Schweizer Energiepolitik zwischen Bund, Kantonen und Gemeinden: Zentralisieren, dezentralisieren oder koordinieren? - Alexandria (UniSG)

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Schweizer Energiepolitik zwischen Bund, Kantonen und Gemeinden: Zentralisieren, dezentralisieren oder koordinieren? - Alexandria (UniSG)
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White Paper 7 - Februar/2019

                               Schweizer Energiepolitik zwischen
                               Bund, Kantonen und Gemeinden:
                               Zentralisieren, dezentralisieren
                               oder koordinieren?
SCCER CREST                                                                      White Paper 7 - Februar/2019

Schweizer Energiepolitik zwischen Bund, Kantonen und Gemeinden:
Zentralisieren, dezentralisieren oder koordinieren?
Energiepolitische Regelungskompetenzen sind in der Schweiz auf den Bund, die Kantone und die Gemeinden ver-
teilt. Eine angemessene Aufgabenteilung zwischen diesen Staatsebenen kann den Übergang zu einem nachhaltige-
ren Energiesystem unterstützen. Wir untersuchen, inwiefern die gegenwärtige Mehrebenenpolitik diese Vorausset-
zung für zentrale Themen der Strom-, Mobilitäts- und Wärmepolitik bereits erfüllt und wo Verbesserungspotenzial
besteht.

Unsere Forschung legt nahe, dass zahlreiche energiepolitische Fragen einer verstärkten Koordination zwischen
Bund, Kantonen und Gemeinden bedürfen. Koordinationsforen können helfen, systematischere Unterstützungs-
strategien zu entwickeln sowie Zielkonflikte zwischen und innerhalb von Ebenen zu bearbeiten.

Zudem sollte der Bund seine Funktion als Wegweiser bei energie- und klimapolitischen Zielsetzungen weiter aus-
bauen. Die Kantone sollten ihre Rechtsrahmen künftig noch konsequenter harmonisieren. Und die Gemeinden
sollten systematisch bei Massnahmen eingebunden werden, wo sie umsetzend tätig werden oder wo lokale Vorbe-
halte bestehen.

Ausgangslage                           Mehrebenenpolitik (engl. Multi-Le-    jedoch auch eine gewisse Flexibilität
Die Schweiz hat mit der Energie-       vel Governance). Die Kompeten-        gewährleistet sein, um beispielswei-
strategie 2050 eine ambitionierte      zen der drei föderalen Ebenen sind    se Politikexperimente zu ermögli-
Energie- und Klimapolitik auf den      verfassungsrechtlich geregelt und     chen oder verschiedene Präferenzen
Weg gebracht. Diese zielt auf eine     durch Gesetze im Detail definiert.    zu berücksichtigen. Effektive Ener-
Senkung der Pro-Kopf-Emissionen        Darüber hinaus wirken auf jeder       giepolitik im Mehrebenensystem ist
auf 1-1,5 Tonnen CO2 und eine Redu-    Ebene nichtstaatliche Akteure wie     somit eine Frage der Balance (Hoo-
zierung des Endenergieverbrauchs       Verbände und Privatwirtschaft bei     ghe und Marks 2003).
pro Kopf um 43 % bis zum Jahr 2035     der energiepolitischen Ausgestal-     Wir untersuchen anhand der Berei-
(Art. 3 Abs. 1 EnG). Hierzu verab-     tung mit. Nicht zuletzt hängen die    che Strom, Mobilität und Wärme, wie
schiedete das Parlament im Rahmen      Ergebnisse der energiepolitischen     es um diese Balance in der Schwei-
des ersten Massnahmenpaketes ein       Steuerung aber auch von einer Rei-    zer Energiepolitik bestellt ist. Wir
neues Energiegesetz mit Zwischen-      he weiterer Herausforderungen ab.     zeigen auf, wo die drei Staatsebe-
zielen für 2020 und 2035, das im                                             nen an einem Strang ziehen und zu-
                                       Eine Energiepolitik auf mehreren
Mai 2017 vom Stimmvolk deutlich                                              gleich Innovation und Politikexperi-
                                       Ebenen kann den Übergang zu ei-
angenommen wurde. International                                              mente ermöglichen und wo nicht.
                                       nem nachhaltigeren Energiesystem
unterstützt die Schweiz das Pariser                                          Auf dieser Grundlage formulieren
                                       beschleunigen (Jänicke und Quit-
Klimaabkommen und hat angekün-                                               wir Handlungsempfehlungen, mit
                                       zow 2017). Voraussetzung dafür ist,
digt, die inländischen Treibhausgas-                                         denen die Schweizer Mehrebenen-
                                       dass die einzelnen Ebenen die nö-
emissionen um 50 % bis 2030 und                                              politik im Energiebereich wirkungs-
                                       tigen Regelungskompetenzen be-
um 70-85 % bis 2050 gegenüber                                                voller gemacht werden kann. Sollte
                                       sitzen, um den unterschiedlichen
1990 zu reduzieren (Schweizerischer                                          die Energiepolitik stärker beim Bund
                                       Herausforderungen wirksam zu
Bundesrat 2017, 248f., 272).                                                 konzentriert (Zentralisieren), ver-
                                       begegnen. Die energiepolitischen
                                                                             mehrt durch Kantone und Städte/
Die Schweizer Energiepolitik wird      Strategien der drei Staatsebenen
                                                                             Gemeinden gestaltet (Dezentralisie-
gemeinsam von Bund, Kantonen           sollten grundsätzlich in dieselbe
                                                                             ren), oder besser zwischen den drei
und Gemeinden gestaltet (Sager         Richtung zielen und ihre Massnah-
                                                                             Staatsebenen abgestimmt werden
2014). Diese Interaktion der drei      men sollten sich möglichst wir-
                                                                             (Koordinieren)? Und welche Über-
Staatsebenen ist ein Beispiel für      kungsvoll ergänzen. Zugleich sollte
                                                                             legungen sind darüber hinaus rele-

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SCCER CREST                                                                          White Paper 7 - Februar/2019

vant, um die Schweizer Energiepoli-       zeugung und -effizienz im Gebäu-       den haben Förderinstrumente für
tik effektiver zu gestalten?              depark beeinflussen, indem sie den     Photovoltaikanlagen. Darüber hi-
                                          Anteil der Eigenstromerzeugung         naus sind die Investitionskosten in
Strom                                     bei Neubauten regeln, Grenzwer-        fast allen Kantonen steuerlich ab-
Rund ein Viertel des Schweizer End-       te für den Elektrizitätsbedarf defi-   zugsfähig.
energieverbrauchs entfällt auf den        nieren, Sanierungen vorschreiben,
                                                                                 Obwohl die Energiestrategien von
Energieträger Elektrizität (Prognos       Grossverbraucher zu Effizienzver-
                                                                                 Bund, Kantonen und Gemeinden
AG, Infras AG und TEP Energy GmbH         besserungen verpflichten und ei-
                                                                                 generell auf einen Zubau von Pho-
2017, 15). Da der Schweizer Produk-       gene Förderprogramme auflegen.
                                                                                 tovoltaik abzielen, bestehen be-
tionsstrommix hauptsächlich aus           Den Ausbau erneuerbarer Ener-
                                                                                 züglich der Zuständigkeiten offene
Wasserkraft (60 %) und Kernkraft          gien gestalten die Kantone über
                                                                                 Fragen. So befreit beispielsweise
(32 %) besteht, ist er nur für rund       Gebietsausscheidungen und wei-
                                                                                 der Bundesgesetzgeber im Raum-
7 % der Schweizer Treibhausgas-           tere Rahmenbedingungen (z.B. Ab-
                                                                                 planungsgesetz genügend ange-
emissionen verantwortlich (BAFU           schöpfung des Wasserzinses) mit.
                                                                                 passte Dachanlagen in Bau- und
2018a, 64f.; BFE 2018c, 39). Die          Zudem können öffentlich-kantonale
                                                                                 Landwirtschaftszonen von der Bau-
Schweizer Strompolitik zielt je-          Stromversorger Massnahmen in der
                                                                                 bewilligungspflicht und unterstellt
doch darauf ab, langfristig aus der       Stromproduktion umsetzen.
                                                                                 sie stattdessen einer Meldepflicht.
Kernenergie auszusteigen. Um die
                                          Gemeinden sind in der Strompolitik     Zudem erlaubt er Kantonen, einer-
Treibhausgasemissionen dennoch
                                          besonders bei der Umsetzung wich-      seits die Meldepflicht auf Photo-
niedrig zu halten, soll der Anteil er-
                                          tig. Über die weitestgehend sich       voltaikanlagen in ästhetisch wenig
neuerbarer Energien an der Strom-
                                          in öffentlicher Hand befindenden       empfindlichen Bauzonen auszuwei-
gewinnung ausgebaut und der
                                          Stadt- und Gemeindewerke imple-        ten und andererseits die Baubewilli-
Stromverbrauch durch Effizienz-
                                          mentieren sie Massnahmen in der        gungspflicht in Schutzzonen vorzu-
massnahmen gesenkt werden (Art.
                                          Stromversorgung. Wie die Kantone       schreiben. Allerdings ist zweifelhaft,
2-3 EnG).
                                          sind sie dabei von strompolitischen    ob der Eingriff in die kantonale
Überblick: Rollenverteilung in der        Rahmenbedingungen des Bundes           Regelungskompetenz zum Baupo-
Strompolitik                              abhängig. Gemeinden setzen zu-         lizeirecht verfassungskonform ist
Der Bund verfügt in der Strompolitik      dem kantonale Energievorschriften      (Müller und Vogel 2012; ARE 2013;
über weitreichende Rahmenkompe-           um und können eigene Förderpro-        Hettich und Peng 2015). Dieser Um-
tenzen. Er setzt Ziele für den Ausbau     gramme unterhalten.                    stand hat bei der Bewilligung neuer
erneuerbarer Energien, schafft die                                               Photovoltaikanlagen zu Rechtsunsi-
                                          Photovoltaik: Rechtsunsicherhei-       cherheit geführt (Abegg und Dörig
notwendigen Planungsgrundlagen
                                          ten im Verfahren                       2017).
und gestaltet die finanziellen Rah-
                                          Die Photovoltaik (PV) hat in der
menbedingungen (z.B. kostenorien-                                                Nach wie vor stossen Photovoltaik-
                                          Schweiz grosses Potenzial und ist
tiertes Einspeisevergütungssystem,                                               anlagen teilweise auf ästhetische
                                          daher ein wichtiger Baustein der
Wasserzins) (Hofmann und Richert                                                 Vorbehalte oder werden als Eingriff
                                          Energiestrategie 2050. Der Bund för-
2017, 7–9). Zudem erlässt er Vor-                                                in das Ortsbild wahrgenommen.
                                          derte ihren Ausbau zunächst über
schriften zum Stromverbrauch elek-                                               Um Konflikte dieser Art aufzulösen,
                                          die kostendeckende Einspeisever-
trischer Anlagen und Geräte, fördert                                             könnten unterschiedliche lokale In-
                                          gütung (KEV), nunmehr aber über
die Stromeffizienz finanziell, legt die                                          teressen im Rahmen partizipativer
                                          die Einmalvergütungen für kleine
Strommarktordnung fest und macht                                                 Verfahren noch besser eingebunden
                                          Anlagen und das kostenorientier-
Vorgaben zum Um- und Ausbau der                                                  werden. Dabei könnten Lösungsan-
                                          te Einspeisevergütungssystem für
Stromnetze (Art. 89 und 91 BV).                                                  sätze erarbeitet werden, die sowohl
                                          grössere Anlagen (ab 100 Kilowatt).
Die Kantone können die Stromer-                                                  technische Neuerungen berücksich-
                                          Auch einige Kantone und Gemein-

                                                                                                                     3
SCCER CREST                                                                            White Paper 7 - Februar/2019

tigen (beispielsweise Solarzellen,        Akzeptanz von Windenergie:               würde die Beschränkung des Pla-
die sich unauffällig in Dächer und        Lerneffekte                              nungs- und Bewilligungsverfahrens
Fassaden eingliedern (Hille, Curtius      Aktuelle Umfrageergebnisse zei-          auf die Gemeindeebene die über-
und Wüstenhagen 2018)) als auch           gen, dass 65 % der Schweizer             regionale Koordination erschweren.
eine wirtschaftliche Teilhabe ermög-      Bevölkerung, die noch nie in der         Gegenwärtig findet Koordination
lichen (beispielsweise durch So-          Nähe eines Windparks waren,              zwischen den Staatsebenen inso-
largenossenschaften oder bürger-          dem Bau von Windkraftanlagen             fern statt, als dass Bund, Kantone
finanzierte Photovoltaikanlagen).         nahe ihrer Gemeinde (eher) zu-           und Gemeinden verpflichtet sind,
                                          stimmen würden. Bei denjenigen,          bei der Raumplanung aufeinander
Wind: Lokale Verankerung und                                                       Rücksicht zu nehmen und ihre Ener-
                                          die sich bereits in der Nähe eines
komplexe Bewilligungsverfahren                                                     giepolitik und Raumpläne aufein-
                                          Windparks befanden, steigt die-
Die Energiestrategie 2050 sieht           ser Anteil auf 78 % (Cousse und          ander abzustimmen. Das Konzept
auch den Ausbau der Windkraft vor         Wüstenhagen 2018). Partizipative         Windenergie des Bundes liefert Kan-
(BFE 2018b, 4). Der Bund hat ein          Modelle bei Investitionen in Wind-       tonen und Gemeinden eine unver-
Konzept Windenergie erlassen, das         parks können zudem für eine noch         bindliche, sachliche Grundlage zur
Bundesinteressen bei Standortent-         breitere Unterstützung in der Be-        Koordination.
scheidungen aufzeigt (ARE 2017).          völkerung sorgen (Wüstenhagen,
Er verfügt jedoch über keine verfas-                                               Wasserkraft: Neue Herausforderun-
                                          Wolsink, und Bürer 2007).
sungsrechtlichen Kompetenzen zur                                                   gen für eine bewährte Technologie
Durchsetzung seiner Ausbauziele           investoren abschrecken (Lüthi und        Die Energiestrategie 2050 baut wei-
(Art. 75 Abs. 1 und Art. 89 Abs. 2 BV).   Wüstenhagen 2012).                       terhin auf Wasserkraft als Rückgrat
Die Kantone legen in ihren Richt-                                                  der Schweizer Stromversorgung.
plänen die Standorte für Windparks        Windenergieprojekte würden daher         Ihre Kapazität soll bis 2050 gegen-
und grosse Windenergieanlagen fest.       von vereinfachten Bewilligungsver-       über 2011 um fast 10 % erhöht
Für deren Umsetzung in der Nut-           fahren, einer klareren Rechtsetzung      und ihre Flexibilität zur Spitzenlast-
zungsplanung sind zumeist die Ge-         und beschleunigten Gerichtsverfah-       deckung und saisonalen Energie-
meinden verantwortlich. Überdies          ren profitieren. Zudem kann eine         speicherung genutzt werden (BFE
muss der betroffene Grundeigentü-         bessere Einbindung der lokalen Be-       2012a, 2012b).
mer regelmässig die nötigen Nut-          völkerung helfen, Vorbehalte auszu-
                                          räumen. So führen beispielsweise         Gegenwärtig sind alle drei Staats-
zungsrechte erteilen.
                                          lokale Projektausrichtungen, Part-       ebenen an der Steuerung der Was-
Eine grosse Hürde für Windenergie-        nerschaften mit Gemeinden, Bür-          serkraft beteiligt. Der Bund bestimmt
projekte in der Schweiz sind lange        gerkonsultationen und – analog zur       die Maximalsätze des Wasserzinses,
und komplexe Planungsverfah-              Photovoltaik – die Möglichkeit wirt-     den Kraftwerksbetreiber für die
ren. Beispielsweise werden diese          schaftlicher Teilhabe zu einer breite-   Nutzung der Wasserressourcen an
oft durch Gerichtsverfahren sowie         ren Unterstützung vor Ort (Tabi und      Kantone oder Gemeinden zahlen
durch mangelnde Fristen für die be-       Wüstenhagen 2015; Wüstenhagen            müssen. Zugleich fördert der Bund
hördliche Antragsbearbeitung hin-         u. a. 2017).                             die Wasserkraft mit der Einspeise-
ausgezögert. Die Vorbauphase eines                                                 vergütung und einer Marktprämie
Windenergieprojekts dauert damit          Wenig zielführend erscheint hinge-       für die Grosswasserkraft. Zudem ist
rund ein Jahrzehnt – mehr als dop-        gen eine Umverteilung föderaler          er für Wasserkraftprojekte in Grenz-
pelt so lange wie im europäischen         Kompetenzen. Während eine Zen-           gebieten verantwortlich. Kantone
Durchschnitt (Wüstenhagen u. a.           tralisierung von Ausbauzielen und        oder Gemeinden stellen Konzessio-
2017). Dies kann die Finanzierungs-       Standortentscheidungen beim Bund         nen für die Wassernutzung aus und
kosten regenerativer Großprojekte         wohl auf Widerstand in den Kanto-        erheben den Wasserzins, wobei sie,
erhöhen und professionelle Energie-       nen und der Bevölkerung stiesse,         wie beispielsweise der Kanton Bern,

4
SCCER CREST                                                                        White Paper 7 - Februar/2019

unter den Maximalsätzen des Bun-       sen Zielkonflikt nicht zufriedenstel-   Der Bund verfügt für die Tiefengeo-
des bleiben können.                    lend bearbeiten, was Rechtsunsi-        thermie lediglich über die Grund-
                                       cherheiten für Betreiber birgt. Eine    satzgesetzgebungskompetenz. Er
Die schwierige wirtschaftliche Lage
                                       bessere horizontale Koordination        fördert die Entwicklung der Tiefen-
der Wasserkraft stellt die Ausbau-
                                       zwischen den zwei zuständigen           geothermie aber durch staatliche
ziele der Energiestrategie 2050
                                       Bundesämtern, z.B. auf der Basis ei-    Risikogarantien und Subventionen
infrage (Betz u. a. 2016). Dazu kom-
                                       nes gemeinsamen «Konzepts Was-          für Pilotprojekte. Zudem erhöht die
men Spannungen zwischen und
                                       serkraft», könnte dem zumindest         Einspeisevergütung für Strom aus
innerhalb der Staatsebenen. Bei-
                                       teilweise entgegenwirken.               Geothermie die Investitionssicher-
spielsweise könnte der Bund den
                                                                               heit für Betreiber. Die Kompetenz
Wasserzins senken, um Wasser-          Tiefengeothermie: Technische Pro-       zur Planung und Bewilligung von
kraftbetreiber finanziell zu entlas-   bleme und kantonale Zersplitte-         Tiefengeothermieanlagen liegt bei
ten. Dagegen wehren sich bislang       rung                                    den Kantonen und Gemeinden. Für
erfolgreich die Gebirgskantone und
                                       Erdwärme kann bei ausreichenden         deren Betrieb können die Kantone
-gemeinden, deren Einnahmen re-
                                       Tiefen zur Stromgewinnung genutzt       eine Konzession verlangen, da sie
duziert würden (RKGB 2018). Zu-
                                       werden. Verglichen mit anderen          über den öffentlichen Untergrund
gleich sind zahlreiche Kantone fi-
                                       erneuerbaren Technologien entwi-        verfügen.
nanziell an Wasserkraftbetreibern
                                       ckelt sich die tiefe und mitteltiefe
beteiligt, was die Interessenlage,                                             Selbst wenn technische Fortschritte
                                       Geothermie in der Schweiz aber
auch bezüglich der Verteilung von                                              die Sicherheit der Tiefengeothermie
                                       nur langsam (Stand April 2018: 12
Einnahmen aus Wasserkraft, noch                                                gewährleisteten und ausreichende
                                       Projekte in Betrieb und 8 in Planung
komplexer macht (Barry u. a. 2017).                                            Unterstützung garantierten, wäre
                                       oder Bau) (Ejderyan, Ruef und Stauf-
                                                                               der flächendeckende Ausbau ak-
Auf Bundesebene besteht zudem          facher 2019). Gründe hierfür sind
                                                                               tuell wohl schwierig. Manche Ex-
ein Zielkonflikt zwischen energiepo-   unter anderem fehlende Kenntnisse
                                                                               perten erachten die von Kanton zu
litischen Erwägungen (Bundesamt        über den Untergrund, hohe Investi-
                                                                               Kanton stark variierende gesetzliche
für Energie) und umweltpolitischen     tionskosten sowie niedrige Strom-
                                                                               Basis und institutionelle Einbettung
Anliegen (Bundesamt für Umwelt).       preise.
                                                                               der Tiefengeothermie als Hindernis
Das neue Energiegesetz kann die-

Wachsendes Misstrauen gegenüber der Tiefengeothermie: Akzeptanz auf der Kippe
Derzeit gibt es in der Schweiz kein einheitliches Bild zur Geothermie. Grundsätzlich stehen Bevölkerung und Um-
weltorganisationen der Geothermie als Alternative zu fossilen Energiequellen und Kernkraftwerken eher positiv
gegenüber (Stadelmann-Steffen und Dermont 2016). Im Gegensatz zur oberflächennahen Geothermie (bis 400m
Tiefe) ist die Erschliessung der Tiefengeothermie jedoch umstritten. Zwar gab es teilweise breite Unterstützung
für Pilotprojekte (z.B. Stadt St.Gallen: 83 % Ja). Allerdings kam es bei Bohrungen wiederholt zu erheblichen tech-
nischen Schwierigkeiten, die in Einzelfällen Erdbeben in urbanen Gebieten auslösten (beispielsweise in Basel und
St.Gallen). Aufgrund der geringen Anzahl von Projekten haben Ereignisse dieser Art – neben lokalen und kontex-
tuellen Bedingungen – starken Einfluss auf die öffentliche Wahrnehmung der Technologie (Ejderyan, Ruef und
Stauffacher 2019). So formierte sich beispielsweise im Kanton Jura anlässlich des Projekts in Haute-Sorne eine Bür-
gerbewegung, welche die Tiefengeothermie im ganzen Kanton verbieten will. Andererseits sind aktuelle Projekte
in Genf oder Lavey-les-Bains weniger umstritten.
Darüber hinaus besteht in der Bevölkerung derzeit kein klares Verständnis über die Technologie (Blumer u. a.
2018). Die generelle Akzeptanz und politische Unterstützung für Tiefengeothermie sind somit stark vom Erfolg
bzw. Misserfolg zukünftiger Projekte abhängig. In Anbetracht dieser Ungewissheit werden die nationalen Ziele für
Tiefengeothermie, insbesondere für die in der Energiestrategie 2050 vorgesehene Stromproduktion, heute noch
nicht erreicht.

                                                                                                                  5
SCCER CREST                                                                         White Paper 7 - Februar/2019

 Zwischenfazit: Ziehen in der Strompolitik alle an einem Strang?
        •   Strategien und Pläne für erneuerbare Stromerzeugung und Stromeffizienz auf allen Ebenen vorhanden
 +      •
        •
            Pläne für erneuerbare Stromerzeugung und Stromeffizienz mit finanziellen Förderungen unterlegt
            Windenergie und Tiefengeothermie: Koordination zwischen Staatsebenen vorhanden
        •   Photovoltaik: Rechtsunsicherheiten; Ausbau und (Iokale) Schutzinteressen bergen Konfliktpotential
        •   Windenergie: Lange und komplexe Bewilligungsverfahren; lokale Verankerung bleibt eine grosse Her-

    -   •
        •
            ausforderung und erfordert partizipative Verfahren
            Wasserkraft: Zielkonflikte zwischen Ebenen und Bundesämtern zeigen Bedürfnis für mehr Koordination
            Tiefengeothermie: Technische Sicherheit und lokale Unterstützung bleiben grosse Herausforderungen;
            kantonal uneinheitliche Bewilligungsverfahren
Tabelle 1: Zwischenfazit Strompolitik
(Hirschberg, Wiemer und Burgherr        umweltfreundlichere Alternativen        des Pendlerabzugs) können sie das
2015). Sie kann Projektentwicklern      ersetzt und das Wachstum des mo-        Mobilitätsverhalten zusätzlich be-
den Rückgriff auf standardisierte       torisierten Individualverkehrs ge-      einflussen.
Prozeduren erschweren und zu Pla-       bremst werden.
                                                                                Gemeinden wirken beim Angebot
nungsunsicherheiten führen. Aus
                                        Überblick: Rollenverteilung in der      des öffentlichen Nahverkehrs, bei
diesem Blickwinkel erscheint eine
                                        Mobilitätspolitik                       der Stadtentwicklung sowie dem
interkantonale Harmonisierung der
                                        Die Steuerungsmöglichkeiten im          Ausbau urbaner Verkehrsinfrastruk-
Regelungen geeignet, um den Auf-
                                        Mobilitätssektor sind gleichmässi-      turen mit. Zudem können sie alter-
wand für Bewilligungsverfahren zu
                                        ger über die drei Staatsebenen ver-     native Kraftfahrzeugantriebe und
verringern. Wie bei der Windenergie
                                        teilt als in der Wärme- und Strom-      den Aufbau entsprechender Lade-
dürften Veränderungen an der Kom-
                                        politik. Der Bund entscheidet über      oder Tankinfrastrukturen fördern.
petenzverteilung zwischen Bund,
Kantonen und Gemeinden weniger          wichtige Rahmenbedingungen – er
                                                                                Elektromobilität: Öffentliche Mass-
zielführend sein. Eine Zentralisie-     regelt die Kraftfahrzeugemissionen,
                                                                                nahmen zu wenig sichtbar
rung könnte die lokale Akzeptanz        schreibt Kompensationspflichten
                                        für Mineralölunternehmen vor, setzt     Alle drei Staatsebenen unterstützen
schwächen, eine Dezentralisierung
                                        preisliche Anreize über die Schwer-     die Elektromobilität, deren Anteil
die überregionale Koordination er-
                                        verkehrsabgabe, Mineralöl- und          an den Neuzulassungen zwar stetig
schweren.
                                        Automobilsteuern (Befreiung von         wächst, aber im absoluten Vergleich
Mobilität                               Elektroautos) und finanziert ener-      mit 1,5 % (2017) immer noch gering
                                        gieverbrauchsrelevante Verkehrsin-      ist (Swiss eMobility 2018). Bis 2022
Der Mobilitätssektor steht für ein
                                        frastrukturen (z.B. im Rahmen der       soll dieser Anteil auf 15 % gestei-
knappes Drittel des schweizerischen
                                        Agglomerationsprogramme).               gert werden (Bundesrat 2018). Der
Endenergieverbrauchs und basiert
                                                                                Bund befreit Elektroautos von der
fast vollständig auf fossilen Ener-
                                        Die Kantone legen unter anderem         Einfuhrsteuer. Die meisten Kantone
gieträgern (Prognos AG, Infras AG
                                        die Motorfahrzeugsteuern fest, mit      erheben niedrigere oder gar keine
und TEP Energy GmbH 2017, 31f.,
                                        denen sie effiziente sowie alternati-   Kraftfahrzeugsteuern auf Elektroau-
79). Er macht knapp ein Drittel der
                                        ve Antriebe bevorzugen können. Sie      tos. Zahlreiche Gemeinden bieten
Schweizer Treibhausgasemissionen
                                        bestellen ausserdem das regionale       zudem finanzielle Anreize für Kauf
aus und verfehlte das Zwischenziel,
                                        Angebot des öffentlichen Verkehrs,      und Leasing von Elektroautos. Die
die Emissionen bis 2015 auf dem
                                        welches sich auf den Modalsplit aus-    Unterstützung der Elektromobilität
Niveau von 1990 zu stabilisieren
                                        wirkt, und sie beeinflussen das Ver-    umfasst eine Vielzahl von Massnah-
(BAFU 2018b, 5, 17). Zur Erreichung
                                        kehrsaufkommen durch die kanto-         men und Akteuren. Bei den durch-
der klimapolitischen Ziele müssen
                                        nale Raumplanung. Mit steuerlichen      geführten Interventionen mangelt
fossile Treibstoffe verstärkt durch
                                        Entscheidungen (z.B. Reduzierung

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SCCER CREST                                                                            White Paper 7 - Februar/2019

es derzeit jedoch noch an einer ge-          leisten. Eine weitere Dezentralisie-   der im Mai 2018 auf Initiative des
meinsamen Vision und an Syste-               rung von Zuständigkeiten erscheint     Bundes mit Vertretern der Kantone
matik. Konkret fehlen einheitliche           kontraproduktiv. Besserung könnte      und Städte sowie der Elektrizitäts-
Unterstützungsstrategien, die eine           hingegen eine institutionalisierte     und Mobilitätsbranche stattfand,
gute Information der Bevölkerung             Koordination von Bund, Kantonen        schlägt diese Richtung ein. Er er-
sowie einen klaren Finanzrahmen              und Gemeinden oder eine stärkere       arbeitete erfolgreich eine gemein-
für potenzielle Vermarkter und Kun-          Führung und Koordination durch         same Roadmap zur Förderung der
den von Elektrofahrzeugen gewähr-            den Bund bringen. Der Runde Tisch,     Elektromobilität (Bundesrat 2018).

Informationsdefizite bei der Elektromobilität
Eine repräsentative Umfrage zeigte, dass bislang nur 11 % der Schweizer Bevölkerung wissen, dass Elektroautos
vom Kanton gefördert werden und sich nur 10 % proaktiv über bestehende Anreize informieren (Cousse und
Wüstenhagen 2018). Wissenslücken bestehen auch bei der Ladeinfrastruktur. Gerade die Kenntnis öffentlicher
Ladestationen ausserhalb des eigenen Wohnkantons ist jedoch wichtig, um die Reichweitenangst zu verringern
(Gamma, Stauch und Wüstenhagen 2017). Dies zeigt, dass Bund, Kantone und Gemeinden ihre Informationsstra-
tegie dringend besser koordinieren sollten.

 Zwischenfazit: Ziehen in der Mobilitätspolitik alle an einem Strang?

  +     •    Bund, Kantone und Gemeinden unterstützen Elektromobilität mit derselben Zielrichtung
        •    Unterstützungsrahmen für Elektromobilität wenig systematisch/übersichtlich
  -     •    Wissenslücken in der Bevölkerung erfordern abgestimmte Informationskampagnen von Bund, Kanto-
             nen und Gemeinden
Tabelle 2: Zwischenfazit Mobilitätspolitik

Wärme                                        brauch deutlich zu reduzieren (Ore-    Anders als in der Strompolitik räumt
Rund die Hälfte des Schweizer En-            hounig 2017, 41).                      die Bundesverfassung dem Bund
denergieverbrauchs wird für die                                                     im Wärmebereich nur geringe Kom-
                                             Überblick: Rollenverteilung in der
Bereitstellung von Wärme, insbe-                                                    petenzen ein. So kommt ihm im
                                             Wärmepolitik
sondere im Gebäudebereich, ver-                                                     Zusammenhang mit dem Energie-
wendet. Die Wärmeversorgung                  Die beiden Stossrichtungen – Dekar-    verbrauch in Gebäuden eine ledig-
basiert dabei mehrheitlich auf den           bonisierung und Effizienzsteigerung    lich subsidiäre Rolle zu, die er vor
fossilen Energieträgern Heizöl und           – werden in nationalen, kantonalen     allem im Rahmen der Gesetzgebung
Erdgas (Prognos AG, Infras AG und            und kommunalen Energiekonzep-          (CO2-Gesetz, Energiegesetz) und der
TEP Energy GmbH 2017, 31f., 84f.).           ten mit oftmals unterschiedlichen      Abgabenordnung wahrnimmt. Um-
Im Gebäudesektor, auf den gut ein            Geschwindigkeiten formuliert. Für      setzend wird er unter anderem in
Viertel der Schweizer Treibhausgas-          Massnahmen rund um den Ener-           der Forschungsförderung sowie bei
emissionen entfällt, wurde das kli-          gieverbrauch in Gebäuden sind laut     der Energieeffizienzinitiative im Ge-
mapolitische Zwischenziel für 2015           Bundesverfassung primär die Kan-       bäudebereich für Organisationen
erreicht (BAFU 2018b, 17). Um auch           tone zuständig (Art. 89 Abs. 4 BV).    und Unternehmen der öffentlichen
die längerfristigen Zielsetzungen zu         Sie verfügen über weitreichende        Hand tätig (BFE 2018a; Hofmann
erfüllen, ist die Wärmeversorgung            Entscheidungskompetenzen, insbe-       und Richert 2016, 8–9).
mittels erneuerbarer Energieträger           sondere in der Förderung von Effi-
                                                                                    Die Gemeinden koordinieren mit-
zu dekarbonisieren und der durch             zienzmassnahmen sowie beim ver-
                                                                                    tels kommunaler Energiepläne die
Wärme verursachte Endenergiever-             pflichtenden Einsatz erneuerbarer
                                                                                    Wärmeversorgung auf lokaler Ebe-
                                             Wärme.

                                                                                                                       7
SCCER CREST                                                                          White Paper 7 - Februar/2019

Privatwirtschaftliche Initiativen: Beispiel Minergie                             Umsetzung der MuKEn: Beispiel
Das Minergie-Label ist eine privatwirtschaftliche Initiative, welche den Effi-   Kanton Schaffhausen
zienzstandard im Gebäudebereich definiert. Das Label hat nicht nur in der        Eine einheitliche Umsetzung der
öffentlichen Energiepolitik Fuss gefasst, inzwischen sind Bund und Kanto-        MuKEn 2014 birgt Herausforde-
ne auch an seiner Implementierung und Weiterentwicklung beteiligt. Der           rungen für die Kantone, wie das
Erfolg des Minergie-Labels zeigt, dass Steuerungsinitiativen auch in privat-     Beispiel Schaffhausen zeigt. Zwar
wirtschaftlichen Nischen und gestützt durch den Staat entstehen können           unterstützt die Schaffhauser Be-
(vgl. Lange 2017). Allerdings dokumentiert das Minergie-Label auch die           völkerung grossmehrheitlich die
Grenzen einer Energiestrategie, die primär auf Effizienz und Technologie         Ziele der Energiestrategie 2050
aufbaut. So werden teilweise nur 50 % des Einsparpotentials von Miner-           und der MuKEn 2014, einzelne
gie-Bauten realisiert, da Alltagsroutinen (z.B. Lüften) den vorwiegend           konkretisierte Massnahmen wer-
technologischen Überlegungen der Architekten und Ingenieure nicht ent-           den jedoch kritisch gesehen (Blu-
sprechen (Reimann u. a. 2016).                                                   mer, Braunreiter und Cometta
                                                                                 2016). Widerstände dieser Art kön-
ne. Da die Verpflichtung von Haus-      Gebäudepark (EnDK 2015, 2). Bei          nen Gesetzespakete in Abstim-
eigentümern für Wärmelösungen           ihrer Entwicklung wurden erstmals        mungen scheitern lassen und an-
problematisch ist, kommen oftmals       auch die Städte mit ihren Umset-         schliessend ganze Politikbereiche
gezielt Fördermassnahmen (z.B.          zungserfahrungen einbezogen. Die         blockieren. Beispielsweise wurde
zum Anschluss an ein Fernwärme-         MuKEn sind Empfehlungen, die in          in Schaffhausen im März 2015 eine
netz) zum Einsatz.                      den Kantonen durch entsprechen-          Baugesetzrevision abgelehnt, die
                                        de Gesetzesänderungen umgesetzt          ein Massnahmenpaket zur Umset-
Die operative Umsetzung von Mass-
                                        werden können.                           zung der kantonalen Energiestra-
nahmen zur Dekarbonisierung und
                                                                                 tegie sowie Massnahmen aus den
Effizienzsteigerung im Wärmebe-         Die Umsetzung der MuKEn 2014
                                                                                 MuKEn 2014 beinhaltete. Der Kan-
reich erfolgt durch eine Vielzahl       hängt von der Mehrheitsfähig-
                                                                                 ton plant nun, die Umsetzung der
unterschiedlicher Akteure. Neben        keit der konkreten Vorschriften ab.
                                                                                 MuKEn 2014 entlang von Modulen
Energieversorgern zählen hierzu         Massnahmen wie die Ersatzpflicht
                                                                                 aufzuteilen. Eine vollständige Um-
insbesondere Architektur- bzw. In-      für Elektroheizungen haben Auswir-
                                                                                 setzung wird dadurch jedoch wei-
genieurbüros sowie Unternehmen          kungen auf Hauseigentümer. Solche
                                                                                 ter verzögert.
aus den Bereichen Gebäudetechnik        Partikularinteressen können erheb-
und -hülle. Diese nichtstaatlichen      lichen Widerstand in kantonalen
                                                                                 Die dezentrale Ausarbeitung und
Akteure können eigene Initiativen       Abstimmungen erzeugen. Bis Juni
                                                                                 Umsetzung der energetischen Bau-
im Energiebereich lancieren.            2018 hatten erst fünf Kantone (Ba-
                                                                                 vorschriften führt zu einem Flicken-
                                        sel-Stadt, Basel-Landschaft, Luzern,
Gebäudevorschriften: Stockende                                                   teppich von unterschiedlich ange-
                                        Obwalden, Waadt) die MuKEn 2014
Umsetzung in den Kantonen                                                        wendeten Versionen der MuKEn 2014
                                        ganz oder zumindest teilweise um-
                                                                                 in den Kantonen. Neue Bundeskom-
Um Ziele und Vorschriften für Ener-     gesetzt (aee suisse 2018). In einigen
                                                                                 petenzen im Gebäudebereich lehn-
gieverbrauch und -gewinnung im          Kantonen wurden die MuKEn be-
                                                                                 ten die Kantonsregierungen in den
Gebäudebereich zu harmonisieren,        reits vom Parlament (Uri) oder vom
                                                                                 Beratungen zur Energiestrategie
entwickelte die Konferenz Kanto-        Volk (Solothurn) abgelehnt. In den
                                                                                 2050 jedoch ab. Eine stärkere Har-
naler Energiedirektoren die «Mus-       meisten Kantonen jedoch sollen die
                                                                                 monisierung der kantonalen Ener-
tervorschriften der Kantone für den     erforderlichen Gesetzesrevisionen
                                                                                 gievorschriften könnte womöglich
Energiebereich» (MuKEn). Ziel der       erst noch in Angriff genommen wer-
                                                                                 durch die Überführung der MuKEn
MuKEn 2014 ist die Transformation       den.
                                                                                 in ein verbindliches Konkordat er-
zu einem annähernd emissionsfreien
                                                                                 reicht werden. Da hierdurch die Ein-

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flussmöglichkeiten der kantonalen       dustriellen und anderen Prozessen    Bundesebene zu beachten (Hesel-
Gesetzgeber zugunsten der Exeku-        nutzt. Interkantonal sehen die Mu-   haus und Schreiber 2016). Ein wei-
tiven geschwächt würden, erschien       KEn 2014 vor, dass Kantone oder      cheres Instrument, das Kantone und
dies bislang aber nicht durchsetzbar    Gemeinden Grundeigentümer zum        Gemeinden nutzen können, ist die
(Hofmann und Richert 2016, 17).         Anschluss an ein Fernwärmenetz       finanzielle Förderung freiwilliger
                                        verpflichten können. Einen solchen   Fernwärmeanschlüsse.        Während
Fernwärme: Kantonale und kom-           Anschlusszwang regeln die Kantone    beim Anschlusszwang noch recht-
munale Massnahmen mit Stolper-          in ihren Energiegesetzen, während    liche Unsicherheiten auszuräumen
steinen                                 die Gemeinden die konkret betrof-    sind, steht bei den Förderinstrumen-
Der Bund fördert im Rahmen der          fenen Grundstücke bestimmen.         ten verschiedener Ebenen die effizi-
Energiestrategie 2050 die Fernwär-      Dabei sind die Vorgaben der Eigen-   ente Ausgestaltung im Vordergrund.
me, sofern diese Abwärme aus in-        tums- und Wirtschaftsfreiheit auf

Instrumente zum Fernwärmeausbau: Beispiele Solothurn und St. Gallen
Die Stadt Solothurn beschloss 2010 einen Anschlusszwang, um den Ausbau der Fernwärme zu forcieren. Dieser
schreibt Grundeigentümern in bestimmten Stadtgebieten bei Neubauten und neuen Heizungen die Nutzung von
Fernwärme vor. Gegen diesen Beschluss wurde Beschwerde eingereicht, welche zunächst von Gemeinde- und Re-
gierungsrat sowie kantonalem Verwaltungsgericht abgelehnt, anschliessend jedoch vom Bundesgericht aus for-
malen Gründen zur Neubewertung zurückverwiesen wurde. Nach wie vor wird zu klären sein, ob vom Anschluss-
zwang Ausnahmen zugelassen werden müssen, etwa wenn statt der Fernwärme erneuerbare Energien genutzt
werden und andernfalls erhebliche Mehrkosten entstünden.

Demgegenüber setzt die Stadt St. Gallen auf Freiwilligkeit und eine finanzielle Unterstützung von Fernwärmean-
schlüssen. Dieser Ansatz wird jedoch teilweise durch den Kanton St. Gallen unterlaufen, der den Ersatz von Elek-
troheizungen und fossilen Heizungen durch Wärmepumpen und Warmwassersolaranlagen auch im bestehenden
und potenziellen Fernwärmegebiet fördert. In der Folge sinkt die wirtschaftliche Rentabilität eines Fernwärmeaus-
baus.

 Zwischenfazit: Ziehen in der Wärmepolitik alle an einem Strang?
      •   Strategie: Staatsebenen verfolgen gleiche Stossrichtungen
      •   Minergie: Zusammenwirken von privaten und öffentlichen Akteuren sorgt für weite Verbreitung des

 +    •
          Baustandards
          Gebäudevorschriften: MuKEn sind ein wichtiger Ansatz für interkantonale Harmonisierung, lassen aber
          auch Raum für Politikexperimente
      •   Fernwärme: Finanzielle und rechtliche Instrumente zum Fernwärmeausbau sind vorhanden
      •   Strategie: Staatsebenen verfolgen Ziele mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten
      •   Minergie: Wirksamkeit wird durch unzureichend berücksichtigte Alltagsroutinen eingeschränkt

 -    •

      •
          Gebäudevorschriften: Unverbindlichkeit der MuKEn und Widerstände gegen einzelne Massnahmen las-
          sen einheitliche Umsetzung in den Kantonen stocken
          Fernwärme: Koordination kantonaler und kommunaler Förderinstrumente nicht immer ausreichend;
          Anschlusszwang birgt rechtliche Stolpersteine, langwierige Verfahren und lokale Widerstände
Tabelle 3: Zwischenfazit Wärmepolitik

                                                                                                                9
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Politische Herausforderun-              gestaltung und Umsetzung einer          Ebenen auf, welche die energiepo-
gen effektiver Governance               umfassenden Energiewendepolitik         litische Ausgestaltung teils erheb-
Bei der Ausgestaltung zielführender     zu berücksichtigen. Dazu sind bei-      lich prägen. So wurden beispiels-
Energiepolitik gibt es im Schweizer     spielsweise Foren und Praktiken der     weise mehrere Vorlagen zu einem
Mehrebenensystem auch kontex-           Abstimmung über Ämter- und De-          Atomausstieg auf Gemeindeebene
tuale Herausforderungen, die nicht      partementsgrenzen hinweg zu stär-       angenommen, aber auf kantonaler
alleine der Hierarchie der Staats-      ken (Bornemann 2014).                   Ebene deutlich verworfen. Diese
ebenen entspringen. Dazu zählen                                                 Spannungen zeigten sich auch auf
                                        Abstimmungsherausforderungen er-
Wechselwirkungen zwischen Ener-                                                 Bundesebene. Die Annahme des
                                        geben sich nicht nur innerhalb des
giepolitik und anderen Politikfel-                                              revidierten Energiegesetzes im Jahr
                                        politischen Systems, sondern auch
dern, der Einbezug von Markt- und                                               2017 hat die neue Energiepolitik
                                        über dessen Grenzen hinaus. Die
Zivilgesellschaftsakteuren sowie die                                            demokratisch legitimiert, ohne da-
                                        Bereitstellung von Energie bzw. von
Überbrückung       gesellschaftlicher                                           mit allerdings die unterschiedlichen
                                        energierelevanten Diensten obliegt
Konfliktlinien.                                                                 Interessenlagen und zugehörigen
                                        zahlreichen Akteuren mit unter-
                                                                                Spannungen vollständig zu über-
Eine zentrale Herausforderung einer     schiedlichen Absichten, Zielen und
                                                                                winden.
umfassend angelegten energiepo-         Maßnahmen (z.B. Geels und John-
litischen Steuerung besteht in der      son 2018). Aktivitäten unterschied-     Die unterschiedlichen Abstim-
Beachtung möglicher Wechselwir-         licher Akteure auf unterschiedlichen    mungsergebnisse       widerspiegeln
kungen zwischen den unterschied-        Ebenen reichen vom individuellen        allgemeine sozioökonomische Kon-
lichen Sektoren des Energiesystems      Verbrauchs- und Investitionsverhal-     fliktlinien (z.B. unterschiedliche
(Elektrizität, Wärme, Mobilität) und    ten (Burger u. a. 2015; Bornemann,      Werte, Einstellungen, Lebensstile)
der auf sie bezogenen politischen       Sohre und Burger 2018) über In-         (Burger u. a. 2018). So lehnen kon-
Regelungsbemühungen           (Sohre    terventionen von Verbänden und          servativ geprägte Kantone und die
2014). So hat etwa die Umstellung       Nichtregierungsorganisationen bis       Deutschschweiz ökologisch moti-
der Elektrizitätsproduktion auf er-     hin zu Investitionen von Unterneh-      vierte Vorlagen häufig ab (Rohm
neuerbare Energien Einfluss auf         men. Eine kohärente Mehrebenen-         und Wurster 2016). Der energiewirt-
die Möglichkeiten und Grenzen           steuerung in der Energiepolitik soll-   schaftliche Strukturwandel erklärt
von Elektromobilität. Zudem kön-        te dementsprechend die diversen         das gegenläufige Abstimmungsver-
nen durch Regelungen in einem           Interessen und Interaktionen von        halten in Standortgemeinden der
Sektor Ausweichbewegungen von           Marktakteuren sowie Akteuren der        Atom- bzw. Windenergie. Zudem
Adressaten in einen anderen Sektor      Zivilgesellschaft auf unterschiedli-    treten Stadt-Land-Unterschiede in
ausgelöst werden und hier zusätz-       chen Ebenen noch stärker als bisher     der geforderten Geschwindigkeit
lichen Regelungsbedarf erzeugen.        antizipieren und einbeziehen (Bor-      der Energiewende zutage. Diese
Abgesehen von Interdependenzen          nemann, Sohre und Burger 2018).         Konfliktlinien werden wohl auch
zwischen unterschiedlichen Ener-                                                künftige energiepolitische Abstim-
                                        Gesellschaftliche Konfliktlinien tre-
gie(politik)sektoren bestehen zahl-                                             mungen prägen (Rinscheid 2018;
                                        ten in der Schweizer Energiepolitik
reiche Wechselwirkungen und Ab-                                                 Rinscheid und Wüstenhagen 2018).
                                        vor allem bei Volksabstimmungen
stimmungserfordernisse auch über        zutage. Diese spielen auf allen drei    Handlungsempfehlungen
die Grenzen der Energiepolitik hin-     Staatsebenen eine zentrale Rolle,
                                                                                Zentralisieren
aus, etwa zwischen der Energiepoli-     um energiepolitische Richtungs-
                                                                                Die Zentralisierung von Kompeten-
tik und der Umwelt-, Klima-, Raum-      entscheide demokratisch zu legi-
                                                                                zen beim Bund erscheint vorwie-
planungs- oder Wirtschaftspolitik.      timieren. Dabei treten jedoch oft
                                                                                gend für die Definition von poli-
Diese Wechselwirkungen zwischen         Spannungsverhältnisse zwischen
                                                                                tischen Zielen sinnvoll. Nationale
Politikfeldern gilt es bei der Aus-     Abstimmungen auf verschiedenen

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Energie- und Klimaziele fungieren          beispielsweise die Planung und                ordneter Ziele untergraben. Wichtig
für zahlreiche Akteure bereits als         Wirtschaftlichkeit des Fernwär-               bei Dezentralisierungsvorhaben ist
wichtige Wegweiser. In den Berei-          meausbaus, die Infrastruktur für              daher ein Mindestmass an Abstim-
chen Wärme und Elektromobilität            Elektromobilität und die Ausge-               mung.
könnte der Bund mit zusätzlichen           staltung von Gebäudevorschriften.
                                                                                         Koordinieren
Zielmarken für mehr Orientierung           Eine systematische Einbindung von
                                                                                         Eine Koordination der Schweizer
sorgen, um einen Flickenteppich an         Gemeinden ist sinnvoll, um lokale
                                                                                         Energiepolitik ist dort sinnvoll, wo
Regelungen zu vermeiden.                   Anliegen zu berücksichtigen, wie
                                                                                         die Entscheidungen verschiedener
                                           es beim Ausbau von Photovoltaik,
Für eine generelle Zentralisierung                                                       Staatsebenen, verschiedener Akteu-
                                           Windenergie und Tiefengeother-
der Schweizer Energiepolitik be-                                                         re auf derselben Ebene oder öffent-
                                           mie angezeigt ist. Darüber hinaus
steht derzeit keine Notwendigkeit.                                                       licher und nichtstaatlicher Akteure
                                           eröffnen lokale Initiativen wichtige
Eine Bündelung der Kompetenzen                                                           miteinander in Wechselwirkung tre-
                                           Innovationsräume. Dies gilt auch für
könnte kontraproduktiv wirken und                                                        ten.
                                           privatwirtschaftliche Initiativen mit
zu politischen Blockaden führen.
                                           staatlicher Förderung (siehe Miner-
                                                                                         Vertikale Koordination zwischen
Dezentralisieren                           gie).
                                                                                         Bund, Kantonen und Gemeinden
Eine Dezentralisierung von Kom-
                                           Geschieht Dezentralisierung aller-            kann hilfreich sein bei der Bearbei-
petenzen unterstützt die effektive
                                           dings unkoordiniert, können Instru-           tung von Zielkonflikten, der kom-
Umsetzung von Massnahmen,
                                           mente und Massnahmen in unter-                plementären Ausrichtung von
die an regionale oder lokale Ge-
                                           schiedliche Stossrichtungen zielen            Regelungen und Förderinstru-
gebenheiten geknüpft sind. Regi-
                                           und dabei das Erreichen überge-               menten (beispielsweise zur Unter-
onale und lokale Faktoren prägen

Übersicht: Drei Vorschläge zur Stärkung von Koordination

      ① Tripartite Koordinations-            ② Horizontale Koordination             ③ Integrative Foren
           gefässe schaffen                      stärken                                   einsetzen

                                              Bund
                                                ②                                                   Interessengruppen

                                         26 Kantone
       ①                                       ②                                                ③             Haushalte

                                   ca. 2200 Gemeinden
                                                                                                       Unternehmen
                                               ②

Übersicht 1: Vorschläge zur Stärkung von Koordination, Grafik erstellt für White Paper

                                                                                                                          11
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stützung des Fernwärmeausbaus),            sche Vorreiter erlauben und fördern.
sowie der Systematisierung von             Eine Möglichkeit wäre, die MuKEn
Informationsbemühungen            der      zukünftig rascher in kleineren, dafür
drei Staatsebenen (unter anderem           aber verbindlicheren Regelpaketen
im Bereich Elektromobilität). Eine         fortzuschreiben.
institutionelle Form, die sich bereits
                                           Um Energiepolitik auch auf den
zu ähnlichen Zwecken in anderen
                                           Ebenen besser abzustimmen, soll-
Politikbereichen bewährt hat, ist die
                                           ten erfolgreiche Koordinationsins-
tripartite Zusammenarbeit aller drei
                                           trumente gestärkt und neue Koor-
Staatsebenen (Tschirren 2016). Die
                                           dinationsformen erprobt werden.
Tripartite Konferenz (TK) zu raum-
relevanten Themen sowie tripartite         Eine Koordination zwischen staatli-
Dialoge in der Kultur- (Nationaler         chen und nichtstaatlichen Akteuren
Kulturdialog) und Wohnungspolitik          ist ebenfalls wichtig für eine effek-
(Wohnungspolitischer Dialog) sind          tive Steuerung des Energiesys-
dafür erfolgreiche Vorbilder.              tems. Das Verhalten nichtstaatli-
                                           cher Akteure – von Unternehmen
Um die energiepolitische Abstim-
                                           über Interessengruppen bis hin zu
mung zwischen Bund, Kantonen
                                           Individuen – bestimmt wesentlich
und Gemeinden zu verbessern,
                                           über den Erfolg energiepolitischer
sollten tripartite Koordinations-
                                           Vorgaben. Dies gilt umso mehr, je
gefässe geschaffen werden.
                                           grösser die Bedeutung der Nach-
Horizontale Koordination auf den           frageseite in der Ausgestaltung des
Ebenen ist wichtig für die Berück-         Energiemarkts wird (vgl. Sohre 2014;
sichtigung von Wechselwirkun-              Kampman, Blommerde und Afman
gen zwischen verschiedenen                 2016). Integrative Formate wie öf-
Politikbereichen (z.B. energiepoli-        fentliche Konsultationen und Runde
tische, umweltpolitische und raum-         Tische ermöglichen die Partizipation
planerische Aspekte der Wasser- und        dieser Akteure.
Windkraft). Erfolgreiche Koordinati-
                                           Um einen breiten Austausch über
onsinstrumente sollten hier identi-
                                           die zukünftige Ausgestaltung der
fiziert und systematisch eingesetzt
                                           Energiepolitik zu ermöglichen,
werden. Eine horizontale Koordi-
                                           sollten verstärkt integrative Foren
nation dient ferner zur Schaffung
                                           eingesetzt werden.
eines übersichtlichen Politikrah-
mens und zur Gewährleistung ei-
nes energiepolitischen Mindest-
fortschritts (z.B. Harmonisierung
des kantonalen Energierechts im
Rahmen der MuKEn). Die Koordina-
tion soll dabei sicherstellen, dass ver-
schiedene Akteure in dieselbe Rich-
tung arbeiten, muss jedoch zugleich
Politikexperimente, Innovationen
und Spielräume für energiepoliti-

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SCCER CREST
Das Competence Center for Research in Energy, Society and Transition (CREST) trägt zur Umsetzung der Energiestra-
tegie 2050 bei, indem es detaillierte, forschungsbasierte Handlungsempfehlungen erarbeitet. Diese Empfehlungen
sollen helfen, die Energienachfrage zu reduzieren, Innovationen zu fördern und den Anteil der regenerativen Ener-
gieerzeugung in einer kosteneffizienten Weise zu erhöhen.

In CREST arbeiten Forschungsgruppen aus neun grossen Schweizer Forschungsinstitutionen zusammen, die ge-
meinsam die Handlungsfelder Wirtschaft, Umwelt, Recht und Verhalten abdecken.

CREST ist eines der acht von Innosuisse geförderten Swiss Competence Centers for Energy Research (SCCER). Weite-
re Informationen zu unseren Forschungs- und Transfer-Aktivitäten finden Sie auf www.sccer-crest.ch.

Kontakt
Philipp Thaler
Institut für Politikwissenschaft (IPW-HSG) und
Center for Energy Innovation, Governance and Investment (EGI-HSG)
Universität St.Gallen
philipp.thaler@unisg.ch

Autoren
Philipp Thaler, Universität St.Gallen (Lead)
Benjamin Hofmann, Universität St.Gallen (Co-Lead)
Andreas Abegg, ZHAW
Basil Bornemann, Universität Basel
Lukas Braunreiter, ZHAW
Paul Burger, Universität Basel
Leonie Dörig, ZHAW
Olivier Ejderyan, ETH Zürich
Sebastian Heselhaus, Universität Luzern
Christian Opitz, Universität St.Gallen
Beatrice Petrovich, Universität St.Gallen
Adrian Rinscheid, Universität St.Gallen
Ivo Schillig, Universität St.Gallen
Markus Schreiber, Universität Luzern
Annika Sohre, Universität Basel

Redaktion
Michael Schär, SCHWINDL SCHÄR GmbH

Layout und Gestaltung
Mareike Gräter und Fiona Vicent, SCCER CREST

                                                                                                              13
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