SOKU 2021 OBSTBAU, WEINBAU, GEMÜSEBAU AUF EINEN BLICK - Plantan

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SOKU 2021 OBSTBAU, WEINBAU, GEMÜSEBAU AUF EINEN BLICK - Plantan
SOKU 2021
OBSTBAU, WEINBAU, GEMÜSEBAU
AUF EINEN BLICK
SOKU 2021 OBSTBAU, WEINBAU, GEMÜSEBAU AUF EINEN BLICK - Plantan
Diese Broschüre ersetzt nicht das Etikett. Sie gibt Ihnen nur eine Übersicht über die Indikationen und Anwendungsmöglichkeiten.

Die Vervielfältigung, der Nachdruck sowie die Verwendung von Grafiken oder Texten ist ohne vorherige Zustimmung der PLANTAN GmbH nicht
gestattet. Alle Angaben dienen Ihrer Information und erfolgen ohne Gewähr nach unserem derzeitigen Wissensstand. Wir weisen den Anwender
des Pflanzenschutzmittels darauf hin, dass er gesetzlich verpflichtet ist, sich vor dem Erwerb und der Anwendung des Mittels sachkundig zu
machen, beim beruflichen Anwender den Sachkundenachweis zu führen und die Anwendungsfähigkeit des Pflanzenschutzmittels unter Berück-
sichtigung der dafür festgesetzten Anwendungsgebiete und -bestimmungen zu prüfen.
Vollständige Anwendungshinweise und -bestimmungen entnehmen Sie bitte den Etiketten und der Produktinformation.
Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor Verwendung stets Etikett und Produktinformationen lesen.
SOKU 2021 OBSTBAU, WEINBAU, GEMÜSEBAU AUF EINEN BLICK - Plantan
Inhaltsverzeichnis

BIOSTIMULANZIEN                                                                                                WEITERE KULTUREN & PRODUKTE
Pflanzenstärkungsmittel                                                                                        Unser Portfolio für die Sonderkulturen im Überblick
  • Biostimulanzien – eine sinnvolle Ergänzung?! ............. 6                                               Herbizide
  • Dürfen wir vorstellen? – Aminoprodukte ......................... 8                                           • Orefa® Di-Amide-P (Dimethenamid-P) .............................. 30
  • Pepton 85/16®................................................................................. 11            • Pyrat® (Fluroxypyr)..............................................................................31
  • Dürfen wir vorstellen? – Algenextrakte..........................13                                           • Naprop 450 (Napropamid) ...........................................................31
  • Dimmer® ..............................................................................................15     • Roxy® 800 EC (Prosulfocarb) ..................................................... 32
                                                                                                               Insektizide
KERN- & STEINOBST
                                                                                                                 • Jaguar® (lambda-Cyhalothrin)................................................... 32
Fungizide
                                                                                                                 • Shock Down® (lambda-Cyhalothrin) .................................... 32
  • Caption® 80 WG (Captan) ......................................................... 17
                                                                                                               Fungizide
  • Caldera® (Dithianon) .................................................................... 17
                                                                                                                 • Zaftra® 250 AZT (Azoxystrobin) ................................................33
  • Difcor® (Difenoconazol)..............................................................18
                                                                                                                 • Difcor® 250 EC (Difenoconazol) ...............................................35
Herbizide
                                                                                                                 • Azoxystar® SC (Azoxystrobin) ................................................. 36
  • Groove® (Propyzamid) .................................................................18
                                                                                                               Wirkungsspektrum in ausgewählten Kulturen
Spezialprodukte
                                                                                                               Herbizide
  • Fixor 100 SL (1-Naphthylessigsäure).................................. 19
                                                                                                                 • Herbizid: Zwiebelgemüse ........................................................ 37
  • Globaryll® 100 (6-Benzyladenin) ......................................... 20
                                                                                                               Fungizide
  • Fixor 100 SL und Globaryll® 100 ........................................ 20
                                                                                                                 • Fungizid: Zwiebelgemüse ........................................................38
  • Gibb Plus® (Gibberellinsäure) .................................................. 21
                                                                                                                 • Fungizid: Spargel ........................................................................... 39
  • Pomax® (Fludioxonil + Pyrimethanil) ................................... 22
                                                                                                                 • Fungizid: Möhre .............................................................................. 39
  • Fysium® (1-Methylcyclopropen)............................................. 24
                                                                                                                 • Fungizid: Erdbeeren.....................................................................40
WEINBAU                                                                                                          • Fungizid: Kohlgemüse ................................................................ 41
Spezialprodukte                                                                                                  • Fungizid: Erbse, Buschbohne & Dicke Bohne............. 42
  • Gibb 3 (Gibberellinsäure) ........................................................... 27
Fungizide
  • Folgut® 80 WG (Folpet) .............................................................. 27
Insektizide
  • Sindoxa (Indoxacarb).................................................................... 28
Pflanzenstärkungsmittel                                                                                                                                                  HERBIZIDE
  • Pepton 85/16®................................................................................. 28
                                                                                                                                                                         FUNGIZIDE

                                                                                                                                                                         INSEKTIZIDE

                                                                                                                                                                         SPEZIALPRODUKTE

                                                                                                                                                                         PFLANZENSTÄRKUNGSMITTEL

Azoxystar®, Folgut®, Groove®, Jaguar®, Orefa®, Pyrat® und Shock Down® sind eingetragene Marken der PLANTAN GmbH. Caldera®, Difcor®, Dimmer®, Gibb Plus®, Globaryll®,
Pomax®, Roxy® und Zaftra® sind eingetragene Marken der Globachem NV. Pepton 85/16® ist eine eingetragene Marke von APC EUROPE, S.L.U. Caption® ist eine eingetragene
Marke der Sharda Espana. Fysium® ist eine Handelsmarke von Janssen Pharmaceutica NV.
SOKU 2021 OBSTBAU, WEINBAU, GEMÜSEBAU AUF EINEN BLICK - Plantan
PLANTAN
Pflanzenschutz seit 1983

 Liebe Leserinnen und Leser,

 mit den ersten Sonnenstrahlen des Frühjahrs
 neigt sich die graue Winterzeit dem Ende zu und
 die Tage werden wieder länger. Es beginnt die
 Zeit des Wachstums.
 Um die Kulturen in dieser Zeit bestmöglich zu
 unterstützen, arbeiten wir von PLANTAN tagtäg-
 lich mit Begeisterung an unserer Passion –
 neue, innovative Produkte für die Landwirt-
 schaft zu entwickeln und zu bestmöglichen
 Preisen anzubieten.
 Mehr denn je ist die Landwirtschaft ein
 anspruchsvolles Geschäft, bei dem die Wirt-
 schaftlichkeit im Vordergrund steht.
 Neue Regularien und verschärfte Verordnungen
 stellen die Landwirtschaft vor weitere große
 Herausforderungen, denen wir uns mit unserem
 neuen und erweiterten Produktportfolio stellen
 möchten.

 Was genau wir da in petto haben, entdecken Sie
 in dieser Ausgabe unserer Frühjahrsbroschüre.
 Jetzt wünschen wir Ihnen viel Spaß beim Lesen
 und eine erfolgreiche Saison!

 Lars Rübner         Stefan Rübner
SOKU 2021 OBSTBAU, WEINBAU, GEMÜSEBAU AUF EINEN BLICK - Plantan
Pflanzenstärkungsmittel
  • Biostimulanzien – eine sinnvolle Ergänzung?! ............. 6
  • Dürfen wir vorstellen? – Aminoprodukte ......................... 8
  • Pepton 85/16®................................................................................. 11
  • Dürfen wir vorstellen? – Algenextrakte..........................13
  • Dimmer® ..............................................................................................15

  BIOSTIMULANZIEN
SOKU 2021 OBSTBAU, WEINBAU, GEMÜSEBAU AUF EINEN BLICK - Plantan
PFLANZENSTÄRKUNGSMITTEL

Biostimulanzien – eine sinnvolle Ergänzung?!

Den Begriff Biostimulanzien hört man immer häufiger. Zunächst oft belächelt, nehmen diese Produkte heute einen
festen Platz im Markt ein. Durch die Einschränkungen sowohl im Pflanzenschutz- als auch im Düngesegment wächst
ihre Bedeutung weiter. Trotzdem ist die Unsicherheit groß: Was kann man von diesen Produkten halten? Wie werden
sie unterschieden? Und was können wir an Wirkung erwarten? Im Folgenden möchten wir Ihnen einen Überblick geben.

Was sind Biostimulanzien?                    Wie sind Biostimulanzien rechtlich        Versorgung der Pflanze mit Nähr- und
                                             einzuordnen?                              Spurennährstoffen und unterliegen
Der Europäische Verband der Biostimu-                                                  daher dem Düngemittelrecht.
lanzien-Hersteller EBIC (European Bio-       Seit 2019 fallen die Biostimulanzien
stimulants Industry Council) definiert       unter die EU-Düngeproduktverord-
die Mittel wie folgt: „Pflanzen-Biosti-      nung, sind aber weder Dünge- noch         Die Wirkung von Biostimulanzien
mulanzien enthalten Substanzen und/          Pflanzenschutzmittel. In Deutschland
oder Mikroorganismen, deren Funktion         wiederum werden diese Produkte            Da sich die Produkte beziehungsweise
es ist, nach Anwendung auf Pflanzen          entweder als Pflanzenstärkungsmittel      Produktgruppen stark voneinander
oder dem Boden, natürliche Prozesse          eingeordnet und fallen damit unter        unterscheiden, kann man schwerlich
zu stimulieren und dabei die Nährstoff-      das Pflanzenschutzrecht, oder sie         eine allgemeingültige Aussage treffen.
aufnahme und -effizienz, die Toleranz        gehören zu den Pflanzenhilfsmitteln       Gemein haben die Produkte, dass sie
gegenüber abiotischem Stress sowie           bzw. Bodenhilfsstoffen und fallen         die natürlichen bereits ablaufenden
die Pflanzenqualität zu verbessern.“ Als     damit unter die Regelung durch die        Prozesse der Pflanzen und ihrer Umge-
Ausgangsstoffe für die Biostimulanzien       Düngemittelverordnung.                    bung fördern. Im Einzelnen bedeutet
dienen meist:                                Soweit, so gut, aber:                     dies, dass Biostimulanzien:

• Nützliche Pilze                                                                      • die Qualitätsmerkmale erhöhen
• Nützliche Bakterien                        Wie unterscheidet man Pflanzenstär- • die Stresstoleranz gegenüber
• Chitosane und andere                       kungsmittel und Bodenhilfsstoff?      abiotischem Stress erhöhen
  Biopolymere                                                                      • die Nährstoffaufnahme und
• Anorganische Substanzen                    Pflanzenstärkungsmittel sind gemäß     -verwertung der Pflanze fördern
• Humin- und Fulvosäuren                     §2 Nr. 10 Pflanzenschutzgesetz Stoffe • das Bodenleben fördern.
• Algenextrakte und andere                   und Gemische einschließlich Mikro-
  pflanzliche Ausgangsstoffe                 organismen, die ausschließlich dazu
• Proteinhydrolysate und andere              bestimmt sind, allgemein der Gesund-      Was dürfen wir an Wirkung erwarten?
  Stickstoff-haltige Substanzen              erhaltung der Pflanzen zu dienen oder
                                             dazu bestimmt sind, Pflanzen vor          Die Wirkung und der Wirkungsgrad von
Die aus diesen Substanzen herge-             nicht-parasitären Beeinträchtigungen      Biostimulanzien sind von verschieden
stellten Biostimulanzien wirken sehr         zu schützen, also zum Beispiel vor        Faktoren abhängig und deswegen
komplex auf die Pflanze und beein-           Hitze, Trockenheit, Kälte, Stress durch   schwieriger vorauszusagen, als es zum
flussen viele Bereiche des Organismus        Pflanzenschutzmaßnahmen, Umpflan-         Beispiel bei Pflanzenschutzmitteln der
zu verschiedensten Zeitpunkten der           zungen oder Ähnliches. Pflanzen-          Fall ist. Da diese Produkte den Stoff-
Entwicklung. Aus diesem Grund ist eine       stärkungsmittel können außerdem           wechsel der Pflanze stimulieren, ist die
konkrete Beschreibung der Wirkung und        nicht Pflanzenschutzmittel nach           Wirkung maßgeblich vom Ist-Zustand
ihr gezielter Nachweis auch so schwie-       Artikel 2 Absatz 1 der Verordnung (EG)    der Pflanze abhängig. Ist die Pflanze in
rig. Trotzdem ist es das Ziel, langfristig   Nr. 1107/2009 sein. Das betrifft zum      einem optimalen Zustand und absolut
ein Nachweisverfahren über Wirkung           Beispiel die Phosphonate, die zwar        keinem Stress ausgesetzt, wird die
und Qualität zu schaffen, damit sicher-      eine biostimulierende Wirkung haben,      Wirkung geringer bis nicht vorhanden
gestellt werden kann, dass nur Produkte      aber auch als Pflanzenschutzmittel        sein. Eine Anwendung zu den empfoh-
mit einer Daseinsberechtigung auf dem        registriert sind.                         lenen Zeitpunkten kann wiederum nach
Markt verfügbar sind.                        Bodenhilfsstoffe bzw. Pflanzenhilfs-      bisherigem Kenntnisstand zu 5-10 %
                                             stoffe dienen vordergründig der           Ertragssteigerung, 5-25 % Steigerung

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PFLANZENSTÄRKUNGSMITTEL

der Nährstoffeffizienz und 15 % Quali-         Einzelhandels, weniger Pflanzenschutz-   wird, schonen wir unsere derzeitigen
tätssteigerung führen. Das Ziel ist aber       mittel in der Lebensmittelproduktion     Pflanzenschutzmittel und beugen bei
in erster Linie die Absicherung von            zu verwenden. Die Anwendung dieser       einer engen Wirkstoffrotation einer
Ertrag und Qualität unter ungünstigen          Produktgruppe kann es ermöglichen,       Resistenzbildung vor.
Bedingungen.                                   den Einsatz von Dünge- sowie Pflanzen-   Die Antwort auf die einleitende Frage,
                                               schutzmitteln zu reduzieren und somit    ob der Einsatz von Biostimulanzien
                                               der Umsetzung der immer stärkeren        eine sinnvolle Ergänzung zu den bis-
Eine sinnvolle Ergänzung?                      rechtlichen Einschränkungen durch        herigen Betriebsmitteln sind, lautet
                                               die Düngemittelverordnung und die        also ja. Biostimulanzien bilden einen
Der Markt für Biostimulanzien wächst           Pflanzenschutzrichtlinien nachzukom-     neuen Baustein für die Landwirtschaft
weltweit jährlich um ca. 10-12 %. 2019         men. Nicht zuletzt können durch diese    und bieten dem Landwirt eine weitere
lag der Umsatz bei einer Milliarde Euro.       Produkte Pflanzenschutzstrategien        Alternative.
Biostimulanzien entsprechen dem                entlastet werden. Indem eine Anwen-
Verbraucherwunsch und auch dem des             dung durch Biostimulanzien ersetzt

            § PFLANZENSCHUTZGESETZ §                                       § DÜNGEMITTELRECHT §

           • Pflanzenschutzmittel                                         • Düngemittel

           • Biologischer Pflanzenschutz

                                                                   imulanzie
                                                            o st
                                                          Bi                   n

                                                   • Pflanzen-        • Bodenhilfs-
                                                     stärkungs-         stoffe
                                                     mittel           • Pflanzen-
                                                                        hilfsmittel

                    Biologischer Pflanzenschutz:
                    Die Nutzung lebender Organismen sowie
                    biologischer Wirkstoffe mit dem Ziel, die
                    Populationsdichten oder Auswirkungen
                    von Schadorganismen zu vermindern.

                                                                                                                             7
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PFLANZENSTÄRKUNGSMITTEL

Dürfen wir vorstellen? – Aminoprodukte

Aminoprodukte, Pflanzenstärkungsmittel auf Basis von Aminosäuren, gehören zu der Gruppe der Biostimulanzien.
Mit dem vorangegangenen Artikel „Biostimulanzien – eine sinnvolle Ergänzung!?“ gehen wir bereits kurz auf die generelle
Wirkung von Biostimulanzien ein. Im folgenden Text möchten wir Ihnen die Aminoprodukte genauer vorstellen. Was
sind Aminoprodukte? Worin können sie sich unterscheiden und woran erkenne ich die Unterschiede? Wie wirken sie
und warum?

Was sind Aminoprodukte?                      Peptidbindungen gespalten werden.          links wird die Aminosäure als L-Amino-
                                             Das Endprodukt enthält deshalb auch        säure (lat. laevus „links“) bezeichnet,
Aminoprodukte heißen eigentlich Pro-         nicht nur die Einzelbausteine, die Ami-    befindet sie sich rechts wird sie als
teinhydrolysate, denn diese Produkte         nosäuren, sondern auch Peptide.            D-Aminosäure (lat. dexter „rechts“)
entstehen durch die Hydrolyse (Aufspal-      Peptide erfüllen ebenfalls Funktionen      bezeichnet (Abb. 2).
tung) von tierischen oder pflanzlichen       in der Pflanze. Der Begriff „Aminopro-
Proteinen.                                   dukt“ ist deshalb nicht ganz zutreffend,
Proteine sind sehr große Moleküle,           wird aber der Einfachheit halber im
die aus vielen Aminosäuren bestehen.         Folgenden als Bezeichnung für diese
Diese Aminosäuren sind durch Peptid-         Produktgruppe innerhalb der Biostimu-
bindungen zu Ketten verbunden. Eine          lanzien verwendet.
kleinere Kette wird als Oligopeptid                                                     Abbildung 2: L- und D-Aminosäure
bezeichnet, eine größere Kette als
Polypeptid, bis sie schließlich ab ca. 100   Wofür braucht die P flanze                  Proteinogene Aminosäuren, solche die
verbundenen Aminosäuren als Protein          Aminosäuren?                                die Proteine bilden, sind L-Aminosäuren.
bezeichnet wird.                                                                         Die daraus gebildeten Proteine sind der
Aminoprodukte entstehen also durch             Es wurden bisher hunderte Aminosäu- Grundstoff des Lebens. Sie bestimmen
eine Hydrolyse, die zur Aufspaltung die-       ren in der Natur entdeckt.                den Biomasseaufbau, die Qualitäts-
ser Peptidverbindungen führt (Abb. 1).         20 davon üben in der Pflanze ihre eigenschaften und die Widerstands-
Dadurch werden aus den Proteinen               wichtigste Funktion aus: Die Bildung fähigkeit der Pflanze gegenüber Stress
wieder die kleineren Peptidketten und          von Proteinen.                            (z. B. Trockenheit, Krankheit usw.).
schließlich auch die Einzelbausteine,          Aminosäuren gibt es in verschiede- Gebildet werden die Aminosäuren aus
die Aminosäuren gebildet. Die Art der          nen strukturellen Anordnungen, die Stickstoff in Form von Ammonium. Da
Hydrolyse (chemisch oder enzymatisch)          entscheidend für Ihre Funktion sind. die Pflanze in der Regel überwiegend
entscheidet ob viele oder wenige               Befindet sich die Aminogruppe (NH2) Stickstoff als Nitrat aufnimmt, muss
                                                                                         es zunächst zu Ammonium reduziert
                                                                                         werden (Abb.3). Ein aufwändiger
                                                                                         Prozess, der ca. 25 % der totalen Ener-
                                                                                         gieausgaben der Pflanze ausmacht. In
                                                                                         Phasen von Stress kann es zusätzlich
                                                                                         zu einer beeinträchtigten Synthese der
                                                                                         Aminosäuren kommen. Auch ein Abbau
                                                                                         von Proteinen und Enzymen zurück
                                                                                         zu Aminosäuren ist möglich, denn die
                                                                                         Pflanze braucht diese Grundbausteine
                                                                                         um andere Proteine aufzubauen, die
                                                                                         den Stress mindern. Kein Wunder also,
                                                                                         dass die direkte Zugabe von Amino-
                                                                                         säuren durch ein Aminoprodukt eine
                                                                                         so interessante Lösung ist.
                                                                                         Auf diese Weise können die negativen
Abbildung 1: Prozess der Hydrolyse von Proteinen in Peptide und schließlich Aminosäuren. Effekte gemindert werden.

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Welche Unterschiede gibt es zwischen     sind nicht chemisch gebunden und                         Dieser Prozess läuft bei wesentlich
den Aminoprodukten?                      deshalb für die Pflanze direkt als Bau-                  geringeren Temperaturen ab und
                                         stein nutzbar. In den meisten Amino-                     ist deshalb schonender. Außerdem
Ursächlich für die Unterschiede produkten liegt ihr Anteil bei 5-20 %.                            ist die Spaltung durch die Enzyme
zwischen den am Markt erhältlichen Bei der chemischen Hydrolyse kommt                             zielgerichteter.
Produkten sind vor allem der Ursprung es aber auch zur Destruktion mancher                        Die für die Spaltung bevorzugten Pep-
der Proteine und die Art der Hydrolyse. Aminosäuren. Tryptophan, eine wichtige                    tidbindungen hängen vom genutzten
Die chemische Hydrolyse erfolgt durch Vorstufe des Phytohormons Auxin, wird                       Enzym ab und lassen sich voraussagen,
die Zugabe von Säuren oder Laugen, die meist vollständig zerstört, sowie zu                       wodurch die Zusammensetzung des
die Peptidbindungen spalten. Dieses großen Teilen auch die Aminosäuren                            Endproduktes bekannt ist. Aufgrund
Verfahren erfolgt bei sehr hohen Tem- Cystein, Serin und Threonin. Des                            der insgesamt geringeren Spaltungs-
peraturen und ist ungerichtet, das heißt Weiteren liegt eine höhere Anzahl der                    rate kommen in dem Endprodukt mehr
die Peptidbindungen werden zufällig Aminosäuren in D-Form, statt in der für                       Peptide unterschiedlicher Länge vor
gespalten. Die Spaltungsrate ist sehr die Pflanze besser nutzbaren L-Form vor.                    und dafür weniger Aminosäuren.
hoch und es entsteht eine große Anzahl Bei der enzymatischen Hydrolyse                            Je nachdem ob das Aminoprodukt aus
freier Aminosäuren. Freie Aminosäuren spalten Enzyme die Peptidbindungen.                         tierischen oder pflanzlichen Proteinen

Abbildung 3: Von der Nitratassimilation bis zu der Aminosäurenbildung ist es ein langer Weg, der die Pflanze viel Energie kostet.
Durch die direkte Gabe der Aminosäuren kann ein Teil der Energie gespart werden.

                                                                                                                                          9
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hergestellt wird, variiert das Amino-    mit Aminoprodukten über den Boden, und Substanzen, die in der Lage sind
gramm (Aminosäuremuster), welches        also die Wurzel, gelangen weniger die Radikale zu entgiften. Wie bereits
auch auf den Produktbeschreibungen       Aminosäuren und Peptide in die Pflanze. erwähnt, haben die Aminosäuren selbst
steht.                                   Es wird davon ausgegangen, dass ebenfalls Funktionen, die den Stress
                                                                                  reduzieren. Die Aminosäure Prolin
                                                                                  zum Beispiel wird bei Trockenstress
                                                                                  angereichert, da sie dabei hilft den
                                                    re                            Wasserhaushalt zu regulieren.
              Aminosäure ist gleich Aminosäu                                      Auch  bei biotischem Stress, also Krank-
                                                     säuremuster
              Zwar unterscheidet sich das Amino                               ft,
                                                    r pflanzlicher Herkun         heitsbefall, helfen die Aminoprodukte
              zwischen Produkten tierischer ode                      insä ure
                                                     Ein  e Glu tam               indirekt.   Sie fördern die Bildung von
              nicht aber die Aminosäuren selbst.                        nze .
                                                       Tier ode  r Pfla           Substanzen, die in der Pflanze wie bei
               ist eine Glutaminsäure, egal ob aus
                                                                                  einem Krankheitsbefall die Abwehrreak-
                                                                                  tion aktivieren. Kommt es anschließend
Pflanzliche Aminoprodukte haben eine zwischen 5-25 % auf diesem Weg von zu einem tatsächlichen Befall, sind die
hohe Konzentration an Asparagin- und der Pflanze aufgenommen werden. Der Abwehrreaktionen schon hochgefahren
Glutaminsäure, die eine wichtige Rolle Rest wird von Mikroorganismen genutzt, und die Erreger können besser abge-
im Stickstoffmetabolismus der Pflanze die mit der Pflanze um die Aminosäuren wehrt werden. Hinzu kommt, dass all
einnehmen.                               konkurrieren. Das hat aber den Vorteil, diese Schutzmaßnahmen der Pflanze
Tierische Aminoprodukte weisen dass das Bodenleben gefördert wird sehr viel Energie rauben. Da die direkte
dagegen eine hohe Anzahl an Glycin und die Bodenfruchtbarkeit steigt. Des Applikation von Aminoprodukten die
und Prolin auf, die wesentlich für die Weiteren können die Mikroorganismen aufwändige Neusynthese der Amino-
Protein- und Zellmembranstabilität sind. die Pflanze indirekt beeinflussen, da säuren teilweise erspart, steht der
Außerdem sind sie auch wichtig für die sie Enzyme abgeben, die die Peptide Pflanze mehr Energie für andere Zwecke
Regulierung des Wasserhaushaltes v.a. in kleinere Fragmente hydrolysieren. zur Verfügung.
unter Trockenstress.                     Diese Fragmente können als Signal-
Neben den Hauptbestandteilen, moleküle fungieren, die das pflanzliche
Aminosäuren und Peptiden, enthalten Wachstum beeinflussen.
Aminoprodukte je nach Herkunft
außerdem Fette, Kohlenhydrate, Phe-
nole, Mineralstoffe, Phytohormone und Die Wirkung der Aminoprodukte
andere organische Verbindungen, die
das Wachstum der Pflanze beeinflussen Die Aminosäuren dienen als Grundbau-
können.                                  stein für die in der Pflanze gebildeten
                                         Proteine, die in allen Prozessen des
                                         Lebenszyklus wichtige Rollen einneh-
Wie nimmt die Pflanze die Amino- men. Entsprechend vielfältig sind die
produkte auf?                            positiven Effekte der Produkte. Bei
                                         abiotischem Stress wie zum Beispiel
Die Aminosäuren und Peptide der Hitze, Strahlung, Trockenheit, Nässe,
Aminoprodukte können sowohl über Versalzung oder eben auch Pflanzen-
das Blatt als auch über die Wurzel schutzmaßnahmen, kommt es in der
aufgenommen werden. Die Aufnahme Pflanze zur Bildung von Sauerstoff-
über das Blatt ist deutlich effektiver. radikalen, die die Zellmembran und
Ein Großteil der über das Blatt appli- DNS schädigen. Der Prozess wird als
zierten Aminosäuren und Peptide oxidativer Stress bezeichnet. Die ver- Abbildung 4: Biostimulanzien dienen der
                                                                                  Pflanze als Schutz gegen abiotischen Stress
wird innerhalb weniger Stunden auf- abreichten Aminosäuren und Peptide und fördern gleichzeitig durch diverse Fakto-
genommen. Durch eine Versorgung fördern die Bildung von Enzymen ren das pflanzliche Wachstum.

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PFLANZENSTÄRKUNGSMITTEL

Aminoprodukte fördern auch das Wur-          geringen Aufwandmengen nicht signifi-       Photosyntheseraten sowie erhöhte
zelwachstum und damit die Nährstoff-         kant. Man hat auch festgestellt, dass die   Gehalte an Zuckern und Antioxidantien.
aufnahme. Die enthaltenen Aminosäu-          Aktivität mancher Enzyme gesteigert         Aminosäuren sind die Vorstufen von
ren haben außerdem komplexbildende           wird, so auch die der Nitratreduktase.      Komponenten, die Aroma, Geschmack
Eigenschaften und fördern dadurch            Dies hat beispielsweise den Effekt, dass    und Farbe bestimmen.
direkt die Nährstoffverfügbarkeit            die unerwünscht hohen Nitratgehalte         Auch die in den Aminoprodukten
und -aufnahme. Den größten Einfluss          in Salaten oder Spinat gesenkt werden       enthaltenen Peptide fördern die
hat dies auf die Nährstoffe, die sonst       können.                                     pflanzliche Entwicklung. Sie wirken
schnell festgelegt werden, wie es bei        Im Boden fördern sie die Synthese von       als Signalmoleküle, die die Abwehr,
Mikronährstoffen und Phosphor häufig         wachstumsfördernden Phytohormonen,          Wachstum und Entwicklung der Pflanze
der Fall ist. In den Produkten sind in der   das Bodenleben und symbiontische            ebenfalls fördern.
Regel bis zu 20 % Stickstoff enthalten,      Beziehungen zwischen Mikroorga-
der organisch gebunden in Form von           nismen und Pflanze (Mykorrhizien,           Das Resultat all dieser Effekte ist letzt-
Aminosäuren vorliegt. Diese Produkte         Knöllchenbakterien).                        lich eine Erhaltung oder Steigerung
haben deshalb auch eine Nährstoff-           Aminoprodukte steigern die Qualität         von Biomasse, Ertrag und Qualität.
wirkung, allerdings ist sie aufgrund der     der Ernteprodukte durch erhöhte

Pepton 85/16®
Nicht 0-8-15, sondern 85/16

Pepton 85/16® ist ein Pflanzenstärkungsmittel in Form von         • Hohe Konzentration an nutzbaren freien
hoch wasserlöslichen Mikrogranulaten. Es versorgt die Pflanze       Aminosäuren
mit einer hohen Konzentration von freien Aminosäuren
                                                                  • Stärkt die Toleranz der Pflanze gegenüber Stress
in der effektiv nutzbaren L-Form, die durch das schonende
Verfahren der enzymatischen Hydrolyse gewonnen werden.            • Stimuliert das Wachstum
Die Versorgung der Pflanzen mit diesen Aminosäuren ver-
bessert ihre Fitness und die Qualität der Ernteprodukte,
erhöht die Abwehrkraft und stärkt die Toleranz gegenüber
Stresssituationen, wie Phasen der Ertragsbildung, Umpflan-
zungen, Trockenheit, Kälte und Pflanzenschutzbehandlungen.
Die Bereitstellung der sofort nutzbaren Aminosäuren durch
Pepton 85/16® reduziert außerdem den energieraubenden
Prozess der Aminosäuresynthese durch die Pflanze selbst
und reduziert den Proteinabbau (z. B. Chlorophyllabbau) in
Stresssituationen.

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PFLANZENSTÄRKUNGSMITTEL

Pepton 85/16®
Nicht 0-8-15, sondern 85/16

Kultur/Einsatzzeit-      Anwendungszweck, Aufwand-                     Kultur/Einsatzzeit-      Anwendungszweck, Aufwand-
punkt                    menge, Anwendungstechnik                      punkt                    menge, Anwendungstechnik
In allen Kulturen        Stresstoleranz                                Blumen                   Blatt- und Blütenqualität, Vitalität,
(ausgenommen             - Blattbehandlung: 1,5-2,5 kg/ha              und Zierpflanzen         Wachstum, Stresstoleranz
Wiesen und Weiden)       - Tröpfchenbewässerung:                       Zur Pflanzung, 14 Tage   - Tröpfchenbewässerung:
Bei Stress                 2-4 kg/ha                                   nach der Pflanzung,        2-4 kg/ha
Getreide                 Anfangsentwicklung, Vitalität,                alle 3 Wochen
In Stresssituationen     Stresstoleranz
und/oder zu Pflanzen-    - Blattbehandlung: 1,0-2,0 kg/ha
schutzmaßnahmen                                                                         AMINOGRAMM (100 % L-AMINOSÄUREN):
Gemüsekulturen          Anwachsen, Pflanzenqualität,
Bei der Pflanzung,      Stresstoleranz                                                  Alanin                               7,17 %
in Stresssituationen    - Blattbehandlung: 1,5-2,5 kg/ha                                Arginin                              3,33 %
                        - Tröpfchenbewässerung:                                         Asparaginsäure                      10,74 %
                          2-4 kg/ha                                                     Cystein
PFLANZENSTÄRKUNGSMITTEL

Dürfen wir vorstellen? – Algenextrakte
                                                                                                                    unter
                                                                                                   online nachlesen
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Im ersten Teil der Broschüre haben wir bereits über die rechtliche Einordnung von Biostimulanzien gesprochen und
darüber, welche Wirkung man erwarten darf. Außerdem haben wir dort auch die erste Produktgruppe der Biostimulanzien
vorgestellt, die Aminoprodukte*. In dieser Ausgabe richten wir den Blick auf die ältesten Vertreter der Biostimulanzien
und setzen unsere Vorstellungsrunde mit den Algenextrakten fort.

Herkunft und Gewinnung                      Produktherstellung                           Inhaltsstoffe

Algen werden bereits seit tausenden         Nachdem die geernteten Algen gründ-          Die Inhaltsstoffe der Algenextrakte
von Jahren in der Landwirtschaft            lich gewaschen wurden, um sie von            schwanken sehr stark je nach Algen-
genutzt. So verwendeten bereits die         unerwünschten Bestandteilen und              art, Herkunft und Extraktionsmethode.
Römer vor 2000 Jahren Seetang für ihre      Salzwasser zu reinigen, können sie           Generell bestehen sie aus Mikro- und
Felder. 1947 wurde das erste flüssige       verschiedene Herstellungsprozesse            Makronährstoffen, Proteinen, Amino-
Algenprodukt entwickelt und legte so        durchlaufen, die Einfluss auf die Qualität   säuren, Vitaminen und Phytohormonen
den Grundstein für die heutigen Algen-      der Produkte haben.                          wie Auxin, Cytokinin und Abscisinsäure-
extrakte, die mittlerweile 33 % des                                                      ähnliche Wachstumssubstanzen. Sie
gesamten Marktes der Biostimulanzien        1.   Die Heiß-Trocknung und anschlie- beeinflussen den Metabolismus der
ausmachen. Bis 2022 soll dieser einen            ßende Vermahlung ist die preis- behandelten Pflanzen und begüns-
Wert von 894 Millionen Euro erreichen.           werteste Methode, führt aber häufig tigen erwiesenermaßen Wachstum und
Algen werden überwiegend nach ihrer              auch zum Verlust wertgebender Ertragsbildung.
Färbung in Rot-, Grün- und Braunalgen            Inhaltsstoffe. Im Gegensatz dazu
unterschieden. Für die Herstellung               konserviert die Gefrier-Trocknung die
von Biostimulanzien werden meist                 Inhaltsstoffe, ist aber auch ein teures Wirkungsweise
die Braunalgen verwendet und davon               Verfahren.
am häufigsten der Braune Knotentank         2.   Bei der Nassaufbereitung mit Wie alle Biostimulanzien wirken die
(Ascophyllum nodosum).                           anschließender Heißwasserextraktion Algenextrakte auf vielfältige Weise. Je
                                                 sowie                                   nach Produkt, Einsatzstadium, Anwen-
                                            3.   bei anschließendem Säure- oder dungsmethode (Boden-, Wurzel-, Blatt-
                                                 Basenaufschluss, kommt es zu Verlus- behandlung) und Umweltbedingungen
                                                 ten an organischen Bestandteilen, wie kann die Wirkung variieren.
                                                 Pflanzenhormonen oder Proteinen. Die enthaltenen Phytohormone för-
                                                 Diese Extrakte sind dunkelbraun bis dern beispielsweise das Wachstum
                                                 schwarz gefärbt.                        von Spross und Wurzel, erhöhen die
                                            4.   Die Kaltwasserextraktion dagegen ist Blütenbildung sowie den Fruchtansatz
Abbildung 1: Ascophyllum nodosum (Brauner        schonender und das Extrakt zeichnet und steigern die Stresstoleranz.
Knotentank).                                     sich durch eine grünliche Färbung aus. Das nur in den Algen vorkommende
Die Algen werden weltweit an den                 Für die Extraktion werden die Algen Polysaccharid Laminarin fördert in
Küsten geerntet. In Europa ist Norwegen          zunächst mechanisch zerkleinert, unseren Landpflanzen ebenfalls die
der größte Produzent. Die Algen werden           sodass die Zellwände platzen und die natürlichen Abwehrkräfte, da es als
überwiegend aus dem natürlichen                  Inhaltsstoffe frei werden. Dies kann Signalmolekül die Pflanze in Abwehr-
Bestand, entweder per Hand oder                  auch enzymatisch erfolgen.              bereitschaft gegenüber Krankheiten,
maschinell, geerntet und zwar so, dass 5.        Bei dem enzymatischen Aufschluss Schädlingen und abiotischem Stress
sich der Bestand schnell wieder erholen          werden die Zellstrukturen durch versetzt.
kann. Nur ein Bruchteil der Ernte gelangt        Enzyme verdaut und damit auf- Betain, eine Ammoniumverbindung,
in die Biostimulanzien. Der größte Teil          geschlossen. Dieses Verfahren ist wirkt als Osmotikum und schützt die
wird für kosmetische und pharmazeuti-            kostenaufwändiger, liefert aber Pflanze vor Trockenheit und Frost. Dar-
sche Zwecke, Nahrungsergänzungsmittel            gleichfalls eine gute Qualität.         über hinaus unterstützt es die Pflanze
und andere industrielle Anwendungen                                                      ebenfalls bei Krankheitsbefall.
benötigt.                                                                                Hervorzuheben ist außerdem der Effekt

                                                                                                                             13
PFLANZENSTÄRKUNGSMITTEL

des Alginats, das im Boden mit Metall-       schönes Beispiel für die Komplexität der      Algenextrakte auf die Pflanze und ihre
ionen Komplexe bildet. Die Komplexe          Wirkung von Biostimulanzien, denn die         unmittelbare Umwelt zu beschreiben,
absorbieren Feuchtigkeit, erhöhen            Verbesserung des Bodenmilieus fördert         könnten wir noch viele weitere Seiten
so das Wasserhaltevermögen und               wiederum die Nährstoffverfügbarkeit           füllen. Der Einfachheit halber haben wir
verbessern die Bodenstruktur. Dieser         und das Wurzelwachstum und damit die          die wichtigsten Effekte in der Abbildung 2
Effekt der Algenextrakte ist auch ein        Nährstoffaufnahme. Um alle Effekte der        für Sie zusammengefasst.

                                                                                                 Wachstum
    Blattapplikation
                                                                                                 •   Blattfläche
                                                                                                 •   Sprosswachstum
Fruchtqualität
                                                                                                 •   Ertrag
•   Hydrophile Antioxidantien                                                                    •   Fruchtgröße und -gewicht
•   Vitamin C
•   Phenole                                                                                      Physiologie
•   Fructose
                                                                                                 •   Chlorophyllgehalt
•   Saccharose
                                                                                                 •   Photosyntheserate
•   Anthocyane
                                                                                                 •   Stomatäre Leitfähigkeit
                                                                                                 •   Elektronentransferrate
                                                                                                 •   Osmotisches Potential
Phytohormone                                                                                     •   Blüte und Fruchtansatz

•   Auxin                                                                                        Stresstoleranz
•   Cytokinin
•   Gibberellin                                                                                  • Trocken-, Hitze-,
•   Brassinosteroide                                                                               Strahlungstoleranz
•   Abscisinsäure                                                                                • Frosttoleranz
                                                                                                 • Winterhärte
                                                                                                 • Sonnenbrand

                                                                                                 Krankheits- und Schädlingsabwehr
                                                                                                 • Abwehrbereitschaft
                                                                                                 • Nematoden
                                                                                                 • Repellente Wirkung gegen
    Bodenapplikation                                                                               saugende Insekten

Bodenaktivität                                                                                   Wurzelwachstum

•   Hydrogenasaktivität                                                                          • Wurzellänge
•   Invertase                                                                                    • Wurzelarchitektur
•   Urease                                                                                       • Mykorrhiza
•   Phosphatase
•   Bodenleben
•   Wasserhaltevermögen                        Nährstoffverfügbarkeit
•   Bodentextur                                      Nährstoffaufnahmeeffizienz

Abbildung 2: Zusammenfassung der hervorzuhebenden positiven Effekte der Algenextrakte auf Pflanze und Boden.
  fördert/erhöht; vermindert/senkt

14
PFLANZENSTÄRKUNGSMITTEL

Dimmer®
Grundierung gegen Sonnenbrand

Dimmer® ist ein natürliches und innovatives Pflanzen-           • Schützt zuverlässig gegen alle Arten von
stärkungsmittel aus Algen. Die mit Dimmer® applizierte            Sonnenbrand und Hitzeschäden
Schicht wirkt wie eine Sonnencreme und schützt Ihre Kultur
                                                                • Keine Rückstände oder Wartezeiten
zuverlässig gegen Hitze- und Strahlungsstress. Durch die
Anwendung bildet sich ein dünner, unsichtbarer Barriere-        • Geringe Aufwandmenge
film auf der Kultur. In ihm sind Pigmente enthalten, die das
Eindringen von Infrarot- und UV-Strahlung verhindern. Die
reduzierte Expostion gegenüber der Strahlung verhindert
                                                                Unbehandelt                       Dimmer®
einen zu starken Temperaturanstieg innerhalb der Frucht
und schützt sie vor Sonnenbrandschäden.

                                                                                                  Formulierung:
                                                                                                  Wasserlösliches
                                                                                                  Mikrogranulat (MG)
                                                                                                  Baumkulturen und Reben:
                                                                                                  Kernobst, Steinobst,
                                                                                                  Beerenfrucht, Zitrusfrucht,
                                                                                                  Weinrebe, Oliven,
                                                                                                  Nusskulturen
                                                                                                  Gemüsekulturen:
                                                                                                  Tomaten, Paprika, Kürbis-
     Sommeranfang                                Hitze- und Strahlungsstressereignis              gemüse
                                                                                                  Aufwandmenge: 1,5 kg/ha
                                                                                                  Anwendung:
                                                                                                  1 x zu Sommeranfang,
                                                                                                  1 x vor der Hitzeperiode,
                                                                                                  gegebenenfalls alle 14 Tage
                                                                                                  bei anhaltendem Stress
                                                                                                  oder zur Erneuerung des
                                                                                                  Belages nach mehr als
      1. Anwendung           2. Anwendung              Folgeanwendung im Intervall von 14 Tagen   20 mm Niederschlag
                                                            oder nach mehr als 20 mm Regen

      Grundierung               Abschluss-                              Wieder-
                               Grundierung                            auffrischung

Anwendungsbedingungen: Anwendungen auf feuchtem Laub können zu unzureichender
Filmbildung sowie zu übermäßigem Abfließen führen. Erhöhen Sie unter sehr heißen und
trockenen Bedingungen das Wasservolumen und die Tröpfchengröße, um den Schutzfilm
zu verbessern.                                                                                                            15

Regenfestigkeit: Regen beeinflusst die Filmqualität. Nach mehr als 20 mm Regen erneut
Fungizide
  • Caption® 80 WG (Captan) ......................................................... 17
  • Caldera® (Dithianon) .................................................................... 17
  • Difcor® (Difenoconazol)..............................................................18
Herbizide
  • Groove® (Propyzamid) .................................................................18
Spezialprodukte
  • Fixor 100 SL (1-Naphthylessigsäure).................................. 19
  • Globaryll® 100 (6-Benzyladenin) ......................................... 20
  • Fixor 100 SL und Globaryll® 100 ........................................ 20
  • Gibb Plus® (Gibberellinsäure) .................................................. 21
  • Pomax® (Fludioxonil + Pyrimethanil) ................................... 22
  • Fysium® (1-Methylcyclopropen)............................................. 24

  KERN- &
  STEINOBST
FUNGIZIDE

Caption® 80 WG
Der Wirkstoff Captan von PLANTAN

Caption® 80 WG enthält den bewährten Wirkstoff Captan         CAPTION® 80 WG
(800 g/kg) aus der Wirkstoffgruppe der Phtalimide. Captan
ist ein Kontaktwirkstoff mit oberflächenaktiver Wirkung und   Wirkstoff:                    Aufwandmenge:
wird vorbeugend in Kernobst gegen Blatt- und Fruchtschorf     800 g/kg Captan               0,94 kg/ha und je Meter
(Venturia spp.) eingesetzt. Im Rahmen der Schorfspritzungen   FRAC-Gruppe: M4               Kronenhöhe, maximal
können weitere pilzliche Schaderreger, die zum Beispiel die   Formulierung: WG              1,88 kg/ha
Kelchfäule verursachen, mit bekämpft werden.                  Kulturen: Kernobst            Anwendung:
Caption ® 80 WG ist mit einer Aufwandmenge von                Indikation:                   10 x, Abstand 10 Tage,
0,94 kg/ha und je Meter Kronenhöhe zugelassen. Die maximal    Schorf (Venturia spp.):       Wartezeit 21 Tage
zugelassene Aufwandmenge beträgt 1,88 kg/ha.                  ab BBCH 51                    Gebindegröße: 5 kg

• Sichere Bekämpfung von Schorf im Kernobst
• Hervorragende Blatt- und Fruchtverträglichkeit
• Als nichtschädigend gegen Raubmilben eingestuft

Caldera®
Der Wirkstoff Dithianon von PLANTAN

Bei Caldera® handelt es sich um ein Kontaktfungizid gegen
Schorf (Venturia spp.). Der im Kernobst bekannte Wirkstoff
Dithianon wirkt protektiv und unterbindet die Sporen-
keimung der Pilze. Die lang andauernde Haftung an den         Wirkstoff:                    Aufwandmenge:
Pflanzenorganen und hohe Regenfestigkeit sorgen dafür,        700 g/kg Dithianon            0,25 kg/ha und je Meter
dass durch Feuchtigkeit immer wieder eine neue Aktivierung    FRAC-Gruppe: M9               Kronenhöhe, maximal
des Wirkstoffes erfolgt. Dies führt zu einer sicheren und     Formulierung: WG              0,5 kg/ha je Behandlung
langanhaltenden Wirkung von Caldera®.                         Kulturen: Apfel und Birne     Anwendung:
                                                              Indikation:                   6 x, Abstand 7-10 Tage,
• Zuverlässige Wirkung gegen Schorf
                                                              Schorf (Venturia spp.): bei   Wartezeit 42 Tage
• Hervorragende Verträglichkeit                               Infektionsgefahr bzw. ab      Gebindegröße: 5 kg
                                                              Warndiensthinweis (Apfel),
• Geringes Resistenzrisiko
                                                              bis Vollblüte (Birne)

                                                                                                                      17
FUNGIZIDE

Difcor®
Systemisch gegen Schorf

Difcor® enthält 250 g/l Difenoconazol. Der Wirkstoff wird von
den grünen Pflanzenteilen aufgenommen und systemisch
verteilt. Besonders bei starken Infektionsphasen durch Schorf
ist Difcor® einzusetzen, da der Wirkstoff nicht wie reine        Wirkstoff:                    Aufwandmenge:
Belagsfungizide abgewaschen wird. Difcor® wirkt sowohl           250 g/l Difenoconazol         0,075 l/ha und je m
vorbeugend (protektiv) als auch heilend (kurativ), sodass eine   FRAC-Gruppe: G1               Kronenhöhe
weitere Ausbreitung der pilzlichen Schaderreger verhindert       Formulierung: EC              Anwendung:
wird. Durch den Erreger bereits zerstörtes Gewebe kann nicht     Kulturen: Kernobst            4 x in der Anwendung im
geheilt werden.                                                  Indikation:                   Abstand von 5-10 Tagen,
                                                                 Ab BBCH 61 gegen              Wartezeit 14 Tage
• Vier Tage Kurativleistung
                                                                 Schorf (Venturia spp.)        Gebindegröße: 5 Liter
• Baustein gegen Schorf
• Gute Verträglichkeit in allen Apfelsorten

 HERBIZIDE

Groove®
Das rockt gegen Ungräser

Die Ungras- und Unkrautbekämpfung ist im Obstbau, ins-                                     ®
besondere bei jüngeren Bäumen ab dem ersten Standjahr
eine wichtige Maßnahme. Speziell die Ungräser konkurrieren
um wichtige Nährstoffe aber auch um Wasser. Ferner können        Wirkstoff:                    Anwendung: 1 x
dichte Ungrasbestände an den jungen Stämmen dazu führen,         400 g/l Propyzamid            Indikation:
dass eine Ausbreitung von Pilzen und Bakterien gefördert         HRAC/WSSA: K1/3               Gegen Einkeimblättrige
wird oder Infektionen erst durch das entstehende Mikro- und      Formulierung: SC              Unkräuter, Vogelsternmiere;
Makroklima stattfinden können.                                   Kulturen:                     Während der Vegetations-
                                                                 Kernobst, Pflaume, Sauer-,    ruhe (Winter) oder kultur-
• Gegen Ungräser während der Vegetationsruhe
                                                                 Süßkirsche, Weinrebe, Zier-   abhängig im VA
• Stark gegen Rispen- und Weidelgräser,                          gehölze und viele weitere     Gebindegröße: 5 Liter
  Ackerfuchsschwanz und Vogelmiere                               Kulturen
                                                                 Aufwandmenge:
• Sehr gute Verträglichkeit ab dem ersten Standjahr
                                                                 1,25-6,25 l/ha

18
SPEZIALPRODUKTE

Fixor 100 SL
Fixiert und selektiert                                        TIPP!      In Zierkoniferen:
                                                                                           Weihnachtsbaum
                                                                                                            - und
                                                                                                            .
                                                                                           turen zugelassen
                                                                         Schmuckreisigkul

Das im Fixor 100 SL enthaltene synthetische Auxin             • Selektive und sichere Fruchtausdünnung
1-Naphthylessigsäure führt zu einer selektiven Fruchtaus-
                                                              • Besonders stark in der Kombination mit
dünnung in Apfel und verhindert den Vorerntefruchtfall in
                                                                Globaryll® 100
Birne sowie Apfel. Durch seine auxinanaloge Wirkung wird
das Zellwachstum der Früchte angeregt. Der erhöhte Nähr-      • Effektive Minderung des Vorerntefruchtfalls
stoffbedarf der größeren Früchte führt zu einem selektiven
Abwurf der kleineren Früchte. Dies ermöglicht eine gezielte
Fruchtausdünnung zugunsten der großen Früchte.
Bei dem Einsatz von Fixor 100 SL zum Vorerntefruchtfall
verzögert das synthetische Auxin naturgemäß die vermehrte
Bildung des Abreifehormons Ethylen, was wiederum die
Ausbildung der Trennschicht zur Frucht hemmt. Die Nähr-
stoffversorgung zur Frucht kann verlängert aufrechterhalten
werden und der Vorerntefruchtfall wird effektiv reduziert.

                                                                                          Wirkstoff:
                                                                                          100 g/l 1-Naphthylessigsäure
                                                                                          Formulierung: SL
                                                                                          Kulturen:
                                                                                          Apfel, Birne, Zierkoniferen
                                                                                          Indikation:
                                                                                          Fruchtausdünnung (Apfel):
                                                                                          Ab BBCH 70
                                                                                          Minderung des Vorernte-
                                                                                          fruchtfalls (Apfel, Birne):
                                                                                          7-14 Tage vor der Ernte
                                                                                          Aufwandmenge:
                                                                                          0,05 l/ha und je m
                                                                                          Kronenhöhe
                                                                                          Anwendung:
                                                                                          Fruchtausdünnung: 1 x;
                                                                                          Minderung Vorerntefrucht-
                                                                                          fall: 2 x in der Kultur bzw. je
                                                                                          Jahr: 2 x, Wartezeit 7 Tage
                                                                                          Gebindegröße: 0,5 Liter

Durch den Einsatz von Fixor 100 SL wird eine zuverlässige Fruchtausdünnung sowie ein
erhöhtes Fruchtgewicht und -kaliber erreicht. Der gemeinsame Einsatz mit Globaryll® 100
führt zu einer synergistischen Steigerung der Ausdünnung und zudem zu einer Optimierung
der Fruchtqualität und -größe.

                                                                                                                      19
SPEZIALPRODUKTE

Globaryll® 100
Mehr Frucht

Globaryll® 100 enthält das synthetische Phytohormon
6-Benzyladenin, welches zu den Cytokininen zählt. Durch den
Einfluss von Globaryll® 100 auf den Phytohormonhaushalt         Wirkstoff:                Aufwandmenge:
kommt es zu einem Abwerfen der schwächeren Früchte. Die         100 g/l 6-Benzyladenin    Fruchtausdünnung:
Fruchtausdünnung und der positive Einfluss des Benzyl-          Formulierung: SL          0,75 l/ha und je m Kronen-
adenins auf die Zellteilung führen zu festen Früchten mit       Kulturen: Apfel           höhe, Förderung der
erhöhter Fruchtgröße. Globaryll® 100 verringert die Alternanz   Indikation:               Triebverzweigung (Baum-
für eine optimale Apfelernte Jahr für Jahr.                     Fruchtausdünnung:         schulen): 0,005 l/ha
                                                                BBCH 71-72,               Anwendung: 1 x
• Feste Früchte mit optimierter Fruchtgröße
                                                                Förderung der Triebver-   Gebindegröße: 1 Liter
• Förderung der Triebverzweigung                                zweigung (Baumschulen):
                                                                Juni bis Juli
• Hohe Verträglichkeit

Fixor 100 SL und Globaryll® 100
Die Optimierer

Der gemeinsame Einsatz von Fixor 100 SL und Globaryll® 100
ist besonders effektiv:

• Synergistische Steigerung der Einzeleigenschaften
• Bestmöglicher Zielbehang und ideale Fruchtgröße
• Selektive Ausdünnung von kleineren und schwächeren Früchten
  zugunsten vermarktungsfähiger Ware
• Einfache Handhabung durch weniger witterungsabhängige Anwendung
• Alternanzbrechung und gewünschter Blütenansatz im Folgejahr
• Kein frühzeitiges Erschöpfen der Gehölze
• Deutliche Kostenersparnis gegenüber der Handausdünnung
                                                                                                              Bild: Hansen

20
SPEZIALPRODUKTE

Gibb Plus®
Natürlich stark gegen Berostung

Der Einsatz von Gibb Plus® fördert den Fruchtansatz in          • Erhöht die Elastizität der Fruchtschale (Apfel)
der Birne und mindert die Fruchtberostung im Apfel. Nach
                                                                • Sicherung der Qualität der Früchte (Apfel)
Frostereignissen während der Obstblüte, werden oftmals
die Blüten und damit auch die Samenanlagen geschädigt.          • Förderung des Fruchtansatzes auch nach
Die reduzierte Fruchtausbildung kann langfristig zu Alternanz     Spätfrost (Birne)
führen. Die Gibberellinsäuren GA4 und GA7 im Gibb Plus®
verhindern dies, indem sie den Fruchtansatz fördern. Die
ausgebildeten Früchte haben kleinere Samen, was die Wahr-
scheinlichkeit von Kernhausfäulen während der Lagerung
reduziert.
Gibb Plus® erhöht die Elastizität der Fruchtschale und
minimiert so Schalenrisse und aufgrund dessen die Frucht-
berostung. Durch den positiven Einfluss auf die Zellteilung
kommt es zu einer Verbesserung der Fruchtgröße.

                                                                                            Wirkstoff:
                                                                                            10 g/l Gibberellinsäure
                                                                                            (GA4/GA7)
                                                                                            Formulierung: SL
                                                                                            Kulturen: Apfel, Birne
                                                                                            Indikation:
                                                                                            Minderung der Fruchtbe-
                                                                                            rostung, Erhalt der Qualität
                                                                                            (Apfel): Ab BBCH 67;
                                                                                            Förderung des Fruchtan-
                                                                                            satzes (Birne): BBCH 61-67
                                                                                            Aufwandmenge:
                                                                                            0,5 l/ha und je m Kronen-
                                                                                            höhe (Birne Splitting: 2 x
                                                                                            0,25 l/ha)
                                                                                            Anwendung:
                                                                                            Apfel: 4 x
                                                                                            (Abstand: mind. 10 Tage);
                                                                                            Birne: 1 x (Splitting: 2x)
                                                                                            (Abstand: 7-14 Tage)
                                                                                            Gebindegröße: 1 Liter

                                                                                                                      21
SPEZIALPRODUKTE

Pomax®
Maximale Wirkung gegen Lagerfäulen

Durch die Kombination der Wirkstoffe Fludioxonil und             • Effektive Wirkung durch die Kombination
Pyrimethanil ist Pomax® ein hervorragendes Produkt zur             von zwei Wirkstoffen
Bekämpfung von pilzlichen Lagerkrankheiten im Kernobst.
                                                                 • Der Einsatz von zwei Wirkstoffen minimiert
Pomax® hat eine Kontaktwirkung (oberflächenaktiv) über
                                                                   das Resistenzrisiko
den Wirkstoff Fludioxonil. Fludioxonil gehört zu den Wirk-
stoffgruppen, die als nicht resistenzgefährdet eingestuft sind   • Kurze Wartezeit
(FRAC-Gruppe: E2). Pyrimethanil mit seiner translaminaren
Wirkung hat neben der protektiven Wirkung, ebenso wie
Fludioxonil, eine kurative Wirkung.
Mit Pomax® wird ein Höchstmaß an Wirkungssicherheit
gewährleistet. Durch gezielte Planung mit Pomax® kann auch
die Wirkstoffobergrenze eingehalten werden.

                                                                                           Wirkstoff:
                                                                                           133 g/l Fludioxonil +
                                                                                           336 g/l Pyrimethanil
                                                                                           FRAC-Gruppe: D1 + E2
                                                                                           Formulierung: SC
                                                                                           Kulturen: Apfel, Birne
                                                                                           Indikation:
                                                                                           Pilzliche Lagerfäulen:
                                                                                           BBCH 74-89
                                                                                           Aufwandmenge:
                                                                                           0,53 l/ha und je m
                                                                                           Kronenhöhe
                                                                                           Anwendung:
                                                                                           1 x in der Kultur bzw. je Jahr
                                                                                           (Wartezeit 3 Tage)
                                                                                           Gebindegröße: 5 Liter

Die zusammengefassten Ergebnisse aus Apfel und Birne zeigen eindeutig den Mehrwert des
Pyrimethanils in dem Produkt Pomax®. Im direkten Vergleich zum Fludioxonil konnten mit
Pomax® nicht nur die Wirkungen abgesichert, sondern auch gesteigert werden.

22
SPEZIALPRODUKTE

Pomax® in Spritzfolgen abgetestet!
                                                                                                  an in die
                                                                            Pomax von Beginn
Da die einmalige Behandlung gegen Lagerkrankheiten
                                                                TIPP!
                                                                                   ®

                                                                                                  np lanen, da-
oftmals nicht ausreicht, wurden Spritzfolgeversuche                         Wirkstoffstrategie ei
                                                                                               von vier Wirk-
durchgeführt.                                                              mit die Obergrenze
                                                                                                hritten wird.
Hierzu wurden die Produkte zu zwei Terminen gespritzt.                     stoffen nicht übersc
Der erste Applikationstermin (T1) wurde 14 Tage und der
zweite Termin (T2) wurde 5 Tage vor der Ernte durchgeführt.
Genutzt wurden dabei Vergleichsstandards, die den Wirkstoff
Fludioxonil enthalten.
Die Versuche wurden in der Sorte Golden Delicious durch-
geführt. Die Wirkungsergebnisse wurden nach 5 Monaten
Lagerzeit ermittelt und sind in der Grafik dargestellt.

Versuchsergebnisse von Spritzfolgen mit Pomax® in Apfel
(14 Tage und 5 Tage vor der Ernte)

Die Versuchsergebnisse mit Pomax® zeigen deutlich, dass ein Einsatz von zwei Wirkstoffen in der Bekämpfung von Lagerfäulen
berücksichtigt werden sollte. Dadurch wird die Wirkung im Lager abgesichert.

                                                                                                                       23
SPEZIALPRODUKTE

Fysium®
Reifeverzögerung mit dem 1-MCP von PLANTAN

Längere Vermarktungsfenster und weniger Ver- • Erntefrische Qualität durch Reifeverzögerung
luste - Mit Fysium® ist die Zeit auf Ihrer Seite!
                                                                • Erweitert das Vermarktungsfenster
Bei der Vermarktung von frischem Obst und Gemüse ist Zeit
                                                                • Kontaktlose Anwendung von außerhalb des
der wichtigste Faktor. Nur Ware erntefrischer Qualität hat
                                                                  Lagerraumes
das Potential höchste Erlöse zu erwirtschaften. Mit Fysium®
ist die Zeit auf Ihrer Seite. Das in Fysium® enthaltene 1-MCP
verzögert den Reifeprozess. So können auch zu späten
Zeitpunkten in der Saison lukrative Vermarktungsfenster
abgewartet und flexibel genutzt werden. Dadurch werden
Verluste minimiert und Umsätze maximiert. Das Besondere:
Fysium® bietet durch innovative Technik eine kontaktlose
Anwendung in einem geschlossenen System, welches von
außen an den Lagerraum angeschlossen wird.

                                                                                         Wirkstoff:
                                                                                         976,5 g/kg
                                                                                         1-Methylcyclopropen
                                                                                         Formulierung:
                                                                                         Gaserzeugendes Produkt
                                                                                         Kulturen: Apfel
                                                                                         Indikation:
                                                                                         Erhaltung der Qualität
                                                                                         sofort nach der Ernte nach
                                                                                         dem Einbringen in den
                                                                                         Lagerraum
                                                                                         Aufwandmenge:
                                                                                         1,46 mg/m³ (0,65 ppm)
                                                                                         Anwendung:
                                                                                         1 x in der Kultur bzw.
                                                                                         1 x je Jahr, mit speziellem
                                                                                         Gerät (Fysium® Generator)
                                                                                         2 h Begasungsdauer,
                                                                                         24 h geschlossener Raum

24
SPEZIALPRODUKTE

                                                                   I T P R ÄZISER
                                                                 M
                                                                        O L O  G IE FÜR
                                                                TECHN
Ein Phänomen, das jeder kennt: Legt man Äpfel neben grüne                       ALE
Bananen, reifen diese schneller. Grund dafür ist die Abgabe           OPTIM
des Botenstoffs Ethylen durch den Apfel. Findet das Ethylen
                                                                        O S I E RUNG
einen passenden Rezeptor (Protein in der Zellmembran),                D
werden in dem Obst Reifesignale aktiviert. Das gleiche
passiert im Apfellager. Um das Obst aber möglichst lang in
frischer Qualität lagern und vermarkten zu können, muss
die Reife herausgezögert werden. Der Wirkstoff 1-MCP im
Fysium® verzögert die Reife, indem er die Ethylenrezeptoren
besetzt, jedoch dabei keine Reifesignale auslöst. Das Obst
bleibt länger frisch, knackig und saftig.

                                                              Das in Fysium® enthaltene 1-MCP
                                                              blockiert die Ethylenrezeptoren.
                                                              Das Resultat: Erntefrische Äpfel!

                                                                                            25
Spezialprodukte
  • Gibb 3 (Gibberellinsäure) ........................................................... 27
Fungizide
  • Folgut® 80 WG (Folpet) .............................................................. 27
Insektizide
  • Sindoxa (Indoxacarb).................................................................... 28
Pflanzenstärkungsmittel
  • Pepton 85/16®................................................................................. 28

  WEINBAU
SPEZIALPRODUKTE

Gibb 3
Locker gegen Fäule

Die in Gibb 3 enthaltene Gibberellinsäure GA3 zählt zu
den physiologisch aktiven Gibberellinen. Die Gibberelline
fördern das Streckungswachstum, was zu einer Lockerung
des Traubenstielgerüstes führt. Der vergrößerte Abstand
der Trauben zueinander reduziert die Quetschungen und          Wirkstoff:                     Aufwandmenge:
verbessert die Belüftung, wodurch sich das Risiko für einen    100 g/kg Gibberellinsäure      Weinrebe: 16 Tabletten/ha;
Befall durch Essigfäule und Botrytis reduziert.                (GA3)                          Birne: 5 Tabletten/ha und je
In der Birne führt der Einsatz von Gibb 3 zu einem verstärk-   Formulierung:                  m Kronenhöhe (Splitting:
ten Fruchtansatz in Anlagen mit wenigen oder schlechten        Wasserlösliche Tablette        2 x 2,5 Tabletten/ha und je
Knospen.                                                       Kulturen und Indikation:       m Kronenhöhe,
                                                               Weinrebe: BBCH 62-68;          Abstand: 7-14 Tage)
• Lockerung des Traubenstielgerüstes (Wein)
                                                               Lockerung des Trauben-         Anwendung:
• Anwendung direkt nach Spätfrost während                      stielgerüstes                  1 x (Splitting 2 x)
  der Blüte (Birne)                                            Birne: BBCH 61-67;             Gebindegröße:
                                                               Förderung des Fruchtansatzes   10 Stück in Blisterpackung
• Förderung des Fruchtansatzes (Birne)

                                                                                                             FUNGIZIDE

Folgut® 80 WG
Folpet von PLANTAN und gut!

Das Fungizid Folgut® 80 WG enthält den Wirkstoff Folpet
                                                               FOLGUT® 80 WG
und wirkt sowohl protektiv als auch kurativ. Folpet ist ein
Kontaktwirkstoff und gehört zur chemischen Gruppe der          Wirkstoff: 800 g/kg Folpet     Indikation:
beta-Phthalimide. Durch die Bildung eines oberflächen-         FRAC-Gruppe: M4                Falscher Mehltau
aktiven Belags wird der Pilz bereits an der Auskeimung der     Formulierung: WG               Anwendung:
Sporen und der Mycelbildung gehindert. Folgut® 80 WG wird      Kulturen: Weinrebe             8 x in der Kultur,
zur Kontrolle von Falschem Mehltau an Weinreben eingesetzt.    Aufwandmenge:                  Wartezeit 35 Tage
                                                               1 x zu BBCH 17-60              Gebindegröße: 5 kg
• Bewährter Wirkstoff gegen Falschen Mehltau
                                                               mit 0,9 kg/ha;
  (Plasmopara viticola)
                                                               7 x zu BBCH 61-85
• Hervorragende Pflanzenverträglichkeit                        mit 1,8 kg/ha,
                                                               Abstand: 10-14 Tage
• Als nichtschädigend gegen Raubmilben und
  Spinnen eingestuft

                                                                                                                        27
INSEKTIZIDE

Sindoxa
Das Indoxacarb von PLANTAN

Sindoxa ist ein Insektizid zur Bekämpfung des Rapsglanz-
käfers in Raps und des Einbindigen und Bekreuzten Trauben-      SINDOXA
wicklers in Weinreben.
Der Wirkstoff Indoxacarb gehört zu der Gruppe der               Wirkstoff:                  Weinrebe: 0,125 kg/ha
Oxadiazine mit dem Wirkungsmechanismus aus der IRAC-            300 g/kg Indoxacarb         (Einbindiger Traubenwickler,
Gruppe 22A. Die Wirkung erfolgt über Kontakt und Fraß           IRAC-Gruppe: 22A            Bekreuzter Traubenwickler
gegen Käfer und Larven der Schadinsekten. Nach Aufnahme         Formulierung: WG            – 2. und 3. Generation)
des Wirkstoffes kommt es zu einem sehr schnellen Fraßstopp.     Kulturen & Einsatzzeit-     Anwendung:
Es sind keine Kreuzresistenzen zu anderen Wirkstoffklassen      punkt:                      Raps: 1x in der Kultur und
bekannt.                                                        Raps (BBCH 51-59),          je Jahr
                                                                Weinrebe (BBCH >71)         Weinrebe: 2x in der Kultur
• Sehr schneller Fraßstopp
                                                                Indikationen und Auf-       und je Jahr
• Sehr gute Dauerwirkung                                        wandmenge:                  Gebindegröße: 1 kg
                                                                Raps: 0,085 kg/ha
• Wichtig im Anti-Resistents-Management gegen
                                                                (Rapsglanzkäfer),
  den Rapsglanzkäfer

 PFLANZENSTÄRKUNGSMITTEL

Pepton 85/16®
Nicht 0-8-15, sondern 85/16

Pepton 85/16® ist ein Pflanzenstärkungsmittel in Form von       • Hohe Konzentration an nutzbaren freien
hoch wasserlöslichen Mikrogranulaten. Es versorgt die Pflanze     Aminosäuren
mit einer hohen Konzentration von freien Aminosäuren
                                                                • Stärkt die Toleranz der Pflanze gegenüber Stress
in der effektiv nutzbaren L-Form, die durch das schonende
Verfahren der enzymatischen Hydrolyse gewonnen werden.          • Stimuliert das Wachstum
Die Versorgung der Pflanzen mit diesen Aminosäuren ver-
bessert ihre Fitness und die Qualität der Ernteprodukte,
erhöht die Abwehrkraft und stärkt die Toleranz gegenüber
Stresssituationen, wie Phasen der Ertragsbildung, Umpflan-
zungen, Trockenheit, Kälte und Pflanzenschutzbehandlungen.
Die Bereitstellung der sofort nutzbaren Aminosäuren durch
Pepton 85/16® reduziert außerdem den energieraubenden
Prozess der Aminosäuresynthese durch die Pflanze selbst
und reduziert den Proteinabbau (z. B. Chlorophyllabbau) in
Stresssituationen.

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