Sonne, Wasser, Biogas, Wind und Erdwärme - Die Kraft erneuerbarer Energien nutzen

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Sonne, Wasser, Biogas, Wind und Erdwärme - Die Kraft erneuerbarer Energien nutzen
Sonne, Wasser, Biogas,
Wind und Erdwärme
              Die Kraft erneuerbarer Energien nutzen

Tipps, wie Sie Ressourcen
und die Umwelt schonen
Sonne, Wasser, Biogas, Wind und Erdwärme - Die Kraft erneuerbarer Energien nutzen
Erneuerbare Energien – Garanten für
eine zukunftsfähige Energieversorgung

Der Schutz des globalen Klimas,
die Schonung wertvoller Ressourcen
und eine weltweit nachhaltige
Entwicklung sind wichtige Heraus-
forderungen, denen wir uns heute
und zukünftig stellen müssen.
Ein zentraler Punkt hierbei stellt
die sichere Versorgung mit
Energie dar.

    Energien mit Zukunft                                         Primär-Energie-Verbrauch
Erneuerbare oder regenerative Energie bezeichnet Energien
aus natürlichen Quellen, die nach unserem Ermessen
                                                                 in Deutschland, Stand 2010
unerschöpflich sind. Dazu zählen Wind, Wasser, Biomasse,
Erdwärme und allen voran die Sonne (Photovoltaik,
                                                                               Erneuerbare Energie 9,1 %
Kollektor- und passive Systeme). Erneuerbare Energien
                                                                                                           Kernenergie 11,1 %
können in Strom und Wärme umgewandelt werden und                                      Sonstige 1,3 %
spielen daher für die nachhaltige Energieversorgung
eine bedeutende Rolle. Dies zeigen auch die rasanten          Mineralöl
                                                              34,1 %
Entwicklungen der erneuerbaren Energien in den letz-
ten Jahren. Maßgeblich dazu beigetragen hat auch die
Modifizierung des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes durch
die Bundesregierung. Hierbei ist mittelfristiges Ziel der
Bundesregierung, bis 2020 den Anteil der erneuerbaren
Energien an der Stromgewinnung auf mindestens 20 % zu
steigern. Langfristig, d. h. bis Mitte dieses Jahrhunderts,                                                Erdgas 20,9 %
werden die Volkswirtschaften im Vorteil sein, die mindes-                                   Kohle 23,4 %
tens die Hälfte ihrer Energieversorgung durch erneuerbare
Energien decken.
                                                              Quelle: AG Energiebilanzen

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Sonne, Wasser, Biogas, Wind und Erdwärme - Die Kraft erneuerbarer Energien nutzen
Energien mit Potenzial                                                               Mögliche Entwicklung des
Erneuerbare Energien haben gegenüber fossilen Energie-
trägern viele Vorteile:
                                                                                        weltweiten Primärenergie-
                                                                                        verbrauchs bis 2060
•	Erneuerbare Energien leisten einen erheblichen Beitrag
   zum Klimaschutz – im Jahr 2009 haben sie den Ausstoß                               Milliarden Megawattstunden (Mrd. MWh)
   von rund 109 Mio. Tonnen Kohlendioxid (CO2) in                                     500

   Deutschland verhindert.
•	Erneuerbare Energien erweitern die Rohstoffvielfalt,
                                                                                      400
   machen unabhängig von fossilen Rohstoffen und tragen
   so zur Versorgungssicherheit und zur Vermeidung von
                                         500
   Rohstoffkonflikten bei.                                                            300
•	Erneuerbare Energien sichern uns mittelfristig gegen
   Kostensteigerungen ab, die bei den knappen
                                         400    fossilen                                                                                                                        noch offen
                                                                                                                                                                                Geo-/ozeanische Energ
                                                                                      200
   und nuklearen500 Ressourcen unvermeidbar eintreten                                                                                                                           Solarenergie
                                                                                                                                                                                Neue Biomasse
   werden.                                                                                                                                                                      Windenergie
                                         300
•	Erneuerbare Energien sind vielfach heimische Energie-                              100
                                                                                                                                                                                Wasserkraft
                400                                                                                                                                                             Trad. Biomasse
   träger, die zur regionalen Wertschöpfung beitragen                                                                                                                           Kernkraft
                                                                                                                                    noch offen                                  Erdgas
   und Arbeitsplätze sichern.            200
                                                                                                                                    Geo-/ozeanische Energie                     Erdöl
                                                                                                                                    Solarenergie                                Kohle
              300                                                                                                                   Neue Biomasse
                                                                                       1900     1920     1940     1960          1980Windenergie
                                                                                                                                           2000      2020     2040       2060
                                                                                                                                    Wasserkraft
                                           100                                               noch offen                             Trad. Biomasse
                                                                                             Geo-/ozeanische Energie                Kernkraft
              200
                                                                                             Solarenergie                           Erdgas
                                                                                             Neue Biomasse                          Erdöl
                                                                                             Windenergie                            Kohle
                                            1900        1920     1940     1960     1980      Wasserkraft
                                                                                           2000       2020      2040     2060
              100                                                                            Trad. Biomasse
                                                                                             Kernkraft
                                                                                      Quelle:Erdgas
                                                                                              Deutschland Shell AG
                                                                                             Erdöl
                                                                                             Kohle
               1900   1920   1940   1960         1980     2000     2020     2040     2060

                                                                                                                                                                     3
Sonne, Wasser, Biogas, Wind und Erdwärme - Die Kraft erneuerbarer Energien nutzen
Gemäß unserem Motto:
Versorgung mit Verantwortung

Die Stadtwerke Karlsruhe sind
ihren Kunden ein kompetenter Partner,
wenn es darum geht, erneuerbare
Energien zu nutzen und damit die
Umwelt zu schonen. Mit verschie-
denen Förderprogrammen unterstüt-
zen wir den Ausbau regenerativer
Energieerzeugungsanlagen in
unserem Versorgungsgebiet.

    	Erneuerbare Energien bei
      den Stadtwerken Karlsruhe
Der Einsatz von erneuerbaren Energien hat bei den
Stadtwerken Karlsruhe Tradition. Aus Verantwortung für
Mensch, Natur und Umwelt – besonders in unserem
Versorgungsgebiet Karlsruhe – wollen wir einen zukunfts-
weisenden Weg im Umgang mit unseren natürlichen
Ressourcen und unserer Umwelt einschlagen: Emissionen
verringern und damit Umweltbelastung minimieren. Mit
der verstärkten Nutzung von erneuerbaren Energien ver-
mindern wir nicht nur Emissionen, die unsere Atmosphäre
und Umwelt belasten. Gleichzeitig schonen wir auch die
Ressourcen fossiler Energien wie Kohle, Öl oder Erdgas.

Mit umfangreichen Förderprogrammen tragen wir dazu
bei, die regenerative Energieerzeugung in Karlsruhe vor-
anzutreiben und unseren Kunden somit die Möglichkeit zu
geben, mit dieser umweltfreundlichen Energiegewinnung
zu heizen, Strom zu gewinnen oder Brauchwasser zu er-
wärmen. Allein in den vergangenen fünf Jahren haben
die Stadtwerke Karlsruhe über zwei Millionen Euro an
Fördergeldern für ihre Kunden bereitgestellt.

                                                           Karlsruher Sonnensegel
                                                           an der B 10 in Hagsfeld

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Sonne, Wasser, Biogas, Wind und Erdwärme - Die Kraft erneuerbarer Energien nutzen
Neben den Förderprogrammen sehen sich die Stadtwerke
Karlsruhe aber auch in der Verantwortung für nachhaltige          Unsere Produkte
Produkte und Initiativen. Mit den Ökoangeboten NatuR,             NatuR – Strom aus regenerativen Energien          S. 6
NatuR plus und Bio-Erdgas sowie der Photovoltaik-Initiative
                                                                  NatuR plus – regenerative Anlagen in Karlsruhe    S. 6
bieten wir weitere Möglichkeiten, den Umweltschutz in
Karlsruhe aktiv zu unterstützen.                                  Bio-Erdgas                                        S. 6

Wir sind, wie Sie, hier in Karlsruhe zu Hause. Das verpflichtet
uns in besonderem Maße zur Garantie der Versorgungs-
sicherheit unserer Kunden und zum Umweltschutz. Was wir           Unsere Förderprogramme
heute tun, wird entscheidend dazu beitragen, wie unsere           Wenn Sie mehr über unsere Angebote und Förder-
Kinder morgen leben können. Damit auch zukünftige Ge-             programme erfahren wollen, stehen Ihnen unsere
nerationen eine Chance haben, müssen wir hier und heute           Kundenberater gerne zur Verfügung. Weitere
Emissionen verringern, Umweltbelastungen minimieren und           Informationen finden Sie auch im Internet unter
Ressourcen schonen.                                               www.stadtwerke-karlsruhe.de

Gemäß unserem Motto: Versorgung mit Verantwortung

                                                                  Unsere Initiative
                        Die Stadtwerke Karlsruhe sind in die      Solarparks – Strom aus der Sonne                 S. 12
                        Gruppe der Klimaschutzunternehmen
                        – die Klimaschutz- und Energie-
                        effizienzgruppe der Deutschen Wirt-
                        schaft (KEG) – aufgenommen worden.

                        Die Stadtwerke Karlsruhe sind das
                        Umweltunternehmen des Jahres
                        2010 im Bereich Dienstleistungen.

                                                                                                                           5
Sonne, Wasser, Biogas, Wind und Erdwärme - Die Kraft erneuerbarer Energien nutzen
Ihr persönlicher Beitrag zum
Umweltschutz zählt

    	Ihr Beitrag zum aktiven
      Umweltschutz
Umweltschutz beginnt zu Hause – mit dem Stromtarif NatuR
von den Stadtwerken Karlsruhe. Dieser wird zu 100 % aus
erneuerbaren Energien gewonnen. Und kostet weniger als
Sie denken. Sie wollen mehr? Mit dem Angebot NatuR
plus sorgen Sie außerdem für den Ausbau regenerativer
Energieerzeugungsanlagen in Karlsruhe. So können Sie ganz
einfach für die Umwelt aktiv werden. Wie übrigens auch
die Stadtwerke Karlsruhe selbst, die als eines der ersten
Versorgungsunternehmen in Deutschland nach dem euro-
päischen Öko-Audit-System (EMAS) zertifziert und bereits
zum 4. Mal für besondere Leistungen im Umweltschutz
ausgezeichnet wurden.

     Öko-Tarif NatuR                                             	Naturgas – nachwachsende Energie
Zu 100 % aus regenerativen Energien stammt der Strom            Bio-Erdgas hat die gleiche hohe Qualität wie herkömm-
des NatuR-Tarifes der Stadtwerke Karlsruhe. Der durch           liches Erdgas. Es entsteht aus der Vergärung von organi-
Wasserkraft erzeugte Strom kommt überwiegend aus                schem Material wie Kleegras, Zwischenfrüchten oder Bio-
Norwegen. Seine Herkunft lassen wir regelmäßig von den          abfällen. Unter Luftabschluss entsteht im Fermenter daraus
unabhängigen Gutachtern des TÜV SÜD prüfen und schrift-         Biogas. In einer Aufbereitungsanlage wird das Biogas von
lich bestätigen. Wer sich für den NatuR-Tarif entscheidet,      Kohlendioxid, Wasser und Schwefelwasserstoff gereinigt
verbessert seine persönliche CO2-Bilanz deutlich, ohne dafür    und anschließend auf den nötigen Betriebsdruck für das
viel Geld auszugeben. Der Strom aus der Natur ist ab einem      Erdgasnetz verdichtet. Seine natürliche Herkunft lassen wir
Jahresverbrauch von rund 1.500 Kilowattstunden durch-           von unabhängigen Gutachtern zertifizieren.
weg günstiger als die gesetzlichen Grundversorgungstarife
der Stadtwerke. Zudem trägt er zur Schonung fossiler            Ob Sie den Klimaschutz fördern oder die gesetzliche Vorgabe
Ressourcen wie Kohle, Öl oder Erdgas bei. Sauberer Strom        für den Einsatz erneuerbarer Energien im Raumwärmebereich
für eine saubere Umwelt – Sie haben es in der Hand.             einhalten möchten: Das Angebot NatuRgas mit einem
                                                                festen Anteil von 10 % Bio-Erdgas erfüllt beides. Einfach
                                                                und ohne technische Investitionen. Sie zahlen nur 0,5
    	Umweltangebot NatuR plus                                  Cent brutto je Kilowattstunde mehr auf Ihren bestehenden
Mit dem Regenerativstrom-Angebot NatuR plus von den             Erdgas-Tarif. Und haben gleichzeitig den Nachweis, dass
Stadtwerken Karlsruhe bieten wir die Möglichkeit, den           Sie 10 % Ihres jährlichen Wärmebedarfs über erneuerbare
Ausbau der regenerativen Stromerzeugung in Karlsruhe zu         Energien abdecken, wie es das EWärmeG seit Anfang 2010
fördern. Sie melden sich für NatuR plus an und zahlen – egal    bei Heizungserneuerung für bestehende Gebäude fordert.
welchen Stromtarif Sie aktuell haben – pro Kilowattstunde
einen Aufschlag von 4 Cent brutto. Entweder für Ihren ge-
samten Strombedarf oder eine begrenzte Strommenge, die
Sie selbst bestimmen. Das Einnahme-Plus fließt komplett
in den Bau regenerativer Energieerzeugungsanlagen mit
Wasser- und Windkraft, Sonnenenergie und Biogas – direkt
hier in unserer Region. Unabhängige Wirtschaftsprüfer
überwachen die zweckgebundene Verwendung des NatuR
plus-Zuschlages. So können Sie sicher sein: Sie betreiben mit
jeder Kilowattstunde NatuR plus aktiven Umweltschutz.

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Sonne, Wasser, Biogas, Wind und Erdwärme - Die Kraft erneuerbarer Energien nutzen
Karlsruhe tut was fürs Klima                                     	Besonders klimafreundlich
Aus Verantwortung für Mensch und Umwelt fördern wir                Die Nutzung von Biomasse zur Erzeugung von Strom und
seit vielen Jahren die Energieerzeugung mit Wasser-                Wärme ist eine unter Klimaaspekten besonders attraktive
und Windkraft, Sonnenenergie und Biogas. 14 Millionen              Form der Energiewandlung. Denn für die Bildung von
Kilowattstunden oder rund 25 % des Stromes werden in               Biomasse wird der Atmosphäre zunächst das Treibhausgas
Karlsruhe heute regenerativ erzeugt, bundesweit sind es            CO2 entzogen; der Kohlenstoff wird in der Biomasse gebun-
rund 17 %.                                                         den. Später wird er wieder in die Atmosphäre abgegeben,
                                                                   z. B. bei der Verbrennung oder der Verrottung der Biomasse.
Der Anteil des Solarstroms wurde in den vergangenen zwei
Jahren vervierfacht. Inzwischen liefern ca. 1.000 große und        Zu den biogenen Brennstoffen (Biomasse) zählen Holz
kleine Photovoltaik-Anlagen in Karlsruhe Sonnenstrom. Für          und Holzreste, aber auch Getreide, Mais oder andere
eine nachhaltige, CO2-arme Energieerzeugung sind zudem             Stoffe pflanzlichen und tierischen Ursprungs eignen sich als
vier Windkraftanlagen, zwei kleine Laufwasserkraftwerke            Energielieferant. Gülle, Bioabfall, Klärschlamm und kommu-
sowie drei mit Deponiegas betriebene Blockheizkraftwerke           nale Abwässer oder Speisereste können in ein energiereiches
in Betrieb.                                                        Biogas verwandelt werden. Auch aus Mülldeponien tritt
                                                                   Biogas aus, das genutzt werden kann – wie hier in Karlsruhe,
                                                                   bei der Mülldeponie West. Die in der Deponie anfal-
                                                                   lenden Deponiegase werden in einem Blockheizkraftwerk
                                                                   genutzt. Die zwei Gasmotoren erzeugen jährlich über 6 Mio.
                                                                   Kilowattstunden Strom und rund 4 Mio. Kilowattstunden
                                                                   Wärme. Der Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist
                                                                   und kann den Bedarf von mehr als 2.200 Haushalten dec-
                                                                   ken. Die Wärme wird im Betriebshof der Verkehrsbetriebe
                                                                   genutzt. Durch diese Nutzung wird die Umwelt um rund
                                                                   6.000 Tonnen Kohlendioxid (CO2) und mehr als 30 Tonnen
                                                                   Schwefeldioxid (SO2) pro Jahr entlastet.

    Das Karlsruher Sonnendach

    Deponie Karlsruhe West

                                                                      Gasförderstation

                                                                                                   Hochtemperatur-
    Deponie                                                                                        verbrennung
                                  Sammelstation
                                                                                     Wärmelieferung 78/90°C, max. 640 kWth
                                          Trafo
                                                          Blockheizkraftwerk
                                                                                                 Straßenbahndepot
                         Stromlieferung                                                          Verkehrsbetriebe
                         max. 750 kWel.                                                          Karlsruhe GmbH

                                                                                                                             7
Sonne, Wasser, Biogas, Wind und Erdwärme - Die Kraft erneuerbarer Energien nutzen
Die Sonne: unser größter
und ergiebigster Energiespender

Was die Weltbevölkerung zusammen
in einem Jahr verbraucht, liefert die
Sonne etwa alle 20 Minuten gratis.
Noch dazu ist diese Energiequelle
nahezu unerschöpflich. Einen Teil der
Sonnenenergie können wir uns heute
zunutze machen – mit Sonnenkollek-
toren und Solarzellen.

                                                     	Die Sonne ist der Ursprung allen
                                                       Lebens auf der Erde
                                                    Sie ist auch unser wichtigster Energiespender, ein unglaub-
                                 Hamburg
                                                    liches Energiebündel. Die Energie, die von der Sonnen-
                                                    oberfläche abgestrahlt und von der Erdkugel aufgefangen
                                           Berlin   wird, entspricht etwa dem 10.000-fachen des heutigen Welt-
                                                    energiebedarfs. Der nutzbar gemachte Teil der von der Sonne
                                                    ausgehenden Energie ist heute aber noch sehr gering.

                                                    Mit einer maximalen Leistung von etwa 1.000 Watt pro
         Köln                                       Quadratmeter strahlt die Sonne auf die Erdoberfläche ein.
                                                    Die Gesamtstrahlungsleistung oder die sogenannte Global-
                                                    strahlung ist die Summe von direkter und diffuser Strahlung.

                                                    Diese Differenzierung ist wichtig, da die derzeitigen Solar-
                                                    systeme auf unterschiedliche Strahlungsanteile ansprechen.
                      Karlsruhe

                                 München
                                                        Der Sonne zugewandt
                                                    Den größten Ertrag bringen Solaranlagen, wenn sie in Rich-
                                                    tung Süden in einer Neigung zwischen 30° und 45° instal-
Mittlere Globalstrahlung pro Jahr in kWh/m2
                                                    liert werden. Stehen sie flacher bzw. steiler oder sind sie
         1.200 und höher
                                                    nach Südwest oder Südost ausgerichtet, reduziert sich die
         1.125–1.200
                                                    Energieausbeute nur geringfügig. Selbst bei einer Ausrich-
         1.050–1.125
                                                    tung der Anlagen nach Westen oder Osten werden immer
   	  975–1.050
                                                    noch etwa 80 % des maximal möglichen Energieertrages
Quelle: Deutscher Wetterdienst                      erreicht. Es findet sich fast immer eine geeignete Fläche
                                                    für Kollektoren.

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Sonne, Wasser, Biogas, Wind und Erdwärme - Die Kraft erneuerbarer Energien nutzen
Auch ohne geeignetes Dach                                	Thermische Solaranlagen arbeiten
                   Solarenergie nutzen                                        auch bei bedecktem Himmel
               Es kommt relativ selten vor, dass eine Montage der          So können zum Beispiel thermische Solaranlagen zur Warm-
               Sonnenkollektoren auf dem Hausdach nicht möglich ist.       wasserbereitung direkte und diffuse Sonnenstrahlung
               Dies kann bei vollständiger Verschattung des Hauses durch   nutzen. Sie wandeln auch bei bedecktem Himmel
               Bäume oder aus Gründen des Denkmalschutzes der Fall         Strahlungsenergie in Wärme um.
               sein. Dann kommen andere Flächen in Betracht: Giebel- und
               Hauswände oder Dächer von Nebengebäuden wie Garage,
               Pergola oder Wintergarten.

Jahreszeitliche Schwankung der                                                 Wie das Wetter die
gemittelten Gesamtstrahlung in Karlsruhe                                       Gesamtstrahlung beeinflusst
                                                                            klarer blauer   Sonne bricht   Sonne als     trüber
kWh/m²                                                                      Himmel          durch          weiße Scheibe Wintertag
200
180
160
140
120
100                                                                         1.000 W/m2      600 W/m2       300 W/m2      100 W/m2
 80
                                                                                                Gesamtstrahlung
 60
 40
 20
  0

         Jan. Febr. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez.

                                                                                                                                     9
Sonne, Wasser, Biogas, Wind und Erdwärme - Die Kraft erneuerbarer Energien nutzen
Mit Kombi-Solaranlagen Wasser
er wärmen und die Heizung entlasten

 	Eine effektive Lösung:
                                                                     Flachkollektoren
   kombinierte Solaranlagen
Solaranlagen, die nur das Brauchwasser erwärmen,
sind bereits vielfach im Einsatz. Kombinierte Solar-
anlagen zur Brauchwassererwärmung und Heizungs-
unterstützung sind die neuere, noch weitergehendere
und effektivere Lösung. Im Frühjahr und im Herbst
können diese Anlagen einen merklichen Beitrag zur
Raumheizung leisten und somit die Heizung entlasten.

Für Ein- und Zweifamilienhäuser haben sich in der
Praxis Kombianlagen mit einer Kollektorfläche zwischen               Vakuumröhrenkollektoren
8 und 15 Quadratmetern und einem kombinierten
Speicher für die Brauchwassererwärmung und Heiz-
wasserbevorratung mit 500 bis 1.000 Liter bewährt.

Kollektoren fangen die Sonnenstrahlen ein und wandeln
sie in Wärme um. Es gibt zwei Arten von Kollektoren:
Flachkollektoren und Vakuumröhrenkollektoren.

                     Kollektor
                                                Heizkessel

                                                             Pumpe

                                                                                             Heizkörper

                                                                                      Kaltwasser-
                                                                                      zulauf

                                                                            Pufferspeicher
                      Wärmetauscher

Kombinierte Solaranlagen zur Brauchwassererwärmung und Heizungsunterstützung

10
Besonders sinnvoll: mit Sonnen-
kollektoren Wasser er wärmen

 	Ob Neubau oder Altbau –
   die Sonne kommt!
Solarwärmeanlagen werden in Deutschland seit vielen
Jahren genutzt. Es handelt sich um eine ausgereifte Technik
auf hohem Leistungsniveau. Immer mehr Altbauten wer-
den mit Solarwärmeanlagen nachgerüstet, oft im Zuge
der Badrenovierung oder Heizungserneuerung. Auch bei
Neubauten fasst die Solarwärme zunehmend Fuß und wird
gesetzlich vorgeschrieben (EWärmeG).

 Kollektor

                    Frostschutzmittel-
                    Kreislauf
                     Warmwasseranschluss

                                Trinkwasser

                                           Zusatzheizung

Regelung
der Anlage                                 Wärmedämmung
                                           Wärmetauscher
   Pumpe
                                                                Nutzen Sie unseren Beratungs-
                                           Kaltwasserzulauf     service
                                                                Wenn Sie mehr über unsere Angebote und Förder-
Solaranlage zur Warmwasserbereitung
                                                                programme erfahren wollen, stehen Ihnen unsere Kun-
                                                                denberater gerne zur Verfügung. Weitere Informationen
                                                                finden Sie auch im Internet unter www.stadtwerke-
                                                                karlsruhe.de

   Warmwasser mit Solarenergie
In unseren Breiten kann die Sonnenenergie durch ther-         Frostschutzmitteln, die durch die Sonnenstrahlen erwärmt
mische Solaranlagen zur Warmwasserbereitung und zur           wird. Diese Wärme wird dann über einen Wärmetauscher
Unterstützung der Heizungsanlage sinnvoll genutzt werden.     an das Wasser abgegeben. An sonnenarmen Tagen wird das
Mit guten Kollektoren und einer richtig dimensionierten       Brauchwasser durch den Heizkessel erwärmt.
Anlage können bis zu 25 % des gesamten jährlichen Wär-
meverbrauchs umwelt- und ressourcenschonend mit Son-          Für die Warmwasserbereitung ist eine Kollektorfläche von
nenenergie gedeckt werden.                                    ca. 1,3 Quadratmetern pro Person ausreichend. Experten
                                                              rechnen mit 80 Liter Speichervolumen pro Person, mindestens
Zur Warmwasserbereitung wird die Sonnenwärme mit              aber mit einem 300-Liter-Speicher. Ein 4-Personen-
Flach- oder Vakuumröhrenkollektoren eingefangen.              Haushalt muss mit etwa 5.000 Euro Investitionskosten
Zwischen den Sonnenkollektoren und einem separaten Solar-     zuzüglich Montagekosten rechnen. Für 10 Personen liegen
Warmwasserspeicher im Haus zirkuliert eine Flüssigkeit mit    die Kosten ohne Montage bei rund 10.000 Euro.

                                                                                                                        11
Wie aus Sonnenstrahlen Strom wird:
        Informationen zum Photovoltaik-System

             Aus Sonnenstrahlen wird Strom
        Photovoltaik heißt der Fachbegriff für die direkte Umwand-
        lung von Sonnenstrahlung in Strom mithilfe von soge-
        nannten Solarzellen. Sie werden heute fast ausschließlich
        aus Silizium hergestellt, einem Material, das aus Quarzsand
        gewonnen wird, der nahezu unbegrenzt zur Verfügung steht.

         	Was die Sonne leistet
        Solarzellen werden aus unterschiedlichen Silizium-Quali-
        täten hergestellt:
        • monokristallinem Silizium, das Wirkungsgrade
           zwischen 15 und 24 % erzielt,                                  Karlsruher Solarpark
        • polykristallinem Silizium, welches Wirkungsgrade
           zwischen 13 und 18 % aufweist und
        • amorphem Silizium (Dünnschicht), das Wirkungsgrade
           zwischen 5 und 13 % bringt.
                                                                       	Die drei Solarparks
        Scheint die Sonne bei Dunst, Bewölkung oder bei niedrigem     Die Stadtwerke Karlsruhe nehmen für den Ausbau der
        Sonnenstand nur „mit halber Kraft“, halbiert sich auch        Solarenergie in Karlsruhe und der Region interessierte Bürger
        die Leistung der Solarzelle. Der beste Wirkungsgrad einer     mit ins Boot. Denn nicht jeder hat ein eigenes Haus, auf
        Photovoltaik-Anlage wird bei senkrechter Sonnenein-           dessen Dach er eine Photovoltaikanlage installieren kann.
        strahlung erreicht. Eine fest installierte Anlage sollte      An den drei Solarparks haben sich neben den Stadtwerken
        möglichst mit einem Neigungswinkel von 30 ° nach Süden        und der Stadt Karlsruhe über 500 Bürger mit insgesamt
        ausgerichtet sein.                                            5 Mio. Euro beteiligt. Das Geld wird in Photovoltaikanlagen
                                                                      investiert und erwirtschaftet über 20 Jahre eine lukrative
                                                                      Rendite für die beteiligten Kommanditisten.

                                                                      Die Photovoltaikanlagen werden überwiegend auf Dächern
                                                                      öffentlicher Gebäude errichtet. Für den Solarpark I und II
                                                                      konnten 18 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 1.320 kW
                                                                      gebaut werden. Pro Jahr werden so rund 1,25 Mio.
                                                                      kWh Strom in das Netz eingespeist. Beim Solarpark III
                                                                      kommen Anlagen mit weiteren 1.200 bis 1.400 kW
                                                                      hinzu, die dann nochmals etwa dieselbe Menge Strom
                                                                      erzeugen. Mit dem Sonnenstrom aus den Solarparks können
                                                                      etwa 900 Haushalte versorgt werden. Dies entspricht einer
                                                                      Einsparung von 1.500 Tonnen Kohlendioxid (CO2) pro Jahr.

                                                                      Durch die Solar-Initiative der Stadtwerke Karlsruhe hat sich
                                                                      die installierte Leistung von Photovoltaikanlagen von 2005
                                                                      bis 2010 bereits verfünffacht. Der Bau der Anlagen für den
                                                                      Solarpark III wird diesen Trend weiter fortführen.

Europaschule Karlsruhe

        12
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz
Am 1. April 2000 trat das Erneuerbare-Energien-Gesetz
(EEG) in Kraft. Die Vergütungssätze für Strom aus Photovol-
taik-Anlagen sind in diesem Gesetz festgeschrieben. Alle
erfassten Anlagen erhalten für 20 Jahre eine feste Vergütung.
Durch die erhöhte Einspeisevergütung sollen die Anlagen
gefördert werden.

 	Photovoltaik-Anlagen
Die Nennleistung von Photovoltaik-Anlagen wird in Watt-                          Netzgekoppelte Photovoltaik-Anlagen mit Eigennutzung
peak (Wp) angegeben. Eine Anlage mit einer Nennleistung                          Bei dieser Variante wird ein Teil des erzeugten Stromes selbst
von einem Kilowatt peak ist etwa 10 Quadratmeter groß                            genutzt und nur der Überschuss wird in das öffentliche
und kostet fertig montiert ca. 5–6.000 Euro. Damit können                        Stromnetz eingespeist. Jede erzeugte, auch die selbstver-
im Jahr ca. 900 Kilowattstunden Strom erzeugt werden.                            brauchte Kilowattstunde wird mit einem gesetzlich festge-
Ein 3-Personen-Haushalt verbraucht im Durchschnitt rund                          legten Betrag vergütet. Der Selbstverbraucher spart jedoch
2.500 Kilowattstunden im Jahr.                                                   noch den Betrag für den sonst benötigten Strombezug. Je
                                                                                 höher die Eigennutzung ist, desto geringer fallen die Kosten
 etzgekoppelte Anlage mit Einspeisung
N
                                                                                 für den Strombezug aus.
Netzgekoppelte Photovoltaik-Anlagen sind über einen
Wechselrichter an das öffentliche Stromversorgungsnetz an-
                                                                                 Um den Anteil des Eigenverbrauchs feststellen zu können,
geschlossen. Der Wechselrichter wandelt den in Solarzellen
                                                                                 wird ein zusätzlicher Zähler (Erzeugungszähler) benötigt,
erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom um und speist ihn
                                                                                 der die gesamte erzeugte Strommenge ermittelt. Der bis-
komplett ins öffentliche Netz ein.
                                                                                 herige Bezugszähler wird durch einen Zweirichtungszähler
                                                                                 (Bezug und Einspeisung) mit zwei Zählwerken ersetzt.

    Netzgekoppelte Photovoltaik-                                                      Netzgekoppelte Photovoltaik-
    Anlage mit Einspeisung                                                            Anlage mit Eigennutzung

                 Solargenerator                                                                     Solargenerator

                                  Wechselrichter                                                                       Wechselrichter

                                                                 230 V ~                                                                              230 V ~

                                                                    Haushalts-                                                                           Haushalts-
                                                                    gerät                                                                                gerät

                                                                                     Erzeugungszähler
        Einspeisezähler
                                                   Stromkreisverteiler                                                                  Stromkreisverteiler
                                                   (Sicherungskasten)                                                                   (Sicherungskasten)
                              Bezugszähler         öffentliches Stromnetz                               Bezugs- und Einspeisezähler     öffentliches Stromnetz

                                                                                                                                                                 13
Geothermie: Wärme aus dem
Inneren unseres Planeten

                                                               	Wie funktioniert Heizen
                                                                 mit Erdwärme?
                                                              Aus dem Untergrund wird Wärme auf relativ niedrigem
                                                              Temperaturniveau gewonnen. Hierbei kommen hauptsäch-
                                                              lich zum Einsatz:

                                                              • Erdwärmesonden
                                                              In Karlsruhe können Erdwärmesonden zwischen 25 und 200
                                                              Meter tief eingelassen werden. Es handelt sich dabei um ge-
                                                              schlossene U-Rohre, in denen ein Wärmeträgermedium, z. B. ein
                                                              Glykol-Wasser-Gemisch, über eine Wärmepumpe zirkuliert.

                                                              • Grundwasserbrunnen
                                                              Bohrtiefen zwischen 10 und 20 Metern sind für Grund-
                                                              wasserbrunnen ausreichend. Notwendig sind mindestens
                                                              zwei Brunnen. Das im Förderbrunnen gewonnene und in der
                                                              Wärmepumpe abgekühlte Grundwasser wird im mehrere
                                                              Meter entfernten Schluckbrunnen wieder zurückgeführt
                                                              (offener Kreislauf).

                                                              Unter Zuführung von Antriebsenergie wird mit einer Wär-
 	Ein unabhängiger Energielieferant                          mepumpe (z. B. einer elektrisch betriebenen Kompressions-
                                                              Wärmepumpe) die im Umlauf gewonnene Wärme für die
Aus dem Inneren der Erde fließt ein ständiger Wärmestrom
                                                              Raumwärmeerzeugung nutzbar gemacht. Die wirtschaft-
an die Oberfläche. Jeden Tag liefert das Gestein unter un-
                                                              lich erreichbaren Temperaturniveaus von maximal 55 °C
seren Füßen etwa die vierfache Menge der Energie an das
                                                              Vorlauftemperatur (Optimum: 35 °C) machen in der Regel den
Weltall ab, wie sie die Menschen für ihren Bedarf benö-
                                                              Einsatz von Fußbodenheizungen für die Wärmeübertragung
tigen. Die in der Erde gespeicherte Wärme ist also nach
                                                              notwendig.
menschlichen Maßstäben unerschöpflich. Sie steht unab-
hängig von Tages- und Jahreszeit oder den herrschenden
Klimabedingungen zur Verfügung.

Geothermie kann generell als Energiequelle zur Erzeugung          Wärmepumpe mit
von Wärme und Strom genutzt werden. Hierbei wird zwi-             Erdwärmesonden und Grundwasserbrunnen
schen Nutzung der
•	oberflächennahen Geothermie zur indirekten Nutzung,
   etwa zum Heizen und Kühlen, meist durch Wärme-
   pumpenheizung, und
•	der tiefen Geothermie zur direkten Wärmenutzung
   (Heizen) oder auch indirekt zur Stromerzeugung
   unterschieden.

Die heute entwickelten Technologien ermöglichen es, diese
Ressourcen fast überall zu nutzen. Die Region Karlsruhe ge-
hört zu den Standorten in Deutschland, an denen beson-
ders gute Bedingungen für geothermische Anwendungen
herrschen.

14
Gaswärmepumpen im Trend
Es gibt verschiedene Varianten von Wärmepumpen, darun-                                                                Motorabwärme die Leistungszahl der Wärmepumpe ver-
ter z. B.:                                                                                                            bessert. Rund 45 % der Heizenergie wird aus der Um-
                                                                                                                      gebungswärme bezogen. Durch diese Nutzungsmöglich-
• Sole-Wasser-Wärmepumpen (beziehen die Energie über                                                                  keiten kann der Primärenergieeinsatz auf unter 70 % ge-
  Erdkollektoren oder Erdsonden)                                                                                      senkt werden.
• Luft-Wasser-Wärmepumpen (nutzen die Außenluft als
  Energiequelle)
• Wasser-Wasser-Wärmepumpen (schöpfen die Heizwärme
  aus dem Grundwasser)

Gaswärmepumpen kombinieren Umweltwärme aus dem
Erdreich, Wasser, Sonne oder der Umgebungsluft mit
bewährter Erdgastechnologie. Aufgrund ihrer niedrigen
Emissionswerte und der deutlichen Energieeinsparung zur
Erzeugung von Heizungswärme und Warmwasser erfüllen
sie nicht nur die Anforderungen der aktuellen Klimapolitik,
sondern werden auch den steigenden Bedürfnissen von
Hauseigentümern an eine nachhaltige, energiesparende
Wärmeversorgung gerecht.
                                                                                                                                                                                          Erdgas-
Gasmotorische Wärmepumpen sind bereits seit mehr als                                                                                                                                      Wärmepumpe
20 Jahren im Gewerbe und in der Industrie im Einsatz.
Bei der Gasmotorwärmepumpe wird durch Nutzung der                                                                                                                                         Quelle: Vaillant

      Funktionsprinzip                                                                                                      Funktionsprinzip
      Gaskompressionswärmepumpe                                                                                             Gasabsorptionswärmepumpe

                                                                                                                                         Heizung       Heizung
                                  Heizung       Heizung                                                           Vorlauf 50 ° CVorlauf 50 ° C
           Vorlauf 50 ° CVorlauf 50 ° C                                                                                                                   Rücklauf 40 ° CRücklauf 40 ° C

                                                   Rücklauf 40 ° CRücklauf 40 ° C
                                                                                                                                                                       thermischer Verdichter
                                                                                                                                                                                     thermischer Verdichter
                                                                                                                                                                       NH 3             NH 3
                                                                                                        Kältemittel   Kältemittel
                                                                                                            flüssig       flüssig
 Kältemittel   Kältemittel                           60 ° C          60 ° C
     flüssig       flüssig                                                                                                             Kondensator Kondensator
                                 Kondensator Kondensator
                                                                                                                          Druck-        Druck-              Druck-           Druck-
                                                                                     Motor-      Motor-                   reduzier-     reduzier-        reduzier-        reduzier-
                   Druck-        Druck-                            Kompressor     Kompressor
                                                                                     Abwärme     Abwärme                  ventil        ventil               ventil           Erdgas
                                                                                                                                                                              ventil           Erdgas
                   reduzier-     reduzier-                                                                                                                    H 2O              H 2Pumpe
                                                                                                                                                                                   O               Pumpe
                   ventil        ventil                                                  Gas-          Gas-
                                                                                         motor         motor                           Verdampfer Verdampfer
                                 Verdampfer Verdampfer
                                                                    Kältemittel    Kältemittel
                                                                    gasförmig      gasförmig                             0 °C         0 °C                      5 °C             5 °C
                  0 °C          0 °C                     5 °C        5 °C
                                                                mechanischer Verdichter
                                                                             mechanischer Verdichter                                                                                      Absorber     Absorber
                                                                                                                                      5 °C          5 °C
                                                                                                                                                       10 ° C           10 ° C
                               5 °C          5 °C
                                                10 ° C          10 ° C

   Wärmequelle: Wärmequelle:
                   Erdreich    Erdreich Wasser          Wasser Luft               Luft                                  Wärmequelle: Wärmequelle:
                                                                                                                                        Erdreich    Erdreich Wasser          Wasser Luft                   Luft
                    oder Abwärmeoder
                                 (Industrie,
                                      AbwärmeKanal,
                                                (Industrie,
                                                    etc.) Kanal, etc.)                                                                   oder Abwärmeoder
                                                                                                                                                      (Industrie,
                                                                                                                                                           AbwärmeKanal,
                                                                                                                                                                     (Industrie,
                                                                                                                                                                         etc.) Kanal, etc.)

 Quelle: www.asue.de

                                                                                                                                                                                                                  15
Stromerzeugung mit Windkraft
kommt immer mehr auf Touren

 	Wind: eine uralte
   Energiequelle
Schon seit Jahrtausenden wird die Kraft des Windes
vom Menschen genutzt, z. B. zum Segeln, zum Mahlen
von Korn oder zum Pumpen von Wasser. In den letzten
Jahren hat die Stromerzeugung durch Windkraftan-
lagen zunehmend an Bedeutung gewonnen.

Für die Nutzung der Windenergie ist eine durch-
schnittliche Windgeschwindigkeit von mehr als vier
Metern pro Sekunde notwendig. Auch in unserer Region     Unsere Windkrafträder in Karlsruhe
kann dieser Basiswert erreicht werden.

                                                         Windstärken

                                                       Wind-     Geschwindigkeit m/s    Auswirkungen
                                                       stärke
                                                          0      Windstille (bis 0,2)   –
                                                          1       0,3 bis 1,5           nur am Rauch erkennbar
                                                          2       1,6 bis 3,3           Blätter bewegen sich
                                                          3       3,4 bis 5,4           dünne Zweige bewegen sich
                                                          4       5,5 bis 7,9           dünne Äste bewegen sich
                                                          5       8,0 bis 10,7          kleine Bäume bewegen sich
                                                          6      10,8 bis 13,8          Pfeifen an Drähten
                                                          7      13,9 bis 17,1          Hemmung beim Gehen
                                                          8      17,2 bis 20,7          Zweige brechen, stürmisch
                Karlsruhe
                                                          9      20,8 bis 24,4          kleine Schäden an Dächern
                                                         10      24,5 bis 28,4          entwurzelte Bäume,
                                                                                        mittlere Schäden
                                                         11      28,5 bis 32,6          schwere Sturmschäden
                                                         12      32,7 bis 36,9          an Land äußerst selten
Mittlere Windgeschwindigkeit in Deutschland              13      37,0 bis 41,0
– in Meter pro Sekunde (m/s) in 10 m Höhe                14      41,1 bis 46,0
                                                                                            nur auf dem Meer und
                                                         15      46,1 bis 50,9              an Küsten:
         unter 4 m/s                                                                        zerstört Städte
                                                         16      51,0 bis 56,0
         4-5 m/s
         über 5 m/s                                      17      über 56,0

                                                       Quelle: Informationszentrum für Energiefragen Baden-Württemberg

16
Mehr Leistung und mehr Anlagen:
Anteil von Strom aus Windkraft steigt weiter

                                                                      Windkraft hat Tradition
 	Stark im Aufwind:
   Windkraftanlagen in Deutschland
Die Zahl der Windkraftanlagen hat sich in den letzten
Jahren rasant entwickelt. Bis Ende 2010 gab es 21.607
Windkraftanlagen mit einer installierten Leistung von über
27.214 Megawatt. Damit können in Deutschland über 6 %
des Stromverbrauchs gedeckt und über 32 Millionen Tonnen
CO2 vermieden werden.

Windkraftanlagen sind in den neunziger Jahren größer und
wirkungsvoller geworden. Elektrische Leistungen zwischen
500 und 5.000 Kilowatt sind inzwischen Standard.

Naturgemäß ist die regionale Verteilung der Windkraft-          	Zukünftiger Ausbau der
anlagen in Deutschland entsprechend dem natürlichen
Windangebot sehr unterschiedlich. Die Mehrzahl der Anlagen
                                                                  Windenergienutzung auf See
steht in den norddeutschen Küstenländern. Dort ermöglichen     Das Potenzial der Windenergienutzung auf See ist ungleich
hohe durchschnittliche Windgeschwindigkeiten einen hohen       höher als an Land. Jedoch sind im Küstenbereich der deut-
Ausnutzungsgrad der Anlagen. Inzwischen sind aber auch in      schen Nordsee große Naturschutzgebiete vorgelagert. Dies
den Mittelgebirgen der Binnenländer zahlreiche Windparks       bedeutet, dass die Nutzung auf dem Meer in Deutschland
mit teilweise beachtlichen Leistungen entstanden.              vor allem in küstenfernen Bereichen erfolgen wird. Hier sind
                                                               die Belange der Schiffssicherheit, des Naturschutzes und der
                                                               Meeresökologie zu berücksichtigen. Erarbeitete Szenarien
                                                               rechnen mit 15 % Anteil Offshore-Windenergie an der ge-
                                                               samten Stromgewinnung bis zum Jahr 2025.

    Windenergienutzung in Deutschland

                                                                                                      Installierte Leistung
    Anzahl der WEA (Windenergieanlagen)                                                                       in Megawatt
                                                                                                                                   28.
    28.000                                                                                                            28.000
                                                                                                                                   26.
    26.000                                                                                                            26.000
                                                                                                                                   24.
    24.000                                                                                                            24.000
                                                                                                                                   22.
    22.000                                                                                                            22.000
                                                                                                                                   20.
    20.000                                                                                                            20.000
                                                                                                                                   18.
    18.000                                                                                                            18.000
                                                                                                                                   16.
    16.000                                                                                                            16.000
                                                                                                                                   14.
    14.000                                                                                                            14.000
    12.000                                                                                                            12.000       12.

    10.000                                                                                                            10.000       10.

     8.000                                                                                                            8.000        8.0

     6.000                                                                                                            6.000        6.0

     4.000                                                                                                            4.000        4.0
     2.000                                                                                                            2.000        2.0
         0                                                                                                            0            0
              1992       1994      1996      1998       2000   2002       2004      2006       2008        2010

Quelle: Bundesverband WindEnergie e.V., Stand 2010                     Anzahl der WEA         Installierte Leistung

                                                                                                                              17
Drei Viertel des Regenerativstroms
        stammen aus Wasserkraft

         	Die älteste Energiequelle der
           Menschheit
        Wasserkraft ist mit die wichtigste erneuerbare Energiequelle   Die Wasserkraft gehört zu den ältesten Energiequellen der
        in Deutschland. 2006 konnten mit Wasserkraft 5 %               Menschheit. Schon unsere Vorväter nutzten die Kraft des
        des Stromverbrauchs aus dem Netz der öffentlichen              Wassers zum Betreiben von Mühlen, Sägen und Pumpen. In
        Versorgung gedeckt werden. Aus Wasserkraftwerken der           Deutschland wurde die Wasserkraft im letzten Jahrhundert
        Stromversorger und von privaten Einspeisern stammten zu-       massiv ausgebaut, sodass ein großer Teil des Potenzials
        sammen 21,6 Milliarden Kilowattstunden. Das entspricht         bereits genutzt wird. Deshalb steht bei der Nutzung der
        etwa einem Anteil von 3,5 % an der gesamten Strom-             Wasserkraft hierzulande die Modernisierung von bestehen-
        erzeugung. In Baden-Württemberg beträgt der Anteil über        den Anlagen und die Wiederinbetriebnahme alter und still-
        10 % mit 5,5 Milliarden Kilowattstunden.                       gelegter Kleinwasserkraftwerke im Vordergrund, weniger
                                                                       der Bau von Neuanlagen.

                                                                       Neben dem Nutzen für die Umwelt durch die Reduzierung
                                                                       des Schadstoffausstoßes sprechen viele weitere Argumente
                                                                       für den Erhalt und den weiteren Ausbau der Wasserkraft:

                                                                       •	Die Energieumwandlung geschieht mit einem sehr
                                                                          hohen Wirkungsgrad. Das heißt: Ein hoher Prozentsatz
                                                                          der eingesetzten Energie wird in Strom umgewandelt.
                                                                       •	Bei der Nutzung dieser Energiequelle werden keine
                                                                          Schadstoffe freigesetzt.
                                                                       •	Heimische Energie, die unabhängig von Importen ist.
                                                                       •	Wirtschaftlich konkurrenzfähige Energieform.
                                                                       •	Es gibt kein Waldsterben als Folge der Luftver-
                                                                          schmutzung durch die fossile Verbrennung.
                                                                       •	Die Nutzung von Wasserkraft vermindert den Treib-
                                                                          hauseffekt und reduziert die Gefahr der drohenden
                                                                          Klimakatastrophe.

Fischtreppe bei der Appenmühle Karlsruhe

        18
Stromgewinnung mithilfe
   verschiedener Kraftwerkstypen
Die Kraft des Wassers wird in Laufwasser-, Speicher-,
Pumpspeicher- und Gezeitenkraftwerken genutzt und in
elektrische Energie umgewandelt.

Laufwasserkraftwerke
Laufwasserkraftwerke nutzen die Strömung eines Flusses
oder Kanals zur Stromerzeugung. Charakteristisch ist eine
niedrige Fallhöhe bei relativ großer, oft jahreszeitlich
mehr oder weniger stark schwankender Wassermenge.
Die Anlagen werden aus wirtschaftlichen Gründen oft in
Verbindung mit Schleusen gebaut.

Speicherkraftwerke
Speicherkraftwerke nutzen das hohe Gefälle und die Speicher-
kapazität von Talsperren und Bergseen zur Stromerzeugung.
                                                               Rheinkraftwerk Iffezheim
Pumpspeicherkraftwerke
Pumpspeicherkraftwerke werden nicht durch natürliche
Wasservorkommen, sondern durch aus dem Tal gepumptes
Wasser aufgefüllt. Damit wird in Schwachlastzeiten erzeug-
ter elektrischer Strom als Lageenergie des Wassers zwischen-
gespeichert und kann in Spitzenlastzeiten wieder über eine
Turbine abgerufen werden.

Kleinwasserkraftwerke
Die Anlagen werden sowohl im Inselbetrieb als auch netz-
gekoppelt eingesetzt. Technisch handelt es sich hier eben-
falls um Speicher- oder Laufwasserkraftwerke, die aufgrund
kleinerer Fallhöhen und Wassermengen aber nur kleinere
Leistungen liefern.

    Turbine im Wasserkraftwerk Appenmühle Karlsruhe

                                                                                          19
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                                                               Stand 05/11
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