Sechster Sonntag der Osterzeit 9. Mai 2021 - Pfarrei St. Martin ...
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Sechster Sonntag der Osterzeit 9. Mai 2021 © Bild von congerdesign auf Pixabay Geheimnis Gottes offenkundig geworden. Durch Jesus wissen wir, was Liebe ist. Die Liebe kommt von Gott und sie hat Menschengestalt angenommen. Die Liebe ist treu bis in den Tod. Sie macht frei – den, der liebt, und den, der geliebt wird. Daran erkennt man die Liebe. Eröffnungsvers Vgl. Jes 48, 20: Verkündet es jauchzend, damit man es hört! Ruft es hinaus bis ans Ende der Erde! Ruft: Der Herr hat sein Volk befreit. Halleluja. Tagesgebet: Allmächtiger Gott, lass uns die österliche Zeit in herzlicher Freude begehen und die Auferstehung unseres Herrn preisen, damit das Ostergeheimnis, das wir in diesen fünfzig Tagen feiern, unser ganzes Leben prägt und verwandelt. Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur 1. Lesung: Die Bekehrungsgeschichte des römischen Hauptmanns Kornelius ist der ausführlichste Einzelbericht in der Apostelgeschichte. Mit der Taufe des Kornelius hat die Kirche den ersten Schritt in die Welt der Heidenvölker getan. Der Geist von Pfingsten kommt, zum Staunen der frommen Judenchristen, auch über diesen Heiden und seine Familie. Gott ist in jedem Volk und bei allen Menschen, die ihn aufrichtig suchen. Kennzeichen des Heiligen Geistes: das gemeinsame Hören auf Gottes Wort im Glauben an Jesus und im Gebet. Erste Lesung Apg 10, 25–26.34–35.44–48: Auch auf die Heiden wurde die Gabe des Heiligen Geistes ausgegossen Lesung aus der Apostelgeschichte. Als Petrus in Cäsaréa beim Hauptmann Kornélius ankam, ging ihm dieser entgegen und warf sich ihm ehrfürchtig zu Füßen. Petrus aber richtete ihn auf und sagte: Steh auf! Auch ich bin nur ein Mensch. Da begann Petrus zu reden und sagte: Wahrhaftig, jetzt begreife ich, dass Gott nicht auf die Person sieht, sondern dass ihm in jedem Volk willkommen ist, wer ihn fürchtet und tut, was recht ist. Noch während Petrus redete, kam der Heilige Geist auf alle herab, die das Wort hörten. Die gläubig gewordenen Juden, die mit Petrus gekommen waren, konnten es nicht fassen, dass auch auf die Heiden die Gabe des Heiligen Geistes ausgegossen wurde. Denn sie hörten sie in Zungen reden und Gott preisen. Petrus aber sagte: Kann jemand denen das Wasser zur Taufe verweigern, die ebenso wie wir den Heiligen Geist empfangen haben? Und er ordnete an, sie im Namen Jesu Christi zu taufen. Danach baten sie ihn, einige Tage zu bleiben. Wort des lebendigen Gottes Antwortpsalm Ps 98: Kv Der Herr hat sein Heil enthüllt vor den Augen der Völker. Singet dem Herrn ein neues Lied, * denn er hat wunderbare Taten vollbracht! Geholfen hat ihm seine Rechte * und sein heiliger Arm. Kv Der Herr hat sein Heil enthüllt vor den Augen der Völker. Der Herr hat sein Heil bekannt gemacht * und sein gerechtes Wirken enthüllt vor den Augen der Völker. Er gedachte seiner Huld * und seiner Treue zum Hause Israel. Kv Der Herr hat sein Heil enthüllt vor den Augen der Völker. Alle Enden der Erde * sahen das Heil unsres Gottes. Jauchzet dem Herrn, alle Lande, * freut euch, jubelt und singt! Kv Der Herr hat sein Heil enthüllt vor den Augen der Völker. Zur 2. Lesung: Die Liebe, die uns in Christus begegnet, ist göttlich nach ihrem Ursprung und in ihrer Wesensart. Ob wir die Liebe annehmen, die Gott uns schenkt, wird daran sichtbar, dass wir den Mitmenschen als Bruder, als Nächsten, in unser Leben hineinnehmen. Die Liebe Christi in uns zerstört nicht die menschliche Liebe; sie vollendet sie vielmehr.
Zweite Lesung 1 Joh 4, 7–10: Gott ist Liebe Lesung aus dem ersten Johannesbrief. Geliebte, wir wollen einander lieben; denn die Liebe ist aus Gott und jeder, der liebt, stammt von Gott und erkennt Gott. Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist Liebe. Darin offenbarte sich die Liebe Gottes unter uns, dass Gott seinen einzigen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben. Darin besteht die Liebe: Nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn als Sühne für unsere Sünden gesandt hat. Wort des lebendigen Gottes Ruf vor dem Evangelium Vers: vgl. Joh 14, 23 Halleluja. Halleluja. Wer mich liebt, hält mein Wort. Mein Vater wird ihn lieben und wir werden bei ihm Wohnung nehmen. Halleluja. Zum Evangelium: Weinstock und Rebzweig bilden eine lebendige Einheit. So fließt auch die Liebe vom Vater zum Sohn, vom Sohn zu den Jüngern. Durch die Taufe wurden wir in diese Gemeinschaft hineingeboren. Kennzeichen des Bleibens in der Liebe ist die Treue des Glaubens und des Gehorsams. Ihre Frucht ist die gemeinsame Freude und das Vertrauen. Evangelium Joh 15, 9–17: Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes. In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe! Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe. Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird. Das ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, so wie ich euch geliebt habe. Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage. Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe. Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt. Dann wird euch der Vater alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet. Dies trage ich euch auf, dass ihr einander liebt. Evangelium unseres Herrn Jesus Christus
Predigt von Pfarrer Kirsten Brast: Liebe Schwestern und Brüder! „Liebe“ ist der Begriff des heutigen Tages. Die Lesung aus dem 1. Johannesbrief und das heutige Evangelium sprechen in wenigen Sätzen insgesamt nicht weniger als achtzehn mal das Wort „Liebe“ oder „lieben“ aus. Kein Wunder, müsste man meinen, wenn Gott doch Liebe ist, wie Johannes in der Lesung sagt. Liebe ist in der Tat der zentrale Begriff unseres Glaubens. Der bekannte Freiburger Theologe Joseph Schumacher schreibt: „Wenn ich einen Menschen liebe, bejahe ich ihn. Ich sage ihm etwa: Du sollst leben, es ist gut, dass du da, es soll dir gut gehen, du darfst nicht sterben. Hasse ich ihn aber, so sage ich ihm: Du sollst nicht leben, es dürfte dich nicht geben, es soll dir nicht gut gehen, es ist gut, wenn du nicht mehr existierst, ich würde mich freuen, wenn du zugrunde gehen würdest.“ Liebe ich einen Menschen, will ich für ihn das Beste und bin ihm gegenüber freigiebig, und je größer die Liebe ist, desto mehr bin ich bereit, für den anderen zu geben. Wie groß die Liebe Christi zu uns ist, sagt er selbst: „Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.“ Christus gibt restlos alles. Er behält nichts für sich zurück. Er gibt sich selbst für uns hin. Was für eine Liebe! Gott liebt mich. Er kennt mich nicht nur. Er ruft mich nicht nur mit meinem Namen. Er liebt mich bis zum äußersten, bis zum Tod am Kreuz. Deshalb ist das Kreuz das Zeichen schlechthin und Liebe das Wort schlechthin des christlichen Glaubens. Nun will Liebe erwidert werden. Bei Gott ist das nicht anders. Und vielleicht fangen gerade hier die Probleme an: wie liebe ich Gott? Einen Menschen aus Fleisch und Blut? Ja. Aber Gott? Manchmal ist zu hören, dass allein die Liebe zum Menschen, zum Nächsten ja schon ausreichen würde. Das klingt zunächst vielleicht einleuchtend, sagt Jesus doch im Evangelium selbst „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ (Mt 25,40). Und doch ist Gottesliebe mehr als nur das. Jesus selbst fügt die Liebe zu Gott und die Liebe zum Menschen zum Doppelgebot zusammen. Es ist das Doppelgebot, weil es eben nicht das das gleiche ist. Gott will unmittelbar geliebt sein. Er steht an erster Stelle. Christus selbst gibt die Antwort auf die Frage, wie ich Gott lieben kann. Zum einen durch die Erfüllung seines Auftrags: „Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben… Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage.“ Wohl kaum einer von uns würde das zu einem Menschen sagen, den er liebt. Aber zum einen spricht Gott hier zu uns. Und zum anderen gehört zur Liebe doch auch ganz selbstverständlich, dass der andere Mensch sich mir zumuten darf und ich mich ihm. Liebe kann eben auch bedeuten, vielfach Kompromisse einzugehen und Rücksicht zu nehmen auf das, was der andere will. In der Liebe geht es ja gerade nicht zuallererst um mich, sondern um den anderen. Zu ihr gehört ja die Bereitschaft, mich zurückzunehmen, mich hinzugeben – und dennoch am Ende der Beschenkte zu sein. Und noch ein anderes Wort ist Teil der Antwort Christi. „Bleiben“. Ein sehr schlichtes und fast ernüchterndes Wort. „Bleibt in meiner Liebe!“ Mit dem Wort „bleiben“ schwingt unausgesprochen der Wunsch mit, eigentlich gehen zu wollen. Auch das Bleiben gehört zur Liebe. Wenn es schwer und schwierig wird und ich dennoch nicht gehe, sondern bleibe. Auch dort, wo ich manchmal verzweifelt bin und meine Kraft aufgebraucht ist. Dennoch zu bleiben, kann der vielleicht stärkste Ausdruck von Liebe überhaupt sein. Und zeigt sich die
Liebe nicht am stärksten dort, wo ich mir manches abverlangen und zumuten lasse? Wenn ich zum Beispiel einen geliebten Menschen pflege und bei ihm bleibe, auch dann, wenn keine Hoffnung auf Besserung mehr besteht? Oder Maria und der Lieblingsjünger Johannes unter dem Kreuz: ein furchtbarer Ort und ein grauenhaftes Geschehen. Aber sie lassen sich das zumuten, um Christus nicht allein zu lassen. Sie bleiben. Der Glaube selbst ist nicht immer nur Höhenflug, er ist zuweilen auch grau, vielleicht manchmal auch tatsächlich eine Zumutung. Ja sogar mag manch einem der Gedanke durch den Kopf gehen, dass ohne Gott und ohne den Glauben manches leichter wäre. Wie wichtig, sich da immer wieder diesen ergreifenden Appell Christi neu zusagen zu lassen: „Bleibt in meiner Liebe!“ Amen. Glaubensbekenntnis: Fürbitten: Einleitung: von Alfried G. Rempe Tier Jesus nennt uns Freundinnen und Freunde denen Gott alles gibt, um was wir in seinem Namen bitten. Im Vertrauen auf diese Liebe treten wir ein für die nahen und die fernen Nächsten und bitten um Gottes Kraft: Wir bitten für die Menschen in den ärmeren und armen Ländern, in Indien und in Afrika, wo die Corona-Pandemie besonders bedrohlich ist; und für alle, die an der gerechten Verteilung der Impfstoffe und an der besseren Versorgung der Kranken weltweit arbeiten. V:Sende aus deinen Geist. A:und das Antlitz der Erde wird neu Wir bitten um Gottes Kraft für die Geimpften und die von Covid19 Genesenen, für alle, die lange unter den Folgen der Krankheit leiden; für die schwer Erkrankten und alle, die in den Kliniken für sie arbeiten. V:Sende aus deinen Geist. A:und das Antlitz der Erde wird neu Wir hoffen auf Gottes Kraft für jungen Menschen, deren Kinder- und Jugendzeit von der Pandemie so stark beeinträchtigt ist; und für alle, die ihnen helfen, Lern-Lücken zu schließen und gute Erfahrungen für ihr Leben zu machen. V:Sende aus deinen Geist. A:und das Antlitz der Erde wird neu Wir beten für alle, die um Gottes Segenskraft bitten für ihr eigenes Leben, für ihre Partnerschaft und Familie, für wichtige Entscheidungen und für andere Menschen. V:Sende aus deinen Geist. A:und das Antlitz der Erde wird neu Wir hoffen auf Gottes Geist für alle, die in politischen oder wirtschaftlichen Konflikten stehen; für EU und Vereinigtes Königreich, für Schottland und Ukraine… und für die neu verabredeten Koalitionen in Stuttgart und Mainz. V:Sende aus deinen Geist. A:und das Antlitz der Erde wird neu Wir sind im Geist der Liebe verbunden mit allen, die den Ökumenischen Kirchentag unter starken Einschränkungen begehen wollen als Fest der einen Kirche. V:Sende aus deinen Geist. A:und das Antlitz der Erde wird neu
Wir denken an Sophie Scholl und die Weiße Rose und beten um Weisheit und Kraft von Gott für alle, die Widerstand leisten gegen ungerechte Gewalt und den Missbrauch von Macht. V:Sende aus deinen Geist. A:und das Antlitz der Erde wird neu Weil Du uns Menschen liebst, weil Jesus uns zu Freundinnen und Freunden macht, sind wir verbunden mit allen Menschen-Geschwistern. Wir danken für die Kraft und den Beistand deines Geistes für uns und die ganze Welt – und loben dich heute und morgen und bis in Ewigkeit. Amen Gebet: Guter Gott, in deinem Reich herrschen Gerechtigkeit, Frieden, Barmherzigkeit und Liebe. Denn du bist bei uns und wir sind ganz bei dir. Dein Sohn hat uns einen Vorgeschmack auf dein Reich gegeben. Das macht uns selig! Danke, dass du es so gut mit uns meinst. Amen. Segen: Gott, segne uns mit Menschen, die dich kennen und lieben. Segne uns mit Menschen, mit denen wir gemeinsam unterwegs sein können. Segne uns mit Menschen, mit denen wir unseren Glauben teilen können. Gott, segne uns mit Menschen, die deine Liebe bezeugen. Segne uns mit Menschen, die mit dir verbunden sind. Segne uns mit Menschen, die aus der Kraft der Auferstehung leben. Dazu segne uns, der allmächtige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen. Für den Tag und die Woche Die Tiefe: Das Gebet, in dem wir in die Tiefen Gottes hinabsteigen, ist nicht dazu da, dass wir uns in unserer Haut wohler fühlen. Beten – nicht um irgendeines Gewinnes willen, sondern um als freie Menschen in die lebendige Gemeinschaft mit Christus hineinzufinden. Wenn der Mensch versucht, diese Gemeinschaft in Worte zu fassen, ist es bewusstes Beten. Es ist kein Privileg für einige wenige. Es ist ein Weg, der gangbar ist für die Jüngsten wie für die Ältesten. Im Gebet gewinnt unser Herz Klarheit und Durchsichtigkeit. Christus ist gegenwärtig. (Frère Roger, Taizé)
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