SOZIALE NETZWERKE ChanCen der Jugendmedienarbeit in Online-COmmunities - Landesarbeitsgemeinschaft Lokale Medienarbeit NRW

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SOZIALE NETZWERKE ChanCen der Jugendmedienarbeit in Online-COmmunities - Landesarbeitsgemeinschaft Lokale Medienarbeit NRW
dokumentation
Foto: AllzweckJack (Jack Simanzik) / photocase

                                                       SOZIALE
                                                       NETZWERKE
                                                       Chancen der Jugendmedienarbeit in
                                                       Online-Communities Teil 2 der Workshopreihe
SOZIALE NETZWERKE ChanCen der Jugendmedienarbeit in Online-COmmunities - Landesarbeitsgemeinschaft Lokale Medienarbeit NRW
Soziale Netzwerke
Chancen der Jugendmedienarbeit in Online-Communities

Herausgeberin
Landesarbeitsgemeinschaft Lokale Medienarbeit NRW e.V.
Emscherstr. 71
47137 Duisburg
Tel. 0203.41058-10
Fax 0203.41058-20
info@medienarbeit-nrw.de
www.medienarbeit-nrw.de

Redaktion
Arnold Hildebrandt

Korrektur
Irina Ditter

Gestaltung und Layout
Alessandro Riggio, Köln

Fotos:
AllzweckJack (Jack Simanzik)/photocase

Die Veranstaltungen wurden in Kooperation durchgeführt
Ev. Jugendbildungsstätte, Tecklenburg
Die Welle gGmbH, Remscheid
Medienzentrum Lippe, Detmold
girlspace, Medientreff für Mädchen und junge Frauen, Köln
Medienwerkstatt der Freizeitanlage Aa-See Bocholt e.V.
Stadt Bocholt: Fachbereich Jugend, Familie, Schule und Sport
Bürgerhaus Bennohaus, Münster

Gefördert vom
SOZIALE NETZWERKE ChanCen der Jugendmedienarbeit in Online-COmmunities - Landesarbeitsgemeinschaft Lokale Medienarbeit NRW
inhalt

                                     Vorwort                                                                    06

                                     Workshopberichte und Debatten                                              08

                                     Web 2.0: Angebote der Jugendmedienarbeit in Online-Lebensräumen            09

                                     Reiz und Tücken der Jugendarbeit mit sozialen Netzwerken                   14
    Soziale Netzwerke
    Chancen der Jugendmedienarbeit   Ganz oder gar nicht: Social Media in der Jugendarbeit                      16
4   in Online-Communities                                                                                               5
                                     Jugendarbeit ohne Social Media? Zur Mediatisierung pädagogischer Arbeit    20

                                     Links und praktische Tipps                                                 28

                                     Empfehlungen für den Start in soziale Netzwerke                            29

                                     Ideen für die Praxis in der Jugendmedienarbeit                             30

                                     In der Jugendarbeit: Profilseite oder Fanseite?                            33

                                     So steigen Sie richtig bei Facebook & Co. aus                              35
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vorwort                                                                                                                                                                                       vorwort

                            Liebe Kolleginnen und Kollegen,

                            der Schwerpunkt der Tagesworkshops Soziale Netzwerke – Chancen                Dass das Thema soziale Netzwerke in der Jugendmedienarbeit angekommen ist, erlebt die
                            der Jugendmedienarbeit in Online-Communities im Herbst 2012 lag in            LAG Lokale Medienarbeit NRW an den vielen Nachfragen nach einer gemeinsamen Durchfüh-
                            erster Linie in der Vermittlung der technisch-praktischen Beherrschung        rung von Veranstaltungen zu diesem Thema. So wird beispielsweise in Kooperation mit dem
                            von sozialen Netzwerken, um diese im Rahmen der Jugendmedienarbeit            Bielefelder Jugendring vor den Sommerferien 2013 in Bielefeld ein weiterer Workshop Soziale
                            einzusetzen.                                                                  Netzwerke – Chancen der Jugendmedienarbeit in Online-Communities durchgeführt. Zu
                                                                                                          dieser Veranstaltung wird dann bereits die zweite Publikation der LAG LM zum Thema soziale
      Mit der Eröffnung eines Accounts in einem sozialen Netzwerk stehen User vor wichtigen Fragen        Netzwerke vorliegen.
      und Entscheidungen: Welche persönlichen Daten stelle ich ein, und für welchen Nutzerkreis
      mache ich diese zugänglich? Gehen die persönlichen Kommunikationsmöglichkeiten mit dem              Freuen Sie sich nun auf eine Publikation, in der Sie den Verlauf der Workshops nachvollziehen
      Schutz der eigenen Privatsphäre einher?                                                             können. Darüber hinaus steht Ihnen eine Publikation zur Verfügung, mit deren Hilfe Sie sich in
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                                                                                                          die aktuelle Debatte zu Social Media und Web 2.0 in Kollegenkreisen bzw. in der Jugendmedien-
      Praktisch bedeutet das, dass eine Reihe von Einstellungen vorgenommen werden müssen, um             arbeit einklinken können. An dieser Stelle möchten wir uns auch ganz herzlich bei den Kollegen
      einen personalisierten Account einzurichten. Darüber hinaus stehen der Nutzerin und dem Nut-        von medien + erziehung – Zeitschrift für Medienpädagogik bedanken, die uns den Beitrag aus
      zer in sozialen Netzwerken vielfältige Applikationen wie Spiele, mobile Ortung, die Verwaltung      der merz 3/2011, „Jugendarbeit ohne Social Media? Zur Mediatisierung pädagogischer Arbeit“
      von eigenen Videos und Bildern und weitere innovative Möglichkeiten zur Verfügung.                  von Niels Brüggen und Jürgen Ertelt, für den Nachdruck an dieser Stelle zur Verfügung gestellt
      In den Workshops ging es in erster Linie darum, der Zielgruppe den Aufbau von sozialen              haben.
      Netzwerken und deren vielfältige Einstellungsoptionen transparent zu machen sowie Ände-
      rungsmöglichkeiten und Konsequenzen aufzuzeigen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der             Um die Sache abzurunden, finden Sie im zweiten Teil der Publikation einen Praxisteil mit
      Workshops konnten die vorgetragenen Optionen selbst praktisch durchführen, ausprobieren             Empfehlungen für den Start in soziale Netzwerke und Ideen für die Praxis in der Jugendmedien-
      und diskutieren, welche Einsatzmöglichkeiten es im Rahmen der Jugendarbeit gibt.                    arbeit. Und wer sich aus den sozialen Netzwerken verabschieden möchte, dem sagen wir, mit
                                                                                                          dem Beitrag So steigen Sie richtig bei Facebook & Co. aus , DIE WELT vom 5.11.2012, wie man es
      Im Vergleich zu den Workshops ein Jahr zuvor haben wir in den Debatten eine Schwerpunkt-            richtig macht.
      verschiebung beobachten können: Nicht die Risiken, sondern die Chancen standen im Mittel-
      punkt der Betrachtungen. In den Diskussionen ging es weniger um Bewahrpädagogik. Kreative           In diesem Sinne hoffen wir, Ihnen eine spannende und praxisnahe Broschüre vorlegen zu können.
      Vorschläge für die Praxis in der Jugendmedienarbeit gaben den Ton in der Kleingruppenarbeit
      und im Plenum an.

      Das Thema Datenschutz scheint bei den Jugendlichen angekommen zu sein. Laut der aktuellen
      JIM-Studie 2012 aktivieren inzwischen 87 Prozent der Jugendlichen im Profil ihrer Community
      die Privacy-Option (JIM-Studie 2009: 46 Prozent). Dies zeigt, dass die intensive öffentliche Dis-   Arnold Hildebrandt
      kussion und medienpädagogische Projekte hierzu offenbar ihre Früchte tragen.                        Fachreferent und Projektleiter
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workshopberichte und debatten

              Web 2.0: Angebote der Jugendmedienarbeit
              in Online-Lebensräumen Jugendlicher
                                                                                        2 Johannes Wentzel

Workshop-
berichte
              Aktuelle Jugendarbeit sucht danach, in den              Facebook, das nahezu alle anderen sozialen
              Lebenswirklichkeiten von Jugendlichen Räume         Netzwerke an den Rand gedrängt hat, stand
              der Begegnung zu schaffen. Nicht zu ersetzen        deshalb auch im Mittelpunkt der Diskussion
              ist dabei auch in Zeiten des Web 2.0 das Angebot    und des praktischen Teils der ganztägigen

      und
              an Jugendliche, sich direkt und persönlich zu er-   Veranstaltungen. Es ist die beliebteste Social
                                                                                                                        9
              leben und sich auszutauschen, z. B. bei offenen     Community bei Heranwachsenden, drei Viertel
              Treffs, Ferienprogrammen, Musik-Workshops,          der Jugendlichen zwischen 12 und 19, so die JIM-
              Filmabenden oder Sportveranstaltungen. Auch         Studie 2012, schreiben hier täglich oder mehr-

Debatten
              unterstützende Angebote wie Hausaufgabenbe-         mals in der Woche Nachrichten oder chatten
              treuung oder Tipps zur Ausbildungssuche leben       miteinander. Auch wenn für Außenstehende die
              von der unmittelbaren Begegnung und lassen          Faszination dieser Angebote und die hierin gel-
              sich nicht allein an Software oder Websites         tenden Kommunikationsformen oft nur schwer
              delegieren. Dass aber das Internet und beson-       nachvollziehbar sind – für die Jugendlichen
              ders die sozialen Netzwerke ständige Begleiter      selbst haben diese Treffpunkte eine wichtige
              von Jugendlichen sind und sich ein großer Teil      Bedeutung und Funktion. Sie bilden für Her-
              der Kommunikation und Selbstdarstellung hier        anwachsende eine Plattform (neben anderen,
              abspielt, ist den Akteuren der Jugendarbeit aus     analogen), auf der sich die für ihre Identitätsfin-
              ihrer täglichen Praxis bekannt. Die LAG Lokale      dung unerlässlichen Kompetenzen Identitäts-,
              Medienarbeit NRW hat daher 2012 mit der             Beziehungs- und Informationsmanagement
              Veranstaltungsreihe Soziale Netzwerke –             erproben und trainieren lassen.
              Chancen der Jugendmedienarbeit in Online-               Es ist für Jugendliche nicht egal, wie die
              Communities Pädagoginnen und Pädagogen              Fotos auf der Profilseite bei Facebook aussehen,
              sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus         ob ihre Posts „geliked“ werden oder nicht, und
              Einrichtungen der Jugendhilfe dazu eingeladen,      es ist von Bedeutung, wie viele Freunde in der
              sich über diesen „digitalen Lebensraum“, seine      Freundesliste stehen (laut JIM-Studie 2012 sind
              Chancen und Grenzen zu informieren und ihn          es durchschnittlich 272). Hier stellen sie sich der
              selbst kennenzulernen.                              Gemeinschaft vor, bringen ihre Meinung ein, in-
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workshopberichte und debatten                                                                                                                                                   workshopberichte und debatten

       dem sie Aktivitäten von anderen kommentieren,              Wenn Jugendarbeit also die je aktuellen        es eben nicht, schnell ein Konto bei Facebook               Zwar darf man davon aus­
       gründen Gruppen, um sich mit Gleichgesinnten           Erlebnisräume von Jugendlichen im Blick            anzulegen oder anlegen zu lassen – auch das
       auszutauschen, oder versenden und empfangen            behält, treten zum Repertoire der „klassischen“    wurde auf den Veranstaltungen immer wieder             gehen, dass die Jugendlichen
       Freundschaftsanfragen. Im Netz werden so               Aufgabenfelder für Jugendeinrichtungen neue,       deutlich. Damit Kommunikation mit Jugendli-
       Beziehungen gepflegt, Anerkennung erfahren,            digitale, hinzu, ohne die alten dabei abzulösen.   chen im Netz bzw. in einem sozialen Netzwerk          Informationen untereinander
       Freizeit verbracht, Informationen eingeholt und        Dabei ist klar: Auch die schönsten „Internet-      erfolgreich sein und dadurch auch die Bindung
       Gruppenzugehörigkeit gelebt. Die Erfahrungen,          aktivitäten“ können attraktive Angebote in         an die Einrichtung gestärkt und ausgebaut              weitergeben, allerdings kann
       die die Jugendlichen hier sammeln sind für sie         der „realen Welt“ und pädagogisches Handeln        werden kann, müssen bereits im Vorfeld einige
       nicht nur virtuell, sondern ganz real. Darüber         nicht ersetzen. Wo aber Jugendarbeit bereits       Elemente geklärt sein.                                     sich die Arbeit mit Jugend­
       hinaus sind Jugendliche auch, z. B. durch die          umgesetzt und angenommen wird, da kann sich
       Nutzung von Smartphones, jederzeit verfügbar           die Arbeit mit Jugendlichen zu einer Jugend-           Wozu soll der Auftritt dienen? Ist er aus-        lichen nicht dem Vorwurf aus-
       und ortsunabhängig. Eine strikte Trennung              arbeit im Netz erweitern. So entstehen nicht       schließlich ein Instrument der Öffentlich-
       zwischen online und offline und damit eine             nur neue Aufgaben – gleichzeitig werden auch       keitsarbeit, oder soll er Jugendlichen auch die        setzen, sich nur an Facebook-
       Trennung der Erlebnisräume Internet und                neue Handlungsräume erschlossen, die eine          Kontaktaufnahme zur Einrichtung und z. B. zu
       „reale Welt“ sind für die Jugendlichen damit           Kommunikation mit Jugendlichen in einem            Expertinnen und Experten zu bestimmten The-          und Smartphone-Nutzerinnen
       nicht mehr eindeutig und werden so auch nicht          ihnen bedeutsamen Erlebnisraum ermöglicht.         men erleichtern (Mobbing, Sexualität, Sucht …)?
       wahrgenommen. Was im Netz erlebt wird, hat             Ein Ausgangspunkt hierfür ist das Anlegen              Soziale Netzwerke (in diesem Fall: Face-                   und -Nutzer zu wenden.
       seine Auswirkungen auf die analoge Welt und            (und Pflegen!) eines eigenen Kontos bei einem      book) bieten ein großes Potenzial, wenn es
       umgekehrt.                                             sozialen Netzwerk, das auch zu einem „digitalen    darum geht, Jugendliche zu erreichen. Da ein
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                                                              Treffpunkt“ im Netz werden kann.                   Großteil von ihnen regelmäßig, auch mehrmals
                                      Foto: pricelessphotos
                                                                  Technisch ist ein Facebook-Auftritt schnell    am Tag, Facebook aufruft oder Facebook auf              Durch Hinweise auf die eigenen Öffnungs-
                                                              umgesetzt – allerdings zeugt eine Vielzahl von     Smartphones immer „im Hintergrund“ geöffnet         zeiten, das laufende Angebot, aber auch auf
                                                              „verwaisten“ Facebook-Profilen von Einrichtun-     hat, erreichen sie Nachrichten zum Angebot          Adressen und Expertinnen und Experten zu
                                                              gen, bei denen entweder nichts oder nur die        und zum aktuellen Programm der Einrichtung          bestimmten Themen, die für Jugendliche
                                                              Adresse der Einrichtung zu sehen ist, davon,       schnell und unkompliziert. Auch Hinweise auf        relevant sein können (Notunterkünfte, Sucht-
                                                              dass hier zwar die Notwendigkeit erkannt           besondere Veranstaltungen oder geänderte            beratung, Mobbing-Beratung etc.) kann man
                                                              wurde, sich mit dem Thema soziale Netzwerke        Öffnungs- und Veranstaltungszeiten erreichen        Jugendlichen einfach und niedrigschwellig
                                                              auseinanderzusetzen, dass aber dann doch           über Facebook ein großes Zielpublikum –             Informationen an die Hand geben.
                                                              wohl eine gewisse Ratlosigkeit eingekehrt sein     Facebook ist somit ein Verteiler, der effektiver        Jugendliche sind in sozialen Netzwerken
                                                              mag, wie es denn nun mit der Präsenz weiter-       als Mail und kostengünstiger als Flyer und Pla-     aber gewohnt, nicht nur Informationen zu le-
                                                              gehen und wie sie nutzbar gemacht werden           kate ist. Soziale Netzwerke können so eine wert-    sen, sondern selber aktiv zu werden – in Form
                                                              könne. Jugendliche erkennen schnell, ob sich       volle Unterstützung der Öffentlichkeitsarbeit       von Kommentaren, Nachrichten oder „Likes“.
                                                              eine Einrichtung (oder Person) bei Facebook        sein, die aber die gängigen Formen wie Plakate,     Die „Nachrichtenfunktion“ erlaubt es den Ju-
                                                              anmeldet, um einfach „mit dabei“ zu sein, oder     den Mailverteiler und natürlich die persönliche     gendlichen, in Verbindung mit der Einrichtung
                                                              ob hier ein wirkliches Interesse daran besteht,    Ansprache nicht ersetzen sollen. Dabei muss         zu bleiben. Dadurch, dass diese „Nachrichten“
                                                              relevante Inhalte zu posten und dieses Medium      auch immer bedacht sein, dass es Jugendliche        nicht öffentlich sind und eher einer Mail als
                                                              zur Kontaktaufnahme und Beziehungspflege           gibt, die eben nicht bei Facebook sind und          einem Posting entsprechen, lassen sich auch
                                                              einzusetzen.                                       das bewusst auch nicht sein wollen.                 persönliche Inhalte und Fragen erörtern,
                                                                  Damit Akteure der Jugendarbeit auch zu An-     Es wäre pro­blematisch, diese Gruppe auszuschlie-   sofern geklärt und kommuniziert ist, dass
                                                              sprechpartnerinnen und -partnern für Belange       ßen, indem z. B. Hinweise auf Veranstaltungen       nur ein entsprechender Personenkreis diese
                                                              der „digitalen Welt“ werden können, genügt         ausschließlich über diesen Weg vermittelt würden.   Nachrichten liest und nicht etwa ein Kreis von
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workshopberichte und debatten                                                                                                                                            workshopberichte und debatten

       Jugendlichen, der an dem Auftritt mitarbeitet.   einem sozialen Netzwerk gut miteinbeziehen            Auch wenn Jugendliche eine                      zu gründen) an die Jugendlichen selbst delegiert
           Sollen die Besucherinnen und Besucher        – sie sind die Expertinnen und Experten, wenn                                                         haben, die diese Gruppe dann betreuen und
       der Präsenz darüber hinaus eigene Posts hin-     es um ihre eigene Peergroup geht, und wissen,          Facebook-Redaktionsgruppe Termine etc. in Absprache mit den Pädagoginnen
       terlassen dürfen, die dann von allen anderen     welche Informationen auf Interesse stoßen.                                                            und Pädagogen posten. Den Erfahrungsberich-
       gelesen werden können? Oder sollen diese         Sollten Jugendliche bewusst miteinbezogen              bilden können, um sich aktiv ten zufolge eine Alternative, die besonders dann
       erst geprüft und dann freigegeben werden? –      werden, lassen sich ihnen, ähnlich wie in ei-                                                         funktioniert, wenn die „richtigen“ Jugendlichen
       Auch hier gilt es zu klären, welcher Weg einge-  nem Content Management System, bestimmte                  in die Gestaltung miteinzu­ dafür angesprochen werden.
       schlagen werden soll. Üblicherweise können       Aufgaben bzw. Rechte in Facebook zuweisen.                                                                Ein gelungener und erfolgreicher Auftritt in
       Facebook-Nutzerinnen und -Nutzer ihre Posts      Klare Regeln, z. B. bei der Beantwortung von               bringen – letztendlich sind einem sozialen Netzwerk wie Facebook braucht
       sofort sehen, wenn sie etwas geschrieben         Kommentaren auf der Seite und zum Posten                                                              in der Vorbereitung und Pflege Zeit – er kann
       haben. Eine Verzögerung könnte wie Zensur        von Inhalten bilden hierfür die Grundlage. Wie               es die Pädagoginnen und aber dazu beitragen, das Angebot der eigenen
       wirken, allerdings sollte bei einer generellen   oben erwähnt, sollten Nachrichten, die durch-                                                         Einrichtung bekannter zu machen und durch
       Freigabe der eigene Auftritt sehr regelmäßig     aus vertraulich sein können, eher nicht von        Pädagogen, die verantwortlich diesen zusätzlichen Kommunikationskanal die
       auf neue Inhalte geprüft werden.                 Jugendlichen selbst eingesehen und beant-                                                             Bindung an die Einrichtung stärken. Jugendein-
                                                        wortet werden, sodass es hier erst gar nicht zu                     für den Auftritt sind. richtungen können sich hierüber auch schnell
           Wie ist die Verknüpfung zur Website der      Interessenskonflikten kommen kann.                                                                    und unkompliziert vernetzen und sich über die-
       Einrichtung? Website und der Auftritt im             Das Titelbild der Chronik ist eines der we-       Sie sind die Ansprechpartner und müssen         sen Austausch vielleicht auch für neue Angebo-
       sozialen Netzwerk sollten nicht in Konkurrenz nigen individuellen Gestaltungselemente bei          über den Inhalt und die Ausrichtung der Präsenz te inspirieren lassen. Ein Facebook-Auftritt kann,
       zueinander stehen, sondern sich ergänzen.        Facebook. Sie lässt sich mit einem einfachen      entscheiden. Diese Verantwortlichkeiten müss- wenn die Jugendlichen selbst in die Gestaltung
12                                                                                                                                                                                                                13
       Dynamischer wird die Präsenz im Netzwerk         Grafikbearbeitungsprogramm wie Picasa mit         ten auch innerhalb des Auftritts, z. B. in einem    miteinbezogen werden, dabei helfen, einen
       sein. Die Website kann dafür ausführliche-       einigen Effekten versehen und kann auch zu        Impressum, benannt werden.                          reflektierteren Umgang mit persönlichen Daten
       re Informa­tionen enthalten. So lassen sich      Events oder passend zu den Jahreszeiten un-           Viele Jugendeinrichtungen haben sich bei        und mit Urheber- und Persönlichkeitsrechten zu
       aktuelle Ergebnisse aus der Workshop- oder       terschiedlich gestaltet werden – eine Aufgabe,    der Erstellung ihres Auftritts bei Facebook für ein trainieren – Fähigkeiten, die besonders Jugendli-
       Projekt­arbeit oder Fotos von der letzten Party die Jugendliche gut übernehmen können.             persönliches Profil entschieden (und nicht, wie     che heute dringend benötigen.
       im Netzwerk „an-teasern“, ein Link führt dann        Der Auftritt in einem sozialen Netzwerk       es Facebook eigentlich verlangt, für eine Unter-
       zur weiteren Präsentation auf der Website.       wie Facebook ist das „Gesicht“ der Einrich-       nehmensseite). Vor allem die Möglichkeiten, di-
                                                        tung. Ist er einmal bekannt, werden die           rekt mit den Jugendlichen zu chatten, eine aussa-
           Aktualität des Angebots. Eine Präsenz in     bereitgestellten Inhalte auch schnell gelesen.    gekräftige Freundesliste zu pflegen und Gruppen
       einem sozialen Netzwerk lebt davon, dass         Das setzt voraus, dass diese Postings nicht nur   zu gründen, wurden auf den Veranstaltungen
       regelmäßig neue Inhalte gepostet werden.         inhaltlich richtig sind (Uhrzeiten, Orte etc.),   als große Vorteile benannt. Allerdings lässt sich
       Neben Hinweisen auf Veranstaltungen und          sondern dass sie auch keinen Rechteverstoß        Interaktion auch, wie erwähnt, bei einer offiziel-
       Fotos, z. B. aus der Workshoparbeit, lassen sich darstellen. Gerade das Posten von Bildern oder    len Seite umsetzen: Mit der Nachrichtenfunktion
       eventuell Inhalte veröffentlichen, die auch      Verlinkungen stehen bedauerlicherweise im-        lassen sich nicht öffentliche Meldungen und
       einen pädagogischen Mehrwert aufweisen,          mer mehr im Fokus der Beobachtung, sodass         Anfragen versenden, und durch die Möglichkeit,
       z. B. den „Link der Woche“ zu einer Site, die    es nun verstärkt zu Abmahnungen wegen des         Postings zu kommentieren, zu „liken“ und zu
       konkrete Tipps zur sicheren Nutzung von Face- Verbreitens von urheberrechtlich geschützten         teilen, können die Jugendlichen ihre Meinungen
       book oder zu anderen Jugendthemen bietet.        Inhalten kommt. Jugendliche und Pädago-           wie gewohnt abgeben. Die praktische Gruppen-
                                                        ginnen und Pädagogen sollten also nicht nur       funktion lässt sich aber hier nicht umsetzen
           Verantwortlichkeiten und rechtliche          „Facebook-affin“ sein, sondern auch über          – ein echtes Manko, das einige Teilnehmende
       Aspekte. Natürlich lassen sich Jugendliche       grundlegende Informationen zu Rechten am          gelöst haben, indem sie diese Aufgabe (z. B. eine
       bei der Planung und Pflege eines Auftritts in    eigenen Bild, zum Urheberrecht etc. verfügen.     Gruppe für den offenen Treff einer Einrichtung
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workshopberichte und debatten

                                                                                                          nen Schritte bei der Anmeldung bei Facebook     Ansätze, um mit ihren Kindern (alle unter 13
                                                                                                          verdeutlicht.                                   Jahre) das Thema Facebook zu thematisieren.
                                                                                                              Ein Highlight des praktischen Teils war     Dies erscheint notwendig, da viele der Kinder
     Reiz und Tücken der Jugendarbeit                                                                     sicher der Test des Facebook-Videochats, eine   bereits bei Facebook aktiv sind.
     mit sozialen Netzwerken                                                                              Funktion, die von den Teilnehmenden bisher          Ebenfalls wurde die Nutzung von Facebook
                                                                                                          nicht genutzt worden war.                       im Rahmen von Institutionen der Jugendhil-
                                                              2Markus Adloff                                                                              fe diskutiert. Diese wurde durchweg positiv
                                                                                                          Impulse für die praktische Arbeit vor Ort       eingeschätzt. Lediglich eine Teilnehmerin
                                                                                                          Im abschließenden Austausch wurden              äußerte Bedenken. Hervorgehoben wurde,
                                                                                                          verschiedene Dinge zusammengetragen,            dass Einrichtungen, die sich entscheiden,
                                                                                                          die für die Workshopbeteiligten bedeutend       Facebook zu nutzen, sehr genau darauf achten
     Am 2. Oktober 2012 fand der zweite Work-          hier die Altersgrenze bei der Anmeldung und        waren. Alle Anwesenden, die schon vorher bei    müssen, sich im rechtlichen Rahmen zu bewe-
     shop im Rahmen des Projekts Soziale Netz-         die Problematik, dass diese von vielen jünge-      Facebook aktiv waren, sahen sich in ihrer Art   gen. Regelungen des Datenschutzes und des
     werke – Chancen der Jugendmedienarbeit            ren Kindern durch die Angabe eines falschen        und Weise der Nutzung bestätigt. Ein Lehrer     Urheberrechts müssen hier selbstverständlich
     in Online-Communities in der Welle, einem         Alters umgangen wird. Auch wurde auf die           nutzt beispielsweise einen zweiten Account      beachtet werden.
     soziokulturellen Jugendzentrum in Remscheid,      Rolle der Eltern hingewiesen, die ihre Kinder      für den Kontakt mit Schülern. Er sah sich in        Festzustellen ist, dass diese Form des
     statt. Anwesend waren zehn Personen aus           manchmal darin unterstützen, sich schon in         seiner Herangehensweise bestätigt und ist       Workshops von den Beteiligten als gelungener
     unterschiedlichen Arbeitsfeldern der Jugend-      jüngeren Jahren bei Facebook anzumelden.           durch den Workshop sicherer im Umgang           Ansatz gesehen wurde, sich praxisnah mit
     arbeit. Alle verfügten über ganz verschiedene         Es wurde angesprochen, dass Facebook,          mit Facebook geworden. Eine Mitarbeiterin       dem Thema soziale Netzwerke auseinanderzu­
     Vorerfahrungen zum Thema Online-Commu-            zumindest in kleinem Rahmen, auf die um-           des Offenen Ganztags fand unterschiedliche      setzen.
14                                                                                                                                                                                                        15
     nities. Wenn Erfahrungen vorlagen, dann           fassende Kritik an der Sicherheit für jüngere
     waren diese in der Regel im Umgang mit dem        Nutzerinnen und Nutzer reagiert hat: Für Ju-
     sozialen Netzwerk Facebook.                       gendliche zwischen 13 und 18 Jahren gibt es in
                                                       den Privatsphäreneinstellungen eine andere
     Der Reiz und die Tücken des Einstiegs             Voreinstellung. So dürfen Dinge wie Posts an
     in soziale Netzwerke                              Pinnwänden zum Beispiel nur von Freunden
     Der Workshop startete mit einem inhaltli-         und deren Freunden, nicht aber von allen
     chen Input zum Thema soziale Netzwerke            gesehen werden.
     mit einem Schwerpunkt auf dem Netzwerk                Schon im inhaltlichen Teil gab es einiges an
     Facebook. Gezeigt wurde, welche Funktionen        Diskussion über die Gefahren und Hindernisse
     das Netzwerk bietet und welche Chancen            bei der Nutzung von Facebook.
     und Probleme damit einhergehen. Gerade die
     vielen Funktionen von Facebook machen für         Praktische Erprobung
     die jugendlichen Nutzer den Reiz aus, sich dort   Nach der Mittagspause und dem Umzug in             Foto: photocase.com/complize
     anzumelden und aktiv zu sein. Die Möglich-        den Computerraum der Welle hatten alle Teil-
     keit, Fotos und Videos hochzuladen und zu         nehmenden die Möglichkeit, die Inhalte des
     verlinken sowie mit anderen zu chatten (mitt-     Vormittags praktisch zu erproben. Auch die
     lerweile ist auch Videochat möglich), werden      erfahrenen Nutzerinnen und Nutzer prüften
     von Jugendlichen besonders intensiv genutzt.      als Erstes ihre Privatsphäreneinstellungen
         Im inhaltlichen Teil ging es außerdem         und besserten an einigen Punkten nach. Den
     darum, welches die Voraussetzungen für eine       wenigen komplett unerfahrenen Nutzerinnen
     Anmeldung bei Facebook sind. Ein Thema war        und Nutzern wurden noch einmal die einzel-
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workshopberichte und debatten

                                                             Am 17.11.2012 fanden sich 20 Akteurinnen               werden, wenn es um den Schutz der eigenen
                                                             und Akteure der Jugendarbeit in der Medien­            Privatsphäre geht: 87 Prozent der Nutzer/
     Ganz oder gar nicht:                                    werkstatt der Freizeitanlage Aa-See in Bocholt         innen schützen ihre Profildaten mit der
     Social Media in der Jugendarbeit                        zusammen, um gemeinsam darüber zu disku-               Privacy-Option vor einem öffentlichen Zugriff.
                                                             tieren, welche Bedeutung Online-Communities            Gleichzeitig ist allerdings auch die Anzahl der
                                                             wie Facebook oder YouTube für Jugendliche              Freunde, die Jugendliche bei Facebook haben,
                                        2Tobias Schmölders
                                                             haben und welche Chancen eine aktive                   auf 272 angestiegen, sodass der Begriff „Privat-
                                                             Nutzung dieser Angebote für die eigene Arbeit          sphäre“ wieder etwas relativiert wird.
                                                             bieten kann. Über die Diskussion hinaus wur-               Es bleibt festzuhalten: Facebook und ande-
                                                             den die verschiedenen Features, die Facebook           re Social-Media-Angebote sind zu festen Orten
                                                             und YouTube dafür bieten, praktisch am Rech-           geworden, die Jugendliche in ihrer Alltagswelt
                                                             ner ausprobiert.                                       regelmäßig besuchen, um sich auszutauschen,
                                                                 Folgende Eckpunkte waren bei der Dis-              alte Kontakte zu halten oder neue zu initiie-
                                                             kussion der Chancen und Risiken wichtig und            ren. Auch wenn diese Besuche von proble-
                                                             stellen als Ergebnis des Workshops zentrale            matischen Aspekten begleitet werden (wie z.
                                                             Punkte bei der Frage danach dar, ob und wie            B. Zeitmanagement, Cyber-Mobbing, offene
                                                             Jugendarbeit Social Media erfolgreich nutzen           Datenschutzfragen, Persönlichkeitsrecht- und
                                                             kann.                                                  Urheberrecht-Probleme oder Cyber-Grooming),
                                                                                                                    scheinen die Vorteile dieses Mediums für die
16                                                                                                                                                                     17
                                                             Für Jugendliche sind die Netzwerke keine               allermeisten Heranwachsenden wichtiger.
                                                             Modeerscheinung, sondern Bestandteil
                                                             ihres Kommunikations-Repertoires                       Jugendarbeit sollte dort sein, wo sich
                                                                  Die Zahlen diverser Studien (zuletzt z.           Jugendliche aufhalten
                                                             B. der JIM-Studie 2012) zeigen deutlich: Die               Nachdem Facebook also für die allermeis-
                                                             Nutzung von Social Media ist unter den                 ten Jugendlichen ein Angebot darstellt, das re-
                                                             Jugendlichen keine Ausnahme, sondern die               gelmäßig und bereits seit Jahren genutzt wird,
                                                             Regel. 81 Prozent der 12- bis 19-Jährigen sind         um sich mit anderen auszutauschen, werden
                                                             bei Facebook angemeldet und nutzen die                 auch die Stimmen immer lauter, die sich dafür
                                                             Kommunikations- und Selbstdarstellungs-                einsetzen, dass auch Jugendarbeit einen fes-
                                                             möglichkeiten, die dieses Netzwerk bietet. 40          ten Platz im Netzwerk haben sollte. Es gibt be-
                                                             Prozent benutzen dafür mobile Endgeräte wie            reits eine Vielzahl von Einrichtungen, die sich
                                                             Handys oder Tablet-PCs. Die erste Anmeldung            Facebook oder YouTube auf diese Art nutzbar
                                                             erfolgt durchschnittlich mit 12,7 Jahren – viele       machen: Aufsuchende Jugendarbeit gewinnt
                                                             Jugendliche melden sich schon mit 10, 11 oder          neue Kontaktmöglichkeiten zu ihrem Klientel,
                                                             12 Jahren an, obwohl die Nutzung von Face-             Jugendzentren bewerben ihre Veranstaltun-
                                                             book eigentlich erst ab 13 Jahren gestattet            gen auf Facebook, Ferienfreizeitangebote
                                                             ist. Das Verschicken von Nachrichten und das           dokumentieren ihre Reisen und organisieren
                                                             Chatten mit anderen Mitgliedern sind die am            die Arbeit von Teamern über Gruppen im Netz-
                                                             häufigsten genutzten Funktionen.                       werk, Projekte der praktischen Medienarbeit
                                                                  Mit Blick auf die JIM-Studie fällt positiv auf,   präsentieren ihre Ergebnisse – z. B. in Form
                                                             dass Jugendliche von Jahr zu Jahr vorsichtiger         von Filmclips auf YouTube.
SOZIALE NETZWERKE ChanCen der Jugendmedienarbeit in Online-COmmunities - Landesarbeitsgemeinschaft Lokale Medienarbeit NRW
workshopberichte und debatten                                                                                                                                          workshopberichte und debatten

                                                        lemen behilflich zu sein: So werden vielleicht     Öffentlichkeit angestrebt wird. Beides hängt    Netzwerken beratend auftreten möchte, muss
                                                        Fälle von Cyber-Mobbing oder -Grooming eher        zuerst davon ab, welche Inhalte überhaupt       z. B. festlegen, ob auf Anfragen oder Hilferufe,
                                                        bemerkt und können thematisiert werden.            verbreitet und welche Zielgruppen angespro-     die z. B. über Facebook kommuniziert werden,
                                                        Gleiches gilt für den Fall, wenn z. B. Besuche-    chen werden sollen. Wichtige Fragen hierzu      auch nach der Öffnungszeit der Einrichtung
                                                        rinnen und Besucher eines Jugendzentrums           könnten sein:                                   reagiert werden soll und dies den Nutzerinnen
                                                        oder in Wohngruppen lebende Jugendliche in         z Wollen wir Social Media eher als Litfaßsäule und Nutzern gegenüber transparent darstel-
                                                        den Netzwerken allzu ungezügelt mit eigenen           nutzen, um unsere Einrichtung bzw. unsere    len.
                                                        Bildern oder Informationen umgehen oder               Veranstaltungen zu bewerben?                      Ebenso wichtig ist es, dass das gesamte
                                                        fremde Inhalte unerlaubt herunterladen.            z Möchten wir Mitsprachemöglichkeiten und    Team die Herausforderungen im Blick hat, die
                                                                                                              damit auch ein möglicherweise kritisches     mit einer Social-Media-Präsenz verbunden
                                                        Eine eigene Social-Media-Präsenz                      Diskussionsforum bieten?                     sind. Überspitzt formuliert: Wenn sich nur der
                                                        braucht gute Planung                               z Welche Kriterien haben wir entwickelt, wenn  Praktikant um dieses Angebot kümmert, weil
                                                        Wichtig ist zunächst die genaue und gemein-           dabei problematische Situationen auftau-     er sich als Nutzer mit Facebook gut auskennt,
                                                        same Planung des Angebots unter Einbezie-                                                          ist auf Dauer nicht viel zu gewinnen. Vielmehr
                                                                                                              chen (z. B. Hilferufe, beleidigende oder extre-
                                                        hung des gesamten Teams und in Absprache              mistische Kommentare oder Übergriffe)? Wie   sollten Team und Leitung die neuen Kommuni-
                                                        mit der Leitung. Im Mittelpunkt sollten dabei z.      reagieren wir auf „chronisch Störende“?      kationskanäle permanent im Blick haben, um
                                                        B. die Fragen danach stehen, welche Zielgrup-      z Wollen wir im Internet als Beraterinnen und  gezielt und aktuell Inhalte beisteuern und auf
18                                                                                                                                                                                                            19
                                                        pe genau erreicht werden soll, welche Inhalte         Berater aktiv und ansprechbar sein?          problematische Aspekte reagieren zu können.
                                                        transportiert und welche Social-Media-Ange-        z Schauen wir gezielt auch auf die Daten            Ob ein Social-Media-Angebot erfolgreich
                                                        bote dafür genutzt werden können.                                                                  ist, hängt zu guter Letzt auch davon ab, ob es
                                                                                                              unseres Klientels – lesen wir also auch Profil-
                                                            Facebook bietet beispielsweise eine Reihe         Seiten von Jugendlichen durch?               flexibel ist und die Vorlieben der Zielgruppe
                                                        verschiedener Wege, die eigene Einrichtung,                                                        berücksichtigt. Ob die Inhalte auch bei den
                                                        die eigene Arbeit oder auch nur Aspekte davon      Social Media in der Jugendarbeit braucht        Jugendlichen „ankommen“, lässt sich gut ab-
                                                        darzustellen oder zu organisieren – z. B. durch    die Ressourcen des ganzen Teams einer           lesen – auch unter Zuhilfenahme von Analyse-
                                                        ein Profil, durch eine sogenannte Fanpage          Einrichtung                                     Werkzeugen, die z. B. bei Facebook und YouTu-
                                                        oder anhand von Gruppen, die von „öffentlich“      Dieser Punkt ist besonders wichtig. Mittel- und be schon vorhanden sind. Werden Inhalte von
                                                        bis „geheim“ eingestellt werden können.            langfristig kann z. B. eine Facebook-Präsenz in den Nutzerinnen und Nutzern kommentiert,
                                                            Auf YouTube lassen sich die Ergebnisse         Form einer Fanpage nur dann erfolgreich sein, „geliked“ oder geteilt? Welche und wie viele
                                                        praktischer Medienarbeit (z. B. eines Video-       wenn vorab geklärt wird, wer sich regelmä-      Kommentare gibt es zu einem YouTube-Video?
           Die Vorteile einer eigenen Social-Media-     bzw. Handyfilm-Projekts) oder vergangene           ßig um die Social-Media-Angebote kümmert.
       Präsenz sind offensichtlich: Sie ermöglicht      Veranstaltungen gut dokumentieren. Auch            Dazu gehört z. B. das Einstellen neuer Inhalte,      Eine gute Übersicht und viele praktische
       Transparenz in Bezug auf die eigene Arbeit       hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, Clips     das Pflegen der Community durch zeitnahes       Tipps zum Einsatz von Social Media in der
       und das Team, sie kann neue Kontaktmög-          gezielt nur für eine kleine Gruppe und damit       Antworten auf Anfragen, die Moderation          Jugendarbeit bietet z. B. das Social-Media-Blog
       lichkeiten schaffen und eröffnet Diskussions-    quasi versteckt oder auch komplett öffentlich      kritischer Diskussionen oder auch die Analyse, des Evangelischen Jugendwerks in Württem-
       oder sogar Mitsprachemöglichkeiten.              einzustellen sowie Kommentare zuzulassen           welche Inhalte überhaupt bei der Zielgruppe     berg (unter: www.ejwblog.de). Grundlagen zur
           Darüber hinaus kann diese Präsenz z.         und zu moderieren oder aber ganz darauf zu         ankommen.                                       Nutzung von Facebook & Co. für interessierte
       B. auch dazu genutzt werden, Kindern und         verzichten.                                            Das bedeutet vor allem (auch wenn es        (Noch-Nicht-)Nutzerinnen und Nutzer sind bei
       Jugendlichen bei der kritischen Reflektion der       Es muss vorab gemeinsam festgelegt             mittlerweile banal klingt): Online-Zeit ist     der EU-Initiative klicksafe zu finden (unter:
       Neuen Medien und der Vermeidung von Prob-        werden, welche Form und welcher Grad von           Arbeitszeit! Eine Einrichtung, die auch in den  www.klicksafe.de).
Grafik: Alisa Foytik
     Jugendarbeit ohne Social Media?
     Zur Mediatisierung pädagogischer Arbeit
                                                                2Niels Brüggen, Jürgen Ertelt

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          Mediatisierung von Jugend-                einer sich verändernden medialen Umwelt
                                                    bewegen, diese teils auch aktiv mitgestalten
        arbeit impliziert, dass Mecha­ und sich daraus Chancen wie auch Heraus-                                                                         Der Bezug zur Lebenswelt von Jugendli-
                                                    forderungen ableiten lassen, die wiederum                                                       chen ist ein Grundprinzip von Jugendarbeit,
            nismen der Publizität auch neue Kompetenzprofile bei den Akteuren                         der Mediatisierung zweitens betont, dass die  das die Notwendigkeit verdeutlicht, auch
                                                    implizieren, kann als Allgemeinplatz ange-        aktuell beobachtbaren Wandlungsprozesse       mediale Veränderungen der Lebenswelten
           im Bereich der Jugendarbeit sehen werden. Die Arbeitsfelder Politik und                    Ausdruck von Aneignungsprozessen der mit      von Jugendlichen aufzugreifen. Gerade
                                                    Jugendarbeit sind aber beide von Wandlungs-       den Medien handelnden Menschen (vgl. Krotz wenn aktuelle Studien belegen, dass mediale
                            relevant werden. prozessen durch aktuelle digitale Medien und             2009) sind und keinesfalls technologiedeter-  Handlungsräume für Jugendliche auch Orte
                                                    darauf bezogene Handlungsweisen erfasst. So       ministisch betrachtet werden dürfen, was der der Identitätsarbeit, der Gestaltung sozialer
                                                    müsste sich eigentlich gerade Jugendarbeit        Ausdruck „nativ“ impliziert. Vielmehr lenkt   Beziehungen wie auch gesellschaftlicher
     Jugendarbeit unter dem Vorzeichen der Media- mit diesen Wandlungsprozessen auseinan-             Mediatisierung den Blick auf die Menschen,    Teilhabe werden, muss Jugendarbeit diese
     tisierung zu betrachten, erscheint aus unserer dersetzen, da Jugendliche ihr Medienhandeln       deren soziales und kommunikatives Handeln     Räume mitdenken und zugleich sensibel mit
     Sicht in mehrfacher Hinsicht fruchtbar für     erst unter den jeweils aktuellen und somit        von jeweils zugänglichen Medienangeboten      diesen Räumen umgehen. Insbesondere wenn
     eine aktualisierte Diskussion pädagogischen    „neuen˝ medialen Bedingungen ausbilden            (mit)geprägt ist, wobei den einzelnen Subjek- man Medien als erweitere Sozialräume (und
     Handelns. Erstens wird dadurch Jugendarbeit und in ihren Lebenswelten diese Wandlungs-           ten eine Handlungsfreiheit bleibt. Letztlich  nicht primär als Technologien) betrachtet,
     in einem gesamtgesellschaftlichen Prozess      prozesse bereits deutlich zu erkennen sind        sind es Menschen, die mit Medien neue Hand- macht dies Bezüge zur Sozialraumaneignung
     verortet, der bislang vorrangig mit Blick auf  (vgl. Wagner/Brüggen/Gebel 2010; Fuhs/            lungsräume schaffen oder sich auch dagegen als theoretische Grundlage von Jugendarbeit
     andere Bereiche gesellschaftlichen Handelns    Lampert/Rosenstock 2010; Schorb et al. 2010).     entscheiden, bestimmte Optionen zu nutzen.    erkennbar, die fruchtbar auf die neuen Hand-
     (bspw. Veränderungen politischer Kommu-        Ein Umstand, weshalb Jugendliche fälschli-        Dies sehen wir als anregenden Ausgangspunkt lungsbedingungen abgestimmt werden kön-
     nikation) untersucht wurde (vgl. Lundby        cherweise als „digital natives˝ bezeichnet        für die Betrachtung von Jugendarbeit und      nen (vgl. bspw. Ketter 2011). Wer die medialen
     2009). Dass sich bspw. politische Akteure in   werden. Fälschlicherweise, da die Perspektive     Social Media.                                 Angebote als soziale Handlungsräume ansieht,
workshopberichte und debatten                                                                                                                                                                          workshopberichte und debatten

       kann nicht einseitig nur die Risiken oder die     agiert, erhält man über die Selbstinszenie-
       Chancen fokussieren, sondern muss immer           rung leicht weiter reichende Einblicke in das
       die Spannungsfelder betrachten, die bei           Leben als im nicht medialen Kontakt. Dies
       der Nutzung zwischen Chancen und Risiken          bietet zwar einerseits Anknüpfungspunkte für
       entstehen. Soziale Beziehungen sind in diesen     Gespräche, stellt aber andererseits auch eine
       Räumen unmöglich aufrechtzuerhalten, ohne         Herausforderung für berufsethisches Handeln
       auch Informationen von sich preiszugeben.         dar. Letztlich können je nach Zugriffskontroll-
       Anerkennung von eigenen Leistungen ist nicht      Einstellungen auch andere eigene Kontakte
       zu haben, ohne dass man sich öffentlich zeigt     entsprechende Einblicke erhalten (Einstellung
       und sich damit ggf. auch angreifbar macht.        „Freunde von Freunden˝), womit durch den
       Schließlich, Partizipation und gesellschaftli-    Kontakt zur pädagogischen Fachkraft eine
       che Teilhabe sind nicht denkbar, ohne dass        ungewollte Öffentlichkeit entstehen kann.
       man sich öffentlich positioniert. Angesichts      Diese Reflexion ist im Argument 3, „Der Einbe-
       dieser Spannungsfelder ist die Frage zu klären,   zug von Social Media bietet für Jugendarbeit
       wie Jugendarbeit in den neuen Handlungsräu-       spezifische Chancen und impliziert zugleich
       men agieren sollte.                               Veränderungen der Arbeitsbedingungen und
           Eine Reihe von Argumenten wird derzeit        -strukturen˝ deutlich hervorgehoben. Das
       häufiger auf diese Frage angeführt. Offenkun-     Ziel von Jugendarbeit ist ja nicht, dort zu sein,
       dig zu kurz greift das allein auf die Risiken     wo Jugendliche sind, sondern Angebote zu
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       fokussierte Argument 1: „Jugendliche müssen       gestalten, die Jugendlichen bei der Bewälti-
       vor den Risiken von Social Media geschützt        gung ihres Alltags und ihrer Lebensgestaltung
       und darauf vorbereitet werden.˝                   unterstützen. Neue Projektformen, neue
           Vielmehr kann Jugendarbeit leicht ihren       Teilhabemöglichkeiten wie auch neue (Selbst-)
       emanzipatorischen Anspruch unterminieren,         Organisationsformen von Jugendarbeit sind
       wenn sie sich allein auf Risiken konzentriert     selbstredend aber auch immer mit Verände-
       und dabei für sich beansprucht, aus der Er-       rungen der Bedingungen der Arbeit verbunden                                     ortsunabhängig auf die Angebote der Jugend-        Jugendliche zu erreichen und diese niedrig-
       wachsenenperspektive definieren zu können,        – auf der Ebene von Konzepten, Methoden,                                        arbeit zugreifen. Dies kann als Ansatzpunkt für    schwellig mit Informationen zu versorgen. An-
       was gut für „die Jugendlichen˝ ist.               Organisationsformen und somit für professio-                                    neue, verteilte Projektformen und Kooperati-       dererseits sollte man diese zeitliche Entgren-
           Ebenso kurz greift das Argument 2, „Die       nelles pädagogisches Handeln insgesamt. Im                                      onsprojekte genutzt werden (bspw. koopera-         zung auch mit Blick auf das eigene Arbeitsfeld
       Jugendlichen sind dort und Jugendarbeit           Folgenden werden sieben Schlaglichter auf                                       tive Projekte in Wikis). Zugleich erweitert dies   reflektieren, bspw. da Kontakte so auch für
       muss es auch sein˝, wenn damit keine Refle-       diese Entwicklungen geworfen, die aus unse-                                     aber auch den potenziellen Kreis der Adressa-      andere längerfristig nachvollziehbar sind.
       xion der veränderten Handlungsbedingungen         rer Sicht relevante Veränderungen beleuchten.                                   tinnen und Adressaten eines Angebotes, ggf.
       verbunden wird. Denn die medialen Hand-                                                                                           über den räumlich begrenzten Sozialraum            Jugendarbeit mit Social Media
       lungsräume, in denen Jugendliche offenbar         Jugendarbeit mit Social Media                                                   „Stadtteil˝, an den der Arbeitsauftrag gekop-      impliziert Öffentlichkeit (und Offenheit)
       leicht anzutreffen sind, implizieren auch für     ermöglicht translokale Kontakte                                                 pelt ist, hinaus (s. Zumbrägel 2011).              Jugendarbeit kann mit Social Media weitere
       pädagogische Arbeit sowohl Chancen als auch       Die Kontaktmöglichkeiten zu Jugendlichen                                            Die Möglichkeit für einen translokalen         Zielgruppen erreichen – Jugendliche wie auch
                                                                                                             Grafiken: Hans-Jörg Nisch

       besondere Herausforderungen. Am Beispiel          werden immer wieder als Vorteile des Einsat-                                    Kontakt impliziert aber auch auf einer ande-       eine allgemeinere Öffentlichkeit. Davon sind
       „Umgang mit persönlichen Informationen“           zes von Social Media genannt. Einerseits sind                                   ren Ebene Veränderungen. Bestätigte Kontak-        vier Elemente von Jugendarbeit betroffen.
       kann dies verdeutlicht werden: Wenn eine          Jugendliche nach den Praxisberichten über                                       te in sozialen Netzwerkdiensten überdauern             Die pädagogische Fachkraft: In Social
       pädagogische Fachkraft als gleichwertiger         Soziale Netzwerkdienste besser erreichbar als                                   potenziell zeitlich begrenzte Angebote. Dies       Media aktiv zu sein, bedeutet immer auch
       „Freund“ im Netzwerk von Jugendlichen             über E-Mail. Andererseits können Jugendliche                                    bietet einerseits Potenziale, um interessierte     etwas von sich und sich als Ansprechperson zu
workshopberichte und debatten                                                                                                                                         workshopberichte und debatten

                                    zeigen. Damit wird die Frage nach der professi-   ihre Anliegen zu erreichen und Jugendliche als     lichkeiten. Jugendarbeit sollte die Entwicklungdurch die Nutzung von Social Media immer
                                    onellen und privaten Rolle im pädagogischen       Multiplikatorinnen und Multiplikatoren von         der zur partizipativen Nutzung notwendigen     enger mit kommerziellen Angeboten verwo-
                                    Verhältnis noch virulenter, da man nicht nur      Informationen zu aktivieren (vgl. Partizipation    Medienkompetenz unterstützen. Dies um-         ben werden, lohnt der kritischen Reflexion.
                                    situationsabhängig, sondern auch mit Blick        in peer education-Ansätzen wie bei Poli 2010       fasst, entsprechende Angebotsformen ken-       Insbesondere, wenn man Adressatinnen und
                                    auf den medialen Rahmen eine ausreichend          oder JFF 2010).                                    nenzulernen und auch die (mitunter heftige     Adressaten neu an Angebote heranführt oder/
                                    persönliche professionelle Rolle verhandeln           Der Prozess der Arbeit: Nicht nur die Akteu-   oder ausbleibende) Resonanz auf die eigenen    und Angebote ausschließlich in bestimmten
                                    muss (s. unten).                                  re und Ergebnisse, sondern potenziell auch die     Äußerungen zu erfahren und zu reflektieren     Diensten angeboten werden, entsteht hier ein
                                        Die Kontakte zu Jugendlichen: Je nach         Prozesse von Jugendarbeit können öffentli-         (vgl. Rheingold 2008). Letztlich kommt es      Spannungsfeld zum Auftrag von Jugendarbeit.
                                    Zugriffskontroll-Einstellungen können auch        cher werden. Wenn Jugendliche Prozesspha-          darauf an, ob die eigene Stimme auch gehört    Dies betrifft nicht nur den Konflikt Offenheit
                                    unbeteiligte Dritte Einblicke in den Adressa-     sen öffentlich kommentieren, wird dabei nicht      wird. Authentisch wird Jugendarbeit, wenn die  vs. Mitgliedschaft/Kundschaft als Vorausset-
                                    tenkreis erhalten. Da zwar bei Postings, aber     nur die pädagogische Arbeit öffentlicher,          Möglichkeiten zur Partizipation über Social    zung. Grundsätzlicher grenzt der technische
                                    nicht bei Freundschaften der Zugriff diffe-       vielmehr erhalten Jugendliche ein Sprachrohr,      Media auch konsequent in den Angeboten von     Rahmen immer auch ein, welche Interaktions-
                                    renziert werden kann, muss hier projekt- und      um eigene Interessen – auch bezüglich der          Jugendarbeit selbst umgesetzt werden.          formen möglich sind. Anders als beim Spon-
                                    aufgabenbezogen reflektiert werden, wie mit       Angebote von Jugendarbeit – zu artikulieren.                                                      soring von Veranstaltungen prägt also das
                                    bestätigten Kontakten umgegangen wird.            Dies ist ein weiteres Argument, Partizipation      Jugendarbeit mit Social Media erfordert        kommerzielle Angebot auch die pädagogische
                                        Ergebnisse der Arbeit (insbesondere der       von Jugendlichen mit Social Media ernst zu         eine Auseinandersetzung mit technologie- Praxis wesentlich stärker. Vor diesem Hinter-
                                    Jugendmedienarbeit): Ein weitgehend unbe-         nehmen und teils auch neu zu überdenken.           basierten, kommerziellen Angebotsformen grund ist interessant, welche Erfahrungen
                                    stimmbares Publikum kann im Internet auf die                                                         Wenn man die bei Jugendlichen beliebten        mit Projekten gemacht wurden, die mit nicht
                                    Ergebnisse jetzt und später zugreifen. Durch      Jugendarbeit mit Social Media                      Social-Media-Angeboten in den Blick nimmt,     kommerziellen Angeboten arbeiten (vgl. bspw.
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                                    Social-Media-Angebote kann Aufmerksamkeit         eröffnet Mitsprachemöglichkeiten –                 sind dies in der Regel leicht bedienbare, aber Hammann 2011 und Rau 2011). Zusammenfas-
                                    auch gezielt auf bestimmte Produkte oder          ohne diese zu garantieren                          hochkomplexe technologiebasierte Angebote send muss sich Jugendarbeit mit Blick auf den
                                    Themen gelenkt werden. Dies kann eigeniniti-      Mit der Möglichkeit, in Social-Media-Ange-         von kommerziellen Betreibern. Beides hat       Einsatz von Social Media auch als Verbrauch-
                                    iert oder aber auch durch andere stattfinden      boten vergleichsweise einfach der eigenen          Implikationen für die Arbeit mit facebook.com, erbildung verstehen.
                                    (wie im Falle der „AntiAKW-Kids˝). Als Chance     Stimme (in der deutschen Übersetzung               youtube.com, twitter.com oder schuelervz.
                                    gewertet, könnte es in der Jugendarbeit mit       leider enger als der englische Begriff „voice˝)    net und weiteren. Die einfache Bedienbarkeit
                                    Social Media auch darum gehen, Jugendliche        Ausdruck zu verleihen, werden Hoffnungen           eröffnet zwar niedrigschwellige Arbeits-
                                    als Akteure in diesen vernetzten Öffentlichkei-   auf gesellschaftliche Beteiligungsoptionen         plattformen für die Projektarbeit – zugleich
                                    ten zu ermächtigen, Aufmerksamkeit für            verbunden, die auch für Jugendarbeit relevant      müssen aber wichtige (teils technische, aber
                                                                                      sind. Eine Aufgabe von Jugendarbeit ist es,        auch normative) Grundsatzfragen zu Daten-
                                                                                      derartige Möglichkeiten mit Jugendlichen           speicherung und -sicherheit in die Projekt-
                                                                                      zu erschließen, um mit den eigenen Anlie-          arbeit integriert werden. Hierbei stellt eine
                                                                                      gen tatsächlich Öffentlichkeit zu erreichen.       besondere Bedingung dar, dass viele beliebte
nyk (2), Hans-Jörg Nisch

                                                                                      Dabei können einerseits Angebotsformen             Angebote mit kommerziellem Hintergrund be-
                                                                                      mit diesen Teilhabemöglichkeiten entwickelt        trieben werden. Wie ist normativ zu bewerten,
                                                                                      werden (s. bspw. Ketter 2011 oder Rau 2011).       wenn kommerzielle Anbieter über im Rahmen
                                                                                      Andererseits sollten auch die im alltäglichen      der Jugendarbeit entstandene Kontaktdaten
                                                                                      Handeln von Jugendlichen üblichen Formen           oder Interaktionsprotokolle verfügen? Diese
        Grafiken: Oleksandr Mel

                                                                                      des Sich-Positionierens, Sich-Einbringens oder     Frage ist sicherlich für unterschiedliche
                                                                                      des Andere-Aktivierens (vgl. Wagner/Brüggen/       Handlungskontexte jeweils unterschiedlich
                                                                                      Gebel 2009: 74ff.) einbezogen werden. Social       zu bewerten. Die Frage jedoch, inwiefern die
                                                                                      Media eröffnet dafür nur die Mitsprachemög-        Arbeitsstrukturen von Jugendarbeit gerade
workshopberichte und debatten                                                                                                                                                       workshopberichte und debatten

                                                                                 Kontaktpersonen als wichtig beschrieben           Erfahrungen zugänglich machen, all dies kann      „nebenbei“, sondern erfordert Ressourcen
                                                                                 wird. Es geht also um mehr als eine Erreich-      die professionelle Weiterentwicklung beför-       für die Koordination und Weiterentwick-
                                                                                 barkeit im Sinne von Kontaktzeiten, sondern       dern – erfordert aber zwei Dinge: a) Offenheit    lung neuer Angebotsformen. Einige positive
                                                                                 auch darum, inwiefern man sich als (Privat)       aller Beteiligten über Erfolge und Herausforde-   Beispiele liegen (auch verdeutlicht mit dem
                                                                                 Person online zeigen möchte oder muss, um         rungen, die in den Projekten zutage getreten      Beitrag von Schwab/Bertram/Reichmann 2011
     Grafik: Hans-Jörg Nisch

                                                                                 als Interaktionspartner wirklich erreichbar       sind. Denn nur im offenen Abgleich zwischen       sowie weiteren Beiträgen in der Momentauf-
                                                                                 zu sein. Andersherum entstehen daraus auch        Potenzialen und Problemen können die              nahme Brüggen/Ertelt 2011) bereits vor.
                                                                                 Potenziale, wenn sich Jugendliche detaillierter   pädagogischen Möglichkeiten eruiert werden.           Um ihren Auftrag als Vermittlungstätigkeit
                                                                                 über ihre pädagogischen Bezugspersonen            b) Weiterentwicklung von neuen (kooperati-        zwischen Individuum und Gesellschaft zu
                                                                                 informieren können (für das Beispiel der          ven) Fortbildungskonzepten unter Einbezug         erfüllen, muss sich Jugendarbeit mit diesen
                                                                                 mobilen Jugendarbeit s. hierzu Pritzens 2011      von Social Media. Ob Präsenz-Veranstaltung        Prozessen der Mediatisierung, bezogen auf die
                                                                                 und weitere Beiträge in der Momentaufnahme        oder ein online-gestützter Austausch, jeweils     Lebenswelt von Jugendlichen und auch mit
                               Jugendarbeit mit Social Media bedeutet:           Brüggen/Ertelt 2011).                             können die Möglichkeiten von Social Media         Blick auf die eigene Arbeit, auseinandersetzen.
                               Netzarbeit ist Arbeitszeit                             Deutlich ist, dass die Veränderungen von     auch dazu genutzt werden, Beteiligung und         Mit dem Ziel, die Lesenden anzuregen, dies
                               „Nine to five war gestern – jetzt ist immer˝      Jugendarbeit mit Social Media auch von            Austausch für die pädagogischen Fachkräfte        für den eigenen Arbeitsbereich anzugehen,
                               drückt das Lebensgefühl einer digitalen           pädagogischen Fachkräften neue Qualifika­         und auch Ehrenamtliche untereinander zu           wurden Veränderungen, die sowohl Chancen
                               Boheme aus, die immer und jederzeit online        tionen abfordern – auch sie müssen die            etablieren (vgl. Gräßer 2011 sowie Moment-        als auch Herausforderungen implizieren,
                               und erreichbar ist. Das sind nicht unbedingt      relevante Medienkompetenz besitzen. Social        aufnahme Brüggen/Ertelt 2011). Dennoch            skizziert. Die folgenden Beiträge bieten dabei
                               Jugendliche – aber zugleich ist damit ein (auch   Media bietet sich auch hier als Arbeits-,         wird angesichts der verschiedenen aktuellen       weitere Konkretisierungen für verschiedene
26                                                                                                                                                                                                                                     27
                               von der Werbeindustrie geschürtes) Bild der       Vernetzungs- und Lernwerkzeug an.                 Projekte deutlich: Dieser Aufwand geht nicht      Handlungsfelder der Jugendarbeit.
                               Nutzung von Social Media angesprochen. Die
                               Möglichkeit, jederzeit Kontakt aufzunehmen,       Jugendarbeit mit Social Media braucht
                               impliziert die Erwartung, dass auch schnell       und unterstützt fachliche Vernetzung
                               (zumindest zeitnah) eine Reaktion kommt.          und Austausch
                               In der Kreativwirtschaft ist dieses „immer        Social Media scheint in der Jugendarbeit
                               online˝-Selfbranding verbunden mit einem In-      zunehmend – auch auf Verbandsebene – Auf-
                               einanderfließen von Arbeitswelt und Privatle-     merksamkeit zu finden. Dies ist ein Zeichen
                               ben – einer Tendenz, die in der Jugendarbeit in   dafür, dass die zunächst selbstinitiierten und
                               einer sorgsamen Reflexion der eigenen Rolle       dann stärker auch modellhaft angestoßenen
                               als pädagogische Fachkraft und Privatperson       Projekte positive Erfahrungen erbrachten
                               geklärt werden sollte. Der Einsatz von Social     (eine Reihe von Einblicken bündelt die Mo-
                               Media stellt hier neue Herausforderungen an       mentaufnahme „Jugendarbeit und Social Me-
                               das pädagogische Personal und die Arbeitge-       dia˝, Brüggen/Ertelt 2011). Um diese Erfahrun-
                               ber. Erstens, da zu fragen ist, inwiefern und     gen weiterzutragen, sie weiterzuentwickeln
                               wie Arbeitszeiten in diesen neuen Handlungs-      und auch an anderer Stelle fruchtbar werden
                               rahmen übertragen werden können. Dabei            zu lassen, kann wiederum Social Media un-
                               geht es um die Anerkennung von Online-Arbeit      terstützend genutzt werden. Das kann schon
                               als Arbeitszeit und verträgliche Modelle der      bei der internen Arbeitsorganisation eines                        Foto: Sujin Jetkasettakorn

                               Arbeitszeitgestaltung. Und zweitens, da in der    Teams beginnen, reicht aber deutlich über ein
                               Interaktion online auch immer eine authen-        einzelnes Team hinaus. Projektideen online
                               tische Selbstdarstellung der pädagogischen        vorstellen und diskutieren, Ergebnisse und
links und praktische tipps

             Empfehlungen für den Start
             in soziale Netzwerke
                                          2Matthias Felling

links
    und

                                                                        Grafik: iimages
praktische
28                                                                                                                     29

tipps
             Aus: Soziale Netzwerke – Chancen für Identi-     z Man sollte sorgsam mit eigenen Profildaten
             tätsentwicklung, soziale Integration und Par-       umgehen und nicht Anschrift, Telefon- oder
             tizipation , Dokumentation der LAG LM 2011          ICQ-Nummern (ICQ ist ein Programm zum
                                                                 Nachrichtenaustausch in Echtzeit) verwen-
             z Peinliche Fotos, Filme und persönliche Infos     den. Sie sind nicht nötig, wenn man sich
                haben im Netz nichts zu suchen. Sie verraten     innerhalb der Community austauscht. Auch
                viel über die eigene Person, können später       die private E-Mail-Adresse sollte nicht jedem
                den Ausbildungsplatz kosten und generell Är-     weitergegeben werden.
                ger bringen. Arbeitgeber durchforsten heute
                das Internet, um Bewerber zu überprüfen.      z Die Profileinstellungen sollten auf „privat“
                                                                 gestellt werden. Nur Freunde sollten die
             z Gruppenmitgliedschaften teilen anderen un-       Angaben sehen.
                bekannten Usern eine Menge persönlicher In-
                formationen mit. Man sollte auf die Mitglied- z Man sollte prüfen, ob man die eigenen
                schaft in Gruppen wie „Saufen bis der Arzt       „Online-Freunde“ wirklich kennt, um ihnen
                kommt“ etc. verzichten, denn diese sind nicht    freien Zugang zu den eigenen privaten Fotos
                die beste persönliche Werbung. Hassgruppen,      und Daten zu gewähren. Man weiß nie,
                in denen andere gezielt beleidigt werden,        was andere mit den Informationen
                sollten in jedem Fall gemieden werden.           machen!
links und praktische tipps

                                                                                                           Seiten zum Thema Risiken und Chancen             www.netzcheckers.net
                                                                                                           des Web 2.0                                      Neue Wege für die Medien und Jugendarbeit,
                                                                                                                                                            anwenderorientierte Technik, fachlichen Aus-
                                                                                                           http://ejwblog.de/                               tausch und Weiterbildung bieten die Partner-
                                                                                                           Ein Blog des Evangelischen Jugendwerks in        portale von netzcheckers.net. Einrichtungen
                                                                                                           Württemberg mit vielen praktischen Tipps         der Jugendarbeit und Medienzentren können
                                                                                                           rund um Social Media und Internet.               einen eigenen Internetauftritt mit einem
                                                                                                                                                            Partnerportal gestalten und damit Partner
                                                                                                           www.facebook.com/pages/                          im bundesweiten Netzwerk netzcheckers.net
                                                                                                           netzcheckersnet/139449209452564                  werden (wie z. B. der Escher Club, Köln-Bilder-
     Ideen für die Praxis in der Jugendmedienarbeit                                                        Netzcheckers.net bei Facebook.                   stöckchen (http://escherclub.netzcheckers.
                                                                                                                                                            net/m1868871081_400.html)
                                                                   2A. Hildebrandt, J. Wentzel, B. Wilde
                                                                                                           http://de-de.facebook.com/ferienlager
                                                                                                           Ferienlager online. Ein Blog zur Jugendarbeit.   www.youtube.com/watch?v=dubA2vhIlrg
                                                                                                                                                            „Let‘s fight it together“ – ein Film der Initiati-
     Links und Materialien                        www.klicksafe.de                                         www.facebook.com/gangway.marzahn                 ve childnet, der einen Mobbingfall aus Sicht
     zum Thema Sicherheit im Internet             Viele Informationen über das Internet und                Streetwork per Social Media (Cyber-Work) in      des Opfers schildert. Der Film ist ein guter
                                                  andere Medien. Zahlreiche Materialien für die            Berlin-Marzahn.                                  Ausgangspunkt für Unterrichtseinheiten zum
     www.juuuport.de                              praktische Arbeit mit Kindern und Jugendli-                                                               Thema Cyber-Mobbing (s. dazu auch die Hand-
30                                                                                                                                                                                                               31
     Dein Schutz im Web! So lautet der Slogan von chen (z. B. Filme in der Rubrik „Spots“ oder Un-         www.facebook.com/herne.de?ref=ts                 reichung „Was tun bei Cyber-Mobbing?“ unter:
     Juuuport. Für das Beratungsprojekt von der   terrichtsmaterialien in der Rubrik „Material“).          Der gelungene Facebook-Auftritt der Stadt        www.klicksafe.de/materialien/index.html)
     Niedersächsischen Landesmedienanstalt        Auf www.klicksafe.de/themen finden sich                  Herne (inklusive „Netiquette“) unter: www.
     wurden Jugendliche und junge Erwachsene als weitere Hintergründe zu den Bereichen „sozi-              facebook.com/herne.de?sk=app_4949752878).
     Scouts ausgebildet, um anderen Jugendlichen ale Netzwerke“ und „Cyber-Mobbing“. Zudem                                                                  Filme auf YouTube
     zu helfen.                                   können auf www.klicksafe.de/materialien u.               „Jugendarbeit und social networks“ – Grund-
                                                  a. folgende Broschüren und Flyer kostenlos               lagen sowie Beiträge zur Momentaufnahme.         Eine Reihe von Filmen auf YouTube setzt sich
     Methodenpaket und Spiel                      bestellt oder heruntergeladen werden:                    Begleitende Online-Publikation (PDF) zum         mit dem Thema Social Networks auseinander,
     „Verschwunden im Netz“                       z „Sicherer in Social Communities – klicksafe-          merz-Themenheft „Jugendarbeit und social         z. B.:
     Über das Projekt jugend online kann ein         Tipps für Eltern“,                                    networks“ 3/11. Ausgewählte Beispiele, die in    z A Life on Facebook www.youtube.com/
     Methodenpaket zur Arbeit mit Jugendlichen    z „Datenschutz-Tipps für Jugendliche“,                  der Publikation beschrieben werden:                 watch?v=DpW2SKNfgK0
     angefordert werden: http://jugendonline.     z „Spielregeln im Internet – Durchblicken im                                                             z Klaus erklärt Facebook www.youtube.com/
     typepad.com/jugend_online/2009/12/metho-        Rechte-Dschungel“ (u. a. mit juristischen             www.ludwikishafen.de/wiki/index.php/                watch?v=Kjg6wHIvnC8
     denpaket-und-spiel-verschwunden-im-netz-        Tipps zum Vorgehen bei Cyber-Mobbing),                Hauptseite
     sucht-multiplikatorinnen.html                z „klicksafe-Leitfäden für soziale Netzwerke und        Kinder und Jugendliche gestalten ein Wiki       www.jff.de/merz/dateien/ePublikation_
     Zum Paket gehörte eine Zeit lang auch die       Instant Messenger“ (mit Schritt-für-Schritt-An-       über die Stadt Ludwigshafen.                    Jugendarbeit_und_socialnetworks.pdf
     Spielaktion „Mein_Profil.de – Leben in Ver-     leitungen zu Privatsphärenschutz und Sicher-                                                          Begleitende Online-Publikation (PDF) zum
     zeichnissen“, welches ansonsten über den        heitseinstellungen bei schülerVZ, Facebook,           www.medienpaedagogik-praxis.de                  merz-Themenheft „Jugendarbeit und social
     Drei-W-Verlag bestellt werden kann: http://     studiVZ, wer-kennt-wen.de und ICQ).                   Materialien, Methoden, Projektbeispiele, Tipps, networks“ 3/11 mit Thesen zum Einsatz von
     www.drei-w-verlag.de/index.php?option=com_ Auf www.klicksafe.de/spots finden sich zudem               Tricks und aktuelle Informationen für die       Social Media in der Jugendarbeit von Jürgen
     content&view=article&id=78:meinprofilde&cat viele Filme, die auch in der Arbeit mit Kindern           medienpädagogische Praxis in Jugendarbeit       Ertelt und einigen ausgewählten Praxisbei-
     id=40:paedagogische-spiele&Itemid=62         und Jugendlichen eingesetzt werden können.               und Schule.                                     spielen.
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