"Snow Safety" Leitfaden für die Sicherheit im Schneesport
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Schulungsunterlage «Snow Safety» Leitfaden für die Sicherheit im Schneesport bfu – Beratungsstelle für Unfallverhütung 1
Inhalt Einleitung Die Schweiz ist eine Wintersportnation: Über 25 % fahren Ski oder Snowboard. Einleitung 3 Rund ein Viertel aller Unfälle im Sport entfällt auf den Schneesport. Deshalb sollte 1. Verletzungsstatistik 4 das Thema Sicherheit nicht Schnee von gestern sein. 2. Material 6 3. Schutzausrüstung 10 4. Konditionelle Vorbereitung 16 Informationen zu Sicherheit und Prävention Den Leitfaden finden Sie ebenfalls auf 5. Be ready 17 im Schneesport sind in vielen unterschied- www.bfu.ch/snowsafety. 6. FIS- und SKUS-Regeln 18 lichen Kommunikationsmitteln zu finden. 7. Markierungen und Signale 23 Das macht es für Schneesport-Lehrpersonen Die bfu – Beratungsstelle für Unfallver- 8. Benutzung von Transportanlagen 26 schwierig, den Gästen das Thema Sicherheit hütung wünscht Ihnen und Ihren Gästen 9. Verhalten in Park und Pipe 27 umfassend zu vermitteln. Auch Klassen- viel Spass und sicheres Fahren. 10. Ausbildung 29 lehrer, Kursleiter und weitere Interessierte 11. Tempo 33 stehen vor dieser Herausforderung. Der 12. Kollisionsunfälle im Schneesport 34 Leitfaden «Snow Safety» fasst die wich- 13. Alkohol im Schneesport 35 tigsten Informationen und Tipps rund um 14. Lawinenkunde, Freeriden 36 die Sicherheit im Schneesport zusammen. 15. Verhalten bei Unfall 39 Hier finden Sie fast alles: Verletzungs- statistik, Tipps zum Material, Tragquoten von Schutzausrüstungen, Erläuterungen zu den FIS-Regeln, Signale und Markierungen, Infos zum Tempo, Grundlagen der Lawinen- kunde, Verhaltensanweisungen bei Unfall usw. Beachten Sie auch die weiterführenden Publikationen auf der Rückseite. 2 3
1. Verletzungsstatistik Jährlich verletzen sich durchschnittlich rund 43 000 Personen der Schweizer Wohnbevölkerung Verletzte nach Sportart und Alter, Ø 2004–2008 beim Skifahren (darunter 12 000 Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre) und 25 000 Personen Sportart Altersklasse Total1 beim Snowboardfahren (darunter 13 000 Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre). Dazu kommen 0–16 17–25 26–45 46–64 65+ noch rund 30 000 Unfälle von ausländischen Gästen, die in der Schweiz Ski oder Snowboard Skifahren 11 990 3 490 15 960 11 080 690 43 210 fahren. Snowboardfahren 13 460 5 850 4 570 550 30 24 460 1 Total gerundet Die Unfälle im Schneesport haben nicht Verletzungslokalisation zugenommen, das Risiko eines Unfalls pro Beim Skifahren betrifft jede dritte Verlet- Schneesporttag hat sich in den letzten zung das Knie, beim Snowboardfahren jede Verletzungsschwere beim Schneesport, 2007 30 Jahren sogar ungefähr halbiert. Ob die vierte Verletzung den Unterarm, speziell das Sportart Verletzte1 Getötete Verletzte Schwere der Verletzungen zugenommen Handgelenk. Anfängerinnen und Anfänger Schwerverletzte Mittelschwerverletzte pro 100 000 hat, belegen Studien nicht. Es zeigt sich je- sind besonders stark gefährdet. Sportstunden doch, dass über 85 % der Verletzungen der Skifahren 2 540 3 120 15 46 Skifahrer und über 90 % der Verletzungen Weitere Statistiken finden Sie auf Snowboardfahren 440 1 190 3 68 der Snowboarder keinen Spitalaufenthalt www.bfu.ch > Statistik. 1 Verletzungsschwere: Leichtverletzte: kein Spitalaufenthalt erfordern. Mittelschwerverletzte: Spitalaufenthalt 1–6 Tage Schwerverletzte: Spitalaufenthalt 7 Tage oder mehr Verletzungslokalisation beim Schneesport, Schätzung bfu Körperteil Skifahren Snowboarden Anteil (%) Bandbreite (%) Anteil (%) Bandbreite (%) Kopf / Hals 15 13–17 16 13–17 Rumpf / Wirbelsäule 15 15–19 15 15–20 Schulter / Oberarm 20 17–23 20 18–22 Ellbogen / Vorderarm 5 3–6 10 8–12 Handgelenk / Hand 10 10–13 20 15–25 Hüfte / Oberschenkel 8 7–10 4 3–5 Knie 25 20–30 15 13–18 Unterschenkel / Sprunggelenk / Fuss 15 12–18 13 10–15 4 5
2. Material Die Auswahl an Skis, Skiboards («Snowblades») und Snowboards hat deutlich Skitypen zugenommen. Die richtige Wahl des passenden Schneesportgeräts ist schwieriger als Skityp Allroundcarver Allroundcarver Racecarver früher und hängt noch mehr vom persönlichen Fahrstil und Fahrkönnen ab. Easycarver Allmountaincarver Freeride Slalomcarver Tourenski Twintips Beim Kauf oder bei der Miete der Ausrüs- erinnert zudem an die nächste Bindungs- Fahrtyp Einsteiger, Fortgeschrittene, Fortgeschrittene, tung ist es unerlässlich, sich durch Fach- kontrolle. Eine Liste der Geschäfte mit bfu- vorsichtige Fahrer; Genussfahrer Könner oder Spezialisten spezialisten beraten zu lassen. Vor der Skivignetten finden Sie auf www.bfu.ch Slalomcarver: Saison sollten Schuhe, insbesondere Sohle > Sport > bfu-Skivignette. Fortgeschrittene, und Schnallen, Bindungen sowie Beläge Könner und Kanten kontrolliert werden. Gerade die 2010 gaben 75 % der befragten Skifah- Radius < 13 m 13–16 m ab 17 m Kanten tragen wesentlich zur Sicherheit bei. renden an, dass der Zeitpunkt der letzten Eigenschaften Kurze Schwünge, Mittlere Schwünge, Grosse Schwünge, Sind sie verrostet oder abgerundet, kommt Bindungskontrolle höchstens eine Saison verzeiht Fahrfehler alle Pisten Tempo, Offpiste, es auf vereisten Pisten zu gefährlichen zurücklag. (Ausnahme SC) Park und Pipe Rutschpartien. Empfohlene Skilänge Brust- bis Nasenhöhe Kinn- bis Augenhöhe Körpergrösse Die Bindungseinstellung ist nicht vorge- Hinweis Je kürzer der Ski, desto drehfreudiger – je länger, desto laufruhiger Skibindungen schrieben, eine fehlende Skivignette hat Skibindungen sind als Auslösebindungen deshalb keinen Einfluss auf Versicherungs- konzipiert. Lediglich Skiboards sind mit star- leistungen. ren Bindungen ausgerüstet. Die individuel- Snowboardtypen len Auslösewerte hängen ab von Körper- Ski- und Snowboardtypen Snowboardtyp Freestyle Freeride Raceboard grösse, Alter, Gewicht, Schuhsohlenlänge Das Fahren des richtigen Ski- und Snow- Allmountain und Fahrdynamik. Dabei wird zwischen eher boardtyps ist sicherheitstechnisch sinnvoll. Fahrtyp Einsteiger, Allrounder, Allrounder, Carver, Wettkämpfer langsamer und vorsichtiger Fahrweise in Nachfolgend eine kleine (unvollständige) Freestyler Offpiste-Fahrer mehrheitlich flachem Gelände (= Skifahrer- Auflistung der gängigen Typen. Eigenschaften Weich, Mittlere Härte, Hart, schmal typ 1) und eher schneller und aggressiver verzeiht Fahrfehler eher breit (gute Technik nötig) Fahrweise in mehrheitlich steilem Gelände Empfohlene Länge Kinnhöhe Stirnhöhe Stirnhöhe (= Skifahrertyp 3) unterschieden. Mit Bindungstyp Freestyle Freestyle Alpin dem Bindungseinstell-Prüfgerät wird die Hinweis Zentrierung: Zehen und Fersen sollten nicht über das Brett herausragen. Funktionsfähigkeit der Bindung gemäss SN ISO-Norm 11088 überprüft. In der Schweiz werden Skibindungen, deren Auslösewerte mit einem Prüfgerät kontrolliert wurden, mit der bfu-Skivignette gekennzeichnet. Diese 6 7
Snowboardbindungen Ski- und Snowboardschuhe Tipps Der Abstand (Stance) zwischen den Der Ski- oder Snowboardschuh muss • Lassen Sie Ihr Material vor jeder • Kleidung: zweckmässig, funktionell, Bindungen entspricht in etwa der Länge «angenehm eng» sitzen und vor allem im Saison durch Fachpersonen über- wintertauglich, warm, wetterfest, von der Fusssohle bis zum oberen Teil des Mittelfussbereich und der Ferse guten Halt prüfen und ersetzen Sie ältere bequem. Tragen Sie beim Snow- Knies. Ein breiter «Stance» vereinfacht die bieten. Ausrüstungsteile, die den Sicherheits- boarden vor allem als Anfänger seitliche Stabilität. Grösse: In fahrtypischer Haltung im ge- anforderungen nicht mehr genügen. wasserundurchlässige Kleider, wenn schlossenen Ski- oder Snowboardschuh • Ziehen Sie die Schrauben Ihrer möglich mit Knie- und Gesäss- (inkl. Innenschuh) stehend sollte man vorne Snowboardbindung nach. polsterung. mit den Zehen nicht anstossen. Aufgerich- • Lassen Sie Ihre Skibindungen jährlich • Lassen Sie regelmässig Ihr Sehver- tet (wobei sich die Ferse leicht nach vorne durch eine Fachperson einstellen und mögen prüfen und tragen Sie auch schiebt) sollte man vorne leicht anstossen. auf einem Bindungseinstell-Prüfgerät beim Schneesport die erforderliche Die Bindungswinkeldifferenz beträgt Falls nicht, ist dies ein Hinweis darauf, dass kontrollieren. Beachten Sie, dass Sie Sehhilfe. mindestens 24°. Beliebt ist der sogenannte der Schuh zu gross ist! Ihre Fahrdynamik angeben müssen • Tragen Sie eine Sonnenbrille «Duck-Stance». Diese Einstellung ermöglicht und nicht Ihr Fahrkönnen. Verlangen mit ausreichendem Schutz vor das Fahren in beiden Richtungen und hilft Sehhilfen Sie den ausgedruckten Beleg mit den UV-Strahlung. den Einsteigern, die bevorzugte Position Umfragen auf Schweizer Schneesportpisten Einstellwerten und vergleichen Sie zu finden. zeigen, dass 45 % der Brillen- und 5 % der ihn mit den gemachten Angaben. Kontaktlinsenträger ihre Sehhilfen beim Kontrollieren Sie, dass die bfu- Fahren nicht tragen. Das dürfte Auswirkun- Skivignette auf einem Ski aufgeklebt gen auf das Unfallgeschehen haben, denn ist. wechselnde Schnee- und Lichtverhältnisse • Die Skibremse (Stopper) muss auch sowie kontrastarme Sichtbedingungen mit Erhöhungen und Platten noch stellen sehr hohe Anforderungen an die lang genug sein. Sehleistung. • Skiboards haben keine Auslösebin- dungen und sind deshalb kein Ersatz für Kinderskis. Sie sollten nur ab einer Körpergrösse von 150 cm gefahren werden. Vorsicht bei hohen Geschwindigkeiten, kleinen Löchern, Schneehaufen usw. 8 9
3. Schutzausrüstung Beim Skifahren und Snowboarden können durch das konsequente Tragen einer sportart- Helmtragquoten in Prozent im Schneesport, 2002–2010 spezifischen persönlichen Schutzausrüstung (PSA) viele Verletzungen vermieden oder Saison die Schwere der Verletzungen vermindert werden. Eine Schutzausrüstung schützt aber 2002/03 1 2004/052 2005/063 2006/074 2007/085 2008/096 2009/107 nicht vor Stürzen und es darf deshalb nicht risikoreicher gefahren werden. Alter 0–17 44 62 73 79 87 90 95 18–25 14 25 39 45 57 60 76 Schneesporthelm 26–45 6 16 29 39 49 57 67 Die Schutzwirkung des Schneesporthelms Tipps 46–64 1 11 19 31 44 54 69 ist wissenschaftlich bestätigt: Das Tragen • Tragen Sie beim Ski- und Snow- 65+ 0 11 15 27 31 53 66 eines Schneesporthelms reduziert das boardfahren immer einen Helm. Geschlecht Risiko einer Kopfverletzung bei einem Sturz Achten Sie auf die Normbezeichnung Männlich 17 32 43 52 58 63 74 oder einer Kollision um rund ein Drittel. Die EN 1077 A oder B (Europäische Weiblich 14 27 40 51 59 68 78 Forscher sind sich auch einig: Das Helm- Norm für Ski- und Snowboardhelme). Region tragen führt nicht zu einer Risikokompen- • Der Helm muss gut sitzen, sollte Deutschschweiz 17 32 42 55 63 72 74 sation durch schnelleres Fahren und erhöht weder wackeln noch drücken und Romandie 13 24 40 40 45 46 78 ebenso wenig das Risiko für Nackenverlet- auch mit Sonnen- oder Skibrille be- Sportart zungen. Die Helmtragquote der Ski- und quem zu tragen sein. Probieren Sie Skifahren 14 28 40 49 55 63 75 Snowboardfahrenden auf den Schweizer ihn beim Kauf unbedingt selber an. Snowboardfahren 20 37 49 62 70 71 79 Pisten hat sich in den vergangenen Jahren • Die bfu empfiehlt, den Helm nach Total 16 30 42 52 58 65 76 von 16 % (Saison 2002/03) auf 76 % spätestens 5 Jahren zu ersetzen, Beobachtung (Saison 2009/10) erhöht. auch wenn noch keine defekten Erfasste Personen (Stichprobe): Stellen feststellbar sind. Grund ist 1 Skifahrende 2729, Snowboardfahrende 749 In der Schweiz sind Schneesporthelme die Alterung der Kunststoffe, deren 2 Skifahrende 4631, Snowboardfahrende 1249 der Europäischen Norm EN 1077 A und B Eigenschaften sich im Laufe der Zeit 3 Skifahrende 6379, Snowboardfahrende 1696 erhältlich. Diese Norm stellt Anforderungen verändern. 4 Skifahrende 7363, Snowboardfahrende 1792 an die Funktionstauglichkeit und Prüfung 5 Skifahrende 4096, Snowboardfahrende 1003 der Schneesporthelme. Helme der Klasse 6 Skifahrende 4423, Snowboardfahrende 1063 A bieten eine höhere Durchdringungs- 7 Skifahrende 4407, Snowboardfahrende 1125 festigkeit. Bei Helmen der Klasse B ist im Gegensatz zu denjenigen der Klasse A der Schutz über den Ohren abnehmbar. Sie sind aufgrund der Bedürfnisse nach mehr Belüftung und besserem Hörvermögen entstanden. 10 11
Handgelenkschutz Die Tragquote des Handgelenkschutzes 1 Insbesondere Anfänger verletzen sich beim beim Snowboardfahren hat in den letzten Snowboardfahren oft am Handgelenk. Jahren wieder abgenommen und beträgt 7 Häufig verlieren sie bei geringer Geschwin- aktuell 27 % (2010). 9 3 digkeit oder gar im Stand das Gleichgewicht 5 8 6 und fallen rückwärts auf die ausgestreckten In Zusammenarbeit mit Experten hat die 2 Arme. Dadurch erfahren das Handgelenk bfu nach heutigem Wissensstand sicher- 4 3 und der Unterarm einen Kraftstoss in Rich- heitstechnische Anforderungen an einen tung des Unterarms bzw. eine starke Über- wirksamen Handgelenkschutz erarbeitet. streckung des Handgelenks, was häufig zu einem Unterarmbruch (distale Radiusfraktur) Sicherheitstechnische Anforderungen 7 sollte eine Krümmung Richtung Hand- führt. an einen Handgelenkschutz für das rücken von 25° bis 30° erreichen Snowboardfahren 8 sollte im mittleren Teil eher steif, an Das Tragen eines wirksamen Handgelenk- Damit ein Handgelenkschutz wirksam ist, beiden Enden leicht weniger steif sein schutzes hilft viele Verletzungen zu vermei- muss er über ein Stabilisierungselement 9 sollte nicht scharfkantig und eher den oder den Schweregrad zu vermindern. verfügen, das das Handgelenk vor Über- grossflächig sein Verschiedene Untersuchungen liefern den streckung schützt (1) und Stösse auf das Nachweis, dass heute verfügbare Schützer Handgelenk dämpft (2). Der Handgelenkschutz das Risiko einer Handgelenkverletzung • muss aus hautverträglichem Material um rund die Hälfte reduzieren. Bis heute Das Stabilisierungselement gefertigt sein, besteht aber noch keine Europäische Norm, 3 sollte handflächen- und/oder • soll die durch das Schwitzen anfallende die die Qualitätssicherung des Handgelenk- handrückenseitig positioniert sein Feuchtigkeit weitgehend aufnehmen schutzes gewährleisten würde. Gemäss 4 sollte an Hand resp. Handgelenk können, Experteneinschätzung haben viele Produkte, und Unterarm fest fixiert (v. a. hand- • soll waschbar sein. die heute auf dem Schweizer Markt erhält- flächenseitig) und die Fixierung lich sind, eine eingeschränkte Schutzwir- stufenlos verstellbar sein kung. Es kann aber davon ausgegangen 5 sollte bis zur Handbeugefalte, aber nicht werden, dass die erhältlichen Modelle die bis zu den Fingern reichen Gefahr einer Handgelenk- oder Unterarm- 6 sollte bis zur Mitte des Unterarms verletzung nicht erhöhen. reichen 12 13
Rückenschutz Ein Rückenprotektor heutiger Generation Tipps • Achten Sie darauf, dass der Hand- Bisher weiss man wenig über die Unfall- hat wenig bis keine Schutzwirkung bei • Tragen Sie beim Snowboardfahren, gelenkschutz über eine stufenlose mechanismen, die zu Verletzungen an axialen Schlägen auf das Steissbein und den insbesondere als Anfänger, immer Fixierung an der Hand respektive dem Rumpf, Rücken und Rückenmark führen. Kopf («Zusammenstauchen» der Wirbel- Handschuhe mit integriertem Hand- Handgelenk und Unterarm verfügt. Es gibt auch keine Norm für Schneesport- säule), beim Abknicken der Halswirbelsäule gelenkschutz oder einen separaten • Probieren Sie den Handgelenkschutz Rückenschutz. Einige Anbieter beziehen sich sowie bei starken Rotationskräften auf den Handgelenkschutz. beim Kauf selber an. Er sollte bequem auf die Norm für Motorrad-Rückenprotek- Rumpf. Diese Kraftwirkungen können zu • Falls Handgelenkschützer zum Inline- zu tragen sein und die Alltagsbewe- toren. Auf wissenschaftlicher Basis können Brüchen der Wirbelsäule und Schädigungen Skaten vorhanden sind, können auch gungen (z. B. Reissverschluss der Jacke deshalb keine Empfehlungen abgegeben des Rückenmarks führen. diese unter dem Handschuh getragen schliessen) nicht einschränken. werden. werden. Die Tragquote des Rückenschutzes beim • Achten Sie darauf, dass der Hand- Rückenprotektoren können, abhängig von Snowboardfahren beträgt aktuell 49 %, gelenkschutz das Handgelenk vor Konstruktion und Material und nur wenn sie beim Skifahren 13 % (Wintersaison Überstreckung schützt und Stösse optimal der Körpergrösse angepasst sind, 2009/10). auf das Handgelenk und den Unterarm • die Wirkung von direkten Schlägen auf dämpft. den Rücken dämpfen, • die Einwirkung eines spitzen Gegen- Tipp standes (z. B. einer Skispitze) mindern, Mit einem Rückenschutz schützen Sie • aufgrund der veränderten Eigenwahr- sich zusätzlich, vor allem beim Fahren nehmung eine leicht verbesserte in Snowparks, Pipes, auf Rails und Stabilisierung des Rumpfes bewirken. Obstacles, bei Sprüngen oder beim Boardercross sowie abseits der Pisten, da dort das Risiko einer Landung auf den Rücken aus der Höhe deutlich wahrscheinlicher ist als beim freien Fahren auf der Piste. 14 15
4. Konditionelle Vorbereitung 5. Be ready Schneesport verlangt Fähigkeiten, die im Alltag oft nicht ausreichend trainiert werden. Schneesport ist anspruchsvoll – wechselnde Lichtverhältnisse, unterschiedliche Pisten- Eine gute körperliche Verfassung erhöht den Fahrgenuss und reduziert das Risiko für beschaffenheit, plötzliche Hindernisse und viele weitere Faktoren erfordern eine Stürze und Verletzungen. Kräftige Muskeln stabilisieren während eines Sturzes die Gelenke hohe Konzentration beim Ski- und Snowboardfahren. Viele Unfälle geschehen nach dem besser, eine gute Ausdauer lässt den Schneesportler weniger schnell ermüden. Mittagessen oder am späteren Nachmittag, wenn die Müdigkeit zunimmt und die Konzentration nachlässt. Sportclubs und Fitnesscenter bieten vor der Die DVD ist gratis erhältlich auf Wintersaison spezielle Kraft-, Beweglich- www.suva.ch, Bestellnummer DVD 359.d. Nicht nur die physische Fitness, sondern Aufwärmspiele finden sich in verschiede- keits-und Ausdauertrainings an. Besonders primär die mentale Bereitschaft spielt eine nen Broschüren wie beispielsweise: wichtig ist die Kräftigung der Oberschen- Im Schulunterricht können Kräftigungs- wichtige Rolle in der Unfallverhütung. Auch • «Snowboard – Ideen zum Abheben» kel-, Rumpf- und Rückenmuskulatur. übungen in der Turnstunde oder auch wäh- Hunger, Durst, Müdigkeit, Kälte, fehlende (bestellbar unter www.snowsports.ch Ausdauer kann zusätzlich mit Velofahren, rend kleinen Pausen durchgeführt werden. Motivation, Überforderung oder Gruppen- > Services > Swiss Snow Shop) Walking, Jogging und Inline-Skating trai- Ideen für Kraft-, Beweglichkeits- und druck können zu Leistungseinbussen • Sportzeitschrift Mobile (z. B. 24-2006, niert werden. Auch koordinative Fähigkeiten Koordinationsübungen sind in verschie- führen und das Risiko von Stürzen erhöhen. www.mobilesport.ch > Praxisbeilagen) sind für alle Schneesporttreibenden wichtig. denen Praxisbeilagen der Sportzeitschrift Besonders beim Fahren in der Gruppe ist es • «Lernlehrmittel für den Kinder-Schnee- «Mobile» zu finden: 1-2005, 26-2007, wichtig, dass die Wahl der Piste, der Fahr- sportunterricht» (www.snowsports.ch Als Vorbereitung auf den Schneesport und 32-2007, 34-2007, 38-2008. geschwindigkeit und der gestellten Aufgabe > Services > Swiss Snow Shop) um die Häufigkeit und Schwere der Verlet- www.mobilesport.ch > Praxisbeilagen durch den Klassenlehrer nicht nur auf die • Auch Ideen aus anderen Sportarten wie zungen zu reduzieren, bietet die Suva das Fertigkeiten, sondern auch auf das mo- z. B. dem Nordic-Walking können DVD-Trainingsprogramm «Top 10» für den mentane Befinden der Gruppenmitglieder gut umgesetzt werden (44-2008, Winter an. Es wurde von Spezialisten ent- abgestimmt ist. Es muss allen klar sein, was www.mobilesport.ch > Praxisbeilagen). wickelt. Damit werden nicht nur Muskeln, sie auf der nächsten Abfahrt erwartet. Bei sondern auch Bewegungskoordination und zunehmender Müdigkeit oder abnehmen- Eine Notfallapotheke sollte immer mitge- Körperstabilität trainiert. Die DVD umfasst der Konzentration ist unbedingt eine Pause führt werden und mindestens Folgendes je zehn Einzel- und Partnerübungen und einzulegen, um neue Kräfte zu tanken. beinhalten: enthält auch Tipps für das Ausdauertraining 1. Notfallblatt mit Telefonnummern von: und das Dehnen sowie eine neue Version Das Aufwärmen aktiviert das Herz-Kreis- • Pisten- und Rettungsdienst, des Evergreens «Alles fahrt Schi». lauf-System und erhöht die Körpertempera- Flugrettung, Spital usw. tur. Muskeln, Sehnen, Bänder und Nerven • Kurs- oder Lagerleitung stellen sich auf die kommende Aktivität ein. 2. Verbandspatrone, Pflaster, elastische Dadurch werden Reaktionsgeschwindigkeit, Binde Bewegungspräzision, Koordination und 3. Bleistift und Notizblock Sauerstoffversorgung verbessert. 16 17
6. FIS- und SKUS-Regeln Mit der Einhaltung der Regeln leisten Sie einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit auf 1. Rücksichtnahme auf die anderen 3. Wahl der Fahrspur Schneesportabfahrten. Schneesport-Lehrpersonen sollten Vorbild sein und sich an die Skifahrer und Snowboarder Der von hinten kommende Skifahrer und Regeln halten – auch ausserhalb des Unterrichts – und sie nach Möglichkeit in den Jeder Skifahrer und Snowboarder muss Snowboarder muss seine Fahrspur so Unterricht einbauen. sich so verhalten, dass er keinen anderen wählen, dass er vor ihm fahrende Skifahrer gefährdet oder schädigt. und Snowboarder nicht gefährdet. Skifahrer und Snowboarder sind nicht nur Skifahren und Snowboarden sind Sport- FIS-Verhaltensregeln und für ihr fehlerhaftes Verhalten, sondern auch arten der freien Bewegung, wo jeder nach Erläuterungen für die Folgen einer mangelhaften Ausrüs- Belieben fahren kann, solange er die Regeln Der Internationale Skiverband FIS hat zehn tung verantwortlich. Dies gilt auch für die einhält, den Freiraum anderer achtet und Verhaltensregeln aufgestellt (aktuelle Fas- Benützer neu entwickelter Sportgeräte. sein eigenes Können und die jeweilige sung 2002). Sie sind für alle Schneesportle- Situation berücksichtigt. rinnen und Schneesportler verbindlich. Als 2. Beherrschung der Geschwindigkeit Vorrang hat der vorausfahrende Skifah- Massstab für sportgerechtes Verhalten und der Fahrweise rer oder Snowboarder. Wer hinter einem haben sie zum Ziel, Unfälle auf Schneesport- Jeder Skifahrer und Snowboarder muss auf anderen herfährt, muss genügend Abstand abfahrten zu vermeiden. Jeder Skifahrer Sicht fahren. Er muss seine Geschwindig- einhalten, um dem Vorausfahrenden für und Snowboarder ist verpflichtet, sie zu keit und seine Fahrweise seinem Können alle seine Bewegungen genügend Raum zu kennen und einzuhalten. Wer unter Verstoss und den Gelände-, Schnee- und Witte- lassen. gegen die Regeln einen Unfall verursacht, rungsverhältnissen sowie der Verkehrsdichte kann für die Folgen zivil- und strafrechtlich anpassen. 4. Überholen belangt werden. Kollisionen sind häufig die Folge von zu Überholt werden darf von oben oder unten, hoher Geschwindigkeit, unkontrollierter von rechts oder von links, aber immer nur Die FIS-Regeln finden Sie auf Fahrweise oder mangelnder Beobachtung. mit einem Abstand, der dem überholten www.fis-ski.com/de > FIS Intern Skifahrer und Snowboarder müssen im Skifahrer oder Snowboarder für alle seine > Allgemeine Regeln FIS Bereich ihrer Sichtmöglichkeiten anhalten Bewegungen genügend Raum lässt. oder ausweichen können. Die Verpflichtung des überholenden Skifah- Seilbahnen Schweiz bietet Ihnen ein An unübersichtlichen oder stark befahrenen rers oder Snowboarders bleibt während des A3-Plakat mit illustrierten FIS-Regeln. Stellen ist langsam zu fahren, insbesondere ganzen Überholvorgangs bestehen, damit Bestellung oder Download auf an Kanten, am Ende von Pisten und der überholte Skifahrer oder Snowboarder www.seilbahnen.org/FIS-Regeln.html. im Bereich von Liften und Seilbahnen. nicht in Schwierigkeiten gerät. Das gilt auch für das Vorbeifahren an einem stehenden Skifahrer oder Snowboarder. 18 19
5. Einfahren, anfahren und hangaufwärts 6. Anhalten auf Gefahren. Skifahrer und Snowboarder SKUS-Regeln für Snowboarder fahren Jeder Skifahrer und Snowboarder muss es müssen sich bewusst sein, dass diese Die Schweizerische Kommission für Unfall- Jeder Skifahrer und Snowboarder, der in vermeiden, sich ohne Not an engen oder Vorkehrungen in ihrem Interesse erfolgen. verhütung auf Schneesportabfahrten SKUS eine Abfahrt einfahren, nach einem unübersichtlichen Stellen einer Abfahrt hat in Ergänzung zu den FIS-Regeln fünf Halt wieder anfahren oder hangaufwärts aufzuhalten. Ein gestürzter Skifahrer oder 9. Hilfeleistung spezielle Snowboard-Regeln aufgestellt: schwingen oder fahren will, muss sich Snowboarder muss eine solche Stelle so Bei Unfällen ist jeder Skifahrer und Snow- 1. Bei Alpinbindungen muss das vordere nach oben und unten vergewissern, dass er schnell wie möglich freimachen. boarder zur Hilfeleistung verpflichtet. Bein mit einem Fangriemen (Leash) fest dies ohne Gefahr für sich und andere Ausgenommen auf breiten Pisten soll der Hilfeleistung ist, unabhängig von einer mit dem Snowboard verbunden sein. tun kann. Skifahrer und Snowboarder nur am Pisten- gesetzlichen Pflicht, ein Gebot sportlicher 2. An Skiliften und auf Sesselbahnen das Die Erfahrung zeigt, dass das Einfahren in rand anhalten und stehen bleiben. Eng- Fairness. Das bedeutet Erste Hilfe, Alarmie- hintere Bein aus der Bindung lösen. eine Piste und das Wiederanfahren nach stellen und unübersichtliche Abschnitte sind rung des Rettungsdienstes und Absichern 3. Vor jedem Richtungswechsel, besonders einem Halt gelegentlich zu Unfällen führen. ganz freizuhalten. der Unfallstelle. Die FIS erwartet, dass vor Fersenschwüngen (Heel Turns/ Es ist daher unbedingt erforderlich, dass Unfallflucht ebenso geahndet wird wie im Backsideschwünge): Blick zurück, Raum ein Skifahrer oder Snowboarder sich beim 7. Aufstieg und Abstieg Strassenverkehr. überprüfen. Anfahren harmonisch und ohne Gefahr Ein Skifahrer oder Snowboarder, der auf- 4. Das Snowboard immer mit der Bindungs- für sich und andere in den allgemeinen steigt oder zu Fuss absteigt, muss den Rand 10. Ausweispflicht seite nach unten in den Schnee legen. Verkehrsfluss einfügt. der Abfahrt benutzen. Jeder Skifahrer und Snowboarder, ob Zeuge 5. Auf Gletschern das Snowboard wegen Befindet er sich dann – wenn auch lang- Bewegungen gegen den allgemeinen oder Beteiligter, ob verantwortlich oder der Spaltengefahr nicht abschnallen. sam – in Fahrt, hat er gegenüber schnelle- Verkehrsfluss stellen für Skifahrer und nicht, muss im Falle eines Unfalls seine Per- ren und von hinten oder oben kommenden Snowboarder unerwartete Hindernisse dar. sonalien angeben. Pistenmaschinen Skifahrern und Snowboardern wieder den Fussspuren beschädigen die Piste und Der Zeugenbeweis ist für die zivil- und Mit dem Einsatz von Pistenbearbeitungs- Vorrang nach Regel 3. können dadurch Skifahrer und Snowboar- strafrechtliche Beurteilung eines Unfalls von maschinen (Pistenraupen) muss jederzeit Die Entwicklung von Carvingskis und der gefährden. grosser Bedeutung. Jeder verantwortungs- gerechnet werden, auch bei Schneefall und Snowboards erlaubt es deren Benützern, bewusste Skifahrer und Snowboarder schlechter Sicht. Die Maschine hat Vortritt! ihre Schwünge und Kurven auch hangauf- 8. Beachten der Zeichen muss daher seine staatsbürgerliche und Verhalten: wärts auszuführen. Sie bewegen sich damit Jeder Skifahrer und Snowboarder muss die moralische Pflicht erfüllen, sich als Zeuge – Abstand halten (vorne und hinten 15 m, entgegen dem allgemein hangabwärts Markierung und die Signalisation beachten. zur Verfügung zu stellen. seitlich 3 m). fliessenden Verkehr und sind entsprechend Pisten werden nach ihrem Schwierigkeits- Auch Berichte des Rettungsdienstes und der – Nicht anhängen. verpflichtet, sich rechtzeitig auch nach oben grad schwarz, rot oder blau markiert. Die Polizei sowie Fotos dienen zur Beurteilung – Sich bemerkbar machen, wenn man nicht zu vergewissern, dass sie das ohne Gefahr Skifahrer und Snowboarder sind frei, ihren der Verantwortlichkeitsfragen. ausweichen kann. für sich und andere tun können. Wünschen entsprechende Pisten zu wählen. Pisten werden mit Hinweis-, Gefahren- und Sperrtafeln gekennzeichnet. Ist eine Piste gesperrt oder geschlossen, ist dies ebenso zwingend zu beachten wie der Hinweis 20 21
7. Markierungen und Signale Weiterführende Pisten und Abfahrtsrouten werden durch die Angehörigen des Pisten- und Schulungsunterlagen Rettungsdienstes nach einheitlichen Kriterien markiert, signalisiert und insbesondere Das Präventionskonzept «Pistengeist» vor Lawinen- und Absturzgefahr gesichert. richtet sich an Schüler der 5. und 6. Primar- klasse. Mit Hilfe von DVD, Flyer, Charta und Arbeitsblättern werden die Kinder für ein Pisten- und Rettungsdienst risikoarmes Verhalten auf Schneesportpisten Seit 1982 prüfen Experten der Pistenab- sowie für das Beachten und Einhalten nahmekommission die Wintersportgebiete der FIS-Verhaltensregeln sensibilisiert. nach über 150 Beurteilungskriterien. Sie www.bfu.ch/pistengeist oder untersuchen Aspekte wie Verantwort- www.kwro.ch. lichkeits- und Organisationsstrukturen, Sicherheit, Markierung und Signalisation, «Ta vie ta planète» ist ein Konzept, Pistenqualität, Pisten- und Rettungsdienst, um Kinder spielerisch für das Thema Rettungsorganisation sowie Ausbildungs- Sicherheit auf der Piste zu sensibilisieren. stand der Pisten- und Rettungsfachleute, www.riderlicence.com. die zur Qualität eines Wintersportgebiets gehören. Aktuell sind 117 Wintersport- Das Safety-Check-Kartenspiel im ACADEMY gebiete mit dem Qualitäts- und Sicherheits- 4/2005 (Beilage Fachzeitschrift von SWISS label «Geprüfte Pisten» ausgezeichnet. SNOWSPORTS) enthält je 8 Fragen zu Park Ab der Wintersaison 2010/11 wird diese und Pipe, Regeln und Prävention sowie 8 bisher freiwillige Pistenkontrolle für Mitglie- Joker-Fragen. Das Spiel eignet sich für den der der SBS Seilbahnen Schweiz obligato- Einsatz auf dem Sessellift oder bei schlech- risch. Alle drei Jahre finden entsprechende tem Wetter in der Unterkunft in einem Nachkontrollen statt. Über 80 % der Schneesportlager. www.snowsports.ch Pistenflächen der Schweiz genügen bereits > Services > Publikationen. den hohen Ansprüchen dieses offiziellen Qualitätsmerkmals von Seilbahnen Schweiz. 22 23
Markierungen und Signale Pisten werden nach Schwierigkeitsgrad Das Gelände abseits von Pisten und Ab- Bei vorübergehender Gefährdung der eingestuft, mit Farben gekennzeichnet und fahrtsrouten ist freies Schneesportgelände, Schneesportler werden Pisten und durch die Patrouilleure regelmässig präpa- das weder markiert noch vor Gefahren Abfahrtsrouten mit Sperrtafeln und mit riert und kontrolliert. Einzelne Anlagen oder (Lawinen, Absturz) gesichert ist. Absperrseilen und Wimpeln gesperrt. Pistenteile wie zum Beispiel Halfpipes, Fun-Parks oder Buckelpisten können zusätz- lich speziell signalisiert werden. Leichte Piste: blau Mittelschwere Piste: rot Schwere Piste: schwarz Abfahrtsrouten sind gelb gekennzeichnet. Gefahrensignale Örtliche Gefahrenstellen werden mit Stan- Sie werden weder präpariert noch kont- gen oder Wimpeln signalisiert und notfalls rolliert und sind für geübte Schneesportler abgesperrt. bestimmt. Abfahrtsrouten: gelb Allgemeine Engpass Kreuzung Gefahr 24 25
8. Benutzung von Transportanlagen 9. Verhalten in Park und Pipe Für Informationen über die Benutzung einer Bahn- und Liftanlage beachten Bisher existieren keine Standards für den Bau und Betrieb von Parks. Oft werden hohe Sie bitte allfällige Hinweistafeln und befolgen Sie die Anweisungen des Anforderungen an die Benutzer gestellt. Eine sorgfältige Einführung und Schulung ist Personals. deshalb sehr wichtig. Seilbahn/Sessellift Schlepplift Swiss Snowsports stuft Kickers (Schanzen) Schliessen Sie die Sicherheitsbügel oder Üben Sie mit Anfängern die Liftbenützung und Obstacles (Hindernisse, v.a. Rails) in die Türe. Schaukeln Sie nicht, sitzen oder zuerst mit Übungsbügel oder Stöcken in fla- drei Schwierigkeitsgrade ein: stehen Sie ruhig. Bleiben Sie bei Stillstand chem Gelände. Verzichten Sie bei der ersten einfach: mit Sprungdistanz von max. 5 m ruhig und warten Sie auf Anweisungen des Liftfahrt auf Stöcke, tragen Sie sie später oder einfachen Hindernissen Bahnpersonals. Steigen Sie unterwegs nie in der Aussenhand. Stehen Sie zu zweit mittel: mit Sprungdistanz von mind. 5 m frühzeitig selbst ab oder aus! an, Skis parallel zur Fahrspur, breiter Stand, oder mittelschweren Hindernissen nahe beim Partner. Lassen Sie Anfänger schwierig: mit Sprungdistanz von Kinder unter 125 cm Körpergrösse dürfen die ersten paar Mal mit stärkeren Begleit- mind. 15 m oder schwierigen Hindernissen nicht allein befördert werden, sondern müs- personen fahren. Blicken Sie während der sen durch eine erwachsene Person begleitet Fahrt in Fahrtrichtung, sitzen Sie nicht auf werden. Das ist für Schneesportschulen, dem Bügel, sondern lassen Sie sich ziehen, insbesondere bei Kindergruppen, nicht bleiben Sie in der Spur, fahren Sie nicht immer einfach umsetzbar. Evtl. begleiten Slalom! Verlassen Sie bei einem Sturz und die Eltern oder andere Schneesportler die beim Ausstieg die Fahrspur sofort. Kinder auf der Fahrt. Die Seilbahnhersteller bemühen sich, die Sicherheit bei Sessel- liften mit Personensicherungssystemen zu verbessern, z. B. mit höhenverstellbaren Sicherheitsbügeln. Organisation Einstieg/Ausstieg: Bei Anfän- gern zwei Personen, eine organisiert den Einstieg an der Talstation, die andere den Ausstieg an der Bergstation. Lassen Sie beim Ein- und Ausstieg bei nicht auskup- pelbaren Sesselliften die Bahngeschwindig- keit in Absprache mit dem Bahnpersonal herabsetzen. 26 27
10. Ausbildung SKUS-Regeln für Parks und Pipes Park Rules Durch solide Ausbildung erlangen Schneesportler Fähigkeiten und Fertigkeiten. Das kann 1. Benütze Fun Parks und Half Pipes • Versichere dich vor jedem Sprung, dazu beitragen, dass sich ihr Unfallrisiko reduziert. Eine realistische Selbsteinschätzung nur nach Besichtigung. dass Anfahrt, Absprung und Landezone ist dabei sehr wichtig! Das reine Verbessern der Fertigkeiten kann dazu führen, dass sich 2. Stelle bei Sprüngen sicher, dass der frei sind. die Schneesportler überschätzen. Landeraum frei ist. • Platziere bei unübersichtlichen Anlagen jemanden beim Kicker. Regeln von SWISS SNOWSPORTS • Benutze einen Park nie ganz allein. Sicherheit und Wagnis den Übergang zum gelben Bereich wird für Parks und Pipes • Markiere nach Möglichkeit Anfahrt, Wesentlich ist die Vermittlung von Einstel- allmählich der sichere Handlungsraum ver- Absprung und Landezone. lungen und Werten: Nicht leichtsinnige lassen und Neues gewagt. Die eingegangen Basic Rules • Springe dich mit einigen Basic Airs ein, Abenteurer sind Helden, sondern jene, die Risiken sind aber gut zu handhaben. In der • Benutze Parks und Pipes erst nach bevor du zur Sache gehst. Gefahrensituationen souverän meistern. gelben «Lernzone» kann geübt werden. Der täglicher Besichtigung. • Bereite dich für Flipvarianten in jeder Schneesportler sollen Situationen und Ge- rote Bereich stellt die Panikzone dar und ist • Berücksichtige die Schnee- und Hinsicht besonders seriös vor. fahren sowie die eigenen Fertigkeiten bes- der «No-Go-Bereich». Hier ist ein allfälliges Wetterverhältnisse. • Wähle für die ersten Versuche ser einschätzen lernen. Dadurch können sie Risiko zu hoch und nicht mehr kontrollier- • Bereite dich körperlich und mental auf Neuschnee, eine Wasserschanze, Risiken angemessen beurteilen und durch bar. Es muss etwas verändert werden, um die Belastung vor. ein Trampolin oder ein Luftkissen entsprechendes Verhalten reduzieren. zumindest wieder den gelben Bereich zu • Trage Helm und eventuell weitere erreichen. Protektoren. Pipe Rules Jugend und Sport hat Unterlagen für den • Nimm Rücksicht auf die anderen Fahrer, • Gehe keinesfalls in der Pipe und nicht Wagnisunterricht zusammengestellt. Sie respektiere die Reihenfolge und halte zu nahe am Coping hoch oder runter. finden sie auf www.sport.admin.ch/dok_ genügend Abstand. • Lass den Anfahrtsweg für das «Drop in» js/upload/671_2004_wagnis_js_d.pdf. • Fahre/springe nur solange, wie es deine frei. Kondition und Konzentration zulassen. • Gib beim «Drop in» verbal («Next», bfu-Safety-Card «Drop in») oder durch Handzeichen Die bfu-Safety-Card hilft Leitenden, das bekannt, dass du als Nächster fahren Risiko einer geplanten oder bereits lau- wirst. fenden Aktivität zu ermitteln. Nach dem • Fahre dich mit einigen Basic Runs ein, Prinzip einer Ampel werden die Umwelt, bevor du zur Sache gehst. die Teilnehmenden sowie auch die lei- • Verlass nach einem Sturz so schnell wie tende Person eingeschätzt. Befindet sich möglich die Pipe. das zu beurteilende Kriterium im grünen • Versichere dich bei «Drop outs», dass Bereich, so ist alles in Ordnung und es kann das Coping frei ist, und nimm zu Beginn «weitergefahren» werden. Dieser Bereich nicht zu viel Schwung. stellt die Komfortzone dar und die Risiken • Überhole nicht und lass dich nicht sind «niedrig» oder «kontrollierbar». Durch überholen. 28 29
Beispiel: Mit den Kursteilnehmenden be- Weitere Informationen und Anwendungs- Im Vorfeld des Schneesporttages oder am sichtigen Sie den Snowpark und beurteilen beispiele zur bfu-Safety-Card finden sich Abend können die Kursteilnehmenden die Umweltbedingungen. Die Sicht ist her- im neuen Lehrmittel «Erwachsenensport» im Internet eine Risikoanalyse der Suva vorragend (grün), der Schnee jedoch ziem- des BASPO, das im Frühjahr 2011 erscheint. ausfüllen, mit der das persönliche Risiko lich hart (gelb). Die Kursbesucher haben Bestellbar auf www.baspo.ch. im Schneesport bestimmt werden kann. nur wenig Erfahrung mit dem Fahren im Anhand von Fragen lernen sie ihr Risikover- Park (gelb). Die grossen Sprünge schliessen Wagnisse – gefährliche Sportarten halten kennen und schätzen sich selbst ein. Sie von Anfang an aus, sie liegen im roten Bei einigen Sportarten, die generell als Aufgrund der Resultate erhalten sie direkt Bereich. Sie entscheiden sich also für einen Wagnis gelten, werden bei Unfällen die Tipps, wie sie ihr Unfallrisiko auf Pisten Sprung mittlerer Schwere (gelb). Sie fragen Geldleistungen um 50 % gekürzt (nach Art. senken können. www.suva.ch/suvaliv. die Anwesenden, wie sie sich fühlen. Einige 39 des Bundesgesetzes über die Unfallver- sind top motiviert und fit (grün). Jemand ist sicherung), zum Beispiel bei Ski-Geschwin- Ab der Wintersaison 2011/2012 steht das bei der Müdigkeit bereits im gelben Bereich. digkeits-Rekordfahrten oder beim Snow neue «Safety Tool Schneesport» zur Ver- Sie zeigen ihnen den Sprung und fragen Rafting (Schlauchbootfahrten auf Skipisten). fügung, das den Jugendlichen hilft, sich sie, ob sie sich diesen zutrauen. Aufgrund Als Wagnisse gelten auch andere Aktivitä- selbst und die Umgebung realistischer ein- der Antworten merken Sie, dass sich einige ten mit vergleichbarem Risiko. Ebenfalls mit zuschätzen. www.bfu.ch > Prävention Teilnehmende im roten Bereich befinden einer Kürzung der Geldleistungen hat zu in Schulen > Unterrichtshilfen «Safety Tool». und mit dem Sprung überfordert sind. Sie rechnen, wer bei einer an sich voll von der beschliessen, mit diesen zuerst über einen Versicherung gedeckten Sportart die sports- einfacheren Sprung zu fahren, bis sie sich üblichen Vorschriften oder Vorsichtsgebote sicherer fühlen (gelb). Nach zwei Durchläu- in schwerwiegender Weise missachtet. fen erkundigen Sie sich nochmals nach dem Wer eine Pistenabschrankung absichtlich Befinden. Eine Person befindet sich nun mit überfährt, sich so einem Wagnis aussetzt der Müdigkeit im roten Bereich. Sie geben und dann verunfallt, muss mit gekürzten ihr die Anweisung, eine Pause einzulegen. Versicherungsleistungen (Taggeld, Rente) Andere trauen sich nun bereits auf den rechnen. Eine Liste von Wagnissen finden grösseren Sprung. Nach einigen weiteren Sie auf www.suva.ch/home/suvaliv/ Durchgängen werden die Teilnehmenden wagnisse.htm. allmählich müde (gelb bis rot) und Sie ver- lassen deshalb den Park. 30 31
11. Tempo Verhalten von Kindern und Eine Studie der AGU (Arbeitsgemeinschaft für Unfallmechanik, Zürich, 2009) zeigt, dass Jugendlichen rund 80 % der Schneesportler mit Tempi zwischen 25 und 45 km/h unterwegs sind Nachfolgend einige Merkmale zu fünf ver- (gemessen auf einer roten Piste in Zermatt). Rund 8 % fahren 50 km/h und mehr. schiedenen Altersstufen. Die Altersangaben sind Richtwerte und die entsprechenden Merkmale können je nach Individuum mehr Brutal sind die Kräfte, die bei einem Zusam- Fahrgeschwindigkeit Fallhöhe in m oder weniger stark variieren. Die Hand- menprall mit einer Person oder mit einem 20 km/h 1,6 lungsempfehlungen sollen als Tipps für Gegenstand bei einem Tempo von 50 km/h 30 km/h 3,5 einen erfolgreichen Unterricht dienen oder auf der Skipiste wirken. Ein von der Suva 40 km/h 6,3 auf Risiken hinweisen. und dem Kassensturz durchgeführter Crash- 50 km/h 9,8 Test zeigt, dass beim Aufprall eines fah- 60 km/h 14,2 Merkmale Handlungsempfehlungen renden Schneesportlers auf eine stehende 70 km/h 19,3 für die Leiterperson Person das 93-fache Körpergewicht auf den 80 km/h 25,2 3–6 Jahre Kinder können bereits mit 3 Jahren mit Spielerischer Unterricht wichtig, viel mit Kopf wirkt. Dies hat verheerende Folgen auf 90 km/h 31,9 Skifahren beginnen. Sehr ichbezogen, Bildern und Geschichten arbeiten. Nicht die Unfallschwere und die Verletzungsart. 100 km/h 39,3 haben Mühe, sich an Regeln zu halten. zu lange an Übungen verharren, da Ein Beinbruch oder eine schwere Hirn- Interessieren sich für alles Neue, stellen Kinder rasch ermüden. Fallen oft hin und erschütterung ist oft die geringste Folge viele Fragen. haben häufig Rückenlage. 6–9 Jahre Günstig zum Erwerben von Motivierter Unterricht mit vielen Erfolgs- eines solchen Unfalls. Auf der Piste lassen Bewegungsmustern. Messen sich gerne erlebnissen schafft günstige Basis für sich nicht allgemein gültige Geschwindig- und lernen Regeln zu beachten. lebenslanges Sporttreiben. Erkennen die keitslimiten festlegen. Das Gefahren- Neugierig, oft unbekümmert, häufig Gefahren noch nicht. Mit dem Snow- potenzial der eigenen Geschwindigkeit noch ichbezogen. boardfahren noch etwas warten, bis sie einzuschätzen ist sehr schwierig. das Snowboard selbst anziehen können. 9–12 Jahre Ausgezeichnetes Lernalter. Gute Organisation und klare Regeln Selbstbewusst, mutig und risikofreudig. nötig. Gruppendynamik wird immer Eine Kollision mit 30 km/h entspricht dem Immer noch ichbezogen, aber Gruppen- wichtiger. Geschwindigkeit und Schanzen Aufprall nach einem Sturz aus 3,5 m Höhe. orientierung nimmt zu. Wettkampf- sind besonders für Knaben reizvoll. Bei einer Fahrgeschwindigkeit von 50 km/h freudig. Können Gut und Böse / richtig Grenzen (z. B. Anlauf) festlegen. beträgt die Fallhöhe bereits 9,8 m und bei und falsch unterscheiden. 13–18 Jahre In der Regel ausgeprägtes Gruppenbe- Vor allem Jungs neigen zu Nachah- einer Geschwindigkeit von 70 km/h sogar (Pubertät) wusstsein, Persönlichkeitsentwicklung mungen von Idolen oder Gruppenbesten. 19,3 m. je nach Person unterschiedlich Individuelle, stufengerechte Aufgaben ausgeprägt. Mitbestimmung wichtig. bzw. Rückmeldungen geben. Grenzen zusammen abmachen. Themen gemeinsam bestimmen. 32 33
12. Kollisionsunfälle im Schneesport 13. Alkohol im Schneesport Weitaus am häufigsten verletzen sich die Schneesportler bei einem Selbstunfall ohne Der Konsum von Alkohol enthemmt, fördert die Risikobereitschaft, verlängert die Fremdeinwirkung. Kollisionen mit Verletzten stellen nur rund 7 % des Unfallgeschehens Reaktionszeit und vermindert die Bewegungspräzision. Dies kann zu Fehleinschätzungen dar. Dieser Anteil hat sich in den letzten Jahren kaum verändert. Statistiken aus dem von Geschwindigkeiten und eigenen Fähigkeiten führen und das Risiko für einen Sturz benachbarten Ausland stützen diese Feststellung. erhöhen. Die Möglichkeit, mit einem anderen Eine Verbesserung der Aus- und Weiter- Es gibt keine wissenschaftlichen Studien Ergänzende Informationen finden Sie im Schneesportler zusammenzustossen, ist re- bildung ist notwendig. Die Kenntnisse der oder Statistiken, die es erlauben würden, Positionspapier «Schneesport und Alkohol» lativ gross, einerseits aufgrund des auf den Ausbildner und der Schneesportler über die Aussagen über den Einfluss von Alkohol auf auf www.bfu.ch. präparierten Teil der Pisten beschränkten Unfallprävention sind zum Teil ungenügend. das Unfallgeschehen zu machen. Die bfu Fahrbereichs, andererseits, weil die Fahrspur So sind die verbindlichen FIS-Verhaltens- empfiehlt jedoch allen Schneesportlern, auf in diesem Bereich von Schneesportlern regeln für das Ski- und Snowboardfahren den Konsum von Alkohol beim Schneesport mit völlig unterschiedlichen Fahrniveaus, zu wenig bekannt und dabei insbesondere zu verzichten. Bedenken Sie auch, dass Sie -geschwindigkeiten und Geräten frei diejenigen, die für das Vermeiden von Kolli- nach dem Après-Ski allenfalls noch Auto wählbar ist. Trotzdem ist der Anteil der sionen wichtig sind. fahren. Kollisionen am Gesamtunfallgeschehen relativ gering. Der Ordnungsdienst wird durch die Pisten und Rettungsdienste besorgt. Ihre Tätigkeit Die Analyse von jährlich rund 4000 Unfällen als Sicherheitsleute auf den Pisten kann eine zeigt, dass sich das Unfallgeschehen in den Pistenpolizei hinfällig machen. Sie haben letzten Jahren nur sehr wenig verändert bereits heute die Möglichkeit, Einzelperso- hat. Die vorwiegend durch die Medien nen, die Dritte gefährden oder schädigen, vermittelte Meinung, dass das Verhalten der zivil- und strafrechtlich zu belangen. Die zur Schneesportler rücksichtsloser geworden sei Verfügung stehenden rechtlichen Instru- und der Anteil an Kollisionen markant zuge- mente genügen, sofern sie konsequent zur nommen habe, wird durch die Resultate der Anwendung gelangen. vorliegenden Auswertungen nicht gestützt. Ergänzende Informationen liefern das bfu-Positionspapier «Pistenpolizei im Schneesport» auf www.bfu.ch sowie das Dokument «Kollisionsunfälle im Schnee- sport» (Forschung > Forschungsergebnisse > Sport). 34 35
14. Lawinenkunde, Freeriden Für viele Schneesportlerinnen und Schneesportler ist die Versuchung gross, ihre Spur in Lawinengefahrenskala unberührte Hänge zu ziehen. Wenn Sie abseits der markierten und gesicherten Pisten fahren, erhöhen Sie wegen Absturz- und Lawinengefahr Ihr Unfallrisiko beträchtlich und 1 gering Allgemein günstige Verhältnisse. können andere Personen gefährden. 90 % der Verschütteten haben ihre Lawine selbst Extrem steile Hänge (> 40˚) einzeln befahren! ausgelöst. Besuchen Sie deshalb eine Freeride-Ausbildung und rüsten Sie sich richtig aus. Absturzgefahr beachten! Bleiben Sie im Zweifelsfall besser auf der Piste. Informationen über die 2 mässig Mehrheitlich günstige Verhältnisse. Lawinensituation Vorsichtige Routenwahl. – Lawinenbulletin (www.slf.ch, Telefon 187, Extrem steile Hänge (> 40˚) und Teletext S. 782, iPhoneApp «White Risk Triebschneeansammlungen meiden! Mobile») Schattige Steilhänge (> 30˚) einzeln befahren! – Wetterbericht (www.meteoschweiz.ch, Telefon 162, Teletext S. 150) 3 erheblich Teilweise ungünstige Verhältnisse. – Warnungen der Pisten- und Schattige Steilhänge (> 30˚) meiden. Rettungsdienste Unerfahrene bleiben auf der Piste oder schliessen – Freeride Checkpoints sich einer professionell geführten Gruppe an! 4 gross Ungünstige Verhältnisse. Lawinenauslaufbereiche beachten! 5 sehr gross Unbedingt auf den markierten und geöffneten Abfahrten/Routen bleiben! Die Einteilung in die 5 Gefahrenstufen wird in den Alpenländern einheitlich angewendet. 36 37
15. Verhalten bei Unfall Lokale Signalisation im «white risk» Hilfeleistung bei Unfällen Schneesportgebiet Absolvieren Sie «white risk», die erste Bei Unfällen sind Sie verpflichtet zu helfen. Ab Lawinengefahrenstufe 3 (erhebliche interaktive Lernanwendung zum Thema Lawinengefahr) der fünfteiligen Skala wird Lawinenunfallprävention. Sie erhalten auf Sichern Sie die Unfallstelle mit diesem Warnsignal und zusätzlichen unterhaltsame Art solides Basiswissen. Bringen Sie Verletzte und Beteiligte aus der Lawinenwarnleuchten mit Blinklicht auf «white risk» ist auch auf CD-ROM erhält- Gefahrenzone, markieren Sie die Unfallstelle die Gefahr hingewiesen. Unterlassen Sie lich. Herunterladen oder bestellen auf durch Einstecken der gekreuzten Skis und in diesem Fall das Fahren ausserhalb der www.whiterisk.org. postieren Sie allenfalls Warnposten. geöffneten Pisten. «white risk mobile» Leisten Sie Erste Hilfe «white risk mobile» ist die mobile Lawi- Erfassen Sie den Zustand des Verletzten, nenkunde für unterwegs. Die Anwender lagern Sie ihn richtig, beginnen Sie erhalten viele Informationen, wie sie mit lebensrettenden Sofortmassnahmen sich abseits der Pisten richtig verhalten. (CPR: Atemwege freimachen, beatmen, Verschiedene Tools helfen, die Situation bei Kreislaufstillstand Herzmassage), zu analysieren und unterstützen bei der versorgen Sie Wunden und schützen Sie Die Beurteilung der Lawinengefahr erfor- Entscheidungsfindung. «white risk mobile» den Verunfallten gegen Kälte. dert grosse Umsicht und Erfahrung. Gefühl nimmt jedoch keine Entscheidungen ab. genügt nicht. Schönes Wetter und wenig Die Schneesportler können auch jederzeit Alarmieren Sie den Rettungsdienst Schnee schliessen Lawinengefahr nicht aus. das aktuelle Lawinenbulletin des SLF sowie des Gebietes die dazugehörigen Gefahren- und Schnee- Melden Sie Ort und Zeit des Unfalls, die karten abrufen. «white risk mobile» kann Anzahl Verletzte und die Art der Verletzung Tipps kostenlos heruntergeladen werden. über die örtliche Notfallnummer, über • Schliessen Sie sich einer geführten Telefon 112 (Europäische Notfallnummer) Gruppe an und besuchen Sie eine oder bei der nächsten Seilbahnstation. Freeride-Ausbildung. • Holen Sie die nötigen Informationen Halten Sie den Unfallhergang und die über Wetter, Lawinensituation und Personalien der Beteiligten und Zeugen fest. Gelände ein. • Nehmen Sie die Notfallausrüstung mit und machen Sie sich mit deren Handhabung vertraut. 38 39
3.126.01 – 11.2010 Sicher leben: Ihre bfu. Die bfu setzt sich im öffentlichen Auftrag Weitere Informationen für die Sicherheit ein. Als Schweizer Wir empfehlen Ihnen ausserdem folgende Kompetenzzentrum für Unfallprävention bfu-Broschüren: forscht sie in den Bereichen Strassenverkehr, 3.002 Skifahren und Snowboarden Sport sowie Haus und Freizeit und gibt ihr 3.028 Lawinengefahr Wissen durch Beratungen, Ausbildungen 4.035 Safety Tool Schneesport und Kommunikation an Privatpersonen und (ab Mai 2011 erhältlich) Fachkreise weiter. Mehr über Unfallprä- vention auf www.bfu.ch. Schweizerische Kommission für Unfallverhütung auf Schneesportabfahrten SKUS (www.skus.ch) Die Publikationen der bfu können Sie • Richtlinien für Skifahrer und Snowboarder kostenlos beziehen oder als PDF • Richtlinien für Anlage, Betrieb und herunterladen: www.bfu.ch. Für die Unterhalt von Schneesportabfahrten anderen Kommunikationsmittel wenden Suva (www.suva.ch) Sie sich bitte direkt an die jeweiligen • Top 10 für den Winter. DVD 359.D Herausgeber. • White risk. DVD 99070.D/F (www.whiterisk.org) • White risk mobile. (www.whiterisk.org) WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF (www.slf.ch) • Achtung, Lawinen! • White risk (www.whiterisk.org) SWISS SNOWSPORTS (www.snowsports.ch) • Sicher Lernen! Sicher Lehren! Academy 4/2005 Jugend und Sport/J+S (www.jugendundsport.ch) Partner: • Sicherheit und Umwelt im Schneesport; Ausgabe 2007 • Kernlehrmaterial Jugend und Sport, Ausgabe 2008. 30.80.400 © bfu 2010, Verwendung unter Quellenangabe erwünscht. Bild S. 27: © Sami Perucchi bfu – Beratungsstelle für Unfallverhütung, Postfach 8236, CH-3001 Bern Tel +41 31 390 22 22, Fax +41 31 390 22 30, info@bfu.ch, www.bfu.ch
Sie können auch lesen