SOMMER 2021 - Stiftung Leben und Arbeiten
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S O M M E R 2021 Liebe Eltern und Angehörige, liebe Freund*Innen und Bekannte des Johannishag, der Sommer hat Einzug gehalten – die Natur steht in voller Pracht und beschenkt uns reich mit bunten Blumen, tollem Gemüse und leckeren Beeren. Alles ist grün und satt. Die Sonne wärmt. Auch in unserer Gemeinschaft und in uns Einzel- nen ist es wieder lichter geworden und wir kön- nen dank der momentan positiven Entwicklun- gen im Pandemie-Geschehen wieder mehr Leich- tigkeit spüren. Die schmerzlich vermissten Be- gegnungen, das Gespräch, der Austausch sind wieder anders möglich und die Angst und die Ohnmacht, die viele Menschen begleitet haben, sind einer leisen Zuversicht und einer gesunden Vorsicht gewichen. Wir wissen nicht, wie lange uns dies so möglich sein wird – aber wir genie- ßen es sehr und haben uns am ersten Klavier- konzert im Saal seit vielen Monaten ebenso er- freut wie am ersten gemeinsamen Fest zu Johan- ni. Wir tanken Kraft und laden auf, was in den anstrengenden Zeiten von uns allen an Energie abgezogen werden musste, damit wir gut und gesund durch die Monate kommen konnten. Auch Ihnen und Euch wünsche ich in den kom- menden Wochen Zeit, Ruhe und Möglichkeiten für Kraftquellen und für all das, was einen schö- nen und entspannten Sommer ausmacht. Herzliche Grüße aus dem Johannishag, Sarah Frings Ausgabe Sommer 2021
Mein multifunktionaler Ein Herz für Tiere Wunschrolli So sähe er aus: Zwei Flügel sollt er haben, mich über jeden Stein, jedwedes Hindernis hinweg zu tragen. Vier Räder sollt er haben, zwei groß und dick, zwei klein und dick, auf denen ich mich kann gut bewegen, Wenn ich wieder auf dem Johannishof arbeite , ver- auf allen Wegen: sorge ich die Hühner. 10 neue braune Junghühner in Sand, Geröll, durch Wälder soll es dort geben, sagt Nils. Ich werde ihnen Wasser und Felder gehen, und Futter bringen. Das Futter tue ich in die Futter- oder durchs Moor, glocke. dies kommt schon mal vor. Beim Ausmisten brauche ich eine Forke und eine Schubkarre. Die Hühner schlafen auf einer Holzstan- Mit Kufen, leicht an- und abzuschnallen, ge, die wir ihnen dort hin gebaut haben. Auch zum auf denen ich mich kann gut bewegen, Eierlegen haben wir ihnen Kästchen gebaut aus Gips- auch im Winter auf verschneiten Wegen. platten. Ich lege den Hühner das Stroh rein und sie Zuletzt: eine sehr komfortable bauen daraus ihr Nest für die Eier. Die wollen sie am liebsten ausbrüten, die Eier. Ich bin der Hühnerflüs- U-Bootfunktion. terer. Das war´s auch schon. Bei meiner Mutter haben wir auch Hühner, 3 Stück und einen Pfau. Bald sollen noch welche dazu kom- Außerdem noch eine sehr luxuriöse men und auch ein Hahn. Früher hatten wir auf unse- rem Hof viele Tiere: Pferde, 30 Kühe, Katzen, Hunde, Wellness-Funktion, dass wär´s dann Puten, Tauben, Fasan und die Hühner. Ich liebe alle aber wirklich schon ! Tiere. Euer Carsten Apeler Lene Bigalke Lene hat bei dem Literaturwettbewerb 2021 der Wortfinder einen Preis gewonnen. GRATULATION ! Ihr Gedicht wird in der Ausgabe 2022 gedruckt wer- den und Sie können solch ein Kalender unter diewortfinder@t-online.de bestellen. Ausgabe Sommer 2021
Werkstattwechsel nach den Lockerungen Diese besondere Zeit hat uns allen neue Herausfor- Wärmflaschenhüllen filzen und Inga etwas von derungen gebracht. Durch die Kohortenbildung meinem Frühstücksbrot abgeben? Doch im Schau- entstanden in den Werkstätten ganz neue Grup- spiel gefällt es ihm auch. Er übt beim Körpertrai- pen. Manchmal ist es turbulenter geworden, ning die Kerze, springt den Hampelmann beim manchmal auch ruhiger. Die halbe Webergruppe Warm-up. In dem jetzigen Stück, das gerade ge- ist mit Webstühlen vorübergehend im Cafe‘ Hag probt wird spielt er einen Polizisten. „Guten Tag, eingezogen. Zwei weitere Weber schieben nun so- Miss Brewster“ sagt er dort, das darf ich schon ver- gar Schubkarren über den Hof, statt Weberschiff- raten. Und alle Szenen werden gefilmt. Timo freut chen durch das Garn. Manch einer wünscht sich so sich auf die DVD, die er sich dann immer wieder schnell wie möglich zurück in die gewohnte, ver- anschauen kann. Die Ausnahmesituation hat auch traute Werkstattgruppe, andere freuen sich Neues etwas Ruhe in Timos Leben gebracht. Der Bus, der gelernt zu haben und wollen an diesem Ort weiter- ihn von seinem Elternhaus abholt, ist nicht so voll arbeiten. und kommt deswegen eine Stunde später. In der Mittagspause macht er es wie sein Kollege Tobias Durch die sinkenden Infektionszahlen, den erfolg- Kleen, er legt sich ein wenig hin um zu Entspannen. ten Impfungen und Testungen und der wieder Letzteres wollen wir versuchen ihm auch weiter zu möglichen Werkstattöffnung können wir bald den ermöglichen. Schritt wagen. Anfang September wird ein kleines Karussell von Werkstattwechseln auf dem Johan- Carsten Apeler, nun auch im Theater tätig ist schon nishag stattfinden. Wir aus der Redaktionsgruppe bei dem Jerusalema Video-Clip zu sehen, mit dem haben uns mit Einigen unterhalten. gelben Jackett in der Mitte. Er lässt sich gerne fil- men, hat mit Begeisterung, genau wie Timo, am Vor vielen Jahren war Gretje Janssen schon im Gar- Redaktionsprojekt mitgemacht und will aber unbe- ten tätig, bevor sie sich der Schauspielerei zuwand- dingt in die Hofwerkstatt zurück. Das Krafttraining te. Nun aber mit der Harke zwischen den Beeten ist ihm wichtig, er hat das Bühnenbild mit getragen sagt sie: Es macht Spaß Wildkraut zu jäten oder und aufgebaut und spielt Jonny, den Neffen- aber Kräuter ab zu striegeln und wenn es Stress gibt, sein Herz schlägt für die Tiere. Carsten wird als dann gehe ich zu Marina. Sie fühlt sich wohl im neuer Reporter des Johannishag eine eigenen Tier- sonnigen Garten. Aber die Freude wieder in die kolumne bekommen. Theaterwerkstatt zu gehen ist groß, bald im Sep- tember. Tina Denzer, jahrelang im Garten fleißig, möchte nun gerne in der Textilwerkstatt bleiben. “Ich habe Thorben Reysen mochte nicht so lange warten. so viele neue Freunde gefunden“ sagt sie und lä- Durch sein Gemüse-Schälen,-Putzen,-Schneiden chelt zu Britta Scholz und den Anderen rüber, ehe half er schon in seiner Gartenzeit den Kolleg:innen sie sich wieder ihrer Filzarbeit zuwendet. in der Küche. Froh ist er nun jetzt schon in seiner Am meisten freuen sich alle auf die Öffnung des Stammwerkstatt zurückzukehren, mit Kittel und Cafés in der Mittagspause. Schürze bei der Essenvorbereitung dabei zu sein. Im Theater ist Timo Schrag nun täglich mit seiner Freundin zusammen. Trotzdem fragt er: Wer macht Susanne Kahlert denn nun meine Ämter? Wann kann ich wieder Ausgabe Sommer 2021
Unser neues Haus Im Oktober werden die ersten Bewohner:innen im Fliederhaus einzie- hen können. - Vor über sieben Jahren haben wir uns die ersten Gedanken über den Bau eines pflegegerechten Hauses gemacht. - Viele Jahre gingen ins Land um die Genehmigung des Kostenträger für dieses Projekt zu bekommen. - Zwei Jahre haben wir auf einen Zuschuss zur Fi- nanzierung gewartet. - Dank einer Förderung aus europäischen und Lan- desmitteln konnten wir 2020 mit dem lang erwar- teten Bau beginnen. - Nun endlich können sich die künftigen Be- wohner:innen Gedan- ken über die Einrich- tung ihrer neuen Zim- mer machen! Alle Fotos Timo Schrag Ausgabe Sommer 2021
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