INFORMATIONEN SEMINARE - HALBJAHR - AKADEMIE BIGGESEE

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www.akademie-biggesee.de

Informationen
 Seminare 2.
UND

                     Halbjahr
INFORMATIONEN SEMINARE - HALBJAHR - AKADEMIE BIGGESEE
Die Akademie Biggesee …

liegt am Rand der alten Hansestadt Attendorn und ist
schnell von der A45 und der A4 zu erreichen. Die Aka-
demie bietet seit über 60 Jahren Seminare zu aktuellen
politischen und gesellschaftlichen Fragen an.
    Wenn Sie ein Tagungs- oder Seminarhaus mit At-
mosphäre und zeitgemäßer technischer Ausstattung für
Schulungen oder Konferenzen suchen: In der Akademie
Biggesee finden Sie einen versierten Kooperationspart-
ner mit organisatorischem und pädagogischem Know-
how.
    Acht unterschiedlich große Seminar- und Konfe-
renzräume bieten Platz für 10 bis 120 Personen.
    Die Ein- und Zweibettzimmer mit Dusche und WC
sind freundlich und funktional eingerichtet und werden
täglich durch unser Personal gereinigt. Bettwäsche und
Handtücher sind selbstverständlich im Veranstaltungs-
preis enthalten. Die Akademie Biggesee ist barrierefrei
und wurde vom Westfälischen Blinden- und Sehbehin-
dertenverein als besonders blindenfreundliche Einrich-
tung ausgezeichnet.
    Wir bieten Ihnen täglich drei Mahlzeiten vom Buf-
fet. Ob morgens mit frischem Orangensaft in den Tag
starten oder mittags an der Salatbar Vitamine tanken:
Unsere Küche versorgt Sie kulinarisch und nimmt gerne
Rücksicht auf besondere Ernährungsgewohnheiten oder
Unverträglichkeiten.
    Die Mitarbeiterinnen der Verwaltung sind Mo-Fr
von 8.00 bis 17.00 Uhr für Sie da, der Empfang ist Mo-
Fr von 8.00 bis 19.30 Uhr, Sa von 8.00 bis 18.30 Uhr und
So von 8.00 bis 14.00 Uhr für Sie erreichbar.
    Die waldreiche Landschaft des südlichen Sauerlandes
und die unmittelbare Nähe zum Biggesee bieten attrak-
tive Freizeitmöglichkeiten wie Wandern, Radfahren
und Wassersport. Entspannung finden Sie in der Sauna,
beim Pool-Billard, Kickern, Tischtennis, Sat-TV, beim
Lesen tagesaktueller Zeitungen oder auf der Kegelbahn.
Wir bieten unseren Gästen einen kostenlosen WLAN-
Zugang an. In unserer Bar mit der längsten Theke Atten-
dorns kann ab 19.30 Uhr der Tag ausklingen.

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Liebe Freunde und Förderer der
      Akademie, liebe Leserinnen und
      Leser!

Im Vorwort zu „Akademie Aktuell
2020-I“ wies ich auf die Herausforde-
rungen hin, auf die wir uns in diesem
Jahr mit den entsprechenden Angeboten
politischer Bildung einstellten müssten:
Klimawandel, Brexit, politischer Ext-
remismus, Mobilität, Kommunalwah-
len – das erscheint wie eine Themenliste Udo Dittmann
längst vergangener Zeit! Aber das alles
ist gerade einmal ein halbes Jahr her und keineswegs un-
wichtiger geworden.
    Die weltweite Corona-Pandemie lässt derzeit alles
andere nachrangig erscheinen – das ist es aber keines-
wegs! Die Themen bedürfen nach wie vor der intensiven
Bearbeitung in der politischen Bildung – nur die aktuel-
len Rahmenbedingungen geben kaum mehr Gelegenheit
dazu.
    Die Verbreitung des gefährlichen Virus hat auch die
Akademie Biggesee völlig unerwartet und natürlich un-
vorbereitet getroffen. In einer Situation der wirtschaft-
lichen Stabilität, aufbauend auf einem wirklich guten
Jahr 2019, in dem wir mit unseren Angeboten und Se-
minaren wohl recht genau die Erwartungen und Wün-
sche unserer Teilnehmenden getroffen haben, durften
wir in 2020 nach dem Anmeldestand Anfang März mit
dem erfolgreichsten Jahr seit zwei Jahrzehnten rechnen.
Und plötzlich, innerhalb weniger Tage, mussten wir den
Seminarbetrieb auf unbestimmte Zeit vollständig ein-
stellen. Damit verbunden waren Absagen von fast 50
Prozent der geplanten Veranstaltungstage – 7.000 Teil-
nehmertage werden nach derzeitigem Stand nicht mehr
zu realisieren sein.
    Es ist völlig richtig, dass die Gesundheit der Men-
schen an oberster Stelle steht. Und die kann bei dieser
Viruspandemie sicher nur durch entsprechende Kon-
taktminimierung oder gar -verhinderung bestmöglich
gesichert werden. Und persönliche Kontakte, der inten-
sive Diskurs beim Ringen um die richtigen Wege zur Lö-
sung politischer Aufgaben und Probleme auf Basis ob-

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jektiver Information, sind nun mal das Salz in der Suppe
 politischer Bildung.
     Nach sieben Wochen behördlich angeordneter
 Schließung durften wir ab dem 04. Mai unter Einhal-
 tung strenger Hygienevorschriften den Seminarbetrieb
 wieder aufnehmen. Leider zunächst nur theoretisch,
 da die Belegung des Hauses nur ganz langsam mit sehr
 kleinen Gruppen wieder aufwärts geht. Die meisten Be-
 schäftigten mussten in Kurzarbeit gehen – eine harte
 Einschränkung für die meisten, die plötzlich mit einem
 Drittel weniger Einkommen zurechtkommen müssen!
Aber zur Erhaltung der Arbeitsplätze war dieser Schritt
 unvermeidlich.
    Durch die Soforthilfe NRW, die Anpassung der För-
 derungszwecke für die Weiterbildung und die politische
 Bildung und schließlich die Kurzarbeit ist es uns gelun-
 gen, die notwendige Liquidität und Existenzsicherung
 der Akademie zu erhalten! Hier ist ein Dankeschön für
 die unbürokratische und schnelle Hilfe, die uns hier in
 Nordrhein-Westfalen zuteil geworden ist, angezeigt! Wie
 wir die großen Einnahmeausfälle in diesem Jahr kom-
 pensieren können, ist noch ungewiss. Aber mit großem
 Engagement aller Beteiligten und einer Extraportion
 Optimismus werden wir diese Aufgabe sicher meistern.
    Dazu brauchen wir auch Sie, liebe Leser und Lese-
 rinnen. Unter Einhaltung strenger Hygienevorschriften
 wollen wir uns jetzt wieder den ursprünglichen Aufga-
 ben politischer Bildung zuwenden: Überwiegend in der
 bewährten, wenn auch jetzt oft kleineren Präsenzveran-
 staltung, manchmal auch unvermeidlich mit der einen
 oder anderen Online-Veranstaltung.
    Wir hoffen, Sie bald wieder bei uns in der Akademie
 Biggesee begrüßen zu können – wenn auch mit Mund-
 Nasenschutz und dem gebührenden Abstand von min-
 destens 1,50m. Wir freuen uns auf die Begegnung der
„neuen Art“ mit Ihnen.

Ihr

Udo Dittmann
Geschäftsführer der Akademie Biggesee gGmbH

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Neues aus der Akademie

   Hygieneschutzkonzept gem. CoronaSchVO

Liebe Gäste,
 die Gesundheit aller Menschen in
 diesem Haus hat für uns oberste Pri-
 orität. Deshalb bitten wir Sie um Be-
 achtung unserer hygienischen Vor-
 gaben, um die weitere Verbreitung
 des Corona-Virus sowie Infektionen
 mit Covid-19 zu verhindern. Bitte
 haben Sie Verständnis, dass Nichtbe-
 achtung zu Hausverbot führen kann.
    Halten Sie in jeder Situation den Sicherheitsabstand
von mindestens 1,50m zu anderen Personen ein. Ist dies
nicht möglich, tragen Sie bitte einen Mund-/Nasen-
 schutz. Bitte führen Sie daher bei Anreise einen solchen
 Schutz mit sich. Vermeiden Sie Gruppenansammlungen,
 halten Sie auch im Speisesaal sowie den Freizeitberei-
 chen den Mindestabstand ein.
    Wir bitten Sie, regelmäßig gründlich die Hände zu
waschen und die im Haus angebotenen Desinfekti-
 onslösungen zu nutzen. Bitte niesen/husten Sie in die
Armbeuge oder in ein Papiertaschentuch, welches an-
 schließend entsorgt werden muss. Fassen Sie öffentlich
 zugängliche Gegenstände wie Türklinken oder Fahr-
 stuhlknöpfe möglichst nicht mit der vollen Hand bzw.
 den Fingern an, sondern benutzen Sie ggf. den Ellenbo-
 gen.
    Wasser- und Kaffeeautomat im Vorraum des Spei-
 sesaals sind nur nach vorheriger Handreinigung und
-desinfektion zu benutzen. Dies gilt auch für die vor dem
 bzw. im Seminarraum bereit gestellten Getränke.
    Im Speisesaal sind die Tische und Stühle entspre-
 chend dem Sicherheitsabstand gestellt. Das Verschieben
 der Tische und Stühle ist nicht gestattet. Die Mahl-
 zeiten werden vom Küchenpersonal ausgegeben, ein
 Selbstbedienungsbuffet kann aus hygienischen Gründen
 derzeit leider nicht angeboten werden. Bitte belassen Sie
 benutztes Geschirr auf den Tischen, es wird vom Perso-
 nal abgeräumt.

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Die Bar ist abends zu den ge-
                       wohnten Zeiten für Sie geöffnet.
                       Auch hier gilt es den erforderli-
                        chen Mindestabstand von 1.50m
                       zu anderen Gästen einzuhalten.
                       Die Getränkeausgabe erfolgt in
                        einem „Einbahnstraßen-System“.
                       Sie zahlen Ihre Getränke nicht in
                        der Bar, sondern begleichen Ihren
                       „Deckel“ einmalig am Abreisetag
                       per EC-Karte am Empfang.
                           Um mögliche Infektionsketten
                       nachvollziehen zu können bitten
                       wir Sie, bei Anreise neben den üb-
lichen Daten auch eine Telefonnummer oder E-Mail-
Adresse anzugeben. Diese Daten werden nach Entfallen
des Erhebungszwecks wieder gelöscht.
    Bitte bringen Sie eigene Schreibgeräte für die Se-
minarteilnahme mit. Nutzen Sie nach Möglichkeit die
Sanitäranlagen Ihres Gästezimmers. Die Pausenzeiten
werden entsprechend gestaltet. Sollten Sie in Ausnahme-
fällen die öffentlichen Sanitärbereiche nutzen müssen,
achten Sie darauf, dass sich nicht mehr als zwei Personen
zeitgleich dort aufhalten.
    Leider stehen Ihnen unsere Sauna, unsere Kegelbahn
sowie unsere Kickertische derzeit nicht zur Verfügung.
Auch Tageszeitungen legen wir im Moment nicht öffent-
lich aus.
    Der Aufzug darf nur von maximal einer Person be-
nutzt werden, da sonst der Sicherheitsabstand nicht ga-
rantiert werden kann.
    Wir freuen uns sehr, Sie in diesen ungewöhnlichen
Zeiten bei uns in der Akademie Biggesee willkommen zu
heißen und wünschen Ihnen einen angenehmen Aufent-
halt in unserem Haus. Um Ihre und unsere Gesundheit
nicht zu gefährden, bitten wir Sie dringend um die Ein-
haltung dieser Regeln.
    Unser komplettes Hygienekonzept können Sie jeder-
zeit online unter www.akademie-biggesee.de oder am
Empfang einsehen.
    Vielen Dank für Ihr Verständnis und Ihre Mithilfe!
    Ihr Team der AKADEMIE BIGGESEE

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Neuer Sonnenschutz

Nicht alles hat mit Corona zu tun: Um die
Seminar- und Arbeitsbedingungen wei-
ter zu verbessern, haben wir vier Semi-
narräume mit einem modernen und sehr
variablen Sonnenschutz versehen. Die
Außenmontage sorgt dafür, dass die Son-
nenwärme erst gar nicht hinein kommt
und gleichzeitig blendfreies Arbeiten
möglich ist – ein echter Gewinn!

      STANDPUNKT
Das beste Mittel gegen Verschwörungs-
mythen und Manipulation war und ist
INFORMATION

Wir leben in einer Zeit, in der uns Menschen noch nie so
viel Wissen und Informationen zur Verfügung standen.
Die Meilensteine auf diesem Weg waren u.a. die Erfin-
dung der Buchdruckerkunst und die Digitalisierung mit
Internet, E-Mail und den sogenannten Sozialen Medien.
Menschen wie Edward Snowden und Julian Assange, die
zudem geheime Informationen der Öffentlichkeit zu-
gänglich machten, eröffneten uns noch mehr Informati-
onsquellen und Einblicke.
   Aber was nutzt all dies, wenn immer mehr Unwahr-
heiten, Fake News und Verschwörungsmythen verbreitet
werden und diese offensichtlich immer mehr Anhänger
finden? Wir könnten sogar von einem Informationspara-
doxon sprechen: Je mehr Informationen, desto mehr ver-
breiten sich auch Unwahrheiten, Verschwörungsmythen
und Gerüchte. Fast scheint es so, als ob die Menschen die
komplexe und komplizierte Welt sowie die schiere Infor-
mationsfülle mit Hilfe von Fake News und Verschwö-
rungsmythen für sich sortieren und damit handhabbar
und somit für sich verständlich machen. Leute wie der
amerikanische Präsident Donald Trump, Autokraten
wie Ungarns Ministerpräsident Orban u.v.a.m. machen
es uns doch vor. Das, was gestern noch gesagt wurde
und galt, wird heute geleugnet, umgedreht und so mani-

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puliert, dass es wieder ins
                                           eigene (Welt-) Bild passt.
                                           Konrad Adenauer sag-
                                           te einst: „Was stört mich
                                           mein Geschwätz von ges-
                                           tern.“ Doch dies war seine
                                           Stellungnahme zu einem
                                           offenen Dissens, der nicht
                                           geleugnet wurde, sondern
                                           der angenommen und
Nahrung für Verschwörungstheoretiker:
Die Rückseite der Ein-Dollar-Note der USA. dann – zweifellos flapsig
                                           – von ihm kommentiert,
aber auch erklärt wurde. Übertragen auf die aktuelle
Kommunikationskultur der Narzissten und Autokraten
hieße es heute vermutlich: „Ich werde falsch zitiert, das
sind Fake-News!“ Es wird dreist gelogen, obwohl man
Video- und Fernsehaufnahmen einspielen kann, die be-
legen, dass man seinen eigenen, früheren Aussagen klar
widerspricht. Diese äußerst zweifelhafte und unmora-
lische Vorgehensweise führt tatsächlich zum „Erfolg“ –
und gelingt inzwischen nicht nur Donald Trump in den
USA.
     Verschwörungsmythen und Manipulationen funktio-
nieren vor allem dadurch, dass wir selektive Informatio-
nen serviert bekommen, die zu einer vermeintlich logi-
schen, nachvollziehbaren Geschichte verarbeitet werden.
Wenn die Halbwahrheiten nicht ausreichen, dann wird
auch die Unwahrheit verbreitet; Hauptsache die Story
überzeugt die Adressaten. Die unglaubliche Geschichte
nimmt dann am ehesten Fahrt auf und gewinnt Anhän-
ger, wenn die Aussage bzw. der Kern der Story deren ei-
genem Weltbild entspricht, sodass sie sich bestätigt se-
hen und verstanden fühlen. So finden Unzufriedenheit
und Wut ein Ventil. Der wachsende Tenor: Dann muss
das doch stimmen und „Ich habe es doch schon immer
gewusst und auch schon immer gesagt“. Das Weltbild –
so krude und unmöglich es auch sein mag – erhält so
Nahrung, positive Energie und Bestätigung. Wenn dann
noch über WhatsApp, Facebook und Co diese „Nach-
richten“ in Windeseile verbreitet werden und später so-
gar die großen (öffentlichen) Medien darüber berichten,
dann ist es aus Sicht der Verschwörungsanhänger end-
gültig kein Verschwörungsmythos mehr, sondern die
Wahrheit. Wenn überhaupt noch Zweifel bleiben, dann

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sind es mindestens „alter-
native Fakten“. Die aktuell
verrücktesten Ideen sind:
Aluhüte schützen vor Ge-
hirnwäsche und gedank-
licher Manipulation, Bill
und Belinda Gates streben
nach der Weltherrschaft
und das Corona-Virus ist
nur ein Fake, oder haben
Sie es schon gesehen bzw.
einen an Covid19 Ver-
storbenen gesehen? Folg- Die     Wahrheit zu leugnen, ändert nichts an den
                             Tatsachen.
lich braucht man auf einer
Demo auch keine staatlichen Auflagen mehr zu beachten.
Denn der Mundschutz sei kein Schutz, weil es die Pan-
demie (bei uns) nicht gibt, sondern angeblich das Zei-
chen der staatlichen Willkür und Bevormundung. Selbst
einige katholische Bischöfe und internationale Würden-
träger sehen allen Ernstes in den Maßnahmen gegen
die Ausbreitung des Corona-Virus das Bestreben, eine
Weltherrschaft zu errichten… Wenn dann noch Fernseh-
teams von ARD und ZDF sowie andere Journalisten auf
offener Straße angegriffen und verprügelt werden, weil
sie von Demonstrationen berichten oder im öffentlichen
Raum Aufnahmen für eine Satiresendung machen, dann
wird es wirklich bitter. Zudem besteht die reale Gefahr,
dass diese Demonstrationen von extremen Gruppierun-
gen und Parteien gekapert, unterlaufen und manipuliert
werden, um sie für eigene Zwecke zu instrumentalisieren.
So wächst die Verunsicherung in der Bevölkerung und
Vertrauen in das bestehende System geht verloren. Diese
Mechanismen bedrohen unser Wirtschafts- und Gesell-
schaftssystem und insbesondere unsere Demokratie.
    Gut ist, dass derzeit eine deutliche Mehrheit der
BürgerInnen nicht für diese Entwicklungen und Ver-
schwörungsmythen empfänglich ist und dass unsere
Demokratie und unsere Verfassungsorgane, die gesamte
Gesellschaft und Wirtschaft alles in allem einen guten
und sachorientierten Job machen. Dennoch befinden
wir uns in einer Bewährungsprobe, die ihresgleichen
sucht. Desinformationen, Halbwahrheiten und „krea-
tive“ Verschwörungsmythen sind nicht zu unterschät-
zende zusätzliche Belastungen zur Pandemie, denen wir

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Aluhüte sollen vor Gehirnwäsche und gedankli-   Probe für die Demokratie: Desinformationen,
cher Manipulation schützen.                     Halbwahrheiten und Verschwörungstheorien.

alle entgegentreten können und sollten. Eine der besten
Möglichkeiten besteht in einem konstruktiv kritischen
demokratischen Denken und Handeln auf der Basis von
Informationen. Stellen wir uns immer wieder die Fragen,
wem die Thesen und Verschwörungen nutzen, welche
Informationen dagegen sprechen und wer die Quelle ist.
   Welche Rechtfertigung gibt es, Journalisten auf offe-
ner Straße zu verprügeln? Erst recht, wenn die Demonst-
ranten für die Einhaltung der Bürger- und Freiheitsrech-
te demonstrieren. Das passt wie so vieles einfach nicht
zusammen und sollte uns wach, aufmerksam und infor-
miert kritisch sein lassen.
                                Johannes Robert Kehren

In diesem Zusammenhang empfehlenswert:
• „Informiert euch! Wie du auf dem Laufenden bleibst, ohne manipu-
   liert zu werden“ von Nina Horaczek und Sebastian Wiese, 2018.
• „Factfulness: Wie wir lernen, die Welt so zu sehen, wie sie wirklich
   ist“ von Hans Rosling und Ola Rosling, 2018.
• „Wie Demokratien sterben – und was wir dagegen tun können“ von
   Steven Levitsky und Daniel Ziblatt, 2018.
• Bundeszentrale für politische Bildung, https://www.bpb.de/
   gesellschaft/medien-und-sport/fake-news/308020/stopfakenews-
   fake-news-erkennen
• https://digitalcourage.de
• CORRECTIV - Recherchen für die Gesellschaft und mit der
   Gesellschaft https://correctiv.org/

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STANDPUNKT

Deutschland und der Katastrophenfall

Unter dem Damoklesschwert

Als im Januar der Ausbruch eines neuartigen Corona-
Virus in China bekannt wurde und im Februar die Re-
gierung mit radikalen Maßnahmen zur Eindämmung
einer Epidemie in der Millionenstadt Wuhan begann,
war dies für uns in Deutschland ein Ereignis im fernen
Ostasien, das uns – wie viele Bilder aus den Nachrich-
ten – vielleicht betroffen machte, im Grunde aber we-
nig anzugehen schien. Die staatlichen Reaktionen in der
Volksrepublik sorgten mitunter sogar für Kopfschütteln,
wurden als überzogene Akte eines diktatorischen Regi-
mes kritisiert.

Pandemie: Weltkarte der COVID-19-Infizierten am 23. Mai 2020

   Innerhalb weniger Wochen ist aus einem lokalen Ge-
schehen am anderen Ende der Welt eine globale Pande-
mie geworden, die das Leben und den Alltag nahezu der
gesamten Weltbevölkerung tiefgreifend verändert hat. In
kurzer Zeit war das Virus vor der eigenen Haustür und
betraf uns plötzlich ganz unmittelbar. Vieles ist seitdem
geschehen, es kam zu Szenarien, wie wir sie bislang nur
aus Katastrophenfilmen kannten. Einigen erschienen die
getroffenen Maßnahmen, die mit massiven Grundrechts­
einschränkungen einhergingen, unverhältnismäßig, die
meisten wünschten sich hingegen sogar noch schnellere
und härtere Reaktionen. Krisen und Katastrophen sind
immer die „Stunde der Exekutive“ und so schienen sich

                                                               11
eine Zeitlang die Politiker in Deutschland und Europa
– dabei durchaus die Forderungen ihrer eigenen Bevöl-
kerungen im Blick – mit hemdsärmeligem Aktionismus
überbieten zu wollen.
    In der Politik sind immer unterschiedliche Interessen,
Rechtsgüter, reale und hypothetische Gefahren gegen-
einander abzuwägen. Was letztendlich richtig war, lässt
sich oft nur im Nachhinein erkennen. Bei der Bekämp-
fung der COVID-19-Pandemie hat sich Deutschland für
einen Mittelweg entschieden: Weniger restriktiv als in
Italien oder Spanien, aber auch nicht so zwanglos wie in
Schweden oder, anfangs, in Großbritannien. Nach dem
gegenwärtigen Stand der Dinge – beim Verfassen dieses
Artikels im Mai 2020 – scheint dieser Weg erfolgreich ge-
wesen zu sein. Das Gesundheitssystem ist nicht zusam-
mengebrochen, die Sterblichkeitsrate ist im internatio-
nalen Vergleich niedrig, und Deutschland wird von der
Weltgesundheitsorganisation WHO als positives Beispiel
gelobt.
    Vieles wird in diesen Tagen geschrieben und kom-
mentiert, aus juristischer, ökonomischer und soziolo-
gischer Perspektive. Zu allem gäbe es sicherlich viel zu
sagen, zahlreiche Aspekte zu beleuchten. Hier soll es
um ein Moment
gehen, das sich
etwas von den
konkreten       Er-
eignissen      löst,
vielmehr        ein
grundsätzliches
Dilemma offen-
bart.
    Unsere mo-
derne       globa- Die Corona-Pandemie zeigt ein grundlegendes Problem auf.
lisierte und hochvernetzte Gesellschaft ist bei weitem
nicht so stabil, wie es den Anschein hat. Der wissen-
schaftlich-technologische Fortschritt und die durchge-
taktete Effizienz von Lieferketten, Verkehrsströmen und
anderer Infrastruktur suggerieren uns, dass alles immer
komfortabler, ausgereifter und sicherer wird. Tatsächlich
aber ist unsere Zivilisation so fragil wie nie zuvor in der
Geschichte.
    Der 2018 verstorbene Physiker Stephen Hawking hat
gesagt: „Die meisten Bedrohungen entstehen durch die

          12
Fortschritte, die wir in den Be-
                               reichen Wissenschaft und Tech-
                               nologien machen“. Bezogen auf
                               unsere hochgradig interdepen-
                               denten Strukturen in Staat, Wirt-
                               schaft und Gesellschaft könnte
                               man auch sagen: Je komplexer
                               ein System ist, desto anfälliger
                               wird es. Dabei ist es egal, ob die
                               Bedrohungen durch Naturereig-
Stephen Hawking, theoretischer
Physiker und Astrophysiker.    nisse, technisches oder mensch-
                               liches Versagen, terroristische
Aktionen oder Sabotage ausgelöst werden.
     Neben dieser Komplexität bzw. Störanfälligkeit ist
ein weiteres Problem, dass viele Abläufe in unserer Ge-
sellschaft darauf ausgerichtet sind, den normalen Alltag
möglichst kostengünstig sicherzustellen, alles ist ein we-
nig auf Kante genäht, und wir leben weitgehend ohne
Reserven und Redundanzen.
     Eine Pandemie ist dabei sicherlich ein Beispiel für
eine (je nach Art der Infektionskrankheit) existentielle
und zugleich unmittelbare Bedrohung der Menschheit.
Dass so etwas kommen wird, hat nicht nur Bill Gates im
Jahr 2015 vorausgesagt. In der Bundesrepublik gibt es seit
2005 einen Nationalen Pandemieplan für Deutschland.
Im Jahr 2007 lag ein derartiges Szenario der großange-
legten Bund-Länder-Krisenmanagementübung LÜKEX
zugrunde. Auch das Weißbuch 2016 beschreibt eine
Pandemie als eine sicherheitspolitische Herausforde-
rung.1 Zwar gilt immer noch der Satz von Helmuth von
Moltke „Kein Plan überlebt die erste Feindberührung“2,
dennoch ist es erstaunlich, wie wenig die Pläne auf dem
Papier mit der tatsächlichen Infrastruktur, den tatsächli-
chen Möglichkeiten übereinstimmten (die Bevorratung
mit medizinischen Gesichtsmasken oder Desinfektions-
mitteln ist da nur ein kleines Beispiel).
     Nach dem Ende des Kalten Krieges sind im Zuge der
sogenannten Friedensdividende viele Strukturen des Zi-
vilschutzes aufgelöst oder zurückgefahren worden. Der
11. September 2001 hat für ein kurzes Innehalten gesorgt,
vieles ist jedoch nie wieder adäquat aufgebaut worden.
Doch: „Die Herausforderungen sind größer denn je.
Zunehmende Extremwetterereignisse, die Abhängig-
keit von Kritischen Infrastrukturen oder die Bedrohung

                                                     13
durch chemische, biologische, radio-
 logische oder nukleare Gefahren: Sie
 alle sind Teil der im Bevölkerungs-
 schutz zu berücksichtigenden poten-
 tiellen Bedrohungen.“3
     Auch die fortschreitende Digitali-
 sierung ermöglicht es mit relativ ein- Internationales
                                          zeichen.
                                                        Zivilschutz-

 fachen Mitteln, unsere kritische Inf-
 rastruktur, wie z.B. die Energieversorgung, empfindlich
 zu stören.4 Die Folgen eines großflächigen Stromaus-
 falls in Europa hat Marc Elsberg 2012 in seinem Roman
„Blackout“ sehr anschaulich und detailliert beschrieben.
     Sicherheit zu generieren ist die Kernaufgabe des Staa-
 tes. Man kann von ihm, seinen gewählten Amtsträgern
 und seinem Verwaltungsapparat erwarten, dass sie in
„Worst-Case-Szenarien“ denken, sich auch mit Themen
 beschäftigen, die nicht im Fokus der öffentlichen bzw.
 medialen Aufmerksamkeit stehen. Auch wenn es mitun-
 ter schwer zu vermitteln ist, Geld für Dinge auszugeben,
 die man (hoffentlich) nie brauchen wird.
     Angst ist niemals ein guter Ratgeber, das Motto „ir-
 gendwie wird es schon gutgehen“ allerdings auch nicht.
 Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass der Strom aus
 der Steckdose kommt, die Regale im Supermarkt immer
 gefüllt sind, das Internet uns mit jeder nur erdenklichen
 Information versorgt und immer ein Platz im Kranken-
 haus zur Verfügung steht.
     Im Jahr 2009 haben im Rahmen des Zukunftsforums
 Öffentliche Sicherheit – eine überfraktionelle Initiative
 des Deutschen Bundestags – vier Abgeordnete ein soge-
 nanntes „Grünbuch“ zu Risiken und Herausforderungen
 für die öffentliche Sicherheit in Deutschland herausge-
 geben. In diesem wird sehr gut zusammengefasst, wie
 die Wahrnehmung von Bedrohungen in der Gesellschaft
 zustande kommt, die oft nicht mit den realen Risiken
 korrespondiert: „Einerseits herrscht eine misstrauische,
 ängstliche oder gar alarmistische Grundstimmung bei
 Bevölkerung und Medien, wenn es um die Themen Ter-
 rorismus und Gewaltdelikte geht. Andererseits werden
 Risiken durch Infrastrukturausfälle oder Organisierte
 Kriminalität kaum thematisiert, sondern eher ignoriert
 oder unterschätzt. Permanente technische Innovationen,
 ein hohes Schutzniveau im Bereich der alltäglichen Ge-
 fahrenabwehr, die selbstverständliche jederzeitige Ver-

         14
fügbarkeit von Kom-
munikationsmitteln
und hohe Rechts-
 standards suggerie-
ren Sicherheit. Tat-
 sächlich wächst aber
 die Verwundbarkeit
 gerade durch weni-
 ger offensichtliche, Beirat des Zukunftsforum Öffentliche Sicherheit.
 schleichende Risi-
 ken und die Verkettung krisenhafter Ereignisse.“5
     Wenn wir am Ende den Bogen wieder zurück zur
 gegenwärtigen Corona-Krise schlagen, soll eine andere,
wichtige Erkenntnis in diesem Zusammenhang nicht
unerwähnt bleiben, welche der Schweizer Virologe Prof.
Paul Vogt folgendermaßen formuliert: Er spricht vom
„‚Überlegenheitsgefühl‘ des Westens mit seinen ‚besten
Gesundheitswesen der Welt‘. Wir reden nur noch von
Globalisierung, Big Data, Digitalisierung und künstli-
 cher Intelligenz und schauen ins Silicon Valley. Dabei
haben wir verpasst, dass gewisse Länder in Asien fort-
 schrittlicher sind und eine Pandemie um Welten effekti-
ver zu managen wissen. Die allgemeine Sterblichkeit in
Südkorea ist 20% niedriger als in der Schweiz und dies
bei nahezu identischem Altersdurchschnitt. Ja, initial
war diese ‚Epidemie‘ weit weg, dachten wir. Und uns, ‚die
Guten‘ wird es mit Bestimmtheit nicht treffen; […].“6
     Es bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen in Po-
 litik, Staat und Gesellschaft – letztendlich wir alle – aus
 der noch andauernden Krise in dieser Hinsicht die rich-
tigen Schlüsse ziehen, damit uns unsere Sorglosigkeit,
Kurzsichtigkeit und Überheblichkeit nicht irgendwann
 gewaltig auf die Füße fallen.
                                                  Christian Hesse

HINWEIS: Bitte beachten Sie in diesem Zusammenhang auch die
Ankündigung unserer im Sommer stattfindenden Bildungsfreizeit
auf S. 25.

1 „Das Wachstum der Weltbevölkerung in Verbindung mit
zunehmender globaler Mobilität fördert die weltweite Verbreitung
von Krankheiten und Seuchen sowie den Ausbruch von Pandemien.
Bereits das lokale und begrenzte Auftreten besonders ansteckender
Erreger kann Strukturen überfordern und den Zusammenbruch

                                                         15
medizinischer Versorgung oder staatlicher Ordnung bewirken.
Regionale Destabilisierung kann die Folge sein.“ Weißbuch 2016
der Bundesregierung zur Sicherheitspolitik und zur Zukunft der
Bundeswehr, S. 44.
2 Das Originalzitat lautet: „Kein Operationsplan reicht mit einiger

Sicherheit über das erste Zusammentreffen mit der feindlichen
Hauptmacht hinaus“. In: von Moltke: Über Strategie, 1871.
3 60 Jahre Zivilschutz in Deutschland – so aktuell wie nie.

Pressemitteilung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und
Katastrophenhilfe, 2018.
4 „Mit der Digitalisierung moderner Gesellschaften wachsen zugleich

deren Verwundbarkeit und das Missbrauchspotenzial im Cyber-Raum.
[…] Erfolgreiche Angriffe können gesellschaftliche, wirtschaftliche,
politische und auch persönliche Schäden verursachen. Angriffe auf
staatliche Institutionen mit dem Ziel der Ausspähung oder Sabotage
können die Funktionsfähigkeit von Verwaltung, Streitkräften und
Sicherheitsbehörden erheblich beeinträchtigen und damit Auswirkungen
auf die öffentliche Sicherheit und Ordnung in Deutschland
haben.“ Cyber-Sicherheitsstrategie für Deutschland, 2016, S. 7.
5 Grünbuch des Zukunftsforums Öffentliche Sicherheit, 2009, S.

10. Zum Schlüsselszenario Seuchengeschehen in Deutschland wird
im Fazit u.a. Folgendes resümiert: „Eine einheitliche überregionale
Notfallplanung, die eine grundsätzliche Strategie der Abwehr
einer Pandemie umfasst, ist nicht vorhanden. Das erschwert ein
Krisenmanagement auf allen Ebenen. Es bleibt offen, ob bei einer
deutschlandweiten Seuche die derzeitigen föderalen Strukturen des
Gesundheitswesens und des Katastrophenschutzes die geeignete
Organisationsform sind.“, S. 42.
6 COVID-19 – Update von Prof. Dr. Paul R. Vogt, die Mittelländische

Zeitung vom 20. April 2020.

       Internationales

    Impressionen zur Corona-Zeit
Bei meinem letzten Aufenthalt in China habe ich noch
über die vielen MaskenträgerInnen geschmunzelt – jetzt
gehöre ich selbst dazu. Was noch vor wenigen Monaten
unvorstellbar schien, hat jetzt unseren Alltag erreicht
und wird uns sicherlich auch noch einige Zeit begleiten.
Das Corona-Virus hat unser gesellschaftliches, beruf-
liches und privates Leben verändert. Mit Blick auf die
Zeit, in der es einen Impfstoff geben wird, ist zu über-
legen, welche Erfahrungen wir mitnehmen werden und

        16
welche Alltagsveränderungen
                                  wir als wertvoll erleben?
                                     Ich glaube beispielsweise,
                                  dass eine der positiven Er-
                                  fahrungen aus dieser Zeit der
                                  Krise die Hilfsbereitschaft und
                                  das Zusammenrücken von
                                  Menschen in ihren Nachbar-
                                  schaften sein wird. Für andere
                                  einkaufen, an andere denken –
                                  das sind Erfahrungswerte, die
Stilleben: Masken auf Wäscheleine
                                  wir sicherlich gut in eine Zeit
nach Corona übertragen können und sollten.
       Mit der Nutzung neuer Medien, z.B. in Video-Kon-
ferenzen, digitalen Klassenzimmern, im Homeoffice etc.,
werden neue Fähigkeiten erworben und angewendet, die
auch in Zeiten nach Corona hilfreich
sein werden. Die Überlegungen der
Bundesregierung, ein Recht auf
Homeoffice gesetzlich zu verankern,
gehen in diese Richtung. Ganz kon-
kret könnte ich mir den Musikun-
terricht meiner Kinder auch weiter-
hin im Wechsel mit Präsenzstunden
über Videochats vorstellen. Das ent-
lastet Familien und die Umwelt (z.B. Homeschooling
durch wegfallende Fahrdienste).
       Der ökologische Aspekt spielt auch im Bereich der
Wirtschaft eine Rolle. Kanzlerin Merkel betont, dass
staatliche Leistungen für die Wirtschaft an Umweltas-
pekte gekoppelt werden sollten.
      Wichtig bereits jetzt ist aber auch, über die Grenzen
des Nationalstaats hinweg zu denken und auf europäi-
scher Ebene zu gemeinsamen Lösungen und Weichen-
stellungen für die Zukunft zu finden. Zum einen dürfen
die Menschen in Lagern für Geflüchtete auf griechischen
Inseln oder in der Türkei nicht vergessen werden. Die
hygienischen Zustände dort lassen einen wirksamen
Schutz vor dem Corona-Virus nicht zu. Nicht nur in
Deutschland haben Kommunen ihre Bereitschaft be-
kräftigt, Menschen aus diesen Lagern aufzunehmen, um
humanitäre Hilfe zu leisten. Diese Angebote sollten an-
genommen werden.

                                                     17
Zum anderen ist es wichtig, innerhalb der EU wieder
zu gemeinsamen Entscheidungen zu finden und gera-
de im Blick auf die deutsche Ratspräsidentschaft in der
zweiten Jahreshälfte über solidarische Modelle innerhalb
der EU zu diskutieren.
   Es bleiben also weiter viele Herausforderungen – pa-
cken wir sie gemeinsam an!
                                     Ines Gerke-Weipert

     Corona aus chinesischer Sicht
Ab Mitte Januar erschienen erste Meldungen über eine
unbekannte ansteckende und mit SARS vergleichbare
Krankheit in den Medien. Als eher skeptischer Mensch

Qingdao, Hafenstadt in der Provinz Shandong im Osten der Volksrepublik China.

nahm ich die Meldungen nicht sonderlich ernst. Auch
die Warnung meines deutschen Freundes Bernd veran-
lasste mich nicht, meinen geplanten Familienurlaub in
200km Entfernung von Wuhan abzusagen. Bis zu dieser
Zeit verlief das Leben komplett normal, doch nur weni-
ge Tage später stand alles Kopf! Die Stadt Wuhan wurde
komplett abgeriegelt, das gesamte Land stand buchstäb-
lich still, Autobahnen wurden geschlossen und einige
Pechvögel mussten mehrere Tage auf der Autobahn ver-
bringen – ohne Geld, Essen und Wasser. Glücklicher-
weise hatte ich unseren geplanten Urlaub kurz vor dem
„Lockdown“ storniert, sodass mir das Schicksal dieser
unglücklichen LKW-Fahrer erspart blieb.
    Der 24. Januar brachte das chinesische Neujahrs-
oder auch Frühlingsfest. Es ist der wichtigste traditionel-
le Feiertag in China, üblicherweise eine sehr fröhliche
Gelegenheit für Familientreffen und Partys. Doch dieses
Jahr wurde das Fest auf eine Weise begangen, die mein

            18
84-jähriger Vater in seinem gesamten Leben nicht erlebt
hatte: die leeren Straßen der Stadt am Neujahrsabend
füllte eine unheilvolle Stille. Wenig war zu diesem Zeit-
punkt über das Virus bekannt, sodass manche Menschen
das Gefühl hatten, sogar die Luft sei erfüllt von diesem
bösartigen Virus, das sich willkürlich seine Opfer sucht.
Wer konnte ahnen, dass dies der Auftakt zu einer welt-
weiten Pandemie sein sollte, deren Ende noch nicht in
Sicht ist.
    Nach Monaten der Selbstisolation zu Hause sind ei-
nige Menschen zur Arbeit zurückgekehrt, Teile der Stadt
sind wieder belebter, während viele Menschen noch aus-
harren müssen. Über drei Monate nach Ausbruch dieser
Epidemie sind die meisten Schulen noch geschlossen,
viele Hotels und Restaurants sind leer.
    Ich weiß nicht, wie die Welt und unser Leben sich
eventuell durch diese Pandemie verändern werden. Eine
unmittelbare Konsequenz ist, dass der gemeinsam von
der Akademie Biggesee und der Thomas School organi-
sierte deutsch-chinesische Jugendaustausch für dieses
Jahr abgesagt werden muss.
    Katastrophen können auf der einen Seite die Welt
spalten, sie können aber auch Menschen enger zusam-
menbringen – wir erleben derzeit beides. Anrufe und E-
Mails meiner deutschen Freunde sind immer ein großer
Trost und eine Ermutigung in diesen schwierigen Zeiten
gewesen. Mein Herz ist bei all meinen deutschen Freun-
den, denn sie müssen jetzt das erleben, was wir bereits
zwei Monate früher durchmachten.
    Ich wünsche mir, dass mehr junge ChinesInnen und
Deutsche sich durch zukünftige Jugendaustausche ken-
nen lernen und sich anfreunden, sodass sie in schwieri-
gen Zeiten sicher sein können, dass andere in Gedanken
bei ihnen sind.
                               Ma Shan (Qingdao, China)
(Übersetzung aus dem Englischen: Ines M. Gerke-Weipert)

   Corona aus israelischer Sicht
Ich lebe im ländlichen Teil Israels, hier unterscheidet sich
die Situation von der im Zentrum, z.B. in Tel-Aviv. Aus
persönlicher Sicht fühle ich mich in meiner Ge-sundheit
bedroht. Zum ersten Mal in meinem Leben bin ich Teil
einer „Risiko-Gruppe“, was ich sehr befremdlich finde.

                                                 19
Allgemein denke ich, dass die israelische Regierung
schnell reagiert hat, jedoch nicht effizient genug. Sie hat
frühzeitig die Gefahr wahrgenommen und damit begon-
nen, Maßnahmen zu ergreifen, aber es gibt nicht genü-
gend Ausrüstung, vor allem zu wenige Tests. Im Endeffekt
liefen die Anstrengungen ins Leere und konzentrierten
sich auf die allgemeine Ausweitung des Lockdown, statt
diesen auf spezielle Gefahrenorte zu fokussieren. So reis-
ten beispielsweise nach Beginn des Lockdown mehr als
15.000 Menschen nach Israel ein, die nicht getestet wur-
den und unbehelligt in ihre Wohnorte fahren konnten
– niemand weiß, wie viele
Menschen auf diese Weise
angesteckt wurden…
    Die meisten Menschen
in Israel hielten sich an
die festgelegten Regeln –
sie blieben zu Hause und
gingen nur aus, wenn es
notwendig war. Einige je-
doch nahmen keine Rück-
sicht. Sie öffneten die Lä-                          Yair Rubin

den und nutzten weder Masken noch Handschuhe. Ich
glaube, dass manche kein Vertrauen in die Regierung
hatten, während an anderen Stellen die schiere Igno-
ranz herrschte. Als damit begonnen wurde, die Zahl der
Todesfälle zu veröffentlichen, änderte sich die Situation
leicht, aber nach wie vor gibt es Menschen, die sich un-
sinnig verhalten. Vor einigen Tagen sah ich eine Frau, die
sich nicht ans „Social Distancing“ hielt, keine Handschu-
he trug, und „ironischerweise“ ihre Maske zum Husten
abnahm…
    Ich denke, dass viele Menschen nicht verstanden ha-
ben, dass diese Pandemie uns noch lange begleiten wird.
Sie glauben, es werde bald „vorbei sein“. Ich fürchte, dass
genau das ein wirkliches Problem werden und eine zwei-
te Welle verursachen wird.
    In Bezug auf die aktuelle Atmosphäre bzw. Stimmung
scheinen die Menschen ungeduldig zu werden und ma-
chen sich große Sorgen um die wirtschaftliche Situation
– 25 Prozent der Arbeitskräfte sind ohne Beschäftigung,
andere sind im „Zwangsurlaub“ und erhalten nur sehr
wenig Gehalt. Viele Menschen möchten ein „Zurück zur
Normalität“. Andere haben mit ihrem Alltagsleben ge-

        20
nug zu tun und besitzen weder die Geduld noch die Ge-
mütsverfassung, über den eigenen Tellerrand zu schauen
und die Politik oder das Gemeinwesen wahrzunehmen
 ebenso wenig wie andere Dinge, die man normalerweise
„auf dem Schirm“ haben sollte.
    In einigen Teilen der Gesellschaft gibt es die starke
Befürchtung, dass die Regierung die Pandemie als Aus-
rede für die Einschränkung bürgerlicher Freiheiten nutzt
oder um Netanjahu im Amt des Premierministers zu
halten. Daher gab es kürzlich einige Demonstrationen.
    Die größte Herausforderung ist die wirtschaftliche Si-
tuation. Menschen sind verunsichert, da sie nicht wissen,
ob und falls ja, wann sie wieder Arbeit haben werden,
und wir alle wissen, dass es einige Zeit dauern wird, bis
die Dinge wieder halbwegs „normal“ verlaufen werden.
    Eine weitere Herausforderung ist der Blick auf unser
Leben in den nächsten Jahren, bis es einen Impfstoff oder
Behandlungsmöglichkeiten für die Krankheit gibt. Ich
glaube, dass diese vielen Ungewissheiten zu Unsicher-
heit und Ängsten führen und aktuell die Menschen noch
nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen.
                         Yair Rubin, Hila (Nord-Israel)
(Übersetzung aus dem Englischen: Ines M. Gerke-Weipert)

      (Seminar-)Ankündigungen

   Online-Angebote der Akademie Biggesee
Schon länger arbeitet die Akademie Biggesee am Thema
Online-Angebote. In der aktuellen Situation sind diese
Seminarformate natürlich
 stärker in den Fokus ge-
rückt. Konkret wird z.B.
im Sommer ein inklusi-
ves Webinar zum Thema
„Kommunalwahlen NRW“
 angeboten. Im Vorfeld des
Webinars werden die Teilnehmenden gebeten, Fragen
 an Kandidatinnen und Kandidaten der Kommunalwahl
NRW zu formulieren. Durch eine Änderung der Recht-
 sprechung dürfen seit diesem Jahr auch Menschen mit
 gesetzlicher Betreuung an Wahlen teilnehmen. Das We-
binar richtet sich daher vor allem an Erstwählerinnen

                                               21
und Erstwähler, um Unterstützung für fundierte Wahl-
entscheidungen zu bieten.
   Am 20. August findet eine moderierte Online-Kon-
ferenz mit KandidatInnen der verschiedenen Parteien
statt. Im virtuellen Raum stehen die KandidatInnen den
Teilnehmenden zu unterschiedlichen Themenkomple-
xen Rede und Antwort.
    Da es sich um ein inklusives Format handelt, werden
die Anliegen von Menschen mit Behinderung auf kom-
munaler Ebene besondere Berücksichtigung finden. Zu-
dem wird das Seminar in einfacher Sprache angeboten.
Kommunalwahlen NRW – Wir sind dabei!
Inklusives Online-Seminar für Erstwählerinnen und
Erstwähler
20. August 2020, 17.00 Uhr
Anmeldung unter info@akademie-biggesee.de
oder 02722-7090.

   Kulturlaub 2020/2021

Weiter so! – Oder doch nicht? Chancen für Politik und
Gesellschaft in der Nach-Coronazeit
   Es kam aus dem Nichts und stellt die Welt auf den
Kopf. Das Corona-Virus verunsichert eine sowieso
schon verunsicherte Welt. Menschen hamstern oder
kaufen Masken. Sie suchen
Kontrolle in der Ohn-
macht, haben Angst um
Freunde und Angehörige,
Millionen infizieren sich,
Hunderttausende sterben.
Die Panik schlägt welt-
weite Wellen: Quarantäne,
Seuchengesetze, Kontaktverbote, geschlossene Schulen
und Kitas, Ausgangssperren und Grundrechtseinschrän-
kungen, kurzum: Der Mensch hat Pause! Die Corona-
Krise ist da und zeigt uns auch die Schwächen eines auf
Wachstum fixierten Systems auf, das nun irgendwie mit
dem Schock und den wirtschaftlichen Folgen des plötzli-
chen Stillstandes klarkommen muss.
   Andererseits verweist uns die Krise auf eine vielleicht
andere Zukunft, auf mögliche oder notwendige Verän-
derungen. Das Corona-Virus zwingt uns sozusagen in
ein seltenes Lernexperiment, an dem die ganze Welt teil-

       22
nimmt. Für fast alle Menschen bedeutet diese Krisensi-
tuation ein Novum und die entscheidenden Fragen wer-
den wohl sein: Welche Wirkungen hinterlässt die Seuche
im Denken und Handeln der Menschen? Was löst sie
aus? Was lernen wir? Und wie unversehrt gehen wir aus
dem Ausnahmezustand hervor?
   Aus der Seuchengeschichte wissen wir, dass Epidemi-
en wie Katalysatoren wirken. Sie treffen und verändern
ganze Gesellschaften. Diese Dimension dient uns als
Seismograf des Sozialen, mit dem die Architektur von
Gesellschaften, ihre Ängste und Verwerfungen sichtbar
werden.
   In diesem Sinne möchten wir mit Ihnen im nächsten
Kulturlaub auf Spurensuche gehen. Als aufmerksame Be-
obachter begeben wir uns auf das dünne Eis der Zivili-
sation. So können wir nach Veränderungen und neuen
Wegen Ausschau halten, gemeinsam überlegen, welche
Chancen uns die globale Krise bieten kann.
   Das Seminarprogramm wird tagsüber mit Vorträgen,
Diskussionsrunden und Filmbeiträgen gestaltet, das
abendliche Programm wird sich in Film-, Musik- und
Literaturbeiträgen ausgewählten politischen und gesell-
schaftlichen Themen widmen. Neben vielen sicher auch
neuen und interessanten Informationen und Diskussio-
nen bietet der Kulturlaub auch genügend Zeit zum Ent-
spannen und Erholen im hoffentlich winterlichen Sauer-
land. So stehen die freien Nachmittage für Spaziergänge,
Begegnungen und Gespräche zur Verfügung.
   Termin: So., 27.12.2020 – Sa., 02.01.2021
   Preis: 370,- Euro inkl. Übernachtung im Ein- oder
Zweibettzimmer, Vollpension mit vier Mahlzeiten, Sil-
vesterbuffet und umfangreichem Neujahrsfrühstück.
   Herzlich laden wir Sie zur Teilnahme am Kulturlaub
2020/2021 ein! Wir freuen uns sehr, Sie am 27. Dezember
bei uns in der Akademie begrüßen zu dürfen.
                 Udo Dittmann und Dr. Robert Schmidt

   Winterakademie 2021

Große Persönlichkeiten aus Geschichte, Politik, Wis-
senschaft und Kultur
   Zu Beginn des kommenden Jahres wollen wir uns
in guter Tradition wieder mit spannenden und interes-
santen Biographien großer Persönlichkeiten beschäfti-

                                             23
gen. Diesmal steht zum Beispiel die außergewöhnliche
Weltreise von Clärenore Stinnes auf dem Programm, die
erste Frau, die mit einem Auto die Erde umrundete. Des
                                 Weiteren werden wir mehr
                                 über den Sänger, Pianis-
                                 ten und Songwriter Fats
                                 Domino und den großen
                                 Schauspieler und Regis-
                                 seur Charlie Chaplin er-
                                 fahren. Auch der Stifter
Clärenore Stinnes    Fats Domino und Namensgeber der No-
                                 belpreise, der schwedische
Chemiker und Erfinder Alfred Nobel, ist diesmal dabei.
     Die Winterakademie findet vom 11. bis 16. Januar
2021 statt. Der Teilnahmebeitrag beträgt 295,– Euro

   Alle Jahre wieder – Adventsakademie

Zu Beginn der Adventszeit startet wieder unsere Ad-
ventsakademie. Gerade nach einem Jahr der Krise, der
Einschränkungen und Kontaktarmut bietet sie die Ge-
 legenheit, sich in entspannter
Atmosphäre mit netten Men-
 schen zu interessanten The-
men auszutauschen.
    Auch in diesem Jahr gibt es
wieder eine bunte Mischung
 aus kulturellen, gesellschaftli-
 chen und politischen Themen:
„Karl Valentin, Münchner Komiker, Sohn eines Ehepaa-
res“ – so beschrieb sich der beliebte Kabarettist selbst.
Sein Werk und sein Leben werden in der Adventsakade-
mie in den Blick genommen.
    Musikalisch ist in diesem Jahr B. B. King im Fokus,
 der King des Blues. Er beeinflusste mit seiner Musik Ge-
nerationen.
    Lyrisch wird es mit Rose Ausländer, die aus der eige-
nen Biographie heraus Schutz und Trost im Wort suchte
und fand und es schaffte, dem Schweren Leichtigkeit zu
 geben. Ein passendes Lebensmotto für dieses Jahr.
    Wir bleiben literarisch mit der großen Kinderbuchau-
torin Astrid Lindgren, deren Leben im Rahmen der Ad-
ventsakademie beleuchtet wird.
    Selbstverständlich gibt es auch wieder einen vor-

       24
weihnachtlichen Nachmittag am Kamin mit Geschich-
ten, Liedern, Rätseln und Punsch, den wir gemeinsam
gestalten werden.
   Das Seminar findet statt vom 30. November bis 4.
Dezember 2020. Der Teilnahmebeitrag liegt bei 268,–
Euro (Einzelzimmer-Zuschlag: 8,– Euro pro Nacht).
   Ich freue mich auf interessante Tage mit Ihnen.
                                     Ines Gerke-Weipert

   Aktuelle Themen aus Politik und Zeitge-
   schichte – Bildungsfreizeit im Sommer
In dem Artikel „Unter dem Damoklesschwert“ in dieser
Ausgabe (S. 11) geht es um die Frage, wie „störanfällig“
moderne Gesellschaften sein können. Die aktuelle Coro-
nakrise hat uns dies noch einmal eindringlich vor Augen
geführt.
   Welchen anderen, möglicherweise unterschätzten,
Gefahren sehen wir uns gegenüber, und wie können sie
gemeistert werden? Was bedeutet dies für die globali-
sierte Wirtschaft? Welche Bedeutung haben Demokratie
und Rechtsstaat in Zeiten der Krise? Dies sind Themen,
mit denen wir uns in der diesjährigen Bildungsfreizeit
vom 26. Juli bis 1. August beschäftigen wollen.
   Die Seminarwoche steht aber traditionell auch im-
mer für vielfältige Themen der Innen- und Außenpolitik,
und so wollen wir uns auch mit anderen Themenberei-
chen beschäftigen, die in den Medien gerade etwas in
den Hintergrund treten.
   Die Bildungsfreizeit beginnt am Sonntag, den 26.7.
(Anreise bis 11 Uhr), und endet am Samstag, den 1.8.,
nach dem Frühstück. Der Teilnahmebeitrag beträgt 330,–
Euro (inkl. Unterkunft im Ein- oder Zweibettzimmer).

   Seminare für politisch Engagierte

Gerade in Krisenzeiten sind in unserem föderalen Sys-
tem kommunale Strukturen und Verantwortliche beson-
ders gefragt. Wichtige Entscheidungen sind gerade auch
auf diesen Politikebenen zu fällen und die Umsetzung
vor Ort zu überwachen.
   Da ist es wichtig – nicht zuletzt mit Blick auf die
NRW-Kommunalwahlen im September – dass politisch
Engagierte auch unterstützt werden und sich fortbilden

                                             25
können. In unserer Reihe für Poli-
tikerInnen und Interessierte bieten
wir in diesem und im kommenden
Jahr Folgendes an:
     30.10. – 01.11.2020 Frisch ge-
wählt – Ein Seminar für neue Rats-
und Kreistagsmitglieder
     06.11. – 07.11.2020 Haushalt
und NKF – ein, wenn nicht das
zentrale Thema und gleichzeitig ein schwieriges. Daher
bieten wir eine Einführung in den Bereich kommunale
Finanzpolitik an.
     27.11. – 29.11.2020 Dialog Andersdenkende – in po-
litischen Gremien stoßen unterschiedliche Menschen und
Meinungen aufeinander. Das Seminar bietet Ansätze zu ei-
nem konstruktiven Umgang mit kontroversen Ansichten.
     Unseren Flyer mit weiteren Informationen finden Sie
unter www.akademie-biggesee.de, oder fordern Sie ihn
unter info@akademie-biggesee.de an.

   Medienkompetenz für Ältere
Unsere Computerseminare wenden sich speziell an
ältere Interessierte, die in angenehmer und stressfreier
Atmosphäre den Einstieg in die Welt von PC und Smart-
phone wagen oder ihre Kenntnisse vertiefen wollen.

            Handy war gestern: Einführung in den
            Umgang mit dem Smartphone. Für Be-
            nutzer von Android-Geräten. Bitte das
            eigene Smartphone – soweit vorhanden –
            mitbringen.
            23. – 24. Oktober 2020, Preis: 105,– €

            Computerkurs für Anfänger: Einfüh-
            rung in Windows 10
            23. – 25. November 2020, Preis: 185,– €

    Referenten: Udo Dittmann / Johannes Robert Kehren

 Gerne schicken wir Ihnen unseren Sonderprospekt
„Computerkurse für Ältere“ zu.

       26
Angebotsinformation

Die Veranstaltungen der Akademie Biggesee stehen in
der Regel allen Interessierten ab 16 Jahren offen.
   In den Seminaren wird mit modernen Methoden der
Jugend- und Erwachsenenbildung gearbeitet. Die Me-
thoden zielen auf die Beteiligung der Teilnehmenden ab
und werden im Verlauf der Seminare ggf. der Gruppen-
dynamik angepasst. Beispiele für die in Abhängigkeit
von Zielgruppe und Thematik eingesetzten Methoden
sind Vorträge, audio-visuelle Medien, Diskussionen,
Planspiele, Simulationen, Rollenspiele, Zukunftswerk-
stätten, handlungs- und erfahrungsorientierte Metho-
den, erlebnispädagogische Methoden, Exkursionen.
   Inhaltlich decken die Veranstaltungen der Akademie
Biggesee folgende Bereiche ab:

     Politik – Wirtschaft – Kultur – Gesellschaft –
     Bürgerschaftliches Engagement
     Ziele: Wissensvermittlung, besseres Verständnis
wirtschaftlicher/politischer Zusammenhänge und Ab-
läufe, Verbesserung der politischen Urteilsfähigkeit,
Meinungs- und Willensbildung

     Mediale und soziale Partizipationskompetenz
     Ziele: Erkennen individueller und gesellschaftli-
cher Partizipationsmöglichkeiten, aktive Teilhabe am
gesellschaftlichen und politischen Leben, Nutzen gesell-
schaftlicher Gestaltungsspielräume

      Internationale Bildungsarbeit
      Ziele: Förderung friedlichen Zusammenlebens,
Abbau von Vorurteilen, Begegnung, Stärkung interkul-
tureller Kompetenzen

Angaben zu den Gruppengrößen finden sich – wo erfor-
derlich – in der Seminarübersicht. Die Preisgestaltung
ist in vielen Veranstaltungen abhängig von Gruppengrö-
ßen, ReferentInneneinsatz, Exkursionen etc. Daher gibt
es einige Preise nur auf Anfrage. Weitere Informationen
zu den Veranstaltungen der Akademie Biggesee erhalten
Sie im Internet unter www.akademie-biggesee.de oder
telefonisch montags bis freitags von 08.00–17.00 Uhr
unter 02722-7090.

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Terminübersicht 2. Halbjahr 2020

Die Tagungen der Akademie Biggesee sind offene Angebote
für alle Interessierten, soweit nicht aus besonderem Gründen
eine Einschränkung notwendig ist. Dies wird bei den betrof-
fenen Seminaren erläutert.

      30. 6. – 3. 7.                26. 7. – 1. 8.
Wirtschaft in der Praxis –     Aktuelle Themen aus Poli-
Das System der Sozialen        tik und Zeitgeschichte
Marktwirtschaft                Bildungs-Freizeit
Wirtschaftspolitische Studi-   C. Hesse
entage in Zusammenarbeit       Preis: 330,– €
mit dem vem.die arbeitgeber
e. V.                               10. 8. – 14. 8.
J. R. Kehren                   Sozial kompetent – Mein
Preis: auf Anfrage             Weg zu demokratischem
                               Handeln
     3. 7. – 12. 7.            Studienwoche für Auszubil-
Mehrdimensionale Perspek-      dende in Zusammenarbeit
tiven auf das Gesellschaft-    mit der Sparkasse Siegen
liche                          U. Dittmann
Ganzheitliche Ansätze zur      Preis: auf Anfrage
Selbstkompetenz
Seminar in Zusammenarbeit            14. 8. – 16. 8.
mit dem Gestalt-Institut       Kommunikation und Rhe-
Köln                           torik
U. Dittmann                    Wochenendseminar in
Preis: auf Anfrage             Zusammenarbeit mit dem
                               Verband Wohneigentum
      13. 7. – 15. 7.          J. R. Kehren
Soziale Marktwirtschaft in     Preis: auf Anfrage
der Praxis
Wirtschaftspolitische Stu-          14. 8. – 16. 8.
dientage für Auszubildende     Chancen und Herausforde-
in Zusammenarbeit mit der      rungen im Ehrenamt
Firma GEDIA Gebr. Dinger-      Wochenendseminar in
kus GmbH, Attendorn            Zusammenarbeit mit dem
J. R. Kehren                   Kirchenkreis Siegen
Preis: auf Anfrage             I. M. Gerke-Weipert
                               Preis: auf Anfrage
      18. 7. – 27. 7.
Ruhrstadt-Träumer:                  20. 8.
Deine Idee – Deine Aktion      Kommunalwahlen NRW –
Bürgerschaftliches Engage-     Wir sind dabei!
ment in urbanen Lebens-        Inklusives Online-
welten                         Seminar für Erstwähle-
Seminar in Zusammenarbeit      rinnen und Erstwähler
mit MitOst e. V.               U. Dittmann
J. R. Kehren                   Preis: auf Anfrage
Preis: auf Anfrage

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21. 8. – 22. 8.                 11. 9. – 13. 9.
Sozialer Umbruch – Pers-       Die Bedeutung einer zeit-
pektiven im Ehrenamt           gemäßen Satzung für einen
Wochenendseminar in            engagierten Verein
Zusammenarbeit mit dem         Workshop Satzung
Kirchenkreis Siegen            Wochenendseminar in
I. M. Gerke-Weipert            Zusammenarbeit mit dem
Preis: auf Anfrage             Verband Wohneigentum
                               J. R. Kehren
      21. 8. – 23. 8.          Preis: auf Anfrage
Vereinsführung in Theorie
und Praxis                          14. 9. – 18. 9.
Wiederholungs- und Vertie-     Soziale Kompetenz als Basis
fungsseminar                   demokratischen Handelns
Wochenendseminar in            in Beruf und Gesellschaft
Zusammenarbeit mit dem         Studienwoche in Zusam-
Verband Wohneigentum           menarbeit mit der Sparkasse
J. R. Kehren                   Köln-Bonn
Preis: auf Anfrage             U. Dittmann
                               Preis: auf Anfrage
     28. 8. – 30. 8.
Soziale Gruppen – Partizi-          21. 9. – 23. 9.
pation – Gesellschaft          Das eigene Tun gemeinsam
Studientage in Zusam-          durchdenken
menarbeit mit der Caritas-     Reflexion des gesell-
Fortbildungsinstitut GmbH,     schaftspolitischen Han-
Münster                        delns in der Fachbera-
U. Dittmann                    tung für Sexarbeiter
Preis: auf Anfrage             Seminar in Kooperation mit
                               dem Bufas e.V.
      4. 9. – 6. 9.            U. Dittmann
Workshop Mitgliederver-        Preis: auf Anfrage
sammlung
Wochenendseminar in                  25. 9. – 27. 9.
Zusammenarbeit mit dem         Vereinsorganisation und
Verband Wohneigentum           Internet
J. R. Kehren                   Wochenendseminar in
Preis: auf Anfrage             Zusammenarbeit mit dem
                               Verband Wohneigentum
      8. 9. – 10. 9.           J. R. Kehren
Sozial kompetent und fach-     Preis: auf Anfrage
lich versiert
Kommunikations- und                 1. 10.
Konflikttraining zur demo-     Alltag in der Berufsbetreu-
kratischen Befähigung          ung
Studientage für Auszubilden-   Haftungsrecht im Betreu-
de in Zusammenarbeit mit       ungsrecht
der Falke KGaA, Schmallen-     Seminar in Zusammenarbeit
berg                           mit der Betreuungsstelle des
J. R. Kehren                   Kreises Olpe
Preis: auf Anfrage             U. Dittmann
                               Preis: auf Anfrage

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