Schulführung Orientierungsraster für die Schulentwicklung und Schulevaluation an den Volksschulen des Kantons Aargau August 2017 - Q2E

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Schulführung
Orientierungsraster für die Schulentwicklung und Schulevaluation
an den Volksschulen des Kantons Aargau

August 2017
                                                                   1
Inhalt

    Einleitung. .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 3   11.	 Information und Kommunikation nach innen .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 30
    Aufbau des Orientierungsrasters.  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 4                                                                    12.	 Information und Kommunikation nach aussen /
                                                                                                                                                                                                                                                                                    externe Zusammenarbeit .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 33
    Die vier Qualitäts- und Entwicklungsstufen .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 5
                                                                                                                                                                                                                                                                               13. Verwaltung und Organisation der Schule .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 35
    Die 17 Dimensionen zur Beurteilung der Schulführung im Überblick. .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 6
                                                                                                                                                                                                                                                                               14.	 Umgang mit Ressourcen (Finanzmittel, Sachmittel, Infrastruktur) .  .  .  .  .  .  .  . 38

    Dimensionen – Leitsätze – Qualitätsstufen, Aspekte und Indikatoren                                                                                                                                                                                                         15.	 Weiterentwicklung der Führungskompetenzen
                                                                                                                                                                                                                                                                                    (als Einzelpersonen / als Gremium).  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 40
    1.	 Aufteilung der Rollen und Zuständigkeiten ­innerhalb der Schulführung .  .  .  . 8
                                                                                                                                                                                                                                                                               16.	 Sich führen lassen / Akzeptanz von Führung .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 42
    2.	 Führen mit langfristigen Zielen (Visionen, Zukunftsperspektiven) .  .  .  .  .  .  .  . 10
                                                                                                                                                                                                                                                                               17.	 Verantwortungsbewusster Umgang
    3.	 Initiieren und Steuern der Schul- und Unterrichts­entwicklung.  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 12                                                                                                                                                                       mit dem eigenen Gestaltungsspielraum.  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 44
    4.	 Führen und Entwickeln des Personals .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 15
    5.	 Pädagogische Führung des Kernprozesses Unterricht .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 18
    6.	 Förderung und Unterstützung der schulinternen Zusammenarbeit.  .  .  .  .  .  . 20
    7.	 Leitung und Moderation von Sitzungen, Konferenzen
        und Veranstaltungen.  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 22
    8.	 Gestaltung von Entscheidungsprozessen .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 24
    9.	 Herstellen und Sicherstellen von Verbindlichkeit . .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 26
    10.	 Umgang mit schwierigen Situationen (Probleme, Konflikte, Krisen). .  .  .  .  . 28

2
Einleitung

Die Ansprüche und Erwartungen an Schule und Unterricht sind unter-            und jenen, die geführt werden, verstanden werden muss. Um ihre päda-
schiedlich und es braucht für die Steuerung der Entwicklungsprozesse          gogische Arbeit gut erfüllen zu können, brauchen Lehr- und Fachpersonen
unterschiedliche Strategien. In der Schulentwicklung wird der Blick heute     einen klar umrissenen Gestaltungsraum. Dies setzt zum einen voraus,
vermehrt auf die Schule als Ganzes gerichtet: Wichtige Aufgaben, wie          dass ihnen grösstmögliche Eigenverantwortung und Selbstverantwortung
soziokulturelle Integration, Umgang mit Gewalt usw. lassen sich immer         zugestanden wird. Zum anderen müssen die Lehr- und Fachpersonen aktiv
weniger individuell durch die einzelne Lehrperson bewältigen, sondern         an gesamtschulischen Prozessen partizipieren und diese mitbeeinflussen
machen eine gemeinsame Problemlösungsstrategie notwendig. Dies setzt          und mitverantworten können. Damit verbunden besteht die Erwartung,
voraus, dass Kooperationsgefässe für die schulinterne Zusammenarbeit          dass die Lehr- und Fachpersonen verantwortungsbewusst mit ihrem Ge-
aufgebaut und Entwicklungs- und Problemlösungsprozesse in der betref-         staltungsraum umgehen und geltende Abmachungen und Vereinbarungen
fenden Schule geführt werden. In diesem Sinne gilt die Professionalisie-      mittragen und sie als Rahmenbedingungen für ihre pädagogische Arbeit
rung der schulinternen Führungsstrukturen als wichtige Voraussetzung,         ebenso akzeptieren, wie das grundsätzliche Vorhandensein einer institutio-
damit die Schule die heutigen Herausforderungen wirksam zu bewältigen         nellen Führung. In diesem Sinne sind die Mitglieder der Schulführung und
vermag. Abgestützt auf die empirische Schulforschung kann die Schul­          die Lehr- und Fachpersonen Partner/innen mit unterschiedlichen Rollen
führung ­heute unbestritten als einer der zentralen Qualitätsfaktoren der     und Aufgaben. Auf dem Hintergrund des jeweiligen Auftrages leisten
guten Schule bezeichnet werden. Ihre Bedeutung wird noch dadurch ver-         «Leader/innen» und «Follower» wichtige Beiträge zur Qualitätsentwicklung
stärkt, dass sie auf verschiedene andere qualitätsbestimmende Faktoren        und -sicherung von Schule und Unterricht.
einen starken Einfluss ausübt, wie z.B. die Personalförderung, die Qualität
der administrativen und organisatorischen Prozesse, die Steuerung des         Im vorliegenden Orientierungsraster Schulführung werden in den Di-
Qualitätsmanagements, die Steuerung der Schul- und Unterrichtsentwick-        mensionen 1 bis 15 eher die «Leadership-Qualitäten» dargestellt. In den
lung, die Kooperation unter den Lehrpersonen, das Betriebsklima.              Dimensionen 16 und 17 geht es schwerpunktmässig um die «Followership-
                                                                              Qualitäten».
Im Sinne des systemischen Ansatzes werden als Leadership-Qualitäten
alle Interaktionen verstanden zwischen Führungspersonen, Lehr- und            Die Schule bewegt sich in einem dynamischen Umfeld, was immer wie-
Fachpersonen, Schülerinnen und Schülern, Eltern und Fachpersonen              der Klärungs- und Aushandlungsprozesse zwischen dem Umfeld, den
ausserhalb der Schule. Systemische Führung, wie sie dem vorliegenden          Führungs­personen und den Lehr- und Fachpersonen nötig macht. Deshalb
Raster zu Grunde liegt, orientiert sich an autonomen, selbständigen und       sind regelmässige Evaluations- und Reflexionsprozesse auf der Basis eines
selbstorganisierten Subsystemen. Um die negativen Folgen direktiver           gemeinsamen thematischen Orientierungsrahmens wichtig. Mit dem vor-
Übersteuerung und Überregulierung zu vermeiden, spielen insbesondere          liegenden Orientierungsraster Schulführung sollen schulinterne Evalua-
Partizipation, Kooperation und teilautonome Arbeits- / Projektgruppen         tions- und anschliessende Entwicklungsprozesse unterstützt werden.
eine wichtige Rolle. Auch Schulen sind Systeme, die nie vollständig «von
oben» durchorganisiert sein können. Die Führungspersonen sind nur eine
der vielen Kontextfaktoren, die auf die Geführten («Follower») wirken. So
wird im vorliegenden Orientierungsraster dem Zusammenspiel zwischen
den Schulführungspersonen (Leadership) und den Lehr- und Fachperso-
nen (Followership) ein wichtiger Stellenwert beigemessen. Dies unter der
Prämisse, dass Führung als Wechselwirkung zwischen denen, die führen,

                                                                                                                                                           3
Aufbau des Orientierungsrasters

    Der Orientierungsraster «Schulführung» versteht sich als Hilfestellung    Der Orientierungsraster ist nach der folgenden Struktur aufgebaut:
    für die Entwicklungs- und Evaluationsarbeiten, die im Rahmen der
    Einzelschule vor Ort zu leisten sind. Er zeigt den Schulen auf, welches
                                                                               Dimensionen                Leitende                    Vierstufige Qualitäts-
    die wünschenswerten Ziele und leitenden Werte in den beschriebenen
                                                                               und Aspekte                Qualitätsansprüche          beschreibungen
    Entwicklungsfeldern sind. Die Schule kann sie einsetzen um zu erkennen,
                                                                                                          (Leitsätze)                 (Indikatoren)
    wo sie im Entwicklungsprozess steht (Standortbestimmung) und wo sie
    gezielt Massnahmen zur Verbesserung und (Weiter-)Entwicklung einleiten
    sollte. Auf diese Weise erhält die Schule eine Planungs- und Entschei-
    dungsgrundlage für die weitere Umsetzung der aktuellen Entwicklungs­
                                                                              ■■ Dimensionen und Aspekte
    vorhaben.
                                                                                 Das jeweilige Thema («Entwicklungsfeld») wird zunächst aufgegliedert in
                                                                                 mehrere Teilthemen, von denen angenommen wird, dass sie in der Praxis
                                                                                 als wahrnehmungs- und handlungsleitende Kategorien hilfreich sein kön-
                                                                                 nen. Diese Teilthemen («Dimensionen») werden wiederum in Unterthemen
                                                                                 («Aspekte») aufgegliedert. Eine Dimension setzt sich somit aus mehreren
                                                                                 Aspekten zusammen.
                                                                              ■■ Leitende Qualitätsansprüche (Leitsätze)
                                                                                 Zu jeder Dimension wird ein Leitsatz festgelegt, der als normativer Ori-
                                                                                 entierungspunkt für die Praxisgestaltung dient. Diese Leitsätze sollen auf
                                                                                 einer übergeordneten, relativ abstrakten Ebene deutlich machen, was
                                                                                 von einer «guten Schule» im betreffenden Praxisfeld erwartet wird und
                                                                                 was somit ein sinnvolles Entwicklungsziel im Prozess der lokalen Schul­
                                                                                 entwicklung sein könnte.
                                                                              ■■ Vierstufige Qualitätsbeschreibungen (Indikatoren)
                                                                                 Zu jedem Leitsatz werden Indikatoren auf vier verschiedenen Entwick-
                                                                                 lungsstufen beschrieben, wobei die zur jeweiligen Dimension zugehö­
                                                                                 rigen Aspekte zur Gliederung dienen. Die dritte Stufe verdeutlicht, was
                                                                                 die U
                                                                                     ­ msetzung des Leitsatzes auf einer konkreteren Ebene bedeutet.
                                                                                 Evaluations­technisch gesprochen handelt es sich um Indikatoren, an
                                                                                 ­denen man eine gute Praxis im Sinne des Leitsatzes erkennen kann.

4
Die vier Qualitäts- und Entwicklungsstufen

Die vierstufigen Qualitätsbeschreibungen bilden das eigentliche Kernstück    Als empfohlene Zielstufe gilt die fortgeschrittene Entwicklungsstufe
der Orientierungsraster: Auf vier verschiedenen Qualitätsstufen wird mit     (Stufe 3). Die Defizitstufe (Stufe 1) umreisst den negativen Orientierungs-
Hilfe von Indikatoren ein mögliches Erscheinungsbild («Szenario») der        punkt, den es im Entwicklungsprozess zu vermeiden bzw. zu überwin-
Praxis umrissen. Die vier Stufen verstehen sich als Beschreibungen von       den gilt.
unterschiedlichen Entwicklungszuständen der Schule:
                                                                             Der vorliegende Orientierungsraster enthält eine Fülle von Ansprüchen
                                                                             an die Praxisgestaltung. Damit er die ihm zugedachte Unterstützungs­
■■ Defizitstufe
                                                                             funktion erfüllen kann, sind verschiedene Hinweise – insbesondere
   Wenig entwickelte Praxis im genannten Bereich. «Defizit» meint hier,
                                                                             zur inhaltlichen Reduzierung und thematischen Fokussierung – zu
   dass mit Blick auf die spezifischen Anforderungen und Qualitäts­
                                                                             ­beachten. Diese Hinweise sind in der Einleitungsbroschüre zu den fünf
   ansprüche die Praxis noch deutliche Mängel aufweist, welche die
                                                                              Orientierungs­rastern beschrieben.
   Zielerreichung behindern und bezüglich derer ein dringender Entwick-
   lungsbedarf besteht.
■■ Elementare Entwicklungsstufe
   Grundlegende Anforderungen an eine funktionsfähige Praxis sind
   erfüllt. Die elementaren Ziele werden erreicht, gute Ansatzpunkte sind
   vorhanden und lassen sich weiterentwickeln. Optimierungsbedarf zeigt
   sich vor allem im Fortschreiten vom individuellen Bestreben einzelner
   Lehrpersonen zu einer institutionell und schulkulturell getragenen,
   gemeinsamen Praxis.
■■ Fortgeschrittene Entwicklungsstufe
   Die Schule weist im betreffenden Bereich ein gutes Niveau auf. Sie
   verwirklicht das, was von Expertinnen und Experten aus Theorie und
   Praxis als gute Praxis bezeichnet wird, wobei sowohl die individuellen
   als auch die institutionellen Aspekte angemessen berücksichtigt sind.
■■ Excellence-Stufe
   Die Schule übertrifft im betreffenden Bereich die normalen Erwartun-
   gen und geltenden Ansprüche an eine gute Praxis. Sie erfüllt – zu-
   sätzlich zu den wünschbaren Qualitäten aus der fortgeschrittenen
   Entwicklungsstufe – gewisse Anforderungen, die nur mit einem über-
   durchschnittlichen Engagement und mit einer aussergewöhnlichen
   Praxisexpertise auf diesem Gebiet realisiert werden können. In diesem
   Sinne hat die Schule hier eine Qualitätsstufe erreicht, die als heraus­
   ragend bezeichnet werden kann.

                                                                                                                                                           5
Die 17 Dimensionen zur Beurteilung der Schulführung
     im Überblick

    1. Aufteilung der Rollen und Zuständigkeiten                                6. Förderung und Unterstützung
       innerhalb der Schulführung                                                  der schulinternen Zusammenarbeit
       ■■   Schulführungsstruktur                                                  ■■   Unterstützung der Zusammenarbeit durch die Schulleitung
       ■■   Festlegung der Führungsrollen                                          ■■   Institutioneller Rahmen der kollegialen Kooperation
       ■■   Transparenz der Schulführungsstrukturen                                ■■   Koordination unter Lehr- und Fachpersonen
       ■■   Delegation von Aufgaben und Verantwortung                              ■■   Zufriedenheit mit kollegialer Kooperation

    2. Führen mit langfristigen Zielen                                          7. Leitung und Moderation von Sitzungen,
       (Visionen, Zukunftsperspektiven)                                            Konferenzen und Veranstaltungen
       ■■   Strategisch-pädagogische Ausrichtung                                   ■■   Vor- und Nachbereitung
       ■■   Langfristige Ziele                                                     ■■   Strukturiertheit und Zielorientierung
       ■■   Transparenz der strategischen Orientierung                             ■■   Einbezug der Teilnehmenden
       ■■   Identifikation des Kollegiums mit den Zielen und Visionen              ■■   Transparenz der Funktion der Traktanden
                                                                                   ■■   Zufriedenheit der Teilnehmenden
    3. Initiieren und Steuern der Schul- und
       Unterrichtsentwicklung                                                   8. Gestaltung von Entscheidungsprozessen
                                                                                   ■■   Entscheidungsbereitschaft / Entscheidungsverhalten
       ■■   Strategische Ausrichtung der Schulentwicklung
                                                                                   ■■   Vorbereitung von Entscheidungsprozessen
       ■■   Aktivitäten zur Weiterentwicklung der Schule
                                                                                   ■■   Einbezug der Betroffenen in den Entscheidungsprozess
       ■■   Organisation und Steuerung von Entwicklungsprozessen
                                                                                   ■■   Transparenz von Entscheidungsprozessen
       ■■   Umgang mit vorhandenen Entwicklungsressourcen
                                                                                   ■■   Nachvollziehbarkeit von Entscheidungen
       ■■   Innovationsbereitschaft im Kollegium

    4. Führen und Entwickeln des Personals                                      9. Herstellen und Sicherstellen von Verbindlichkeit
                                                                                   ■■   Verschriftlichung von Regelungen und Beschlüssen
       ■■   Stellenwert der Personalführung
                                                                                   ■■   Kontrolle der Umsetzung / Einhaltung von Vereinbarungen
       ■■   Personalförderung und Weiterbildung
                                                                                   ■■   Verbindlichkeitsbereitschaft / -kultur im Kollegium
       ■■   Praxis des Mitarbeitendengesprächs
                                                                                   ■■   Grundlagen für die Herstellung von Verbindlichkeit
       ■■   Arbeitsqualität der Mitarbeitenden
                                                                                   ■■   Verbindlichkeitswahrnehmung im Kollegium
       ■■   Planung des Personaleinsatzes
       ■■   Einführung neuer Mitarbeitenden
                                                                                10. Umgang mit schwierigen Situationen
    5. Pädagogische Führung des Kernprozesses                                       (Probleme, Konflikte, Krisen)
       Unterricht                                                                  ■■   Einstellung gegenüber schwierigen Situationen
                                                                                   ■■   Problemlöseverhalten / Problemlösungsprozesse
       ■■   Unterrichtsbezogene Qualitätsansprüche
                                                                                   ■■   Umgang mit gravierenden Problemen und Konflikten
       ■■   Überwachung der Unterrichtsqualität durch die Schulleitung
                                                                                   ■■   Zufriedenheit des Kollegiums mit der schulinternen Problemlösungskultur
       ■■   Absprachen zur Unterrichtsarbeit
       ■■   Institutionelle Rahmenbedingungen für unterrichtsbezogenes Lernen
       ■■   Aktivitäten zur Weiterentwicklung des Unterrichts

6
11. Information und Kommunikation nach innen                                    16. Sich führen lassen / Akzeptanz von Führung
   ■■   Informations- und Kommunikationsgefässe / -praxis                          ■■ Akzeptanz von Vorgaben und Rahmenbedingungen der Schulführung
   ■■   Übereinstimmung von Informationsbedarf und Informationspraxis              ■■ Übernahme von Aufgaben und Verantwortung / Mittragen schulorganisatorischer
   ■■   Gestaltung der Kommunikation zwischen Schulleitung und Mitarbeitenden         Prozesse
   ■■   Zusammenspiel von Bring- und Holprinzip                                    ■■ Aktives Einlassen auf Impulse der Schulführung / Mitwirkung an der
   ■■   Gestaltung der Kontakte zu den Schülerinnen und Schülern                      ­Entscheidungsfindung
                                                                                   ■■ Konstruktives Verhalten bei Auffassungsdifferenzen

12. Information und Kommunikation nach aussen /
                                                                                17. Verantwortungsbewusster Umgang
    externe Zusammenarbeit
   ■■   Ausrichtung der Kommunikationspraxis nach aussen
                                                                                    mit dem eigenen Gestaltungsspielraum
   ■■   Planung und Gestaltung der Elternkontakte                                  ■■ Die Lehr- und Fachperson als Teil der Schule als Ganzes
   ■■   Kooperation und Vernetzung mit ausserschulischen Partnern                  ■■ Einsatz für verlässliche Rahmenbedingungen
   ■■   Öffentlichkeitsarbeit der Schule                                           ■■ Eigenverantwortliche Nutzung der vorhandenen Kooperationsstrukturen
                                                                                   ■■ Balance zwischen eigenverantwortlichem Handeln und dem Beiziehen von
                                                                                      ­Unterstützung
13. Verwaltung und Organisation der Schule                                         ■■ Reflexion der eigenen Rolle
   ■■   Funktionsfähigkeit der Schuladministration
   ■■   Organisation und Regelung der Verwaltungsprozesse
   ■■   Führung der Schuldokumentation
   ■■   Erreichbarkeit der Schulleitung
   ■■   Arbeitsqualität des Sekretariats

14. Umgang mit Ressourcen
    (Finanzmittel, Sachmittel, Infrastruktur)
   ■■   Transparenz und Steuerung des Budget- und Finanzprozesses
   ■■   Sinnvoller Einsatz und Verteilung der Ressourcen
   ■■   Zustand von Sachmitteln und Infrastruktur
   ■■   Nutzung und Wartung der Infrastruktur (inkl. PC-Infrastruktur)

15. Weiterentwicklung der Führungskompetenzen
    (als Einzelpersonen / als Gremium)
   ■■   Grundhaltung bezüglich der eigenen Kompetenzentwicklung
   ■■   Selbstreflexion der Führungskräfte / Einholen von Feedback
   ■■   Aktivitäten zur eigenen Kompetenzentwicklung
   ■■   Selbstmanagement der Führungspersonen
   ■■   Zufriedenheit der Betroffenen

                                                                                                                                                                    7
1.
           Aufteilung der Rollen und Zuständigkeiten ­
           innerhalb der Schulführung

         Es gibt eine funktionsfähige Rollen-, Zuständigkeits- und
         Aufgabenteilung der Schulführung (Schulbehörde und
         Schulleitung), die für Beteiligte und Betroffene trans­
         parent ist und sich in der Praxis als effizient und effektiv
         erweist.

8        Schulführung – Dimension und Leitsatz
Defizitstufe                                          Elementare                                             Fortgeschrittene                                       Excellence-Stufe
                                                        Entwicklungsstufe                                      Entwicklungsstufe

 1.1     Schulführungsstruktur
■■ Die Aufgaben und Zuständigkeiten der Schul­        ■■ Die Aufgaben und Rollen innerhalb der Schul-        ■■ Es gibt ein Schulführungskonzept mit einer         ■■ Das Schulführungskonzept (Verteilung der
führungsmitglieder sind zum grossen Teil ungeklärt;   führung sind in wichtigen Punkten geklärt. Es gibt     klaren Rollen-, Zuständigkeits- und Aufgabenzutei-    Zuständigkeitsbereiche, Schnittstellenmanage-
ein Funktionendiagramm existiert nicht.               ein Funktionendiagramm, das sich in der Praxis         lung (Funktionendiagramm). Wichtige Schnittstellen    ment) wird in regelmässigen Abständen evalu-
■■ Die Aufgabenteilung wird als wenig effizient       allerdings nur teilweise bewährt: Es gibt noch viele   sind geklärt. Es gibt wenig Doppelspurigkeiten und    iert, reflektiert, optimiert. (Es existieren entspre-
wahrgenommen.                                         ungeklärte Schnittstellen, die zu Konflikten und zu    wenig Zuständigkeitslücken.                           chende Prozesse, Instrumente, Gefässe.)
                                                      Doppelspurigkeiten führen.                             ■■ Die Aufgabenteilung wird als effizient wahr­
                                                      ■■ Die Aufgabenverteilung wird teilweise als wenig     genommen.
                                                      effizient empfunden.

 1.2     Festlegung der Führungsrollen
■■ Die Funktionsfähigkeit der Schulführung ist auf    ■■ Die Rollenfestlegungen sind in verschiedenen        ■■ Die Schulführungsarchitektur mit der vorgesehe-    ■■ Die Schulführungsstruktur (bzw. die
Grund von unklaren Rollen stark eingeschränkt.        Punkten nicht optimal an die Erfordernisse des         nen Rollen-, Zuständigkeits- und Aufgabenteilung      Adäquatheit und die Passung der festgelegten
■■ Es existieren wenige bis keine expliziten Fest-    Schulalltags angepasst; im Schulalltag kommt es        erweist sich als funktionsfähig, ist der Grösse der   Führungsrollen auf die Schulstruktur) wird in
legungen, vieles basiert auf ad-hoc-Absprachen,       häufig zu Abweichungen zwischen festgeschriebe-        Schule angepasst und entspricht den Erfordernis-      regelmässigen Abständen evaluiert, reflektiert,
die oft zu Konfusionen, zu Konflikten, zu vielen      nen Rollen und der effektiven Rollengestaltung.        sen des Schulalltags.                                 optimiert. (Es existieren entsprechende Pro­
Leerläufen führen.                                                                                           ■■ Es gibt eine – der Schulgrösse angepasste –        zesse, Instrumente, Gefässe.)
                                                                                                             Verteilung der Management- und Steuerungsfunk-
                                                                                                             tionen.

 1.3     Transparenz der Schulführungsstrukturen
■■ Insgesamt herrscht an der Schule wenig Klarheit    ■■ Für das Kollegium ist die Rollenverteilung inner-   ■■ Im Kollegium herrscht Klarheit über die Rollen,    ■■ Es liegt eine adressatengerechte Verschrift-
über die Aufgaben und Zuständigkeiten der Schul-      halb der Schulführung noch wenig transparent;          Aufgaben und Zuständigkeiten der Schulführungs-       lichung der Führungsstrukturen vor, die zur
führungsmitglieder.                                   es herrscht wenig Klarheit über die Aufgaben und       mitglieder.                                           Transparenz beiträgt.
                                                      Zuständigkeiten der Schulführungsmitglieder.

 1.4     Delegation von Aufgaben und Verantwortung
■■ Schulpflege und Schulleitung können nicht          ■■ Es gibt Beispiele für sinnvolle Delegationen von    ■■ Schulpflege und Schulleitung nehmen in gegen-      ■■ Schulpflege und Schulleitung sorgen mit
delegieren. Sie machen alles selber, delegieren       Aufgaben, sowohl der Schulpflege als auch der          seitiger Absprache die Delegation von Aufgaben        bewusst geschaffenen formellen und informel-
nur unangenehme Aufgaben, übertragen keine            Schulleitung.                                          bewusst und geplant vor. Sie steht sowohl im          len Strukturen / Gefässen / Plattformen dafür,
Ausführungsverantwortlichkeit, neigen zu «Rück­                                                              Dienste der effizienten Schulpflegearbeit, der        dass Prozesse der Selbstorganisation und der
delegationen» (sobald Schwierigkeiten auf­                                                                   Schulleitungsentlastung als auch im Dienste des       Selbststeuerung im Kollegium genügend Raum
tauchen).                                                                                                    Kompetenzaufbaus innerhalb des Kollegiums.            erhalten.

Schulführung – Qualitätsstufen, Aspekte und Indikatoren – 1. Aufteilung der Rollen und Zuständigkeiten innerhalb der Schulführung                                                                                          9
2.
            Führen mit langfristigen Zielen
            (Visionen, Zukunftsperspektiven)

          Langfristige Ziele (Leitlinien, Prinzipien, strategische
          Zielformulierungen) dienen als Orientierungshilfen für die
          strategische Schulplanung sowie für die Entscheidungen /
          Handlungen der Schulleitung. Die Umsetzung der Ziele
          wird in angemessenen Schritten angegangen (z.B. Jahres-
          ziele).

10        Schulführung – Dimension und Leitsatz
Defizitstufe                                           Elementare                                             Fortgeschrittene                                          Excellence-Stufe
                                                         Entwicklungsstufe                                      Entwicklungsstufe

 2.1     Strategisch-pädagogische Ausrichtung
■■ Die strategische Ausrichtung bzw. die pädago-      ■■ Die strategische Ausrichtung bzw. die päda-         ■■ Über die strategische Ausrichtung bzw. die              ■■ Die Auseinandersetzung mit Entwicklungen
gischen Leitideen der Schule sind in der Schul­       gogischen Leitideen werden in der Schulführung         pädagogischen Leitideen der Schule wird innerhalb          im lokalen Umfeld bzw. im Bildungswesen wird
führung kein Thema.                                   sporadisch thematisiert.                               der Schulführung regelmässig gesprochen, um eine           innerhalb der Schulführung bewusst geführt,
                                                                                                             gemeinsam getragene langfristige Zielorientierung          um daraus Konsequenzen für die eigenen päd-
                                                                                                             zu erreichen.                                              agogischen / strategischen Ziele abzuleiten. (Es
                                                                                                                                                                        gibt dafür institutionalisierte Gefässe / Prozesse
                                                                                                                                                                        und Instrumente.)

 2.2     Langfristige Ziele
■■ Grundlagen für eine strategische Führung fehlen:   ■■ Pauschale Zielformulierungen für die strategi-      ■■ Es liegen Ziele (Leitlinien, Werte, Prinzipien, stra-   ■■ Die Entscheidungen / Handlungen der Schul-
Es liegen kein Leitbild, keine pädagogischen Grund-   sche Ausrichtung der Schule liegen vor, der Bezug      tegische Zielformulierungen) vor, die als Planungs-        führung werden in regelmässigen Abständen in
sätze zur Profilbildung, keine Mehrjahresplanung,     zum Schulalltag ist allerdings noch wenig sichtbar.    grundlagen dienen. Entscheidungen / Handlungen             Bezug auf die gesetzten Zukunftsziele evaluiert,
keine Jahresziele u.ä. vor.                           ■■ Mehrjahres- bzw. Jahresziele sind formuliert        der Schulführung orientieren sich mehrheitlich an          reflektiert und optimiert.
■■ Die Schulleitung beschäftigt sich fast aus-        und dienen bei wichtigen Planungsschritten als         den langfristigen Zielen.
schliesslich mit dem Tagesgeschäft – ohne Aus-        Orientierungshilfen.                                   ■■ Die langfristigen Ziele werden in angemessenen
richtung auf längerfristige Ziele und pädagogische                                                           Schritten umgesetzt; sie werden in der Schul­
Leitideen.                                                                                                   entwicklung als relevante Planungs- und Orientie-
                                                                                                             rungsgrössen sichtbar (z.B. als Jahresziele).

 2.3     Transparenz der strategischen Orientierung
■■ Die Führung wird von den Betroffenen als           ■■ Die Betroffenen attestieren der Schulführung,       ■■ Die langfristigen / strategischen Ziele sind den        ■■ Es liegt eine adressatengerechte Verschrift­
konzeptlos und visionslos wahrgenommen – ohne         dass hinter wichtigen Entscheidungen strategische      Lehr- und Fachpersonen bekannt, die geplanten              lichung der langfristigen Ziele / der strate­gi­
spürbares schulpolitisches Engagement und ohne        / pädagogische Absichten stehen. Transparenz           Schritte dazu transparent.                                 schen Orientierung vor, die zur Transparenz
erkennbare pädagogisch-didaktische Ausrichtung.       darüber wird jedoch vermisst.                          ■■ Es sind konkrete, erfolgreiche Schritte in die ge-      beiträgt.
                                                                                                             wünschte Richtung für das Kollegium wahrnehm-
                                                                                                             bar. Für die Mitarbeitenden ist ein Engagement der
                                                                                                             Schulführung für die Schul- und Unterrichtsqualität
                                                                                                             wahrnehmbar.

 2.4     Identifikation des Kollegiums mit den Zielen und Visionen
■■ Langfristige Ziele der Schule sind im Kollegium    ■■ Langfristige Ziele der Schule sind im Kollegium     ■■ Langfristige Ziele werden unter Mitwirkung des          ■■ Es gelingt der Schulführung, die eigene
nicht bekannt oder nur vom «Hörensagen».              teilweise bekannt, die Lehr- und Fachpersonen          Kollegiums festgelegt und gemeinsam getragen               Vision auf das Kollegium zu übertragen. («Das
                                                      betrachten diese aber primär als Ziele der Schul-      (hohe Identifikation).                                     Kollegium zieht mit.») Die Zielsetzungen sind bei
                                                      führung (geringe Identifikation mit den Zielen «der    ■■ Es gelingt der Schulführung, eine vom Kollegium         den Schulbeteiligten weitgehend internalisiert
                                                      Schule»).                                              getragene Vision zu schaffen. Die Zielsetzungen            und werden selbstverständlich umgesetzt.
                                                                                                             sind bei den Mitarbeitenden weitgehend interna­
                                                                                                             lisiert und werden selbstverständlich umgesetzt.

Schulführung – Qualitätsstufen, Aspekte und Indikatoren – 2. Führen mit langfristigen Zielen (Visionen, Zukunftsperspektiven)                                                                                                11
3.
            Initiieren und Steuern der Schul- und Unterrichts­
            entwicklung

          An der Schule herrscht Innovationsbereitschaft mit
          ­zielorientierten Schul- und Unterrichtsentwicklungs­
          aktivitäten, die mit Hilfe der Methodik und des Instrumen-
          tariums des Projektmanagements und mit realistischem
          Blick auf die vorhandenen Ressourcen angegangen und
          umgesetzt werden.

12        Schulführung – Dimension und Leitsatz
Defizitstufe                                           Elementare                                            Fortgeschrittene                                         Excellence-Stufe
                                                         Entwicklungsstufe                                     Entwicklungsstufe

 3.1     Strategische Ausrichtung der Schulentwicklung
■■ Es fehlen sowohl strategische Ziele wie auch        ■■ Schulentwicklungsvorhaben entstehen bedürf-        ■■ Schulentwicklungsaktivitäten und Weiter-              ■■ Die Schule ist in ein (kantonales / inter­
Evaluationsergebnisse, die zur Begründung /            nisorientiert (orientiert an der Motivationslage      bildungen werden gezielt eingesetzt, um die              kantonales) Netzwerk eingebunden, das einen
Initi­ierung von Schulentwicklungsaktivitäten hinzu-   des Kollegiums) oder auf äusseren Druck. Eine         strategischen Entwicklungsziele zu erreichen.            schulübergreifenden Erfahrungsaustausch über
gezogen werden könnten.                                Bezugnahme auf strategische Ziele und auf eine        (Schul­entwicklungsaktivitäten und Weiterbildun-         Fragen der Schulentwicklung ermöglicht.
                                                       längerfristige strategische Planung der Schule ist    gen werden von den längerfristigen strategischen
                                                       eher zufällig.                                        Zielen der Schule abgeleitet.)

 3.2     Aktivitäten zur Weiterentwicklung der Schule
■■ Es gibt an der Schule keine nennenswerten           ■■ Es gibt an der Schule vereinzelt Schulentwick-     ■■ An der Schule herrscht eine hohe, breit abge-         ■■ Es gibt ein hohes Engagement der Schule
Schulentwicklungsaktivitäten.                          lungsaktivitäten. Diese sind stark von den Personen   stützte Innovationsbereitschaft, die sich in gezielten   bzw. der Schulleitung, um durch Schulentwick-
■■ Schulentwicklung wird weitgehend mit indivi-        geprägt, die sich darin engagieren und die die        Schulentwicklungsaktivitäten niederschlägt.              lungsmassnahmen der Schule ein charakteris-
dueller Weiterbildung gleichgesetzt und von der        konkrete Projektarbeit gestalten. Eigenmotivation,                                                             tisches Profil zu verleihen – mit Bezug auf die
Schulleitung über die Weiterbildungsplanung als        Goodwill und gegenseitiges Vertrauen bilden die                                                                strategischen Ziele der Schule.
erledigt betrachtet.                                   zentrale Basis für Schulentwicklung. Institutio-
                                                       nalisierten Prozessen wird demgegenüber wenig
                                                       Beachtung geschenkt (keine formalisierte Projekt-
                                                       genehmigung, Ressourcenbewilligung, Projektsteu-
                                                       erung, Projektcontrolling u.a.).

 3.3     Organisation und Steuerung von Entwicklungsprozessen
■■ Entwicklungsanliegen, die von aussen an die         ■■ Dem Start des Entwicklungsprozesses wird viel      ■■ Schulentwicklung wird mit Hilfe der Methodik          ■■ Wichtige Entwicklungsanliegen werden nach
Schule herangetragen werden, werden abgewehrt          Aufmerksamkeit geschenkt. Der Abschluss mit der       und des Instrumentariums des Projektmanage-              dem Zweischrittmodell angegangen (Pionier-
oder – falls unumgänglich – in die individuelle        Frage nach der Implementierung und dem Aufwand        ments angegangen. (Es gibt eine Auftragsklärung          projekt – schulweite Implementation).
Umsetzungsverantwortlichkeit delegiert, d.h. ohne      für die Sicherstellung einer nachhaltig wirksamen     und eine differenzierte und transparente Planung.)       ■■ Der Erfolg der Schulentwicklungsprojekte
gemeinsame Planung, ohne Kooperation, ohne             Veränderung wird tendenziell vernachlässigt.          Für die Planung und Umsetzung stehen ausreichen-         (Zielerreichung) wird mit Hilfe von Evaluationen
zeitliche Strukturierung usw. angegangen.              (Vieles wird angerissen, wenig zu einem wirklichen    de Ressourcen (Personen, Zeit, Geld, Experten­           überprüft.
■■ Schulentwicklungsaktivitäten laufen unkoordi-       Abschluss gebracht.)                                  unterstützung u.a.) zur Verfügung.
                                                                                                                                                                      ■■ Die Erfahrungen von Schulentwicklungs-
niert nebeneinander.                                                                                         ■■ Es gibt z.B. eine Steuergruppe, welche für die        projekten werden systematisch ausgewertet,
                                                                                                             operative Planung und Durchführung von Schul­            dokumentiert und für die Optimierung der schul-
                                                                                                             entwicklungsprojekten zuständig ist.                     internen Schulentwicklungspraxis genutzt.

Schulführung – Qualitätsstufen, Aspekte und Indikatoren – 3. Initiieren und Steuern der Schul- und Unterrichtsentwicklung                                                                                                13
Defizitstufe                                          Elementare                                            Fortgeschrittene                                    Excellence-Stufe
                                                             Entwicklungsstufe                                     Entwicklungsstufe

      3.4     Umgang mit vorhandenen Entwicklungsressourcen
     ■■ Die vorhandenen zeitlichen, personellen und        ■■ Es werden Bemühungen sichtbar, die laufenden      ■■ Um die vorhandenen Ressourcen optimal             ■■ Die Schulführung überprüft regelmässig, ob
     ­finanziellen Ressourcen werden nicht in die Pla-     Schulentwicklungsaktivitäten miteinander zu ko­      im Gesamtplan zu berücksichtigen, werden die         die laufenden Schulentwicklungsaktivitäten in
      nung von Schulentwicklungsprojekten einbezogen.      ordinieren, um Überbelastungen zu vermeiden.         Schulentwicklungsprojekte miteinander koordiniert.   einem guten Verhältnis zu den vorhandenen
                                                           ■■ Eine grobe Ressourcenkalkulation liegt als Teil   Innovationen und vorhandene Ressourcen sind im       zeitlichen, personellen und finanziellen Res-
                                                           der Planung vor.                                     Urteil der Lehr- und Fachpersonen in einem guten     sourcen stehen.
                                                                                                                Gleichgewicht.
                                                           ■■ Die vorhandenen zeitlichen, personellen und
                                                           finanziellen Ressourcen werden in die Planung        ■■ Eine sorgfältige und differenzierte Ressourcen-
                                                           von Schulentwicklungsprojekten einbezogen –          kalkulation ist vorhanden. (Der Ressourcenbedarf
                                                           meistens als Vorbehalte und Argumente bezüglich      wurde im Rahmen der Planung ermittelt.) Der
                                                           der Realisierbarkeit.                                Aufwand für die Sicherstellung einer nachhal-
                                                                                                                tig wirksamen Veränderung wird angemessen
                                                                                                                einkalkuliert.

      3.5     Innovationsbereitschaft im Kollegium
     ■■ Das Kollegium blockiert Schulentwicklungs-         ■■ Das Kollegium ist gegenüber Innovations­          ■■ Im Kollegium herrscht eine positive Einstel-      ■■ Der Schulleitung gelingt es auch unter
     massnahmen oder lässt sie leer laufen.                projekten ambivalent eingestellt. Bei der Mehrheit   lung gegenüber Innovationen. (Man ist stolz auf      schwierigen Umständen, bei den Lehr- und
     ■■ Es gibt keine Beispiele für erfolgreiche Innova­   dominieren Vorbehalte gegenüber dem Aufwand im       Erreichtes.)                                         Fachpersonen eine Bereitschaft für Schul­
     tionen in den letzten 5 Jahren.                       Vergleich zum erwarteten Nutzen.                     ■■ Mehrere Beispiele für erfolgreiche Innovationen   entwicklung herzustellen.
                                                           ■■ Es gibt einzelne Beispiele für laufende / ab­     liegen vor.
                                                           geschlossene Innovationen innerhalb der letzten
                                                           5 Jahre.

14   Schulführung – Qualitätsstufen, Aspekte und Indikatoren – 3. Initiieren und Steuern der Schul- und Unterrichtsentwicklung
4.
       Führen und Entwickeln des Personals

     Die Personalführung hat einen hohen Stellenwert. Sie
     zeigt sich im wertschätzenden Umgang mit den Mit­
     arbeitenden, in einer vorausschauenden Planung des
     Personaleinsatzes, in sorgfältiger Gestaltung von Mit­
     arbeitendengesprächen, in einer auf individuelle und
     schulische Ziele ausgerichteten Planung der Weiter­
     bildung sowie in der sorgfältig strukturierten Einführung
     neuer Mitarbeitenden.

     Schulführung – Dimension und Leitsatz                       15
Defizitstufe                                           Elementare                                          Fortgeschrittene                                      Excellence-Stufe
                                                              Entwicklungsstufe                                   Entwicklungsstufe

      4.1     Stellenwert der Personalführung
     ■■ Die Personalführung geht im Tagesgeschäft           ■■ Die Personalführung wird als eine wichtige       ■■ Die Personalführung hat im Schulalltag einen       ■■ Der ganze Personalführungsprozess (von
     unter. Eine bewusst gepflegte, strukturierte und       Aufgabe der Schulleitung anerkannt und bewusst      hohen Stellenwert und wird bewusst gepflegt,          der Personalrekrutierung, Personaleinfüh-
     reflektierte Personalführung ist nicht wahrnehm­bar.   wahrgenommen.                                       strukturiert und reflektiert.                         rung, Personalförderung bis zur Trennung) ist
                                                                                                                ■■ Die Lehr- und Fachpersonen äussern sich            differenziert festgelegt und wird systematisch
                                                                                                                zufrieden zur Personalführung der Schulleitung.       angegangen.
                                                                                                                Sie fühlen sich in ihren Leistungen anerkannt und
                                                                                                                angemessen gefordert / unterstützt in Bezug auf
                                                                                                                ihre persönliche Weiterentwicklung.

      4.2     Personalförderung und Weiterbildung
     ■■ Personalentwicklungsmassnahmen werden               ■■ Personalförderung wird bewusst wahrgenom-        ■■ Personalförderung wird bewusst und systema­        ■■ Prioritäten und Massnahmen zur Personal-
     unsystematisch gehandhabt. Personalförderung,          men und gepflegt. Vereinzelte gezielte Mass­        tisch betrieben. Individuelle Entwicklungs­bedürf­    führung und -entwicklung basieren sowohl
     insbesondere die Verteilung von beschränkten           nahmen sind feststellbar.                           nisse und institutioneller Entwicklungsbedarf         auf der Erfassung und Weiterentwicklung des
     Ressourcen / Bewilligungen, geschieht individu-        ■■ Weiterbildungsanliegen der Mitarbeitenden wer-   werden aufeinander abgestimmt.                        Potenzials der Mitarbeitenden als auch auf dem
     alistisch und willkürlich. Es gibt keine team- und     den mit Blick auf das Potenzial der betreffenden    ■■ Die Verteilung der Weiterbildungsressourcen        Bedarf der Schule (institutionelle Erfordernisse)
     schul­bezogene Personalförderungsplanung.              Person (Interessen, Defizite etc.) aufgenommen.     geschieht nach transparenten Kriterien und einem      und sind z.B. in einem «Weiterbildungsplan»
                                                                                                                transparenten Prozess.                                festgehalten.

      4.3     Praxis des Mitarbeitendengesprächs
     ■■ Das Mitarbeitendengespräch findet nicht             ■■ Die Vorgaben zur Durchführung des Mit­           ■■ Das Mitarbeitendengespräch wird als Ort            ■■ Für das Mitarbeitendengespräch existiert ein
     oder nur «pro forma» statt: d.h. zwischen Tür und      arbeitendengesprächs werden vorschriftsgemäss       genutzt und erfahren, wo die Qualität der eigenen     schulintern weiterentwickeltes Konzept. Dieses
     Angel, ohne Vorbereitung und ohne strukturierten       ausgeführt («erledigt»).                            Arbeit fundiert besprochen und individuelle           wird periodisch ausgewertet und weiter­ent­
     Gesprächsablauf.                                       ■■ Das Mitarbeitendengespräch zwischen Schul-       Qualitätsentwicklung verbindlich festgelegt wird.     wickelt.
     ■■ Personalakten mit Hinweisen auf die Arbeits­        pflege und Schulleitung sowie Schulleitung und      Es findet mit beidseitiger Vorbereitung, mit klarer
     qualität und Entwicklungsmassnahmen / -verein­         Mitarbeitenden findet geplant, in vorgesehenem      Struktur, mit hilfreichen Unterlagen statt.
     barungen sind nicht vorhanden.                         regelmässigem Rhythmus statt.                       ■■ Konkrete Zielvereinbarungen mit Entwick-
                                                                                                                lungs- und Weiterbildungsmassnahmen werden
                                                                                                                festgehalten.

16   Schulführung – Qualitätsstufen, Aspekte und Indikatoren – 4. Führen und Entwickeln des Personals
Defizitstufe                                         Elementare                                          Fortgeschrittene                                        Excellence-Stufe
                                                       Entwicklungsstufe                                   Entwicklungsstufe

 4.4    Arbeitsqualität der Mitarbeitenden
■■ Die Schulleitung hat keine zuverlässigen Daten    ■■ Die Schulleitung versucht eher intuitiv als      ■■ Die Schulleitung verschafft sich ein differenzier-   ■■ An der Schule herrscht eine Kultur, in der
zur Arbeitsqualität der Mitarbeitenden. Stärken      systematisch Daten zur Arbeitsqualität der Mit­     tes, systematisches Bild über die Arbeitsqualität       Stärken und Schwächen offen thematisiert
und Schwächen der Mitarbeitenden werden nicht        arbeitenden zu erheben. Die Datengewinnung zur      der Mitarbeitenden. Die Datengewinnung geschieht        werden können – sowohl von Seiten der Schul-
differenziert wahrgenommen.                          Arbeitsqualität der Mitarbeitenden verläuft wenig   entlang von explizit festgelegten Kriterien, Ver­       leitung gegenüber Mitarbeitenden wie auch
■■ Das Ansprechen von Stärken und Schwächen          transparent.                                        fahrensschritten und Instrumenten.                      umgekehrt.
einzelner Mitarbeitenden wird nach Möglichkeit       ■■ Stärken und Schwächen einzelner Lehrkräfte       ■■ Die Stärken und Schwächen der einzelnen              ■■ Die im Mitarbeitendengespräch gewonnenen
vermieden oder geschieht pauschal (wird z.B. als     werden offen angesprochen, wenn entsprechende       Mitarbeitenden werden von der Schulleitung              Erkenntnisse zur Schulqualität werden systema-
Instrument zur Beziehungsgestaltung verwendet).      Hinweise von aussen oder aus dem Kollegium          differenziert wahrgenommen und im geeigneten            tisch ausgewertet und für die Schulentwicklung
                                                     vorliegen.                                          Rahmen offen angesprochen – verbunden mit               genutzt.
                                                                                                         Förderungs- und Entwicklungsmassnahmen.

 4.5    Planung des Personaleinsatzes
■■ Personaleinsatz und Personalplanung werden        ■■ Personaleinsatz und Personalplanung werden       ■■ Personaleinsatz wird vorausschauend geplant          ■■ Prinzipien und Kriterien zur Planung des
unter dem Druck des Arbeitsalltags kurzfristig       von Schuljahr zu Schuljahr termingerecht fest­      und im Kollegium / mit den betroffenen Personen         Personaleinsatzes sind explizit festgelegt,
festgelegt. (Es kommt zu Engpässen in der Stellen-   gelegt.                                             jährlich abgesprochen.                                  schriftlich formuliert und den Betroffenen
planung, welche mit einer rechtzeitigen Planung                                                          ■■ Die Kriterien für die Pensenzuteilung sind trans-    bekannt bzw. für sie einsehbar.
vermieden werden könnten.)                                                                               parent und nachvollziehbar.

 4.6    Einführung neuer Mitarbeitenden
■■ Eine nennenswerte Einführung / Begleitung von     ■■ Neue Mitarbeitende werden während der ersten     ■■ Die neuen Mitarbeitenden werden sorgfältig in        ■■ Es gibt ein differenziertes Konzept zur Einfüh-
neuen Mitarbeitenden findet nicht statt.             Wochen in wichtige Abläufe und Gepflogenheiten      die schulkulturellen und institutionellen Eigenhei-     rung neuer Mitarbeitenden in den Schulbetrieb.
                                                     der Schule eingeführt.                              ten und Ansprüche der Schule eingeführt und in          Das Konzept wird umgesetzt und in regelmässi-
                                                     ■■ Bei Bedarf steht den neuen Mitarbeitenden für    der Einführungsphase begleitet. Die notwendigen         gen Abständen evaluiert und erfahrungsgestützt
                                                     die Klärung von Fragen eine Ansprechperson zur      personellen Ressourcen und Instrumente dafür            weiterentwickelt.
                                                     Verfügung.                                          werden bereitgestellt und sind den Mitarbeitenden       ■■ Die Einführungsphase wird mit den betroffe-
                                                                                                         bekannt.                                                nen Mitarbeitenden systematisch reflektiert.

Schulführung – Qualitätsstufen, Aspekte und Indikatoren – 4. Führen und Entwickeln des Personals                                                                                                                      17
5.
            Pädagogische Führung des Kernprozesses Unterricht

          Die Schulleitung nimmt die pädagogische Führung
          des Unterrichts wahr und stellt einen optimalen all­-
          täglichen Schulbetrieb bzw. Unterricht und dessen
          Weiter­entwicklung sicher.

18        Schulführung – Dimension und Leitsatz
Defizitstufe                                          Elementare                                            Fortgeschrittene                                        Excellence-Stufe
                                                        Entwicklungsstufe                                     Entwicklungsstufe

 5.1     Unterrichtsbezogene Qualitätsansprüche
■■ Die Schulleitung überlässt die Festlegung der      ■■ Die Schulleitung hat Vorstellungen zu unter-       ■■ Die Schulleitung stellt hohe, aber realistische      ■■ Die Schulleitung evaluiert / überprüft die
Qualitätsanforderungen an den Unterricht praktisch    richtsbezogenen Qualitätsanforderungen, kommu-        Anforderungen an die Lehr- und Fachpersonen             unterrichtsbezogenen Qualitätsansprüche
den Lehr- und Fachpersonen, kommuniziert ihre         niziert diese aber wenig deutlich.                    und die Lernenden bezüglich des Unterrichts             regelmässig und initiiert / ergreift Massnahmen
Vorstellungen dazu nicht und greift nicht in das                                                            (Förderung der Sach-, Sozial- und Selbstkompe-          zur Optimierung.
Unterrichtsgeschehen ein.                                                                                   tenzen). Sie kommuniziert diese regelmässig und in
                                                                                                            geeigneter Form.

 5.2     Überwachung der Unterrichtsqualität durch die Schulleitung
■■ Probleme, Schwierigkeiten und Qualitätsdefizite    ■■ Die Schulleitung kümmert sich nur bei auftreten-   ■■ Die Schulleitung sorgt für ein geordnetes,           ■■ Die Schulleitung bemüht sich um eine
des Unterrichtsalltags werden von der Schul­leitung   den Problemen und bei offensichtlichen Mängeln        anregendes und auf gegenseitigem Vertrauen              ständige Reflexion ihrer Massnahmen zur
kaum wahrgenommen.                                    um den Unterricht der einzelnen Lehr- und Fach­       beruhendem Umfeld für Lehren und Lernen in der          Optimierung und setzt neue Erkenntnisse mit
                                                      personen (gilt als Einmischen in fremde Angele-       Schule und im Unterricht.                               kontinuierlichen Verbesserungsschritten unbü-
                                                      genheiten).                                           ■■ Die Schulleitung überwacht die Umsetzung             rokratisch um.
                                                                                                            systematisch (z.B. mit Unterrichtsbeobachtungen,
                                                                                                            Befragungen der Lehr- und Fachpersonen und
                                                                                                            Schüler/innen u.a.) und ergreift Massnahmen zur
                                                                                                            Optimierung.

 5.3     Absprachen zur Unterrichtsarbeit
■■ Es fehlen schulweite bzw. stufenbezogene           ■■ Es gibt vereinzelte Absprachen und Vereinbarun-    ■■ Es gibt schulweite bzw. stufenbezogene Ab-           ■■ Es wird regelmässig überprüft, zu welchen
Absprachen und Vereinbarungen über Aspekte            gen zur Unterrichtsarbeit (Disziplin und Klassen­     sprachen und Vereinbarungen über die kritischen         Themen schulweite bzw. stufenbezogene
der Unterrichtsarbeit (Disziplin und Klassenfüh-      führung, Prüfungswesen, Umgang mit Störungen im       Aspekte der Unterrichtsarbeit (Disziplin und Klas-      Absprachen notwendig sind.
rung, Prüfungswesen, Umgang mit Störungen im          Unterricht u.a.). Diese werden im Unterrichtsalltag   senführung, Prüfungswesen, Umgang mit Störun-           ■■ Die vorhandenen Info- und Kommunikations-
Unterricht u.a.).                                     wenig beachtet.                                       gen im Unterricht u.a.). Diese werden von den Lehr-     gefässe und -instrumente sind dem vorhande-
■■ Die Absprachen zum Tagesgeschäft bleiben den       ■■ Die Schulleitung sorgt dafür, dass die elemen-     und Fachpersonen als hilfreiche Unterstützungen         nen Bedarf an Absprachen angepasst. Dies
einzelnen Lehr- und Fachpersonen überlassen.          taren Absprachen zwischen den Lehr- und Fach­         empfunden und im Unterrichtsalltag angewandt.           wird regelmässig überprüft.
(Vieles läuft unkoordiniert nebeneinander. Schlech-   personen vorgenommen werden.                          ■■ Die Schulleitung achtet darauf, dass Absprachen
te Nutzung der vorhandenen Ressourcen.)                                                                     zwischen den Lehr- und Fachpersonen vorgenom-
                                                                                                            men werden und unterstützt diesen Prozess durch
                                                                                                            das Zur-Verfügung-Stellen von geeigneten Info-
                                                                                                            und Kommunikationsinstrumenten.

 5.4     Institutionelle Rahmenbedingungen für unterrichtsbezogenes Lernen
■■ Institutionelle Rahmenbedingungen zur Be-          ■■ Kollegiale Besprechungen und Bearbeitungen         ■■ Die Schulleitung sorgt für institutionelle           ■■ Durch Aufspüren und Vermeiden von Doppel-
sprechung und Bearbeitung von Problemen des           von Problemen des Unterrichtsalltags finden           Rahmenbedingungen, die eine Besprechung und             spurigkeiten und durch sinnvolle Aufteilung der
Unterrichtsalltags fehlen.                            vereinzelt statt (auf informeller Basis).             Bearbeitung von Problemen des Unterrichtsalltags        anfallenden Arbeiten werden die vorhandenen
                                                                                                            ermöglichen.                                            Personalressourcen gut genutzt.

 5.5     Aktivitäten zur Weiterentwicklung des Unterrichts
■■ Es gibt keine nennenswerten Unterrichtsent-        ■■ Unterrichtsentwicklung findet vereinzelt statt     ■■ Es gibt vielfältige Unterrichtsentwicklungsaktivi-   ■■ Unterrichtsentwicklung ist als dauerhafter
wicklungsaktivitäten. Institutionelle Massnahmen      und wird von der Schulleitung ideell und bei Bedarf   täten. Auf der Ebene der Schule gibt es geeignete       Prozess institutionalisiert und verknüpft mit der
zur Initiierung und Unterstützung der Unterrichts-    auch materiell unterstützt.                           Rahmenbedingungen, welche die Unterrichts­              strategischen Schulentwicklungsplanung.
entwicklung fehlen.                                                                                         entwicklung fördern und unterstützen.

Schulführung – Qualitätsstufen, Aspekte und Indikatoren – 5. Pädagogische Führung des Kernprozesses Unterricht                                                                                                          19
6.
            Förderung und Unterstützung
            der schulinternen Zusammenarbeit

          Die Schulleitung sorgt für eine Zusammenarbeit, die funk-
          tionsfähig ist und auf gegenseitiger Wertschätzung und
          auf Vertrauen basiert. Für den Erfahrungs- und Meinungs­
          austausch, für die Koordination der Arbeitsprozesse,
          für die kooperative Problemlösung gibt es Gefässe und
          ­Instrumente, die aktiv und erfolgreich genutzt werden.

20        Schulführung – Dimension und Leitsatz
Defizitstufe                                           Elementare                                             Fortgeschrittene                                        Excellence-Stufe
                                                         Entwicklungsstufe                                      Entwicklungsstufe

 6.1     Unterstützung der Zusammenarbeit durch die Schulleitung
■■ Von der Schulleitung wird nichts unternommen,       ■■ Es lassen sich vereinzelt Bemühungen der            ■■ Die Schulleitung fördert / unterstützt gezielt den   ■■ Die Schulleitung trägt mit eigenem Engage-
um eine kooperationsförderliche Gemeinschaft ent-      Schulleitung feststellen, die Bildung einer koopera-   Aufbau einer kooperationsförderlichen Gemein-           ment, Vorbildverhalten, geeigneten schulinter-
stehen zu lassen (z.B. gemeinsame Werthaltungen,       tionsförderlichen Gemeinschaft zu initiieren und zu    schaft (z.B. teaminterne Weiterbildungen, Ausbil-       nen Anlässen usw. dazu bei, dass sich an der
Gemeinschaftsgefühl).                                  unterstützen.                                          dung gemeinsamer Werthaltungen und Normen,              Schule ein spürbares Zugehörigkeitsgefühl
                                                                                                              Vereinbarung von Regeln, Initiierung von Anlässen       entwickelt.
                                                                                                              zur Förderung des Gemeinschaftsgefühls).

 6.2     Institutioneller Rahmen der kollegialen Kooperation
■■ Es fehlen Zeitgefässe, Strukturen zur Förde-        ■■ Es gibt vereinzelt Zeitgefässe und Strukturen       ■■ Der Erfahrungs- und Meinungsaustausch zwi-           ■■ Es gibt ein Konzept zur systematischen För-
rung des Meinungs- und Erfahrungsaustausches           zur Förderung des Meinungs- und Erfahrungs­            schen den Kollegiumsmitgliedern wird gezielt und        derung und Unterstützung der Zusammenarbeit.
innerhalb des Kollegiums (z.B. Projekte, moderierter   austausches innerhalb des Kollegiums (z.B. Projek-     systematisch gefördert. Es gibt dazu Zeitgefässe        ■■ Weiterbildung im Team steht in engem
Erfahrungsaustausch, Supervision).                     te, moderierter Erfahrungsaustausch, Supervision).     und Strukturen sowie vielfältige Anlässe (z.B. Pro-     Zusammenhang mit dem Erreichen der
■■ Weiterbildung im Team wird nicht zur Unter­         ■■ Weiterbildung im Team wird bei Bedarf und           jekte, Intervision, moderierter Erfahrungsaustausch,    langfristigen Ziele der Schule und fördert den
stützung einer guten Zusammenarbeit im Kollegium       Gelegenheit zur Unterstützung einer guten Zusam-       Supervision, Arbeitsgruppen, spezielle Gefässe          Aufbau eines Klimas der Wertschätzung und
genutzt. Eine gemeinsame pädagogisch-didak­            menarbeit genutzt. Themen werden eher kurzfristig      innerhalb der Sitzungen usw.).                          des Vertrauens.
tische Grundhaltung ist nicht vorhanden.               festgelegt und stehen nur teilweise in Bezug zu den    ■■ Weiterbildung im Team wird gezielt zur Unter-
                                                       langfristigen Zielen der Schule.                       stützung einer guten Zusammenarbeit genutzt.
                                                                                                              (Schaffen einer gemeinsamen pädagogisch-
                                                                                                              didaktischen Grundhaltung; bewusst gestaltete
                                                                                                              Kooperationserfahrungen, Aufbau eines Klimas der
                                                                                                              Wertschätzung und des Vertrauens u.a.)

 6.3     Koordination unter Lehr- und Fachpersonen
■■ Koordinations- und Kooperationsdefizite zwi-        ■■ Absprachen und gegenseitige Information er-         ■■ Absprachen und gegenseitige Information              ■■ Die Qualität der Zusammenarbeit wird
schen den Lehr- und Fachpersonen führen in der         füllen die grundlegenden Anforderungen an einen        ermöglichen eine gute Koordination der Arbeits­         in regelmässigen Abständen evaluiert und
alltäglichen Arbeit zu Koordinationsproblemen, die     funktionsfähigen, koordinierten Schulbetrieb.          prozesse sowie kooperative Problemlösungen unter        gemeinsam reflektiert; auf dieser Grundlage
nach innen und aussen in Erscheinung treten. Die                                                              den Lehr- und Fachpersonen. Der Qualitätsgewinn         werden Optimierungsmassnahmen beschlossen
Qualität des Schulbetriebs ist dadurch beeinträch-                                                            durch gegenseitige Information, Absprachen und          und umgesetzt.
tigt (z.B. wahrnehmbar für Erziehungsberechtigte                                                              Kooperation wird von innen und aussen positiv
oder Schüler/innen).                                                                                          wahrgenommen.

 6.4     Zufriedenheit mit kollegialer Kooperation
■■ Im Kollegium ist die Unzufriedenheit mit der kol-   ■■ Das Kollegium ist mit der kollegialen Kooperation   ■■ Im Kollegium ist eine grosse Zufriedenheit mit       ■■ Der Kommunikationsprozess im Kollegium
legialen Kooperation (gegenseitige Unterstützung,      mehrheitlich zufrieden, sieht aber in verschiedener    der kollegialen Kooperation feststellbar. Ein hoher     wird bewusst gestaltet (z.B. Festhalten von
kooperative Problemlösungen u.a.) spürbar.             Hinsicht noch einen Verbesserungsbedarf.               Grad an Identifikation mit dem Kollegium bzw. mit       Kommunikationsregeln) und mit Blick auf lei-
                                                                                                              der Schule ist spürbar. Es gibt Beispiele für erfolg-   tende Werte (z.B. gegenseitige Wertschätzung,
                                                                                                              reiche kooperative Problemlösungen.                     Vertrauen) reflektiert.

Schulführung – Qualitätsstufen, Aspekte und Indikatoren – 6. Förderung und Unterstützung der schulinternen Zusammenarbeit                                                                                              21
7.
            Leitung und Moderation von Sitzungen, Konferenzen
            und Veranstaltungen

          Sitzungen, Konferenzen und Veranstaltungen werden so
          geleitet und moderiert, dass die Prozesse (Informations-,
          Austausch-, Meinungsbildungs- und Entscheidungs­
          prozesse) strukturiert und effizient verlaufen und ein
          sinnvolles (zielführendes) Ausmass an Partizipation
          ­ermöglichen.

22        Schulführung – Dimension und Leitsatz
Defizitstufe                                          Elementare                                          Fortgeschrittene                                       Excellence-Stufe
                                                        Entwicklungsstufe                                   Entwicklungsstufe

 7.1     Vor- und Nachbereitung
■■ Sitzungen, Konferenzen und Veranstaltungen         ■■ Sitzungen, Konferenzen und Veranstaltungen       ■■ Sitzungen, Konferenzen und Veranstaltungen          ■■ Es gibt ein differenziertes Konzept für
sind ungenügend vor- und nachbereitet.                sind vor- und nachbereitet. Die Traktanden werden   sind sorgfältig vor- und nachbereitet. Traktanden      unterschiedliche Informations- und Partizi-
                                                      im Voraus bekannt gegeben.                          und hilfreiche Unterlagen werden rechtzeitig           pationsgefässe. (Sitzungen, Konferenzen und
                                                                                                          verteilt.                                              Veranstaltungen werden als Elemente eines
                                                                                                                                                                 differenzierten schulinternen Informations- und
                                                                                                                                                                 Kommunikationsprozesses betrachtet.)

 7.2     Strukturiertheit und Zielorientierung
■■ Die Schulleitung führt Sitzungen und Veranstal-    ■■ Die Schulleitung sorgt für einen geordneten      ■■ Die Schulleitung führt Sitzungen und Veranstal-     ■■ Ergebnisprotokoll und Problemspeicher
tungen unstrukturiert, verworren, wenig zielstrebig   Sitzungsverlauf.                                    tungen strukturiert und zielstrebig – unter Einbezug   werden konsequent und einheitlich geführt und
und nicht zielorientiert.                             ■■ Die Leitung und Moderation der Sitzungen wird    der notwendigen bzw. sinnvollen Partizipations-        sichern die Kontinuität / Nachhaltigkeit / Ver-
■■ Die Leitung und Moderation der Sitzungen wird      von den Teilnehmenden teilweise hilfreich erlebt.   möglichkeiten.                                         bindlichkeit der Diskussionen und Beschlüsse.
von den Teilnehmenden als wenig hilfreich erlebt:                                                         ■■ Die Leitung und Moderation der Sitzung wird
Informationssequenzen werden unnötig in die                                                               von den Teilnehmenden als förderlich erlebt: Sie
Länge gezogen, eine offene Meinungsäusserung                                                              ermöglicht einen zielorientierten Verlauf sowie eine
wird blockiert usw.                                                                                       offene Meinungsäusserung – ohne die zeitliche und
                                                                                                          inhaltliche Struktur aus den Augen zu verlieren.

 7.3     Einbezug der Teilnehmenden
■■ Die von der Schulleitung gewählten Arbeitsfor-     ■■ Es gibt einen Wechsel von darbietenden und       ■■ Die Schulleitung ermöglicht eine aktive und         ■■ Die Schulleitung holt bei den Teilnehmenden
men sind den jeweiligen Konferenz- und Sitzungs-      partizipativen Sequenzen. Das Gleichgewicht zwi-    ausgewogene Beteiligung. Die Teilnehmenden             regelmässig Rückmeldungen zur Leitung und
zielen schlecht angepasst.                            schen effizienter Information / Gesprächsführung    können sich einbringen und zur Sachklärung /           Moderation der Schulsitzungen und Veranstal-
                                                      und sinnvoller Partizipation gelingt nicht immer    Entscheidungsfindung beitragen. Unterschiedliche       tungen ein.
                                                      zufrieden stellend.                                 Meinungen werden akzeptiert und als Chance für
                                                                                                          eine vertiefte Sachklärung begrüsst.

 7.4     Transparenz der Funktion der Traktanden
■■ Die Funktion der Sitzungstraktanden bleibt meis-   ■■ Den Teilnehmenden ist nicht immer klar,          ■■ Es ist für die Teilnehmenden klar ersichtlich,      ■■ Die Länge und die Gestaltung der Traktanden
tens unklar oder wird erst «ad hoc» geklärt.          welche Funktion ein Sitzungstraktandum bzw. eine    in welcher Phase der Entscheidungsfindung /            stehen in einem idealen Verhältnis zu ihrer
                                                      Sitzungs­sequenz im Entscheidungsprozess besitzt.   Beschlussfassung sich ein Traktandum jeweils be-       Funktion und zum Inhalt.
                                                                                                          findet (Information, Meinungsbildung, Konsultation,    ■■ Die Ergebnisse aus den Schulsitzungen sind
                                                                                                          Beschlussfassung usw.).                                so abgelegt, dass alle Mitarbeitenden Zugriff
                                                                                                                                                                 darauf haben.

 7.5     Zufriedenheit der Teilnehmenden
■■ Die Teilnehmenden äussern sich unzufrieden         ■■ Die Teilnehmenden äussern sich mehrheitlich      ■■ Die Teilnehmenden sind mit dem Verlauf, dem         ■■ Die Zufriedenheit der Teilnehmenden mit
über den Verlauf und die Effizienz von Sitzungen,     zufrieden über den Verlauf und über die Effizienz   Ausmass und Effizienz der Sitzungen, Konferenzen       dem Rhythmus, dem Verlauf, der Effizienz von
Konferenzen und Veranstaltungen.                      der Sitzungen, Konferenzen und Veranstaltungen;     und Veranstaltungen, dem Ausmass der Partizipa­        Sitzungen, Konferenzen und Veranstaltungen
                                                      sie sehen allerdings an verschiedenen Punkten       tion und der Effizienz mehrheitlich zufrieden.         wird in regelmässigen Abständen evaluiert
                                                      einen Optimierungsbedarf.                                                                                  und als Grundlage für geeignete Optimierungs­
                                                                                                                                                                 massnahmen genutzt.

Schulführung – Qualitätsstufen, Aspekte und Indikatoren – 7. Leitung und Moderation von Sitzungen, Konferenzen und Veranstaltungen                                                                                 23
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