Siemens Building Technologies - Nachhaltigkeit und Energie-Effizienz am Standort Zug
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Eidgenssische Technische Hochschule Zrich
Swiss Federal Institute of Technology Zurich
Siemens Building Technologies – Nachhaltigkeit
und Energie-Effizienz am Standort Zug
Ergebnisse einer Umfrage bei Siemensmitarbeitenden
Im Juni 2012 wurde unter den Siemens BT Mitarbeitenden eine Umfrage zum Thema Nachhaltigkeit und Energieeffizienz
durchgeführt. Dank der grossen Beteiligung der Mitarbeitenden konnte eine Rücklaufquote von 62% erreicht werden. Die
hohe Rücklaufquote ermöglichte eine fundierte Auswertung. Dies geschah im Rahmen einer Masterarbeit1 an der ETH Zürich
im Projekt InduCity2. In diesem Dokument sind die wichtigsten Resultate der Umfrage zusammengestellt.
Das Wichtigste in Kürze
Mit Hilfe einer Szenarienanalyse wurde erforscht, ob durch freiwilliges Umziehen von Mitarbeitenden und ihren Haushalten
in die Nähe des Arbeitsorts eine Treibhausgasreduktion erreicht werden kann. Die Resultate zeigen, dass sich der Ausstoss von
Treibhausgasen des Haushalts bezüglich Pendelverkehr und Wohnen deutlich verringern lässt. Hauptgrund für die Reduktion
der CO2 Emissionen beim Wohnen besteht in der Annahme, dass die Mitarbeitende in neue, nach Minergiestandard (oder
nach neuerem Baustandard) gebaute Wohngebäude ziehen würden. Bei einem Umzug an den Arbeitsort würden sich zusätz-
lich die CO2 Emissionen durch Pendelmobilität verringern. Somit wäre ein Umzug aus einer Umweltperspektive sinnvoll. Auf-
grund der Antworten bezüglich der Umzugsbereitschaft konnte eine umzugswillige Gruppe gefunden werden: Diese besteht
hauptsächlich aus Mietern, die in Mehrfamilienhäusern wohnen und tendenziell keine Kinder haben. Dies wäre eine mögliche
Zielgruppe für ein zukünftiges Wohnangebot auf dem Siemensareal. Die Ansprüche dieser Zielgruppe an das Wohngebiet
könnten in der künftigen Planung berücksichtigt werden. Untersucht wurden weiter Anreize bezüglich der Wahl des Verkehrs-
mittels, wobei sich Vergünstigungen des öffentlichen Verkehrs seitens des Arbeitgebers als bevorzugte Massnahme zeigten.
Die Bewertung der Massnahmen bietet eine grobe Grundlage zur Verbesserung des Mobilitätskonzepts von Siemens BT am
Standort Zug. Auch die Einführung von Home-Office-Days zeigt ein gewisses Reduktionspotenzial bei den CO2 Emissionen
durch Pendelmobilität.
1
Climate change mitigation through voluntary relocation of employees close to their workplace, D. Jaquemet, Masterthesis 06/12, NSSI ETH
Zürich, 2012.
2
Kooperationsprojekt von Siemens Building Technologies (BT), Hochschule für Technik Rapperswil (Institut für Wissen, Energie und Rohstoffe
Zug) und ETH Zürich (Professuren «Architecture & Sustainable Building Technologies» sowie «Natural and Social Science Interface») finan-
ziert durch den Bund (Kommission für Technologie und Innovation KTI).Siemens Building Technologies – Nachhaltigkeit und Energie-Effizienz am Standort Zug
Wo wohnen die Mitarbeitenden von Siemens BT?
Auf den beiden Kartenausschnitten (Abbildungen 1a und 1b) sind weils weniger als 20 Siemens BT Mitarbeitende. In den 1 085 be-
links die Wohnorte eingezeichnet und rechts die Arbeitsorte aller fragten Haushalten wohnen insgesamt 2 941 Personen. Bei den
Haushaltsmitglieder. Je grösser ein Punkt, desto mehr Haushalte Arbeitsplätzen ist Zug mit 1 264 Arbeitnehmenden an oberster
liegen dort, bzw. desto mehr Personen arbeiten an diesem Ort Stelle, arbeiten hier doch neben den Siemens BT Mitarbeitenden
(Darstellung in vier Abstufungen wobei die grössten Punkte Orte auch weitere Mitglieder der befragten Haushalte. Neben Zug sind
ab 30 Haushalten bzw. Arbeitsplätzen zeigen). Die am häufigsten die häufigsten Arbeitsorte Luzern, Baar, Cham, Steinhausen und
genannten Wohnorte sind Zug, Baar, Cham, Luzern, Steinhausen Rotkreuz.
und Rotkreuz. In allen anderen Wohnorten lebten im Juni 2012 je-
Abbildung 1a: Wohnorte der BT Mitarbeitenden (Ausschnitt, Abbildung 1b: Arbeitsorte der Haushaltsmitglieder (Ausschnitt,
N = 1 085 Haushalte). N = 2 941 Personen).
Wie kommen die Mitarbeitenden von Siemens BT und ihre Haushaltsmitglieder
zur Arbeit oder zum Ausbildungsort?
Die Verkehrsmittelwahl für den Arbeitsweg aller Befragten zeigt 100% 2.8
2.1 5.4 7.1
verschiedene Anteile von gewählten Verkehrsmitteln je nach Per- 13.0 28.7
12.9
son des Haushaltes (Abbildung 2). Der ÖV Anteil unter den Siemens 80% 28.3 Zu Fuss
der Pendlerinnen und Pendler
0.00 kg CO2e/pkm
BT Mitarbeitenden liegt mit 50% deutlich über dem Schweizer
Verkehrsmittelwahl
1.5 13.9 Velo
60% 0.01 kg CO2e/pkm
Durchschnittswert von 30%. Dies liegt an der idealen Lage der Sie- 51.0
37.0
ÖV (Bahn)
mens Building Technologies und an der guten Erschliessung durch 0.01 kg CO2e/pkm
40% 0.9
Motorrad
den öffentlichen Verkehr (Nähe zum Bahnhof SBB, Stadtbahn). Die 44.2 0.12 kg CO2e/pkm
65.3 1.7
zweite Person im Haushalt benutzt allerdings deutlich häufiger Auto
20% 42.1 0.29 kg CO2e/pkm
das Auto. Die Verkehrsmittelwahl ist bezüglich dem Treibhausga- 28.9 1.0
sausstoss von zentraler Bedeutung. Wie gross die Unterschiede in 12.2
0%
Bezug auf den Treibhausgasausstoss sind, zeigt die Legende3. Der CH Person im Haushalt
1 2 3
Wechsel des Verkehrsmittels für den Arbeitsweg birgt also ein
Abbildung 2: Verkehrsmittelwahl der BT Mitarbeitenden und ihrer
grosses Potenzial für die Reduktion der Treibhausgase. Haushalte (N = 991). Ganz links zum Vergleich die Verkehrsmittel-
wahl des Schweizer Durchschnitts4. In der Legende sind zusätzlich
die Treibhausgasausstosse der Verkehrsmittel aufgelistet5,6.
3
Bei der Angabe «öffentlicher Verkehr» wurde angenommen, dass mit der Bahn gependelt wird.
4
Mikrozensus Mobilität und Verkehr 2010, BFS, 2012.
5
Die Werte sind der Datenbank ecoinvent data entnommen.
6
CO2e Referenzeinheit für Treibhauswirkung. Die Treibhausgase werden in CO2 Mengen mit äquivalenter Treibhauswirkung umgerechnet. Das kleine e
steht für das englische «equivalent».
2Umfrageauswertung und erste Erkenntnisse
Wie wohnen die Siemens BT Mitarbeitenden?
Abbildung 3 zeigt Baujahr und Heizsystem der Wohngebäude der gebäude wird mit Öl beheizt, dementsprechend hoch sind auch
Siemens BT Mitarbeitenden. Ungefähr 40% der Wohngebäude die jeweiligen CO2 Emissionen. Bei Wohngebäuden, die nach 2001
wurden vor 1980 gebaut. Diese Gebäude haben einen vergleichs- gebaut wurden, werden zunehmend Wärmepumpen verwendet,
weise hohen Energiebedarf für Heizung. Ein Grossteil der Wohn- die vergleichsweise geringe CO2 Emissionen verursachen.
100% 3.6 5.8 8.3 5.5 5.7 7.0
2.2 12.2 1.4 11.9
12.5 3.8 2.2 2.7 17.3
5.8 5.0 4.4 2.3 7.9 Weiss nicht
5.0 2.2 2.3 10.8 6.8
80% 7.1 5.8 4.6 7.9
9.9 1.6 Holz, Holzpellets, Holzschnitzel
5.8 8.3 5.3 4.3 3.8 16.9 14.0 0.005 kg CO2e/MJ
8.9
6.7
16.0 11.4 Wärmepumpe
7.1 2.5
25.0 0.020 kg CO2e/MJ
60% 30.6 4.2
21.7
Elektrizität
36.3 0.032 kg CO2e/MJ
30.4
31.4
40% Fernwärme
73.6 0.034 kg CO2e/MJ
61.4 3.4
57.3 5.6
Gas
48.1 45.0 0.077 kg CO2e/MJ
43.5
20%
30.4 15.1 Heizöl
26.3 0.094 kg CO2e/MJ
8.4
0%
vor 1919 1919–1945 1946–1960 1961–1970 1971–1980 1981–1990 1991–2000 2001–2005 nach 2005
(5.5%) (5.1%) (5.9%) (9.0%) (12.9%) (13.8%) (18.4%) (11.6%) (17.7%)
Abbildung 3: Baujahr und Heizsysteme der Wohngebäude der Siemens BT Mitarbeitenden (N = 1 013). In der Legende sind auch die Treib-
hausgasausstosse der Heizsysteme aufgelistet7.
Wie wichtig ist die Distanz von Wohnort zu Arbeitsort?
Ein weiterer wichtiger Faktor neben der Verkehrsmittelwahl ist die tenden so dass dieser nun zu Fuss oder mit dem Fahrrad zurück-
Länge des Arbeitswegs. Dieser hängt von der Distanz zwischen gelegt werden kann. Dies würde selbstverständlich die Treibhaus-
Wohn- und Arbeits- bzw. Ausbildungsort und kann durch die gasemissionen senken. Die restlichen Haushaltsmitglieder haben
Wohnstandortwahl beeinflusst werden. Wenn jemand nahe beim aber entweder einen längeren oder ebenfalls kürzeren Arbeitsweg.
Arbeitsplatz wohnt, heisst dies aber noch nicht, dass damit die Dies ist in Abbildung 4 schematisch dargestellt. Das heisst es ist
Summe der Arbeitsweglängen des ganzen Haushalts vergleichs- unklar, ob das Umziehen nach Zug bezüglich Treibhausgasaus-
weise klein ist. Nehmen wir an, ein Haushalt eines Siemens BT stoss für den gesamten Haushalt etwas bringen würde. Dies war
Mitarbeitenden entscheidet sich für einen Umzug nach Zug. Dies eine der Hauptfragen der Studie.
verkürzt den Arbeitsweg des betreffenden Siemens BT Mitarbei-
7
Die Daten sind der Datenbank ecoinvent entnommen.
3Siemens Building Technologies – Nachhaltigkeit und Energie-Effizienz am Standort Zug
Person 1 Person 1 Person 1 Person 1
Arbeitsort Arbeitsort Arbeitsort Person 2 Arbeitsort Person 2
Arbeitsort Arbeitsort
Wohnort Wohnort
nach nach
Umzug Umzug
Person 4 Wohnort Person 4 Person 4 Wohnort Person 4
Ausbil- Status Person 2 Ausbil- Person 2 Ausbil- Status Ausbil-
dungs- quo Arbeitsort dungs- Arbeitsort dungs- quo dungs-
ort ort ort ort
Person 3 Person 3 Person 3 Person 3
Arbeitsort Arbeitsort Arbeitsort Arbeitsort
Person Wege Distanz Summe Person Wege Distanz Summe
vor Umzug nach Umzug vor Umzug nach Umzug vor Umzug nach Umzug vor Umzug nach Umzug
1 10 39 km 1 km 390 km 10 km 1 10 39 km 1 km 390 km 10 km
2 4 10 km 40 km 40 km 160 km 2 4 25 km 10 km 100 km 40 km
3 10 29 km 50 km 290 km 500 km 3 10 29 km 50 km 290 km 500 km
4 10 2 km 2 km 20 km 20 km 4 10 2 km 2 km 20 km 20 km
Total 740 km 690 km Total 740 km 570 km
Abbildung 4: Zwei fiktive Beispiele für die Veränderung der wöchentlichen Verkehrswege bei einem Wechsel des Wohnorts.
Wie gross ist die Bereitschaft der Siemens BT Mitarbeitenden nach Zug umzuziehen?
Damit verschiedene Umzugsszenarien gerechnet werden konn- würde sich das Angebot zumindest ansehen und mit den ande-
ten, wurden die Siemens BT Mitarbeitenden gefragt, wie sie zu ei- ren Personen im Haushalt besprechen. Es würde sich demnach si-
nem Umzug nach Zug stehen. Wir haben sie gefragt, was sie tun cher lohnen bei der Planung des Siemensareals die Schaffung von
würden, wenn sie die Möglichkeit hätten in unmittelbarer Nähe Wohnmöglichkeiten für Siemens BT Mitarbeitende zu bedenken,
des Arbeitsplatzes zu wohnen. Die Mehrheit (vgl. Abbildung 5) da sie sich als mögliche Zielgruppe eignen könnten.
Umzug sofort
42.6 16.4 7.9 17.9 6.6 3.9 4.7
(N = 944)
Detailliert ansehen Zustimmung
und dann entscheiden 20.0 8.3 6.9 8.3 17.9 18.2 20.4
(N = 940) Voll und ganz
Besprechen mit Haus-
haltsmitgliedern 23.1 4.9 3.3 9.8 7.6 13.0 38.3
(N = 926) Weder noch
Abwarten 26.9 8.7 7.4 31.0 8.3 8.7 9.0
(N = 919)
Gar nicht
Nicht in Betracht
21.8 7.8 7.8 22.6 8.1 12.1 19.8
ziehen (N = 935)
0 20 40 60 80 100
Prozent der Antwortenden
Abbildung 5: Wie würden sich die Befragten entscheiden, wenn sie die Möglichkeit einer neuen Wohngelegenheit in unmittelbarer Nähe
ihres Arbeitsortes hätten?
4Umfrageauswertung und erste Erkenntnisse
Welche Effekte hat ein Umzug auf die Treibhausgasemissionen?
Abbildungen 6a und 6b zeigen die Treibhausgasemissionen für Ar- durch die Siemens BT Mitarbeitenden, welche nun einen kurzen
beitsmobilität und Heizen/Warmwasser in t CO2e pro Person und Arbeitsweg haben (s. Abb. 6a). Ein Umzug in Neubauten nach Mi-
Jahr. Es werden der Status quo und zwei verschiedene Umzugss- nergiestandard, wie sie auf dem Siemens-Areal entstehen sollen,
zenarien dargestellt: (hypothetischer) Umzug der umzugswilligs- würde für die meisten auch eine deutliche Energieeinsparung
ten Siemens BT Mitarbeitenden und ihren Haushalten; und (hy-
8
beim Wohnen (Heizen und Warmwasser) bringen, denn der ak-
pothetischer) Umzug aller Siemens BT Mitarbeitenden und ihren tuelle Energieverbrauch ist noch um einiges höher als bei einem
Haushalten nach Zug (bzw. in einen energieeffizienten Neubau). Neubau nach Minergiestandard (s. Abb. 6b)9. Hier ist allerdings
Bezogen auf die Pendelmobilität hat der Umzug in die Nähe des nicht der Umzug in die Nähe des Arbeitsplatzes entscheidend son-
Arbeitsplatzes einen positiven Einfluss, auch wenn man den gan- dern der Umzug in einen energieeffizienten Neubau. Solche Neu-
zen Haushalt anschaut und berücksichtigt, dass die anderen Haus- bauten könnten in Zukunft allerdings auch auf dem Siemensareal
haltsmitglieder zum Teil nach dem Umzug weiter fahren müssen stehen. Durch den Umzug in zukünftige Neubauten auf dem Sie-
als bisher. Der Treibhausgasausstoss der restlichen Haushaltsmit- mensareal oder auch durch Sanierungen kann also eine erhebliche
glieder steigt zwar, aber dieser Anstieg ist kleiner als die Reduktion Treibhausgas-Emissionsreduktion erzielt werden.
Emissionen für Arbeitsmobilität Emissionen für Heizen und Warmwasser
2.5 2.5
20% 93%
Reduktion Reduktion
2.0 2.0
tCO2e/Person und Jahr
tCO2e/Person und Jahr
1.5 1.5
1.0 9% 36% 1.0
Reduktion Reduktion
0.5 0.5
0 0
BT Umzugswilligste Alle BT BT Umzugswilligste Alle BT
Mitarbeitende BT Mitarbeitende Mitarbeitenden Mitarbeitende BT Mitarbeitende Mitarbeitenden
Status Quo ziehen nach Zug ziehen nach Zug Status Quo ziehen in Neubau ziehen in Neubau
Abbildung 6a: Veränderung der Pendel-Treibhausgasemissionen Abbildung 6b: Veränderung der Treibhausgasemissionen für Hei-
durch Wohnortswechsel von BT Mitarbeitenden: Status quo, um- zen und Warmwasser durch Umzug in einen Neubau (z. B. auf dem
zugswilligste Mitarbeitende ziehen nach Zug, alle Mitarbeitenden Siemensareal) von BT Mitarbeitenden: Status quo, umzugswilligste
ziehen nach Zug. Mitarbeitende ziehen um, alle Mitarbeitenden ziehen um.
Welche Massnahmen sind für Siemens BT Mitarbeitende für einen Wechsel des Verkehrsmittels wichtig?
Mit unterschiedlichen Massnahmen kann der Umstieg vom Auto sichtlich ÖV-Vergünstigungen. Die Wichtigkeit hoher Parkplatzge-
bzw. Motorrad auf den öffentlichen Verkehr bzw. zum Fahrrad un- bühren ist unter den Befragten umstritten. Die drei Massnahmen,
terstützt werden. Die Antworten der Siemens BT Mitarbeitenden welche sich auf Infrastruktur am Arbeitsplatz beziehen, wurden
bezüglich der fünf zur Bewertung aufgeführten Massnahmen als weniger wichtig bewertet. Diese Infrastrukturen existieren al-
zeigt Abbildung 7. Eine sehr begrüsste Massnahme sind offen- lerdings in kleinem Umfang bereits auf dem Areal.
8
Dies sind Personen, die bei den Fragen folgenden zwei Fragen eine hohe Zustimmung hatten: «Ich würde sofort in die unmittelbare Nähe meines
Arbeitsortes ziehen» und «Ich würde mir ein Wohnangebot in unmittelbarer Nähe meines Arbeitsorts detailliert ansehen und dann entscheiden» (vgl.
Abb. 5).
9
Die Annahme ist, dass die benötigte Energie für Heizen und Warmwasser durch Erdwärme mit Erdsonde bereitgestellt wird.
5Siemens Building Technologies – Nachhaltigkeit und Energie-Effizienz am Standort Zug
Duschen am Ar-
beitsplatz (N=894) 39.8 7.8 4.8 13.0 8.5 8.2 17.9
Wichtigkeit
E-Mobilität Lade- 48.5 9.7 5.1 13.3 7.5 7.9 7.9
station (N = 884) Sehr wichtig
Car-sharing 58.7 12.3 5.6 12.7 4.5 3.2 3.0
Station (N = 875) Mittel
ÖV-Vergünsti- 13.6 2.7 2.8 14.5 7.1 15.2 44.1
gungen (N= 897) Gar nicht wichtig
Hohe Parkplatz-
gebühren (N=886) 23.4 7.6 5.1 23.3 7.6 10.6 22.6
0 20 40 60 80 100
Prozent der Antwortenden
Abbildung 7: Wichtigkeit unterschiedlicher Massnahmen für einen Umstieg vom motorisierten Individualverkehr zum Fahrrad, E-Bike,
Car-Sharing oder ÖV.
Welche Vorschläge haben die Mitarbeitenden von Siemens BT?
Viel Energie kann durch das eigene Verhalten gespart werden. tels und der Art der Wärmeerzeugung und durch Reduktion des
Die Siemens BT Mitarbeitenden wurden nach ihren Vorschlägen Stromverbrauchs verbessern. Abbildung 9 zeigt, welche Vorschlä-
für Verhaltensänderungen gefragt, welche Energieverbrauch und ge die Mitarbeitenden gegenüber ihrem Arbeitgeber machen.
Umweltauswirkungen reduzieren können. Abbildung 8 zeigt die Beim Arbeitgeber wird das grösste Potential beim Strom- und
Vorschläge, welche die Siemens BT Mitarbeitenden bezüglich ihres Wärmeverbrauch gesehen. Weitere Vorschläge beziehen sich auf
eigenen Verhaltens sehen. Das bewusste Einkaufen wird am Häu- die Reduktion von Mobilität durch Home-Office-Days und Kom-
figsten als Verbesserungspotential gesehen. Weiter wollen sich munikationstechnologie, sowie Massnahmen im Bereich der Ver-
viele Siemens BT Mitarbeitende bezüglich Wahl des Verkehrsmit- kehrsmittelwahl.
Bewusst einkaufen / 225 Stromeffizienz 254
konsumieren
Geringere Benutzung 168 Heizungseffizienz 184
des Autos
Modernisierung / Sanierung
Heizungsoptimierung / / Ausbau Infrastruktur 158
146
Ergänzung / Wechsel
Vergünstigungen
ÖV-Reisende 149
Mehr ÖV / LV benutzen 144
Home-Office 113
Standby konsequent 130
vermeiden Vermehrter Einsatz von
Telefon-/ Videokonferenzen 75
Licht konsequent 99
ausschalten Energiesparende
Arbeitsmittel 55
Wechsel zu strom- 75
sparenden Leuchtmitteln mehr Investitionen in
erneuerbare Energien 43
Weniger fliegen 56 Distanz Wohn-/Arbeitsort
berücksichtigen 31
Warmwasser- 37 Velofahrende finanziell
benutzung unterstützen 25
Selbstlob 35 Werbebeleuchtung
ausschalten 22
Abfalltrennung Lokale Produktion
25 fördern 20
verbessern
0 50 100 150 200 250 300 0 50 100 150 200 250 300
Anzahl Nennungen Anzahl Nennungen
Abbildung 8: Von BT Mitarbeitenden genannte Massnahmen zur Abbildung 9: Von BT Mitarbeitenden genannte Massnahmen zur
Reduktion von Energieverbrauch und Umweltaus- Reduktion von Energieverbrauch und Umweltaus-
wirkungen im eigenen Haushalt (N = 1 085). wirkungen im Betrieb (N = 1 085).
6Umfrageauswertung und erste Erkenntnisse
Welche Effekte haben Home-Office-Days der Siemens BT Mitarbeitenden auf die Treibhausgasemissionen?
Ein konkreter Vorschlag der Siemens BT Mitarbeitenden war es, 1.0
t CO2e/Person und Jahr, Pendelmobilität
4%
vermehrt Home-Office-Days einzuführen. Abbildung 10 zeigt in Reduktion
0.8
der linken Spalte die aktuellen Pendelemissionen der Siemens 20%
Reduktion
Mitarbeitenden (im Unterschied zu Abbildung 6a wurden hier 0.6
die übrigen Haushaltsmitglieder nicht berücksichtigt). Zusätzlich
0.4
wurden zwei Szenarien genauer betrachtet: 1 Home-Office-Day
pro Woche für alle Siemens BT Mitarbeitenden, die dies im Frage- 0.2
bogen vorgeschlagen haben und 1 Home-Office-Day für alle Sie-
0
mens-Mitarbeitenden, die nicht in der Produktion tätig sind. Der nur BT 1 Home Office Day pro 1 Home Office Day pro
Mitarbeitende Woche für alle, die dies Woche für alle white
direkte Effekt auf die CO2 Emissionen ist bei einem Home-Office- Status Quo vorgeschlagen haben collar workers (ca. 90%)
Day pro Woche relativ gering, es gibt aber ein Reduktionspotenzial.
Abbildung 10: Effekt von Home-Office-Days auf die CO2 Emissionen
Zusätzlich bieten Home-Office-Days weitere Vorteile (z.B. je nach (Pendelmobilität).
Situation zuhause Arbeiten ohne Ablenkung).
Ausblick
Im Rahmen des Kooperationsprojektes (vgl. Fussnote 2) werden die sowie der Produktion und Produkte analysiert und auch hier mög-
Resultate der Umfrage noch vertiefter ausgewertet sowie auch die liche Verbesserungspotenziale bestimmt. Damit soll schliesslich
Geschäftsreisen analysiert. Dazu werden auch Energieverbrauch eine umfassende Energie- und CO2-Bilanz der Siemens BT erstellt
und Treibhausgasausstoss der Gebäude auf dem Siemensareal werden.
AutorInnen: Dominique Jaquemet, Corinne Moser, Michael Stauffacher
Layout und Abbildungen: Sandro Bösch
© 2013 ETH Zürich
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