unterstützt wird das Projekt vom Kanton Gemeinden in Agglomerationen. Während Verwaltungsstellen oder andere Fach- Zürich, von den Partnergemeinden, von bei grossen Städten der Fussverkehr personen zu wiederholen und die Ent- Energie Schweiz und der Stiftung Co- bereits einen gewissen Stellenwert als wicklung der Gemeinden zu beurteilen. rymbo. Verkehrsmittel hat, besteht in Agglomera- Zudem wird die Eingliederung in beste- tionsgemeinden die Gefahr, dass die hende Prozessabläufe von Kanton und Neugestaltung Place de la Diversité in Meyrin. Veronika Killer
10 Stadtklima-Initiativen umverkehRen November 2021 In Genf gibt es noch viel zu tun Im Vorfeld der Abstimmungskampagne beleuchten wir die wichtigsten Punkte, die aus der Stadtklima-Initiative ein ehrgeiziges und notwendiges Projekt machen, sowie die Hindernisse, die sich uns entgegenstellen. Nataniel Mendoza «Es braucht mehr Bäume in den Städten.» sein wird. Die in Genf mächtige Lobby Corona-Frühlings 2020 liefern den Be- Diesen Satz haben wir im Sommer häufig widersetzt sich systematisch jedem Pro- weis, dass eine verbesserte Gestaltung von den 8286 Bürger*innen gehört, die jekt, das die Abschaffung von oberirdi- der Velowege die Anzahl Fahrradfahren- die Initiative unterzeichnet haben. In einer schen Parkplätzen oder die Verschmäle- der innerhalb weniger Monate um mehr Stadt, in der die Vegetation mancherorts rung der Fahrspurbreite vorsieht. Diese als 20 Prozent ansteigen liess. rar ist und es viele Autos gibt, wünschen Methode zahlt sich leider aus, denn die sich die Anwohnenden grüne und einla- Behörden setzen eher darauf, Velofah- Die Energiewende geht nur dende Quartiere. Ein gutes Beispiel für rende und Fussgänger*innen zu einem mit energischen Massnahmen eine dringend zu verbessernde Situation Zusammenleben auf engstem Raum zu Um die Energiewende zu erreichen, sind ist die Rue Dancet im dicht bebauten Vier- zwingen, als das Offensichtliche anzuer- klare und deutliche Massnahmen und tel Plainpalais: ein «Open-Air-Parkplatz», kennen: Platz ist reichlich vorhanden – auf Botschaften erforderlich. Die Genfer Stadt- direkt neben einer Primarschule und der den Fahrbahnen und den Parkplätzen. klima-Initiative hat zum Ziel, zehn Jahre Universität. An unseren Sammelständen Dies ist umso absurder, als der Genfer lang jedes Jahr ein Prozent des öffentli- zeigten wir auf, wie diese 40 Meter breite Staatsrat gemäss kantonalem Klimaplan chen Strassennetzes umzugestalten. Die Quartierstrasse aussehen könnte, wenn eine Verringerung des motorisierten Indi- Initiative packt das Problem an der Wurzel: die Parkplätze durch Bäume, Trottoirs, vidualverkehrs um 40 Prozent bis zum Jahr bei der unausgewogenen Nutzung des Sitzbänke und Spielplätze ersetzt wür- 2030 anstrebt. Wir fragen uns, wie die öffentlichen Raums. Der Text liefert auch den. Der Vorschlag leuchtete auf Anhieb Behörden dieses Ziel erreichen wollen, Instrumente, mit deren Hilfe sich das Ziel ein. Bei unserer Initiative geht es nicht nur wenn sie weiterhin auf Kleinstmassnahmen erreichen lässt, zum Beispiel mit der Ab- darum, die Auswirkungen des Klimawan- setzen. Der lächerliche neue Veloweg über schaffung des Prinzips, dass jeder oberir- dels zu mildern, sondern auch darum, die die Mont-Blanc-Brücke zwingt die Velo- disch aufgehobene Parkplatz unterirdisch Qualität des öffentlichen Raums, der uns fahrenden, sieben Mal den Autoverkehrs- kompensiert werden muss, oder der Ein- allen gehört, zu verbessern. fluss zu queren, wenn sie von einer zur setzung einer beratenden Kommission, die anderen Seeseite gelangen wollen. Dabei regelmässig Fortschrittsberichte zu veröf- Eine rückständige Lobby hätte es genügt, eine der fünf für den mo- fentlichen hat. Bisher sind in den Städten So attraktiv unser Vorschlag für viele torisierten Individualverkehr reser vier ten des Kantons Genf zwei Drittel des öffentli- Menschen auch ist, so wissen wir bereits Fahrspuren dem Veloverkehr zuzusprechen, chen Strassenraums für Autos reserviert. jetzt, dass die Autolobby unsere Haupt- um eine wahrhaftig velofreundliche Ge- Es ist an der Zeit, den Stadtbewohnenden gegnerin in der kommenden Kampagne staltung zu erreichen. Die Erfahrungen des diesen Raum zurückzugeben. Stadtklima-Umzug mit der Tanzgruppe Neopost Foofwa in Genf. Eric Roset
7 11 Bäume und Mobilität Die Stadtklima-Initiativen sind Unsere Stadtklima- zwei Initiativen von umverkehR, für die wir gleichzeitig Unter- schriften gesammelt und einge- Initiativen sind eingereicht! reicht haben: die «Zukunfts- Initiative» und die «Gute-Luft- Initiative». Die Zukunfts-Initiative fördert die zukunftsweisende 34 186! So viele Menschen fordern mit ihrer Unterschrift, dass in Mobilität. Jährlich sollen 0,5 Pro- St. Gallen, Basel, Genf, Winterthur und Zürich ein Teil des Strassen- zent der Strassenfläche in Fläche raumes für mehr Lebensqualität umgewandelt werden soll. für ÖV, Fuss- oder Veloverkehr umgewandelt werden. Die Gute- Nun beginnen die Arbeiten hinter den Kulissen und die Vorbereitung Luft-Initiative sorgt dafür, dass wir der Abstimmungskampagnen. Daniel Costantino in unseren Städten cool bleiben. Jährlich werden 0,5 Prozent der Was haben ein Ahorn, eine Kornelkirsche anderem Strassensanierungen mit der Strassenfläche in Grünfläche mit und eine Birke auf einem Cargovelo ge- Umsetzung kombinieren. Bäumen umgewandelt. meinsam? Sie haben als Symbol für mehr Bäume zur Kühlung von hitzegeplagten St. Gallen anerkennt den Nutzen Strassenflächen – fällt vollständig heraus: Städten und für einen klimafreundlichen der Stadtklima-Initiativen für umverkehR ein No-Go! Verkehr die Einreichungen der Stadtklima- In St. Gallen haben wir die beiden Initiativen Bei der «Zukunfts-Initiative» werden als Initiativen in Basel, Genf, Winterthur und bereits im vergangenen November einge- Totschlagargument hohe Kosten angege- Zürich begleitet. Jetzt beginnt der politi- reicht. Im Juli hat der Stadtrat bekannt ben. Dabei wäre einerseits eine Umsetzung sche Prozess. Wie kommen die Initiativen gegeben, dass er den Nutzen der Vorla- mit einfachen Markierungen anstelle von bei unseren Politiker*innen an? Wir hoffen, gen anerkennt. Das sieht auf den ersten baulichen Massnahmen möglich – bei- dass die Chancen erkannt werden und die Blick vielversprechend aus. Damit hat es spielsweise Velostreifen. Anderseits ver- Parlamente unsere Initiativen unterstützen. sich aber auch schon, denn der Stadtrat kennt der Stadtrat, dass ein einziges Ex- Fast jede Stadt hat Pläne für die zu er- lehnt beide Initiativen ab und präsentiert tremwetterereignis deutlich höhere Kosten wartende Zunahme von Hitze und stärke- zahnlose Gegenvorschläge. Er ignoriert, verursacht als Massnahmen zum Schutz ren Niederschlägen gemacht. Diese ent- dass der Autoverkehr auf dem Stadtgebiet des Klimas. Mit dem Gegenvorschlag zur halten viele sinnvolle Massnahmen, leider der grösste Verursacher des klimaschäd- «Zukunfts-Initiative» will der Stadtrat primär fehlt aber durchgehend ein sehr wichtiges lichen CO2 ist. Statt Strassenflächen um- bereits beschlossene Massnahmen um- Element: der verbindliche und quantitative zunutzen, will er die Überhitzung der Stadt setzen. Das reicht aber nicht: Für die Ansatz für die Umsetzung. Deshalb braucht durch die Wahl geeigneter Baumaterialien, dringend benötigte Verkehrswende muss es unsere Stadtklima-Initiativen: Sie ge- durch hellere Fassaden und die Begrün- die Förderung nachhaltiger Verkehrs- ben vor, wie viel Platz im Strassenraum für ung von Gebäuden verringern. Grünräume träger wie Fuss- und Veloverkehr sowie Grünflächen, ÖV, Fuss- und Veloverkehr und unversiegelte Flächen sollen erhalten öffentlicher Verkehr einen Sprung nach während zehn Jahren umgewandelt wer- und erweitert werden. Es fehlen aber mess- vorne machen. Wir setzen uns im weiteren den muss. Die Städte haben die Freiheit, bare Ziele zur Erhöhung der Grünflächen politischen Prozess entschlossen für die zu entscheiden, wo sie die Umwandlungen oder des Baumbestandes. Und das Herz- Umsetzung der Stadtklima-Initiativen in vornehmen wollen. So lassen sich unter stück der Initiative – die Umwandlung von St. Gallen ein. Helfen Sie, die Stadtklima-Initiativen sichtbar zu machen und bestellen Sie kostenlos eine Fahne oder ein Velodreieck: umverkehr.ch/bestellen Engagierte Zürcher*innen übergeben Stadtklima-Initiativen. umverkehR – Daniel Costantino
Fokus Stadtklima-Initiativen: jetzt Fahne und Velodreieck bestellen Über 34 000 Unterschriften haben wir in St. Gallen, Basel, Genf, Winterthur und Zürich für unsere Stadtklima-Initiativen gesammelt. Jetzt beginnt die Arbeit in den Parlamenten und die Vorbereitung der Abstimmungskampagnen. Darum wollen wir die Initiative in jeder Strasse und auf jedem Platz sichtbar machen! Helfen Sie uns dabei? Dann bestellen Sie jetzt kostenlos eine Fahne oder ein Velodreieck: umverkehr.ch/bestellen Agenda Fr 26. November 2021 Abendveranstaltung «umverkehRt & abgehoben» Zug statt Flug: Wohin geht die Reise? Es gilt, den öffentlichen Kulturpark, Pfingstweidstrasse 16, 8005 Zürich und online als Raum insgesamt zurück- Livestream Weitere Infos und Anmeldung: zuerobern. Die Strasse umverkehr.ch/wohingehtdiereise muss wieder von Kindern, Fr 26. November 2021 Critical Mass älteren Menschen und der In über 30 Städten in der Schweiz findet an jedem letzten Freitag Quartierbevölkerung in Be- im Monat die abendliche Velorund- fahrt Critical Mass statt. Hier finden Sie alle Treffpunkte: schlag genommen werden. umverkehr.ch/critical-mass Autos sind auf die Rest- Fr 16. September 2022 PARK(ing) Day 2022 flächen zu verbannen und Tragen Sie sich das Datum dick in die Agenda ein und überlegen haben sich dort angemessen Sie schon heute, was Sie an diesem Tag auf den Parkplätzen anstellen zu benehmen – sprich: möchten. Inspirieren können Sie sich hier: langsam zu fahren. parkingday.ch
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