So gelingt "bio, regional und saisonal" in der Gastronomie - Karsten Bessai Kochhandwerk und Beratung www.karstenbessai.de
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So gelingt “bio, regional und saisonal“ in der Gastronomie Karsten Bessai Kochhandwerk und Beratung www.karstenbessai.de
Zu meiner Person: Karsten Bessai – 47 Jahre Ausgebildeter Koch und diplomierter Gastro-Betriebsleiter/CH 15 Jahre Küchenchef im Biohotel Alter Wirt in Grünwald bei München Seit 2005 für regionale und biologische Lebensmittel in allen Bereichen der AHV unterwegs Referent und Berater in der AHV für Bioland, demeter, DLR, FibL, Ökomodellregionen und Biostädte sowie Unternehmen aus der freien Wirtschaft Seit 2015 selbstständiger Unternehmer Seit 2020 Gastgeber mit einem kleinen und feinen Seminar- und Gästehaus in Eisenberg / Pfalz auch wieder aktiver Gastgeber Micro-Landwirtschaft mit Glanrindern, Imkerei, Kartoffeln, Gemüse und Kräutergartenverschafft mir die notwendige frische Luft Ehrenamtlicher Klimaschutzpate in der Gemeinde
Unsere Themen heute ❖ Warum regionale Biolebensmittel einsetzen? ❖ Bio, regional, saisonale...Hintergründe und Fakten ❖ Was sind Ihre Erfolgsfaktoren? ❖ Das liebe Geld ❖ Stolpersteine auf dem Weg ins Bioland ❖ Quo vadis? Wie packen wir es an? ❖ Fragen - Rückmeldungen - Diskussion
Welche Trends verzeichnet der Food-Markt? Gesundheit für Körper und Planet Function food – auf den Inhalt kommt es an Besser, schöner, gesünder Trinken OHNE Alkohol Klimawandel mit regionalen pflanzliche Alternativen begegnen (Klimatarier) Der Fleischkonsum ist 2020 wieder gestiegen Agrobiodiversität durch regionalen und saisonalen Einkauf fördern Support your locals – der Einkauf um die Ecke (Olivenöl beim Lieblingsitaliener, Hofläden und Wochenmärkte) Innovativere und nachhaltigere Verpackungen Deliveriy und 2 go Tansparenz ist gefragt „Bio“ ist weiter auf dem Vormarsch – vor allem der LEH ist hier der Vorreiter
Die Vorteile: • Biolandbau ist unabhängig von fossilen Rohstoffen • Biolandwirte wissen, was ihre Tiere zu fressen bekommen • ... und was auf ihren Äckern landet
Bio im Außer-Haus-Markt 2.500 sind bio-zertifiziert 150 Bioland Gastronomie-Partner inkl. Hotelvereinigung BIO HOTELS Systemgastronomie und -Hotellerie: 50 MOTEL ONE Systemhotellerie etc. mit Bio-Frühstück 50 IKEA Restaurants mit Kaffee mit Bio-Milch Erstmals Grüne Sterne 2020 von GUIDE MICHELIN Bio-Städte Netzwerk: München, Nürnberg, Bremen, Hamburg, Berlin etc. Ökomodell- und Bio-Musterregionen in ganz Deutschland
Bio, regional und saisonal Was verbirgt sich hinter diesen Schlagworten? Diese Ausdrücke werden gerne verwendet, aber was verbirgt sich dahinter, wie objektiv und überprüfbar sind die Ausdrücke wirklich.
Biolebensmittel Gesetzlich geschützter Begriff durch die EU-Öko-Verordnung EU- Bio als Mindeststandard Verbandsware mit höheren Standards und jeder Menge Mehrwert
Wo punktet der ökologische Landbau? ❖ Keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel (z.B.Pestizide) ❖ Keine Kunstdünger sondern Gründüngung ❖ Keine Gentechnik ❖ Erhaltung alter Sorten und Rassen ❖ Höhere Tierwohlstandards ❖ Kein Einsatz von Hormonen oder prophylaktischen Antibiotikagaben ❖ Zumeist kleinere Strukturen in den Betrieben ❖ Transparenz bis auf die Höfe ❖ Starke Marken auch für Ihr Standing am Markt (Gastro-Partner-Modelle)
Beispiel Zusatzstoffe konventionell EG-Öko-VO Bioland 316 47 23 15
Regional Keine fest definierte Begrifflichkeit Schwankender Radius von „50 km“ bis „aus dem Bundesland“ Kein Begriff, der eine Qualität definiert Nicht immer offensichtlich wie es sich mit der Regionalität verhält (Fleisch für Schwarzwälder Schinken stammt zu 85% aus Dänemark und China) Nachhaltigkeitskriterien sind oft schwer zu bewerten, als Beispiel das Rindfleisch aus Freilandhaltung in Argentinien / Rindfleisch aus Stallhaltung in Deutschland Neuseelandapfel /Bodenseeapfel Regionalfenster bietet seit 2014 eine gute Plattform
Saisonalität …den naturgegebenen jahreszeitlichen Bedingungen angepasst Wie gut ist unser Bild wirklich? z.B. beheizte Foliendämme zur frühen Spargelernte; beheizte Folientunnel für Beeren Saisonale Küche fordert und fördert die Kreativität in der Küche Lebensmitte aus der Saison kalkulieren sich gut ☺
Frühling im Kopf aber Winter auf dem Acker!
Den Kopf nicht hängen lassen, im Mai schaut es schon anders aus!
Bio-Regional: Große Chance für die Gastronomie Regionalität Bio Frische und Qualität Frische und Qualität Glaubwürdigkeit Glaubwürdigkeit Unterstützung der regionalen Unterstützung der regionalen Wirtschaft Wirtschaft Klimaschutz durch kurze Wege Klimaschutz durch kurze Wege + Artgerechte Tierhaltung und Fütterung + Verzicht auf Kunstdünger und chem.-synth. Qualität = Bio! Pestizide Herkunft = Regional! + Gentechnikfreie Fütterung + Hoher Gesundheitswert
So kann es gehen! „Die Bioland-Bauern müssen sich nicht hinter anonymen Regional-Marken verstecken. Für ihre Produkte stehen sie selbst mit ihrem guten Namen auf der Speisekarte“
Ihre Erfolgsfaktoren: ❖ Persönliche Überzeugung ❖ Neugierde und Offenheit ❖ Lust neue Gerichte auszuprobieren ❖ Ein auf den Betrieb zugeschnittenes klares Konzept ❖ Ein geeigneter Lieferant/Bündler, der die entsprechenden Lebensmittel in seinem Sortiment hat ❖ Ausdauer bei dem Prozess der Einführung ❖ Über den Tellerrand schauen und sich mit Kollegen austauschen ❖ Nehmen Sie Angebote zur Beratung und Unterstützung wahr ❖ Mit den Tischgästen zusammen das Konzept entwickeln ❖ Die Mehrwerte gut kommunizieren ❖ Setzen Sie sich klare Ziele und kontrollieren Sie die Erreichung
Ziele setzen? Wie geht das? Träger, Betreuerteam, Küchenkräfte, Eltern stehen hinter dem Ziel Über Lieferbelege kontrollierbar Setzen wir Wir kaufen bis 10/2021 Obst und um Gemüse zu 75% bio/regio Haben wir die Durchführbarkeit geprüft?
Wie gelingt Veränderung ganz praktisch? Vegetarisch Klassiker und vegan überzeugen! gut machen! In der Saison Mehrwert bleiben! Weniger Fleisch! kommunizieren! Kleine Einfaches Speisekarte! Realistische selbst Schritte machen! planen!
Umstellen mit System!
Das liebe Geld! Lebensmittel aus regionaler und/oder biologischer Erzeugung kosten mehr Geld – und das ist gut so! Wir sollten unsere Denkweise in puncto Lebensmittelpreise grundsätzlich ändern! ❖ Hoher Fleischkonsum und daraus resultierende „Zivilisationskrankheiten“ ❖ Externe Kosten der industriellen Landwirtschaft (Grundwasseraufbereitung, CO 2 Fussabdruck) ❖ Zu viele Lebensmittel wandern in den Müll ❖ Veränderung der Landschaft und notwendige Maßnahmen ❖ Artenvielfalt ist bedroht ❖ Klimarelevante Faktoren unserer Ernährung ❖ Das Lebensmittelhandwerk wird immer weniger ❖ Das Wissen um unsere Lebensmittel verschwindet immer mehr ❖ Tisch- und Genusskultur erodiert immer mehr Gastronomen und Hoteliers sind Botschafter und Multiplikatoren einer nachhaltigen Genusskultur!
Preistreiber Fleisch und Fisch! ✓ Großer Kostentreiber wenn man es in regionaler oder Bioqualität WIE GEWOHNT einsetzt. ✓ „Weniger aber dafür gut“ ist das Motto. ✓ Neue Rezepturen für etablierte Gerichte sind erforderlich. ✓ Fleischanteil je Gericht überprüfen und reduzieren. ✓ Servierkultur checken: Buffets, Tellerservice, Nachservice, Frühstück ✓ Mehr Beschäftigung und Knowhow über die Qualitäten, Teilstücke und schonende Zubereitungsarten. ✓ Ganztierverwertung als attraktive Möglickeit ✓ Kochen Sie immer leckere fleischlose Gerichte.
Schräglage beim Geflügelfleisch! Bio kostet 2 bis 3 mal mehr € 13,26/kg € 5,56/kg
Warum ein Bio-Huhn nicht € 2,99 kosten kann: Bio-Haltung Konventionell industrielle Haltung ▪ Mastdauer: > 80 Tage ▪ Mastdauer: 28 Tage ▪ Tiere im Stall: 2800 ▪ Tiere im Stall: 39.000 ▪ Verkaufsgewicht: 2350 g ▪ Verkaufsgewicht: 2070 g ▪ Preis pro Küken: € 0,81 ▪ Preis pro Küken: € 0,32 ▪ Bio-Kraftfutter: € 2,27 ▪ Kraftfutter: € 0,84 ▪ Arbeitskosten: € 2,00 ▪ Arbeitskosten: € 0,09 ▪ Gebäudekosten: € 0,92 ▪ Gebäudekosten: € 0,10 ▪ Sonstiges: € 0,77 ▪ Sonstiges: € 0,11 Kosten gesamt: € 6,77 Kosten gesamt: 29 € 1,46 Foto: agrarfoto.com
Stolpersteine − Keine eigene und klare Vorstellung über den Prozess und das Ziel − „Einfach mal machen“ − Keine Kalkulationen vorhanden − Aktuell keine Rentabilität im etablierten Konzept − Häufiger Mitarbeiterwechsel – vor allem Küchenleitung ist hier die Schlüsselposition, ebenso alle Mitarbeiter*innen mit Gästekontakt − Betriebskonzept/Gästestruktur in dem der Gast wenig Zeit hat für inhaltliche Differenzierung
Quelle: Marktstudie zum Einsatz Öko- und Regionalprodukten, 2020
Was also tun? ✓ Eine klare Entscheidung für ein biologisch und regional erzeugtes Lebensmittel treffen. ✓ Die möglichen Bezugsquellen/Lieferanten identifizieren. ✓ Speisekonzept und Marketing entsprechend aufstellen ✓ Einkaufsstrategie überprüfen, Preise sondieren. ✓ Kalkulieren! Die etablierten Gerichte/Rezepte werden hier zumeist nicht zielführend sein. ✓ Neue Gerichte/Rezepte etablieren die sich kalkulieren lassen.
✓ Eigene Verarbeitung durchleuchten, überprüfen und anpassen ✓ Mitarbeiter mit auf die Reise nehmen und begeistern ✓ Versuchsballon Tageskarte / Tafel Wenn “Renner“ dann ins Festangebot! ✓ Zufriedenheit der Tischgäste muss da sein ✓ Der kritische Blick in den Abfallkübel ✓ IHNEN muss es Freude machen ☺
Fragen – Rückmeldungen - Diskussion Welche Infos fehlen? Wo sehen Sie Ihre Chancen? Was haben Sie sich vorgenommen? Wo stehen Sie an? Wie schätzen Sie eine Umsetzbarkeit ein? Was gefällt Ihnen besonders an der Thematik? Wo braucht es noch Unterstützung? Was ist Ihre größte Sorge?
Zu wissen, dass Veränderung möglich ist, und der Wunsch, Veränderung vorzunehmen, dies sind die zwei ersten großen Schritte!
Danke für die Aufmerksamkeit Ich freue mich auf Ihr Feedback! Bei Fragen zu Ihren individuellen Aufgabenstellungen stehe ich gerne zur Verfügung! Sprechen Sie mich an! Karsten Bessai Kochhandwerk & Beratung Kerzweilerhof 1 67304 Kerzenheim www.karstenbessai.de info@karstenbessai.de 0171 8866674 06357 9190903
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