Energie Spezial 3 | 2018 - Der Industriebau von elobau in Leutkirch sollte als Energiekraftwerk erkennbar sein: HHS Planer + Architekten ...

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Energie Spezial 3 | 2018 - Der Industriebau von elobau in Leutkirch sollte als Energiekraftwerk erkennbar sein: HHS Planer + Architekten ...
Energie Spezial 3 | 2018
Der Industriebau von elobau in Leutkirch sollte als Energiekraftwerk erkennbar sein:
HHS Planer + Architekten visualisierten das Thema mit einem Solargenerator, der alle
Gebäudeteile überspannt.
Energie Spezial 3 | 2018 - Der Industriebau von elobau in Leutkirch sollte als Energiekraftwerk erkennbar sein: HHS Planer + Architekten ...
Energie Spezial | Inhalt                                                                                                                                                                                                                                                                        Aktuell | Energie Spezial
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                                                               In der Kategorie Solare
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Light &
                                                               entwicklung gewann
                                                               das Projekt elobau
                                                               Werk II in Leutkirch im                                                                                          www. passivhaustagung.org                                                                   www.aee-intec.at
                                                               Allgäu den Deutschen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Building
                                                               Solarpreis 2017 (mehr
                                                               Infos zu dem Projekt                                                                                             Unter dem Motto „Passivhaus – das lohnt sich“ fin-                                          Eine multifunktionale Vorhangfassade ermöglicht
                                                               auf Seite 98)                                                                                                    det am 9. und 10. März die 22. Internationale Pas-                                          die Sanierung von Wohngebäuden im Betrieb. Den
                                                                                                                                                                                sivhaustagung im MOC Veranstaltungscenter in                                                Prototypen hat das österreichische Bauunterneh-
                                                                                                                                                                                München statt. Neben einem 10  0 00 Häuser-Pro-                                             men Kulmer Holz-Leimbau in Kooperation mit dem
                                                                                                                                                                                gramm zur Förderung effizienter und systemdien-                                             Institut AEE INTEC entwickelt. Das Fassadenele-                                              Eaton in der
                                                                                                                                                                                licher Gebäude ist München derzeit vorbildlich in                                           ment beinhaltet eine Wasser/Luft-Wärmepumpe,                                                 Halle 11.0, C55
                                                                                                                                                                                Sachen Quartiersentwicklung.                                                                die notwendigen Ver- und Entsorgungsstränge, ein
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         besuchen und

                                                                                                                                                      Foto: Inga Schaefer/DBZ
                                                                                                                                                                                    So wurden z. B. im Münchner Konversionspro-                                             Fenster mit Zuluft-Funktion sowie fassadeninte-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Preise im Wert
Energie Spezial
                                                                                                                                                                                jekt Quartier Domagkpark die zukünftigen Bewoh-                                             grierte Photovoltaik. Es wird von außen auf die be-
                                                                                                                                                                                ner intensiv in die Planung der fünf Gebäude mit                                            stehende Fassade montiert. Die Partner erhielten                                             von €6200
                                                                                                                                                                                einbezogen. Mit wagnisART entstanden im Norden                                              für die Entwicklung des Fassadenelementes den                                                gewinnen!
                                                                                                                                                                                Schwabings ca. 140 unterschiedlich geförderte                                               Kooperationspreis 2017 der Austrian Cooperative
                                                                                                                                                                                und frei finanzierte genossenschaftliche Wohnun-                                            Research (ACR).
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         www.eaton.de/
     95       Aktuell                                                                                                                                                           gen in fünf Passivhäusern. Das Projekt wird u. a.                                              Das fertige Fassadenelement ist 2,8 m hoch und
                                                                                         Abgeschoben                                                                            bei den Passivhaus-Exkursionen am Sonntag nach                                              10 m breit und kann auf bis zu 3 x 13,6 m vergrößert
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         lightundbuilding2018
              News                                                    95                                                                                                        der eigentlichen Tagung angesteuert und ist Thema                                           werden. Die 3-kW-Mikrowärmepumpe hat die Grö-
                                                                                         Dass es im Koalitionsvertrag der (vielleicht) neuen Regie-                             eines ausführlichen Objektberichts in der Aprilaus-                                         ße eines Standrechners und kann bei geöffnetem
                                                                                         rung ein Energiewende-Ministerium geben könnte, hat                                    gabe der DBZ.                                                                               Fenster einfach gewartet und repariert werden. Das
     98       Architektur                                                                sich sicher niemand zu erwarten getraut. Dabei wäre es                                     Zur Tagung stehen 120 Referenten aus rund 50                                            System für die Integration des PV-Moduls hat die
                                                                                         angesichts der nicht erreichten Klimaschutzziele keine                                 Ländern dem internationalen Fachpublikum Rede                                               gleiche Einbautechnik wie die Fassadenplatten. Die
              elobau Werk II, Leutkirch im Allgäu                    98                 schlechte Idee gewesen. Hier hätte man sinnvoll alle Res-                              und Antwort zu ihren Projekten, Forschungs- und                                             Anzahl der Konstruktionsschichten konnte von sie-
              Architekten: HHS Architekten + Planer, Kassel                              sorts zusammenfassen können, um die stagnierende Ent-                                  Fachthemen sowie Diskussionen. Tagungsschwer-                                               ben auf fünf reduziert werden, womit nicht nur
                                                                                         wicklung Richtung Energiewende endlich einmal richtig                                  punkt ist in diesem Jahr die Wirtschaftlichkeit von                                         Herstellkosten, sondern auch Gewicht und Trans-
                                                                                         voranzubringen.                                                                        Passivhäusern.                                                                              portkosten gesenkt werden konnten.
     102 Technik                                                                             Angeboten hätte sich hierfür auch ein Bundesbaumi-
                                                                                         nisterium. Immerhin ist der Gebäudesektor mit 40 % an
              Autoreaktive Fassadenbelüftung                        102                 dem Energieverbrauch beteiligt und hat sich in den ver-
              Philipp Lionel Molter, Tillmann Klein, München                             gangenen Jahren intensiv mit Energiesparpotentialen
                                                                                         beschäftigt. In Sachen Energiewende werden Gebäude
                                                                                         und Stadtquartiere wichtige Bausteine bei der Umgestal-

                                                                                                                                                                                                                                       Foto: wagnisART © Michael Heinrich
     106 Produkte                                                                        tung unserer Energieversorgung sein – eine Wende hin

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Foto: Kulmer Holz-Leimbau
                                                                                         zu regenerativen Energien braucht also dezentrale Vertei-
              Neuheiten                                             106                 ler und eine neue Infrastruktur.
                                                                                             Schon vor der Bundestagswahl hatten Verbände von
                                                                                         Planern und Architekten in einem Positionspapier ein
                                                                                         Bundesbauministerium gefordert. Die Bündelung der                                                                                                                                                                                                                               Elektrisch gezündete
                                                                                         Zuständigkeiten für das Planen und Bauen von Gebäu-                                    Die genossenschaftliche Anlage wagnisART ge-                                                Die modulare Vorhangfassade mit maximal inte-                                                Brände im Eigenheim
                                                                                         den und Infrastruktur sowie für Stadt- und Landschafts-                                hört zu den spannendsten Passivhaus-Projekten                                               grierten HVAC-Komponenten und -Systemen                                                      können viele Ursachen
                                                                                         planung in einem starken Ministerium sei die einzig rich-                                                                                                                                                                                                                       haben. Wenn Sie das
                                                                                         tige Antwort auf die aktuellen Herausforderungen. Ein                                                                                                                                                                                                                           Risiko mit einer Ge-
                                                                                         Bauministerium würde endlich auch der gesamtgesell-                                    Kongress: Vom Mindestwärmeschutz zum Plusenergiehaus                                                                                                                                     samtlösung von Eaton
                                                                                         schaftlichen Bedeutung des Planungs- und Bausektors                                                                                                                                                                                                                             reduzieren   könnten,
                                                                                         Rechnung tragen und die Abstimmungen mit den Zu-                                       www.gre-online.de                                                                                                                                                                        wieso sollten Sie das
                                                                                         ständigkeiten für Energie, digitale Entwicklung und Um-                                                                                                                                                                                                                         nicht tun?
                                                                                         welt erleichtern.                                                                                                                                                                  bereich – das DEN e.V. versteht sich seit 15 Jahren
                                                                                             Die Wohnungswirtschaft forderte vor der Wahl ein                                                                                                                               als Netzwerk für Energieberater in der Praxis.                                               www.eaton.com/de/
     Titel                                                                               sogar noch umfassenderes Bundesbauministerium mit                                                                                                                                  Auf dem Kongress informieren Experten aus Wis-                                               lifesave
                                                                                         den Ressorts Bauen, Wohnen, Stadt- und Landentwick-                                                                                                                                senschaft und Baupraxis über aktuelle Themen
     Foto: Martin Rudau, Leutkirch
                                                                                         lung, Raumordnung, digitale Infrastruktur und Energie­                                                                                                                             energie­­effizienten Bauens. Neben der Wärmever-
                                                                                         effizienz.                                                                             Am 22./23. März 2018 lädt die Gesellschaft für Rati-                                        sorgung und der Sanierungsquote widmen sich
     Online                                                                                  Stattdessen soll nun allein das Bau-Ressort ins Innen-                             onelle Energieverwendung (GRE) gemeinsam mit                                                die Referenten dem Plusenergiehaus und seiner
     Mehr Informationen und das Energie Spezial zum Download finden Sie                  ministerium abgeschoben werden − das ist mehr als eine                                 dem Deutschen Energieberater-Netzwerk (DEN                                                  Wirtschaftlichkeit, erneuerbaren Energiequellen
     unter: DBZ.de/eMags                                                                 vertane Chance.                                                                        e.V.) zu ihrem 12. GRE-Kongress nach Kassel ein.                                            und Ener­gie­speichern sowie der Frage, wie teuer
                                                                                                                                                                                Beide Organisationen blicken auf eine lange aktive                                          energieeffizientes Bauen sein muss. Ein Schwer-
                                                                                         Ihre DBZ Redaktion                                                                     Zeit für das Thema Energieeffizienz im Gebäude­                                             punkt liegt auf Theorie und Praxis der Energiebera-
                                                                                                                                                                                bereich zurück. Die GRE e.V. fördert seit vier Jahr-                                        tung in Deutschland. Zentral ist dabei die Frage
                                                                                                                                                                                zehnten das Thema Energieeffizienz im Gebäude-                                              nach einem eigenen Berufsbild für Energieberater.

94                                                                                                                                                                              DBZ 3 | 2018   DBZ.de                                                                                                                        95
Energie Spezial 3 | 2018 - Der Industriebau von elobau in Leutkirch sollte als Energiekraftwerk erkennbar sein: HHS Planer + Architekten ...
Energie Spezial | Aktuell

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12. Internationales Symposium für energieeffiziente Architektur                                                                                                                                                                                                                          Passivhauskompendium 2018
www.tri-info.com                                                                                                                                                                                                                                                                         www.phk-verlag.de

Tri 2018, das Symposium für energieeffiziente                                                                                                                                                                                                                                            Die aktuelle Ausgabe des Passivhaus Kom-                           zepten, mit Materialien von Fensterrahmen

                                                                                                                                                                                                                                    Foto: Ateliers Lion Associés/Fotograf: Adrià Goula
und nachhaltige Architektur, geht von 5. − 7.                                                                                                                                                                                                                                            pendiums stellt auf 180 Seiten wieder eine                         und anderen Passivhauskomponenten. Beim
April in Bregenz der Frage nach, wie künftig                                                                                                                                                                                                                                             Fülle von Beiträgen rund um das Thema Pas-                         Thema Lüftung in Mehrfamilienhäusern oder

                                                                                                                                        Foto: TU Wien/Fotograf: Alexander David
ohne Öl, Gas und Atomstrom geheizt und                                                                                                                                                                                                                                                   sivhaus vor. Das Passivhaus Kompendium                             Nichtwohngebäuden geht es um die techni-
gekühlt werden kann. Vor dem Hintergrund                                                                                                                                                                                                                                                 hat sich in den vergangenen Jahren einen                           schen Komponenten. Passend zum Thema
knapper werdender Ressourcen sowie stei-                                                                                                                                                                                                                                                 Namen gemacht als jährlich erscheinendes                           der diesjährigen Passivhaustagung steht das
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Perfektion durch

                                                                                                                                                                                                                                    SardàAdrià Goula Sardà
gender Anforderungen und Möglichkeiten                                                                                                                                                                                                                                                   Magazin nicht nur für Passivhausplaner. Hier                       Thema Wirtschaftlichkeit der Passivhausbau-
werden zwei Wege zur Diskussion gestellt:
„Einfach Lowtech“ versus „Smart Hightech“.
                                                                                                                                                                                                                                                                                         finden alle Planer und Architekten, die sich
                                                                                                                                                                                                                                                                                         mit energieeffizientem
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            weise im Vordergrund. Rebound-Effekte auf
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 die Energieeffizienz von Sanierungsvor-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Präzision
Referenten aus Deutschland, Österreich und                                                                                                                                                                                                                                               Bauen beschäftigen, Posi-                                                       haben werden diskutiert und Ef-
der Schweiz präsentieren Lösungsansätze                                                „Smart Hightech“ – das Bürohochhaus der TU                                                 „Einfach Lowtech“ – Das Lycée Charles de Gaulle                                                        tionen und Fakten, Pro-                                                         fizienzstandards einem Vergleich
anhand ihrer Bauprojekte: vom energiepro-                                              Wien produziert mit seiner Fassade Energie                                                 in Damaskus hat ein natürliches Kühlsystem                                                             jekte und konstruktive                                                         unterzogen. Weitere Beiträge be-
duzierenden Uni-Hochhaus über das nach-                                                                                                                                                                                                                                                  Ideen für ihre Praxis. Die                                                     fassen sich mit der weltweiten
haltige Wohnbauprojekt bis zur Gebäudehül-                                             Pichler kontroverse Plädoyers für „Einfach                                                 der 1-t-Welt. Die Tri-Exkursion am Nachmittag                                                          Autoren beschäftigen                                                           Passivhausbewegung und der
le der Zukunft werden Best-Practice-Beispiele                                          Lowtech“ kontra „Smart Hightech“. Weitere                                                  führt zum Vorarlberg Museum in Bregenz,                                                                sich in ihren Fachbeiträ-                                                     Umsetzung der Bauweise in ver-
vorgestellt, diskutiert und besichtigt.                                                Referenten sind u. a. Hermann Kaufmann,                                                    zur Zentrale der Baufirma i+R in Lauterach                                                             gen u. a. mit der Ent-                                                        schiedensten Klimazonen. Auch
    Den Auftakt bestreitet am Donnerstag                                               Beat Kämpfen, Andreas Postner, Andrea Rüdi                                                 und zum Transfer-Wohnraum in Götzis.                                                                   wicklung der Energie-                                                         schnell erstellte Passivhäuser in
Yvonne Hofstetter. Die Autorin des Bestsel-                                            und Martin Rauch. Es geht um Lehmbau,                                                         Die Tri 2018 versteht sich als gemein-                                                              spargesetzgebung, dem                                                        Modulbauweise werden vorge-
lers „Das Ende der Demokratie“ wirft einen                                             Solararchitektur, Sanierungen und kosten-                                                  schaftliches Entwicklungslabor. Als Plattform                                                          Vergleich und einer Kri-                                                     stellt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        e
Blick über den Tellerrand auf das Potential                                            günstiges Bauen bis zu Konzepten für Plus-                                                 für das Finden gemeinsamer Antworten auf                                                               tik der relevanten Be-

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     nnes Laibl
und die Konsequenzen von künstlicher Intel-                                            energiegebäude. Nach der Tri-Night liefert                                                 Fragen ist das Ziel, gemeinsam mit den Be-                                                             rechnungsverfahren
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Passivhaus Kompendium 2018

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Foto: Joha
ligenz. Am Freitag halten TUM-Professor                                                am Samstag Energieexperte Christof Drexel                                                  suchern neue Ideen und Inspirationen für die                                                           sowie mit strombasier-                                                                    Phk-Verlag, 176 Seiten, 8,40 Euro
Thomas Auer und Siemens-Manager Mike                                                   Einblicke in Anforderungen an Gebäude in                                                   praktische Arbeit zu entwickeln.                                                                       ten Versorgungskon-                                                                      ISBN 978-3-944549-17-0

Ein Gebäude wie ein Organismus                                                                                                                                                                                                                                                           Wirtschaftlichkeitstool für Sanierungen
www.falkeis.com                                                                                                                                                                                                                                                                          www.dena-expertenservice.de/wito

Das active energy building von falkeis archi-                                             Um den Ertrag der PV-Anlage zu steigern,                                                ben Flügeln werden vier zur Speicherung                                                                                                                                                                                                                     Der e2neo
tects ist ein nachhaltiges und energetisch                                             wurde ein Nachführsystem konstruiert, das                                                  von Wärme verwendet, drei sind auf die
wegweisendes Mehrfamilienhausprojekt in                                                auf einem gebäudeintegrierten Solar-Tracker                                                Speicherung von Kälte ausgelegt. Sie sind
Vaduz/LIE. Mit einer organisch geformten                                               basiert. Die PV-Flügel liegen in der Ruheposi-                                             mit unterschiedlichen PCM (Phase Changing                                                                                                                                                                                                                      noch effizienter dank geringer
Tragstruktur entstand in Zusammenwirkung                                               tion flach in der Dachstruktur, bei Sonnenauf-                                              Material) befüllt. Die Kühlflügel auf der Ost-                                                                                                                                                                                                                  Leistungsaufnahme ab 5 m3/h
mit Ortbetondecken ein minimalistisches                                                gang positionieren sie sich zur Sonne. Dabei                                               seite kommen im Sommer zum Einsatz. Die
Tragwerk. Energetisch fokussiert das Konzept                                           werden nicht nur die Sonnenhöhenwinkel,                                                    Phasenwechseltemperatur des PCM in den                                                                                                                                                                                                                         noch besser durch den neu
auf Geothermie und die passive und aktive                                              sondern auch die Verschattung der Flügel zu-                                               Kühlflügeln beträgt 21 °C, bei dieser Tempe-                                                                                                                                                                                                                    entwickelten hocheffizienten Motor
Nutzung von Solarenergie. Um eine maxima-                                              einander berücksichtigt. Ist die Strahlungs-                                               ratur findet der Übergang vom flüssigen in
le Nutzung der Solareinstrahlung zu errei-                                             dichte gering, wird die Anlage in eine Posi-                                               den festen Zustand statt und Kälte kann ge-                                                                                                                                                                                                                    noch leiser durch Präzisierung

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Quelle: dena.de

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Quelle: dena.de
chen, fächerten die Architekten die Ostseite                                           tion gefahren, in der diffuse Strahlung opti-                                              speichert werden. Beim Entladen des PCM                                                                                                                                                                                                                        der Motorregelung
auf. Die geneigte Südseite wird, wie auch                                              mal verarbeitet wird. Bei Wind fährt die Anla-                                             wird die Kälte direkt an die Raumluft abgege-
das Dach, zur Stromerzeugung genutzt.                                                  ge in die Ruheposition zurück. Von den sie-                                                ben. Tagsüber ans Gebäude angelegt, wer-
                                                                                                                                                                                  den die Kühlflügel vor allem nachts geöffnet.
                                                                                                                                                                                  Auch wenn im Sommer die Nachttempera-                                                                  Ob und wann sich energetische Sanierungs-                          Fördermaßnahmen wie KfW-Kredite mit Til-
                                                                                                                                                                                  turen relativ hoch sind, kann aufgrund des                                                             maßnahmen in Ein- und Zweifamilienhäu-                             gungszuschuss. Mit der Online-Arbeitshilfe
                                                                                                                                                                                  Strahlungsaustausches und der speziellen                                                               sern rechnen, können Architekten, Planer                           können sowohl verschiedene Einzelmaßnah-
                                                                                                                                                                                  Beschichtung Wärme abgegeben und Kälte                                                                 und Energieberater online mit dem aktuali-                         men berechnet als auch Sanierungsvarianten
                                                                                                                                                                                  gespeichert werden. Tagsüber wird die Kälte                                                            sierten Wirtschaftlichkeitstool der Deutschen                      verglichen werden. Neu ist, dass Restwerte
                                                                                                                                                                                  genutzt, um die Raumluft auf natürliche Wei-                                                           Energie-Agentur (dena) ermitteln. Die über-                        von Bauteilen und Ersatzbeschaffungsmaß-
                                                Foto: falkeis architects, Filmfabrik

                                                                                                                                        Foto: falkeis architects, Woessner

                                                                                                                                                                                  se zu kühlen.                                                                                          arbeitete Version steht kostenfrei im Netz zur                     nahmen in einer bestimmten Zeitspanne be-
                                                                                                                                                                                      Aufgrund der Komplexität des gesamten                                                              Verfügung. Das Wirtschaftlichkeitstool stellt                      trachtet werden können. Diese Anpassung
                                                                                                                                                                                  Bauvorhabens war eine enge Kooperation                                                                 sowohl die Ausgaben für die Instandsetzung                         erfolgte in Anlehnung an die Methodik des
                                                                                                                                                                                  zwischen Architekten und Ingenieuren be-                                                               als auch die energieeffizienzbedingten Mehr-                       individuellen Sanierungsfahrplans für Wohn-
                                                                                                                                                                                  reits in einer sehr frühen Entwicklungsphase                                                           kosten einer Sanierung differenziert dar. Die                      gebäude, dessen Erstellung das Bundesamt
                                                                                                                                                                                  sowie ein hoher Grad an flexibler, computer-                                                            Mehrkosten werden dann mit der prognosti-                          für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)
Die beweglichen Flügel der PV-Anlage des active energy buildings in Vaduz werden von einem Solar-                                                                                 gestützter Planung erforderlich. Die gesamte                                                           zierten Energiekosteneinsparung verglichen.                        im Rahmen der Vor-Ort-Beratung seit 2017
Tracker zu höchster Effizienz gesteuert                                                                                                                                           Planung erfolgte mit einem BIM-Modell.                                                                 Das Tool berücksichtigt auch Vorteile durch                        fördert.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              LUNOS auf der MCE in Halle 13, Stand V 26
96                                                                                                                                                                                                                                                                                       DBZ 3 | 2018   DBZ.de                                                                                                         97
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      www.lunos.de
Energie Spezial 3 | 2018 - Der Industriebau von elobau in Leutkirch sollte als Energiekraftwerk erkennbar sein: HHS Planer + Architekten ...
Energie Spezial | Architektur
 
    
          


Lageplan, M 1 : 4 000

Solargenerator
elobau Werk II,
Leutkirch im Allgäu

                                                                                                                                                                                                                                                                  Foto: HHS Planer + Architekten, www.hhs-ag.de
Um das EnergiePlus-Konzept eines Industriebaus auch
nach außen sichtbar zu machen, überspannten HHS
Planer + Architekten den Gebäudekomplex mit einem
Solargenerator. Das integrale Gebäudekonzept wurde
2017 mit dem Deutschen Solarpreis ausgezeichnet.

                                                      In der Regel sind die besten Bauherren auch die an-            Kein Wunder, dass der tatkräftige Unternehmer den Wunsch for-       gesetzten Bürotrakt befinden sich Büros, Besprechungsräume sowie
                                                      spruchsvollsten. Michael Hetzer von der Firma elobau ist    mulierte, für sein bisher nach außen nicht visualisiertes Umwelten-    der Pausenraum für die Mitarbeiter mit einer Gründachterrasse unter
                                                      so einer. Sein Unternehmen steht für Nachhaltigkeit und     gagement ein eindeutiges architektonisches Zeichen zu setzen. Aus      dem PV-Schirm. Für die Koordination des anspruchsvollen Planungs-
                                                      setzt systematisch ökologische, ökonomische und soziale     dem dafür ausgerufenen Wettbewerb unter ausgewählten Architek-         prozesses wurde ein interdisziplinäres Netzwerk geschaffen, in dem
                                                      Ziele in die Tat um. „Wir haben nur eine Welt. Eigentlich   turbüros ging das Team von HHS Planer + Architekten und EGS-Plan       die Geschäftsführung elobau zusammen mit den Energie- und TGA-
                                                      ist es ja schon längst zwölf und nicht mehr fünf vor        mit seinem Konzept als Sieger hervor. Die Architekten, die den Bau-    Planern von EGS-Plan, den Tragwerksplanern und den Architekten im
                                                      zwölf,“ erläutert Hetzer seine Beweggründe. „Als Unter-     herrn Michael Hetzer schon mit ihrem Entwurf für die SMA Solar         regen Austausch standen. Bereits in der Vorplanung wurden gemein-
                                                      nehmer hat man nicht nur Verantwortung, sondern auch        Academy beeindruckt hatten, überzeugten vor allem durch die starke     sam die Nutzungsanforderungen und die Fortführung des unterneh­
                                                      einen ziemlich großen Hebel, den man ansetzen kann.         Geste mit dem Schirm aus Photovoltaikmodulen, der über den Bau-        merischen Farbkonzepts erörtert, wie auch Gebäuderaster, Mate­rialien,
                                                      Man kann sehr viel tun, das sich auch betriebswirtschaft-   körper gelegt den Plusenergiestandard des Gebäudes symbolisiert.       Höhenraster und Detaillierung für die erhöhten Ansprüche an Energie­­
                                                      lich rechnet – man muss nur eine gewisse Weitsicht ha-         Für den Erweiterungsbau war eine modulare Bauweise gefordert,       effizienz und Nutzer weiterentwickelt.
                                                      ben.“ Deshalb setzt der schon mehrfach ausgezeichnete       um später Schritt für Schritt Ergänzungen durch neue Büroflächen
                                                      Betrieb auf eine vollkommen CO2-neutrale Produktion,        und Produktionshallen vornehmen zu können. Darauf aufbauend ent-       Konstruktion und Energiekonzept
                                                      die mit PV-Dächern, einem e-Mobil basierten Fuhrpark,       wickelte sich die Idee des Solargenerators als darübergelegter PV-     Die Konstruktion wurde mit einem hohen Grad an Vorfertigung ge-
                                                      Biogasturbinen als BHKWs, einem eigenen Solarpark           Bügel, um die unterschiedlichen Architekturen unter einem Dach zu      plant: ein Stahlbetonskelett aus Fertigteilstützen und Köcherfunda-
                                                      und zukünftig sogar mit einem eigenen Wasserkraftwerk       verbinden, erinnert sich Günter Schleiff von HHS. Die größte Heraus-   menten mit darüber gespannten Stahlbeton-Verbundträgern und fili-
                                                      inzwischen mehr als erreicht wird. Unvermeidbare CO2-       forderung war die Stapelung der verschiedenen Nutzungen. In dem        granen Deckenelementen. Die Vorfertigung erforderte eine intensive
 
                                                      Emissionen werden durch Aufforstungs- und Renaturie-        Erweiterungsbau sollte in der Produktionshalle auch ein Entwick-       Koordination und Vorplanung der für die Installationen erforderlichen
Obergeschoss, M 1 : 1 000                             rungsprojekte in der Region neutralisiert.                  lungslabor und eine Lehrwerkstatt Platz finden, in dem mittig auf­     Durchbrüche und Installationsdetails.

98                                 2661–4                                                                        DBZ 3 | 2018   DBZ.de                                                                                                                      99
Energie Spezial 3 | 2018 - Der Industriebau von elobau in Leutkirch sollte als Energiekraftwerk erkennbar sein: HHS Planer + Architekten ...
Energie Spezial | elobau Werk II, Leutkirch

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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Objekt: elobau – Erweiterung Werk II, Leutkirch, Zeppelinstraße
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Bauherr: elobau GmbH & Co. KG, Michael Hetzer
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Architekt: HHS Planer + Architekten AG, Kassel, www.hhs-ag.de
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Team: Günter Schleiff, Bence Zobor, Seyoung Jin
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             Bauleitung: Redle Architekten, Leutkirch, www.redlearchitekten.de
                                                                                                                                                                                                                           

 

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Foto: HHS Planer + Architekten, www.hhs-ag.de
 Schnitt, M 1 : 333 1/3
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Fachplaner

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Tragwerksplaner: Ingenieurbüro für Bauwesen, Hartmut Goldmann, Habichtswald
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              TGA-Planer: EGS-plan Ingenieurgesellschaft für Energie-, Gebäude- und Solartech-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             nik mbH, Stuttgart, www.egs-plan.de
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Brandschutzplaner: Neumann Krex & Partner GmbH, Meschede, www.nk-ing.de
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Landschaftsarchitekt: Baron Landschaftsarchitekt BDLA, Ulm, www.baron-la.de

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Baudaten
                                                                                                                                           Bei der TGA-Planung lag das Hauptaugenmerk auf der architekto-         Detail Solardach, M 1 : 15     1 Blech mit 4 Bohrungen                                                                      Nutzfläche: 3 715 m²
  1   PV-Glaspaneele (z. T. opak)
  2   Textiler Sonnenschutz (Gegenzuganlage)                                                                                               nischen Integration der energieeffizienten Technologien: Heiz- und                                    2 PU-Schaum                                                                                  Technikfläche: 120 m²
  3   Freie Fensterlüftung über Drehflügel möglich                                                                                                                                                                                               3 Substrat
                                                                                                                                           Kühldecken wurden sichtbar ausgeführt, Teile der Versorgungslei-                                                                                                                                   Verkehrsfläche: 485 m²
  4   3-fach-Wärmeschutzverglasung (Ug-Wert 0,9 W/m²K)                                                                                                                                                                          
                                                                                                                                                                                                                                                  Dränmatte,
                                                                                                                                                                                                                                                         Bautenschutzfolie
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              BGF: 4 585 m² , BRI: 20 985 m³
  5   Wärmedämmung                                                                                                                         tungen ebenso. Das Lüftungskonzept ist auf das Fassadenraster und                                    		 Abdichtung, Gefälledämmung
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              KG 300: 4,3 Mio. €; KG 400: 2,95 Mio. €
  6   Kapillarmatten zum Heizen/Kühlen und Akustik                                                                                                                                                                                              		 Wärmedämmung, Dampfsperre
                                                                                                                                           für ein flexibles Raumkonzept ausgerichtet.                                                          		 Stahlbeton SB3                                                                             KG 500: 175 000 €; KG 700: 1,3 Mio. €
  7   Lüftungsanlage mit WRG, nL=1,1h-1
  8   direkte/indirekte abgependelte Leuchten mit Tageslichtregelung und Präsenzmelder                                                         Das Energiekonzept verfolgt die Strategie: einsparen – effizient                                  4 Rinne (lineare Entwässerung, gefällelos)                                                   Gesamt: 8,7 Mio. € (brutto), 7,3 Mio. € (netto)
                                                                                                                                                                                                                                    1           		 Dachabläufe aus Kunststoff mit
  9   Überströmöffnung oberhalb der Tür
                                                                                                                                           nutzen – regenerative Energien einsetzen. Der geringe Wärmebedarf                                    		Pressdichtungsflansch             1
 10   Hohlraumboden, Zuluft über Bodenauslässe, E-Versorgung
                                                                                                                                           wird konstruktiv durch den kompakten Baukörper mit sehr gutem                                         5 Ankerplatte
                                                                                                                                                                                                                                        2        6 Kiesstreifen und Kiespackung
                                                                                                                                           Wärmeschutz und einer luftdicht ausgeführten Gebäudehülle er-                                        		 im Bereich Stützen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Energiekonzept
  1                            6        8                                                     8   7
                                                                                                                                           reicht. Durch Simulation wurden die optimalen Dämmstärken ermit-                                      7 Stahlverbundträger                 2
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Gebäudehülle
                                                                                                                                                                                                                                                		 mit Kammerbeton
                                                                                                                                           telt, deren U-Werte auch bei Fenstern und Lichtkuppeln weit unter       3       4                                                                                                                  Dach: Stb.-Decke 18 cm, Dampfsperre, Dämmung 18 − 30 cm, Abdichtung bitumi-
  2                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           nös, Bautenschutzfolie, Dränmatte 20 mm, Substrat 100 mm
                                                                                                      9                                    den Referenzwerten der EnEV liegen. Das Lüftungssystem arbeitet                                                            5   6   7
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Außenwand EG: Isopaneel 12 cm, Luftschicht 10 mm, Stb.-Wand Sichtbeton SB2
                                                                                                                                           mit Wärmerückgewinnung und sorgt für eine effiziente Nutzung der                                                                                                                                   25 cm; Außenwand OG: Aluminiumkassetten 10 mm, Luftschicht 10 cm, Dämmung
                    3                Büro                                                                 Flur
                                                                                                                                           Wärmeenergie. Die Beleuchtung wird vollautomatisiert tageslichtab-                                                                                                                                 24 cm, Stb.-Wand Sichtbeton SB2 25 cm
                                                                                                                                           hängig geregelt und die stromerzeugende PV-Anlage dient als Son-                                                                                                                                   Boden: ESD Bodenbelag 3 mm, Stb.-Decke 20 cm, PE-Folie, Wärmedämmung WLG
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              040 10 cm, Splitbett 50 mm, Schotter 0/56 35 cm
                    4                                                                                                                      nenschutz.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              U-Wert Außenwand OG = 0,14 W/m²K
                                                                                                                                           Solargenerator                                                                                                                                                                                     U-Wert Außenwand EG = 0,21 W/m²K
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              U-Wert Fassadenpaneel = 0,19 W/m²K
                                10                                                                                                         Die PV-Anlage umfasst insgesamt 1 780 m² Modulfläche (242 kWp),                                                                                                                                    U-Wert Bodenplatte = 0,11 W/m²K
                    5
                                                                                                                                           wobei etwa 1 380 m² (190 kWp) auf dem Dach angebracht sind, wei-                                                                                                                                   U-Wert Dach = 0,14 W/m²K
 Energieschema                                                                                                                             tere 400 m² (52 kWp) vor der Südfassade. Die teilweise semitranspa-    Detail Stützenfußpunkt, M 1 : 20                                                                                            Uw-Wert Fenster = 1,0 W/m²K
Energiekonzept, o. M.                                                                                                                                                                                             Detail Stützenfußpunkt, M 1 : 20
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Ug-Wert Verglasung = 0,5 W/m²K
                                                                                                                                           renten Module erreichen einen Jahresertrag von ca. 242 kWh/a, der
                                                                                                                                           im Gebäude selbst genutzt wird. Die PV-Module sind auf einer den                                                                                                                                   Haustechnik
                                                                                                                                           gesamten Baukörper umspannenden Stahlkonstruktion montiert, die                                                                                                                                    PV-Anlage (Dach und Fassade) 250 kWp, Mikrogasturbine mit 53 kWth und 26 kWel,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Gasbrennwertkessel zur Spitzenlastdeckung, Kompressionskältemaschine mit
                                                                                                                                           auf dem Büroriegel aufliegt und über den Dachflächen durch filigrane                                                                                                                               Rückkühlwerk, Wärme- und Kältespeicher, Heiz-/Kühlsegel
                                                                                                                                           V-Stützen gehalten wird. Die Umsetzung erfolgte in enger Absprache
                                                                                                                                           mit den PV-Planern von EGS-Plan, den Architekten, dem Tragwerks-
                                                                                                                                           planer und der Baubehörde. Der Terminablauf war im Wesentlichen                                                                                                                                    Hersteller
                                                                                                                                           von den Einspeisungsvergütungsterminen bestimmt und davon,
                                                                                                                                           dass im Untergeschoss schon die Produktion begonnen hatte. „Das                                                                                                                                    Wandsysteme: Hoesch Isowand vario, www.hoesch-bau.com
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Lichtkuppeln: ESSMANN GmbH, www.essmann.de
                                                                                                                                           Datum war für die Amortisationsberechnung immens wichtig, die                                                                                                                                      Fenster System Integral EG: Schwarz Metallbau GmbH, www.metallbau-schwarz.de
                                                                                                                                           PV-Anlage musste fertig montiert sein, obwohl die Paneele sehr spät                                                                                                                                Pfosten-Riegel-Fassade OG: Schüco International KG, www.schueco.de
                                                                                                                                           geliefert worden waren. Der gewonnene Strom musste zu diesem                                                                                                                                       Markisoletten: Warema Renkhoff SE, www.warema.de
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              PV-Module: Solarnova Deutschland GmbH, www.solarnova.de
                                              Foto: HHS Planer + Architekten, www.hhs-ag.de

                                                                                                                                           Stichtag fließen,“ erinnert sich der bauleitende Architekt Redle aus
                                                                                                                                           Leutkirch. Das Problem war, dass man für die Montage der Solarpa-
                                                                                                                                           nels mit Hebebühnen auf dem Dach fahren musste. „Man hat dafür                                                                                                                                     Energiebedarf
                                                                                                                                           ein Notdach gemacht,“ so Redle, „und erst später die Dämmung und                                                                                                                                                                             
                                                                                                                                           das Gründach aufgebracht, nachdem die Anlage abgenommen war“.
                                                                                                                 Foto: Inga Schaefer/DBZ

                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Foto: Inga Schaefer/DBZ
                                                                                                                                              Die nächste Erweiterung betraf die Logistikhalle direkt nebenan.
                                                                                                                                           Mit ihrer Holzkonstruktion und vor allem mit ihrer grün schimmern-                                                                                                                                                                                            

                                                                                                                                           den Holzfassade symbolisiert diese die Nachhaltigkeitsziele von elo-
                                                                                                                                           bau. Gemeinsam übersetzen beide Gebäude das vorbildliche Unter-
 Das integrale Gebäudekonzept wurde 2017 mit dem Deutschen Solarpreis                                                                      nehmenskonzept in die Sprache der Architektur. ISch                    Die teilweise semitransparenten Module dienen auch als Sonnenschutz                                                                                           
 ausgezeichnet                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    

 100                                                                                                                                                                                                              DBZ 3 | 2018        DBZ.de                                                                                                                                                                                     101
Energie Spezial 3 | 2018 - Der Industriebau von elobau in Leutkirch sollte als Energiekraftwerk erkennbar sein: HHS Planer + Architekten ...
Energie Spezial | Technik

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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Quelle: Professur für Entwerfen und Gebäudehülle, Philipp Lionel Molter
                                                                                                                                                                                                                                                                                                   
                                                                                                                                                                                                  

Autoreaktive Fassaden-
                                                                                                                                                                                                            

belüftung
                                                                                                                                                                                                                                 
                                                                                                                                                                                                  
                                                                                                                                                                                                            

Mit Low-tech gegen den                                                                                                                                                       
                                                                                                                                                                                                  
                                                                                                                                                                                                                                                           

Treibhauseffekt
                                                                                                                                                                                                       

                                                                                                                                                                                                  ­ 

Philipp Lionel Molter, Tillmann Klein, München

                                                                                                                                                         Heiz- und Kühllasten von doppelschaligen Glasfassaden im Vergleich (die Werte stehen für den Energieverbrauch pro Jahr und m² Fläche der Fassaden)

Architektur gilt in einer dynamischen Zeit,                                                            –		durchschnittliche Bürogebäude (klimati-        decken ein zusätzliches Geschoss und somit                 waltungsgebäude mit so genannten doppel-             hohen Staubanteilen in der Luft wurden zu-
in der sich unsere Lebensbedingungen und                                                                  siert und nicht klimatisiert, Bestandsge-      ein Plus an vermietbarer Fläche bei gleicher               schaligen Gebäudehüllen. Um den außenlie-            letzt technikintensive Fassaden entwickelt,
unser Umfeld immer wieder ändern, als eine                                                                bäude): 424 kWh/m²                             Gebäudehöhe bedeuten.                                      genden Sonnenschutz vor Wind zu schützen,            so genannte Closed Cavity Fassaden, kurz
beruhigende Konstante unserer gebauten                                                                 –		Bürogebäude Neubau und Standardseg-                                                                       entsteht dabei durch eine vorgelagerte Glas-         CCF. Um den teuren und wiederkehrenden
Umwelt. Dennoch verändern sich ständig                                                                    ment: 200 kWh/m²                               Glasfassaden für viel Tageslicht                           scheibe ein Luftraum zwischen äußerer und            Reinigungs- und auch Wartungsaufwand zu
die Anforderungen an unsere Gebäude                                                                    –		optimierte Bürogebäude 100 kWh/m²              Eine Verbesserung der Anpassungsfähigkeit                  raumseitiger Verglasung. Der darin befind-           reduzieren, ist hier der Raum zwischen den
vor allem im klimatischen Kontext sowohl                                                                                                                 von Gebäudehüllen wird im Hinblick auf die                 liche Sonnenschutz heizt sich durch Absorp-          Glas­ebenen versiegelt und wird ständig mit
saisonal als auch innerhalb eines Tages. So-                                                               In den letzten Jahren ist also der Energie-   verschärften Energiestandards in den näch-                 tion solarer Strahlung auf und gibt diese            gereinigter und entfeuchteter Luft versorgt,
mit entstehen unterschiedliche Anforderun-                                                             bedarf von Bürogebäuden erheblich gesun-          sten Jahren unabdingbar werden. Vor allem                  Wärme zunächst an die Luft im Fassadenzwi-           was der Kondensation im Scheibenzwischen-
gen an unsere Raumkonditionierung und an                                                               ken. Die Directive 2010/31/EU verlangt jedoch     für Bürogebäude mit hohem Verglasungsan-                   schenraum ab. Zeitversetzt werden diese              raum vorbeugen soll. Die geschlossene Fens-
die Gebäudehülle, im speziellen hinsichtlich                                                           ab 2020, dass alle Neubauten beinahe ener-        teil wird eine Anpassungsfähigkeit zuneh-                  Temperaturen dann durch eine gut isolieren-          tereinheit hat aber zur Folge, dass sich der
Temperatur und Feuchtigkeit. Um diese Un-                                                              gieneutral sein müssen. Um diesen Anforde-        mend relevant, denn die genannten Werte                    de Verglasung an die Innenräume weiter­              im Scheibenzwischenraum liegende Sonnen-
terschiede zwischen äußeren Wetterbedin-                                                               rungen gerecht zu werden, sind weitere            für den Energiebedarf von Bürogebäuden                     gegeben. Um dies zu verhindern, wurden               schutz stark aufheizt und die Wärmestrahlung
gungen und inneren Anforderungen für Nut-                                                              Maßnahmen notwendig. Global betrachtet            zeigen, dass im Sommer aufgrund der absor-                 gerade doppeltverglaste Hochhäuser mit Lüf-          durch die dahinterliegende Dreischeibenver-
zer zu vermitteln, verbrauchen Heizungs-,                                                              ist der Einsatz von Gebäudetechnik zur Lüf-       bierten Sonneneinstrahlung ein enormer                     tungsschlitzen in der äußeren Fassadenebene          glasung an die Innenräume weitergegeben
Lüftungs- und Klimaanlagen eine erhebliche                                                             tung, Heizung und Kühlung, die wir in Indus-      Kühlbedarf zur Herstellung des Nutzerkom-                  ausgestattet, die eine Durchlüftung des Fas-         wird. Diese technikintensive Fassade erfordert
Menge an Energie.                                                                                      trieländern zur Bereitstellung von Nutzer-        forts in den Innenräumen besteht. Je nach                  sadenzwischenraums ermöglichen. Diese                daher auch einen hohen Haustechnikaufwand,
                                                                                                       komfort in Innenräumen benötigen, für etwa        Ausrichtung und Farbe heizen sich Gebäude-                 ständige Öffnung des Fassadenzwischen-               um die eingetragene Wärme in den Innen-
Energieverbrauch von Bürogebäuden                                                                      10 — 20 % des Endenergieverbrauchs verant-        hüllen auch in Mitteleuropa auf Tempera-                   raumes verhindert zwar eine starke Überhit-          räumen wieder wegzukühlen.
Vor allem in Verwaltungsgebäuden wird ein                                                              wortlich [2]. Darüber hinaus kann Klimatisie-     turen jenseits 70 °C auf. Im Winter bewirken               zung der Luft und der angrenzenden Oberflä-
konstant behagliches Innenraumklima wegen                                                              rungstechnik auch zum so genannten „Sick-         Wärmeverluste durch die Gebäudehülle er-                   chen, ist jedoch im Winter nicht optimal,            Autoreaktive Fassade
der starken Schwankungen der Jahres- und                                                               Building-Syndrom“ führen. Diese Anlagen-          hebliche Heizlasten, besonders wenn die Ver-               wenn man zur Verbesserung der Wärmedäm-              Das neu entwickelte autoreaktive Fassaden-
Tageszeiten in der Regel nur durch kostspie-                                                           technik ist nach Angaben der Weltgesund-          glasung schlechte U-Werte aufweist. Das Be-                mung die Luftzirkulation eigentlich minimie-         belüftungssstem, das von einem Team der
lige und wartungsintensive Anlagentechnik                                                              heitsorganisation für 2,7 % der Krankheits­       dürfnis nach viel Tageslicht in Innenräumen                ren möchte. Außerdem ist die durchströmen-           TU München zusammen mit dem Fassaden-
erreicht. Für die Bereitstellung der hohen An-                                                         fälle weltweit verantwortlich [3]. Insofern       und einem erweiterten Sichtbezug zur Au-                   de Außenluft an stark befahrenen Straßen             unternehmen Frener und Reifer [4] entwi-
forderungen an den Komfort unserer Innen-                                                              gibt es nicht nur energetische und gesund-        ßenwelt lässt den Bedarf nach einem hohen                  und im städtischen Raum oft mit Feinstaub            ckelt wurde, verhindert durch ein selbstregu-
räume hinsichtlich eines behaglichen Tempe-      Bei den autoreaktiven Kastenfenstern mit Vent-        heitliche Gründe, den Einsatz von Anlagen-        Verglasungsanteil der Fassadenflächen wei-                 und anderen Partikeln verunreinigt und führt         lierendes System genau diese Überhitzung
ratur- und Luftfeuchtigkeitsniveaus ist ein      flex-Technik sind die äußeren Scheiben an allen       technik zu reduzieren. Auch der enorme Flä-       ter steigen, auch weil die ausreichende Ver-               zur Verschmutzung der Scheibenflächen und            des Fassadenzwischenraums. Nach dem
enormer Energieverbrauch nötig. Die folgen­      vier Ecken mit Paraffin gefüllten Teleskopzylindern   chenverbrauch durch Lüftungsanlagen mit           sorgung mit Tageslicht gerade in den Winter-               des Sonnenschutzes, was hohe Kosten für              Vorbild der menschlichen Haut öffnet und
                                                 verbunden, welche die Scheibe bei thermischer
den Zahlen zeigen den Stromverbrauch von         Aktivierung, also bei Temperaturen über 23 °C         großen Querschnitten in Geschossdecken            monaten wichtig für unser Wohlbefinden ist.                die Reinigung der Fassade mit sich bringt.           schließt sich der Scheibenzwischenraum
Bürogebäuden in Mitteleuropa, der vor allem      nach außen drücken. Durch den temporär entstan-       und Gebäudekernen ist als verlorene Nutz­                                                                                                                         selbstständig, jeweils in Abhängigkeit von
für Gebäudetechnik verwendet wird [1]:           denen Schlitz kann warme Luft entweichen und          fläche ökonomisch fragwürdig. Denn gerade         Doppelfassaden                                             Closed Cavity Fassade                                den Temperaturschwankungen der Außen-
                                                 kühle Außenluft nachströmen. Sinkt die Tempera-
–		klimatisierte Gebäude (Bestandsgebäude):      tur an den Zylindern unter 20 °C, schließt sich das   bei mehrgeschossigen Gebäuden kann die            Vor allem in den 1990er- und den frühen                    Gerade für Länder mit hohen Lohnkosten für           luft. Es handelt sich hier um eine Low-tech-
   654 kWh/m²                                    Fenster wieder                                        Verringerung der Aufbauhöhe von Geschoss-         2000er-Jahren entstanden daher viele Ver-                  Reinigungskräfte, aber auch für Regionen mit         Lösung, die ohne aufwendige Sensorik,

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Energie Spezial 3 | 2018 - Der Industriebau von elobau in Leutkirch sollte als Energiekraftwerk erkennbar sein: HHS Planer + Architekten ...
Energie Spezial | Autoreaktive Fassadenbelüftung

                                                                                                                                                                                                                                                                                    Die Auslösetemperatur der selbstre-
                                                                                                                                                                                                                                                                                    gulierenden Fassadenelemente defi-     
                                                                                                                                                                                                                                                                                    niert sich durch die Temperatur des
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           
                                                                                                                                                                                                                                                                                    Phasenwechsels von Paraffin. Ab
                                                                                                                                                                                                                                                                                    22/23 °C wechselt Paraffin von fest    
                                                                                                                                                                                                                                                                                    nach flüssig und erzeugt dabei eine
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           
                                                                                                                                                                                                                                                                                    Volumenänderung von bis zu 30 %

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Quelle: Professur für Entwerfen und Gebäudehülle, Philipp Lionel Molter
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           

                                  Quelle: Professur für Entwerfen und Gebäudehülle, Philipp Lionel Molter

                                                                                                                              Quelle: Professur für Entwerfen und Gebäudehülle, Philipp Lionel Molter
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           

                                                                                                                                                                                                        Autoreaktive Fassadenelemente in                                                                                    
                                                                                                                                                                                                        geöffnetem (links) und geschlos-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            
                                                                                                                                                                                                        senem Zustand (rechts). In dem For-
                                                                                                                                                                                                        schungsprojekt an der TU München
                                                                                                                                                                                                        konnte gezeigt werden, dass sich                                                                                                                                                        
                                                                                                                                                                                                        mit der bisher nur bei Gewächs-
                                                                                                                                                                                                        häusern eingesetzten Technik Dop-
                                                                                                                                                                                                        pelglasfassaden ohne hohen tech-
                                                                                                                                                                                                        nischen Aufwand kühlen lassen

Steuer- und Regelungstechnik auskommt.                                                                      Rückstellfeder am Teleskopzylinder wieder.                                                                               Ein wichtiges Kriterium ist, dass der ge­      Bei Paraffin, in den meisten Heizungsventilen     Lüftungsklappen autoreaktiv geöffnet und er-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Quellen:
Diese Technologie vereint die Vorteile eines                                                                Dieser Vorgang kann mehrmals innerhalb                                                                               öffnete Zustand des Fassadenzwischenraums          im Wohnungsbau nahezu wartungsfrei im             möglichen das Auskühlen der Innenräume und                   [1] Pfafferot, J. und D. Kalz, Zielwerte für primär­
geschlossenen Zwischenraums der „Closed                                                                     einer Stunde wiederholt werden, da das Pa-                                                                           in der Summe nur ein Fünftel des Jahres ge-        Einsatz, um den Volumenstrom von Radia-           der Speichermassen, beispielsweise Beton-                        energetisch optimierte Bürogebäude im ENOB
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Forschungsbereich „Energieoptimierter Neubau“
Cavity Fassade“ und einer ständig durchlüf-                                                                 raffin eine relativ kurze Reaktionszeit hat.                                                                         schaltet ist. Folglich wird auch die Reinigungs-   toren zu regulieren, handelt es sich um ein       deckenplatten und Aufzugskerne. Auch die
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       (EnBau). 2007, Bine Informationsdienst S. 5
teten Doppelfassade.                                                                                           Im Winter bleibt das Fassadenmodul                                                                                und Wartungshäufigkeit beträchtlich reduziert,     vergleichsweise preisgünstiges und be-            natürliche Durchlüftung von Atrien kann so                   [2] 1- Perez-Lombard, L., J. Ortiz, and C. Pout, A review
    Die Funktionsweise der autoreaktiven Fas-                                                               an kalten Tagen geschlossen und erhöht                                                                               was insofern als eine wesentliche Kostenre-        währtes Material von hoher Zuverlässigkeit.       selbstregulierend thermisch gesteuert werden.                    on buildings energy consumption information.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Energy and Buildings, 2008. 40: S. 394–398
sade stellt sich wie folgt dar: Die Fassade                                                                 so den U-Wert der Fassade, indem die ent­                                                                            duzierung gegenüber ständig geöffneten             Das robuste System ermöglicht somit eine             Aktuell arbeitet das Team an der TUM an
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   [3] Global health risks: mortality and burden of
basiert auf einem herkömmlichen Kasten-                                                                     stehende Pufferzone ein Wärmepolster ent-                                                                            Doppelfassaden bezeichnet werden kann.             unkomplizierte Integration in alle gängigen       feuchtigkeitsregulierenden Systemen, die                         disease attributable to selected major risks. 2009,
fenster mit einem Sonnenschutz als textilem                                                                 stehen lässt. Durch die so verringerten                                                                                  Da­rüber hinaus verhindert das durch den       Fassadentypologien.                               Kondensation in Doppelfassaden verhindern.                       World Health Organization: Geneva
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   [4] Team TU München: Tillmann Klein, Claudio Aresta,
Behang oder Raffstore, der sich windge-                                                                     Transmissionswärme­verluste können die                                                                               belüfteten Hohlraum reduzierte Temperatur-                                                           Das Ziel ist es, Gebäudehüllen zu entwickeln,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Johannes Ingrisch, Cecile Bonnet, Tobias Wagner,
schützt im Fassadenzwischenraum befindet.                                                                   Heizlasten im Vergleich zu einem ständig                                                                             niveau eine Beschädigung des Sonnenschut-          Selbststeuernde Funktionsweise                    die mit einfachen Technologien zu einer Ver-                     Thomas Auer in Kooperation mit Michael Reifer/
Die äußere Scheibe des Kastenfensters ist                                                                   geöffneten Fassadenzwischenraum um fast                                                                              zes. Denn dauerhaft geschlossene Fassaden-         Bei der Realisierung von selbstregulierenden      ringerung der Gebäudetechnik und vor allem                       Frener Reifer Fassaden
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   [5] Publikationen: https://vimeo.com/232342315vimeo.
über einen Scherenmechanismus parallel                                                                      45 % verringert werden. Die ansteuerbaren                                                                            zwischenräume heizen sich bis auf 90 °C auf.       Fassaden ist es wichtig, dass die autoreaktive    zu mehr Nutzerkomfort führen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       com/232342315
ausstellbar und an den Ecken über vier mit                                                                  Temperaturniveaus, die den Mechanismus                                                                               Diese hohen Temperaturen können bei Son-           Steuerungsstrategie an den vorgefundenen
Paraffin gefüllte Zylinder mit dem Rahmen                                                                   auslösen, können mit einer thermodyna-                                                                               nenschutzvorrichtungen sehr schnell zu             klimatischen und städtebaulichen Kontext
verbunden. Bei einem Anstieg der Lufttem-                                                                   mischen Software gezielt ermittelt und durch                                                                         Ausfall oder technischen Problemen an den          sowie an die nutzerspezifischen Anforderun-
peratur zwischen den Scheiben auf über                                                                      eine Veränderung des Paraffinmaterials im                                                                            Motoren für die Jalousien und deren kine-          gen angepasst wird. Daher müssen schon in
23 °C dehnt sich das Paraffinmaterial in den                                                                Teleskop-zylinder modifiziert werden.                                                                                tischen Komponenten führen. Neben diesen           der Planungsphase die Parameter des Nut-          Autoren
Zylindern aus, die Teleskopzylinder drücken                                                                                                                                                                                      Aspekten ist im Hinblick auf den laufenden         zerkomforts ermittelt und später in thermi-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Dr.-Ing. Architekt                                          Prof. Dr.-Ing Tillmann
dadurch die äußere Glasfront um 8 cm paral-                                                                 Entwicklung und Wirkung                                                                                              Betrieb eines Gebäudes einer ganz entschei-        schen Simulationen entwickelt werden. Der                                        Philipp Lionel Molter ar-                                   Klein studierte Architek-
lel nach außen. Durch den entstehenden                                                                      Für die Entwicklung des autoreaktiven Fassa-                                                                         dend: Die selbstregulierende Fassade arbeitet      angesteuerte Temperaturbereich der auto-                                        beitete mehrere Jahre als                                     tur an der RWTH Aachen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Architekt bei Renzo Piano                                     und besuchte später
Schlitz zwischen Rahmen und Scheibe kann                                                                    denmoduls wurden in enger Abstimmung mit                                                                             dezentral und muss nicht über aufwendige           reaktiven Komponenten kann an spezifische
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Building Workshop in Pa-                                      die Kunstakademie
kühlere Außenluft eindringen. Dieser Vor-                                                                   den Architekten thermische Simulationen am                                                                           Sensorik und Aktuatoren an die Gebäude-            Kontextanforderungen wie Klimazonen, Fas-                                       ris. 2010 gründete er sein                                    in Düsseldorf, Klasse
gang sorgt für eine Evakuierung von stark er-                                                               Lehrstuhl für Gebäudetechnik und klimage-                                                                            technik gekoppelt werden.                          sadenorientierung und Benutzerpräferenzen                                       eigenes Büro in München                                       Baukunst. Auf Tätig-
                                                                                                                                                                                                                                                                                    angepasst werden.                                                               und realisierte mehrere                                       keiten in verschiedenen
wärmter Luft, die auf die absorbierte Wärme                                                                 rechtes Bauen der TU München durchgeführt.                                                                               Aus architektonischer Sicht ist vor allem
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    preisgekrönte Projekte.                                       Architekturbüros folgte
am Sonnenschutz zurückzuführen ist.                                                                         Als Standort für die Simulationen wurde ex-                                                                          relevant, dass es sich hierbei um eine tech-          Das entwickelte System ist nur ein Baustein                                  Seit 2009 ist er als wis-                                     die Spezialisierung auf
    An Hochhausfassaden wirkt ein ständiger                                                                 emplarisch die Südfassade eines Münchener                                                                            nische Lösung handelt, die die Gestaltungs-        von vielen Möglichkeiten, die uns autoreak-                                     senschaftlicher Mitarbei-                                     Glasfassaden und Glas-
                                                                                                                                                                                                                                                                                    tive Materialien und Systeme bieten. Bei-                                       ter, später Akademischer                                      dachkonstruktionen. Seit
Luftdruck oder Luftsog auf die Fassade, wo-                                                                 Verwaltungsgebäudes zu Grunde gelegt. Der                                                                            freiheit von Architektinnen und Architekten
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Rat an der Professur für                                      September 2005 leitet
mit eine kontinuierliche und gute Durchlüf-                                                                 Referenzraum wies eine nahezu vollflächige                                                                           nicht einschränkt. Denn die Funktionsweise         spielsweise kann ein solches System auch                                        Entwerfen und Gebäu-                                          er die Facade Research
tung des Fassadenzwischenraums gewähr-                                                                      Verglasung mit einer Dreischeibenverglasung,                                                                         hat kaum Auswirkungen auf die Fassadenge-          zur Nachtauskühlung dienen, indem die Lüf-                                      dehülle der Technischen                                       Group an der TU Delft,
                                                                                                            Aluminium-Raffstore im Fassadenzwischen-                                                                             staltung und ist nahezu unsichtbar. Auch in        tungsklappen für die Nachtentlüftung mit                                        Universität München                                           Fakultät für Architektur.
leistet ist. Das so herabgesetzte Temperatur-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      tätig. Seine Forschung und Lehre konzentriert sich           Von 2008 bis 2016 war er Leiter des Fassadenbera-
niveau reduziert den Wärmestrom zu den                                                                      raum und einer äußeren Prallscheibe auf. Die                                                                         puncto Dauerhaftigkeit ergeben sich Vorteile,      entsprechenden Aktivierungstemperaturen           auf adaptive Gebäudehüllen und deren ästhetischen            tungsbüros Imagine Envelope b.v. in Den Haag. Der-
Innenräumen und bewirkt somit eine Reduk-                                                                   anschließenden Berechnungen ergaben über                                                                             denn die kinetischen Komponenten haben             angesteuert werden. Im Sommer werden die          Potentiale und energetische Leistungsfähigkeit. 2016         zeit ist Klein Professor für Produktinnovation an der
tion der Kühllasten für die dahinterliegenden                                                               ein Jahr betrachtet ein Energieeinsparpoten-                                                                         sich seit Jahrzehnten als nahezu wartungs-         Klappen tagsüber bei zu hohen Temperaturen        erhielt er den Dr. Marschall-Preis für seine Dissertation    TU Delft und seit 2015 Gastprofessor an der Professur
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      an der Fakultät für Architektur der TUM.                     für Entwerfen und Gebäudehülle der TUM.
Räume. Bei einem Abfall der Temperatur auf                                                                  tial zur Kühlung der Räume von fast 50 % ge-                                                                         freie und elektrizitätsunabhängige Belüf-          geschlossen; in der Nacht, wenn die Außen-
unter 19 °C schließt sich der Spalt durch eine                                                              genüber ständig geschlossenen Fassaden.                                                                              tungselemente in Gewächshäusern bewährt.           temperaturen unter 20 °C fallen, werden die       Informationen unter: www.hk.ar.tum.de

104                                                                                                                                                                                                                                                                                 DBZ 3 | 2018   DBZ.de                                                                                                                                               105
Energie Spezial 3 | 2018 - Der Industriebau von elobau in Leutkirch sollte als Energiekraftwerk erkennbar sein: HHS Planer + Architekten ...
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                                                                                                                                                                                                                                                                      genau mein Plan.

Solardach-Unterkonstruktionen                                                                               Solarziegel ins Dach integriert                                                  Solarfolie für Dachinstallation

Auf den 4 300 m² großen Dachflächen einer dänischen Schule haben                                            Das von Nelskamp entwickelte G10 PV-Element sorgt für dauerhafte                 Bei der Dachinstallation auf einem französischen Schulgebäude in
die Mitarbeiter der Green Force Company Solarmodule mit einer Ge-                                           Stromversorgung auf dem Dach bei gleichzeitig unauffälliger Ziegel-              La Rochelle kam zum ersten Mal die einsatzfertige Folienlösung Helia
samtleistung von 225  kWp installiert. In nur wenigen Arbeitsschritten                                      dach-Ästhetik. Das G10 PV-System fällt auf dem Dach erst beim zwei-              Sol® zum Einsatz. Mit einer selbstklebenden Rückseite und vorkonfi-
haben die Handwerker das aerodynamische Flachdachsystem mon-                                                ten Blick ins Auge: Die PV-Module bilden mit den Glatt-Ziegeln G 10              gurierter Verkabelung ausgestattet, wird HeliaSol® direkt auf die vor-
tiert. Die Tatsache, dass die Dachhaut bei der Montage nicht durch-                                         eine Einheit, bieten ein einheitliches und ebenes Deckbild. Der varia-           handene Dachfläche aufgeklebt und muss nur noch angeschlossen
drungen werden muss, spielte eine wichtige Rolle bei der Wahl der                                           ble Überdeckungsbereich von +/- 10 mm sorgt für eine einheitliche                werden. Abgesehen von der Vorbereitungszeit benötigte das sechs-
Unterkonstruktion. Zum Einsatz kamen die Unterkonstruktionen                                                Dacheinteilung. Die überdeckenden G10 PV-Elemente liegen, wie                    köpfige Team acht Stunden für die Verlegung von 500 m² HeliaSol®.
des Typs Miralux 2 von Richard Brink. Dank der innovativen Oberflä-                                         die Glattziegel, regendicht und flächenbündig, direkt auf der Lattung.           Das bedeutet im Schnitt ca. zwei Minuten pro Folie. Knapp 400 Folien
chenbeschichtung des eingesetzten Stahlwerkstoffs steht ein ro-                                             Wasserablaufkerben am unteren Rand der Module verstärken die                     in drei verschiedenen Längen von 2 m, 4 m und 5,7 m wurden auf
bustes System zur Verfügung. Da die Solarunterkonstruktionen durch                                          Dachziegelästhetik. Das Gesamtdeckbild ist harmonisch. Ein wasser-               zwei unterschiedlichen Dachflächen verlegt. Das Ergebnis ist die
Windkanalversuche aerodynamisch optimiert sind, konnten sie ver-                                            dichtes Unterdach, wie bei anderen Indach-PV-Anlagen, ist nicht                  bisher größte BIOPV-Installation auf einem Dach weltweit und ein
gleichsweise ballastarm verbaut werden. Als Ballastierung wurden                                            erforderlich. Die Module werden in Deutschland gefertigt und unter-              Beleg für die einfache und schnelle Montage der Solarfolien an
speziell angefertigte Betongewichte gegossen, die optimal in die So-                                        liegen strengen Qualitätsanforderungen bzgl. Langlebigkeit und Lei-              einem Gebäude. Mit einer Leistung von ca. 22,5 kWp sollen jährlich
larunterkonstruktion integriert werden konnten. Für den standfesten                                         stung. Pro m² Dachfläche erreichen die Module eine Leistung von                  ca. 23,8 MWh generiert werden, was in etwa 15 % des jährlichen
Halt handelsüblicher Plattenmaterialien als Ballastierung werden                                            167  Wp, d. h. 5,9 m² Ziegelfläche reichen für 1 KWp elektrische Leistung        Strombedarfs der Schule entspricht.
Ballastierungsunterstützungen angeboten. Die integrierten Kabelka-                                          aus. Damit erzielt die Anlage je nach Standort und Lage zwischen
näle gewährleisten die zuverlässige Verkabelung. Die Vorfertigung                                           850 und 1 100 kWh Strom/KWp-PV-Leistung und erreicht annähernd                   Heliatek GmbH, 01139 Dresden
der aufklappbaren Elemente erleichtert deren Aufbau erheblich.                                              gleiche Werte wie eine Aufdach-Anlage.                                           www.heliatek.com

Richard Brink GmbH & Co. KG, 33758 Schloss Holte-Stukenbrock,                                               Dachziegelwerke Nelskamp GmbH, 46510 Schermbeck
www.richard-brink.de                                                                                        www.nelskamp.de
                                                                                                                                                                                             Geothermie mit geringem Platzbedarf

                                                                                                                                                                                             Die Nutzung von Erdwärme in geringer Tiefe weist ein günstiges
 DBZ_03_18_MesseEssen_FoyerMHO-Ost.pdf; s1; (200.00 x 84.00 mm); 09.Feb 2018 13:29:45; PDF-CMYK für Bauverlags-Anzeigen CS5.5; L. N. Schaffrath DruckMedien                                  Kosten-/Nutzenverhältnis auf, ist nicht genehmigungspflichtig und
                                                                                                                                                                                             leicht zu installieren. Allerdings verlangen rohrbasierte Erdwärme­
                                                                                                                                                                                             kollektoren nach großen Flächen, um den Energieträger zur Wärme-
                                                                                                                                                                                             pumpe ausreichend aufladen zu können; man spricht von der 2- bis
                                                                                                                                                                                             3-fachen Gebäudenutzfläche. GeoCollect hat einen Erdwärmekollek-
                                                                                                                                                  DIE NEUE                                   tor entwickelt, der aufgrund seiner speziellen, flächigen Ausbildung
                                                                                                                                                                                             eine sehr große Oberfläche für den Energieaustausch bereitstellt.
                                                                                                                                                                                                                                                                      CARLISLE® – WASSERDICHTE
                                                                                                                                                   MESSE ESSEN                               Zudem wird die Sole beim Durchfließen der Kollektoren stark verwir-      LÖSUNGEN FÜR IHRE VISIONEN.
                                                                                                                                                                                             belt, was den Prozess zusätzlich intensiviert. Im Ergebnis kommt die-
                                                                                                                                                  FREUT SICH AUF SIE!
                                                                                                                                                                                             ses System mit einem Drittel – bei einer Verlegung in zwei Ebenen
                                                                                                                                                                                                                                                                      • Extrem langlebige EPDM-Abdichtungen
                                                                                                                                                                                             sogar mit einem Sechstel – der Ge-
                                                                                                                                                                                             bäudenutzfläche aus; für ein Ein-
                                                                                                                                                                                                                                                                        für Dach, Fassade, Bauwerk
                                                                                                                                                                                             familienhaus mit 180 m² Wohn-                                            • Maßgeschneiderter Service:
                                                                                                                                                                                             fläche reichen 60 m² aus, um                                               von Ausschreibung bis Fertigstellung
                                                                                                                                                  N OW O P E N: FOY E R M ESS EH AU S OS T   die Wärmepumpe ausrei-
                                                                                                                                                                                             chend zu versor-
                                                                                                                                                                                                                                                                      • CARLISLE® ACADEMY Architektenseminare
                                                                                                                                                                                             gen.                                                                     Jetzt beraten lassen: www.ccm-europe.com

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Energie Spezial 3 | 2018 - Der Industriebau von elobau in Leutkirch sollte als Energiekraftwerk erkennbar sein: HHS Planer + Architekten ... Energie Spezial 3 | 2018 - Der Industriebau von elobau in Leutkirch sollte als Energiekraftwerk erkennbar sein: HHS Planer + Architekten ...
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