Schulische Elternarbeit als gemeinsame Gestaltungsaufgabe

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Schulische Elternarbeit als gemeinsame Gestaltungsaufgabe
Schulische Elternarbeit als
              gemeinsame
      Gestaltungsaufgabe

                                           Eröffnungsvortrag von Prof. Dr. Elke Wild
 im Rahmen der vom Bielefelder Bildungsbüro organisierten Veranstaltung zum Thema

 Was Schule sich von Eltern wünscht… - Gestaltungspartnerschaft
                             Familien und Bildungseinrichtungen
Schulische Elternarbeit als gemeinsame Gestaltungsaufgabe
Gliederung

     I.      Schule heute: Globale Herausforderungen und
             Hemmnisse bei deren Bewältigung

     II. Warum Partnerschaft lohnt: Erträge des elterlichen
         Schulengagements und der Elternarbeit

     III. Qualitätskriterien der Elternarbeit von Schulen:
          Empfehlungen der Vodafone-Stiftung

Schulische Elternarbeit... | Eröffnungsvortrag von Prof. Dr. E. Wild am 27.8.2014 in Bielefeld
Schulische Elternarbeit als gemeinsame Gestaltungsaufgabe
I. Schule heute:                                          Herausforderungen

   Steigende                                                                                     Ausschöpfung von
 Qualifikations-                                                                                 „Bildungsreserven“
 anforderungen                                                                                       im Zuge des
in der Wissens-                                                      Wachsende                    demogr. Wandels;
                                   Anspruchs-                                                      ,„PISA-Schock“:
      und                                                              bildungs-
                                   vollere
Dienstleistungs-                                                       politische                mehr Leistung und
                                   Qualifizierung
  gesellschaft                                                      Erwartungen                  Chancengleichheit

                                   Wachsender Abstimmungsbedarf!
                                                                                                 Bildungsexpansion,
  schleichende                                                                                      zunehmender
                                                                     Wachsende
   Entdifferen-                    Vielfalt als                     Aspirationen                    Bildungsdruck,
 zierung, multi-                   Norm                          von Eltern und                  steigendes Angebot
    kulturelle                                                     Jugendlichen                   an und Nachfrage
  Gesellschaft,                                                                                   nach außerschul.
    Inklusion                                                                                          Förderung

Schulische Elternarbeit... | Eröffnungsvortrag von Prof. Dr. E. Wild am 27.8.2014 in Bielefeld
Schulische Elternarbeit als gemeinsame Gestaltungsaufgabe
1.    Schule heute:                                            Entwicklungen
      ◦ In anderen Ländern ist die „Elternarbeit“ längst im
        Ausbildungscurriculum und im Rollenverständnis
        angehender Lehrkräfte verankert.

      ◦ Lehrkräfte gerade auch in inklusiven und
        Ganztagsschulen betonen die Bedeutung einer guten
        Eltern-Lehrer-Kooperation.

      ◦ Viele Schulen haben sich auf den Weg gemacht um
        Erziehungs- und Bildungspartnerschaften
        voranzutreiben und werden dabei durch regionale
        Bildungsbüros unterstützt.

Schulische Elternarbeit... | Eröffnungsvortrag von Prof. Dr. E. Wild am 27.8.2014 in Bielefeld
Schulische Elternarbeit als gemeinsame Gestaltungsaufgabe
I. Schule heute:                                                 Hemmnisse
1. Die universitäre Lehrerausbildung bereitet(e) nur begrenzt auf
   Kooperation vor.
2. In der „Institution Schule“ existieren tradierte und gewandelte
   (Rollen-)Verständnisse nebeneinander.
                 Elternbezogene Einstellungen von Lehrkräften (Wild, 2003)                       trifft völlig /
                                                                                                   eher zu
                 •    Man könnte sicher mehr Eltern für eine intensivere                            81%
                      Zusammenarbeit gewinnen, wenn man ihnen das Gefühl gäbe, in
                      der Schule nicht “fehl am Platz” zu sein.
                 •    Wenn sich Eltern regelmäßig mit den Lehrern austauschen                      79 %
                      würden, könnten sie ihren Kindern viel besser zuhause beim
                      Lernen helfen.
                 •    Viele Eltern wären wohl bereit, sich in Absprache mit Lehrern um             56 %
                      die Hausaufgaben zu kümmern, wenn sie dafür eine Begründung
                      und konkrete didaktische Anweisungen erhalten.
                 •    Die wenigsten Eltern sind an Tipps von Lehrern interessiert                  18 %

Schulische Elternarbeit... | Eröffnungsvortrag von Prof. Dr. E. Wild am 27.8.2014 in Bielefeld
Schulische Elternarbeit als gemeinsame Gestaltungsaufgabe
I. Hemmnisse: Vorbehalte auf beiden Seiten…
  Begründung für eine Lehrerfortbildungsanfrage:
  „In der Vergangenheit habe ich vermehrt Klagen besonders…stehen             oftmals über
                                                               von Grundschullehrerinnen
  schwere Konflikte mit Eltern vernommen. Der Umgang mit Elterneiner    vertrauens-
                                                                     sorgt bei vielen, gerade
  jüngeren Lehrkräften zu Belastungen, weil sie ungenügend vollen         Erziehungs-
                                                               bzw. gar nicht                 und
                                                                               darauf vorbereitet
  sind. Einerseits haben Eltern hohe Erwartungen, wollen ihr Bildungspartnerschaft
                                                               Kind bestmöglich gefördert
                                                               entgegen.
  wissen, andererseits gibt es viele Eltern, die unsere Lehrkräfte gar nicht erreichen. Es ist der
  Spagat zwischen Elite-Anspruch und Sozialarbeit.“

     Vorbehalte der Lehrer: Eltern sind egozentrisch oder
     schwer erreichbar
     Vorbehalte der Eltern: Lehrer erwarten elterliche
     „Zuarbeit“, beraten aber nicht in Erziehungs- und
     Lernfragen und lassen Kritik an Schülern aus

Schulische Elternarbeit... | Eröffnungsvortrag von Prof. Dr. E. Wild am 27.8.2014 in Bielefeld
Schulische Elternarbeit als gemeinsame Gestaltungsaufgabe
I. Hemmnisse: Vorbehalte auf beiden Seiten…

         … führen dazu, dass die gegenwärtige Praxis

              ◦ punktuell statt kontinuierlich,
              ◦ problemzentriert statt ressourcenorientiert,
              ◦ auf Delegation statt auf geteilte
                 Verantwortung gerichtet,
              ◦ primär auf Leistung statt auf
                 Persönlichkeitsentwicklung fokussiert ist

Schulische Elternarbeit... | Eröffnungsvortrag von Prof. Dr. E. Wild am 27.8.2014 in Bielefeld
Schulische Elternarbeit als gemeinsame Gestaltungsaufgabe
II. Warum Partnerschaft lohnt
     Vorteile für Lehrkräfte: Je besser der Austausch,
     desto
      ◦ weniger elterliche Vorbehalte gegenüber Lehrkräften
        und desto positiver deren eigenes Elternbild
      ◦ mehr Unterstützung, daher Netto-Entlastung und
        steigende Unterrichtsqualität

Schulische Elternarbeit... | Eröffnungsvortrag von Prof. Dr. E. Wild am 27.8.2014 in Bielefeld
II. Warum Partnerschaft lohnt
    Vorteile für die Lerner:
        Je höher die Qualität des häuslichen Lernens und
        der Eltern-Lehrer-Kooperation desto höher ist:
            die durchschnittliche Lernmotivation
            das Selbstkonzept der SuS
            die Fähigkeit zum selbständigen Lernen
            das Zugehörigkeitsgefühl zur Schule
            das Leistungsniveau

Schulische Elternarbeit... | Eröffnungsvortrag von Prof. Dr. E. Wild am 27.8.2014 in Bielefeld
II. Warum Partnerschaft lohnt
     ◦ Eine regelmäßige und positive Kommunikation
       versetzt Eltern, Lehrer und Schüler in die
       Lage,
            ein gemeinsames Verständnis von Bildungszielen zu
            entwickeln,
            von den individuellen Stärken und Schwächen der
            Lerner
            und von effektiven Strategien der Lernförderung im
            Elternhaus (nach Hover-Dempsey & Walker, 2002).

Schulische Elternarbeit... | Eröffnungsvortrag von Prof. Dr. E. Wild am 27.8.2014 in Bielefeld
II. Warum Partnerschaft auch noch lohnt…
      Die Mehrzahl der Eltern hat wenig Vertrauen
      in das öffentliche Bildungssystem (…).
      Die Reaktion der Eltern der Bürgerlichen Mitte bis
      in gehobene Schichten hinein besteht darin,
      die Bildung ihrer Kinder zu einem möglichst frühen
      Zeitpunkt selbst in die Hand zu nehmen.
      Der Druck, nur keine Chance auszulassen, da sie [als Eltern]
      sonst ihrer heutigen Elternpflicht, das Kind optimal zu fördern,
      nicht gerecht werden, scheint allgegenwärtig. (…)

   Fit, fit, fit………… als Baby --- als Vorschüler --- als Grundschüler ---- als (angehende) Gymnasiasten!

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Schule als ergänzungsbedürftiges Bildungsangebot?
      „Eltern unternehmen enorme
      Anstrengungen und investieren viel
      Geld in private Anbieter, damit ihr
      Kind gute Noten erhält.(…)“

                                                   „Dohmen, Erbes, Fuchs & Grünzel (2008, S. 8)
                                                   kommen in ihrer für das BMBF erstellten Expertise
                                                   zu dem Schluss, dass Nachhilfeunterricht
                                                   in Deutschland gegenwärtig stark an Bedeutung
                                                   zunimmt und sich die jährlichen Elternausgaben
                                                   mittlerweile auf rund 1 Mrd. Euro belaufen (...).
                                                   Rückblickend über die gesamt Bildungslaufbahn
                                                   hinweg betrachtet hat jede/r dritte bis vierte Schüler/in
                                                   zu irgendeinem Zeitpunkt Nachhilfe genommen.
                                                   Diese Zahlen dürften sich jedoch in den nächsten
                                                   Jahren nach oben korrigieren, da Nachhilfe
                                                   (…) zunehmend auch der Leistungsverbesserung
                                                   bei „stärkeren“ Schüler/innen dient.“ (Walper & Wild, 2014)

Schulische Elternarbeit... | Eröffnungsvortrag von Prof. Dr. E. Wild am 27.8.2014 in Bielefeld
Schule als (unterausgestattetes) „Konkurrenzangebot“?
  „So beobachten wir in den letzten Jahren ein deutliches Auseinanderdriften der
  Milieus sowohl in räumlicher als auch in kultureller Hinsicht. (…).
  Deutschland scheint auf dem Weg in eine neue Art von Klassengesellschaft zu
  sein (…). Der Zulauf zu privaten Schulen ebenso wie das Umzugsverhalten
  von Eltern der bürgerlichen Mitte geben ein beredtes Zeugnis von dieser
  Entwicklung.“

 „Gelingt es nicht, das Vertrauen der Eltern in ein inklusives Schulsystem zu gewinnen, so
 besteht die Gefahr einer Abwanderung aus den öffentlichen Schulen zumindest seitens
 derjenigen Eltern, die den finanziellen Aufwand einer Privatschule erbringen können.
 Ohnehin ist die Zahl der Privatschüler zwischen 1995 und 2005 im allgemein bildenden
 Bereich um 27,8 % gestiegen.“ (zusf. Walper & Wild, 2014).
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III. Qualitätsmerkmale der Elternarbeit
                                                • Ausgangspunkt: Standards der
                                                 National Parent Teacher Association (PTA)

                                                • Leitidee: Übersetzung, Verschlankung und
                                                 Anpassung der bewährten Prinzipien an
                                                 hiesige Rahmenbedingungen

                                                • Anspruch: „Kompass“ für Schulen mit
                                                  unterschiedlichen Profilen, Anforderungen und
                                                  Zielsetzungen im Rahmen der Schul-
                                                  entwicklung

   http://www.vodafone-stiftung.de/pages/programme/talente_-
   _elternbildung/presse/publikationen/subpages/qualitaetsmerkmale_schulischer_elternarbe
   it/index.html

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3. Qualitätsmerkmale
   der Elternarbeit im Überblick

      Qualitätsmerkmal A: Willkommens- und Begegnungskultur
            „corporate identity“ und „commitment“ schaffen

      Qualitätsmerkmal B: Vielfältige und respektvolle Kommunikation
            Informationsbasis und Handlungsspielräume erweitern

      Qualitätsmerkmal C: Erziehungs- und Bildungskooperation
            Ganzheitliche und abgestimmte Förderung des einzelnen
         Kindes

      Qualitätsmerkmal D: Partizipation der Eltern
            Schaffung gerecht(er)er Bildungschancen für alle

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Leitbild
        Der Kompass

                Teilziele

                                                                                     Strategien

Schulische Elternarbeit... | Eröffnungsvortrag von Prof. Dr. E. Wild am 27.8.2014 in Bielefeld
A: Willkommens- und Begegnungskultur
     Leitbild: Die Gemeinschaft stärken: Alle Eltern fühlen sich als
     Teil der Schulgemeinschaft wohl und wertgeschätzt.

           Wo wollen wir hin ?
            ◦ A1. In der Schule herrscht eine einladende und freundliche Atmosphäre.
            ◦ A2. Die Schulgemeinschaft ist von gegenseitigem Respekt geprägt und
              schließt alle Beteiligten ein.

           Was können wir tun ?
            ◦ Der Empfangsbereich und das Gelände der Schule sind einladend gestaltet,
              (Wegweiser in unterschiedlichen Herkunftssprachen)
            ◦ Es herrscht ein freundlicher Umgangston
            ◦ Es gibt verbindliche Willkommensgespräche und –rituale
            ◦ Eltern werden bei der Gestaltung von Rahmenbedingungen für die
              Elternbeteiligung miteinbezogen

            ◦ usw.

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B: Vielfältige & respektvolle Kommunikation
   Leitbild: Die Eltern und Lehrkräfte informieren einander
   regelmäßig und auch anlassunabhängig über alles,
   was für die Bildung und Erziehung der Kinder
   von Bedeutung ist.
            Wo wollen wir hin ?
             ◦ B1. Die Schule, Eltern und Elternvertreter pflegen einen regelmäßigen und
               anlassunabhängigen Informationsaustausch.
             ◦ B2. Die Schule und die Eltern nutzen vielfältige Kommunikationswege und
               -formen.
             ◦ B3: Bei den Übergängen von der Kita zur Grundschule und von dort zur
               weiterführenden Schule ist ein regelmäßiger Wissenstransfer und Austausch
               zwischen allen Beteiligten gewährleistet.
            Was können wir tun ?
             ◦ Die Schule stellt sicher, dass alle Eltern alle wichtigen Informationen
               regelmäßig und aktualisiert erreichen, etwa über Newsletter oder die
               Homepage.
             ◦ Es werden unterschiedliche (formelle und informelle), zu Anlass und
               Elternschaft passende Kommunikationswege unter Berücksichtiung der
               zeitlichen Verfügbarkeiten und Arbeitszeiten der Eltern genutzt.
             ◦ usw.

Schulische Elternarbeit... | Eröffnungsvortrag von Prof. Dr. E. Wild am 27.8.2014 in Bielefeld
C: Erziehungs- und Bildungskooperation
   Leitbild: Die Eltern, Lehrkräfte und Schüler arbeiten
   gemeinsam am Erziehungs- und Bildungserfolg und
   stimmen sich über Lernziele und -inhalte ab. Die individuelle
   Mitbestimmung von Eltern und Schülern ist gewährleistet.

            Wo wollen wir hin ?
            ◦ C1. Die Eltern können sich auf vielfältige Art und Weise am
              Schulleben und Unterrichtsgeschehen beteiligen.
            ◦ C2. Die Eltern begleiten ihre Kinder beim Lernen und vermitteln
              ihr Interesse an den schulischen Erfahrungen des Kindes.
            ◦ C3: Die Eltern und die Schule kennen Angebote externer Akteure
              und binden diese in den Schulalltag ein.
            ◦ C4. Die Interessen der Schüler werden durch ihre Eltern und
              durch sie selbst vertreten. Die Eltern verstehen sich als
              Fürsprecher für jedes Kind.

Schulische Elternarbeit... | Eröffnungsvortrag von Prof. Dr. E. Wild am 27.8.2014 in Bielefeld
C: Erziehungs- und Bildungskooperation
   Leitbild: Die Eltern, Lehrkräfte und Schüler arbeiten
   gemeinsam am Erziehungs- und Bildungserfolg und
   stimmen sich über Lernziele und -inhalte ab. Die individuelle
   Mitbestimmung von Eltern und Schülern ist gewährleistet.

            Was können wir tun?
            Gemeinsam wird ausgelotet, wie und in welchem Umfang die Eltern in der
            Schule ihr Engagement einbringen können und sollen – auch in größerer Nähe
            zur Kernaufgabe des Unterrichts.
            Im Gespräch zwischen Eltern und Schule wird geklärt, welche Ressourcen und
            Kompetenzen in der jeweiligen Familie verfügbar sind und aktiviert werden
            können, um diese zum bestmöglichen Bildungserfolg der Kinder zu nutzen.
            Eltern und Lehrer verständigen sich über die folgenden Leitfragen: Welche
            Bildungsziele werden verfolgt? Wie sehen sinnvolle Lern- und
            Erziehungsmethoden aus? Wie kann man die Lernmotivation von Kindern
            fördern? Wie können Eltern die Lehrer ihrer Kinder unterstützen und
            umgekehrt?
            Die Schule und Netzwerkpartner informieren über Angebote von kulturellen
            Einrichtungen und außerschulischen Bildungseinrichtungen.
            usw.

Schulische Elternarbeit... | Eröffnungsvortrag von Prof. Dr. E. Wild am 27.8.2014 in Bielefeld
D: Partizipation der Eltern
  Leitbild: Die kollektive Mitbestimmung und Mitwirkung der Elternschaft ist
  gewährleistet. Sie werden, sofern erwünscht und praktikabel,
  in Entscheidungen über das Schulleben und Unterrichtsgeschehen eingebunden.
  Die Schüler werden angemessen beteiligt.

            Wo wollen wir hin ?
             ◦ D1. Die Eltern sind ausreichend über Mitwirkungsrechte und -möglichkeiten
               in der Schule aufgeklärt.
             ◦ D2. Die Eltern aus allen Schichten und Gruppen beteiligen sich angemessen
               an schulischen Entscheidungen sowie Schulentwicklungsprozessen und sind
               in den Elterngremien repräsentativ vertreten.
             ◦ D3. Die Elternvertreter sind in soziale, politische und externe Netzwerke der
               Schule eingebunden.

            Was können wir tun ?
             ◦ Die Schule stärkt und ermutigt die Elternschaft darin, ihre
               Beteiligungsmöglichkeiten auszuschöpfen.
             ◦ usw.

Schulische Elternarbeit... | Eröffnungsvortrag von Prof. Dr. E. Wild am 27.8.2014 in Bielefeld
3. Weiterentwicklung der Qualitätsmerkmale
im Rahmen der Schulentwicklung

     Verständigung über Ist und Soll unter Beteiligung aller Parteien: welche
     Ausprägung ist jeweils erreicht und wird (ideal / real) angestrebt bzw.
     als mindestens wünschbar erachtet?                                    SMART:
                                                                          Spezifisch

     Priorisierung von übergeordneten Zielvorhaben (Zentralität,           Messbar
                                                                           Attraktiv
                                                                          Realistisch
     Zeitperspektive, Machbarkeit)                                       Terminierbar

     Definition der (Teil-)Ziele so sparsam wie möglich aber so differenziert
     wie nötig (SMART-Prinzip)
     (Anreicherung der) Sammlung von „good pratice“ Strategien zur
     Zielerreichung
     Identifizierung von Voraussetzungen (unter der Bedingung dass….,
     scheint XY zielführend)
     Projektplan mit Milestones (Planung, Vorarbeiten, Implementation,
     Zwischenevaluation, ggfs. Modifikation, Finalisierung, Perspektive) und
     Zuständigkeiten (Leitung, Moderatoren, Externe…)

Schulische Elternarbeit... | Eröffnungsvortrag von Prof. Dr. E. Wild am 27.8.2014 in Bielefeld
Welche
                                                                        Hürden gilt es
                                                       Welche
                                                       (zusätzlichen)   zu über-
                                                       Maßnahmen        winden?
                                         Welche        könnten hierzu
                                         Ausprägung    beitragen?
                                         erscheint
                                         erstrebens-
                           Welche        wert?
                           vorhandenen
                           Maßnahmen
                           haben sich
                           bewährt?
             Wie ist die
             Ist-Lage
             zu
             bewerten?

Ihre Expertise ist gefragt!
Leitfragen für die Schulentwicklung
Von Ihrer Expertise
                       profitieren alle!

1.   Tauschen Sie sich mit Fachkräften von anderen Schulen
     über bewährte Strategien aus!
2.   Nutzen Sie die Vorteile multiprofessioneller Arbeit indem
     Sie die Sichtweisen aller vergleichen und spezifische
     Potentiale ausloten!
3.   Vernetzen Sie sich um dem Bedarf an überinstitutionellen
     Lösungen Nachhaltigkeit zu verleihen
Resümée
     Bildungs- und Erziehungsprozesse sind so komplex geworden,
     dass es einer Bündelung aller Kräfte zum Wohle des Kindes
     bedarf. Daher ist auch die traditional arbeitsteilige Konzeption der
     Zuständigkeiten von Schule und Elternhaus überholt und nicht
     länger zweckdienlich (z.B. Nationaler Bildungsbericht, 2008).
     Die Neubestimmung der Zuständigkeiten und der gewünschten
     Qualität schulischer Elternarbeit ist eine im fortlaufenden Dialog
     vor Ort zu leistende Aufgabe.
     Sie braucht einen „langen Atem“ und ist kein Unterfangen
     einzelner Lehrkräfte sondern ein im Schulentwicklungsplan
     fixiertes Unternehmen.
     Die Bedarfe von und verfügbaren Ressourcen an Schulen
     variieren erheblich - die vorgelegten Qualitätsmerkmale können
     und sollen daher keine „aufoktroyierten Standards“ sein sondern
     als Kompass dienen.

Schulische Elternarbeit... | Eröffnungsvortrag von Prof. Dr. E. Wild am 27.8.2014 in Bielefeld
Resümée
•   Die Eltern-Lehrer-Kooperation ist Teil
    eines Ganzen. Sie profitiert von einer gut
    funktionierenden Arbeit in multidiszipliniären
    Teams und trägt umgekehrt zum Befinden und Erfolg aller,
    auch der Lehrkräfte bei.
•   Erziehungs- und Bildungspartnerschaften beschränken sich
    nicht auf den Austausch zwischen Eltern und Lehrkräften
    sondern schließen pädagogische Fachkräfte (OGS),
    Sonderpädagogen, Schulsozialarbeiter, Schulpsychologen
    etc. ein.
•   Kooperation benötigt Zeit und Kraft. Doch überall dort, wo
    eine maßgeschneiderte und langfristige individuelle
    Unterstützung von Heranwachsenden nötig ist, ist der
    Schulterschluss alternativlos.

Schulische Elternarbeit... | Eröffnungsvortrag von Prof. Dr. E. Wild am 27.8.2014 in Bielefeld
Weiterführende Literatur
     Wild, E. & Lorenz, F. (2010). Elternhaus und Schule. UTB /
     Schöningh.
     Sacher, W. (2008). Elternarbeit. Klinkhardt.
     Borchardt et al. (2012). Eltern-Lehrer-Schulerfolg. Lucius.
     Henry-Hutmacher et al.(2008). Eltern unter Druck. Lucius
     Tschöpe-Scheffler, S. (2003): Elternkurse auf dem Prüfstand.
     Opladen.

     National network of partnership schools
     http://www.csos.jhu.edu/p2000/program.htm

                                          http://www.uni-bielefeld.de/psychologie/personen/ae09

Schulische Elternarbeit... | Eröffnungsvortrag von Prof. Dr. E. Wild am 27.8.2014 in Bielefeld
Ich wünsche Ihnen
   weiterhin viel Erfolg!

und bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit!
                                   Elke Wild
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