SCM 1.3 Richtlinie Kurzeitfähigkeitsuntersuchung (KFU) SCM 1.3 Richtlinie Prozessfähigkeitsuntersuchung (PFU)
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SCM 1.3 Informationen zu den HILTI Richtlinien zur Ermittlung von Qualitätsfähigkeitskenngrössen SCM 1.3 Richtlinie Kurzeitfähigkeitsuntersuchung (KFU) SCM 1.3 Richtlinie Prozessfähigkeitsuntersuchung (PFU) Thorsten Ebert Juli 2012 www.hilti.com Confidential SCM 1.3_Information Hilti Richtlinie Qualitätsfähigkeitskenngrössen | 07/2012 1
Agenda • Warum braucht man (statistische) Richtlinien? • Wie lassen sich technische Prozesse beschreiben? • Was sind Prozessfähigkeitsuntersuchungen? • Was beschreiben die HILTI Richtlinien? • NICHT: Details zu statistischen Verteilungen und Analysen www.hilti.com Confidential SCM 1.3_Information Hilti Richtlinie Qualitätsfähigkeitskenngrössen | 07/2012 2
Die Voraussetzung für eine effiziente Qualitätslenkung und -sicherung ist das Verstehen von technischen Prozessen, also Antworten finden auf folgende Fragen: ● Werden die Kundenanforderungen erfüllt? Wieviel Qualität stellt der Prozess bereit? Wie kann der Ausschussanteil auf ein Minimum reduziert werden? ● Prozessverbesserungen möglich bzw. erreicht? Sind Prozessverbesserungen notwendig? Sind die Verbesserungen nachhaltig oder ist der Prozess wieder auf das Niveau vor der Verbessserung wieder zurückgefallen? ● Wie wird der Prozess zukünftig arbeiten? Wie fähig ist der Prozess über einen längeren Zeitraum? Welche Rückschlüsse können aus dem Prozess gezogen werden? Wie kann der Prozess so wirtschaftlich wie möglich betrieben werden? Welchen Aussagen kann man trauen? www.hilti.com Confidential SCM 1.3_Information Hilti Richtlinie Qualitätsfähigkeitskenngrössen | 07/2012 3
Die ISO / TR 10017 definiert statistische Methoden, welche für die Weiterentwicklung, Aufrechterhaltung und Verbesserung eines QM-Systems geeignet sein können: Methode gemäß Inhalte ISO / TR 10017 Beschreibende, Charakterisierung der Daten mit Hilfe von statistischen Kennwerten und grafischen Darstellungen deskriptive Statistik Messsystemanalyse Bewertung der Fähigkeit / Unsicherheit eines Messsystems unter Anwendungsbedingungen Prozessfähigkeits- Untersuchung von Prozessen und deren Ergebnisse hinsichtlich der Erfüllung von untersuchung Anforderungen / Spezifikationen Regelkarten Bewertung der Prozessstabilität über die Zeit Regressionsanalyse Untersuchung des Einflusses / der Abhängigkeit verschiedener Faktoren auf das Verhalten von Merkmalen Simulation Mathematische Beschreibung von Systemen zur Lösung komplexer Probleme Stat. Toleranzrechnung Verfahren zur Toleranzbestimmung Stichprobenprüfung Gewinnung von Informationen über Merkmale einer Grundgesamtheit durch Untersuchung repräsentativer Stichproben Testverfahren Überprüfung der Vereinbarkeit der Daten mit definierten Hypothesen bei einem gegebenen Fehlerrisiko Versuchsplanung Schlussfolgerungen anhand der Ergebnisse geplanter Experimente Zeitreihenanalyse Untersuchungen von Verhaltensmustern und Vorhersage zukünftiger Beobachtungen Zuverlässigkeitsanalyse Untersuchung der Lebensdauer / fehlerfreien Leistungsdauer eines Produktes o- Systems www.hilti.com Confidential SCM 1.3_Information Hilti Richtlinie Qualitätsfähigkeitskenngrössen | 07/2012 4
Statistische Kennwerte - Überblick ● Umfang einer Messwertreihe ● kleinster und größter Wert ● arithmetischer Mittelwert ● Median Lage- bzw. Lokalisationsparameter ● Modalwert ● Varianz s2, Standardabweichung s ● Spannweite Streuungs- o. Dispersionsparameter ● Quartile, Percentile ● Wölbung b2, Exzess g2 Formparameter ● Schiefe g1 ● Cm, Cmk, Pp, Ppk, Cp, Cpk Fähigkeitskennwerte ● Überschreitungsanteile ● Variationskoeffizient ● Vertrauensbereich für Mittelwerte, Varianzen, Fähigkeitsindizes und Überschreitungsanteile www.hilti.com Confidential SCM 1.3_Information Hilti Richtlinie Qualitätsfähigkeitskenngrössen | 07/2012 5
Warum braucht es Richtlinien, wenn man statistische Methoden anwenden kann? ● Definition von Grenzwerten ● Themengerechte Beschreibung eines komplexen Sachverhaltes ● Eindeutige bzw. vollständige Definition und klare Abgrenzung von Begriffen ● Einbindung internationaler, statistischer Normen ● Beschreibung zum Umgang mit Verteilungs- und Prozesszeitmodellen ● stringenter Ablauf der Qualifikation mit Zuordnung zu den einzelnen Qualifikationsphasen ● Umgang von Prozessbewertungen anhand diskreter Merkmale ● Angabe von Vertrauensbereichen der Fähigkeitskennzahl (Abhängigkeit von Stichprobengrössen) ● Klarstellung zum Umgang mit Statistik Software Die Vielzahl der anzuwendenden statistischen Verfahren müssen geregelt sein, damit diese Methoden zu standardisierten und folgerichtigen Entscheidungen auf der Basis von Datenmaterial führen. www.hilti.com Confidential SCM 1.3_Information Hilti Richtlinie Qualitätsfähigkeitskenngrössen | 07/2012 6
Welche Teilgebiete der Statistik sind für Prozessfähigkeitsanalysen wichtig? Beschreibende Statistik Beurteilende Statistik (deskriptiv) (induktiv / analytisch) meist Untersuchung einer Grundgesamtheit Untersuchung einer Stichprobe aus einer Grundgesamtheit • Ordnen von Daten / Merkmalen • Intervallschätzungen • Grafische Darstellung von Daten / Merkmalen • Formulieren und Prüfen von Hypothesen • Berechnen von Kennwerten aus Stichproben • Schätzen von Parametern • Korrelationsanalyse Kennwerte der Grundgesamtheit Aus den Werten der Stichprobe wird ein mathematisches Modell entwickelt www.hilti.com Confidential SCM 1.3_Information Hilti Richtlinie Qualitätsfähigkeitskenngrössen | 07/2012 7
Bei der KFU und PFU müssen verschiedene Verteilungsmodelle beachtet werden eingipflig mehrgipflig (unimodal) (polymodal) symmetrisch asymmetrisch (schief) www.hilti.com Confidential SCM 1.3_Information Hilti Richtlinie Qualitätsfähigkeitskenngrössen | 07/2012 8
Die Berechnung über die Quantilmethode berücksichtigt alle Verteilungsmodelle U = tolerierter Höchstwert L = tolerierter Mindestwert a = Festgelegte Toleranz U - L = Prozesslage = Prozessstreubreite = XU - XL = L + U (= 99,73% der Verteilung) L = untere Prozessstreuung U = obere Prozessstreuung XL = untere Streubereichsgrenze X0,135% XU = obere Streubereichsgrenze X99,865% Unterer Oberer Prozessfähigkeitsindex Prozessfähigkeitsindex Kritischer Prozessfähigkeitsindex www.hilti.com Confidential SCM 1.3_Information Hilti Richtlinie Qualitätsfähigkeitskenngrössen | 07/2012 9
Die Berücksichtigung der Prozesslage µ führt zu den kritischen Fähigkeitsindizes Der Fähigkeitsindizes Pp / Cp beschreiben die potenzielle Fähigkeit eines Prozesses, ein bestimmtes U = tolerierter Höchstwert Merkmal innerhalb der vorgegebenen L = tolerierter Mindestwert Grenzwerte zu erzeugen. Dazu wird die a = Festgelegte Toleranz U - L Prozessstreubreite mit der Toleranz = Prozesslage T = U - L des Merkmals verglichen. Nach = Prozessstreubreite dieser Definition sind Pp / Cp = XU - XL unabhängig von der Prozesslage = L + U (= 99,73% der Verteilung) L = untere Prozessstreuung Die kleinste (kritische) Fähigkeitsindizes U = obere Prozessstreuung Ppk / Cpk beurteilen die Qualitäts- XL = untere Streubereichsgrenze fähigkeit eines Prozesses anhand eines = X0,135% Vergleiches der Prozessstreubreite mit XU = obere Streubereichsgrenze der Toleranzbreite unter gleichzeitiger = X99,865% Berücksichtigung der Prozesslage Unterer Oberer Prozessfähigkeitsindex Prozessfähigkeitsindex Kritischer Prozessfähigkeitsindex www.hilti.com Confidential SCM 1.3_Information Hilti Richtlinie Qualitätsfähigkeitskenngrössen | 07/2012 10
Prozesskennzahlen sind durch das statistische Modell mit Überschreitungsanteilen verknüpft Cmk 1-seitiger 2-seitiger Prozess- Ppk Überschreitungsanteil Überschreitungsanteil streubreite Cpk (%) ppm (%) ppm (%) 1,00 0,1350000 1350 0,2700000 2700 99,7300000 1,33 0,0031686 31,686 0,0063372 63,372 99,9936628 1,67 0,0000287 0,287 0,0000574 0,574 99,9999426 2,00 0,0000001 0,001 0,0000002 0,002 99,9999998 Allgemein gilt: Je größer der Wert der jeweiligen Qualitätsfähigkeitskenngröße ist, desto besser ist das Leistungsvermögen zur Erfüllung der Anforderungen des Prozesses einzustufen. www.hilti.com Confidential SCM 1.3_Information Hilti Richtlinie Qualitätsfähigkeitskenngrössen | 07/2012 11
Die Grenzwerte für Prozessfähigkeiten sind abhängig von der HILTI Merkmalsklassifikation: Prozessfähigkeitsindex H- und N-Merkmale K-Merkmale Cm (GRENZ) 1.67 2.00 Cmk (GRENZ) 1.33 1.67 Pp (GRENZ) / Cp (GRENZ) 1.33 1.67 Ppk (GRENZ) / Cpk (GRENZ) 1.00 1.33 Grenzwert = Mindestwert für verschiedene Merkmale und Qualifikationsphasen 2,4 2,00 2,0 1,67 1,67 1,67 1,6 H/N-Merkmal 1,33 1,33 1,33 K-Merkmal 1,2 1,00 0,8 Cm Cmk Pp oder Cp Ppk oder Cpk www.hilti.com Confidential SCM 1.3_Information Hilti Richtlinie Qualitätsfähigkeitskenngrössen | 07/2012 12
In der Richtlinie PFU werden 8 verschiedene Verteilungsmodelle berücksichtigt Lage konstant Lage nicht konstant Streuung konstant A C Streuung nicht konstant B D www.hilti.com Confidential SCM 1.3_Information Hilti Richtlinie Qualitätsfähigkeitskenngrössen | 07/2012 13
Aus den Momentanverteilungen ergeben sich verschiedene resultierende Verteilungen Zeitabhängiges Verteilungsmodell Auswahl ergibt sich aus der Prozessbeurteilung Merkmal A1 A2 B C1 C2 C3 C4 D Zeitliche syste- syste- syste- Veränderung keine keine keine zufällig zufällig matisch & matisch & matisch der Lage zufällig zufällig Zeitliche syste- Veränderung keine keine zufällig keine keine keine keine matisch & der Streuung zufällig unimodal, Momentan- normal- nicht normal- normal- normal- beliebige beliebige beliebige verteilung verteilt normal- verteilt verteilt verteilt Form Form Form verteilt unimodal, unimodal, unimodal, Resultierende normal- nicht nicht normal- nicht beliebige beliebige beliebige Verteilung verteilt normal- normal- verteilt normal- Form Form Form verteilt verteilt verteilt www.hilti.com Confidential SCM 1.3_Information Hilti Richtlinie Qualitätsfähigkeitskenngrössen | 07/2012 14
Unterschiedliche Qualifikationsphasen beinhalten unterschiedliche Aktivitäten Start of Process study before series production series Process study during series production product. Short-term Measuring system analysis process analysis Preliminary process analysis Long-term process analysis ↓ ↓ ↓ ↓ Gage R&R study Short-term Process performance study Process capability study capability study Minimum quantity 100 pieces Minimum An appropriate period under normal series or as appropriate to the Minimum quantity 50 pieces quantity 50 conditions, during which it can be assured that process. To keep the requisite or as appropriate to the pieces or as all influential factors can take effect. (standard control chart, a minimum of process appropriate to value: 20 production days); total random sample 20 individual random samples the process size ≥ 125 are necessary Cg / Cgk, Cm / Cmk Pp / Ppk Cp / Cpk Gage R&R Indicator of a process under Indicator for the Indicator of a Indicator of a process under series production real-life conditions (influence measurement quality before process under conditions (full influence of 5M factors), which of 5M factors), which has not commencement of data short-term, ideal has previously been proven to be in a state of yet been proven to be in a acquisition conditions statistical control state of statistical control www.hilti.com Confidential SCM 1.3_Information Hilti Richtlinie Qualitätsfähigkeitskenngrössen | 07/2012 15
Fähigkeitsanalysen sind auf die Kernprozesse abzustimmen PPM-3.2 TTM G1 G2 G3 G4 G5 G6 Prototype/Sample parts Pre-series parts Series parts PQA QEST QEST QN QA Product Quality of Quality of Quality of 0-series Quality of series quality development in development in production and production assessment complete system complete system product confirmed Quality QE QN QA assurance Plan for quality of Plan for quality of Plan for quality of plan system test 0-series test series product. test SCM-1.3 Qualifizierung von Herstellprozessen Planning Execution & Doc. Testing & Release Proof of Sustainibility Planning of Sample Inspection Sample Inspection Sample Inspection qualification (acc. SI overview) close to series series production steps production. Plant and SC statements (Cmk proven) (Cmk / Ppk prov.) (Cpk proven) www.hilti.com Confidential SCM 1.3_Information Hilti Richtlinie Qualitätsfähigkeitskenngrössen | 07/2012 16
Die Matrix für MI-Level aus dem SCM 1.3 gibt Grenzwerte für die jeweiligen Einstufungen vor The SI-Level target refers to the SI sample inspection summary and the rating roles in the SI policy TTM Gate G4 G5 G6 SI-Level P 100% Process conforming A 60% 80% 100% Quality conforming B Partly quality conforming 40% 20% 0% * C 0% 0% Not quality conforming Open 0% 0% Not rated yet * Production allowed with Inspection waiver / deviation approval (ABE) www.hilti.com Confidential SCM 1.3_Information Hilti Richtlinie Qualitätsfähigkeitskenngrössen | 07/2012 17
Derzeit existieren 2 Richtlinien zur Kurzzeit-, sowie zur vorläufigen Prozess- & Langzeitfähigk. Teil 2: KFU = Kurzzeitfähigkeitsuntersuchung Teil 3: PFU = Prozessfähigkeitsuntersuchung Kurzzeitfähigkeit (früher Maschinenfähigkeit) Vorläufige Prozessfähigkeit & Langzeitfähigkeit Qualitätsfähigkeitskenngrössen Cm, Cmk Qualitätsfähigkeitskenngrössen Pp, Ppk; Cp, Cpk Link www.hilti.com Confidential SCM 1.3_Information Hilti Richtlinie Qualitätsfähigkeitskenngrössen | 07/2012 18
Was sind die wichtigsten Botschaften der Richtlinien? ● Themengerechte Beschreibung eines komplexen Sachverhaltes. Diese Richtlinie ersetzt nicht statistische Grundkenntnisse, die zwingend notwendig sind, um diese vollständig zu verstehen und Ergebnisse plausibilisieren und interpretieren zu können. ● Durch die Einbindung internationaler, statistischer Normen werden Formeln und Begriffe klar definiert und abgegrenzt. ● Der Ablauf der Qualifikation in verschiedenen Qualifikationsphasen wird erklärt und definiert. ● Durch Verteilungs- und Prozesszeitmodellen werden die Abhängigkeiten der technischen Prozesse über die Zeit erfasst. ● Der Umgang von Prozessbewertungen anhand diskreter Merkmale wird erklärt. ● Auf die Abhängigkeit von Stichprobengrössen wird hingewiesen ● Zur kompletten Analyse ist der Einsatz einer geeigneten Statistik-Software zur Prozessqualifizierung (HILTI: qs-STAT) zwingend erforderlich. ● Definition von Grenzwerten. www.hilti.com Confidential SCM 1.3_Information Hilti Richtlinie Qualitätsfähigkeitskenngrössen | 07/2012 19
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