Salt. DAS KONSTRUKT Eine Kollektion von Fotografien

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Salt. DAS KONSTRUKT Eine Kollektion von Fotografien
salt. DAS KONSTRUKT                                                              Eine Kollektion von Fotografien
Das Konstrukt
Wenn wir unseren Blick für das, was um uns herum ist öffnen, wird die Landschaft uns offenbaren, aus welchen Bausteinen sie
zusammengesetzt ist. Sie besteht aus zwei wesentlichen Aspekten: Die natürlich gewachsene Natur und das konstruierte, von
Menschenhand geschaffene Bild. Beides ist gleichsam bedeutend und dennoch vergessen wir zuweilen, dass die Natur durch uns mehr ist
als nur Pflanzen. Sie ist ein Konstrukt aus Ästen, Scherben, Flügelschlägen und Stahlseilen. Sie bietet zahlreiche optische Täuschungen, die
wir entdecken, würden wir uns nur die Zeit für diese Reise nehmen. Stefan Alt (aka SALT) hilft uns bei dieser Entdeckungstour. Mit dieser
Kollektion hat er Momentaufnahmen eingefangen, Schönheiten aus dem Verborgenen geholt und Betrachtungswinkel eingenommen, die so
manchen von uns überraschen werden. Dabei hat Stefan Alt die Naturdetails auf einen gemeinsamen Nenner gebracht: Das Format.
Dadurch rückt die Dimension in den Hintergrund. Oder ist die Uniformierung der Hauptakteur der Arbeit? Denn durch sie werden
tonnenschwere Baukräne zu Spielzeug und eine Blütenknospe zur Himmelstürmerin. In jedem Fall können wir Details entdecken, die wir
beim Vorübergehen nicht wahrnehmen würden. Die Tatsächlichkeit ist ein Konstrukt des Bewusstseins. So schafft uns Stefan Alt den Zugang
zu unserer mannigfaltigen Konstruktion Natur und zeigt mit seinen Fotografien eine Landschaft, wie wir sie nur selten bestaunen können.
Hierbei ist es dem Künstler wichtig, sein Werk konsequent im konstruktivistischen Sinne für den Einzelnen erfahrbar und zugänglich zu
machen - Stefan Alts Fotografien sollen selektiv betrachtet werden, das einzelne Bild entnommen, nach Belieben gerahmt und platziert oder
wieder ersetzt werden; die Bedeutung entsteht durch die Auswahl und das individuelle Auge.

Das Konstrukt. Fotogallerie: www.ant-zen.com/das-konstrukt

Das Konstrukt. Fine Art Prints. ant-zen ikon147
Eine Kollektion von 47 schwarz/weiß Fine Art Prints. Box Set Edition: https://mailorder.ant-zen.com/product/id/2495

Das Konstrukt. Fotoabzüge / gerahmte Bilder / Alu-Dibond Druck. auf Anfrage

Der Künstler
Geboren im Revolutionsjahr 1968, aufgewachsen in der heilen Welt des ländlichen Bayern, konnte er ungestört alles ausprobieren, was man
im Leben so braucht: Schwimmen, Nutella, und natürlich die Fotografie, der er sich bereits im Alter von 16 Jahren zuwendete. Schnell war die
erste eigene Dunkelkammer gebaut, und parallel zum Studium des Kommunikationsdesign in Regensburg begann seine Arbeit nicht nur als
Fotograf für die lokale Zeitung, sondern vor allem auch als Grafiker für Magazine und Events der Musik- und Clubszene. 1992 folgte die erste
Fotoausstellung, bevor Stefan Alt 1993 das unabhängige Musiklabel Ant-Zen gründete, das bis heute einen einzigartigen Ruf in ver-
schiedenen Szenen genießt, und gemeinsam mit dem Schwesterlabel Hymen Records bereits auf weit über 500 Veröffentlichungen kommt.
Stefan Alt ist verantwortlich für bislang gut 1500 Designprojekte von Tonträgern über Magazine, Bücher, T-Shirts bis hin zu Logos und verfügt
über ein Archiv von unglaublichen 350.000 Fotos. Sein spezieller, unverwechselbarer Stil ist geprägt von der Faszination für das Kleine, für das
Detail im unendlichen Chaos.

SALT. www.ant-zen.com/salt

ant-zen. audio & visual arts · p.o. box 1257 · 93135 lappersdorf · germany
info@ant-zen.com · www.ant-zen.com · www.mailorder.ant-zen.com · www.facebook.com/antzen.official
salt. DAS KONSTRUKT
01: Schon bald wird der Kokon platzen und die darunter noch           von facettenreicher Detailarbeit schwermütige Werk aus der
behütete Schönheit offenbaren. Er ist wie ein eingepacktes            Kluft und schließt damit die Lücke zwischen Zweckmäßigkeit
Geschenk, das sich zur richtigen Zeit, mit dem passenden Son-         und Schönheit.
nenstrahl und der geeigneten Temperatur selbst öffnet. Bis dahin
bleibt es verschlossen in der Natur stehen und es ist ein Rätsel,     11: Jede Stufe hat ihren eigenen Ton. Wenn ein Regentropfen vom
welche Form und Farbe in diesem engen, hautgleichen Korsett           Himmel fällt und sich dann Stufe für Stufe hinabwindet, kann man
aus Pflanzenfasern heranreift.                                        den sanften Klang hören. Es dauert einige Minuten, aber Sie
                                                                      werden es nicht bereuen, die leise Melodie ist schlicht ergreifend.
02: Kirchtürme haben nicht das Ziel, Gemütlichkeit auszustrahlen.
Sie möchten beeindrucken, über allen Dingen stehen und ihre           12: Manchmal bedarf es nicht mehr als vier der identischen
Botschaft verkünden. Mit ihren unzähligen Spitzen versuchen           Ordnung, um das Artefakt zu vollenden. Und es braucht eine nur
sie, so hoch wie möglich in den Himmel zu reichen und fungieren       unbeträchtliche Menge an Worten, um darzulegen, dass der
dabei nur ungern als Nistplatz für einfache Vögel. Dennoch            Anblick etwas scheinbar Substanzlosem derartig vollkommen
fühlen sich jene von hohen architektonischen Bauwerken                sein kann. Das leise Quietschen der einzelnen Glieder, aus dem
magisch angezogen und werden so lange kreisen, bis sie einen          es zusammengesetzt ist, wird hier zu schmückendem Beiwerk.
Platz zum Verweilen gefunden haben. Vielleicht lassen gerade
sie einen Kirchturm so respekteinflößend erscheinen.                  13: Vielleicht war es der Wind, der über die Felder tobte. Mit aller
                                                                      Kraft, die sie aufbringen konnte, blieb sie verwurzelt, bis sich der
03: Ihr Flügelschlag war nicht wahrnehmbar. Einzig die                Sturm legte. Einzig ihr falbes Haar lässt den Kampf erahnen.
Bewegung ihrer Schwingen konnte in ihren einzelnen Phasen
festgehalten werden. So flogen die drei Vögel hoch am Himmel.         14: Diese Gebilde bereiten heutzutage so manchem ein mulmiges
In einer Reihe, in gleichem Abstand zueinander führten sie uns        Gefühl. Sie sehen aus wie die stillen Waffen vergangener Zeiten,
Menschen ihre Kunst vor, die wir ihnen so oft neiden. Uns bleibt      die nichts im Verborgenen ließen und den Menschen die Lippen
nichts anderes übrig, als sie dafür zu tadeln, dass sie die Abfolge   versiegelten. Heute sind diese Waffen unsichtbar und gefähr-
ihrer Flügelhaltung nicht korrekt ausführten.                         licher geworden.

04: Verbindungen scheinen ein diffiziles Naturell zu haben. Letzt-    15: Der Moment, in dem sich die vom jungen Morgen benetzten
endlich beweist die vorliegende Konstruktion jene These. Denn         Pflanzen jäh regen und viele kleine Perlen zu Boden kullern. Dann
zwei Materien desselben Stoffes in etwaige Form zu verknüpfen,        erbebt die Erde und wacht auf.
statt ein simples Verbindungsstück anzubringen, muss dem
Grundgedanken entspringen, es gehe nur originell. Ob das mit          16: Dieser Gegenstand löst in so manchen Nächten helle Auf-
den komplizierten Fusionen auch auf den Menschen zutrifft?            regung aus. Im nostalgischen Stil steht es unscheinbar und für
                                                                      Bewohner selbstverständlich in irgendeiner Straße Berlins. Doch
05: Ein Zusammenspiel aus Kraftakt und grazilen Bewegungen,           kaum legt sich die Dämmerung über die Silhouetten der Stadt,
das einzig und allein durch ein geordnetes Chaos von unzähligen       beginnt das Spektakel. Die Nachtschwärmer erwachen und
Kabeln ermöglicht wird. Jeder Strang hat seine Bedeutung, die         machen sich auf den Weg zum Tanz auf der hell erleuchteten
die Maschine zum destruktiven Monster werden lassen. Vergisst         Bühne.
eines davon seine Rolle, produziert der Bagger nur noch viel Lärm
um nichts. Er verliert seine Funktion und sein beeindruckendes        17: Er musste auf dem Feld sein Leben lassen. Man fand seinen
Antlitz. Wen wundert es also, dass da ein Ausrufezeichen steht?       Leib bereits mumifiziert vor. Über die Hintergründe ist bisher
                                                                      nichts bekannt.
06: Es muss eine äußerst vertrackte Familienkonstellation sein,
die sich über die Jahrhunderte hinweg kultiviert hat. Durch           18: Jetzt, da sie Ihr Werk getan haben, werden sie langsamer. Wo
nähere Analyse der Verzweigungen lassen sich einige                   Ihre Schwingen einst den Wind aus eigener Kraft schnitten,
geschehene Dramen erschließen.                                        gleiten sie nunmehr sachte im Takt der Luft. Der Rotor surrt, es
                                                                      klickt. Synchron kommen sie zum Stillstand und blicken in das Tal
07: Dort thront die arglistige Königin und schmiedet gräuliche        vor ihren Füßen. Es wird ruhig.
Rachepläne. Ihr Knecht wendet bang den Blick von ihrem furcht-
einflößenden Gesicht, aus dem ein hasszerfressenes Gelächter          19: Und sie recken ihre Hälse gen Licht in freudiger Erwartung,
entspringt. Ihm bleibt die Bitte um Befreiung von seinem entstel-     Besuch zu empfangen. Der Tisch ist schon gedeckt.
lenden Fluch in der Kehle stecken. Märchen können grausam
sein.                                                                 20: Es blieb nichts davon übrig bis auf karges Gestänge mit ver-
                                                                      dorbenen Früchten.
08: An vier unscheinbaren Strängen hängt oftmals die Last einer
ganzen Zukunft, die eine Menschenhand einst zeichnete. Ein-           21: Zuweilen herrscht eine perfekte Symmetrie über unseren
gehakt beginnt wankend der Drahtseiltanz und Schritt für Schritt      Köpfen und wir bemerken sie nicht, weil wir geschäftig mit
wird die Vision zur Wirklichkeit.                                     gesenktem Kopf durch die Welt gehen. Wir werden ihr nur dann
                                                                      gewahr, wenn das Licht abrupt entschwindet und wir im Dunkeln
09: Bleiben Sie stehen. Die betörend duftenden Blumen sind eine       stehen.
tödliche Falle. Wenn Sie nur wenige Schritte weiter gehen, um
eine von ihnen zu pflücken, werden Sie in die Tiefe stürzen. Die      22: Die einst makellose Oberfläche ist rau und splittrig geworden.
Augen sind so einfach zu täuschen.                                    Die Jahre haben ihr zugesetzt, die Witterung schadete ihrem
                                                                      Ansehen. Nur abends im Schein der Lichter wirken ihre Risse,
10: Zweckentsprechend, durchdacht und sinnig erhebt sich das          Furchen und Dellen wie ein filigranes Mosaik.
23: Dieses Jahr soll es eine avantgardistische Darbietung            37: Der Augenwinkel erhascht auf der Reisestrecke gerade noch
werden. Konkretere Angaben möchte sie jedoch nicht machen.           rechtzeitig ein ganz und gar ungewöhnliches Detail, das Gefahr
Sie schweigt beharrlich.                                             simultan verhindert und auslöst, obwohl es kein Mensch ist.

24: Sie gehören schon so selbstverständlich zum Landschafts-         38: Ein Mikrokosmos eingeschlossen in schonungsloser Kälte
bild, dass diese imposanten Gebilde vom menschlichen Auge            macht uns bewusst, wie einzigartig die gewöhnlichen Dinge
schlichtweg übergangen werden. Kaum jemand bemerkt, wie              unseres Lebens sind. Und dennoch werden wir an ihnen vorüber-
wundersam sie in ihrer Form und Struktur sind. Einmal darauf auf-    gehen.
merksam gemacht, werden Sie die Natur vor unzähligen Strom-
riesen nicht mehr erkennen. Und Sie werden sich fragen, wie          39: Da schweben sie und warten darauf, sich mit ihren haarigen
sich klammheimlich die Queranschlüsse vermehren.                     Fasern an ein ahnungsloses Opfer zu klammern. Das eigene Aus-
                                                                     sehen bereitet ihnen teuflische Freude. Irgendwann ist der Spuk
25: Ein Blickwinkel kann alles auf den Kopf stellen. Das Gedan-      vorüber. Sie legen ihre Masken ab und werden wieder zu
kenkarussell wird zum Laufen gebracht, eine Platte wird zum anti-    unscheinbaren Knospen.
quarischen Gegenstand, ein Korb wird zur Königskrone und
Sport wird zur Nebensache.                                           40: Wie Spinnennetze werden sie so lange zu einem unüber-
                                                                     sichtlich sinnvollen Chaos verwoben, bis auch der letzte Strang
26: Dies ist eine Zirkusvorstellung. Sie sehen Kunststücke mit       sich und seinen Ursprung aus den Augen verliert.
lodernden Feuerzungen, wilden Löwen, Feuerspuckern und
Schlangenmenschen. Aber haben Sie den Luftakrobaten ent-             41: Hübsch zurechtgemacht, das Festtagsgewand übergestreift,
deckt, der sich abseits des Geschehens mit nur einer Hand am         in Pose geworfen und festgehalten für die Weihnachtskarte.
Trapez festhält?
                                                                     42: Sie war schaurig anzusehen. Ihr Kleid aus spitzen Dornen
27: Mit geneigtem Kopf starrt sie mich an. So, als ob sie flüstern   wurde gekrönt von einem Kragen aus scharfen Zacken, die sich
würde: „Was bist Du?“. Dasselbe möchte ich sie fragen.               bei Berührung in das Fleisch bohren. Sie trug eine Kopfhaube aus
                                                                     Nadeln und ihr drohender Blick unter dem Schleier war nur zu
28: Es gibt kein Durchkommen. Statt es zu versuchen, stehen wir      erahnen. So stand der ungebetene Gast in der Tür. Wissend
beeindruckt vor ihr und staunen über die spitzen Dornen.             darum, dass sie mit ihrer Robe gekonnt verbarg, wie verletzt sie
Dahinter könnte indes ein kleines Paradies schlummern. Ein Ter-      war, dass sie nicht eingeladen wurde.
rain, das von keinem zuvor erkundet wurde. Doch wir kümmern
uns zu selten um diese Mauern in unseren Köpfen.                     43: Es gleicht den Ringen eines Baumes. Scharten, Kanten und
                                                                     grobe Ver-letzungen unterbrechen die gleichmäßigen Ringe. Sie
29: Sie sind alles, was übrig geblieben ist. In ihnen schlummert     verschwimmen vor dem Auge zu einem Bild der Täuschungen
der blühende Garten. Mit rasselnden Geräuschen streuen sie die       und verleiten dazu, sich in ihm zu ver-lieren. Doch letztendlich ist
Zuversicht.                                                          es nur ein industrielles Rohprodukt, das kompakt zusammenge-
                                                                     rollt darauf wartet, weiter verarbeitet zu werden.
30: Aus der Landschaft herauswachsend ragt es hoch hinauf in den
Himmelsraum. Die Stabilität wird lediglich durch feine Drahtge-      44: Leise. Sehen Sie ihn an und hören ihm gut zu. Dieser Greis
spanne gewährleistet, die sich wie Sehnen durch das Gerüst ziehen.   kann Ihnen viele Geschichten über unsere Welt erzählen. Viel
So hält es selbst Orkanböen stand und wir können Kaffee kochen.      umher gekommen ist er nicht. Seine Kunst besteht darin, an
                                                                     einem Fleck zu verharren und zu beobachten. Etwas, wozu wir
31: Er zog davon. Er wirbelte und segelte und tanzte im Takt der     Menschen nicht imstande sind. Jede Falte, jeder Altersfleck und
Welt. Man konnte ihn auf geregt rascheln hören, wenn er das          jede Narbe zeugen von Erfahrung. Nehmen Sie sich Zeit und
Neue jagte. Als er satt vor Eindrücken war, wollte er zurück-        seien Sie gespannt, welche Geschichte er Ihnen ins Ohr flüstern
kehren, aber er konnte den Weg nach Hause nicht mehr finden.         wird.

32: Büschelweise fielen sie zu Boden. Die einstige immergrüne        45: Ich bin eine Saite. Straff gespannt und verankert halte ich
Schönheit wurde zusehends licht und fahl. Sie senkte ihr Haupt       mich bereit, dass der Wind den Bogen schwingt, um auf seinem
und suchte nach den verlorenen Nadeln im Heu.                        Streichinstrument eine dröhnende Melodie erklingen zu lassen.

33: Knack. Die Schalen der trockenen Früchte platzen auf und aus     46: Ausgezerrt, entkräftet und müde versucht es, Haltung zu
ihnen rieseln tausend winzige Samen, die sich zwischen dem           bewahren. Sein Rückgrat ist gebrochen. Schwermütig harrt das
hohen Gras verstecken und unbemerkt in die Erde wurzeln. Bald        Gerippe aus bis der Lenz zurückkehrt und ihm Leben einhaucht.
treiben sie hoch hinauf, bilden Blätter, Knospen, Blüten und
Früchte, die sich öffnen, um Samen zu säen, die Wurzeln              47: Dies ist das letzte Mal, dass der Löwenzahn zu sehen ist. Er
schlagen werden.                                                     befindet sich in seinen übrig geblieben Atemzügen, bevor der
                                                                     Wind ihn an den Schirmen packt und dessen Samen mit sich
34: Wie von einer Spinne gewoben, trotz Schaden unzerstörbar,        davon reißt. Bis dahin krallen sich die Samen in den
solange alles im Rahmen bleibt.                                      geschwächten Blütenstand, haken sich an ihren weichen Fasern
                                                                     unter, um gegen drohende Windstöße zu bestehen. Jeder ist an
35: Noch hält sie schützend ihre Hände um die zarten Triebe          seinem richtigen Platz. Gibt einer von ihnen nach, steht allen
gefaltet. Bei-zeiten wird sich das Herz öffnen, die Zöglinge         anderen dasselbe Schicksal bevor - sie werden getrennt und
werden ihre feinen Glieder der Sonne entgegen strecken und ihr       wissen nicht, wo der nächste Lufthauch sie hintragen wird.
opalisierendes Farbenspiel vorführen.

36: Der Nachtfrost kam über die müde Landschaft und bedeckte
Steine, Erde und Äste mit schillerndem Weiß. Die Natur zog sich
in ihr Nest zurück und versank in tiefen Schlaf.                     Vinka Rösch. Juni 2014
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