EINE GUTE ZEIT REZEPTE FÜR - Ernten. Kochen. Teilen.

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Melanie Zechmeister & Elisabeth Unger

  REZE PTE F ÜR
EINE GU T E ZEI T

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Paprikafladen mit Sesam und Knoblauch
                                             Grissini aus Khorasanvollkornmehl
                                             Einkorn-Dinkelvollkorn-Langos

                                             DAS KOMMT AUFS BROT!
                                             UND AUF DEN FRÜHSTÜCKSTISCH
                                             Paprika-Rosmarin-Buchweizen-Aufstrich
                                             Einkorn-Lauch-Aufstrich
                                             Dinkelkern-Gurken-Aufstrich
DAS BESTE IST EINFACH:                       Rustikaler Erbsen-Aufstrich
SO KOMMT DIE NATUR AUF                       Vanille-Thymian-Schmalz
UNSERE TELLER                                Rote Rüben-Einkornaufstrich
                                             Crunchy Vollwertgranola
RANDVOLL MIT ALLEM, WAS UNS GUT TUT:         Grundrezept: Haferflocken-Porridge
WIR LIEBEN VOLLKORN                          Vollkorngetreidemüsli
                                             Birchermüsli
AB IN DIE VORRATSKAMMER …                    Milchreis aus schwarzem Seewinkler Reis
UND DANN IN UNSERE BÄUCHE!                   Fruchtaufstrich mit Beeren und Honig
LECKER!                                      Auberginen-Bohnen-Hummus
                                             Rotweizen-Schokoladen-Brotaufstrich
VOM GESCHMACK DES JAHRES:
WENN SPARGEL FRÜHLING UND                    GETREIDE, OBST UND GEMÜSE:
ROTKOHL WINTER BEDEUTEN,                     DAVON KANNST DU NIE
BIST DU ANGEKOMMEN                           GENUG HABEN
                                             Wärmende Haferflockensuppe
JETZT GEHT’S ANS KÖSTLICHE:                  Geröstete Blumenkohlcreme
REZEPTE ZUM NACHMACHEN,                      Zucchinitaschen mit Ziegenfrischkäse
AUSPROBIEREN, EXPERIMENTIEREN,               Gefüllte bunte Paprika
INSPIRIEREN                                  Lauchpuffer
                                             Gurken-Tomaten-Salat
DAS KNUSPERT!                                Auberginen-Tomateneintopf
BROT UND GEBÄCK                              Einkornreis mit Kürbis
Klassisches Bauernbrot                       Ofengemüse vom Blech
Nussbrot                                     Dinkelfusilli mit Fenchel-Tomaten-Sauce
Sortenreines Einkornbrot in der Kastenform   Kürbis-Maisgrieß-Vollkornstrudel
Kartoffel-Dinkelbrot                         Buntes Letscho
Urkornbrot mit Fruchtsaft                    Vollkorn-Bandnudeln mit Paprikacreme
Schwarzes Reis-Buchweizenbrot                Spätsommerliche Pastasauce
Karotten-Dinkelbrot                          Überbackene Brennnesselspätzle
Khorasan-Pesto-Zopf                          Einkornreis-Salat mit Sommergemüse
Pikante Roggen-Zwiebel-Kekse                 Haferflockenlaibchen mit Chutney
Tausendsassa-Gebäck                          Kürbis-Birnen-Chutney mit Thymian
Knusprige Vollkornhörnchen mit Füllung       Buchweizen-Bohnen-Sterz
Vollkornmüsli-Gebäck                         Pastinaken-Kräuter-Süppchen
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Kürbis-Süßkartoffel-Hirse-Auflauf
Kürbisgulasch mit Mangalitza-Hartwürsten
Gerstenbraten mit Paprika und Lauch
Dinkelrisotto mit Sellerie und Fenchel
Brotsuppe Deluxe
Tomaten-Chutney
Kräuterpfannkuchen mit Tomaten-Chutney
Zwetschgen-Chutney

FLEISCH, FISCH UND KÄSE:
WENN’S ETWAS BESONDERES
SEIN SOLL
Seewinkler Fischsuppe
Wildragout mit Dinkelvollkornspätzle
Wildschweinbraten mit Wintergemüse
Geschmortes Lamm mit Rotwein               Knusper-Busserl mit Buchweizen
Sauerbraten                                Glückskekse nach Hildegard von Bingen
Zander aus der Pfanne                      Seewinkler Sonnenkekse
Gebratener Zander mit Sommergemüse         Einkorn-Khorasan-Linzertorte
Dinkelvollkorn-Flammkuchen
Mini-Spargelgugelhupf                      PASTA UND KNÖDEL:
Ratatouille-Vollkorntarte                  WEIL SIE AUF KEINEN FALL
                                           FEHLEN DÜRFEN
DESSERTS, KUCHEN UND TARTES:               Vollkorn-Brotknödel
VOLLWERTIG LECKER                          Knödelbrot in der Kastenform
Muffins aus Hefeteig                       Geröstete Brotwürfel
Einkornschmarren mit Zwetschgenkompott     Dinkelvollkorn-Bandnudeln
Apfelgalette mit Nüssen                    Khorasanlasagne mit Linsen-Karotten-Bolognese
Quarkknödel: süß oder pikant               Kartoffelteig für Knödel oder Nudeln
Blechkuchen mit Aprikosen                  Brennnesselspätzle
Gedeckter Vollkorn-Apfelkuchen             Khorasanspätzle
Beschwipste Brottorte
Hafer-Rosinen-Kakao-Pralinen               ZUM WÜRZEN UND TRINKEN:
Ruckzuck Rhabarbersandkuchen               AUFPEPPEN UND SCHMECKEN
Gesottener Quarkstrudel                    LASSEN
Rotweizen-Hefegebäck                       Brotgewürz
Waffeln mit Seewinkler Süßkartoffel        Selbstgemachte Suppenwürze
Dinkelvollkorn-Zucchinikuchen              Kurkuma-Würzpaste
Biskuittorte mit Beeren und Blüten         Goldene Milch
Gefüllter Lebkuchen „Winterbrot“           Kurkuma-Limonade
Susannes Lebenskuchen
Kirschenstrudel                            Stichwortverzeichnis
Erdbeer-Basilikum-Tarte                    Glossar
Ingwer-Florentinerstangen                  Danksagung
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DAS B ESTE I ST E I N FAC H :
SO KO M M T DIE NAT U R
AUF U NS ER E T EL L ER

Unsere Zeit verlangt uns viel ab:      re Tierprodukte: Regionalität und
Anpassungsfähigkeit,      Schnellig-   Saisonalität stehen an erster Stel-
keit, wenig körperliche Arbeit         le – damit tun wir uns selbst und
– und viel Denkleistung. Von die-      unserer Umwelt etwas Gutes. Und
sem Zeitgeist ist auch unser Essen     erobern uns noch dazu ein großes
betroffen: Alles soll rasch fertig     Stück Freiheit zurück.
sein und gegessen wird in weni-
gen Minuten. Manchmal wissen           Dieses Buch handelt von unserer
wir gar nicht, was da eigentlich auf   Rückkehr zur Natur und den Lek-
unseren Tellern gelandet ist. Dabei    tionen, die wir auf diesem Weg
sollte das alles doch vor allem ei-    gelernt haben. Es geht um die Bin-
nes sein: schön! … Essen zuberei-      dung zu unseren Lebensmitteln,
ten und gemeinsam genießen sind        das Wissen unserer Vorfahren und
nämlich zwei der wunderbarsten         das alte Handwerk. Und darum,
Dinge überhaupt: die besten Zuta-      was es wirklich heißt, sich natür-
ten aussuchen, schneiden, schnip-      lich und regional zu ernähren. Es
peln, mischen, kneten – kurz: sein     geht ums Beobachten, Wachsen,
Essen spüren. Beim Kochen und          Sammeln, Suchen, Hegen, Teilen
Backen können wir zur Ruhe kom-        und Essen im Einklang mit den
men, abschalten und eine ganz ei-      Jahreszeiten. Und darum, den Pro-
gene Art von Kontemplation und         zess der Entstehung eines Lebens-
Lebensgefühl entdecken.                mittels zu erfahren und zu verste-
                                       hen, vom Samen bis zum fertigen
Dazu gehört auch, zu lernen, wie       Laib Brot. Wir wollen Bewusstsein
Lebensmittel hergestellt werden,       schaffen für regionale Betriebe
was in ihnen steckt, wie sie schme-    und die Menschen, die dahinter-
cken, oder ganz banal einfach: wie     stecken: Bio-Landwirte, die aufs
sie aussehen, bevor sie in die Su-     Feld fahren, wenn der erste Hahn
permarktregale kommen. Gehen           kräht, um das noch mit Tau be-
wir gemeinsam auf Entdeckungs-         deckte Gemüse für den Markt
reise, lassen altes Wissen aufleben    zusammenzupacken. Bäcker, die
und schauen auf die Natur. Denn:       in der Nacht in der Stube stehen,
Unser Essen gehört genauso zum         damit wir am Morgen mit dem fri-
natürlichen   Kreislauf   wie   wir.   schesten Brot versorgt sind. Vieh-
Egal, ob Getreide, Gemüse und          bauern, die das artgerechte Leben
Obst, Kräuter, Milch- oder ande-       ihrer Tiere ihrem eigenen gleich-
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RAN DVO LL MIT ALLEM ,
WAS U NS GUT TUT:
W I R L I E BE N VOL L KOR N!

Unglaubliches Vollkorn: Ja, das ist es wirklich. Wir
möchten aber wissen, warum gerade dieses Getreide
so gesund ist, und: was ist das überhaupt? Das Wich-
tigste vorab: Vollkorn, das ist keine eigene Getrei-
desorte. Es bedeutet nur, dass alles vom Korn verwen-
det wird. Bei Mehl wird zum Beispiel das ganze Korn
vermahlen, sodass auch Keimlinge, die wertvollen
Randschichten und die Schale im Endprodukt ent-
halten sind – eben alles, aus dem so ein Getreidekorn
besteht. Und was heißt das für uns? Alle Ballaststoffe,
Vitamine, Öle und Mineralstoffe landen auf unserem
Teller. Fantastisch!
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Es ist uns ein Anliegen, Bewusst-     ten. Die sind nicht nur sehr aroma-
sein für die Vielfalt an Getreide-    tisch und wertvoll für eine ausge-
sorten zu wecken, die uns die Na-     wogene Ernährung, sondern sind
tur schenkt. Es ist schön zu sehen,   auch resistent gegen Pilzerkran-
dass Vollkorn gerade wieder einen     kungen und müssen nicht gedüngt
Aufschwung erlebt und immer           werden. Es ist also nicht notwen-
mehr Menschen seine Vorteile          dig, das Getreide mit chemischen
entdecken. Denn: Wir haben es         Schädlingsmitteln wie Fungiziden,
selbst in der Hand, welche Zutaten    Pestiziden oder Herbiziden zu
wir für unsere Speisen verwenden      behandeln. Leider ist der Ertrag
und welche Nährstoffe wir zu uns      dieser alten Getreidesorten nicht
nehmen.                               besonders hoch – das ist auch der
                                      Grund, warum heute viele Bauern
Alle Bestandteile des Korns ent-
                                      hauptsächlich auf hochgezüchtete
halten nämlich wichtige Nährstoffe
                                      Getreidesorten setzen.
für unseren Körper:

 FRUCHTSCHALE:
 Zellulose, Ballaststoffe

 SAMENSCHALE:
 Zellulose, Mineralstoffe

 ALEURONSCHICHT:
 Mineralstoffe, Fett, Eiweiß,
 Vitamin-B-Komplex

 MEHLKÖRPER:
 Stärke, Eiweiß

 KEIMLING:
 Fett, Eiweiß, Vitamine,
 Mineralstoffe

Elisabeth und ihre Familie bauen
Getreide selbst an, vermahlen es
zu Mehl und fertigen Backwaren
in ihrer Naturbackstube Unger in
Wallern. Bei ihrem Getreide setzen
sie den Schwerpunkt auf alte Sor-

                                                                            RANDVOLL MIT ALLEM, WAS UNS GUT TUT
                                                                       8
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R EDE N W I R DARÜB E R:
ALTE G ET R EIDES O RT EN

Wir lieben alte Getreidesorten!
Sie sind resistent, benötigen keine chemische
Behandlung und schmecken! Neben ihrem äußerst
aromatischen Geschmack haben sie aber noch viele
weitere Vorzüge:

Die meisten dieser alten Getreidesorten sind resistent vor
Pilzerkrankungen, und müssen deshalb auch nicht mit chemischen
Schädlingsbekämpfungsmitteln behandelt werden – alles natürlich
also. Hinzu kommt außerdem, dass bestimmte Getreidesorten wie
Dinkel, Einkorn und Emmer von Umweltgiften verschont bleiben,
da sie fest in ihren Spelzen eingehüllt und dadurch gut geschützt
sind. Erst bei der Verarbeitung müssen sie entspelzt werden.

Und hier ein weiteres interessantes Detail, alter Getreidesorten
und der Grund für ihren herrlichen Geschmack: Durch eine lange
Teigführung wird Phytinsäure abgebaut. Brot und Gebäck wird
dadurch noch aromatischer und vollmundiger im Geschmack und
bleibt außerdem länger haltbar, frisch und saftig.

Der einzige wirkliche Nachteil von Urgetreide ist, dass die Ernte
vergleichsweise wenig Ertrag bringt und sie aufgrund des erhöh-
ten Arbeitsaufwandes und der nötigen Entspelzung teurer in der
Anschaffung sind als herkömmliches Getreide.

Der Erhalt dieser Urgetreidesorten ist uns besonders wichtig,
da sie noch in ihrer reinsten Form wachsen und in ihrer ursprüngli-
chen Beschaffenheit bestehen.
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SO SC HMECKT JEDER TAG :
EIN WOCHE NPLAN

MONTAG                                ches Rezept ist der Einkornreis mit
Nach dem Wochenende steht meist       Kürbis, Rübe und knusprigen Kür-
sehr viel Arbeit an – da lieben wir   biskernen auf Seite 127). Ein Dres-
Gerichte, die sich gut vorbereiten    sing aus Olivenöl, Zitronensaft und
lassen und sich im Ofen quasi von     frischen Kräutern ist schnell an-
selbst kochen. Der Auberginen-        gerührt und sorgt für das gewisse
Tomaten-Eintopf mit Nacktgerste       Etwas. Natürlich kannst du auch
und gerösteten Mandeln ist ein tol-   ein selbst gemachtes Basilikum-
les Rezept dafür. Die einzelnen Zu-   pesto (siehe Seite 123) oder einfach
taten kannst du sogar am Vorabend     einen Klecks Joghurt dazu reichen.
vorbereiten bzw. die Nacktgerste
vorkochen (siehe Seite 125). Zu ge-   DIENSTAG
kochtem Getreide kannst du aber       Sollte vom Vortag noch etwas
auch perfekt am Blech gebratenes      Ofengemüse übrig sein, kannst du
Gemüse kombinieren (ein ähnli-        dazu einfache Lauchpuffer (siehe

                                                                              VOM GESCHMACK DES JAHRES
                                                                         10
Seite 121) machen. Ein Joghurt-
dip (siehe Seite 129) passt perfekt
dazu. Du kannst die Puffer auch
zu einem knackigen, frischen Salat
servieren. Am Abend bereiten wir
meistens noch das Anstellgut für
die Brotbacksession am nächsten
Tag vor.                               FREITAG
                                       Wir versuchen mindestens ein-
MITTWOCH                               mal in der Woche Fisch in unse-
Wir lieben selbst gemachte Pas-        ren Speiseplan einzubauen. Das
ta! Eines unserer Lieblingsrezepte     schnellste und beste Fischgericht
ist die Khorasanlasagne mit Lin-       überhaupt ist der Zander aus der
sen-Karotten-Bolognese. Wenn du        Pfanne mit Tomaten und Lorbeer
keine Zeit hast, die Lasagneblätter    (siehe Seite 181). Dazu reichen wir
selbst zu machen (siehe Seite 249),    ganz einfach Petersilienkartoffeln
kannst du die Linsen-Karottenbo-       oder gekochtes Getreide.
lognese auch zu Dinkel-Vollkorn-
nudeln wie Spiralen, Spaghetti etc.    WOCHENENDE
reichen. Im Sommer lieben wir die      Am Wochenende lieben wir es,
Fenchel-Tomatensauce (siehe Seite      für unsere Familien groß aufzuko-
131), geschmacklich ist sie immer      chen! Da kommen immer wieder
wieder ein Highlight! Mittwochs        auch Fleisch- und Fischgerich-
wird bei uns meist Brot gebacken,      te mit hochwertigen Zutaten aus
das Kartoffel-Dinkelbrot (siehe Sei-   der Region auf den Tisch. Da wir
te 57) hält sich super lange frisch.   viele Landwirte und Jäger in der
Geröstete Brotwürfel (siehe Seite      Familie und im Freundeskreis ha-
245) kann man auch am Wochen-          ben, ist uns das möglich und wir
ende noch als Suppeneinlage ver-       sind sehr dankbar dafür. Es wer-
wenden.                                den zum Beispiel Wildragout mit
                                       Wurzelgemüse         und   Dinkelvoll-
DONNERSTAG                             kornspätzle (siehe Seite 173) auf-
Eine warme Suppe, wie das Pas-         getischt oder geschmortes Lamm
tinaken-Kräuter-Süppchen      (siehe   mit Rotwein (siehe Seite 177). Wir
Seite 151), stimmt uns auf das be-     versuchen am Wochenende auch
vorstehende Wochenende ein. Der        die Brotreste der Woche zu verar-
anschließende Einkornschmarren         beiten, deshalb gibt es als Beilage
aus dem Backofen mit Zwetschgen-       oft Vollkorn-Brotknödel (siehe Sei-
kompott (siehe Seite 195) macht un-    te 241) oder Knödelbrot in der Kas-
sere Familien immer wieder glück-      tenform aus Altbrot mit Kräutern
lich.                                  (siehe Seite 243).
11
Hirse wird oft unterschätzt, dabei     kartoffeln und Tomatensauce als
ist sie so reich an Mineralstoffen.    auch mit Äpfeln, Birnen, Trocken-
Außerdem kann man mit ihr viele        früchten oder Beeren.
richtig tolle Gerichte kreieren. Wir
verwenden Hirse sehr gerne in pi-
kanten und in süßen Aufläufen. Sie
schmeckt sowohl mit Kürbis, Süß-

                                                                           GETREIDE, OBST UND GEMÜSE
                                                                      12
KÜR B I S-SÜSSK ARTO F F E L- H I RSE-
                 AUFL AU F
      ZUTATEN    Auflauf                                  Tomatensauce
FÜR 4 PERSONEN   300 g schnellkochende Hirse              400 g Tomaten
                 1 kleiner Kürbis                         1 Zwiebel
                 1 kleine Süßkartoffel                    2 Knoblauchzehen
                 250 g Schafskäse oder Ziegenkäse         1 EL Olivenöl
                 3 Zweige Thymian                         1 TL Rohrohrzucker
                                                          1 Zweig Liebstöckel
                                                          1 Bund Petersilie
                                                          3 Zweige Thymian
                                                          Salz, Pfeffer

                                                          Außerdem
                                                          1 EL Olivenöl für die Form

  ZUBEREITUNG    In einem Topf in ca. 700 ml Salzwasser die Hirse ca. 15 Minuten (oder laut
                 Packungsanweisung) zugedeckt köcheln lassen.

                 Für die Sauce die Tomaten an der Unterseite kreuzweise einschneiden und
                 mit kochendem Wasser übergießen. Nun im Wasser ca. 3–5 Minuten ziehen
                 lassen. Danach das heiße Wasser abgießen und die Tomaten mit kaltem
                 Wasser abschrecken. Die Haut abziehen, den Strunk entfernen und das
                 Fruchtfleisch klein würfeln. Die Zwiebel und den Knoblauch schälen und
                 klein würfeln. Olivenöl in einem kleinen Topf erhitzen, Zwiebel und Knoblauch
                 darin glasig dünsten. Tomaten, Rohrohrzucker und Kräuter zugeben und
                 ca. 10 Minuten köcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

                 Den Backofen auf 180 °C Heißluft vorheizen. Den Kürbis entkernen, die
                 Süßkartoffel schälen und beides in Scheiben schneiden. Den Schafskäse in
                 Scheiben schneiden. Eine Auflaufform mit dem Olivenöl ausstreichen.

                 Die Hirse mit ca. zwei Dritteln der Tomatensauce vermischen und in die Auf-
                 laufform geben. Mit Kürbis- und Süßkartoffelscheiben belegen. Die restliche
                 Sauce auf das Gemüse geben und den Schafskäse darauf verteilen. Mit Thy-
                 mianzweigen belegen. Den Kürbis-Süßkartoffel-Hirse-Auflauf ca. 20 Minuten
                 backen, bis der Käse geschmolzen und das Gemüse weich ist.
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Dieses Ofengemüse ist eine von      Auberginen,    Fenchel,   Tomaten     sein: Manchmal verwenden wir
Melanies Spezialitäten. Man kann    und Paprika. Im Herbst und Win-       Paprikapulver zum Würzen, ein
fast alle Gemüsesorten dafür ver-   ter kombinieren wir gerne Rote        andermal etwas Curry, hie und da
wenden, die gerade Saison haben.    Bete mit Kürbis, bunten Kartoffeln,   Harissa, sehr gerne Knoblauch und
So machen sich frühlingshafte       Karotten, Pastinaken, Rosenkohl       ab und zu ganz puristisch Salz und
Erbsen sehr gut mit Spargel und     und Rosmarin. Was die Gewür-          schwarzen Pfeffer.
Frühkartoffeln, oder Zucchini mit   ze betrifft, kann man hier kreativ

                                                                                          GETREIDE, OBST UND GEMÜSE
                                                                     14
OFEN G E M ÜSE VO M B LEC H
                 MIT QUA R K- KR Ä U T ER- DIP
      ZUTATEN    Ofengemüse                              Quarkdip
FÜR 4 PERSONEN   1 Zwiebel                               1/2 Bund Dill
                 6 Kartoffeln (gerne auch alte Sorten)   etwas Fenchelgrün und Fenchel-
                 4 Pastinaken                            blüten (alternativ Schnittlauch,
                 2 grüne Paprika                         Thymian, Petersilie etc.)
                 ca. 300 g Hokkaido-Kürbis               250 g Quark
                 Gemüse nach Saison (z.B. Fenchel,       100 g Joghurt
                 Kohlrabi, Tomaten, Zucchini, Auber-     1 gute Prise Salz
                 ginen, ...)                             1 Prise Pfeffer
                 2 EL Olivenöl
                 1 Zweig Rosmarin
                 1 Prise Salz

  ZUBEREITUNG    Den Backofen auf 180 °C Heißluft vorheizen. Das Gemüse schälen und
                 in Stücke oder Scheiben beliebiger Größe schneiden. Danach in einer
                 Schüssel mit Olivenöl und Rosmarinnadeln vermischen und alles auf zwei
                 Backblechen gleichmäßig verteilen. Im Backofen ca. 25 Minuten backen,
                 zwischendurch das Gemüse einmal wenden. Das Gemüse erst mit etwas
                 Salz würzen, wenn es aus dem Backofen kommt, sonst verliert es zu viel
                 Flüssigkeit.

                 Für den Dip die Kräuter hacken und mit Quark, Joghurt, Salz und Pfeffer
                 mit einem Schneebesen gut vermischen. Wer möchte, kann den Dip gerne
                 auch pürieren.
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Spürst du sie auch, die Sehnsucht         um satt und glücklich zu sein. Un-    schem Obst und knackigem Gemüse,
nach Einfachheit und Ursprünglich-        ter Natur verstehen wir: den eige-    von gutem Fleisch und Milchproduk-
keit? Mit diesem Buch lernst du, na-      ne Garten, das eigene, erntereiche    ten aus artgerechter Haltung, von
türlich zu leben und gesund zu essen      Hochbeet oder den wöchentlichen       unberührten Getreidesorten. Immer
mit dem, was dir die Natur gibt. Denn     Bauernmarkt. Dort finden sich die     mit den Jahreszeiten gehend, immer
sie schenkt dir alles, was du brauchst,   unverfälschten Geschmäcker von fri-   aus regionalem Anbau.

In 100 Rezepten zeigen Melanie Zechmeister und Elisabeth
Unger, wie abwechslungsreich, einfach und wohltuend es ist,
natürlich zu essen.

                                                                                                                                    FOTOS:
                                                                                                        Sonja Priller: 1, 4, 5, 6, 7, 8, 11, 14
                                                                                                        Melanie Zechmeister: 2, 3, 10, 12
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