Soziale Themen bei der Wahl zum Bundestag berücksichtigen!

Die Seite wird erstellt Linus Wiese
 
WEITER LESEN
Soziale Themen bei der Wahl zum Bundestag berücksichtigen!
04/21

                                                                                                          INFODIENST DER DIÖZESAN- CARITASVERBÄNDE A ACHEN, ESSEN, KÖLN, MÜNSTER UND PADERBORN

                                                                                                                                                                                                                 Gerade im Pflegebereich wird die Be-
                                                                                                                                                                                                             deutung der Wohlfahrtspflege deutlich –
                                                                                                                                                                                                             mit 1300 stationären Pflegeeinrichtungen
                                                                                                                                                                                                             (mit über 100 000 pflegebedürftigen Men-
                                                                                                                                                                                                             schen) ist nahezu jede dritte Einrichtung in
                                                                                                                                                                                                             Trägerschaft einer gemeinnützigen Organi-
                                                                                                                                                                                                             sation. "Gute Pflege lohnt sich – und muss

                                                                                                     WO H L FA H R T S V E R B Ä N D E R U F E N Z U R WA H L AU F

                                                                                                     Soziale Themen bei der Wahl
                                                                                                     zum Bundestag berücksichtigen!
                                                                                                     Mit der Initiative "#mitwählen – Das Morgen verändern." ruft die Landes-
                                                                                                     arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege NRW alle Bürgerinnen
                                                                                                     und Bürger auf, bei der anstehenden Bundestagswahl am 26. Septem-
                                                                                                     ber von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen – und bei der Wahlent-
                                                                                                     scheidung soziale Themen zu berücksichtigen.
I S S N 16 11- 3 5 2 7 – P O S T V E R T R I E B S S T Ü C K G 5 8 74 6 ; G E B Ü H R B E Z A H LT

                                                                                                     N      ur wer mitwählt, kann über sozialpoli-
                                                                                                            tische Fragen mitbestimmen", sagt
                                                                                                     Dr. Frank Johannes Hensel, Vorsitzender der
                                                                                                                                                             mit politischen Kräften, die sich für benach-
                                                                                                                                                             teiligte Menschen und gegen Ausgrenzung
                                                                                                                                                             wirksam engagieren. Eine starke Sozialpoli-
                                                                                                     Landesarbeitsgemeinschaft der Freien                    tik ist existenziell für den Zusammenhalt
                                                                                                     Wohlfahrtspflege NRW (LAG FW). Die Ar-                  und die Zukunft."
                                                                                                     beitsgemeinschaft und die sie tragenden                      Zu den großen Aufgaben der Wohl-
                                                                                                     Wohlfahrtsverbände verstehen sich als ge-               fahrtsverbände gehört der Einsatz für mehr
                                                                                                     sellschaftliche und politische Akteure. "Wir            Bildungsgerechtigkeit und weniger Kinder-
                                                                                                     wollen stabile demokratische Verhältnisse               armut, für die Schaffung von bezahlbarem        deshalb fair bezahlt werden", so Hensel und
                                                                                                                                                             und angemessenem Wohnraum und für               hat neben den älteren Mitbürgerinnen und
                                                                                                                                                             faire Bedingungen in der Pflege.                Mitbürgern auch die Jüngsten im Blick.
                                                                                                     AUS GA B E                                                                                              Hier hat die Corona-Pandemie die Defizite
                                                                                                     SE P TEMB ER 20 2 1                                                                                     in der Bildung offengelegt: "Jedes Schul-
                                                                                                                                                                                                             kind muss unabhängig von Status und Her-
                                                                                                     Die Redaktion freut                                                                                     kunft seiner Eltern einen Laptop zur Verfü-
                                                                                                     sich über Zuschriften,                                                                                  gung gestellt bekommen – das ist so wichtig
                                                                                                     Anfragen, Anregungen                                                                                    wie Tisch, Stuhl und Kreidetafel im Klas-
                                                                                                     und Kommentare.                                                                                         senraum. Genauso notwendig wie eine an-
                                                                                                                                                                                                             gemessene Lernmittel-
                                                                                                     Besuchen Sie uns                                                                                        ausstattung ist ein Kollegi-
                                                                                                     im Netz oder schreiben                                                                                  um, das darin unterstützt
                                                                                                     Sie uns unter:                                                                                          wird, das Wissen auch
                                                                                                      caritas-nrw.de/nachrichten                                                                            über digitale Möglichkei-
                                                                                                      facebook.de/caritas_in_NRW                                                                            ten weiterzugeben." 
                                                                                                      redaktion@caritas-nrw.de

                                                                                                     C A R I T A S I N N R W A K T U E L L S E P T E M B E R 2 0 21                                                                                   1
Soziale Themen bei der Wahl zum Bundestag berücksichtigen!
PROBLEM DER 24 -STUNDEN-PFLEGE
     D I G I TA L E T E I L H A B E

     So wichtig wie Brille                      Lösungen gesucht
     oder Schuhe
                                                Das Problem der sogenannten "24-Stunden-Pflege" und mögliche

     A     rme und benachteiligte Men-
           schen dürfen nicht zu den Verlie-
     rern der Digitalisierung werden – das
                                                politische Lösungen haben Vertreter des Deutschen Caritasverbandes
                                                und des Diözesan-Caritasverbandes Paderborn bei einem Treffen mit
                                                dem Bundestagsabgeordneten Carsten Linnemann (CDU) in Paderborn
     fordert die Freie Wohlfahrtspflege NRW.    diskutiert. Nach einem Urteil des Bundesarbeitsgerichts zu den osteuro-
     "Wer über Einkommen und über Com-          päischen Hilfskräften in der Pflege seien viele Pflegebedürftige und ihre
     puter, Smartphones, WLAN und digita-       Familien aufgeschreckt worden, sagte Eva Welskop-Deffaa, Vorständin
     le Kompetenzen verfügt, der hatte es       für Sozial- und Fachpolitik im Deutschen Caritasverband.
     leichter in den vergangenen Monaten",
     sagte der Kölner Diözesan-Caritasdirek-
     tor Dr. Frank Johannes Hensel auf dem
     Treffen von Menschen mit Armutser-
                                                D     ringend nötig sei es, dass seitens der
                                                      Bundespolitik entlastende Rahmen-
                                                bedingungen für die Beschäftigung von im
     fahrung.                                   Haus lebenden Hilfskräften, sogenannten
         Die Chancen der Digitalisierung        Live-ins, geschaffen würden. Denn rund
     seien riesig, sagte Hensel und warnte      90 Prozent der osteuropäischen Haushalts-
     zugleich vor der Gefahr, "dass diejeni-    kräfte, die in den etwa 150 000 bis 200 000
     gen, die nicht mithalten können, wei-      betroffenen Familien mit pflegebedürftigen
     ter ins Abseits geraten". Es müssten       Angehörigen tätig seien, würden schwarz
     Rahmenbedingungen geschaffen wer-          beschäftigt, so die Einschätzung, und dies
     den, die soziale Ungleichheiten abbau-     zumeist ohne fachliche Begleitung von Pfle-       Diskutierten das Problem der sogenannten
     ten. Digitale Geräte und Netzzugang        gefachkräften.                                    24-Stunden-Pflege und mögliche politische
     seien existenziell für gesellschaftliche        Schon 2009 habe der Diözesan-Caritas-        Lösungen (v. l.): Carsten Linnemann MdB,
     Teilhabe. "Sie werden so wichtig wie       verband Paderborn deshalb zusammen mit            Eva Welskop-Deffaa (Vorständin Deutscher
     eine Brille oder Schuhe", so Hensel. Der   der Caritas Polen das Modellprojekt Cari-         Caritasverband), Diözesan-Caritasdirektorin
     Staat müsse Sorge tragen für Ausstat-      Fair entwickelt, erklärte Diözesan-Caritas-       Esther van Bebber, Claudia Menebröcker,
     tung und Befähigung, das gehöre zur        direktor Josef Lüttig. Es sorge dafür, dass       Hans-Werner Hüwel (Bereichsleiter Pflege &
     grundgesetzlich verankerten Sicher-        Betreuungskräfte aus Polen zu fairen Be-          Gesundheit beim Caritasverband Paderborn)
     stellung des Existenzminimums. Es          dingungen in deutschen Pflege-Haushalten          und Diözesan-Caritasdirektor Josef Lüttig
     habe sich in der Pandemie bestätigt,       beschäftigt würden. Zweisprachige Koordi-                                          Foto: cpd / Jonas
     dass der Digitalisierungsgrad vom          natorinnen begleiteten das Arbeitsverhält-
     Schul- und Berufsabschluss und vom         nis vor Ort. Damit versuche der Diözesan-
     Einkommen abhängig sei.                    Caritasverband, die Situation der Live-ins        galen Anstellungsverhältnis kämen auf die
         Hensel kritisierte auch das behörd-    aus der rechtlichen Grauzone herauszuho-          Familien rund 2500 Euro monatliche Kos-
     liche Handeln in Corona-Zeiten, wenn       len, so Lüttig. "24-Stunden-Pflege" zu Hause      ten zu, bei einer illegalen Beschäftigung
     im Krisenmodus ausschließlich auf          gebe es bei CariFair nicht. Vielmehr gelte es,    zwischen 1500 und 1800 Euro. "Eine Lohn-
     digitale und telefonische Erreichbar-      durch Einsatzpläne den Stundenrahmen              subvention könnte diese Lücke schließen",
     keiten umgeschaltet wurde, dabei aber      für beide Seiten verbindlich zu gestalten.        schlug Caritas-Vorständin Eva Welskop-
     diejenigen vergessen wurden, die dem       Individuelle, darüber hinausgehende Be-           Deffaa vor. Ein Vorschlag von Bundesge-
     nicht folgen konnten. Hensel: "Jobcen-     darfe der Pflegebedürftigen würden dann           sundheitsminister Jens Spahn liege bereits
     ter und überhaupt Ämter waren teil-        mit begleitenden Angeboten, wie z. B. der         auf dem Tisch, sei aber "kurz vor dem Ziel
     weise sehr schwer zu erreichen – kaum      Tagespflege, gesichert. "Wichtig wäre aber        gescheitert", bedauerte sie. Demnach könn-
     eine Chance, Anträge und Missver-          auch insgesamt eine Entbürokratisierung           te die Pflegeversicherung Lohnzuschüsse
     ständnisse zu klären. Andere wieder-       für die Familien", sagte Diözesan-Caritasdi-      für legal beschäftigte Haushaltshilfen
     um haben das besser hinbekommen.           rektorin Esther van Bebber. Die Rechte und        durch die Umwandlung von Pflegesachleis-
     Es ist einfach total schwierig, seine      Pflichten von Arbeitgebern seien "ein im-         tungen zahlen.
     Existenz nur per Telefon oder Mailver-     menser Batzen", die legale Arbeitsverhält-            Carsten Linnemann versprach, nach
     kehr sichern zu müssen. Mit den da-        nisse in diesem Setting behinderten.              der Neubildung des Bundestags nach einer
     durch bedingten Unsicherheiten und              Über CariFair seien etwa 500 Betreu-         Lösung für das Problem zu suchen. "Wir
     Ängsten mussten und müssen viele           ungskräfte in rund 300 Familien in                müssen den Arbeitskräften aus der
     allein zurechtkommen", so Hensel.         Deutschland tätig, rund 200 davon im Erz-         Schwarzarbeit heraushelfen. Unsere Gesell-
      www.freiewohlfahrtspflege-nrw.de/        bistum Paderborn, erklärte Claudia Mene-          schaft altert – das Problem wird also eher
         veranstaltungen                        bröcker, die beim Diözesan-Caritasverband         größer als kleiner. Da können wir nicht ein-
                                                Paderborn das Projekt betreut. Bei dem le-        fach weiter wegschauen." 

2                                                                                      C A R I T A S I N N R W A K T U E L L S E P T E M B E R 2 0 21
Soziale Themen bei der Wahl zum Bundestag berücksichtigen!
Erste Schritte – weitere müssen folgen!

                                                                                                                                                      K O M M E N TA R
  W        enige Bereiche des Sozialrechts werden mit einer solchen
           Regelmäßigkeit reformiert wie der Bereich der Pflegever-
  sicherung. Immer wieder wurden in der Vergangenheit in kleinen
                                                                               Personalentwicklung und Personalgewinnung Erhebliches ab-
                                                                               verlangen wird. Dass aber nun lediglich 40 Prozent des als not-
                                                                               wendig erkannten Zuwachses an Personal umgesetzt werden,
  Schritten neue Leistungen eingeführt, Regelungen nachjustiert                lässt aufhorchen. Natürlich kann man argumentieren, dass diese
  und Ungerechtigkeiten korrigiert. Tatsächlich hat der aktuelle               erste Stufe, die auch in Nordrhein-Westfalen mit einem deutli-
  Reformprozess um das Gesundheitsversorgungsweiterentwick-                    chen zusätzlichen Bedarf an Assistenzkräften verbunden ist,
  lungsgesetz (GVWG) das Potenzial, für erhebliche Veränderungen               erst einmal umgesetzt werden muss. Aber die Vergangenheit
  in der Pflegelandschaft zu sorgen.                                           lehrt auch, dass ersten Schritten manchmal keine zweiten fol-
       Da ist zum einen die Verpflichtung für alle Pflegeeinrichtun-           gen. Hier wird es immens wichtig sein, die Entscheidungsträger
  gen, ihre Mitarbeitenden im Bereich Pflege und Betreuung nach                in der Politik daran zu messen, dass weitere Reformen erfolgen
  Tarif zu entlohnen. Einrichtungen, die bislang keiner Bindung                und 2025 die Weichen für die nächste Ausbaustufe gestellt wer-
  an einen Tarif oder kirchenrechtliche Arbeitsvertragsregelun-                den.
  gen unterlagen, müssen nun binnen Jahresfrist entweder einen                     Spätestens dann wird man auch bei der Finanzierung der
  eigenen Tarifabschluss nachweisen oder aber in Höhe der in der               Pflegeversicherung und bei der Eigenleistung der Betroffenen
  Region vorhandenen Tarifverträge entlohnen. Für die Beschäf-                 weitere Schritte gehen müssen. Die beschlossenen Entlastun-
  tigten von privatgewerblichen Einrichtungen ist dies ein großer              gen wirken unmittelbar. Wenn in den Einrichtungen aber pers-
  Fortschritt. Gleichzeitig ist gesichert, dass die Vergütungen der            pektivisch deutlich mehr Beschäftigte für die Bereiche Pflege
  Mitarbeitenden der Caritas, die weiter durchgängig oberhalb des              und Betreuung arbeiten werden und wenn diese bei zahlrei-
  Tarifdurchschnitts liegen werden, weiter von Kostenträgern re-               chen heute noch nicht tarifgebundenen Einrichtungen erfreuli-
  finanziert werden müssen. Dies ist wichtig, um das Vergütungs-               cherweise auch besser vergütet werden, wird die Pflege teurer.
  niveau der Caritas halten zu können. Man hätte sich wünschen                 Das wird politisch nur umsetzbar sein, wenn es nicht aus-
  können, dass sich die Tarifbindung nicht nur auf die Mitarbei-               schließlich auf dem Rücken der Betroffenen abgeladen und
  tenden im Bereich Pflege und Betreuung beschränkt, aber dies                 gleichzeitig eine langfristige sichere Finanzierung geschaffen
  ist ein erster wichtiger Schritt.                                            wird. 
       Dass der Einstieg in ein wissenschaftliches Instrument der                                                  ERIC LANZRATH / ANNE ECKERT
  Personalbemessung gemacht wurde, ist ebenfalls ein funda-
  mentaler Schritt, der den Einrichtungen in Sachen Organisation,               lanzrath@caritas-muenster.de  eckert@caritas-muenster.de

ENTL ASTUNG FÜR PFLEGEBEDÜRF TIGE

Pflegereformgesetz schafft neue                                                                       gang wurde ein neues Bemessungsinstru-
                                                                                                      ment entwickelt. Es sieht nicht mehr die

Qualifizierungsbedarfe                                                                                klassische Aufteilung in Pflegefachkräfte
                                                                                                      und Pflegehilfskräfte vor, sondern führt
                                                                                                      zwischen diesen beiden Gruppen eine wei-
Mit dem Gesundheitsversorgungsweiterentwicklungsgesetz (GVWG)                                         tere Gruppe der einjährig examinierten As-
wurde jüngst ein weiteres Pflegereformgesetz verabschiedet. Das                                       sistenzkräfte ein. Mit diesem neuen Perso-
GVWG bringt zahlreiche Veränderungen für die ambulanten und statio-                                   nalbemessungsinstrument, das für bun-
nären Pflegeeinrichtungen und ihre Kunden.                                                            deseinheitliche Orientierung sorgen soll, ist
                                                                                                      ein deutlicher Aufwuchs von Mitarbeiterin-

S    o sind ab September 2022 Pflegeein-
     richtungen nur noch dann zugelassen,
wenn sie entweder einen eigenen Tarif-
                                                       Menschen, die bereits mindestens zwölf
                                                       Monate in einer Einrichtung leben, erfolgt
                                                       eine Reduzierung der Pflegekosten um 25
                                                                                                      nen und Mitarbeitern in der Pflege verbun-
                                                                                                      den – insbesondere im Bereich der Assis-
                                                                                                      tenzkräfte. Hier besteht kurzfristig ein gro-
vertrag abgeschlossen haben oder in Höhe               Prozent. Nach zwei Jahren beträgt die Re-      ßer Qualifizierungs- und Ausbildungsbedarf
bestehender Tarifverträge in ihrer Region              duzierung 45, nach drei Jahren 70 Prozent.     in den Einrichtungen.
vergüten. Hierdurch werden die Preise für                  Ein weiterer wichtiger Baustein der Re-        In einem ersten Schritt werden aller-
Pflege bei bisher nicht tarifgebundenen Ein-           form ist die Einführung des ersten Schrittes   dings lediglich 40 Prozent der rechnerisch
richtungen steigen.                                    eines neuen Personalbemessungssystems          notwendigen Aufstockung des Pflege- und
    Im Gegenzug werden alle Nutzerinnen                in der vollstationären Pflege. Nach einer      Betreuungspersonals umgesetzt. Dieser
und Nutzer von Pflegediensten und statio-              umfassenden wissenschaftlichen Studie          Schritt soll 2025 evaluiert werden, dann
nären Einrichtungen um etwa fünf Prozent               der Universität Bremen unter der Leitung       folgen gegebenenfalls weitere Ausbaustu-
der pflegebedingten Kosten entlastet. Für              des Pflegewissenschaftlers Heinz Roth-         fen.  (Siehe Kommentar oben)            CPM

C A R I T A S I N N R W A K T U E L L S E P T E M B E R 2 0 21                                                                                  3
Soziale Themen bei der Wahl zum Bundestag berücksichtigen!
3 0 JA H R E C A R I TA S - W E R KS TAT T R ÄT E

Erfolgsmodell für
Selbstbestimmung
Von der Beschäftigtenvertretung zum Werkstattrat mit Mitbestimmungs-
rechten war es ein großer Schritt. Die Caritas-Werkstatträte haben sich
bereits seit 1990 als "Beschäftigtenvertretung" in den Caritas-Werkstät-
ten für Menschen mit Behinderungen organisiert.

S    chon in den 90er-Jahren forderten sie
     echte Mitbestimmung. Damals bereits
nannte Robert Lenfers als Vertreter des
                                                    schutz-Konzepten innerhalb der Werkstatt.
                                                    Werkstatträte kommunizieren heute auf
                                                    Augenhöhe mit Vertretern von Ministerien
                                                                                                    Pressebericht von 1990 in der Bistumszei-
                                                                                                    tung "Kirche und Leben" zum ersten Treffen
Deutschen Caritasverbandes die Treffen der          und Vertretern der Landschaftsverbände.         der Mitarbeitervertretungen in 26 Caritas-
Caritas-"Beschäftigtenvertretung" eine                                                              Werkstätten in NRW
"neue Plattform für Selbstbestimmung und            Digital weiter organisiert
Mitwirkung" auf dem Weg zu mehr Mündig-             Die Caritas-Werkstatträte haben sich in der     hen bleiben. Heute reden wir über Inklusi-
keit und Verselbstständigung der 6000               Corona-Pandemie mithilfe digitaler Tech-        on, das bedeutet, dass Menschen mit
Menschen mit Behinderungen in Caritas-              nik weiter organisiert. In regelmäßigen Vi-     Behinderungen nach der UN-Behinderten-
Werkstätten im Jahr 1990 in NRW.                    deokonferenzen haben sich die Caritas-          rechtskonvention die volle Partizipation in
    Schon damals ging es den Beschäftig-            Werkstatträte ausgetauscht. Auch der Kon-       allen Lebensbereichen unserer Gesell-
tenvertretungen nicht nur um die Arbeit,            takt zu anderen Werkstatträten wie den          schaft haben müssen. Das bezieht sich be-
sondern auch um Bildung, Freizeitgestal-            Werkstatträten NRW, Werkstatträten Nie-         sonders auf die Beteiligung der Menschen
tung und ein faires Entgelt.                        dersachsen und Werkstatträten Deutsch-          mit Behinderung im Arbeitsleben. Werk-
    Werkstatträte gab es aber erst ab dem           land wurde gehalten. Das Netzwerken über        stätten für Menschen mit Behinderungen
Jahr 2001. Damals trat die erste Werkstät-          die Caritas hinaus ist ein notwendiger Er-      bieten heute ein breites Angebot an Arbeit,
ten-Mitwirkungsverordnung (WMVO) in                 fahrungsaustausch, der dabei hilft, wichtige    vom Arbeitsplatz in der Gruppe über Au-
Kraft. Allerdings durften die Werkstatträte         Anliegen wie die Diskussion über die Neu-       ßenarbeitsplätze, betriebsintegrierte Ar-
nur mitwirken und nicht mitbestimmen,               ausrichtung des Entgelts voranzubringen.        beitsplätze bis hin zu Integrationsunter-
bis im Jahr 2017 im Zuge der Umsetzung                  Werkstatträte im Homeoffice: Auch das       nehmen. Auch hier sind Werkstatträte be-
des Bundesteilhabegesetzes (BTHG) die               gibt es heute. Im Zuge der Corona-Pande-        teiligt.
Rechte der Werkstatträte deutlich gestärkt          mie sind einige der Caritas-Werkstatträte,           Trotzdem reicht das nicht. Werkstätten
wurden. Seitdem gibt es erst echte Mitbe-           ausgestattet mit Laptop und Diensthandy,        zeigen großes Engagement, Menschen auf
stimmungsrechte.                                    ins Homeoffice gegangen. Dort konnten sie       den allgemeinen Arbeitsmarkt zu vermit-
                                                    ihre Arbeit weiter fortsetzen, Mails beant-     teln. Aber der allgemeine Arbeitsmarkt
In der Pandemie waren oft                           worten und den Kontakt zu den Kollegen          bleibt vielen verschlossen, da die meisten
Werkstatträte im Krisenstab                         aufrechterhalten.                               Unternehmen davor zurückscheuen, Men-
Heute finden wir viele der Forderungen der              Als im März 2020 während der Corona-        schen mit Behinderungen einzustellen.
Beschäftigtenvertretungen aus den 90er              Pandemie das Betretungsverbot in den            Der allgemeine Arbeitsmarkt ist noch lange
Jahren im § 5 Mitwirkung/Mitbestimmung              Werkstätten ausgesprochen wurde und             nicht offen genug.
der Caritas-Werkstätten-Mitwirkungsord-             Werkstattbeschäftigte über Monate die                Eine weitere Baustelle ist das Entgelt.
nung (CWMO) wieder. Bildung findet heute            Werkstatt nicht mehr betreten durften, war      Bereits in den 90er-Jahren forderte die da-
in arbeitsbegleitenden Maßnahmen statt,             das für viele eine Katastrophe. Die Caritas-    malige Beschäftigtenvertretung der Caritas
die in § 5 Werkstättenverordnung (WVO)              Werkstatträte haben sich gemeinsam mit          ein faires Entgelt. Diese Diskussion hat seit
geregelt sind. Werkstatträte sind ein Er-           den Werkstatträten NRW massiv beim              der schrittweisen Erhöhung des Grund-
folgsmodell für die Selbstbestimmung in             MAGS NRW und BMAS dafür eingesetzt,             lohns in Werkstätten bis ins Jahr 2023 wie-
den Werkstätten.                                    dass es auch in dem folgenden Lockdown          der Fahrt aufgenommen. Die Bundesregie-
    Heute sind Werkstatträte beteiligt,             kein Betretungsverbot mehr gab. Gemein-         rung hat eine Studie in Auftrag gegeben, die
wenn es um Veränderungen innerhalb der              sam mit den Werkstatträten NRW haben            das Entgeltsystem in den Werkstätten un-
Werkstätten geht. In der Corona-Pandemie            die Caritas Werkstatträte für das Impfen in     tersucht. Ziel soll es sein, den Beschäftigten
mussten Werkstatträte das Hygiene-                  den Werkstätten geworben.                       langfristig ein faires Entgelt zu zahlen. Da-
Schutz-Konzept in den Werkstätten mitun-                30 Jahre Caritas-Werkstatträte sind eine    bei werden Werkstatträte ein wichtiger Ge-
terschreiben. In vielen Werkstätten waren           Zeit, in der sich die Beteiligung von Men-      sprächspartner sein, denn nach § 5 CWMO
die Werkstatträte im Krisenstab tätig. Das          schen mit Behinderungen in Werkstätten          haben sie hier echte Mitbestimmung. 
war eine klare Forderung des MAGS in                zwar verbessert hat, aber das System Werk-                         MARIE-LUISE SCHULZE-JANSEN
NRW. Genauso verhält es sich mit Gewalt-            statt darf in seiner Entwicklung nicht ste-      m.schulze-jansen@caritas-paderborn.de

4                                                                                        C A R I T A S I N N R W A K T U E L L S E P T E M B E R 2 0 21
Soziale Themen bei der Wahl zum Bundestag berücksichtigen!
Armutswochen                                         Kinder werden, hofft Dr. Frank Johannes        Wohlfahrtsverbände halten ein breites
    Der Deutsche Caritasverband ruft ge-                 Hensel, Vorsitzender der Landesarbeits-        Netz an Kurberatungsstellen vor, die

                                                                                                                                                          KURZMELDUNGEN
    meinsam mit seinen Fachverbänden So-                 gemeinschaft Freie Wohlfahrtspflege            auch pflegende Angehörige beraten und
    zialdienst katholischer Frauen (SkF) und             NRW.                                           bei der Antragstellung unterstützen.
    SKM Bundesverband auf, den Zeitraum                       Nun fordert die Wohlfahrtspflege die          Im Projekt "Kurberatung für pflegen-
    zwischen dem Internationalen Tag zur                 Aufnahme gemeinsamer Gespräche                 de Angehörige" machen geschulte Bera-
    Beseitigung der Armut (17.10.2021) und               zwischen den Ministerien, der kommu-           tungskräfte pflegenden Angehörigen
    dem Welttag der Armen der katholi-                   nalen Seite und den Verbänden, um die          passgenaue Angebote, sei es um allein
    schen Kirche (14.11.2021) für öffentlich-            notwendigen Verbesserungen der Quali-          eine Kur anzutreten oder gemeinsam
    keitswirksame Aktionen gegen Armut                   tät in der offenen Ganztagsschule (OGS)        mit dem Pflegebedürftigen. Das Projekt
    und Ausgrenzung zu nutzen. Die zentra-               in NRW zu erreichen. Nicht nur der Aus-        wird vollständig gefördert vom NRW-
    le Auftaktveranstaltung findet am 17.10.             bau an Plätzen erfordere große Anstren-        Ministerium für Arbeit, Gesundheit und
    in Dortmund statt. Im Fokus der Armuts-              gungen. Die Träger drängten seit Lan-          Soziales. 
    wochen stehen 2021 die Folgen der Pan-               gem auf eine bessere finanzielle Ausstat-         0 52 51/2 09-2 30
    demie für benachteiligte Jugendliche                 tung, damit mit gutem Personal ein mit
    und junge Erwachsene.                               der Schule und dem Unterricht verzahn-         Eine Million Sterne
     https://caritas.de                                 tes Bildungsangebot für Grundschulkin-         Am 13. November lädt Caritas internatio-
                                                         der den ganzen Tag über gemacht wer-           nal (Ci) zur 15. bundesweiten Solidaritäts-
    Rechtsanspruch OGS                                   den könne.                                    aktion #EineMillionSterne ein. Die Teil-
    Die Freie Wohlfahrtspflege NRW hat die                                                              nehmenden verwandeln öffentliche Plät-
    Einigung von Bund und Ländern zu ei-                 Kraft schöpfen für den Alltag                  ze mit Kerzen in Lichtermeere! Vor dem
    nem Rechtsanspruch auf einen Ganz-                   Angehörige von Demenzkranken und               Hintergrund der Caritas-Jahreskampagne
    tagsplatz in der Grundschule begrüßt.                anderen Pflegebedürftigen können in ei-        "#DasMachenWirGemeinsam" stellt Ci ein
    Das Gesetz könne eine wesentliche Ver-               ner Kur Erholung vom stressigen Alltag         Hilfsprojekt für Straßenkinder in Kibera,
    besserung der Bildungs- und Entwick-                 finden. Darauf hat der Diözesan-Caritas-       Kenia, in den Fokus. 
    lungschancen auch für benachteiligte                 verband Paderborn hingewiesen. Die              www.einemillionsterne.de

P O L I T-TA L K Z U R WA H L

Teilhabechancen am Arbeitsmarkt verbessern
Die Wohlfahrtsverbände fordern den Ausbau und die Weiterentwicklung
von Förderinstrumenten für Langzeitarbeitslose am Arbeitsmarkt. Das
2019 in Kraft getretene Teilhabechancengesetz sei ein voller Erfolg, weil
mit den dadurch eingeführten Instrumenten Arbeit statt Arbeitslosigkeit
finanziert werde, so eine Zwischenbilanz beim POLIT-Talk zur Wahl.

I  nsbesondere das neue Instrument "Teil-
   habe am Arbeitsmarkt" (§ 16 i SGB II) müs-
se nach der Bundestagswahl entfristet wer-
                                                       werde, wie lange Personen schon arbeitslos
                                                       im SGB-II-Bezug seien. Denn daraus ergebe
                                                       sich der Zugang zu den Instrumenten
den, forderte die LAG Freie Wohlfahrtspfle-            §§ 16 e und 16 i SGB II. Früher sei nach soge-
ge NRW beim digitalen POLIT-Talk mit                   nannten "in der Person liegenden Vermitt-
Bundestagskandidaten, bei dem über                     lungshemmnissen" gefragt worden.
60 Teilnehmende zugeschaltet waren. "Der
soziale Arbeitsmarkt ist eine Chance für vie-          Richtige Zielgruppen erreicht
le langzeitarbeitslose Menschen und hat                "Furchtbar", so Bauer, denn solches Fragen
sich bewährt", sagte Giulia Maira, Sprecherin          führe automatisch zu Stigmatisierung, zu
des Arbeitsausschusses Arbeit/Arbeitslosig-            negativem Blick auf die Schwächen der Per-
keit. Das mache der Zwischenbericht zur                son. Und in sich unsinnig – wie soll ein
Evaluation des Teilhabechancengesetzes                 Mensch in seiner Person liegende Hemm-
des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufs-            nisse durch Maßnahmen beseitigen kön-
forschung (IAB) der Bundesagentur für Ar-              nen? Bauers Resümee: Im Wesentlichen
beit deutlich.                                         wurden mit dem neuen § 16 i SGB II die rich-
    In der Tat ist Dr. Frank Bauer vom IAB             tigen Zielgruppen erreicht. 
froh, dass seit den Reformen des Teilhabe-              www.freiewohlfahrtspflege-nrw.de/
chancengesetzes in erster Linie gefragt                     veranstaltungen

C A R I T A S I N N R W A K T U E L L S E P T E M B E R 2 0 21                                                                                       5
Soziale Themen bei der Wahl zum Bundestag berücksichtigen!
S O M M E R TO U R D E R C A R I TA S A AC H E N

                                                                     Lebhafte Diskussionen
Foto: cpd / Jonas

                                                                     Das Thema Pflege wird auch in den kommenden Legislaturperioden die
                                                                     Abgeordneten des Deutschen Bundestages beschäftigen. In dieser Ein-
                                                                     schätzung waren sich Bundestagskandidaten aus dem Bistum Aachen
                                                                     und Caritas-Vertreter einig. Regionale Verbände und der Diözesan-Cari-
                    Wollen mit der Aktion "38,2! Bist du dabei?!"    tasverband hatten die Kandidaten zu Caritas-Sommertouren eingeladen.
                    Wahlberechtigte motivieren, von ihrem
                    Wahlrecht Gebrauch zu machen (v. l.): Matthias
                    Krieg, Linda Heinemann und Diözesan-Cari-
                    tasdirektorin Esther van Bebber
                                                                     J   eweils einen Tag lang waren Vertreter
                                                                         der verbandlichen Caritas und der Politik
                                                                     mit dem Fahrrad in den Caritas-Regionen
                                                                                                                      Fachverbände über ihre Beratungsschwer-
                                                                                                                      punkte, in Krefeld widmete sich der regio-
                                                                                                                      nale Caritasverband dem Thema Migration
                                                                     Viersen, Heinsberg, Krefeld, Düren und Mön-      und Migrationsberatung, und in Heinsberg
                    "38,2! Bist du dabei?!"                          chengladbach unterwegs.                          diskutierte der Verband künftige Herausfor-
                                                                          Bei allen Stationen war ein Thema ge-       derungen in der Eingliederungshilfe mit

                    E      ine Aktion zur Bundestagswahl hat die
                           Caritas im Erzbistum Paderborn gestar-
                    tet. Unter dem Motto "38,2! Bist du dabei?!"
                                                                     setzt: das Thema Pflege. Diözesan-Caritas-
                                                                     direktor Stephan Jentgens begrüßte aus-
                                                                     drücklich, dass Bundestag und Bundesrat
                                                                                                                      der Politik. Die Bundestagskandidaten ba-
                                                                                                                      ten die Caritas-Vertreter, auch über den
                                                                                                                      Wahltag hinaus ihre Anregungen und ihre
                    wolle man möglichst viele Wahlberechtigte        mit dem Gesetz zur Weiterentwicklung der         praktischen Erfahrungen mit den Folgen
                    davon überzeugen, von ihrem Wahlrecht            Gesundheitsversorgung (GVWG) Regelun-            politischer Entscheidungen in die politi-
                    Gebrauch zu machen, sagt Initiator Matthias      gen beschlossen hätten, die in die richtige      sche Diskussion einzubringen. 
                    Krieg vom Diözesan-Caritasverband Pader-         Richtung gingen. Er nannte beispielhaft die                                                CH. HEIDRICH
                    born. "38,2 bezieht sich dabei weder auf         Festlegungen, dass nur noch solche Pfle-
                    Temperaturspitzen des Thermometers               geanbieter Geld aus der solidarisch finan-
                    noch den durchschnittlichen Mietpreis pro        zierten Pflegeversicherung bekommen sol-
                    Quadratmeter Wohnfläche", sagt er. Ge-           len, die nach Tarif oder nach kirchlichen
                    meint ist der Artikel 38 des Grundgesetzes,      Arbeitsvertragsrichtlinien bezahlen. Auch
                    der im zweiten Absatz festlegt, dass wahlbe-     das von der Politik beschlossene Personal-
                    rechtigt ist, wer das 18. Lebensjahr vollendet   bemessungsinstrument für die stationäre
                    hat. "Mit Blick auf die Bundestagswahl wer-      Pflege begrüßte er. Zugleich mahnte er aber
                    ben wir deshalb für eine breite Beteiligung      an, dass ein solches Instrument auch mög-
                    und für eine Stärkung der Demokratie und         lichst rasch für die ambulante Pflege entwi-
                    des gesellschaftlichen Miteinanders." Gesell-    ckelt und beschlossen werden müsse. Die            Diözesan-Caritasdirektor Stephan Jentgens
                    schaftlich relevante Themen und Aktionen         Vertreter der regionalen Caritasverbände           und die zweite Vorsitzende des Diözesan-Cari-
                    sollten zur Sprache gebracht werden, die         und des Diözesan-Caritasverbandes baten            tasverbandes Aachen, Schwester Maria Ursula
                    aktuell wenig Beachtung fänden, sagt             die Politiker darum, die Evaluation des ers-       Schneider, im Gespräch mit Bundestagskandi-
                    Krieg.                                           ten im Jahr 2020 eingeführten Ausbil-              daten in Mönchengladbach Foto: DiCV Aachen
                          Einen Schwerpunkt der Aktion bilden        dungsganges in der generalistischen Pflege
                    die besonderen Bedarfe von Älteren sowie         zu überdenken. Nach drei Jahren, wenn der            caritas in NRW AKTUELL
                                                                                                                          Hubertusstr. 3, 40219 Düsseldorf
                                                                                                                                                                                IMPRESSUM

                    Menschen mit Behinderung. "Unser Anlie-          erste Ausbildungsgang abgeschlossen ist,
                                                                                                                          Tel.: 02 11 / 51 60 66-20, Fax: 02 11 / 51 60 66-25
                    gen ist es, dass die Ausübung des Wahl-          soll es eine Evaluation geben – so ist es im         redaktion@caritas-nrw.de, www.caritas-nrw.de
                    rechts auch tatsächlich barrierefrei möglich     Gesetz vorgeschrieben. Aus Sicht der Cari-           Herausgeber: Diözesan-Caritasverbände von
                    ist", sagt Matthias Krieg. Denn die Bundes-      tas ist es erforderlich, dass bei dieser Aus-        Aachen, Essen, Köln, Münster, Paderborn
                                                                                                                          Chefredakteur: Markus Lahrmann
                    tagswahl 2021 ist nach einem entsprechen-        wertung bundesweit zwingend auch die                 Titelgrafiken: Agentur Hochhaus für LAG FW
                    den Urteil des Bundesverfassungsgerichts         Träger der praktischen Ausbildung beteiligt          Abo-Fragen: Kevin Jandrey,
                    die erste, bei der auch Menschen unter Voll-     werden, damit nicht lediglich die Erfahrun-          Tel.: 02 11 / 51 60 66-20, vertrieb@caritas-nrw.de
                                                                                                                          Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.
                    betreuung ganz selbstverständlich mit-           gen der Pflegeschulen und statistische Wer-          Gestaltungskonzept: skdesign, Köln
                    wählen können. "Unabhängig vom Betreu-           te in die Evaluation einfließen.                     Druck: Bonifatius GmbH, Paderborn
                    ungsbedarf hat jetzt jeder mit seiner Stim-           Weitere Themen diskutierten die Ver-            Anzeigenverwaltung:
                                                                                                                          Bonifatius GmbH, Astrid Rohde
                    me die Möglichkeit, über die Zukunft             treter der Caritas nach örtlichen Schwer-            Karl-Schurz-Str. 26, 33100 Paderborn,
                    Deutschlands mitzuentscheiden", freut sich       punkten der Caritasverbände. Im Kreis Dü-            Tel.: 0 52 51 / 1 53-2 22, Fax: 0 52 51 / 1 53-1 04
                    Jürgen Kröger, Beschäftigter der Werkstät-       ren und in der Stadt Mönchengladbach the-            astrid.rohde@bonifatius.de
                                                                                                                          ISSN 1611-3527
                    ten im Josefsheim Bigge und gewähltes            matisierten die Caritas-Vertreter den
                    Mitglied der Landesarbeitsgemeinschaft           überbordenden Bürokratismus im sozialen
                    Werkstatträte.                                  Wohnungsbau, speziell für Seniorinnen
                        "youngcaritas im EB PB"                     und Senioren. In Viersen informierten die

                    6                                                                                      C A R I T A S I N N R W A K T U E L L S E P T E M B E R 2 0 21
Soziale Themen bei der Wahl zum Bundestag berücksichtigen! Soziale Themen bei der Wahl zum Bundestag berücksichtigen! Soziale Themen bei der Wahl zum Bundestag berücksichtigen!
Sie können auch lesen