Schlussbericht Reorganisation HBA | Hochbauamt
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Kanton Freiburg RUBD | Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion HBA | Hochbauamt Schlussbericht Reorganisation HBA | Hochbauamt Adressaten: COPIL, Staatsrat. Dr. Charles Giroud, B’VM | Beratergruppe für Verbands-Management. Bern. 15. September 2021 Altenbergstrasse 29 I Postfach 686 I 3000 Bern 8 I T +41 (0)31 313 88 88 I www.bvmberatung.net
Kanton Freiburg | RUBD / Reorganisation HBA. Schlussbericht. 2 | 28 Inhaltsverzeichnis 1 Das Management Summary .............................................................. 4 2 Die Ausgangslage.............................................................................. 6 3 Die Zielsetzungen und der Projektablauf ........................................... 6 4 Die Projektorganisation ...................................................................... 7 5 Die Ergebnisse der Analyse............................................................... 9 6 Die Reorganisation .......................................................................... 13 6.1 Die umgesetzten Massnahmen .................................................................... 13 6.1.1 Leitsätze für das HBA .......................................................................... 13 6.1.2 Definition des Phasenmodells und der verschiedenen Rollen ............. 14 6.1.3 Prozessarchitektur ............................................................................... 17 6.1.4 Aufbauorganisation des HBA .............................................................. 18 6.1.5 Personelle Veränderungen in der Amtsführung ................................... 18 6.1.6 Datenbank der Immobilien des Kantons Freiburg ............................... 20 6.1.7 Analyse der Situation im Bereich Reinigung ........................................ 21 6.1.8 Analyse der Situation im Bereich Abwartsdienste ............................... 21 6.1.9 Evaluation der Anstellungsbedingungen für Projektleiter*innen .......... 22 6.1.10 Sicherung des laufenden Betriebs ....................................................... 22 6.1.11 Erarbeitung der Immobilienstrategie .................................................... 23 6.1.12 Entwurf der neuen Verordnung ........................................................... 23 6.2 Die noch geplanten Massnahmen ................................................................ 23 6.2.1 Klärung der Aufgabenteilung zwischen Amtsvorsteherin und Kantonsarchitekt ............................................................................................ 23 6.2.2 Fertigstellung der Datenbank des Immobilien-Portefeuilles................. 23 6.2.3 Entwicklung des Qualitätsmanagements ............................................. 24 6.2.4 Risiko-Management für Projekte ......................................................... 24 6.2.5 Optimierung Bereich Reinigung ........................................................... 24
Kanton Freiburg | RUBD / Reorganisation HBA. Schlussbericht. 3 | 28 6.2.6 Optimierung Bereich Abwartsdienste .................................................. 25 6.2.7 Aufbau des Controllings ...................................................................... 25 6.2.8 Personelle Ressourcen ....................................................................... 26 6.2.9 Umsetzung der Empfehlungen des Finanzinspektorats ...................... 27 6.2.10 Neue Leistungen, die bei der Reorganisation nicht berücksichtigt wurden ........................................................................................................... 27 6.2.11 Informations- und Kommunikationsarbeit ............................................ 28 7 Der Ausblick .................................................................................... 28
Kanton Freiburg | RUBD / Reorganisation HBA. Schlussbericht. 4 | 28 1 Das Management Summary Bereits seit mehreren Jahren plant die Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion (RUBD) eine Reorganisation des Hochbauamtes/HBA, da dessen Organisation seit vielen Jahren nicht mehr einem modernen und effizienten Bau- und Immobilienmanagement genügt. Deshalb hat der Staatsrat am 11. Dezember 2017 einen Bericht der RUBD zur Reorganisation des HBA zustimmend zur Kenntnis genommen. Als übergeordnete Ziele der Aufgabenüberprüfung und Organisationsoptimierung wurden fol- gende Ziele vereinbart: • Ein langfristig optimales Kosten/Nutzen-Verhältnis für alle Projekte und Immobilien des HBA • Die optimale Erfüllung der Bedürfnisse des Kantons, der Direktionen und der Nutzerämter • Die Verbesserung der Prozess-, Produkte- und Dienstleistungsqualität des HBA Aus der IST-Analyse haben sich folgende wesentliche Schlussfolgerungen ergeben: • Der IST-Erfüllungsgrad in den 4 Kernbereichen (Strategische Vorgaben und Strategische Planung, Planung und Realisierung, Immobilienmanagement und Facility-Management) liegt generell im mittleren Bereich (d.h. bei 25 – 75% der „Best Practice“ anderer Kantone) • Eine spezielle Schwäche zeigt sich dabei vor allem in den für Lebensdauer-Nutzen und - Kosten besonders wichtigen Bereichen Investitions-Strategie, Immobilien-Strategie sowie Planungs- und baubegleitendes Facility-Management. • Der IST-Erfüllungsgrad in den Supportbereichen (Beschaffungs- und Wettbewerbswesen, Personalmanagement und Administration, Controlling und Qualitätsmanagement, Finanz- und Rechnungswesen) liegt meist in der mittleren bis oberen Hälfte (d.h. bei 50 – 75%). • Gut entwickelt ist das Finanzwesen (mit 75 – 100%); ein grosser Nachholbedarf besteht demgegenüber v.a. bei einzelnen Beschaffungs- oder Wettbewerbsverfahren oder im Con- trolling und Qualitätsmanagement (mit 25 – 50% einer „Best Practice“). Anpassungen in der Projektorganisation und personelle Veränderungen im Kader des HBA (Amtsvorsteher/Kantonsarchitekt, Sektionsleiter*innen) haben den Umsetzungsprozess ver- langsamt. Seit der Neubesetzung der oben erwähnten Positionen (Januar 2021) sind die auf- gezeigten Reformen tatkräftig an die Hand genommen und teilweise bereits umgesetzt wor- den. Insbesondere zu nennen sind die Folgenden: • Erarbeitung der Leitsätze des HBA als strategisches Führungsinstrument für das HBA, die RUBD und für den gesamten Staatsrat. • Beschreibung der verschiedenen Entwicklungs- und Lebensphasen einer Immobilie und der jeweiligen Rollen (Eigentümer, Bauherr, Betreiber, Nutzer). • Erarbeitung der Prozessarchitektur als Grundlage für die Entwicklung des Qualitätsmana- gements.
Kanton Freiburg | RUBD / Reorganisation HBA. Schlussbericht. 5 | 28 • Reorganisation des HBA in die 4 Bereiche Strategische Entwicklung, Projektierung und Realisierung, Gebäudetechnik und Unterhalt sowie Support, Finanzen und Human Res- sources. • Aufteilung der Funktionen der Amtsvorsteherin und des Kantonsarchitekten. • Neubesetzung sämtlicher Sektionsleitungen durch Mitarbeitende, die den Anforderungen der Funktion entsprechend qualifiziert sind. • Aufbau einer Datenbank, die alle relevanten Informationen über den Immobilienbesitz des Kantons Freiburg beinhaltet und damit eine wichtige Grundlage für die zukünftige Ar- beit des HBA (Planung, Betrieb, Unterhalt, Renovation) darstellt. • Effizienzüberprüfungen in den Bereichen Reinigung und Abwartsdienste. • Evaluation der Anstellungsbedingungen für Projektleiter*innen mangels Konkurrenzfähig- keit des Kantons Freiburg auf dem Arbeitsmarkt. Nicht zuletzt war bereits seit April 2020 die Sicherung des laufenden Betriebs eine grosse Herausforderung. Dies vor dem Hintergrund der laufenden Projekte, der anstehenden Aufga- ben und der personellen Veränderungen. Im Hinblick auf die kurz- und mittelfristige Zukunft sind folgende Massnahmen geplant: • Fertigstellung und in der Folge regelmässige Aktualisierung der Datenbank des Immobili- enparks des Kantons Freiburg. • Entwicklung des Qualitäts-Managements auf der Basis der erstellten Prozessarchitekur. Diesbezüglich sind die entsprechenden Prozesse zu beschreiben, ihre Anwendung in der täglichen Arbeit durchzusetzen und im Sinne des kontinuierlichen Verbesserungsprozes- ses regelmässig zu überprüfen. • Aufbau und Umsetzung des Risiko-Managements für Projekte unter Berücksichtigung der Empfehlungen der Finanzinspektion. • Optimierung der Reinigungs- und der Abwartsdienst aufgrund der Erkenntnisse der vor- genommenen Analysen. • Aufbau des Controllings unter Einbezug der Anlagekosten sowie der Gewinn- und Ver- lustrechnung. Dafür werden regelmässige Sitzungen organisiert. Die Aufteilung der Ressourcen zwischen der RUBD bzw. dem HBA und anderen Direktio- nen wird im Hinblick auf eine bestmögliche Effizienz überprüft. • Die fehlenden personellen Ressourcen werden entsprechend den Beschlüssen des Staatsrates bis 2023 aufgebaut. Für die Anstellung von qualifizierten Projektleiter*innen werden in Zusammenarbeit mit der Finanzdirektion bzw. dem Personalamt schnell realisierbare Lösungen gesucht. • Für den Bereich Informationstechnologie (IT) und Niederspannungs-Gebäudeausrüstung wird geklärt, wer für diese Aufgaben zuständig ist, und welche Mittel dafür zur Verfügung stehen.
Kanton Freiburg | RUBD / Reorganisation HBA. Schlussbericht. 6 | 28 Die Sicherheit auf Baustellen wird den neuen Anforderungen des Gesetzes zum Schutz vor Unfällen auf Baustellen (VUBG) angepasst. Das HBA hat in den vergangenen Jahren viel Vertrauen und Goodwill verloren. Dieses Ver- trauen soll durch professionelle Arbeit zurückgewonnen werden. Dieses Ziel wird durch eine unterstützende Informations- und Kommunikationsarbeit unterstützt. 2 Die Ausgangslage An seiner Sitzung vom 11. Dezember 2017 hat der Staatsrat des Kantons Freiburg von der Notiz des Direktors der RUBD Kenntnis genommen, ein Reorganisationsprojekt im Hochbau- amt (HBA) lancieren zu wollen. Die Organisation des HBA zeigte seit geraumer Zeit ihre Grenzen auf, insbesondere wenn es darum ginge, die optimale Umsetzung der grossen Bau- projekte des Staates zu gewährleisten. Dies hatte bereits ein Bericht aus dem Jahr 2016 festgestellt1. Nach Ansicht des Direktors der RUBD war der Zeitpunkt zu Beginn der Legisla- turperiode und mit neuen, in die Funktion eingearbeiteten Amtsdirektor und Kantonsarchitek- ten günstig, um einen Prozess der Analyse und Reorganisation des HBA in Gang zu setzen, damit das Amt in Zukunft so effektiv und effizient wie möglich auf die zukünftigen Herausfor- derungen hinarbeiten kann, mit denen es nicht nur bei der Führung der Grossprojekte des Staates, sondern auch in den Bereichen strategische Planung, Immobilienmanagement, Fa- cility Management und zentrale Dienste konfrontiert sein wird. 3 Die Zielsetzungen und der Projektablauf Die übergeordneten Zielsetzungen des Reorganisationsprojektes wurden wie folgt definiert: • Ein langfristig optimales Kosten/Nutzen-Verhältnis für alle Projekte u. Immobilien des Kan- tons Freiburg, bei gleichzeitiger Beschränkung auf die wirklich notwendigen Leistungen. • Die bestmögliche Erfüllung der Bedürfnisse des Kantons, der verschiedenen Direktionen, der Nutzerämter und der Endnutzer der Objekte durch das HBA. • Die Verbesserung der Prozess-, Produkte- und Dienstleistungsqualität, unter Berücksich- tigung der Nachhaltigkeit sowie kultureller Aspekte der gebauten Umwelt. Das Projekt soll in folgenden Phasen durchgeführt worden: • Systematische Überprüfung der Notwendigkeit und des Erfüllungsgrades der Aufgaben in den Kern- und Support-Bereichen (inkl. Unterstützung bei subventionierten Bauten): • Strategische Planung (inkl. strategischen Vorgaben) 1 Urs Schlegel, urs schlegel consulting, Ittigen.
Kanton Freiburg | RUBD / Reorganisation HBA. Schlussbericht. 7 | 28 • Planung und Realisierung • Immobilienmanagement • Facility-Management • Beschaffungs-, Vertrags- und Wettbewerbswesen • Personalmanagement und Administration • Controlling und Qualitätsmanagement • Finanz- und Rechnungswesen • Aufbau- und Ablauforganisation Sofortmassnahmen und Empfehlungen, die sich aus der laufenden Arbeit heraus erkennen lassen, sollen in Abstimmung mit der Projektleitung so schnell wie möglich und sinnvoll umgesetzt werden. • Optimierung insbesondere der folgenden Bereiche unter Berücksichtigung der Zusammen- arbeit mit den anderen beteiligten Dienststellen: • Kernaufgaben und Kernprozesse • Supportaufgaben und -prozesse • Aufbau- und Ablauforganisation (inkl. Stellenprofile) • Umsetzungsplanung 4 Die Projektorganisation Um die übergeordneten Zielsetzungen und die Phasenergebnisse zu erreichen, wurde von der RUBD (in Absprache mit der FGK) folgende Projektorganisation festgelegt: • Steuergruppe • Staatsräte • Jean-François Steiert, Direktor RUBD, Vorsitz • Georges Godel, Direktor FIND • Jean-Pierre Siggen, Direktor EKSD • Grossräte • Dominique Butty, Mitglied FGK • Claude Chassot, Mitglied FGK • Laurent Dietrich, Mitglied FGK • Gabriel Kolly, Mitglied FGK • Kantonale Verwaltung • Gian Carlo Chiovè, Kantonsarchitekt und Vorsteher des HBA (bis 24.03.2020); • Laurent Yerly, Staatsschatzverwalter
Kanton Freiburg | RUBD / Reorganisation HBA. Schlussbericht. 8 | 28 • Exerne Beauftragte • Martin Kraus, Projektleiter (bis 31.05.2021) • Anne Jochem, Direktorin allg. Dienste der Stiftung Les Buissonnets, Beraterin Per- sonalentwicklung/FM (bis 31.12.2020 infolge Wahl zur Vorsteherin des HBA) • Projektgruppe • Kantonale Verwaltung • Gian Carlo Chiovè, Kantonsarchitekt und Vorsteher des HBA (bis 24.03.2020) • Claudine Godat, Generalsekretärin RUBD (bis 31.12.2018) • Nathalie Liaudat, Juristische Beraterin RUBD • Charles Ducrot, Stv. Kantonsbaumeister (bis 31.07.2021) • Daniel Zosso, Leiter Sektion Projekte HBA (bis 30.09.2019) • Vincent Jaquier, Direktion POA (fallweise) • Amelie Dupraz-Ardiot, Nachhaltigkeit RUBD (fallweise). • Exerne Beauftragte • Martin Kraus, Projektleiter (bis 31.05.2021) • Thomas Maurer, Selbständiger, Co-Beauftragter (bis 31.05.2021) • Anne Jochem, Direktorin allg. Dienste der Stiftung Les Buissonnets, Beraterin Per- sonalentwicklung/FM (bis 31.12.2020 infolge Wahl zur Vorsteherin des HBA) Aufgrund von gesundheitlichen Problemen und von personellen Veränderungen im HBA (u.a. Übernahme der Leitung ad Interim durch André Magnin, Vorsteher des TBA) sowie der Neubesetzung des Generalsekretariates der RUBD wurde per 1. April 2020 anstelle der Projektgruppe eine Task Force gebildet, in den personellen Veränderungen Rechnung getragen hat und in die mit der Person von Nicolas Gelmi auch das Personalamt integriert wurde: Die Task Force hat für verschiedene Themen Untergruppen beauftragt. Die Steuergruppe ist in ihrer Rolle und Zusammensetzung unverändert geblieben.
Kanton Freiburg | RUBD / Reorganisation HBA. Schlussbericht. 9 | 28 Charles Giroud, Verfasser des vorliegenden Schlussberichtes, hat in der angepassten Projek- torganisation unter anderem den Kontakt zu den externen Beauftragten gewährleistet. Die Zu- sammenarbeit mit Martin Kraus und Thomas Maurer wurde formell per Ende Mai 2021 been- det. 5 Die Ergebnisse der Analyse Basis einer Reorganisation ist eine sorgfältige Analyse des IST-Zustandes, die Klarheit über folgende Punkte schaffen soll: • Das Stärken-/Schwächen-Profil des HBA und seiner personellen Ressourcen; • Das Ausmass der Übereinstimmung der Leistungen des HBA mit den Anforderungen der Kunden, insbesondere der der Nutzerdirektionen, der Nutzerämter und der Endnutzer; • Das Ausmass der Übereinstimmung der Leistungen des HBA mit den Anforderungen einer erfahrungsgestützten „Best-Practice“ anderer kantonaler Hochbauämter; • Das Entwicklungspotenzial des HBA und zwingend notwendige Sofortmassnahmen. Ausgangspunkt dieser Analyse war dabei ein an der jeweiligen „Best-Practice“ ausgerichteter umfangreicher Fragebogen pro Kern- und Supportbereich, dessen Beantwortung jeweils an Workshops der Projektgruppe gemeinsam erarbeitet wurde. Die Analyse hat zusammenfassend folgende Erkenntnisse hervorgebracht: 1. Strategische Planung • Der SOLL-Erfüllungsgrad in diesem politisch sowie für den langfristigen Nutzen und die entsprechenden Kosten besonders wichtigen Kernbereich liegt – zumindest für Grossprojekte – generell bei A2 (Best-Practice anderer Kantone). • Der IST-Erfüllungsgrad im HBA (inkl. Zusammenarbeit mit anderen kantonalen In- stanzen) ist bei den strategischen Vorgaben und der Strategischen Planung generell im mittleren Bereich (d.h. bei B oder C). • Speziell ist jedoch darauf hinzuweisen, dass die strategische Planung – trotz ihrer gros- sen Bedeutung für den Lebensdauer-Nutzen und die -Kosten – auch bei vielen anderen Kantonen noch nicht voll entwickelt ist. • Da diese Aufgaben zumindest noch nicht systematisch durchgeführt werden, sind auch die Verantwortlichkeiten, die Beteiligten und die Prozesse nicht vollständig festgelegt. 2A = 76 – 100% Erfüllungsgrad; B = 51 - 75% Erfüllungsgrad; C = 26 – 50% Erfüllungsgrad; D = 0 – 25% Erfüllungsgrad.
Kanton Freiburg | RUBD / Reorganisation HBA. Schlussbericht. 10 | 28 2. Planung und Realisierung • Der SOLL-Erfüllungsgrad in diesem politisch und für den Projekterfolg besonders wichtigen Kernbereich liegt generell bei A. • Der IST-Erfüllungsgrad im HBA liegt i.d.R. bei B. Ausnahme ist die Projektsteuerung inkl. Instrumente und Projektabschluss. Sie liegen bei C. • Speziell ist darauf hinzuweisen, dass – in Absprache mit der Finanzkontrolle – ihre für diesen Bereich verlangten (meist instrumentellen) Massnahmen terminlich mit dem Re- organisationsprojekt abgestimmt werden können. • Während die wichtigsten Verantwortlichkeiten in diesem Bereich einigermassen klar sind, fehlen optimierte Prozesse noch weitgehend (vgl. Aufbau- und Ablauforganisa- tion). 3. Immobilienmanagement • Der SOLL-Erfüllungsgrad in diesem politisch sowie für Lebensdauer-Nutzen und - Kosten des kantonalen Portfolios besonders wichtigen Kernbereich liegt generell bei A. • Der IST-Erfüllungsgrad beim strategischen Immobilienmanagement liegt generell bei C. Ausnahme sind die subventionierten Bauten (bei denen das HBA keinerlei Leis- tungen im Immobilienmanagement erbringt). • Der IST-Erfüllungsgrad beim operativen Immobilienmanagement liegt generell bei B. Ausnahme sind die interne Verrechnung und wiederum die subventionierten Bauten. • Während die wichtigsten Verantwortlichkeiten in diesem Bereich einigermassen klar geregelt sind, fehlen optimierte Prozesse noch weitgehend. 4. Facility Management • Der SOLL-Erfüllungsgrad in diesem für die Nutzer-Zufriedenheit sowie für den Le- bensdauer-Nutzen und die -Kosten besonders wichtigen Kernbereich liegt generell bei A. • Der IST-Erfüllungsgrad im Facility-Management liegt generell bei B bis C. Ausnahme ist das Planungs- und Baubegleitenden Facility-Management, wo er bei D liegt. • Speziell ist jedoch darauf hinzuweisen, dass das Planungs- und Baubegleitende Faci- lity-Management – trotz seiner grossen Bedeutung für Lebensdauer-Nutzen und -Kos- ten – auch bei vielen anderen Kantonen noch nicht voll entwickelt ist. • Während die wichtigsten Verantwortlichkeiten in diesem Bereich (mit Ausnahme von Hauswartung und Reinigung) einigermassen klar sind, fehlen optimierte Prozesse noch weitgehend. 5. Beschaffungs-, Vertrags- und Wettbewerbswesen • Der SOLL-Erfüllungsgrad in diesem juristisch (und speziell im Wettbewerbswesen auch politisch und für die Projektqualität) besonders wichtigen Supportbereich liegt ge- nerell bei A.
Kanton Freiburg | RUBD / Reorganisation HBA. Schlussbericht. 11 | 28 • Der IST-Erfüllungsgrad im HBA liegt Grossteils bei B. Bei 3 Themen (Beschaffungs- verfahren, Gesamtleistungswettbewerbe und Leistungsofferten sowie Kaufverträge) nur bei C. • Während die wichtigsten Verantwortlichkeiten in diesem Bereich einigermassen klar sind, fehlen optimierte Prozesse (abgesehen von der Zusammenarbeit mit dem Kom- petenzzentrum Beschaffung der RUBD) noch weitgehend. 6. Administration, Personal, Finanzen und Controlling/QM • Der SOLL-Erfüllungsgrad in diesem juristisch und für die Dienstleistungsqualität des HBA (z.T. auch für die Mitarbeiterzufriedenheit und die Politik) sehr wichtigen Support- bereich liegt generell bei A. • Der IST-Erfüllungsgrad im HBA liegt im Teilbereich Administration bei B, im Teilbe- reich Personal bei A – C, im Teilbereich Finanzen grossteils bei A und im Teilbereich Controlling/ QM bei C. • Zu ergänzen ist dabei, dass der Teilbereich Controlling/QM auch bei vielen anderen Kantonen noch eine Schwachstelle ist. • Während die wichtigsten Verantwortlichkeiten in diesem Bereich einigermassen klar sind, fehlen optimierte Prozesse (abgesehen vom Teilbereich Finanzen) noch weitge- hend. Aus der Analyse haben sich für die Fortsetzung des Projektes folgende Schlussfolgerungen ergeben: • Der Bereich strategische Planung, der nur wenige, aber hochqualifizierte Stellen erfor- dert, muss im Rahmen der Reorganisation neu aufgebaut werden. • Die Reorganisation des Bereichs Planung und Realisierung kann gut auf den bestehen- den technischen Sektor aufgebaut werden. Der genaue Stellenbedarf und/oder der über- brückende Einsatz externer Projektleiterinnen / Projektleiter ist im Einzelnen zu überprü- fen. • Die Reorganisation des Bereichs Gebäudebetrieb und Unterhalt kann gut auf den Res- sourcen der bestehenden administrativen Sektion aufgebaut werden, wobei das Facility- Management in wichtigen Teilbereichen neu aufgebaut werden muss. • Die Reorganisation des Bereichs Beschaffungs-, Vertrags- und Wettbewerbswesen kann, mit Ausnahme der Prozesse, gut auf den bestehenden Ressourcen aufgebaut wer- den. • Die Reorganisation des Bereichs Administration, Personal, Finanzen und Control- ling/QM kann, mit Ausnahme der meisten Prozesse, gut auf den bestehenden Ressourcen aufgebaut werden. Schliesslich haben aus der Analyse folgende Empfehlungen bezüglich der Realisierung von Sofortmassnahmen resultiert:
Kanton Freiburg | RUBD / Reorganisation HBA. Schlussbericht. 12 | 28 • Umgehende Anstellung der neuen Leiterin / des neuen Leiters der geplanten Sektion Stra- tegisches Management. Sie / er soll die strategischen Vorgaben und die strategische Pla- nung sowie das strategische Immobilienmanagement aufbauen. • Fortsetzung bereits begonnenen und dringend notwendigen Erhebung aller Miet- und Ei- gentumsflächen des Kantons. • Umgehende Anstellung der neuen Leiterin / des neuen Leiters der Sektion Facility-Ma- nagement. • Exakte Erhebung der sehr unterschiedlichen Verhältnisse der Hauswartung und Reinigung pro Gebäude mit Unterstützung von extern Beauftragten. • Durchführung von Schulungen für Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter zu spezifischen Themen (z.B. Beschaffungsverfahren). • Prüfung der Notwendigkeit der Einstellung einer / eines Mitarbeitenden mit juristischem Hintergrund (Kenntnisse im Vergaberecht, Vertragsrecht und Sachenrecht aber auch im Bau- und Planungsrecht). • Einführung einer einfachen Geschäftskontrolle (für wichtige Amtsgeschäfte), die konse- quentere Führung durch Zielsetzungen und Leistungsvereinbarungen sowie die Anstellung eines gut qualifizierten Bau- und Immobilien-Generalisten als „Assistent des Kantonsbau- meisters“. Die oben zusammengefassten wichtigsten Analyseergebnisse, die daraus gezogenen Schlussfolgerungen und die darüber hinaus formulierten Empfehlungen für Sofortmassnah- men haben deutlich gemacht, dass im HBA zu Beginn der Legislaturperiode 2017 – 2021 be- stimmte Dinge inexistent waren (Strategische Sektion, Datenbank des Immobilienparks des Kantons), Dinge unbefriedigend waren (Führung des HBA, Aufbauorganisation, Prozessor- ganisation) und eine dringende Verbesserung erforderlich machten. Es ist auch darauf hinzuweisen, dass die Zufriedenheit der Mitarbeitenden bzw. mit den Mit- arbeitenden nicht gut war, das Arbeitsklima im HBA zum Zeitpunkt der Analyse als schlecht bezeichnet werden muss. Daraus resultierten viele personelle Wechsel, die phasenweise zu einem Zustand deutlicher personeller Unterbesetzung des HBA geführt haben. Bei der Anstellung von neuen Mitarbeitenden hat sich, insbesondere im Bereich der Projekt- leiterinnen / Projektleiter gezeigt (das Tiefbauamt macht die gleichen Erfahrungen), dass die Gehaltseinstufung dieser wichtigen Funktion nicht mehr konkurrenzfähig ist und es unter die- sen Voraussetzungen nicht gelingt, gute, qualifizierte Projektleiterinnen / Projektleiter für den Kanton Freiburg bzw. für das HBA und auch für das TBA zu gewinnen und längerfristig zu binden.
Kanton Freiburg | RUBD / Reorganisation HBA. Schlussbericht. 13 | 28 6 Die Reorganisation Im Anschluss an die Analyse ist die Realisierung der empfohlenen Massnahmen umgehend an die Hand genommen worden. Nachfolgend werden diese Massnahmen einzeln dokumen- tiert. 6.1 Die umgesetzten Massnahmen 6.1.1 Leitsätze für das HBA Auf der Basis der Analyseergebnisse wurden in einem Workshop Leitsätze für das HBA fest- gelegt. Sie sind nicht nur für die Arbeit des HBA von Relevanz, sondern auch für alle Staats- rätinnen und Staatsräte und ihre Direktionen in ihrer Eigenschaft als Besteller und Nutzer von Immobilien des Kantons Freiburg. • Aufgaben und Strategische Zielsetzungen Das Hochbauamt (HBA) des Kantons Freiburg ist ein zentrales Querschnittsamt, das professionell denkt, analysiert und handelt. Es ist verantwortlich für alle kantonalen Neubauten, Umbauten und Sanierungen sowie das Immobilienmanagement und das Facility-Management aller kantonalen Liegen- schaften; ausserdem begutachtet es alle vom Kanton subventionierten Bauten: • Es erreicht in diesen Bereichen ein langfristig optimales Kosten/Nutzen-Verhältnis und stellt sicher, dass die Bedürfnisse des Kantons, der Direktionen, der Nutzeräm- ter und der Endnutzer bestmöglich erfüllt werden. • Es legt besonderen Wert auf die ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltig- keit, unter Einschluss der kulturellen Aspekte der gebauten Umwelt. • Besonders wichtig ist ihm auch die Effektivität und Effizienz sowie die Zufriedenheit und Entwicklung seiner Mitarbeitenden, die letztlich die Basis darstellen, um seine inhaltlichen Zielsetzungen zu erreichen. • Umsetzungsziele • Unterstützung der Nutzerdirektionen in allen Belangen der Raumbereitstellung mittels • Unterstützung der Nutzer bei der Erfassung ihrer langfristigen Primärbedürfnisse; • optimierte Umsetzung der Primärbedürfnisse in anerkannten Raumbedarf; • laufende Nutzer- und Gebäudebezogene Optimierung der Gebäudestrukturen; • Optimierung des Beitrags der Gebäude zum Kerngeschäft der Nutzer. • Langfristige Optimierung des kantonalen Immobilien-Portefeuilles mittels • einer nachhaltigen und langfristigen Immobilienstrategie; • einem aktiven und bedarfsorientierten Portfolio-Management; • strategiekonformen Vorgaben für dessen Immobilien; • sowie einem optimierten Vertragsmanagement.
Kanton Freiburg | RUBD / Reorganisation HBA. Schlussbericht. 14 | 28 • Sicherstellung einer qualitativ hochstehenden baulichen Umwelt mittels • einer nachhaltigen und langfristigen Investitionsstrategie; • der Berücksichtigung des raumplanerischen und städtebaulichen Kontexts; • der Realisation langfristig optimierter Neubauten, Umbauten und Sanierungen; • sowie eines optimierten Wettbewerbswesens zur Realisierung dieser Ziele. • Sicherstellung eines langfristig optimierten nachhaltigen Facility-Manage- ments mittels • der Berücksichtigung von Lebenszyklus-Kosten u. -Nutzen der Objekte und Pro- jekte; • eines professionellen Planungs- und Baubegleitenden Facility-Management (PbFM); • eines optimierten technischen Facility-Managements wie Unterhalt und Wartung; • sowie optimierten Facility-Services wie Hauswartung und Reinigung. • Sicherstellung einer optimalen Subventionspraxis für subventionierte Bauten mittels • professioneller Beratung der Gesuchsteller, vor allem im Bereich Schulbauten; • sowie optimierten und rechtskonformen Subventionsentscheiden. • Ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit in allen Aufgabenberei- chen durch • eine langfristig optimierte Nachhaltigkeitsstrategie für alle Bereiche des SBAT; • Minimierung des Energie- und Ressourcenverbrauchs im Lebenszyklus aller Ge- bäude sowie Förderung einer ökologischen Bauweise, der erneuerbaren Ener- gien und eines ökologischen Gebäudebetriebs; • Optimierung des betriebswirtschaftlichen und, soweit möglich, auch volkswirt- schaftlichen Kosten/Nutzen-Verhältnisses im Lebenszyklus aller kantonalen Im- mobilien; • Berücksichtigung der vom HBA beeinflussbaren sozialen Faktoren. 6.1.2 Definition des Phasenmodells und der verschiedenen Rollen Zwecks Konkretisierung der Leitsätze des HBA (vgl. 6.1.1.) wurden die verschiedenen Ent- wicklungs-/Lebensphasen einer Immobilie und die verschiedenen Rollen beschrieben (vgl. nachfolgende Tabelle). Dazu folgende Vorbemerkungen: • Die Phasengliederung ist angelehnt an die SIA-Norm 112 „Modell Bauplanung“ und wurde für spezifische Aufgaben des Kantons mit einer „Phase 0. Strategische Vorgaben“ ergänzt. Sie ist gleichzeitig die Basis für die Aufbauorganisation des HBA (vgl. 6.1.3). • Zusätzlich zu den drei Rollen des HBA ist die Phasen-Tabelle durch die besonders wichtige „Nutzer-Rolle“ (der Nutzer-Direktionen und Nutzer-Ämter) ergänzt. • Für die Kompetenzen wurden folgende Buchstaben verwendet:
Kanton Freiburg | RUBD / Reorganisation HBA. Schlussbericht. 15 | 28 • V = Verantwortung (inkl. allen Entscheiden, vorbehältlich übergeordnete Entscheide, z.B. durch den Staatsrat) • M = Mitarbeit (muss beigezogen werden) • I= Information (muss informiert werden) • Fettgedruckte Buchstaben „V, M oder I“ gelten jeweils für eine ganze SIA-Phase; selbst- ständige Unterverantwortungen in Teil-Phasen werden jeweils durch ein „(V)“ dargestellt • Das Phasen-Modell folgt dem Lebenszyklus einer Immobilie; das heisst, dass am Ende eines Bewirtschaftungszyklus ein neuer Planungszyklus angestossen werden kann / muss (z.B. zur Abklärung der Frage „Gesamtsanierung oder Abbruch“). Phasen, Aufgaben u. Rollen Eigentümer-Rolle Bauherren-Rolle Betreiber-Rolle Nutzer-Rolle 0. Strategische Vorgaben V M M M 0.1 Immobilien-Strategie Strategische Grund- Strategische Grund- lagen inkl. Datenba- lagen zu LifeCycle- sis und Immobilien- Nutzen & -Kosten Strategie 0.2 Investitionsstrategie Investitionsstrate- Gesamt-Investiti- Gesamtbedarf Life- Nutzerstrategien & gie, Investitionsprio- onsbedarf Cycle-Folgekosten Prognose der Pri- risierung und lang- (neu nach SIA- märbedürfnisse (V) fristige Investitions- Empfehlung 113) planung 0.3 Bau- und Immobilen-Stan- nutzungsbezogene Grundlagen für Bau- LifeCycle-Anforde- Nutzer-Anforderun- dards Standards + Nach- und Immobilienstan- rungen an Bau- und gen an Bau- und haltigkeitsstandards dards Immobilienstan- Immobilienstan- + technische Stan- dards (nach SIA dards (V) dards 113) 1. Strategische Planung M M M V 1.1 Bedürfnisformulierung, Portfoliomanage- Grob-Raumpro- LifeCycle-Anforde- Bedürfnisabklärung: Lösungsstrategien ment und Objekt- gramm rungen (nach SIA von den Primärbe- strategien (V), inkl. 113) dürfnissen zum opti- Vorgaben für Bau- mierten Raumbe- herr u. Betreiber darf 2. Vorstudien M M M V 2.1 Definition Bauvorhaben, Projektdefinition: Machbarkeitsstudie Grob-Betreiberkon- Grob-Betriebskon- Machbarkeitsstudie (mit Ziele, Rahmenbe- und Investitionsbe- zept mit LifeCycle- zept (V) mit Nutzer- PQM nach SIA 2007) dingungen und darf Anforderungen Anforderungen Grob-Pflichtenheft (nach SIA 113) (V) 3. Projektierung M V M M 3.0 Auswahlverfahren (mit Studienkredit (V1) Projektpflichtenheft Betreiberkonzept, Studienkredit (V2) PQM nach SIA 2007) und Auftrag Aus- und Auswahlverfah- Auswahlverfahren und Betriebskon- wahlverfahren (V) ren (z.B. Wettbe- (nach SIA 113) zept (V), Auswahl- werb) verfahren
Kanton Freiburg | RUBD / Reorganisation HBA. Schlussbericht. 16 | 28 Phasen, Aufgaben u. Rollen Eigentümer-Rolle Bauherren-Rolle Betreiber-Rolle Nutzer-Rolle 3.1 Vorprojekt (mit PQM nach Auftrag Vorprojekt Vorprojekt und evtl. Vorprojekt oder FM- Vorprojekt und evtl. SIA 2007) (V) bereits Baubot- Audit (nach SIA bereits Baubot- schaft 113) schaft 3.2 Bauprojekt (mit PQM nach Auftrag Bauprojekt Bauprojekt und evtl. Bauprojekt oder Bauprojekt und evtl. SIA 2007) (V) noch Baubotschaft FM-Audit (nach SIA noch Baubotschaft 113) 3.3 Bewilligungsverfahren Baukredit (V1) und Alle baubezogenen Evtl. betreiberspezi- Baukredit (V2) und Auftrag Bewilli- Bewilligungsverfah- fische Bewilligun- evtl. Nutzerspezifi- gungsverfahren (V) ren gen (z.B. Sicher- sche Bewilligungen heit) 4. Ausschreibung I V M M 4.1 Ausschreibung, Offertver- Ausschreibung, Of- LifeCycle-Anforde- Nutzer-Anforderun- gleich, Vergabe (mit PQM fertvergleich, Verga- rungen (nach SIA gen nach SIA 2007) ben 113) 5. Realisierung I V M M 5.1 Ausführungsprojekt (mit Ausführungsprojekt Ausführungsprojekt Ausführungsprojekt PQM nach SIA 2007) (inkl. letzten Opti- oder FM-Audit mierungen) (nach SIA 113) 5.2 Ausführung (mit PQM Ausführung nach SIA 2007) 5.3 Inbetriebnahme und Bauwerksdokumen- Übernahme Bau- Nutzerspezifische Projektabschluss tation (nach SIA werk, inkl. Doku- Betriebsübernahme 113) + Garantien- mentation (V) (V) management + Übergabe 6. Bewirtschaftung M M V M 6.1 Gebäude-Betrieb (Techni- Revision Objektstra- Optimierter Gebäu- Nutzerspezifischer sches Facility-Manage- tegie (V) debetrieb über den Betrieb (V) ment FM-1, nach SIA-Do- LifeCycle (analog kumentation D 0174) zu SIA 113) 6.2 Überwachung, Überprü- Mängelbehebung Überwachung, Mängelmeldung fung, Wartung (Techn. (bis Ablauf der Ga- Überprüfung, War- FM-2, nach SIA D 0174) rantiefristen) tung, Mängelmel- dung u. Mängelbe- hebung 6.3 Instandhaltung (Techn. Instandhaltung FM-3, nach SIA D 0174) (nach SIA-Norm 469) 6.4. Instandsetzung (Techn. komplexe Instand- einfache Instandset- FM-4, nach SIA D 0174) setzung und Erneu- zung und Erneue- erung(V) rung (nach SIA 469)
Kanton Freiburg | RUBD / Reorganisation HBA. Schlussbericht. 17 | 28 Phasen, Aufgaben u. Rollen Eigentümer-Rolle Bauherren-Rolle Betreiber-Rolle Nutzer-Rolle 6.5. Infrastrukturelles FM (nach Hauswartung, Rei- Betriebssicherheit SIA D 0174) nigung, Gebäudesi- Nutzerspezifischer cherheit, Ver- und Anlagen, evtl. Lo- Entsorgung, Mobi- gendienst liar und Umzüge, evtl. Logendienst 6.1.3 Prozessarchitektur Auf der Basis der oben dargestellten Grundsatzüberlegungen wurde eine Prozessarchitektur erarbeitet, die alle Bereiche des HBA umfasst und alle relevanten Hauptprozesse beinhaltet (vgl. nachstehende Abbildung). Gesamt-Prozessmodell HBA (Übersicht Aufbauorganisation, Rollen und Prozesse) HBA-Leitung Führungsprozesse Geschäftsleitung HBA FC.1 Strategische Zielsetzungen FC.2 Strategisches Controlling FC.3 Geschäftskontrolle FC.4 Qualitätsmanagement Projekt- und Objektvorgaben Projekt- und Objektvorgaben Sekt. Strategisches Management (Eigentümer) Sektion Projektmanagement (Bauherr) Sektion Facility-Management (Betreiber) Bereich Strategische Vorgaben Bereich Grossprojekte Bereich Technische Facility-Management SM.0 Immobilienstrategie PM.0 Projektorientiertes QM (PQM) FM.0 Bewirtschaftung Datenbasis u. SM.1 Nachhaltigkeitsstrategie PM.1 Projekt-Steuerung Grossprojekte CAFM SM.2 Investitionsstrategie PM.2 Kosten-Steuerung Grossprojekte FM.1 Betreiberstrategie SM.3 Unterhaltsstrategie PM.3 Auswahlverfahren Beauftragte FM.2 Gebäudespez. Betreiberkonzepte SM.4 Bau- und Immobilienstandards PM.4 Vorprojekt FM.3 Laufender Unterhalt Kern prozesse SM.5 Projektentwicklung Grossprojekte PM.5 Bauprojekt, inkl. Baubewilligung FM.4 Überwachung und Wartung (SIA 1.+ 2.) PM.6 Ausschreibung und Realisierung FM.5 Planungs- u. baubegleitendes FM SM.6 Projektentwicklung Kleinprojekte PM.7 Inbetriebnahme und Abschluss Projektablauf Projektablauf Bereich Immobilienmanagement Bereich Kleinprojekte, inkl. Planbarer-UH Bereich Infrastrukturelles FM SM.7 Flächenmanagement PM.8 Bauteilbezogene Zustands- FM.6 Gebäudegruppen-Management SM.8 Portfoliomanagement analysen FM.7 Gebäudepflege, inkl. Reinigung SM.9 Objektstrategien PM.9 Gebäudespezifische UH-Konzepte FM.8 Beschaffung von FM-Services und SM10 Standortsuche PM10 Kleinprojekt-Steuerung FM-Lieferungen SM.11 Immobilienbewertung PM.11Kleinprojekte, inkl. Planbarer UH SM.12 Kauf / Baurecht oder Anmietung SM.13 Verkauf / Baurecht oder Vermietung Planungs- und Baubegleitendes Facility-Management HBA-Stab Beschaffungs- und Wettbewerbswesen Sup portp rozesse BW.1 Beschaffungsverfahren Bereich Finanzen und Controlling Bereich Personal und Administration BW.2 Freihändig FIN.1 Budget / Finanzplan Erfolgsrechnung ADM.1 Arbeitsvorbereitung (AVOR) für die BW.3 Einladung FIN.2 Budget / Finanzplan Investitionsrechnung Administration BW.4 Offen FIN.3 Debitoren (Rechnungen an Dritte) BW.5 Selektiv FIN.4 Kreditoren (Rechnungen von Dritten)
Kanton Freiburg | RUBD / Reorganisation HBA. Schlussbericht. 18 | 28 Für die einzelnen Prozesse ist sehr viel wertvolles Material aufbereitet worden, das es nun zu prüfen und zu finalisieren gilt. Dies insbesondere auch vor dem Hintergrund, dass sowohl die Amtsleitung, die Position des Kantonsarchitekten aber auch alle Leitungspositionen der Sektionen inzwischen neu besetzt sind (vgl. 6.1.5). 6.1.4 Aufbauorganisation des HBA Aufgrund der Analyseergebnisse und der oben dargestellten Überlegungen wurde auch die Aufbauorganisation des HBA im Hinblick auf die zukünftigen Herausforderungen angepasst. Die neue Aufbaustruktur findet sich im nachstehenden Organigramm. Bezüglich des neuen Organigramms ist festzuhalten: • Die dringend notwendige, und bisher nicht vorhandene strategische Komponente ist mit einer eigenen, kleinen Sektion realisiert worden. • Die Sektion Projektierung / Realisierung trägt in ihrer Substruktur der Tatsache Rech- nung, dass es einfacher und komplexere Projekte gibt. Es wird versucht, nach Art der Projekte zu gliedern und entsprechende personelle Ressourcen mit den jeweiligen Auf- gaben zu betrauen. • Die Sektion Gebäudeunterhalt und Betrieb befasst sich mit allen Aufgaben des Betriebes, inkl. der Wartung und dem entsprechenden Unterhalt der Gebäude. • Die Sektion Support schliesslich ist für den Support der Amtsleitung und der anderen Sektionen des HBA zuständig. In der Folge wurden die jeweiligen Aufgaben den einzelnen Stellen zugewiesen und in den entsprechenden Stellenbeschreibungen festgehalten. 6.1.5 Personelle Veränderungen in der Amtsführung Im Verlauf des Projektes haben sich verschiedene personelle Veränderungen ergeben, die nach und nach gelöst werden konnten:
Kanton Freiburg | RUBD / Reorganisation HBA. Schlussbericht. 19 | 28 • In der Folge hat André Magnin, Kantonsingenieur und Vorsteher des Tiefbauamtes die Leitung des HBA bis 31.12.2020 ad Interim übernommen. • Im Zusammenhang mit der Rekrutierung der neuen Amtsleiterin / des neuen Amtsleiters wurde auch die Frage gestellt, ob die Amtsleitung ausschliesslich durch die Kantonsar- chitektin / den Kantonsarchitekten erfolgen kann, oder ob diese beiden Funktionen auch auf zwei verschiedene Personen aufgeteilt werden könnten. Dies aus den folgenden Überlegungen: • Eine starke Führung des Amtes hat in der Vergangenheit sehr gefehlt. Dabei gilt es festzuhalten, dass Führungskompetenz nicht unbedingt die Kernkompetenz von Archi- tektinnen / Architekten ist. • Die Aufteilung der beiden Funktionen könnte die Chancen erhöhen, für beide Funktio- nen entsprechend geeignete Kandidatinnen / Kandidaten zu finden. • Durchführung des Rekrutierungsverfahrens mittels Ausschreibung, Evaluation der einge- gangenen Dossiers, Durchführung von Assessments mit den Bewerberinnen / Bewer- bern, u.a. auch im Hinblick auf die Möglichkeiten der Zusammenarbeit im Falle der Tei- lung der Funktionen (Amtsleitung / Kantonsarchitekt*in). • Wahl von Anne Jochem als Amtsvorsteherin des HBA und Michel Graber als Kantonsar- chitekt und Stv. Amtsvorsteher per 01.01.2021. Diese Lösung hat sich bisher sehr be- währt. Aufgrund der Tatsache, dass sich die Direktion der RUBD eine Ko-Leitung ent- schieden hat, eine Ko-Leitung einzusetzen, wurde die Aufgabenteilung zwischen dem Kantonsarchitekten und der Amtsvorsteherin wie folgt festgelegt: • Amtsvorsteherin: Führung des Amtes, Führung der verantwortlichen Führungsperso- nen der Sektionen Strategische Entwicklung, Gebäudebetrieb und –unterhalt sowie Support, Finanzen und HR. • Kantonsarchitekt: Verantwortung für die technischen Fragen, Führung der Sektion Pro-jektierung / Realisierung, Mitwirkung in den wichtigsten Kommissionen (ehemals COBA, SOCOCH, und COPRO), Kompetenzzentrum Öffentliche Märkte. Abgesehen von der Neubesetzung der Funktion der Amtsvorsteherin, des stellvertretenden Amtsvorstehers und des Kantonsarchitekten, wurde auch die Sektionsleitungen allesamt neu besetzt: • Die Sektion strategische Entwicklung durch Eva Marco. • Die Sektion Projektierung und Realisierung durch Michel Graber. • Die Sektion Gebäudebetrieb und Unterhalt durch Charles Ducrot bis 31.07.2021 ad Inte- rim. Diese Stelle muss jetzt neu besetzt werden. • Die Sektion Support durch Nathalie Jaggi. Auch im Bereich der Mitarbeitenden hat es diverse personelle Änderungen gegeben. So hat das HBA im Zeitraum zwischen Oktober 2020 und Juli 2021 insgesamt 15 Neueinstellungen
Kanton Freiburg | RUBD / Reorganisation HBA. Schlussbericht. 20 | 28 bewerkstelligen müssen. Einige dieser Mutationen stehen im Zusammenhang mit der Reor- ganisation des HBA, andere sind auf die Reform des Vorsorgeplans der Pensionskasse des Staatspersonals (PKSPF) zurückzuführen. Die personellen Veränderungen sind erheblich, stellen aber auch eine grosse Chance dar, Personen mit Profilen / Kompetenzen einstellen zu können, die für die Bewältigung der zu- künftigen Herausforderungen des HBA wichtig sind. Aktuell sind alle bewilligen Stellen (unbefristete und befristete) besetzt. 6.1.6 Datenbank der Immobilien des Kantons Freiburg Erstellung einer kompletten Datenbank des Immobilienbesitzes des Kantons Freiburg mittels der Software SAP RE-TX / ArcGis / Stratus. Zu diesem Zweck wurden die Gebäude in den einzelnen Portfolios (vgl. Abbildung unten) in drei verschiedene Kategorien unterteilt: • Hauptgebäude, • Sekundärgebäude, • Nebengebäude. Eines der Hauptziele dieser aufwändigen Arbeit ist, dass die SAP RE-FX-Datenbank, die sich derzeit im Aufbau befindet, mit ArcGis- und Stratus-Daten verknüpft werden kann. Konk- ret bedeutet dies: • Das Modul SAP RE-FX ermöglicht die Erfassung geometrischer (Flächen, Belegung), vertraglicher und finanzieller Daten der Gebäude; • Die Software ArcGis ermöglicht deren geographische Verortung. • Die Portfoliomanagement-Software Stratus verknüpft alle diese Daten, die einerseits die technische Diagnose der Gebäude und andererseits die Planung von Reparaturen zur Werterhaltung der Gebäude ermöglicht. Diese Instrumente, sobald sie konsolidiert sind, werden dem HBA aktuelle Basisdaten zu Verfügung stellen und die Basis bilden, um die verschiedenen Prozesse zu systematisieren, Vergleichbarkeit zu gewährleisten, Wissen und Informationsübermittlung zu standardisieren und einheitliche und zuverlässige Jahresberichte zu erstellen. Der Immobilienbesitz des Kantons Freiburg setzt sich wie folgt zusammen (vgl. nachste- hende Abbildung):
Kanton Freiburg | RUBD / Reorganisation HBA. Schlussbericht. 21 | 28 Im Hinblick auf eine vollständige Datenbasis, gilt es bezüglich jeder einzelnen Immobilie fol- gende Aspekte aufzuarbeiten (und in Zukunft aktuell zu halten): • Besitz oder Miete • Grundfläche, Nutzfläche • Gebäudeversicherungswert • Zweck, Aufgabe • Zonentyp gemäss Ortsplanung • Erfassung gemäss Skala A, B und C bzw. Schutzkategorie 1, 2, 3. 6.1.7 Analyse der Situation im Bereich Reinigung Die 15 grössten Immobilien des Kantons Freiburg wurden auf der Basis der zu reinigenden Flächen und der dafür vertraglich vereinbarten Stunden analysiert. In diesen Ergebnissen sind die Komplexität der Gebäude, ihr Alter und die Art der Oberflächen nicht berücksichtigt. Der Vergleich der Ergebnisse im HBA wurde mit den Zahlen von BS Reinigung (Partner- firma, mit der das HBA schon seit 20 Jahren zusammenarbeitet) hat gezeigt, dass die zuge- ordneten Kapazitäten in Ordnung sind, wenngleich in einzelnen Objekten Abweichungen be- stehen. Hingegen wurde deutlich, dass bezüglich Schnelligkeit (Reinigungstechnik) und Kon- trolle erhebliches Verbesserungspotenzial besteht. 6.1.8 Analyse der Situation im Bereich Abwartsdienste Auch die vom HBA geführten Abwartsdienste wurden überprüft. Es hat sich gezeigt, dass die zugeteilten Abwartsstunden richtig bemessen sind: Soviel wie nötig, aber nicht mehr. Aller- dings wurde auch klar, dass die für das HBA arbeitenden Abwarte nicht immer den Stellen des HBA zugeordnet sind bzw. aus ihrem Budget bezahlt werden. Kredite für die Beschäfti- gung von Behinderten Personen, Ausleihe zwischen HBA und TBA, langjährige Vereinbarun- gen mit anderen Direktionen oder Gemeinden sind in vielen Fällen Realität.
Kanton Freiburg | RUBD / Reorganisation HBA. Schlussbericht. 22 | 28 Darüber hinaus wurden für die in den letzten Jahren erworbenen oder neu errichteten Ge- bäude keine zusätzlichen Ressourcen (VZÄ) für Hausmeister vorgesehen bzw. bewilligt. 6.1.9 Evaluation der Anstellungsbedingungen für Projektleiter*innen In den vergangenen Jahren hat sich immer wieder gezeigt, dass der Kanton Freiburg (das gilt für das HBA wie auch für das TBA) bezüglich der Anstellungsbedingungen von Projektei- ter*innen am Arbeitsmarkt nicht konkurrenzfähig ist. Es ist immer schwieriger, um nicht zu sagen praktisch unmöglich, qualifizierte Projektleiter*innen anzustellen. Damit wird es auch immer schwieriger, mittlere bis anspruchsvollere Bauprojekte durch amtseigene Mitarbei- tende zu führen. Immer öfter mussten aus qualitativen und quantitativen Überlegungen ex- terne Fachkräfte beauftragt werden, was dem Kanton Freiburg Mehrkosten verursacht hat. Die Umfrage bei 8 Arbeitgebern (Bund, Kantone, Städte, Private) hat ergeben, dass der Kan- ton Freiburg für Projektleiter*innen gemäss entsprechendem Pflichtenheft kein attraktiver Ar- beitgeber ist. Das Lohnniveau liegt je nach Ausbildung und Erfahrung der Bewerber*innen zwischen rund 10% und 20% unter dem Durchschnitt der befragten Arbeitgeber. Im Bereich der weiteren Anstellungsbedingungen (Ferien, Arbeitszeit, geldwerte Zusatzleistungen, Pen- sionskasse, Angebote für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf) ist der Kanton Freiburg nicht attraktiver als andere Arbeitgeber. Die RUBD ist in Abstimmung mit dem HBA und dem TBA und in Zusammenarbeit mit der FIND und dem POA daran, Lösungen zu erarbeiten. 6.1.10 Sicherung des laufenden Betriebs Die Sicherung des laufenden Betriebs des HBA in den vergangenen Monaten war reich an Herausforderungen. Dazu gehörten die folgenden Aspekte: • Priorisierung der laufenden Projekte und ihrer Sicherung. Start von neuen Projekten (Bau, Renovation, Kauf) nur unter der Voraussetzung, dass die dafür erforderlichen per- sonellen Ressourcen des HBA (Projektleiter*innen, Abwarte, Unterhalt generell) gesi- chert sind. • Systematische Prüfung der Möglichkeiten der temporären Beauftragung von externen Dienstleistern zur Stabilisierung der aktuellen Situation bezüglich • Projektleiter*innen, als Externe im HBA für laufende und künftige Projekte der Sektio- nen Projektierung und Realisierung sowie Gebäudebetrieb und -unterhalt; • Heizung, Lüftung, Sanitäre Einrichtungen und Elektrizität; • Abwartsdienstleistungen; • Unterhalt. • Stabilisierung, Optimierung und Stärkung der Ressourcen in der Sektion Support, insbe- sondere im Bereich Finanz- und Rechnungswesen sowie Controlling.
Kanton Freiburg | RUBD / Reorganisation HBA. Schlussbericht. 23 | 28 • Schaffen einer Arbeitssituation, die für die Mitarbeitenden Stabilität und Sicherheit zu ge- währleisten vermag und damit dazu beiträgt, Vertrauen in die neue Führung aufzubauen und ein produktives, motivierendes Arbeitsklima zu schaffen. 6.1.11 Erarbeitung der Immobilienstrategie Erarbeitung der Immobilienstrategie als übergeordnetes Führungsinstrument für das HBA bzw. die Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion (RUBD) und den Staatsrat. Das Doku- ment findet sich im Anhang zu diesem Bericht. 6.1.12 Entwurf der neuen Verordnung Auf der Basis der oben beschriebenen Reformschritte im HBA wurde eine neue Verordnung entworfen. Sie wurde an die Direktionen des Kantons Freiburg in die Vernehmlassung ge- schickt. Die überarbeitete Version findet sich im Anhang des Schlussberichts. 6.2 Die noch geplanten Massnahmen 6.2.1 Klärung der Aufgabenteilung zwischen Amtsvorsteherin und Kantonsar- chitekt Die Aufteilung der beiden Funktionen (vgl. 6.1.5) hat sich bisher sehr bewährt. Die Erfahrun- gen in den ersten 8 Monaten haben gezeigt, dass es noch Klärungsbedarf gibt, der aber im Rahmen des regelmässigen Führungsrhythmus zwischen den beiden Funktionsinhabern ge- klärt werden kann. Entsprechende Ergebnisse sind in den Pflichtenheften sowohl der Amts- vorsteherin wie des Kantonsarchitekten festzuhalten. 6.2.2 Fertigstellung der Datenbank des Immobilien-Portefeuilles In der ersten Phase der Umstrukturierung wurden die Tools RE-FX, ArcGis und Stratus aus- gewählt (vgl. auch 6.1.6). Noch nicht abgeschlossen sind die Abstimmung der verschiedenen Tools und die Erfassung des Datenmaterials. Während die Inventarisierung der Objekte ab- geschlossen ist, müssen ihre geometrischen Daten und ihre Nutzung noch in RE-FX erfasst werden. Die Verortung der Objekte, ergänzt durch bestimmte Attribute wie z.B. ihre Zugehö- rigkeit zu Immobilienportfolios, muss vorgenommen werden. Schliesslich muss die Stratus-Software im HBA installiert und mit den Informationen der Da- tenbanken verknüpft werden (die Schnittstellen sind bereits vorhanden). Diese Software wird auch mit den Ergebnissen von Diagnosestudien der wichtigsten Gebäude gespeist und wird es ermöglichen, den Zustand der Objekte in den Portfolios auf lokaler Ebene zu kennen, In- standhaltungen und Renovierungen gemäss den Prioritäten der Direktionen und des Staats- rats zu planen und die entsprechenden Finanzpläne festzulegen. Wenn diese Grundsatzarbeiten erledigt sind, gilt es die Datenbank als wichtiges Führungs- instrument des HBA aktuell zu halten und regelmässig zu pflegen.
Kanton Freiburg | RUBD / Reorganisation HBA. Schlussbericht. 24 | 28 6.2.3 Entwicklung des Qualitätsmanagements Auf der Basis der erarbeiteten Prozessarchitektur (vgl. 6.1.3) gilt es, im HBA das Qualitäts- management grundsätzlich aufzubauen. Dies beinhaltet: • Entwicklung des Qualitätsverständnisses bei den Mitarbeitenden des HBA durch Schu- lung. • Erarbeitung der verschiedenen Führungs-, Kern- und Supportprozesse durch die jeweils zuständigen Mitarbeitenden des HBA. Diese Arbeiten können von den Mitarbeitenden / Stellen erledigt werden, die von den ent- sprechenden Prozessen unmittelbar betroffen bzw. in Zukunft die Prozesseigner sind. Diese Arbeit ist sehr aufwändig aber für die künftige Anwendung der Prozesse zentral, denn nur so werden die Prozesse in die tägliche Arbeitsweise übergehen und dadurch die Qualität der Arbeit sichern bzw. steigern. Die Prozesse leisten auch einen wichtigen Beitrag zur kontinuierlichen Verbesserung und späteren Erhaltung der Qualität der Arbeit des HBA. Der dem Prozessdenken zugrundelie- gende Regelkreis (Plan, Do, Check, Act) unterstützt den kontinuierlichen Verbesserungspro- zess (KVP). Auf der übergeordneten Ebene gilt es, die Prozesse bezüglich Einbezug der verschiedenen Direktionen bzw. der jeweiligen Staatsräte gemäss der neuen Verordnung einzuführen. 6.2.4 Risiko-Management für Projekte Bauprojekte, wie sie das HBA verantwortet, sind immer auch mit Risiken verbunden. Solche Risiken müssen identifiziert, analysiert, bewertet, behandelt, kommuniziert, gesteuert und überwacht werden. Diesbezüglich gibt es im HBA noch erheblichen Nachholbedarf. Eine ent- sprechende Systematisierung und konsequente Anwendung auf die einzelnen Bauprojekte gilt es in naher Zukunft zu realisieren. 6.2.5 Optimierung Bereich Reinigung Die Analysearbeiten sind abgeschlossen (vgl. 1.6.7). Es gilt für die Zukunft zu vereinbaren und entsprechend festzulegen, welche Reinigungsqualität wir wollen und welchen Servicele- vel wir anstreben. Weiter sollen aufgrund von Tests in einem ausgewählten Gebäude Ver- besserungsmöglichkeiten bezüglich Schnelligkeit, Qualität, Reinigungsprodukten und Zuord- nung der Verantwortung geprüft werden. Zwei weitere wichtige Massnahmen in diesem Bereich betreffen die Kontrolle der Qualität der geleisteten Arbeit und die ständige Fortbildung der Mitarbeitenden. Während die Quali- tätskontrolle neu aufgebaut werden muss, gilt es für die ständige Fortbildung einen langfristi- gen Ausbildungsplan zu erstellen. Jeder dieser Entscheide hat auch Folgekosten, die es zu ermitteln gilt.
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