Europa 2020 - Leipzig 2020 - Grobkonzept zur Ausgestaltung der EU-Strukturfonds-Förderperiode 2014 bis 2020 - Stadt Leipzig
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Überarbeitete Fassung vom Mai 2013 Europa 2020 – Leipzig 2020 Grobkonzept zur Ausgestaltung der EU-Strukturfonds-Förderperiode 2014 bis 2020 Parkbogen OST KU-Förderung TECHNOLOGIETRANSFER Gewässertourismus Integrationstor BIOCITY CAMPUS Bildungszentrum Energetische Sanierung Gewerbeflächenmanagement Leipzig/Halle KREATIVWIRTSCHAFT Arbeitsläden Quartiersschule Mobilitätsstationen Energieberatung vor ort BildungsnetzwerkE KU-Netzwerke Bildungsmanagement
INHALT Einleitung 3 Stand der Diskussion auf den übergeordneten Ebenen Europäische Ebene: EU 4 Nationale Ebene: Bund 5 Regionale Ebene: Freistaat Sachsen 5 Anforderungen an die Programmplanung Anforderungen an die Operationellen Programme für den Freistaat Sachsen 6 Grundzüge der Integrierten Territorialen Investition für Leipzig 8 Integriertes Konzept Stadtteile - Schwerpunkträume der Stadtentwicklung 9 Gesamtstadt 12 Region Leipzig/Halle 12 Thematische Beiträge Beschäftigung 14 Forschung und Entwicklung 18 Klimawandel und Energie 21 Bildung 24 Förderung sozialer Eingliederung 26 Impressum 28 Leipzig MEMO In der Reihe „Beiträge zur Stadtentwicklung“ sind lieferbar: The following titles of the series ‘Beiträge zur Stadtentwicklung’ are currently available: 8 Workshop Leipzig-Probstheida (1993) 28 Stadtentwicklungsplan Zentren (2000) 30 Stadtentwicklungsplan Wohnungsbau und Stadterneuerung, Teilplan Wohnungsbau, Teilplan Stadterneuerung – Stadtteilpässe Nord / Ost / Süd / West (2000) 32 Konzeption für die Entwicklung der Ortsteile Knautkleeberg, Knauthain, Hartmannsdorf, Leipzig – Integrated Urban Development I 5 Years Leipzig Charter Knautnaundorf und Rehbach bis 2010 (2002) Leipzig – Integrierte Stadtentwicklung 33 3. Leipziger Messeakademie „Blau trifft Grün“ (2002) 5 Jahre Leipzig-Charta 34 Stadtentwicklungsplan Wohnungsbau und Stadterneuerung – Teilplan Großsiedlung (2002) 36 37 Wohnungspolitisches Konzept der Stadt Leipzig – Neufassung 2002 (2002) Stadthäuser in Leipzig – Standorte für den Neubau von Stadthäusern (2003) Leipzig – Integrated Urban Development 40 Stadtentwicklungsplan Verkehr und Öffentlicher Raum (2004) 5 Years Leipzig Charter 42 Bericht zur Stadtentwicklung Leipzig 2004 (2004) 45 Die Olympische Idee – Planungen für Olympische Spiele in Leipzig 2012 (2005) 46 Stadtentwicklungsplan Gewerbliche Bauflächen – Fortschreibung 2005 (2005) 47 Gestaltungsfibel für die Siedlung Mariental (2006) 48 Nahverkehrsplan der Stadt Leipzig – Erste Fortschreibung (2007) Leipzig – Integrierte Stadtentwicklung I 5 Jahre Leipzig-Charta 49 Stadtentwicklungsplan Zentren 2009 (2010) 50 Leipzig 2020 – Integriertes Stadtentwicklungskonzept (SEKo) (2009) 51 Stadthäuser in Leipzig (2011) 52 KSP West 2009 – Konzeptioneller Stadtteilplan für den Leipziger Westen, Präzisierung und Erweiterung 2009 (2010) 53 Die Leipziger Innenstadt – Planen und Bauen 1990 – 2011 Blaue Reihe Beiträge zur Stadtentwicklung 54 Beiträge zur Stadtentwicklung Die Beiträge zur Stadtentwicklung sind – teils gegen Gebühr – beim Stadtplanungsamt der Stadt Leipzig (Bürger- information, Neues Rathaus, Zi. 499) erhältlich. Bestellungen sind möglich. Versand erfolgt gegen Berechnung der Portokosten. Postanschrift: Stadt Leipzig, Dezernat Stadtentwicklung und Bau, Stadtplanungsamt, 04092 Leipzig, Tel.: 0341 123-4948, Fax: 0341 123-4840, E-Mail: stadtplanungsamt@leipzig.de, Internet: www.leipzig.de/stadtplanung Blaue Reihe 54 These brochures on urban development in Leipzig are available (some of them subject to a fee) from the Stadt- planungsamt Leipzig (Bürgerinformation, Neues Rathaus, Room 499). Orders may be placed. Brochures will be mailed and postage invoiced. Postal address: Stadt Leipzig, Dezernat Stadtentwicklung und Bau, Stadtplanungsamt, D – 04092 Leipzig, Germany, phone +49-(0)341-123 4948, fax: +49-(0)341-123 4840, email: stadtplanungsamt@ leipzig.de, website: www.leipzig.de/stadtplanung
EINLEITUNG In ihrer Europa-2020-Strategie für intelligentes, an, denn die Ziele der EU werden letztlich durch nachhaltiges und integratives Wachstum hat die im weitesten Sinne unternehmerisch handelnde Europäische Union (EU) Ziele formuliert, die in den Bürgerinnen und Bürger realisiert. Die Effektivität Themenfeldern und Effizienz derartiger bürgernaher Ansätze wur- de in Leipzig in den vergangenen Förderperioden • Beschäftigung, unter anderem im Rahmen des URBAN II-Pro- • Forschung und Entwicklung, gramms unter Beweis gestellt. Für die neue För- • Klimawandel und Energie, derperiode wird eine deutliche Weiterentwicklung • Bildung, und Verbreiterung dieser Ansätze angestrebt. Die • Förderung sozialer Eingliederung dafür erforderlichen konzeptionellen und adminis- trativen Voraussetzungen sind nicht zuletzt durch angestrebt werden. Die Strukturfonds der EU, ins- das 2009 beschlossene Integrierte Stadtentwick- besondere der Europäische Fonds für regionale lungskonzept Leipzig 2020 sowie die im Rahmen Entwicklung (EFRE) und der Europäische Sozial- seiner Umsetzung entwickelten Arbeitsstrukturen fonds (ESF), sind wichtige Instrumente, die zur Er- gegeben. Das ämterübergreifend erarbeitete Integ- reichung dieser Ziele beitragen sollen. rierte Stadtentwicklungskonzept beinhaltet schlüs- Das hier vorliegende Grobkonzept dient unter an- sige Fachkonzepte für einzelne Themenbereiche, derem als Grundlage für Verhandlungen zwischen Ansätze zur Zusammenführung der Fachsichten der Stadt Leipzig und der Sächsischen Staatsre- sowie Aussagen zu inhaltlichen und räumlichen gierung über den Einsatz von Strukturfondsmitteln Schwerpunktsetzungen, auf die beim zielgerich- in der nächsten Förderperiode der Europäischen teten Einsatz der Strukturfondsmittel aufgebaut Union. Sie beginnt im Jahr 2014 und wird bis 2020 werden kann. andauern. Damit will die Stadt Leipzig das von der Dieses Grobkonzept ist Ergebnis eines Diskussi- EU eingeforderte Partnerschaftsprinzip mit Leben onsprozesses, in den sich die betroffenen Ämter erfüllen. Sie bringt sich frühzeitig in die Diskussion der Stadtverwaltung eingebracht haben. Analog ein (vgl. Beschluss der Dienstberatung des Ober- zum Prozess der Erarbeitung des Integrierten bürgermeisters vom 24.07.2012), um zu einem Stadtentwicklungskonzeptes wurden zunächst frühen Stand der Vorbereitungen auf den über- thematische Beiträge erarbeitet und diese dann geordneten Ebenen (EU, Bund, Freistaat Sach- zu einem integrierten Konzept verschmolzen. Die- sen) zu verdeutlichen, in welchem Maße sie ei- ses integrierte Konzept steht im Vordergrund. Die nen Beitrag zur Erreichung der Europa-2020-Ziele thematischen Beiträge dienen einerseits zu seiner leisten kann, wenn ihr die entsprechenden Mittel Herleitung und untersetzen anderseits die generel- und Handlungsspielräume zuerkannt werden. Leip- len Aussagen durch konkrete Handlungsansätze zig knüpft dabei an seine Tradition als Bürgerstadt und Beispielprojekte. 3
Stand der Diskussion auf den übergeordneten Ebenen Die Rahmensetzungen der übergeordneten Ebe- Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung nen in Bezug auf die Ausgestaltung der neuen (EFRE) dient als finanzielle Ressource für alle elf Förderperiode sind noch weitgehend offen. Zum genannten Ziele. Der Europäische Sozialfonds derzeitigen Stand der Vorbereitungen ergibt sich (ESF) bezieht sich auf die Punkte 8 bis 11. folgendes Bild: Die zuständigen regionalen, lokalen und städti- schen Behörden sollen in die Programmplanung für die neue Förderperiode ebenso einbezogen werden wie die Wirtschafts- und Sozialpartner und Europäische Ebene: EU Nichtregierungsorganisationen3. Die Städte spielen aus Sicht der EU-Kommission bei der Verwirklichung der Europa-2020-Ziele eine Zentrales inhaltlich rahmensetzendes Dokument auf besonders wichtige Rolle. Die Kommission schlägt europäischer Ebene ist die Strategie Europa 20201. zwei Instrumente vor, die dazu geeignet sind, die unterschiedlichen thematischen Ziele auf lokaler In Bezug auf die Ausgestaltung der Strukturfonds in Ebene zusammen zu führen und miteinander zu der neuen Förderperiode hat die EU-Kommission verknüpfen: Die sogenannte Integrierte Territori- Verordnungsentwürfe sowie einen „strategischen ale Investition (ITI) sowie „von der örtlichen Be- Rahmen“ vorgelegt2. Darin werden die folgenden völkerung betriebene Maßnahmen der lokalen elf thematischen Ziele der Strukturfonds-Förderung Entwicklung“2. Die ITI ermöglicht es, basierend auf definiert: einem integrierten Entwicklungskonzept für einen Raum (Stadtregion, Stadt oder Stadtteil) ein aufei- Die elf thematischen Ziele der Strukturfonds- nander abgestimmtes Bündel von Maßnahmen um- Förderung zusetzen, wobei Mittel aus unterschiedlichen Fonds und unter Bezugnahme auf unterschiedliche thema- 1. Stärkung von Forschung, technischer Entwick- tische Ziele zum Einsatz kommen. Über „von der lung und Innovation örtlichen Bevölkerung betriebene Maßnahmen der 2. Verbesserung des Zugangs, der Nutzung und lokalen Entwicklung“ wird Netzwerken, die aus loka- Qualität der Informations- und Kommunikati- len Akteuren bestehen, die Möglichkeit eingeräumt, onstechnologien fonds- und zielübergreifend selbst über Struktur- 3. Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit von klei- fondsmittel zu verfügen. nen und mittleren Unternehmen Die EU-Kommission strebt an, Strukturfondsmittel 4. Förderung der Bestrebungen zur Verringerung in der neuen Förderperiode in Ergänzung zu den der CO2-Emissionen in allen Branchen der bisher dominierenden Zuschüssen verstärkt in Form Wirtschaft von Finanzinstrumenten (Darlehen, Bürgschaften, 5. Förderung der Anpassung an den Klimawan- Beteiligungen etc.) einzusetzen. Diese Art der För- del sowie der Risikoprävention und des Risiko- derung ist vor allem auf potenziell wirtschaftliche managements Projekte ausgerichtet. Als Beispiele für ihren Einsatz 6. Umweltschutz und Förderung der nachhalti- werden genannt: Unternehmen, die in Innovation gen Nutzung der Ressourcen investieren; Haushalte, welche die Energieeffizienz 7. Förderung von Nachhaltigkeit im Verkehr und ihrer Häuser oder Wohnungen verbessern wollen; Beseitigung von Engpässen in wichtigen Netz- Menschen, die eine Geschäftsidee verwirklichen infrastrukturen möchten2. 8. Förderung von Beschäftigung und Arbeitskräf- Die finanzielle Ausstattung der Strukturfonds ist temobilität bisher noch offen. Es wird darüber im Rahmen der 9. Förderung der sozialen Eingliederung und Be- schwierigen und zeitlich verzögerten Haushaltsver- kämpfung von Armut handlungen der EU entschieden. Daraus wird sich 10. Investitionen in Kompetenzen, Bildung und auch ergeben, welcher Gebietskategorie die Region lebenslanges Lernen durch Entwicklung der Leipzig zugeordnet werden wird. Dies ist entschei- Aus- und Weiterbildungsinfrastruktur dend in Bezug auf Mittelausstattung, Fördersätze 11. Verbesserung der institutionellen Kapazitäten sowie die anteilige Verteilung der Mittel auf ESF und EFRE. 4
Nationale Ebene: Regionale Ebene: Bund Freistaat Sachsen Die Bundesregierung arbeitet an einer Partner- Unklar ist, ob dem ehemaligen Regierungsbezirk schaftsvereinbarung, in der die von der EU formu- Leipzig auch in der neuen Förderperiode wieder lierten Anforderungen an die Ausgestaltung der deutlich weniger Mittel zugeordnet werden als den Strukturfonds auf Deutschland herunter gebrochen ehemaligen Regierungsbezirken Chemnitz und werden. Das Bundesministerium für Arbeit und So- Dresden. ziales erstellt das Operationelle Programm für die Das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF), Arbeit und Verkehr hat erste Vorschläge zur Priori- die auf Bundesebene verwaltet und nicht an die sierung der Mittel aus dem EFRE, die für Sachsen Länder weiter gegeben werden. Ob auch Mittel aus zur Verfügung stehen werden, vorgelegt. Das ent- dem Europäischen Fonds für regionale Entwick- sprechende strategische Konzept ist Gegenstand lung (EFRE) auf Bundesebene verwaltet werden, eines Kabinettsbeschlusses. Demnach werden die ist noch offen. Kommunen nur über einen sehr geringen Anteil dieser Mittel direkt verfügen können. Der weitaus größte Teil wird auf Landesebene an die unter- schiedlichen Ressorts verteilt. In Bezug auf die Mit- tel aus dem ESF, die auf Landesebene verwaltet werden, liegen noch keine Informationen vor. Das Sächsische Staatsministerium des Innern ar- beitet an einem Konzept zur Ausgestaltung der ITI in Sachsen. Dem oben genannten Kabinetts- beschluss folgend sollen 5 % der für Sachsen zur Verfügung stehenden EFRE-Mittel in diesem Rah- men in den Städten eingesetzt werden. Dadurch soll es möglich werden, in abgegrenzten Gebieten auf der Grundlage eines integrierten Gebietskon- zeptes unterschiedliche thematische Ziele räumlich gebündelt zu verfolgen und entsprechende Projek- te zu finanzieren. Sowohl Mittel aus dem EFRE als auch aus dem ESF sollen in die ITI einfließen. Die Beschränkung auf die Mindestrate von 5 % der insgesamt für Sachsen für die Nachhaltige Stadt- entwicklung zur Verfügung stehenden EFRE-Mittel ist für die in den Kommunen anstehenden Aufga- ben deutlich zu gering. Der Freistaat Sachsen ist in der Zukunft gefordert, die in der Übergangsregion Leipzig reduzierten Fördersätze auszugleichen, um Entwicklungsnachteile zu kompensieren. ___________________________________________ 1 vgl. http://ec.europa.eu/europe2020 2 vgl. http://ec.europa.eu/regional_policy/what/future/proposals_2014_2020_de.cfm 3 Partnerschaftsprinzip, vgl. Artikel 5 des Entwurfs der Allgemeinen Verordnung zu den Strukturfonds 5
Anforderungen an die Programmplanung Anforderungen an die Operationel- ritorialen Investition als gut geeignet. Leipzig soll deshalb in den Operationellen Programmen als Ort len Programme für den Freistaat definiert werden, an dem dieses Instrument zum Sachsen Tragen kommt. Dabei dient das Integrierte Stadtent- wicklungskonzept Leipzig 2020 als konzeptionelle Aus den inhaltlichen Überlegungen zum Einsatz Grundlage. der Strukturfondsmittel in Leipzig in der neuen För- derperiode ergeben sich folgende Anforderungen Berücksichtigung aller wesentlichen the- an die Operationellen Programme für den EFRE matischen Ziele im Rahmen der Integrierten sowie den ESF in Sachsen: Territorialen Investition: Als integriertes Konzept weist das hier vorliegende Einheitliche Mittelausstattung: Grobkonzept ein weit gespanntes Themenspektrum Es ist darauf hinzuwirken, dass in der neuen För- auf. Dementsprechend bedarf es der Einbeziehung derperiode (im Gegensatz zur aktuellen) alle säch- nahezu aller thematischen Ziele der Strukturfonds sischen Teilregionen in Bezug auf Mittelausstattung im Rahmen der Integrierten Territorialen Investition und die Fördersätze gleich behandelt werden. Ein für Leipzig. Als Grundlage für Verhandlungen zwi- Fördergefälle innerhalb Sachsens sowie im Ver- schen Staatsregierung und Stadt über die jeweilige hältnis zu Sachsen-Anhalt und Thüringen würde finanzielle Untersetzung der entsprechenden the- zu einem beachtlichen Entwicklungshemmnis der matischen Ziele soll die mit diesem Grobkonzept Region Leipzig respektive der Stadt Leipzig führen. vorliegende Sammlung von Projektvorschlägen die- nen. Die Ausstattung der Integrierten Territorialen Umsetzung des Partnerschaftsprinzips: Investition in Sachsen mit nur 5 % der zur Verfügung Die Stadt Leipzig will bei der Diskussion um die Aus- stehenden EFRE-Mittel erscheint unzureichend. gestaltung der Strukturfonds in der neuen Förder- periode auf Augenhöhe mitwirken. Sie kann einen Einbeziehung von EFRE und ESF in die substanziellen Beitrag zur Erreichung der Europa- Integrierte Territoriale Investition: 2020-Ziele leisten und will über die dafür erforder- Ein wesentliches Merkmal der für Leipzig vorge- liche Ausstattung mit Strukturfondsmitteln mit der schlagenen Ansätze besteht in der gemeinsamen Sächsischen Staatsregierung in Verhandlung tre- Betrachtung und eng aufeinander abgestimmten ten. Damit soll gewährleistet werden, dass die An- Durchführung von „Investitionen in Menschen“ forderungen, die sich aus der spezifischen lokalen (Qualifizierung, Coaching, Netzwerkbildung etc.) Situation (unter anderem Wirtschaftsstruktur) erge- und investiven Projekten. (Beispiel: Sowohl stadt- ben, ausreichend Berücksichtigung finden. Unter teilbezogene Bildungsnetzwerke als auch Schul- anderem muss auf die Nähe Leipzigs zu Sachsen- neubauten, die sich zum Stadtteil hin öffnen, tragen Anhalt und Thüringen eingegangen werden. Diese zur Steigerung der Bildungserfolge bei.) Dafür ist es erfordert eine Grundabstimmung der länderspezifi- wichtig, dass sowohl Mittel aus dem EFRE als auch schen Förderbedingungen, um eine Konkurrenzsi- aus dem ESF in die ITI einfließen. tuation zu vermeiden. Bereitstellung frei verfügbarer Budgets: Einsatz des Instrumentes der Integrierten Die in diesem Grobkonzept heraus gehobenen bür- Territorialen Investition (ITI) in Leipzig: gernahen Handlungsansätze lassen sich nur dann Charakteristisch für die für Leipzig vorgeschlagenen auf befriedigende Weise realisieren, wenn nicht Ansätze ist die Zusammenführung unterschiedli- alle Mittel im Vorfeld Maßnahmen zugeordnet wer- cher fachlicher Strategien zu einer integrierten Stra- den und damit in eine starre Maßnahmenplanung tegie insbesondere in den Schwerpunkträumen der geflossen sind. Vielmehr muss den Netzwerken lo- Stadtentwicklung, die durch das Integrierte Stadt- kaler Akteure die Möglichkeit eingeräumt werden, entwicklungskonzept Leipzig 2020 definiert sind. frei über Teilbudgets zu verfügen. Im Rahmen der Für die praktische Umsetzung dieser integrierten Umsetzung des URBAN-II-Programms in Leipzig Strategie erweist sich das von der EU-Kommission wurde die aktivierende Wirkung dieser Verfügungs- vorgeschlagene Instrument der Integrierten Ter- freiheit unter Beweis gestellt. Sie soll in der neuen 6
Förderperiode durch den Einsatz des von der EU- verbunden mit dem Vorteil, dass die Mittel mehrfach Kommission vorgeschlagenen Instruments der „von eingesetzt werden könnten. Beispiele: energetische der örtlichen Bevölkerung betriebenen Maßnahmen Sanierung, Refinanzierung öffentlicher Investitio- der lokalen Entwicklung“ gewährleistet werden. nen durch die dadurch verursachte Wertsteigerung umliegender Grundstücke. Die Stadt Leipzig erstellt Bereitstellung revolvierender Finanzinstrumente: aktuell im Rahmen des URBACT-Projektes CSI Auch in der neuen Förderperiode wird der Einsatz Europe eine Machbarkeitsstudie zur Ausgestaltung von Strukturfondsmitteln in Form von Zuschüssen revolvierender Fonds, um auch in der neuen Förder- eine wichtige Rolle spielen. Das hier vorliegende periode entsprechende Pilotprojekte umsetzen zu Grobkonzept zeigt aber auch eine Reihe von Hand- können. Voraussetzung ist, dass dies keine nachtei- lungsfeldern auf, in denen sich ergänzend der Ein- lige Auswirkung auf die Verschuldungssituation der satz revolvierender Finanzinstrumente anbietet, Kommune hat. Nachhaltige Stadtentwicklung und Integrierte Territoriale Investition (ITI) Beispiel: Mitgliedsstaat A Mindestens 5% der gesamten EFRE-Mittel für die ITI, delegiert an Städte Regionales Nationales / sektorales operationelles operationelles Programm Programm Operationelles Programm Operationelles INTEGRIERTE TERRITORIALE Programm KF INVESTITION KOHÄSIONSFONDS STADT 1 ggf. zusätzliche Mittel des ESF / KF Nachhaltige Stadtentwicklung und Integrierte Territoriale Investition/Grafik auf Grundlage der graf. Darstellung der Europ. Kommission 7
Grundzüge der Integrierten Beispiele: Territorialen Investition für • Förderung und Beratung kleiner und mittlerer Un- Leipzig ternehmen in den Stadtteilen (vgl. thematischer Beitrag Beschäftigung), Die EU-Kommission betrachtet folgende Punk- • Arbeitsläden in den Stadtteilen (vgl. thematischer te als zentral für die Integrierte Territoriale Beitrag Beschäftigung), Investition (ITI): • Energieberatung vor Ort und Sanierungsmanage- ment (vgl. thematischer Beitrag Klimawandel und • Ein festgelegtes Gebiet und eine integrierte Energie), territoriale Entwicklungsstrategie, • Förderung effizienzsteigernder Maßnahmen im • Ein Maßnahmenpaket für die Umsetzung und Zusammenhang mit der Energiegewinnung in • Governance-Regelungen zur Verwaltung der ITI. den Stadtteilen (vgl. thematischer Beitrag Klima- wandel und Energie), Aus dem Diskussionsprozess im Zusammenhang • Investitionen in die stadtteilbezogene Bildungs- mit der Erarbeitung dieses Grobkonzeptes erge- infrastruktur (vgl. thematischer Beitrag Bildung) ben sich für Leipzig folgende Präferenzen: und • Management lokaler Netzwerke wie KU- Das Integrierte Stadtentwicklungskonzept Leipzig Netzwerke und Bildungsnetzwerke. 2020 beschreibt die integrierte territoriale Ent- wicklungsstrategie für Leipzig. Dem entspre- Für eine Reihe anderer Projekte erscheint die Steu- chend soll die Integrierte Territoriale Investition erung des Fördermitteleinsatzes durch übergeord- grundsätzlich das gesamte Stadtgebiet abdecken. nete Ebenen (Freistaat Sachsen, Bund) effektiver. Dabei erfolgt einerseits eine Konzentration auf die Bei der Verwaltung der ITI soll im Wesentlichen Schwerpunkträume der Stadtentwicklung bei der an die Erfahrungen angeknüpft werden, die in vo- Umsetzung von Projekten. Anderseits ist bei eini- rangegangenen Förderperioden mit dem URBAN- gen Managementaufgaben die Überschreitung der II-Programm bzw. mit EFRE Stadtentwicklung ge- Stadtgrenzen zugunsten einer stadtregionalen Be- sammelt wurden. Innerhalb der Stadtverwaltung trachtung erforderlich (Beispiel: Gewerbeflächen- wird der Einsatz der Fördermittel durch das Amt management). für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung (ASW) koordiniert. Diesem stehen von Seiten der In das Maßnahmenpaket für die Umsetzung der Staatsregierung das Sächsische Staatsministeri- Integrierten Territorialen Investition sollen die Pro- um des Innern (SMI) bzw. nachgeordnete Institu- jekte einbezogen werden, deren Realisierung auf tionen als Kontrollinstanz gegenüber. Anders als in der lokalen Ebene am effektivsten erfolgen kann, der aktuellen Förderperiode sollen lokale Netzwer- unter anderem, weil hier leicht Synergien herstell- ke auf frei verfügbare Budgets zurückgreifen kön- bar sind und die größte Nähe zur jeweiligen Ziel- nen und revolvierende Finanzierungsinstrumente gruppe gegeben ist. stärker zur Anwendung kommen. 8
Integriertes Konzept Das hier vorliegende Grobkonzept zur Ausgestaltung Stadtteile - Schwerpunkträume der der nächsten Strukturfonds-Förderperiode wurde res- sortübergreifend erarbeitet. Im Zentrum der Diskussi- Stadtentwicklung on stand dabei die Frage, welchen Beitrag Leipzig zur Erreichung der Europa-2020-Ziele leisten kann. Aus Die Mehrzahl der oben umrissenen Handlungsansät- der Zusammenführung der Fachsichten ergibt sich ze erfährt ihre konkrete Umsetzung auf Ebene der folgendes Gesamtbild: Stadtteile. Dem im Integrierten Stadtentwicklungs- konzept Leipzig 2020 umgesetzten Gedanken der • Es wird eine Vielzahl relativ kleinteiliger Projekte räumlichen Konzentration (siehe oben) folgt die He- und Maßnahmen vorgeschlagen, die erst in ihrer rausstellung von den Schwerpunkträumen der Stadt- Summe Wirkung zeigen. entwicklung: • Es wird stark auf die Vernetzung unterschiedli- cher Akteure gesetzt, die gemeinsam agieren und • Grünau, Maßnahmen umsetzen sollen. • Leipziger Westen, • Leipziger Osten, In vielen Fällen wird die Verortung von Netzwerken • Schönefeld, und Projekten in den Stadtteilen als wichtig heraus • Magistrale Georg-Schumann-Straße, gestellt, weil so die erforderliche Nähe zur jeweiligen • City, Zielgruppe sowie die Verzahnung der Einzelthemen • Gewässerverbund, hergestellt werden kann. • Leipzig Nordraum und Das Integrierte Stadtentwicklungskonzept Leipzig • Leipzig Süd-Ost / BioCity. 2020 bildet dafür die entsprechende Grundlage. Eine seiner Kernaussagen ist die Darstellung von Schwer- Für diese Schwerpunkträume werden jeweils eine Rei- punkträumen der Stadtentwicklung, in denen städti- he größerer Investitionen vorgeschlagen. Beispiele: sche Investitionen und Aktivitäten mit Priorität durch- geführt werden sollen. Es wird davon ausgegangen, • Bildungszentrum Grünau (vgl. thematischer Bei- dass durch diese räumliche Konzentration Impulse trag Bildung), ausgelöst werden, die über die Schwerpunkträume • Bildungscampus Jahrtausendfeld im Leipziger hinaus auf die umgebenden Ortsteile, das gesam- Westen und te Stadtgebiet, die Region oder sogar überregional • Parkbogen Ost (vgl. thematischer Beitrag Klima- wirken. wandel und Energie). Für die unterschiedlichen räumlichen Ebenen ergibt sich folgendes Bild: Diese Investitionen sind eingebettet in ein breites Spektrum von kleineren Maßnahmen, die auf be- stimmte Akteursgruppen zielen bzw. aus deren Netz- werken heraus entwickelt werden. Sie sollen aus frei verfügbaren Budgets finanziert werden. 9
Beispiele: • Bildungsmanagement, das die Kooperation zwi- schen unterschiedlichen Bildungseinrichtungen • Den KU-Netzwerken in den Stadtteilen wird je- unterstützt und so unter anderem Übergänge weils ein Budget zugeordnet, aus dem je nach vereinfacht (vgl. thematischer Beitrag Bildung), Bedarf beispielsweise unternehmensbezogene • Integrationsmanagement, das in Bereichen mit Investitionszuschüsse oder gemeinsame Mar- hohem Anteil an Menschen mit Migrationshin- ketingmaßnahmen finanziert werden. tergrund (insbesondere Leipziger Osten) die • Es stehen flexibel einsetzbare Mittel zur Verfü- Arbeit der anderen genannten Managements gung, mit denen Hauseigentümer zu Maßnah- zielgruppenspezifisch unterstützt, men motiviert werden können, die der Steige- • Stadtteilmanagement (Generalist), das das rung der Energieeffizienz dienen. Gesamtgefüge koordiniert, kontinuierlich daran arbeitet, Synergien zwischen den Einzelthemen Die Effektivität lokaler Akteursnetzwerke soll vor herzustellen und für die Einbeziehung der Be- Ort durch entsprechende Managements und Bera- völkerung Sorge trägt. tungsangebote unterstützt werden: In einigen Schwerpunkträumen bedarf es des voll- • Management der KU-Netzwerke in den Stadttei- ständigen oben umrissenen Spektrums (z.B. Grün- len und Beratung der Unternehmen, au, Leipziger Westen, Leipziger Osten). In anderen • Arbeitsläden, die das „Matching“ zwischen im sind nur einzelne Aspekte relevant. Auch die konkre- Stadtteil Arbeitsuchenden und Unternehmen or- te Ausgestaltung der Instrumente variiert in Abhän- ganisieren sowie in diesem Zusammenhang Be- gigkeit von den im jeweiligen Schwerpunktraum prä- ratungs- und Coaching-Angebote sowohl für Ar- genden Rahmenbedingungen. So wird zum Beispiel beitssuchende als auch für Unternehmer bereit das KU-Netzwerk im Leipziger Osten insbesondere halten (vgl. thematischer Beitrag Beschäftigung), auch auf die Bedarfe von Migrantenunternehmen • Sanierungsmanagement, das Hauseigentü- eingehen, während im Leipziger Westen die Kreativ- mer und Mieter in Bezug auf bauliche Erneue- Wirtschaft besonders im Fokus stehen wird. rungsmaßnahmen berät, wobei ein besonderes Die umrissenen integrierten und stadtteilbezogenen Gewicht auf der energetischen Sanierung liegt. Handlungsansätze lassen sich dann am besten um- Es initiiert auch nachbarschaftliche Gemein- setzen, wenn das Handeln aller relevanten Ämter schaftsprojekte wie z.B. Nahwärmeinseln (vgl. stärker räumlich orientiert ist. Die nächste EU-För- thematischer Beitrag Klimawandel und Energie), derperiode soll auch dazu genutzt werden, in dieser Hinsicht Fortschritte zu erzielen (vgl. thematisches Ziel 11 der Strukturfonds-Förderung: Verbesserung der institutionellen Kapazitäten). 10
Integriert Stadtentw der Stadt C 2 ///// Fa d Nordraum Handlungs großräumi Ze Sü Georg- No Schumann- Straße Ge Se Schönefeld Handlungs teilräumlic Le erweitertes Gr Leipziger Leipziger Zentrum Westen Zentrum Osten Ge M Grünau Vernetzung St Fr Südost O St Gewässerverbund mit Auwald und Seenlandschaft Bearbeitung Stadt Leipzig, Büro für urba Stand: 1. Mär Kartengrundlage DSK 5, Stand Aug 1km 5km Fachübergreifende Schwerpunkträume der Stadtentwicklung/Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Leipzig (SEKo) Handlungspriorität auf Grund Handlungspriorität auf Grund Vernetzung von Stadträumen großräumiger Wirkung teilräumiger Wirkung Zentrum/erweitertes Zentrum Leipziger Osten/Leipziger Westen Städtebau und Funktion Grünau/Schönefeld Südost Georg-Schumann-Straße Freiraum und Wege Nordraum Magistralen Gewässerverbund mit Auwald Ortsteilgrenze und Seenlandschaft Stadtgrenze Karte Stadt Leipzig, Dezernat Stadtentwicklung und Bau Büro für urbane Projekte Stand: 1. März 2009 Kartengrundlage DSK 5, Stand August 2008 © Stadt Leipzig, Amt für Geoinformation und Bodenordnung 11
Gesamtstadt Region Leipzig / Halle Einige der in der Diskussion als wichtig heraus gear- Die Stadt Leipzig ist das Oberzentrum der Pla- beiteten Handlungsansätze lassen sich auf der Ebe- nungsregion Westsachsen und bildet zusammen ne der Stadtteile allein nicht sinnvoll umsetzen. Für mit der Stadt Halle eine funktional eng verflochte- die gesamtstädtische Ebene werden unter anderem ne Stadtregion in der europäischen Metropolregion folgende Ansätze vorgeschlagen: Mitteldeutschland. Damit übernimmt die Stadt viele Funktionen, z.B. im Bereich der wirtschaftlichen Ent- • Beschäftigungsförderung (vgl. thematischer Bei- wicklung sowohl für das Leipziger Umland als auch trag Beschäftigung), für den gesamten Freistaat Sachsen. Um mit ande- • Eine Technologietransferstelle, die die Zusam- ren Städten und Regionen Europas konkurrieren menarbeit zwischen Forschungseinrichtungen zu können, ist es zum einen wichtig, dass Leipzig und Unternehmen organisiert (vgl. thematischer in seiner Funktion als wirtschaftliches, politisches Beitrag Forschung und Entwicklung), und kulturelles Zentrum gestärkt wird. Zum anderen • Eine qualifizierte Energieberatung vor Ort (vgl. ist Leipzig als Zentrum nur dann wettbewerbsfähig, thematischer Beitrag Klimawandel und Ener- wenn eine Zusammenarbeit innerhalb der gesamten gie), die als Kompentenzzentrum fungiert, in Region, insbesondere mit der Stadt Halle und den dem Know-how, Beratungsangebote und För- Umlandgemeinden des Leipziger Verflechtungsbe- derung zum Themenfeld Energetische Sanie- reichs, erfolgreich gestaltet wird. rung gebündelt werden und Im Rahmen der interkommunalen Kooperation sind • Erhöhung der Servicequalität für Unternehmen unter anderem folgende Handlungsansätze von sowie Bürgerinnen und Bürger durch den Aus- Bedeutung: bau des E-Governments in der Stadtverwaltung. • Interkommunales Flächenmanagement – Gewer- Handlungsansätze auf gesamtstädtischer Ebene beflächenmanagement (vgl. thematischer Bei- haben unter anderem auch unterstützende Funktion trag Beschäftigung) sowie Frei- und Brachflä- für Handlungsansätze vor Ort in den Stadtteilen: chenmanagement einschließlich Kompensati- onsflächenmanagement (Grüner Ring Leipzig), • Die von der Technologietransferstelle ausge- • Management von Netzwerken, die den Aus- sandten Technologiescouts arbeiten eng mit den tausch und das gemeinsame Handeln unter- KU-Netzwerken in den Stadtteilen zusammen, schiedlicher wissenschaftlicher Institutionen und um hier Innovationspotentiale aufzuspüren. Unternehmen an der Clusterstrategie orientiert • Die Energieberatung vor Ort bündelt Know-how, ermöglichen (vgl. thematische Beitrage Beschäf- das über die Tätigkeit der Sanierungsmanager tigung sowie Forschung und Entwicklung) und in den Stadtteilen Anwendung findet, wo diese • Tourismus (unter anderem Gewässertourismus). die Zusammenarbeit mit Hauseigentümern und Nachbarschaften suchen, um sie bei der Um- setzung von konkreten Projekten und Maßnah- men zu unterstützen. 12
Thematische Beiträge Leipzig kann einen substanziellen Beitrag zur Errei- sätze erfolgt in Kooperation zwischen Ämtern der chung der in der Strategie Europa 2020 formulier- Stadtverwaltung und einer Vielzahl lokaler Akteure ten Ziele leisten. Abgeleitet aus den Fachkonzep- (IHK, Handwerkskammer, Arbeitsagentur/ Jobcen- ten des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes ter, Hochschulen und Forschungseinrichtungen, Leipzig 2020 werden im Folgenden die entspre- Umweltverbände, Sächsische Bildungsagentur, chenden Handlungsansätze umrissen, deren Um- Sozialpartner u.a.). setzung für die Strukturfonds-Förderperiode 2014 bis 2020 angestrebt wird. Die Gliederung ergibt sich dabei aus den Zielen der Strategie Europa 2020 (vgl. Einleitung). Die Umsetzung dieser An- Die elf thematischen Ziele der Thematische Beiträge EU 2020 - Ziele Strukturfonds-Förderung 1. Stärkung von Forschung, technischer Ent- Beschäftigungsquote von 75 % wicklung und Innovation Beschäftigung der 20- bis 64-Jährigen 2. Verbesserung des Zugangs, der Nutzung und Qualität der Informations- und Kom- munikationstechnologien 3. Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit von 3 % des BIP der gesamten kleinen und mittleren Unternehmen Forschung & öffentlichen und privaten 4. Förderung der Bestrebungen zur Verringe- Wissenschaft Investitionen für Forschung rung der CO2-Emissionen in allen Branchen und Entwicklung der Wirtschaft 5. Förderung der Anpassung an den Klima- Verminderung der Treibhausgas- wandel sowie der Risikoprävention und des emissionen um 20 %, Einsatz Klimawandel & Risikomanagements erneuerbarer Energien +20 %, Energie 6. Umweltschutz und Förderung der nachhal- Erhöhung der Energieeffizienz tigen Nutzung der Ressourcen um 20 % 7. Förderung von Nachhaltigkeit im Verkehr Verbesserung des Bildungsniveaus und Beseitigung von Engpässen in wichti- (Schulabbrecherquote unter gen Netzinfrastrukturen 10 %; 40 % der jungen Menschen 8. Förderung von Beschäftigung und Arbeits- Bildung sollen über ein Hochschulstudium kräftemobilität oder einen gleichwertigen 9. Förderung der sozialen Eingliederung und Abschluss verfügen) Bekämpfung von Armut 10. Investitionen in Kompetenzen, Bildung und lebenslanges Lernen durch Entwicklung Soziale Eingliederung fördern Armut & (20 Millionen Menschen weniger der Aus- und Weiterbildungsinfrastruktur soziale sollen von Armut bedroht sein) 11. Verbesserung der institutionellen Kapazitäten Ausgrenzung Darstellung der Zusammenhänge zwischen EU 2020-Zielen und thematischen Zielen der Strukturfonds-Förderung 13
Beschäftigung Europa-2020-Ziel: Beschäftigungsquote von 75 % der 20- bis 64-Jährigen Situation und kommunale Ziele Während die Zeit nach dem Jahr 1990 aufgrund Ertragssteigerungen. Im Rahmen der integrierten des Strukturwandels von relativ hoher Arbeitslo- EU-Programme URBAN II und EFRE Stadtentwick- sigkeit in der Region Leipzig geprägt war, erleben lung wurde mit der KU-Beihilfe zum ersten Mal ein wir in den letzten Jahren wirtschaftliches Wachs- Instrument der stadtteilbezogenen Wirtschaftsför- tum und insbesondere in der beginnenden Dekade derung eingesetzt. Dieses hat sich als exzellentes eine gestiegene Nachfrage nach Arbeitskräften. Kerninstrument erwiesen, da direkte Finanzhilfe an Der Schwung aus der gegenwärtigen wirtschaftli- die Unternehmer möglich war. Darauf aufbauend chen Entwicklung muss in die Zukunft übertragen wurde mit Eigenmitteln und Krediten eine Gesamt- werden. Zentrales Medium für diese Übertragung finanzierung ermöglicht. Darüber hinaus konnten sind die Fachkräfte der Region. Sie sichern Inno- die Unternehmen in die Netzwerkarbeit einge- vationsfähigkeit und damit auch die wirtschaftliche bunden und so Synergien ausgeschöpft werden. Entwicklung von morgen. Dies bezog sich sowohl auf Personalentwicklung, Weiterbildung, Kooperation mit Hochschulen als Die Beschäftigungspolitik in Leipzig ist vorran- auch Standortgemeinschaften und Vertrieb/Marke- gig auf den ersten Arbeitsmarkt ausgerichtet. Da- ting. Trotz umfangreicher Aktivitäten sind in Leip- bei liegt der Fokus insbesondere auf kleinen und zig bisher nur wenige Erfolge bei der Ansiedlung Kleinstunternehmen (KU), welche die Leipziger forschungs- und entwicklungsintensiver Unterneh- Wirtschaft vorrangig prägen. 99 % der ortsansäs- men (F&E) zu verzeichnen. Die Ursache liegt unter sigen Unternehmen sind KU. Aufgrund der Grün- anderem in fehlender technikorientierter Forschung dungsmöglichkeit erst ab 1991 und der fehlenden an der Universität und den Fachhochschulen. Ansparmöglichkeiten sowie vieler wirtschaftlicher Schwankungen besteht bei den Leipziger KU wei- Im Rahmen der Wirtschafts- und Beschäftigungs- terhin eine äußerst schwache Kapitalausstattung politik der Stadt werden folgende Ziele verfolgt: und geringe Liquidität. Erfreulich ist eine anhal- tende Steigerung der Unternehmensanzahl, wobei Ausrichtung auf den ersten Arbeitsmarkt: viele Existenzgründungen der Kreativwirtschaft zu- Es bedarf der Stärkung kleiner und mittlerer Un- zuordnen sind. Im Vordergrund stehen eher Exis- ternehmen in ihrer Rolle als Arbeitgeber. Aufgrund tenzwirtschaft als große Umsatzerwartungen und der nach wie vor zu verzeichnenden Arbeitslosig- Leipzig: sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in den Jahren 2008 bis 2011 225.000 222.801 220.000 215.000 210.000 205.000 204.344 200.000 Mrz. ´08 Jun. ´08 Sep. ´08 Dez. ´08 Mrz. ´09 Jun. ´09 Sep. ´09 Dez. ´09 Mrz. ´10 Jun. ´10 Sep. ´10 Dez. ´10 Mrz. ´11 Jun. ´11 Sep. ´11 Dez. ´11 Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Statistik 14
keit und des hohen Anteils an SGB II-Empfängern terstützungsdienstleistungen bei Planung, Organi- besteht vordringlicher Handlungsbedarf darin, die sation, Umsetzung und Förderung von F&E-bezo- Rahmenbedingungen für Arbeit – sowohl, was das genen Investitionen (Förderbörse und im Rahmen Halten als auch das Schaffen neuer Arbeitsplätze von Initiativen zum weiteren Ausbau der Cluster- betrifft, sowie die bedarfsgerechte Entwicklung von strategie) erfolgen. Des Weiteren muss auf eine Fachkräften – zu verbessern. Dabei gelten folgen- erhöhte Transparenz von Technologie-, F&E- und de Prämissen: Verbundförderung, die Förderung des Ausbaus • Arbeitsmarktintegration, von Forschungseinrichtungen an Hochschulen so- • Fachkräftegewinnung, wie den Austausch zwischen Wirtschaft und Wis- • Fachkräftequalifizierung und senschaft hingewirkt werden. • Berufs- und Studienorientierung. Optimierung beschäftigungsfördernder Maßnahmen: • Bündelung bzw. Kombination von Förder- Unternehmensbezogene ansätzen und Innovationsprozesse erhöhen: • Optimierung Matching „Teilnehmer-Maßnahme“. Erfolgreich umgesetzte Innovationen in Unterneh- men bedeuten, dass die Wettbewerbsfähigkeit der Insbesondere ist es zur Umsetzung konkreter lo- Unternehmen steigt. Hier gibt es in Leipzig bran- kaler Ziele und zur Vereinfachung der Kombination chenübergreifend Nachholbedarf. Hauptzielgrup- und Bündelung von Förderansätzen wünschens- pe der Aktivitäten sind vor allem die kleinen und wert, den Kommunen eigenverantwortlich zu be- mittleren Unternehmen in der Region Leipzig. Ziel wirtschaftende Budgets zur Verfügung zu stellen, ist, weitere Ansiedlungen F&E-orientierter Unter- die für die konkreten lokalen Bedürfnisse einge- nehmen und Institute zu erreichen sowie die F&E- setzt werden können. Investitionen in den Unternehmen zu erhöhen. Das könnte z.B. durch den gezielten Einsatz von Un- 15
Handlungsansätze und Beispielprojekte Clusterstrategie / Clustermanagement Im Rahmen der Beschäftigungspolitik werden Die Region Leipzig verfolgt mit der Clusterstrategie auf gesamtstädtischer Ebene folgende Ansätze das Ziel, Stärken zu stärken. Dieser Ansatz bezieht verfolgt: sich auf das regionale Clustermanagement, das in • Beschäftigungschancen der Langzeitarbeits- den Branchen jeweils den lokalen Mittelstand und losen durch Qualifikation, individuelles Coa- die Niederlassungen von Großunternehmen er- ching, Qualifikation und Einstiegsbegleitung reicht. Diese Unternehmensnetzwerke können auf verbessern, regionaler Ebene über die GA-Förderung des Frei- • Zur Anhebung des generellen Qualifikationsni- staates Sachsen erreicht werden. veaus und Erwerb von Berufsabschlüssen für (Langzeit-) Arbeitslose fördern, Interkommunales Gewerbeflächenmanagement • Schaffung von Willkommensstrukturen zur Im September 2009 begann ein Kooperationspro- Gewinnung von Fachkräften (Welcome-Cen- zess zwischen den Städten und Gemeinden der ter, Anerkennung von Berufsabschlüssen, Region Halle/Leipzig zur interkommunal abge- Sprachtraining etc.), stimmten Planung, Entwicklung und Vermarktung • Kommunale Koordinierungsstelle Berufs- und von Gewerbe- und Industrieflächen. Hintergrund Studienorientierung - Allen Jugendlichen, die dieser Zusammenarbeit ist ein sich abzeichnendes ausbildungsfähig und -willig sind, eine Ausbil- Ungleichgewicht zwischen der Nachfrage und dem dung ermöglichen bzw. diese im Vorfeld dazu quantitativen und qualitativen Angebot an Gewer- motivieren und orientieren, be- und Industrieflächen. Durch die regionale und • Unterstützende Förderung von betrieblicher Ländergrenzen überschreitende Zusammenarbeit sowie außerbetrieblicher Ausbildung bzw. erhoffen sich die Partner ein besser profiliertes und dauerhafter Installationen von Konzepten wie abgestimmtes regionales Gewerbeflächenange- Produktionsschulen (ggf. mit Ganztagsange- bot, was zu einer höheren Wettbewerbsfähigkeit, boten); hierfür bedarf es insbesondere lang- zur Reduzierung der Flächenneuinanspruchnahme fristiger und weniger stichtagsbezogener För- sowie zur Entlastung der kommunalen Haushalte derzeiträume, führen kann. • Förderung auch von Nichtleistungsempfän- gern, um zusätzliche Potentiale zu aktivieren, Beschäftigungsförderung auf gesamtstädti- insbesondere Qualifizierungs- oder Weiterbil- scher Ebene dungsmaßnahmen (Weiterbildungsscheck), Beschäftigungspolitik muss mindestens die Gesamt- • Beschäftigungsmaßnahmen: Neue, modell- stadt umfassen und sollte ggf. sogar Fördermög- hafte Ansätze zur Verbesserung der Beschäf- lichkeiten über die kommunalen Grenzen hinaus tigungsfähigkeit von Arbeitslosen mit markt- eröffnen. Je nach Bedarf lassen sich hieraus auch nahen Tätigkeiten einschließlich vertiefter quartiersbezogen integrierte und niedrigschwellige Betreuung und Begleitung sowie Erprobung Angebote (weiter-)entwickeln bzw. fortführen, wie bei Arbeitgebern (Werkcenter), es in der Vergangenheit in Leipzig am Beispiel der Arbeitsläden oder Jobpoints realisiert wurde. 16
• Gemeinwohlorientierte geförderte Beschäfti- Von Bedeutung ist außerdem Akquisition von Strate- gungsmöglichkeiten für diejenigen, die ohne giepersonal. Dafür sollten in kleineren Unternehmen Förderung nicht mehr dauerhaft im Arbeitsle- (10-30 Mitarbeiter) Personalzuschüsse (zeitlich ben Fuß fassen, jedoch für klar definierte Ziel- begrenzt und degressiv ausgestaltet) angewen- gruppen, insbesondere zur Vermeidung von det werden. Nur so kann es gelingen, strategisch Armut und sozialer Exklusion. wichtige, wachstumsrelevante Bereiche wie In- novationsmanagement, Personalentwicklung oder Stadtteilbezogene Wirtschafts- und Beschäfti- Energie- und Umweltmanagement dauerhaft und gungsförderung nachhaltig personell in Unternehmen zu verankern. Die stadtteilbezogene Förderung von kleinen Un- Arbeitsläden bzw. Jobpoints, wie sie derzeit in Grü- ternehmen (KU) und die Beschäftigungsbeihilfe nau, im Leipziger Westen und im Leipziger Osten als ergänzendes Modul zu den gesamtstädtischen betrieben werden, fungieren als „Unternehmens- Instrumenten der Wirtschafts- und Beschäftigungs- service Personal“, indem sie Unternehmen bei der förderung hat sich als wirksames Instrument erwie- gezielten Suche nach Fachkräften unterstützen. sen. Diese gezielte, räumlich fokussierte Unterstüt- Andererseits wirken sie als beschäftigungsfördern- zung soll fortgeführt und unter Berücksichtigung de Maßnahme, indem hier individuelle Qualifizie- der gesamten Förderpalette und durch neu zu rungs- und Coaching-Angebote für Arbeitsuchende entwickelnde Förderinstrumente weiterentwickelt dem Bedarf der Unternehmen und den Bega- werden. Die Ziele, die damit verfolgt werden, ent- bungen der Arbeitsuchenden entsprechend maß- sprechen im Wesentlichen den gesamtstädtischen geschneidert werden. Zielen und Handlungsschwerpunkten. Allerdings Stadtteilbezogene Wirtschafts- und Beschäfti- erfordert die kleinteilige Struktur der Wirtschaft eine gungsförderung ist überall dort notwendig, wo andere Art der Herangehensweise als die klassi- aufgrund der SGB II- und der Arbeitslosenquote, sche Wirtschaftsförderung. Im Zentrum stehen aber auch anderer Sozialindikatoren, ein erheb- noch mehr direkte Ansprache, Vor-Ort-Kontakt, licher zusätzlicher Handlungsbedarf in Richtung Hilfe bei alltäglichen Problemen des Unterneh- Beschäftigungsförderung angezeigt ist. Derzei- mens etc. Zielgruppe sind Kleinst- und Kleinunter- tige räumliche Schwerpunkte sind der Leipziger nehmen. Besonders wichtig ist die Unterstützung Osten und Westen sowie Grünau, weiterhin der durch geeignete Strukturen unter anderem bei der Bereich zwischen dem Leipziger Westen und Grü- Netzwerkbildung, insbesondere mit Hochschul- nau sowie wichtige Magistralen, insbesondere die und Forschungseinrichtungen / Technologiezent- Georg-Schumann-Straße. ren, der Qualifizierung in Schlüsselkompetenzen, wie z.B. Personalentwicklung, beim Flächenmana- gement für Unternehmen, die Unterstützung von Händlerinitiativen bei der Geschäftsstraßenent- wicklung und die Unterstützung bei der Vernetzung von Bildung und Arbeit. 17
Forschung und Entwicklung Europa-2020-Ziel: 3 % des BIP der gesamten öffentlichen und privaten Investitionen für Forschung und Entwicklung Situation und kommunale Ziele Leipzig ist heute eine Universitäts- und Wissen- taldecke durch die Unternehmen nicht abgesichert schaftsstadt von nationalem, teils auch internati- werden. onalem Rang. 50.000 Menschen lehren und ler- Im Fachkonzept Hochschulen und Forschungs- nen, forschen und arbeiten in Hochschulen und einrichtungen des Integrierten Stadtentwicklungs- Forschungszentren, Akademien und Instituten. konzepts Leipzig 2020 wurden gemeinsam mit Neben der traditionsreichen Universität prägen den großen Wissenschaftseinrichtungen die we- sieben weitere Hochschulen und eine Reihe von sentlichen Ziele, Handlungsansätze und räumli- außeruniversitären Forschungseinrichtungen den chen Schwerpunkte für die Kooperation von Stadt, Wissenschaftsstandort Leipzig. Die Zahl der Stu- Wirtschaft und Wissenschaftseinrichtungen identi- dierenden hat sich in den vergangen 20 Jahren fiziert. Sie werden durch Kooperationsvereinbarun- nahezu verdoppelt und liegt derzeit bei ca. 37.000 gen (Beispiel Kooperationsvereinbarung zwischen (Stand 2010). Stadt und Universität Leipzig) konkretisiert. Ziele Die aktuellen Herausforderungen in der Wissen- des Fachkonzeptes sind u.a.: schaft erfordern in immer stärkerem Ausmaß In- • Leipzig als Forschungsstandort durch die In- terdisziplinarität. Leipzig hat durch die Vielfalt sei- tensivierung der Zusammenarbeit zwischen ner Forschungs- und Ausbildungsrichtungen gute Stadt und Wissenschaft in den unten genann- Ausgangsbedingungen, um diesen Herausforde- ten Handlungsschwerpunkten und Wissen- rungen zu begegnen. Weitere Stärken sind die schaftsräumen weiter zu profilieren, Vernetzung der Wissenschaftseinrichtungen auf • die einheimische Wirtschaft, insbesondere nationaler und internationaler Ebene, aber auch kleine und mittlere Unternehmen in den Ko- die enge räumliche Nähe der Wissenschaftsräume operationsprozess einzubeziehen, um den in Leipzig, die die Kooperation vor Ort vereinfacht. Transfer zwischen wissenschaftlicher Erkennt- Wissenschaftsstandorte, die im Wesentlichen im nis und Anwendungswissen sowie von wis- urbanen Kern der Stadt angesiedelt sind, sowie senschaftlicher Ausbildung und Fachkräfteent- eine hohe Wohn- und Lebensqualität machen Leip- wicklung der Wirtschaft zu verbessern und zig als Arbeits- und Studienstandort attraktiv. Ent- • eine tragfähige Arbeitsstruktur zu schaffen, wicklungsbedarf besteht hingegen im Hinblick auf um den Kommunikations- und Kooperati- die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Wissen- onsprozess der Partner zu verstetigen und schaft und Stadt aufgrund der unterdurchschnitt- zu intensivieren. lichen Innovationsdynamik sowie der F&E- und kapitalschwachen Wirtschaftsstruktur. Die Kapi- talbasis der Unternehmen reicht für Forschungs- tätigkeiten nicht aus, die Innovationsdynamik ist im sächsischen Vergleich unterdurchschnittlich. Bei der Beantragung von Technologiefördermitteln (F&E-Verbundprojektförderung) kann der erforder- liche Eigenanteil aufgrund der schwachen Kapi- 18
Handlungsansätze und Beispielprojekte Zusammenarbeit in der Wirtschafts- und Stand- Marketing und Öffentlichkeitsarbeit für den ortentwicklung Wissenschaftsstandort • Zusammenarbeit von Hochschulen und For- • Entwicklung eines gemeinsamen Profils und schungseinrichtungen mit den regionalen Un- einer Kommunikationsstrategie für die Wissen- ternehmen im Rahmen der Clusterstrategie schaftslandschaft Leipzig • Förderung Technologie- und Know-how-Trans- • Weitere Etablierung Leipzigs als Kongressstadt, fer, Ausbau der Rahmenbedingungen für dazu enge Zusammenarbeit zwischen ltm und Gründertätigkeiten (u.a. Optimierung und Er- Forschungseinrichtungen gänzung entsprechender Aktivitäten von IHK, • Gemeinsame Bewerbung um Wissenschafts- Handwerkskammer und Stadt, Etablierung von preise (z.B. Stadt der Wissenschaften), Weiter- Technologiescouts, die Potentiale in kleinen und führung Lange Nacht der Wissenschaften mit mittleren Unternehmen erkennen und gezielt einer kampagnenfähigen Arbeitsstruktur fördern) • Nutzung der hohen internationalen Vernet- • Weiterentwicklung der Potentiale der Leipziger zung der Wissenschaftseinrichtungen für Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen für Städtepartnerschaften die Entstehung kreativer Ideen (Ansatzpunkte Cluster Medien und Kreativwirtschaft, „Creative Leipzig hat vier große Wissenschaftsquartiere Cities“) unterschiedlicher Ausprägung, in denen die For- • Zusammenarbeit mit Schulen, um die Nach- schungseinrichtungen verschiedener Disziplinen wuchsförderung insbesondere in MINT-Fächern und auch forschungsaffine Unternehmen angesie- voranzubringen delt sind. Ziel ist, die Identität dieser Räume im • Kooperation im Kontext der Metropolregion Sinne des Campusgedankens weiter zu stärken. mit der Nachbarstadt Halle und der Region, Dadurch werden einerseits die Kooperationen der die ebenfalls über ein beachtliches Wissen- Einrichtungen und Unternehmen auf kurzem Wege schaftspotential verfügt ermöglicht und andererseits Synergieeffekte er- zeugt. Darüber hinaus spielen die Wissenschafts- Qualifizierung Lebensraum Wissenschaft quartiere in der öffentlichen Wahrnehmung der Wis- • Weitere Herausbildung der Identitäten der vier senschaftslandschaft eine wichtige Rolle. Die vier großen Wissenschaftsräume in Leipzig im Sin- Wissenschaftsräume sind: ne eines Campus; Dazu ist es notwendig, den • der Wissenschaftsraum Leipzig – Mitte in der Entwicklungsbedarf im Umfeld dieser Räume Innenstadt, den geistes- und kulturwissen- miteinander abzustimmen. schaftlichen Einrichtungen im Musikviertel, den • Etablierung einer Willkommenskultur für auslän- sportwissenschaftlichen Einrichtungen und der dische Wissenschaftler; z.B. durch weitere Zu- Handelshochschule, sammenarbeit mit der Ausländerbehörde, dual- • der Wissenschaftsraum Leipzig - Südost mit career-System Universitätseinrichtungen, außeruniversitären • Zusammenarbeit zu Projekten der Familienorien- Forschungseinrichtungen sowie dem geplan- tierung, gemeinsame Ausrichtung auf eine famili- ten BioCity Campus im Umfeld des Deutschen enfreundliche Stadt, dazu sind zunächst die ge- Platzes, meinsamen Handlungsmöglichkeiten auszuloten 19
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