SINFONIE KONZERT KONZERTE 2020 / 2021 - Theater Krefeld
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#deinesinfonie KONZERTE 2020 / 2021 3. SINFONIE KONZERT Lara Boschkor Violine Markus L. Frank Dirigent /NIEDERRHEINISCHESINFONIKER www.niederrheinische-sinfoniker.de /NIEDERRHEINISCHE_SINFONIKER
3. SINFONIEKONZERT PROGRAMM 3 Niccolò Paganini (1782 – 1840) Violinkonzert Nr. 2 h-Moll op. 7 „La Campanella“ Allegro maestoso Adagio Rondo. Allegro moderato Wir bringen Höchstleistungen Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 – 1847) Wir bringen Höchstleistungen VOR jedem Konzert! Sinfonie Nr. 4 A-Dur op. 90 „Italienische“ Wir bringenVOR Höchstleistungen jedem Konzert! Wir bringen Höchstleistungen Allegro vivace Andante con moto vor Wenn vordie Wenn jedem jedem die Konzert! Niederrheinischen Konzert! Niederrheinischen Sinfoniker ein Konzert Sinfoniker ein Konzert Con moto moderato beginnen, haben wir unsere erstklassige Arbeit beginnen, haben wir unsere erstklassige Arbeit Saltarello. Presto schon schon erledigt. Unddas erledigt. Und das schon schon seitseit überüber 15 Jahren! 15 Jahren! Wenn die Für Für unzählige Niederrheinischen unzählige Konzerte und Sinfoniker Konzerte und Aufführungen. ein Konzert Aufführungen. Wenn die Niederrheinischen Sinfoniker ein Konzert beginnen, beginnen, haben wirunsere haben wir unsereerstklassige erstklassige Arbeit Arbeit Violine Lara Boschkor│Markus L. Frank Dirigent schon Machen schonerledigt. Machen erledigt. wirdas Und wir Und übrigens das schon übrigens schon auch seit auch seit bei15Ihnen beiüber über Ihnen zu Hause. 15zuJahren! Hause. Jahren! Niederrheinische Sinfoniker Für Fürunzählige Konzerteund unzählige Konzerte und Aufführungen. Aufführungen. Klavier- Klavier-und undFlügelstimmungen. Flügelstimmungen. Konzertmitschnitt Klangmalerei.tv Verkauf von Verkauf vonKlavieren Klavierenund Digitalpianos. und Digitalpianos. Meisterwerkstatt für Reparaturen aller Art. VIDEO Meisterwerkstatt für Reparaturen aller Art. Machen wir übrigens auch bei Ihnen zu Hause. AB DONNERSTAG, 17. DEZEMBER 2020, 20 UHR Machen wir übrigens auch bei Ihnen zu Hause. 41061 Mönchengladbach 41061 Mönchengladbach auf classic.nl/konzertzuhause Waldhausener Str. 213 Klavier- und Fügelstimmugen.Waldhausener (02161) 95 20 00 Str. 213 (3 Monate verfügbar) Klavier- Verkauf und Fügelstimmugen. von Klavieren und Digitalpianos. (02161) 95 20 00 klavierbau-kalscheuer.de Verkauf von Klavieren Meisterwerkstatt und Digitalpianos. für Reparaturen aller Art. klavierbau-kalscheuer.de Meisterwerkstatt für Reparaturen aller Art.
NICCOLÒ PAGANINI 4 5 Niccolò Autodidakten bezeichnete. Ab dem Alter von neun Jahren trat Paganini regelmäßig * 27. Oktober 1782 in Genua als Violinsolist in Konzerten auf, mit 18 Jahren durfte er erstmals eine Konzertreise P AGAN I N I † 27. Mai 1840 in Nizza mit seinem jüngeren Bruder statt seinem Vater als Begleitung unternehmen. 1801 erreichte er eine Festanstellung als Geiger und Kapellmeister im Nationalorchester von Lucca, das später ins Orchester VIOLINKONZERT NR. 2 H-MOLL OP. 7 „LA CAMPANELLA“ Allegro maestoso von Napoleons Schwester, der Fürstin Adagio Elisa Baciocchi, überging. In dieser Rondo. Allegro moderato Position, die er bis 1808 ausübte, begeisterte er nicht nur als Musiker, Dauer: ca. 30 Minuten sondern auch als außerordentlich ERSTER „STAR“ DER MUSIKGESCHICHTE erfolgreicher, einfühlsamer und geduldiger Instrumentallehrer. Wohl um keine andere Musikerpersönlichkeit ranken sich so Erst 1813 gelang Paganini in Italien viele Legenden wie um Niccolò Paganini: Der Teufel selbst der Durchbruch zum umjubelten habe ihm das Geigenspiel beigebracht, er habe mehrfach Künstler, als der er in die Ge- im Gefängnis gesessen, sich von einer Affäre in die nächste schichte einging; 15 Jahre Kon- gestürzt, darunter auch mit Damen der gehobenen Gesell- zertreisen quer durch das Land schaft. Paganini forcierte solche Munkeleien nur zu gerne. Paganini als Hexenmeister folgten. Ende Februar 1828 Vorherzusehen war seine Entwicklung zum ersten „Star“ Karikatur von Johann Peter Lyser, wohl um 1830 verließ er Italien gen Wien der Musikgeschichte nicht: Geboren wurde er in Genua als und setzte seinen „Siegeszug“ Sohn eines einfachen Hafenarbeiters, der seinen Verdienst durch Österreich, Deutschland, Belgien, Frankreich und England fort. Nach wie vor durch Glücksspiel und den Handel mit Musikinstrumenten faszinierte er ebenso durch sein außergewöhnliches Spiel wie durch seine geheimnis- aufbesserte. Lernte der Knabe durch seine Mutter die Volks- umwitterte Persönlichkeit. Bereits seine hagere, etwas schiefe Gestalt „Signor Paganini wühlte lieder seiner Heimatstadt kennen, erteilte ihm der Vater ab und das stets ungekämmte lange Haar um das fahle Gesicht zogen uns mit seiner magischen Kunst auf; er ist ein dem Alter von fünf Jahren mit strengem Drill und hohen das Publikum in seinen Bann. Durch eine geschickte Vermarktung mit Mensch, der Zeichen des Anforderungen den ersten Musikunterricht, zunächst auf Fanartikeln wie Schnitzel à la Paganini, Paganini-Gulasch, Paganini-Pu- Genies an sich hat. Ich kann dir nicht sagen, wie der Mandoline, dann auf der Geige. Später erhielt Paganini derdosen, -Bonbonnieren, -Pfeifen, -Billardqueues und vielem mehr sehr er mir gefallen hat.“ Niccolò Paganini Violin- und Kompositionsunterricht bei ausgebildeten schürten die örtlichen Gastronomen und Händler gemeinsam mit der (Eine Zuhörerin nach Paganinis Konzert am Ölgemälde von Georg Friedrich Kersting, 1830/31 Musikern, allerdings nie über einen längeren Zeitraum sich überschlagenden Presse die Euphorie rund um den Virtuosen. 5. September 1815 in Triest an ihre Freundin). hinweg, weshalb er sich lebenslang als weitgehenden
NICCOLÒ PAGANINI 6 7 In seinen letzten Jahren machten Paganini verschiedene, zum Teil chronische Krank- heiten immer mehr zu schaffen – er litt seit frühester Kindheit unter einer schwachen das Paganini durch eine pochende Begleitung kontrastiert. Die verkürzte, leicht Gesundheit, die er durch seine zahlreichen Tourneen zusätzlich strapaziert hatte –, variierte Wiederholung des Geschehens leitet zum Einsatz des Solisten, der mit hinzu kamen zurückgehender Erfolg, finanzieller Ärger durch die falsche Investition in einem neuen, leidenschaftlichen Thema hervortritt. In großer Virtuosität leitet ein Pariser Casino und Verleumdungen. Er starb im Alter von 57 Jahren in Nizza, von er sodann zum Seitenthema, das er aus dem Eingangstutti übernimmt, aber neu dessen milderem Klima er sich Heilung erhofft hatte. fortspinnt, was in erneute Virtuosität mündet. Ein längeres Zwischentutti aus bekannter Motivik schlägt die Brücke zur Durchführung. Der Solist eröffnet sie mit einem neuen leidenschaftlichen Gesang und macht ihn zum Ausgangspunkt IN HÖCHSTER VIRTUOSITÄT beinahe akrobatischer Gänge durch verschiedene Tonarten. Nach einem Tutti Paganini hob die Geigenspieltechnik auf ein neues Niveau. Zu seinen spektakulären einwurf tritt mit der Rückkehr des gesanglichen Seitenthemas in der Solovioline Neuerungen gehören Pizzicato mit der linken Hand, der eigentlichen Greifhand des die verkürzte Reprise ein. Das folgende Schlusstutti unterbricht Paganini Paganini war auch ein Geigers, ausschließliches Spiel auf der tiefsten Geigensaite bis hinauf in die höchsten traditionsgemäß durch eine frei zu improvisierende Kadenz des Solisten. begeisterter Gitarrist, was sich in zahlreichen Kom Lagen, Flageolett-Doppelgriffe, rasante Staccatoläufe auf einem einzigen Bogenstrich Er habe „einen Engel darin singen gehört“, sagte Franz Schubert nach positionen für Gitarre niederschlug. Außerdem und flexibles Umstimmen der Geigensaiten. Zudem besaß Paganinis Spiel einen be- einem Auftritt Paganinis über das Adagio des Konzerts. Tatsächlich schätzte er das gut trans sonderen Ton und es gelang ihm perfekt, auf der Geige verschiedenste Klangfarben zu schreibt Paganini hier im Kontrast zur vorherigen Virtuosität eine über- portierbare Instrument als „Arbeitsgerät“, um erzeugen. So ahmte er besonders in Zugaben gerne verschiedene Tierstimmen nach. wiegend sehr innige Musik, in der die lyrischen Fähigkeiten des Solisten Akkorde und Harmonie Seine immense Wirkung auf das Publikum führte zu der These, seine Flageoletts wür- gefordert sind. Der Beginn bezaubert im Tutti mit naturnahen Hörner- folgen für die Orchester begleitung seiner Werke den über das Gehör direkt ins menschliche Gehirn gelangen, wo sie klängen und Vogelgezwitscher. auszuprobieren. Paganini spielte auch gerne Wohltätigkeits die Empfindungen verwirren und pathologische Zustände hervorrufen Im mitreißenden Rondo. Allegro moderato steigert Paganini die spieltechnischen konzerte und verhalf würden, welche die Hemmschwellen herabsetzten oder auch voll durch Gastauftritte un Anforderungen an den Solisten abermals, so dass das Finale als eines der virtuo- bekannteren Sängern zu ständig ausschalteten. Paganinis Fähigkeiten und Neuerungen prägten vollen Konzertsälen. sesten Violinwerke überhaupt gelten kann. Riesige Intervallsprünge in rasantem natürlich auch seine Kompositionen. Tempo, Oktav- und Dezimläufe, Spiel in den höchsten Höhen, zahlreiche Fla- Am 12. Dezember 1826 schrieb Paganini seinem Freund Luigi Germi, geoletts, beinahe irrwitzige Pizzicatopassagen, … alles verbindet sich zu einem dass er ein Konzert „mit einem obligaten Glöckchen“ fertiggestellt habe. Im Folgejahr faszinierenden Ganzen. Mit seinem höchst eingängigen Refrainthema, in dem die kam dieses Violinkonzert Nr. 2 h-Moll op. 7 „La Campanella“ zur Uraufführung und Solovioline Glöckchenklingeln nachahmt und sich darin als Innovation klang- war seitdem fester Bestandteil seines Repertoires. Es beginnt im Allegro maestoso im lich reizvoll mit einem echten Glöckchen (ital. campanella) im Orchester mischt, Orchestertutti zunächst nach Art einer dramatischen Opernszene, doch dann schält gelang Paganini zudem eine der bekanntesten und am häufigsten adaptieren sich ein erst freundlicher, dann energischer Gedanke heraus. Nach einer kurzen Über- Melodien der Musikgeschichte. So schrieb Franz Liszt über das Thema sogleich leitung folgt im Gesang der ersten Geigen das ausgesprochen liebliche Seitenthema, eine seiner „Grandes Études“.
FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY 8 Bürgertums unternahmen. Von Venedig reiste Mendelssohn weiter nach Florenz, 9 Fel i x * 3. Februar 1809 in Hamburg am 1. November erreichte er Rom. Dort bezog er für sieben Monate ein Quartier am M E N D E LS S O H N † 4. November 1847 in Leipzig Spanischen Platz. Am 18. Juni 1831 reiste Mendelssohn gemeinsam mit den Malern Eduard Bendemann, Theodor Hildebrandt und Karl Ferdinand Sohn weiter nach Neapel BARTHOLDY und Pompeji. Auf den Ausflug nach Sizilien musste er hingegen auf Wunsch seines Vaters verzichten. Stattdessen führte sein Weg über Terni, Florenz und Mailand weiter SINFONIE NR. 4 A-DUR OP. 90 „ITALIENISCHE“ in die Schweiz. Im September traf Mendelssohn in München ein, Mitte Dezember 1831 Allegro vivace erreichte er Paris, Mitte April 1832 Andante con moto London. Erst Ende Juni Vor seiner Reise von 1830 Con moto moderato 1832, über zwei Jahre bis 1832 war Mendelssohn bereits mehrfach mit sei Saltarello. Presto nach seiner Abreise, traf ner Familie verreist. Ohne Familie hatte er 1829 Mendelssohn wieder Dauer: ca. 30 Minuten als kleine „Grand Tour“ wohlbehalten in Berlin England und Schottland erkundet. ein. GLÜCKLICHE TAGE Die vielfältigen Eindrücke von „Das ist Italien! Und was ich mir als höchste Lebensfreude, seit ich denken kann, ge- Landschaft, Kunst und Lebensart, dacht habe, das ist nun angefangen, und ich genieße es. Der heutige Tag war zu reich, die Mendelssohn in Italien erhielt, als dass ich mich nicht jetzt des Abends ein wenig sammeln müsste, und da schreibe ich wirkten sich höchst positiv auf denn an Euch, und will Euch danken, liebe Eltern, die Ihr mir dies ganze Glück schenkt, sein eigenes Schaffen aus: „… ich und will an Euch sehr denken, liebe Schwestern, und will Dich mir herwünschen, Paul fühle mich glücklich und gesund, [Anm.: der jüngere Bruder], um mich an Deiner Freude über das tolle Treiben zu Was- wie seit langem nicht, und habe ser und zu Lande wieder zu freuen, und möchte Dir beweisen, Hensel [Anm.: der Maler am Arbeiten solche Freude und Wilhelm Hensel, Mendelssohns Schwager], dass die Himmelfahrt der heiligen Maria ja Drang danach, dass ich wohl das Allergöttlichste ist, was Menschen malen können! Ihr seid aber eben einmal nicht da, noch viel mehr hier auszuführen und ich muss also mein Entzücken in elendem Italienisch am Lohnbedienten auslassen, gedenke, als ich mir vorgesetzt weil er stillhält.“ Diese euphorischen Zeilen schrieb Felix Mendelssohn Bartholdy seiner hatte; denn ich bin schon ein Familie am 10. Oktober 1830 aus Venedig, wo er am Vortag angekommen war. Der lang ganz Stück hinein. Wenn nun ersehnte Italienaufenthalt auf den Spuren seines verehrten Freundes Johann Wolfgang Felix Mendelssohn Bartholdy im Jahre 1830 Gott mir Fortdauer dieses von Goethe war Teil von Mendelssohns „Grand Tour“, der Bildungsreise quer durch Zeichnung von Johann Joseph Schmeller, veran- Glücks schenkt, so sehe ich lasst von J. W. von Goethe, nachträglich koloriert dem schönsten reichsten Europa, die junge Adelige und ab dem 18. Jahrhundert auch die Söhne des gehobenen
FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY 10 Winter entgegen.“, berichtete er am 8. November aus Rom. Er konnte die Hebriden- 11 Ouvertüre und die Chorballade „Die erste Walpurgisnacht“ fertigstellen, außerdem arbeitete er an seinem ersten Klavierkonzert und einer Sinfonie in A-Dur, die seine Reiseeindrücke musikalisch festhalten sollte. Komponierte Mendelssohn noch in Neapel fleißig an der neuen Sinfonie, kam es anschließend zu einer Unterbrechung. Erst als im November 1832 die Londoner Philharmonic Society bei ihm eine Ouvertüre, eine Sinfonie und ein Chorwerk bestellte, holte er die Sinfonie wieder hervor, beendete sie und dirigierte am 13. Mai 1833 ihre Uraufführung. Obwohl sie ein großer Erfolg wurde, plante Mendelssohn bereits zu diesem Zeitpunkt eine Umarbeitung. 1840 trug er sich erneut mit Revisionsgedanken. Insgesamt liegen mindestens drei Versionen des Werks vor, von denen sich die wohl jüngste im Konzertbetrieb durchgesetzt hat und zu einer der meistgespielten Kompositionen Mendelssohns wurde. INSPIRIERT VON ITALIEN Felix Mendelssohn Bartholdy eröffnet seine Sinfonie Nr. 4 A-Dur op. 90 „Italienische“ im Allegro vivace nach zwei spannungssteigernden Takten im pulsierenden Staccato mit dem lebensbejahenden Hauptthema. In der anschließenden Ausbreitung des Themas beginnt Mendelssohn bereits mit dessen Verarbeitung, indem er das Thema nicht nur weiterspinnt, sondern auch in einzelne Bestandteile zerlegt und diese kontrapunktiert. Nach einer streichergeprägten Überleitung im Pianissimo als Kontrast zum vorherigen strahlenden Fortissimo stellen die Klarinetten und Fagotte das von Terzen bestimmte Seitenthema vor, die Flöten und Oboen übernehmen es, die Geigen verleihen ihm sodann eine jubelnde Note. Die Rückkehr des Hauptthemas samt neuen Fortführungen Blick von den Boboli-Gärten auf Florenz rundet die Exposition ab. Mit den wispernden Triolen aus der Seitenthemenüberleitung Ölgemälde von Jean-Baptiste Camille Corot, 1835 beginnt die Durchführung. Schon bald stellt Mendelssohn unter diesen „Die Italienische Sinfonie Triolen in den zweiten Geigen ein neues, rhythmisch markantes Thema vor. macht gute Fortschritte; sie wird das lustigste Es wird zum Ausgangspunkt eines Fugatos, in dessen Verlauf Mendelssohn Stück, das ich je gemacht es mit dem Hauptthemenkopf kontrastiert oder kombiniert und das neue habe.“ (Mendelssohn aus Rom an seine Familie). Thema vom sanften Piano zum selbstbewusst auftrumpfenden Fortissimo
FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY 12 entwickelt. Nach einer Beruhigung leitet Mendelssohn in einer großen Steigerung zur Reprise über. In ihr kehrt das Expositionsgeschehen variiert und deutlich verkürzt zurück. Dem Seitenthema folgt nun das Durchführungsthema und initiiert eine neue, verarbeitende Auseinandersetzung mit dem Hauptthema, bevor das Allegro vivace in einen strahlenden Schluss findet. Als großer Stimmungswechsel folgt mit dem Andante con moto ein überwiegend trauriger Gesang. Möglicherweise erinnert Mendelssohn in diesem Satz an seinen Alle Reparaturen an und geschätzten Lehrer Carl Friedrich Zelter, von dessen überraschendem Tod er in Italien Handel mit Geigen, rs erfahren hatte. Melodische Parallelen zu Zelters Liedkomposition „König von Thule“ g. lge Bratschen, Celli & In mögen dies stützen. Auffällig ist das beinahe den gesamten Satz durchziehende l. Hi ip Achtelpochen in der Begleitung. Es fehlt nur im signalartigen Anfangsruf sowie dem Contrabassi r D ue hoffnungsvollen, nach Dur gewendeten Seitenthema. r Seit 2011 the ba Als liebevoll „altmodisches“ Menuett – anstelle eines Scherzo à la Beethoven – er- en ün weist sich das Con moto moderato mit seiner charmanten Melodik. Im „Trio“ begin- Contrabassi g G nen die beiden Hörner und Fagotte einen reizvollen Dialog mit der Flöte und den Schwerpunkt: & ei Streichern. Später sowie in der abrundenden Coda treten Trompeten, Pauken und G dann auch Oboen diesem geschickten Spiel mit den Orchesterklangfarben hinzu. Celli Im Saltarello. Presto griff Mendelssohn laut eigener Aussage auf neapolitanische Eicken 17 Volksmusik zurück, die er zum ersten Mal in einem Wirtshaus in 41366 Schwalmtal geöffnet: Mo-Fr 10-17 Uhr Amalfi gehört hatte. Einen harmlosen Volkstanz komponierte er aus Die Philharmonic Society dieser Melodik jedoch nicht. Vielmehr überrascht das rasante und und nach Vereinbarung Tel.: 02163 888 56 45 zahlte Mendelssohn für die drei bestellten Werke ein stattliches Honorar: erstaunlich düstere bis schroffe Finale immer wieder durch Motiv 100 Guineen. verarbeitung und kontrapunktische Einschübe. Eva Ziegelhöfer
LARA BOSCHKOR 14 Lara Boschkor erlangte internationale Aufmerksamkeit, als sie 2013 den 1. Preis des 15 Carl Flesch Violinwettbewerbs (Ungarn) und den 1. Preis und die Goldmedaille des Henryk Szeryng Violinwettbewerbs (Mexiko) gewann – als jeweils jüngste Teilnehmerin. 2015 folgten der 1. Preis der Johansen International String Competition (Washington D.C.) und der 1. Preis beim Internationalen Königin Sophie Charlotte Violinwettbewerb. 2017 gewann sie den Tonali Wettbewerb für Violine (Hamburg). Im Oktober 1999 in Tübingen geboren, erhielt Lara Boschkor ihren ersten Violinunter- richt im Alter von viereinhalb Jahren, studierte bereits als Neunjährige am Precollege der LARA Hochschule für Musik und Tanz Köln und später am Jungstudierendeninstitut der Musik- hochschule Detmold. Anschließend setzte sie ihr Studium bei Kolja Blacher in Berlin und BOSCHKOR bei Erik Schumann in Frankfurt fort. Seit 2015 ist sie Solistin der Kronberg Academy und absolviert dort seit 2019 bei Erik Schumann das Bachelorstudium. Violine Mit acht Jahren trat sie erstmals als Solistin mit Orchester auf. Seitdem konzertiert sie mit großem Erfolg in Rezitalen, Kammermusikkonzerten und Orchesterkonzerten. Ihre Auftritte führten sie in zahlreiche renommierte Konzerthäuser wie u. a. Kölner Philhar monie, Tonhalle Düsseldorf, Tonhalle Zürich, Laeizhalle Hamburg, Elbphilharmonie Hamburg, Konzerthaus Berlin, Théâtre Marigny Paris, Izumi Hall Osaka und Weill Recital Hall der Carnegie Hall New York. Festivalauftritte führten sie u. a. zu den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, den Musiktagen Mondsee, dem Heidelberger Frühling, dem Festival Schloss Britz Berlin, der Pasqua Musicale Arcense und dem Schleswig-Holstein Musik Festival. Sie war zu Gast u. a. beim hr-Sinfonieorchester unter Christoph Eschenbach, bei den Hamburger Symphonikern unter Jeffrey Tate, bei der Dresdner Philharmonie unter Michael Sanderling, den Bergischen Symphonikern unter Alexander Merzyn, dem Staatlichen Symphonieorchester Mexiko unter Enrique Bátiz Campbell, dem Osaka Philharmonic Orchestra unter Yuki Miyagi und bei der Jungen Norddeutschen Phil harmonie unter Daniel Blendulf. Lara Boschkor ist Stipendiatin der Deutschen Stiftung Musikleben und spielt auf einer Violine von Santo Seraphin (1735).
MARKUS L. FRANK 16 17 Markus L. Frank begann seine Musikerlaufbahn zunächst als Hornist. Als mehrfacher MARKUS L. FR ANK Preisträger bei internationalen Wettbewerben (u. a. ARD-Wettbewerb München) war er Solohornist beim NDR Sinfonieorchester Hamburg, dem heutigen NDR Elbphil- harmonie Orchester. Parallel dazu studierte der gebürtige Schwabe Dirigieren an den Musikhochschulen Detmold und Hamburg. Dirigent Seine Laufbahn als Dirigent begann 1998 als Kapellmeister an der Oper Kiel. 2003 wechselte er als 1. Kapellmeister nach Dessau, ab 2008 wirkte er als Generalmusik- direktor beim Loh-Orchester Sondershausen und Theater Nordhausen und musika- lischer Leiter der Thüringer Schlossfestspiele Sondershausen. Zudem unterrichtete er von 2012 bis 2016 an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ in Weimar das Fach Dirigieren. Seit dem Herbst 2016 ist Markus L. Frank zurück in Dessau als General- musikdirektor des Anhaltischen Theaters und Chefdirigent der Anhaltischen Philhar- monie. 2018 und 2019 war er im Intendanzteam verantwortlich für die Festivals des Kurt-Weill-Fests Dessau. Als Gast dirigierte er zahlreiche Konzerte mit Orchestern im In- und Ausland, u. a. in Winterthur, bei den Hamburger Symphonikern und den Orchestern in Hamburg, Cottbus, Magdeburg, Reutlingen und Ludwigshafen – ebenso leitete er Opern- und Ballettvorstellungen an vielen Theatern, z. B. beim Internationalen Opernfestival in Daegu/Korea (Salome), bei den Staatstheatern Nürnberg (La Traviata), Hannover (Don Giovanni, Le Sacre du Printemps), Wiesbaden (Un Ballo in Maschera) und Darmstadt (Cinderella) – sowie immer wieder auch an der Deutschen Oper Berlin (Hänsel und euphorisch besprochen, im Januar 2016 erschien beim Label capriccio eine Gretel und Die Zauberflöte). Aufnahme mit großen Orchesterwerken von Walter Braunfels und 2019 Seine besondere Vorliebe gilt auch weniger gespielten Werken der Opern- und erschienen – gemeinsam mit der Anhaltischen Philharmonie – CDs mit Konzertliteratur: Die von ihm dirigierte und auf CD aufgelegte Wiederentdeckung Orchesterwerken von Friedrich Schneider sowie die Ersteinspielung der von Franco Alfanos Oper Cyrano de Bergerac am Theater Kiel wurde in der Fachpresse Opern-Ausgrabung A Santa Lucia von Pierantonio Tasca.
19 Mitwirkende beim 3. Sinfoniekonzert 2020| 21 DIRIGENT BRATSCHEN FLÖTEN HÖRNER TEAM BACKSTAGE Markus L. Frank Albert Hametoff Darío Portillo Gavarre Kristiaan Slootmaekers Generalmusikdirektor: Mihkel Kütson Martin Börner Tekla Varga* Ai Kohatsu SOLISTIN Natascha Krumik Orchestergeschäftsführer: Martin Kallnischkies Lara Boschkor Josef Ondruj OBOEN TROMPETEN Leoni Wittchow Tomislav Novák Jonathan de Weerd Konzertdramaturgin, -pädagogin und 1. VIOLINEN Detlef Groß Ansgar Brinkmann PR-Konzertwesen: Eva Ziegelhöfer Philipp Wenger CELLI Marketingreferent: Julian Scherer María del Mar Vargas Amezcua Ghislain Portier KLARINETTEN POSAUNEN Ingrid Popp Silke Frantz Olaf Scholz Berten Claeys Konzertpädagogin : Luisa Piewak Ryuichi Umemura Lorena Meiners Viola Gaebel* Kay Keßler Mitarbeiterin GMD-Büro : Sarah Chloé Mikus Anna Maria Brodka Inka Jans* Andreas Meier-Krüger Noh Yun Kwak FAGOTTE Bibliothekarin : Carolin Frank Martin Röder KONTRABÄSSE Philipp Nadler PAUKEN/GLÖCKCHEN Orchesterinspektor : Michael Paul Bernert Justinas Kaunas* Klaus Schneider Joachim Graf Günther Schaffer Reiner Kachlmeier Orchesterwarte: Kurt Amtmann 2. VIOLINEN Georg Ruppert Riadh Mihoub Emir Imerov Maurice Ober Eun-Mi Lee Birgitta Küsters Regine Florack Johanna Brinkmann Che-Lun Liu * Mitglied im Projekt Das Junge Theater, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein- Westfalen in Zusammenarbeit mit dem NRW KULTURsekretariat.
KONZERTVORSCHAU 21 3. KAMMERKONZERT TRIO, QUARTETT, QUINTETT … BLECH STREAM 2. KINDERKONZERT DER MISTKÄFER Mit Werken von Francis Poulenc, Arthur Meulemans, Orchestermärchen von Andreas N. Tarkmann nach Hans Christian Andersen Fernand Desprez, Wilhelm Ramsøe und Victor Ewald Kobold Kiko Paula Emmrich | GMD Mihkel Kütson Dirigent Niederrheinische Sinfoniker Jonathan de Weerd, Ansgar Brinkmann, Cyrill Gussaroff Trompete Cecilie Marie Schwagers, Ai Kohatsu, Katja Slootmaekers Horn AB SONNTAG, 20. DEZEMBER 2020, 10.30 UHR Berten Claeys, Hilma Schultz, Andreas Meier-Krüger Posaune auf dem youtube-Kanal des Theaters Krefeld Mönchengladbach Bernhard Petz Tuba 3. KINDERKONZERT MENSCH, HAYDN SONNTAG, 24. JANUAR 2021, 11 UHR, Konzertsaal Theater Mönchengladbach Mit viel Musik von Joseph Haydn SONNTAG, 31. JANUAR 2021, 11 UHR, Theater Krefeld, Große Bühne Joseph Haydn Henning Kallweit | Paula Emmrich Kobold Kiko Dirigent Andreas Fellner | Niederrheinische Sinfoniker 4. SINFONIEKONZERT Franz Schubert(1797 – 1828) SONNTAG, 17. JANUAR 2021, 10.30 UHR UND 12.30 UHR, Theater Krefeld Ouvertüre „im italienischen Stil“ C-Dur Lieder (bearb. von Max Reger und Anton Webern) Deutsche Tänze (bearb. von Anton Webern) Sinfonie Nr. 6 C-Dur KÜTSONS HAPPY HOUR – 3. KONZERT Bariton Rafael Bruck | Bruno Weil Dirigent DONNERSTAG, 21. JANUAR 2021, 18.30 UHR Niederrheinische Sinfoniker Konzertsaal Theater Mönchengladbach – ausverkauft DIENSTAG, 2. UND FREITAG, 5. FEBRUAR 2021, 20 UHR, Seidenweberhaus Krefeld MITTWOCH, 3. FEBRUAR 2021, 20 UHR, Konzertsaal Theater Mönchengladbach DONNERSTAG, 4. FEBRUAR 2021, 20 UHR, Kaiser-Friedrich-Halle Mönchengladbach
22 TEXTNACHWEISE Der Programmtext ist ein Originalbeitrag von Eva Ziegelhöfer für dieses Heft. BILDNACHWEISE Titel, S. 14: Fabian Stuertz | S. 4: Schöny, Heinz: Macht der Musik. 24 Farbtafeln. (= Zeit und Bildnis, Band IV). München 1959. | S. 5: books.openedition.org/editionsmsh/6796 (Original in: Storck, Karl: Musik und Musiker in Karikatur und Satire. Laaber 1910, 1998). S. 9: Richter, Arnd: Mendelssohn. Leben, Werke, Dokumente. Zürich, Mainz 2000. S. 10: commons.wikimedia.org (Original im Pariser Louvre). | S. 17: Claudia Heysel. IMPRESSUM Herausgeber: Theater Krefeld und Mönchengladbach gGmbH • Spielzeit 2020/2021 Theaterplatz 3 • 47798 Krefeld • Tel.: (0 21 51) 805-0 • Fax: (0 21 51) 2 82 95 Geschäftsführer: Generalintendant Michael Grosse • Frank Baumann Objekte zum Schenken und Selberschenken Aufsichtsratvorsitzender: Frank Meyer NIEDERRHEINISCHE SINFONIKER Odenkirchener Straße 78 • 41236 Mönchengladbach Telefon: (0 21 66) 61 51-128 • Telefax: (0 21 66) 61 51-134 Generalmusikdirektor: Mihkel Kütson Redaktion: Eva Ziegelhöfer Layoutkonzept: Tobias Degen / 3S-Live Communication & Design Grafische Gestaltung: Wolfgang Heinen www.niederrheinische-sinfoniker.de /NIEDERRHEINISCHESINFONIKER /NIEDERRHEINISCHE_SINFONIKER Gesamtherstellung: Wolfgang Heinen Verlag e. K. • Bauxhof 16 • 41812 Erkelenz Fon: (0 24 31) 9 48 54 61 • Fax: 9 48 54 62 • E-Mail: email@wolfgang-heinen-verlag.net
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