Schule und dann? Zum Übergang Schule-Beruf - Dritter Dialog Eine Bestandsaufnahme in der Pandemie - Stadt ...
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Veranstaltungsreihe: Bildungslandschaft Offenbach im Dialog - Eine Bestandsaufnahme in der Pandemie Dritter Dialog Schule und dann? Zum Übergang Schule-Beruf Mittwoch, 21. April 2021, 17:30 bis 19:00 Uhr Volkshochschule − Weiterbildung und Bildungsmanagement Dokumentation
Inhalt Inhalt 2 Resonanz der Teilnehmenden 3 - Beiträge und Fragen aus dem Chat - Weitere Informationen 3 Die Impulse in der Übersicht - Begrüßung Sabine Groß, Jugend- und Sozialdezernentin „Die Pandemie hat die Lage auf dem Ausbildungsmarkt verschärft, es gibt aber Lichtblicke“ 4 - Erster Impuls: „Die Schülerinnen und Schüler müssen gerade zur Zeit der Pandemie die guten Chancen und Perspektiven am Ausbildungsmarkt nutzen!“ Tim Beckmann, Staatliches Schulamt, Ansprechpartner berufliche Orientierung für 38 Schulen in Stadt und Landkreis Offenbach 5 - Zweiter Impuls: „Wir werden nicht alle, die einen Ausbildungsplatz suchen, unmittelbar mit einer dualen Ausbildung versorgen können“ Melanie Konnerth, Agentur für Arbeit, Teamleiterin Berufsberatung 6 - Dritter Impuls: „Zurückhaltung trifft auf Zurückhaltung“ Uwe Czupalla, Kreishandwerkerschaft für Stadt und Kreis Offenbach, Geschäftsführer 7 - Vierter Impuls: „Auszubildende müssen in der Pandemie eine stärkere Eigenverantwortung und Disziplin entwickeln“ Bernd Wiegand, IHK Offenbach am Main, Bildungsberater 8 - Fünfter Impuls: „Mit den neu entwickelten Instrumenten können wir Jugendliche und Betriebe unterstützen“, Dr. Brigitte Kümbel, Kommunales Übergangsmanagements, Leitung 9 Impressum 10 Veranstalter: Volkshochschule - Fachstelle Bildungskoordinierung und Beratung Teilnehmende: über 50 Anmeldungen, dreiviertel haben ausschließlich berufliche Interessen angegeben. Betreuung Chat: Beatrice Ploch (vhs-Fachstelle Bildungskoordinierung und Beratung) Moderation: Kai Seibel (Leitung vhs-Fachstelle Bildungskoordinierung und Beratung) Die Online-Veranstaltungsreihe wurde in der vhs.cloud durchgeführt. Die vhs.cloud ist die Lernplattform für Volks- hochschulen in Deutschland. Sie wird zentral und datenschutzkonform auf einem Server in Deutschland betrieben und vom Deutschen Volkshochschul-Verband zur Verfügung gestellt. 2
Resonanz der Teilnehmenden Beiträge und Fragen aus dem Chat Angeregt durch die Impulsvorträge nutzten die Teilnehmenden den Chat auch, um miteinander ins „Schreibgespräch“ zu kommen. So wurde die Frage, bis wann Bewerbungen auf Ausbildungsplätze mög- lich sind, vielfach beantwortet. Auf jeden Fall sei dies bis zum Ausbildungsbeginn im August und im Hand- werk sogar teilweise bis zum Oktober möglich. Weitere Informationen bieten auch die Linkempfehlungen (s. u.). Die Frage nach der psychosozialen Situation von Schülerinnen und Schüler in den 8. und 9. Klassen konnte hingegen nicht abschließend beantwortet werden. Gerade im April, da die Schülerschaft sich wie- der ausschließlich im Distanzunterricht befinde, seien eher situative Momentaufnahmen möglich. Ein wirkli- cher Überblick über Folgen der Pandemie, auf die Verfasstheit der Schülerinnen und Schüler, wird erst zu einem späteren Zeitpunkt möglich sein.1 Eine Teilnehmerin vermutet, dass sich viele Jugendliche notgedrungen für weiterbildende Schulformen entscheiden aufgrund von Berührungsängsten mit dem Berufsleben. Aber es gebe einen langsam steigen- den Anteil an Oberstufenschülerinnen und –schülern, die sich dann doch noch für eine Ausbildung ent- scheiden würden, so ein Teilnehmer. Viele Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums hätten eine duale Ausbildung gar nicht im Blick, weil entsprechende Beratung fehle. Dafür seien immer mehr Studienabbre- cher mit Mitte 20 an Berufsschulen zu verzeichnen. Hier werde die Agentur für Arbeit zukünftig präsenter sein und in der Oberstufe sowie der Sekundarstufe 1 über die duale Ausbildung informieren. Weitere Informationen Kontakt zur Berufsberatung der Agentur für Arbeit Offenbach: Telefon 069 82997-795 oder per E-Mail unter offen- bach.berufsberatung@arbeitsagentur.de Lehrstellenradar des Handwerks: https://www.kh-offenbach.de/ausbildung-im-handwerk/lehrstellenradar/ 343 freie Ausbildungsplätze in der IHK-Lehrstellenbörse www.ihk-lehrstellenboerse.de Es gibt Programme von Bund und Land zur Förderung der Ausbildung in Pandemie-Zeiten: https://www.olov-hes- sen.de/service/aktuelles/detailansicht/hessen-und-bund-foerdern-ausbildung-in-corona-zeiten.html Förderprogramm zur Verbundausbildung in KMU - auch wenn sich die Angaben auf 2020 beziehen, lohnt ein Blick auf die aktuellen Bedingungen der Programme für 2021: https://www.olov-hessen.de/service/aktuelles/detailan- sicht/neues-foerderprogramm-verbundausbildung-in-kleinen-und-mittleren-unternehmen.html Informationen zum Übergangsmanagement der Stadt Offenbach: https://www.offenbach.de/uebergangsmanagement Kontakte und Informationen, z.B. zu Berufs- und Ausbildungsberatung, Schwierigkeiten in der Ausbildung finden Sie im Wegweiser „Beratungsstellen in Offenbach“ unter www.offenbach.de/netzwerk-bildungsberatung. Für Jugendliche und junge Erwachsene, die sich sehr schwer tun und oft multiple Herausforderung mitbringen, gibt es das niedrigschwellige Projekt BackUp des Jugendbildungswerks: www.offenbach.de/backup Wir unterstützen Jugendliche aus den 8. und 9. Klassen mit ehrenamtlichen Patinnen und Paten: 1 Im Mai/Juni werden Offenbacher Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen in der Sekundarstufe 1 zu ihren Zukunftsplänen, aber auch zu ihren Erfahrungen mit/in der Pandemie online befragt. Die Ergebnisse werden im Herbst 2021 vorliegen. 3
www.patenschaftsmodell-of.de Die Impulse in der Übersicht Begrüßung Sabine Groß, Jugend- und Sozialdezernentin „Die Pandemie hat die Lage auf dem Ausbildungsmarkt verschärft, es gibt aber Lichtblicke“ Keine Frage: Die Pandemie ist für die Schülerinnen und Schüler der Abgangsklassen wie auch für die Akteure im Übergang Schule/Beruf eine große Herausforderung. In den Abgangsklassen ist die Verunsicherung groß. Viele der Ausbildungsplatzsuchenden glauben, wegen der Krise keine Chancen zu haben und ziehen sich zurück. Oder sie wählen ein Folgeangebot im schulischen System. Im Sommer letzten Jahres haben zum Beispiel viele Schülerinnen und Schüler der „Berufsfachschule zum Übergang in die Ausbildung“ (BÜA) entschieden, für ein weiteres Jahr an der Schule zu bleiben. Das erhöht dann die Anzahl der Schulabgänge in diesem Jahr, was die Situation nicht immer ein- facher machen wird. Viele Betriebe, die Ausbildungsplätze anbieten, trifft die Pandemie ebenso hart. Sie sind mit un- sicheren wirtschaftlichen Perspektiven konfrontiert und schränken deshalb ihre Ausbildungsaktivitäten ein. Wichtige und erfolgreiche Instrumente der Berufsorientierung konnten in der Pandemie nicht wie gewohnt eingesetzt werden: Berufsmessen mussten abgesagt oder (nach und nach) ins Digitale verlegt werden. Länger andauernde Pha- sen des Lockdowns mit „social distancing“ haben den Einsatz von Betriebspraktika erschwert. Damit sind wichtige Orte der Berufsorientierung für junge Menschen und für das „Matching“ von Ausbildungsangebot und –nachfrage weggefallen oder konnten nur eingeschränkt genutzt werden. Aber es gibt Lichtblicke: Nicht alle Branchen sind wegen der Corona-Krise in eine Notlage geraten. Zum Beispiel laufen in Teilen des Hand- werks oder im Lebensmitteleinzelhandel die Geschäfte in gewohntem Umfang – teilweise sogar – besser. Dort wer- den Auszubildende gesucht. In Offenbach sind neue Ideen entstanden und umgesetzt worden, um Betriebe mit po- tenziellen Auszubildenden zusammenzubringen. Wir lernen heute einige dieser innovativen Formate kennen. Sie wur- den zum Beispiel vom Kommunalen Übergangsmanagement gemeinsam mit den Akteuren des OloV-Verbundes (OloV=Optimierung der lokalen Vermittlungsarbeit für Schule und Beruf) entwickelt. Mein Dank gilt den Impulsgebenden des heutigen Abends für ihre Bereitschaft, Einblicke in die zurückliegende und aktuelle Arbeitssituation zu geben sowie für ihre Einschätzung hinsichtlich zukünftiger Handlungsbedarfe. Ich freue mich, dass so viele Interessierte den Weg zu der Online-Veranstaltung gefunden haben und freue mich auf Ihre Bei- träge, die Sie via Chat geben können. Dem Kommunalen Übergangsmanagement Schule/Beruf und der vhs-Fachstelle Bildungskoordinierung und Beratung danke ich für die Vorbereitung des heutigen Bildungsdialogs. 4
Erster Impuls: „Die Schülerinnen und Schüler müssen gerade zur Zeit der Pandemie die guten Chancen und Perspektiven am Ausbildungsmarkt nutzen!“ Tim Beckmann, Staatliches Schulamt, Ansprechpartner berufliche Orientierung für 38 Schulen in Stadt und Landkreis Offenbach - Die „Meilensteine“/ die bewährten der Formate Berufsorientierung konnten nicht in der gewohnten Form stattfinden. Praktika, Berufsmessen und Erkundungen fanden in alternativen Formaten statt. - Dank der Flexibilität, der guten Kooperation (und der kurzen Wege) im Offenbacher OloV-Netzwerk konnten einige Formate für eine digitale Nutzung umgestellt werden (darüber wird heute ja noch von Kooperations- partnern berichtet). - Positiv: Betriebspraktika konnten trotz Pandemie teilweise stattfinden. Davon haben Schülerinnen und Schü- ler (SuS) profitiert. Die von den Schulen durchgeführten Alternativangebote zu den Praktika wurden sehr positiv angenommen, doch konnten nur im Ansatz das „Wegfallen“ der Praktika kompensieren. - Es hat sich gezeigt, dass vor allem jüngere SuS eine Vielzahl an „Baustellen“ in der Berufsorientierung auf- weisen, besonders diejenigen, die ab einem bestimmten Zeitpunkt ausschließlich im Distanzunterricht wa- ren. Dazu kommt, dass einige SuS aufgrund der Pandemie keine Chancen auf dem Ausbildungsmarkt se- hen und sich „weggeduckt“ haben, sie entfalten von sich aus wenig Bewerbungsaktivitäten. - Corona hat die Probleme hinsichtlich Bildungsbenachteiligung von SuS sichtbar gemacht (u.a. fehlende digi- tale Infrastruktur, fehlende Unterstützung). Daraus müssen wir lernen und – über eine Verbesserung der di- gitalen Infrastruktur hinaus – SuS stärken und mit entsprechenden Ressourcen ausstatten, denn klar ist: di- gitales Lernen, digitale Teilhabe werden in Zukunft bedeutender werden. Viele digitale und alternative Be- rufsorientierungsprogramme sind auf den Weg gebracht worden und haben sich in der Pandemie bewährt. Hier wird es definitiv zu einer Intensivierung der Arbeit mit den digitalen Formaten kommen. Herausforderungen Wie können wir diejenigen, die im Übergang Schule/Beruf den größten Bedarf haben, identifizieren (um ent- sprechend zu unterstützen)? Wie können wir sicherstellen, dass Angebote der Berufsorientierung für SuS mit großem Bedarf auch dort ankommen? Welche Anforderungen haben wir als Lehrkräfte in Bezug auf Digitalisierung im Rahmen der Berufsorientie- rung? Vermittlung von Medienkompetenz für SuS (Stichworte: Teilhabe in der digitalen Welt, Umgang mit „Informa- tionsflut“, zielführende Bewertung von Informationen durch SuS) 5
Zweiter Impuls: „Wir werden nicht alle, die einen Ausbildungsplatz suchen, unmittelbar mit einer dualen Ausbildung versorgen können“ Melanie Konnerth, Agentur für Arbeit, Teamleiterin Berufsberatung Daten zum Ausbildungsjahr 2020/2021: - 4.000 Schulabgänger/-innen in der Stadt Offenbach - 2.700 Ausbildungsplatzsuchende - 17 Prozent weniger gemeldete Ausbildungsstellen (im Vergleich zum Vorjahr) - 330 abgeschlossene Ausbildungsverträge (Stand: 21.04.2021) - 4 Prozent mehr Beratungen bei der Berufsberatung (im Vergleich zum Vorjahr) - 18 Prozent weniger Einmündungen in Ausbildungsverhältnisse (im Vergleich zum Vorjahr) - Betriebe sind aufgrund der unsicheren Perspektive zurückhaltender mit Neueinstellungen. Aus dem Grund liegen bisher auch weniger Ausbildungsabschlüsse (im Vergleich zum Vorjahr) vor - Es gibt weiterhin Bereiche, die Personal suchen und in denen Auszubildende gute Chancen haben (Bei- spiele: IT, Logistik) Berufsberatung der Agentur für Arbeit wird digitaler Die Berufsberatung der Agentur hat sich im letzten Jahr zunehmend digitalisiert: - Kontakt zu den Lehrkräften der Abgangsklassen erfolgte (fast ausschließlich) digital - Bewerberinnen und Bewerbern wurden digital auf Vorstellungsgespräche vorbereitet - Jugendliche können Informationen zur Berufsberatung per Instagram-Account erhalten - Telefon-, Videoberatung von Schülerinnen und Schülern - Einrichtung einer Hotline für Fragen zur Berufsberatung Vorteil Netzwerkarbeit in Offenbach Auch wurde die Netzwerkarbeit noch intensiver, da gerade in der aktuellen Situation das Netzwerk im Übergangssys- tem noch stärker benötigt wird und eine gute Zusammenarbeit im Sinne der Jugendlichen unabkömmlich ist. Es wur- den gemeinsame Plattformen geschaffen, sowie Speed Datings durchgeführt. Jeder Netzwerkpartner konnte seine Kontakte einfließen lassen. Kompensatorische Maßnahmen Da nicht alle diejenigen, die einen Ausbildungsplatz suchen, ein Angebot erhalten werden, plant die Arbeitsagentur folgende kompensatorische Angebote: - Einstiegsqualifizierung (EQ) (bezahltes Praktikum bis zu einem Jahr) - Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen (BvB) (130 Plätze, gesplittet nach Schulabschlüssen) - Assistierte Ausbildung (114 Plätze) - Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen (BaE) (22 Plätze) Herausforderungen Eine Herausforderung ist, Abbrüche von Ausbildungsplätzen zu vermeiden, da ein Großteil der Jugendlichen sich nicht intensiv genug mit dem Thema Berufswahl auseinandersetzen konnte. Es fehlten die Praktika, die persönlichen Beratungen und Messen. Hier versuchen wir mit der 2. Stufe der lebensbegleitenden Berufsberatung entgegenzuwir- ken und implementieren unser Beratungsangebot in den Berufsschulen. 6
Dritter Impuls: „Zurückhaltung trifft auf Zurückhaltung“ Uwe Czupalla, Kreishandwerkerschaft für Stadt und Kreis Offenbach, Geschäftsführer Situation im Handwerk - „Zurückhaltung trifft auf Zurückhaltung“ charakterisiert seit einem Jahr das Verhältnis zwischen Schule und Schülerinnen und Schülern sowie das Verhältnis von Betrieben und Bewerberinnen und Bewerbern (zum Beispiel wurden Praktika nur sehr „zögerlich“ angeboten und angenommen). - Von den Schulabgängerinnen und Schulabgängern mündet traditionell nur ein kleiner Teil, 5-6 Prozent, in eine Ausbildung im Handwerk ein - 2021 ist für die Ausbildung im Handwerk ein „trübes“ Jahr: Zurzeit haben wir in der Stadt Offenbach 45 Pro- zent weniger Ausbildungsverhältnisse (im Vergleich zum Vorjahr) zu verzeichnen. - Auch bei reduziertem Ausbildungsangebot stellen wir aber wie in den Vorjahren fest: Es gibt unbesetzte Stellen (150, Stand 21.04. gemäß Lehrstellenradar der Arbeitsagentur) und damit „Matchingprobleme“. Emp- fehlung: offene Stellen müssen für potenzielle Bewerberinnen und Bewerbern sichtbar sein, deshalb ist es wichtig, dass Betriebe offene Lehrstellen bei der Arbeitsagentur melden. - Die immer aktuellen Quellen „Lehrstellenradar“ für unbesetzte Ausbildungsstellen der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main und die Plattform „Azubisuche-of.de“ sind noch immer zu unbekannt und werden ent- sprechend wenig bis gar nicht genutzt. - Bewerbermobilität ist ebenso wichtig, sowohl räumlich als auch mental. Es muss einen Plan B geben, wenn es mit dem Wunschberuf nicht klappt. Wir können im Übergang Schule/Beruf dazu beitragen, Eltern und Be- werberinnen und Bewerbern mit „sachdienlichen Hinweisen“ zu Ausbildungsberufen zu versorgen. Reaktion auf die Krise: Maßnahmen der Kreishandwerkerschaft - Die enge Zusammenarbeit der letzten Jahre wiederbeleben und schrittweise ausbauen - Angebot digitaler Rundgänge in regionalen Handwerksbetrieben - Teilnahme an der Berufsmesse „vocatium 2021“ am 04.05. und 01.06.2021 (digital durchgeführt) - Teilnahme der Kooperationsschulen an der Plattform „Azubisuche-of.de“ forcieren - Elterninformationsabende müssen schnellstmöglich wieder in Präsenz realisiert werden! - Angebote digitaler Berufsorientierung – intensive Arbeit mit VR-Brillen - Aktive Hilfe bei der Vermittlung von Praktikums- und Ausbildungsplätzen Herausforderung - „Matching“ verbessern (Betriebe und Bewerberinnen und Bewerbern zusammenbringen) - Die positiven Effekte der Pandemie (Forcierung des Ausbaus der digitalen Infrastruktur) in Zukunft gewinn- bringend nutzen und die neuen Wege weitergehen und optimieren. - Eltern und andere „Beeinflusser“ im Prozess der Berufsorientierung von der Gleichwertigkeit von dualer und akademischer Ausbildung zu überzeugen. Die akademische Intelligenz wir überschätzt und andere Formen der Intelligenz werden unterschätzt! 7
Vierter Impuls: „Auszubildende müssen in der Pandemie eine stärkere Eigenverantwortung und Disziplin entwickeln“ Bernd Wiegand, IHK Offenbach am Main, Bildungsberater Situation der Ausbildungsbetriebe - Von der Pandemie sind nur einige spezielle Branchen direkt betroffen: Fitnessstudios, Tourismus, Veranstal- tungsbranche, Gastronomie, Hotellerie - Einbruch der Ausbildungsverträge in Stadt und Kreis Offenbach von 2019 zu 2020: ca. -10%. Aktuell liegen wir im Vergleich zu 2020 wieder mit ca. 3% im Plus. Schülerinnen und Schüler, die in den betroffenen Branchen eine Ausbildung suchen, sollten auf jeden Fall einen Plan B (anderer Ausbildungsberuf oder ein Jahr mit einem FSJ überbrücken) haben. Situation der Auszubildenden in der Pandemie Sie müssen eine stärkere Eigenverantwortung und Disziplin entwickeln. Das betrifft das selbstständige Lernen im Dis- tanzunterricht, aber auch Homeoffice nicht mit Urlaub/Freizeit zu verwechseln. Zusatzangebote zum Lernen müssen auch in der Freizeit wahrgenommen werden, um das Ausbildungsziel zu erreichen! Situation der Schülerinnen und Schülern in der Pandemie Schüler sollen sich auf jeden Fall bewerben. Firmen warten auf Bewerbungen. Es ist hierbei ein starker Rückgang zu verzeichnen (Aussage von Ausbildungsbetrieben). Wer noch keinen konkreten Berufswunsch hat, sollte auf jeden Fall die angebotenen digitalen Beratungs- und Infor- mationsangebote dafür nutzen! 8
Fünfter Impuls: „Mit den neu entwickelten Instrumenten können wir Jugendliche und Betriebe unterstützen“ Dr. Brigitte Kümbel, Kommunales Übergangsmanagements, Leitung Angebote des Kommunalen Übergangsmanagements Aktuell nutzen ca. 150 Jugendliche die Angebote des Übergangsmanagements. Alle Angebote sind drittmittelfinan- ziert. Die Fortsetzung der Angebote hängt von der Akquise von Drittmitteln ab. Zentrale Angebote laufen Ende des Jahres aus (KUBUS Kleinbetriebe bilden aus und Ausbildungscoach). Neue Instrumente im Übergang Schule/Beruf In den letzten Jahren haben wir mit Partnern neue Instrumente zur Berufsorientierung und zur Unterstützung des Be- werbungsprozesses entwickelt. Besonders die folgend genannten Instrumente können wir in der Pandemie für Ju- gendliche und Betriebe nutzbringend einsetzen: - VR-Brillen, mit denen man 120 Betriebe mit ihren Ausbildungsstellen virtuell erleben kann - Youbot, der digitale Bewerbungsassistent, den alle Offenbacher Schulen kostenlos nutzen dürfen - www.azubisuche-of.de die Matchingplattform des Übergangsmanagements, die Betriebe und ausbildungs- willige Jugendliche zusammenbringt. Unterstützung durch das Übergangsmanagement Ein Jahr vor Corona nutzten 180 Jugendliche die Unterstützung des Übergangsmanagements, um einen Ausbil- dungsplatz zu finden. Fast 2.500 Bewerbungen wurden geschrieben, 300 Bewerbungsgespräche und 140 Probear- beiten angebahnt. 110 dieser Jugendlichen fanden eine Ausbildung in ihrem Wunschberuf! Herausforderungen Aufrechterhaltung der Unterstützungsstrukturen in Pandemiezeiten und in Zeiten auslaufender Förderprojekte 9
Impressum Redaktion/Layout: Kai Seibel und Jasmin Hambach (vhs - Fachstelle Bildungskoordinierung und Beratung) Herausgeber Der Magistrat der Stadt Offenbach Berliner Straße 100, 63065 Offenbach Bildnachweise Titelbild: Alexandra Koch, Pixabay / CC0, Seite 8: Studio-Lannach, Pixabay/CC0 Seite 9: Stadt Offenbach, Übergangsmanagement Juli 2021 10
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