Spinnrad Samhain Der zweiten Generation, 2021
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Samhain Getauft auf Samhain – im Deutschen etwa gesprochen „Saowein“* – findest du über mich in den verschiedensten Quellen interessante Hinweise zur mystischen (und uralten) Bedeutung meines Namens. z.B. diese Quelle: Google, Wiktionary Samhain bedeutet für die Kelten ein neues Jahr. Es begann genau bei dieser Volksversammlung bei Sonnenuntergang. ... 1897 wurde in Frankreich ein keltischer Kalender aus Bronze ausgegraben, dort war der Oktober und der November mit dem Namen Samonios versehen. Vor etwa 2000 Jahren feierten die Kelten "Samhain", das Ende des Sommers. Sie feierten die Ernte und den Anbruch des neuen Jahres. Große Feuer wurden entzündet, um die Seelen der Toten zu wärmen. Warum heiße ich so? Vermutlich, weil mein Schöpfer eine Schwäche für die mystisch schönen Formen der Kelten hat. Nun, wenn du mich ansiehst, wirst du es verstehen, warum ich auf meinen etwas ausgefallenen Namen stolz bin und, zugegeben, auch auf mein schönes Äußeres, auf das wunderbar keltisch geschwungene, liebevoll von Hand gearbeitete Schwungrad, welches auf einem ebenso liebevoll modellierten Körper sitzt. * Aussprache Irisch: IPA: [ˈsawəɲ] AusspracheSchottisch/Gälisch: IPA: [ˈsaũiɲ] Herkunft: altirisch: samain, samuin, samfuin = 1. November, wobei die Schreibweise samfuin eine Zusammensetzung aus sam = Sommer und fuin = Ende, Sonnenuntergang nahelegt; dies wird jedoch von Sprachwissenschaftlern angezweifelt und das Wort auf keltisch: *samani oder *samoni = Versammlung zurückgeführt. Die These vom „Sommerende“ wird wiederum dadurch gestützt, dass im gallischen Kalender der komplementäre Mondmonat (im April/Mai gelegen) Giamonios hieß, was mit dem keltischen Wort für Winter verwandt ist. -2-
Was ist geblieben beim neuen Samhain? Spinnräder von Wool & Wheel werden in eigener Fertigung zu hundert Prozent von Hand gearbeitet. Mit ausgesucht schönen und guten Hölzern gefertigt und in einem ‚High End Finish‘ vollendet, bietet dieses zusammenlegbare Spinnrad ausgeklügelte technische Raffinesse, gepaart mit echter Handarbeitskunst. Hier hast du ein Schmuckstück mit Seltenheitswert. • 20 Kugellager in Verbindung mit Bauteilen aus Edelstahl sorgen für langen, wartungsfreien Betrieb. • Fünf Wirtel in unterschiedlichen Größen, welche durch Magnete fixiert werden, bieten 10 Übersetzungen zwischen 5,4:1 und 20:1 • Die Spulenbremse kann wahlweise rechts oder links neben dem Spinnflügelhalter angebracht werden. Linkshänder sind dadurch nicht mehr benachteiligt. • Die Spannung des Treibriemens wird über einen höhenverstellbaren Keil angepasst, sodass eine Überdehnung des Riemens bei richtiger Handhabung entfällt und normale Dehnung ausgeglichen werden kann. • • Der Treibriemen verfügt über eine ‚Parkmöglichkeit, sodass man die Arbeit unterbrechen und sogar den Spinnflügel abnehmen kann, ohne danach den Riemen neu aufs Rad ‚einfädeln‘ zu müssen.‘ Nach über 6 Jahren seit Einführung haben Erfahrungen und Anregungen zu einigen Änderungen geführt. Die Technik hat sich grundsätzlich bewährt und auch das Design wurde stets bewundert, aber einige Kleinigkeiten konnten, wie aufgeführt, dennoch verbessert werden. -3-
Die neue Generation Es wurden zwei Dinge „bemängelt“, einmal die Handgriffe beim Aufbau des Spinnrads, zum anderen das Einsetzen des Spinnflügels. Beides war bei häufigem Gebrauch kein Problem, aber wer es nur gelegentlich auspackte, empfand das Aufstellen und das Zusammenlegen / „Verschnüren“ oft als unpraktisch. Hier hat sich also etwas geändert: Die Konstruktion des „Fußes“ erhielt einen Absatz, sodass das Samhain nicht nur noch fester steht, sondern auch die Positionierung für das Verschrauben mit dem Trittteil dank (neuem) Zentrierdorn automatisch perfekt stimmt (Kap.1). Um das Einsetzen des Spinnflügels (Kap. 2) zu erleichtern, wurde das kleine Lager, in das man früher das vordere Ende des Spinnflügels einführen musste, vom Spinnflügelträger auf den Wirtelträger versetzt. Dadurch geht das Einsetzen des Spinnflügels nun ganz leicht. Eine weitere Änderung betrifft die Spulen. Diese waren wahlweise mit Kugellagern bestückt, was sich jedoch nicht bewährt hat. So saß bei einer Kundin das Lager plötzlich fest, als das Spinnrad für einige Zeit nicht in Aktion war. Vermutlich war Oxidation oder ein Rückstand auf der Achse der Grund. Das „Spiel“ ist nur ganz gering, und Kugellager sind nicht dazu gedacht, auf einer Achse verschoben zu werden. Genau das ist aber nötig, wenn die Spule gewechselt wird. Gleitlager hingegen, welche nunmehr nur noch zum Einsatz kommen, lassen sich ebenso leicht auf einer Achse verschieben wie sie sich um sie drehen. Natürlich kommt hierbei nur Sinterbronze (kein Plastik!) in Frage. Dieses Material besitzt besondere Eigenschaften, da es Öl speichert. Nur ganz selten ist ein winziges Tröpfchen Öl erforderlich. Ein solches Lager verkantet nicht und ist beinahe ‚unkaputtbar‘. Da die Spulen nicht aus Plastik, Pressspan oder Ähnlichem sind, sondern aus Buchenholz, sollten sie nahezu ewig halten. -4-
Eine weitere Verbesserung betrifft einen neuen, sehr praktischen Tragegriff und das „Verschnüren des Pakets“ (Sichern für den Transport) erfolgt ganz einfach mit dem Ersatztreibriemen (Bild 1). Bild 1 Gut verschnürt mit dem Ersatzriemen und mit Tragegriff versehen ist das Samhain Rad bequem und sicher zu tragen. -5-
Kaufberatung & Testmöglichkeiten Bei Erscheinen dieses Manuals und der zweiten Samhain Generation lagen leider derart starke Einschränkungen durch Corona vor, dass ein Testen und die Vor-Ort- Beratung bei uns (Hermann und Maria Jahn, Wool & Wheel, Brentanostr. 26, D- 80807 München) oder unserer Österreichischen Vertretung (Spinngruppe Alexandra Bozeczki, Flugfeldstr.5,2401 Fischamend 2401Österreich) leider ausfallen müssen. Wer www.woolandwheel.de besucht, kann feststellen, dass es zwei unterschiedliche Ausführungen gibt. Die Vorführung zum Aufstellen und Abbau (durch Holzwurm Hermann) erfolgte mit dem Typ A, die Spinnaktion (Maria) am Typ B. Bei letzterem wurde Wert darauf gelegt Gewicht einzusparen. Das Schwungrad ist hier eine Idee kleiner und der Körper ein wenig dünner, nur 22.5 statt 28 mm dick. Um die gleiche hohe Stabilität zu erhalten, wurde 18 mm Vollholz hier mit einer Blende aus 4 mm Sperrholz verleimt. Dies gibt dir die Wahl ob du einer „glatten“, durchgehend gleichmäßigen Oberfläche (Sperrholz) gegenüber sitzen, oder lieber das gewohnte, etwas rustikale Bild des Buchenleimholzes vor Augen haben möchtest. (Bitte bei der Bestellung angeben). Der Unterschied im Gewicht liegt bei etwa 1.5 kg. Beim Material Holz können alle Angaben durchaus um 10 % und mehr schwanken. Typ A liegt bei knapp 7 kg, Typ B bei etwas über 5.5 kg (jeweils bei leerer Spule). Wer das Spinnrad meist zuhause in Gebrauch hat und das etwas höhere Gewicht vielleicht sogar schätzt, da es selbst auf glatten Böden weniger rutscht, wird das Standardmodell A bevorzugen. Wer gern mit Spinnrad reist oder oft zu Spinntreffen fahren möchte, mag vielleicht mit Typ B besser bedient sein. Wem das noch zu schwer und selbst im zusammengeklappten Zustand zu groß ist, sollte sich nach dem Reisespinnrad „Mariechen“ erkundigen. Dies ist 2021 neu ins Programm gekommen. Die Abmessungen sind zusammengelegt noch kleiner, es misst mitsamt Lazy Kate 50x24x55 cm (LxBxH) und wiegt unter 5 kg. Es ist in seiner Art technisch und optisch einmalig, tritt sich aber konzeptbedingt nicht so wunderschön leicht wie das Samhain. Also zurück zu dem guten Stück, das hier beschrieben wird. -7-
Das Auf- und Zuklappen Zum Auspacken musst du den Ersatzriemen abnehmen, der über die rechte und linke Schulter des Körpers gezogen war (Bild 1). Dann kannst du den zwischen Pedal und Knechten durchgeführten Riemen herausziehen. Dadurch kommen die Pedale frei und lassen sich leicht mit dem Trittteil nach unten klappen (Bild 2). Bild 2 Wichtig: Die Kurbel muss auf 3h oder 9h stehen! In dieser Stellung geht das Auf- und Zuklappen ganz einfach und völlig ohne Kraft aufzuwenden. Wenn Du das Rad beim Aufklappen am Griff hältst, statt am Schwungrad, stellt es sich automatisch richtig ein. Am besten schaust du dir das Video auf unserer home page www.wollandwheel.de an. Dort siehst du auch gleich den nächsten Schritt, das Aufstellen und Festschrauben. -8-
Wie in Bild 2 und 3 gezeigt, sind vorderer und hinterer Knecht bei Kurbelstellung 3h oder 9 h auf gleicher Höhe, und die Pedale können zusammen mit dem Trittteilbogen wie in Bild 5 gezeigt, ohne Kraft leicht auf- oder abgeklappt werden. Bild 3 Beim Aufklappen steht das Schwungrad bereits in der richtigen Position, so dass sich die beiden Knechte auf gleicher Höhe befinden und die Pedale einfach nach unten geklappt werden (Bild 3). Beim Zusammenklappen hingegen muss man sehr aufpassen, dass die Pedale auf gleicher Höhe sind. Ist das nicht der Fall, merkt man sofort, dass etwas ‚klemmt‘. Sollte man es jetzt gewaltsam weiter versuchen, wird mindestens eine der beiden Augenschrauben verbogen (eine solche Reparatur hatten wir schon). Ganz wichtig: Beim Zusammenklappen müssen die Pedale in mittlerer Position, also die Kurbel des Schwungrads auf 3 h oder 9h stehen! -9-
Das Aufstellen und Verschrauben Dieser Vorgang ist ganz einfach. Du musst den Körper über den Bogen des Trittteils stellen, sodass der „Absatz“ am Bogen hinten anstößt. (Siehe auch Bild ‚Einzelteile‘ S.6). Dann befindet sich der kleine Zapfen in der „Sohle“ des Standfußes genau über der zugehörigen Bohrung im Trittteil. (Bild 4) Jetzt den Körper nach unten drücken und der Dorn gleitet in die jeweilige Öffnung im Bogen. Die Feststellschrauben liegen genau über dem Gewinde, nun können beide Teile verschraubt werden (Bild 5). Bild 4 & 5 - 10 -
Das Zusammenlegen Erfolgt durch Lösen der beiden Schrauben und Kippen des Körpers nach vorne, sodass der Zapfen aus der Aufnahmebohrung gleitet. Dabei ein bisschen aufpassen, dass die Schrauben auch wirklich frei sind. Einsetzen des Spinnflügelträgers Nach dem Entfernen des Tragegriffs, d.h. Abschrauben des Handrads, wird der Spinnflügelträger eingesetzt und mit demselben Handrad befestigt (Bild 6). Bild 6 - 11 -
Wie in Bild 7 gezeigt, kann man die Höhe des Spinnflügels verstellen, indem man den Stellkeil vorschiebt oder zurückzieht. Damit kann man die Spannung des Riemens an den Wirtel anpassen. Dies kommt nicht nur der Lebensdauer des Riemens zugute, sondern es gilt auch der Satz: Je geringer die Riemenspannung, desto kleiner die Kraft beim Treten. Bild 7 - 12 -
Riemenspannung und Wirtelgröße Der Riemen muss immer so weit gespannt sein, dass er nicht durchrutscht, idealerweise aber auch nicht viel mehr. Dies kann man gut einstellen. Der Keil (Bild 7) ergibt beim Verschieben einen Unterschied von etwa 12 mm in der Höhe, das Schwungrad ca. weitere 12 mm, je nachdem, auf welcher Rille der Riemen läuft. Da die Wirtel im Durchmesser zwischen ca. 25 und 85 mm (Bild 8) liegen, ergibt dies etwa 30 mm Höhenunterschied (im Radius). Beim größten Wirtel ist der Riemen somit ein wenig stärker gespannt, als es sein müsste, aber das wirst du gar nicht bemerken, da der größte Durchmesser die geringste Kraft braucht. Bild 8 Jeder Wirtel besitzt auf einer Seite einen Ringmagneten und einen Mitnehmerdorn. Damit haftet er am Wirtelträger und kann sich nicht mehr verdrehen (Bild 8 u. 9). Auf der Rückseite des Wirtels ist eine Stahlscheibe mit zwei kleinen Bohrungen eingelegt. In der einen sitzt der Mitnehmerdorn und „verstopft“ so das „Loch“, die andere Bohrung ist frei. Du musst beim Zusammenstecken der Pyramide also jeweils die Lage wechseln, d.h. der Dorn vom nächsten Wirtel muss gegenüber zum vorigen liegen. Dann lässt es sich schön stapeln. - 13 -
Wirtel wechseln Obwohl der Wirtel nur mit einem kleinen Ringmagneten am Wirtelträger sitzt, hat der eine ganz beachtliche Haftkraft. Bild 9 Wenn du den Wirtel vom Träger lösen willst, um ihn auszutauschen, drücke am besten von der freistehenden Seite auf das vorstehende Ende des Wirtelträgers und halte mit Zeige- und Mittelfinger hinter dem Wirtel dagegen (Bild 9). - 14 -
Spule wechseln Liegt die Spulenbremse noch über der Spule, musst du als erstes diese aushängen, dann den Riemen vom Wirtel nehmen. Hierbei gibt es eine Parkposition (Bild 10). Diese hat sich als sehr praktisch erwiesen und ist tatsächlich so handlich, dass man leicht vergisst, dass der Riemen geparkt wurde. - Wenn du nach dem Wechsel wieder antreten möchtest und es geht nicht, ist häufig der Riemen ist noch geparkt. Bild 10 Nun kannst Du den Spinnflügel entnehmen, den Wirtelträger von der Spinnflügelachse ziehen und Spule oder Wirtel wechseln (Bild 9) - Zum Einsetzen des Spinnflügels siehe nächsten Abschnitt. - Dann den Riemen zurück auf den Wirtel heben und die Spulenbremse wieder einhängen (Bild 13). Wenn Du den Wirtel gewechselt hast, kontrolliere ob die Riemenspannung passt und justiere gegebenenfalls nach (Bild 7). - 15 -
Einsetzen des Spinnflügels Das Einsetzen des Spinnflügels in den Spinnflügelträger geht ebenfalls sehr einfach. Du hebst den Spinnflügel vorn etwas an und lässt das kleine Lager in den Spinnflügelträger gleiten (Bild 11). Dann senkst du den Spinnflügel, sodass das große Lager in die Gabel des Spinnflügelträgers gleitet (Bild 12). Bild 11 Bild 12 - 16 -
Bitte beachten, dass das Einsetzen des Spinnflügels ganz leicht gehen muss! Wenn dies nicht absolut leicht von der Hand geht oder etwas nicht ganz zu passen scheint – bitte keine Kraft aufwenden, sondern kontrollieren: Es könnte sein, dass du die Spulenachse nicht ganz in den Wirtelträger eingeschoben hast. Wenn beide Teile richtig miteinander verbunden sind, darf sich der Wirtelträger nicht mehr gegen den Flügel verdrehen lassen. Die Achse hat vorn eine „Nase“, und ein Gegenstück im Innern des Wirtelträgers. Wenn beide richtig ineinandergeschoben sind, hat der Spinnflügel genau die richtige Länge - sonst ist der Spinnflügel 7 mm zu lang, passt also nicht, und der Wirtelträger verdreht sich auf der Achse. Am besten ist es, zu probieren, ob sich Flügel und Wirtelträger noch gegeneinander verdrehen lassen - dann drehen bis die Nase der Achse in die andere „einrastet“, sodass die Welle noch 7 mm weiter hineingeht. Wenn der Spinnflügel eingelegt wurde, wird der Riemen von der Parkposition zurück auf den Wirtel gehoben und die Riemenspannung (Bild 7) nachgestellt. Dann wird die Spulenbremse über die Spule gezogen und auf der anderen Seite eingehängt (Bild 13). Bild 13 - 17 -
Riemen Wechseln Diese Aktion wird normalerweise fast nie nötig sein, wenn du, wie oben beschrieben, die Riemenspannung immer an den Wirtel angepasst hast. Sollte es aber dennoch nötig sein, geht das folgendermaßen: Bei aufgebautem Spinnrad wird auf der Rückseite der Knecht abgezogen. Dieser ist mittels Ringmagnet (im Kopf des Knechts) am Lager befestigt. Der Magnet ist erstaunlich stark, sodass das Abziehen einen kleinen „Kniff“ erfordert: Man stellt das Schwungrad am besten so, dass der Knecht auf halber Höhe steht (also Kurbelstellung 3 h oder 9h), legt Zeige- und Mittelfinger zwischen Schwungrad und Knecht und drückt vorn mit dem Daumen auf den silbrigen ‚Knopf‘ (Bild 14). Damit löst sich der Knecht vom Schwungrad (Bild 15). Bild 14 & 15 Der neue Riemen muss sich zwischen Knecht und Körper befinden, bevor der Knecht wieder angesetzt wird (Bild 16). Man hört ein deutliches „Klack“ wenn der Magnet das Lager eingefangen hat. (War dies nicht zu hören, so ist das Lager nicht richtig eingerastet und der Vorgang sollte wiederholt werden). Bild 16 Bild 16 - 18 -
Zusammenlegen und Verschnüren Wie in Bild 1 gezeigt, lässt sich das Samhain Spinnrad wunderschön zusammenklappen und Transportieren oder Verstauen und, wie im ersten Abschnitt „Auf und Zuklappen“ erwähnt, ist dabei nur eines wichtig, nämlich dass die beiden Knechte auf derselben Höhe stehen. Da dies insbesondere beim Zusammenlegen eine Rolle spielt, um Schäden zu verhindern, soll der Vorgang hier noch detaillierter beschrieben und dokumentiert werden. Man merke sich die Zahl 3 h oder 9h, dann ist alles o.k., Denn wenn die Kurbel des Schwungrads in dieser Position steht, befinden sich beide Knecht auf gleicher Höhe. Auch die beiden Pedale stehen etwa mittig. Damit wirken die Gelenke vorn am Pedal als sog. „kardanischen Gelenke“, welche eine Bewegung in jede Richtung erlauben, also auch das Hochklappen des Trittteils. Welche der beiden Positionen du bevorzugst ist egal – im Video hatte ich 3 h gewählt, aber vielleicht ist 9 h sogar noch leichter. Egal, hier siehst Du die Schritte beider Varianten (Bilder 17, 18, 19) . Bild 17 Zusammenklappen bei Kurbel-Stellung 3 h - 19 -
Wem diese Beschreibung zu technisch ist, kann sich auch einfach merken, Zum Zusammenklappen müssen Beide Pedale in der Mitte stehen und Der vordere Knecht muss senkrecht stehen, sodass er beim Hochklappen in den Spalt zwischen beiden Pedalen passt. Dies gilt genauso, wenn dir Position 9 h zum Zusammenklappen besser gefällt (Bild18). In Bild 19 ist der Vorgang außerdem noch als Sequenz in 4 Fotos dargestellt. Bild 18 Zusammenklappen bei Kurbel-Stellung 9 h - 20 -
Bild 19 Ist das Zusammenklappen getan, musst du nur noch den Ersatzriemen zwischen Pedal und Knecht von einer Seite zur anderen durchziehen, sodass beide Schlaufen links und rechts etwa gleich lang sind (Bild 20), und dann erst die eine Schlaufe über die eine „Schulter“ ziehen und im „Kragen“ einhängen, dann das Gleiche auf der anderen Seite (Bild20). Dies zieht die Pedale gegen den Körper, sodass nichts klappert oder sich beim Transport verschiebt. Um das Spinnrad, wie in Bild 1 gezeigt, bequem tragen zu können, gibt es zudem einen Tragegriff, welcher in den „Kragen“ anstelle des Spinnflügelträgers gesteckt und mit dessen Feststellrad befestigt wird. Die zwei Spulen, die Wirtelpyramide und der Spinnflügelträger mit Spinnflügel, aufgesteckter Spule und Wirtel, sowie der am spinnflügelträger angebrachten (gesicherten) Spulenbremse lassen sich gut in einem Tragenetz verstauen (wie es in Supermärkten für Obst verkauft wird). Dieser Beutel (Bild 21) lässt sich z.B. an den Tragegriff hängen, sodass Du alles gut verstaut beisammen hast. - 21 -
Bild 20 Verschnüren des zusammengelegten Spinnrads Bild 21 Verstauen der Einzelteile - 22 -
Pflege, Wartung, Reparaturmöglichkeit Pflege ist kaum notwendig, denn das Spinnrad ist mittels eines speziellen Öls behandelt. Es handelt sich um TrueOil, eine spezielle Mixtur natürlicher Öle. Dieses Produkt gibt es seit vielen Jahren, es wird für Oberflächen wertvoller Gegenstände aus Holz (z.B. Musikinstrumente) verwendet. Das Rad kann bei Bedarf mit einem feuchten (nicht nassen!) Tuch abgewischt werden. Wenn Du dein Spinnrad trotzdem einmal aufpolieren willst, besorge dir etwas Stahlwolle und das besagte Öl (Google findet es). Ich empfehle, die Oberfläche zunächst mit der Stahlwolle von Verunreinigungen oder Flecken zu säubern, dann das Öl dünn und gleichmäßig mit einem weichen Lappen auftragen – nicht zu viel auf einmal, lieber öfter! Nach dem Einölen lässt man das gute Stück am besten eine ganze Nacht trocknen. Am nächsten Tag dann wieder leicht mit etwas Stahlwolle drüber gehen, sodass eine schöne gleichmäßige Oberfläche entsteht. Wir haben den Vorgang an allen Teilen meist 5 oder 6 mal wiederholt. Die Wartung ist ebenfalls kein Problem, denn es gibt – abgesehen von Antirutschpads und Treibriemen – keinerlei Plastikteile. Alle beweglichen Teile sind kugelgelagert. Diese Lager sind von Haus aus geschmiert und gekapselt (sog. ZZ oder 2Z Ausführung). Ein Nachschmieren oder Ölen ist nicht notwendig – das wird die Wolle und jeden der damit hantiert freuen. Die Reparturfreundlichkeit soll, obwohl vermutlich unnötig, dennoch beschrieben werden. Hier gilt es gegenüber der ersten Generation einige Verbesserungen zu erwähnen das Schwungrad kann nun ganz einfach durch Lösen einer einzigen Schraube abgenommen werden. Diese Schraube sitzt auf der Schwungradscheibe in der Welle; ist sie entfernt, so kann zuerst das Schwungrad abgezogen werden und dann die Kurbel durch die beiden Kugellager gedrückt werden. Hierzu sollte der hintere Knecht von seinem Magnetsitz getrennt und der vordere Knecht von der Kurbel geschraubt sein. Dann liegen die beiden Schwungradlager frei, können aus ihrer Position herausgedrückt und (theoretisch) ersetzt werden (was kaum jemals nötig werden sein wird, da sie für wesentlich höhere Lasten ausgelegt sind.) Die Pedale sitzen auf 4 Kugellagern, deren Achse seitlich aus den Lagerböcken gezogen (bzw. mit einen 5 mm Dorn oder ähnlichem ausgetrieben) werden können. Diese Kugellager sind durch 4 Distanzhülsen - 23 -
auf der Achse fixiert. Nach Ziehen der Achse fallen diese Hülsen und die Lager heraus. Man könnte sie also leicht tauschen. Die beiden Lager des Spinnflügels sind austauschbar. Das vordere kleine ist mit Loctite 243 gesichert (das ist die wieder lösbare Form; nötigenfalls hilft Erwärmen), das größere Lager am Wolleinzugsloch ist nur aufgesteckt (mittels sog. Presspackung), kann also leicht getauscht werden. Hierbei sei erwähnt, dass bei Austausch unbedingt wieder ein Markenprodukt (wir verbauen SKF) verwendet werden sollte. Diese Lager laufen wesentlich leichter und ruhiger als billige Produkte. Die Lager der Kardangelenke vorn an den beiden Pedalen sind in das Holzteil gesteckt und durch eine Inbusschraube fixiert, die Gegenmutter mittel Loctite 243 gesichert. Die beiden zugehörigen Lagerpaare unten in den beiden Knechten sind mittels Sekundenkleber eingesetzt, die zugehörigen Inbusschrauben bzw. deren Hutmuttern ebenfalls mit Loctite 243 gesichert. - 24 -
Zubehörempfehlung: Lazy Kate Falls Du nicht bereits eine passende Lazy Kate besitzt, empfehlen wir dir unsere Version. Sie ist, wie das Samhain, natürlich zusammenlegbar, und aus dem gleichen schönen Buchenholz gefertigt, fein geschliffen und geölt. Zusammengelegt hat es die Maße 42 x 17 x 4 cm (LxBxH). Zum Aufbau werden die zwei Querstege in die beiden Seitenwände gesteckt und mit den vier Rändelschrauben festgeschraubt. Fertig. Jetzt kannst du mit den drei Steckachsen drei Spulen einsetzen und den Bremsfaden vom einen Steg über die Spulen zum anderen Steg führen und die Feder (hier nicht zu sehen, da verdeckt) einhängen. Die Einstellung der Federspannung (Bremsfadenwirkung) regelst Du mittels Verdrehen des hier sichtbaren Querstegs. Zum Zusammenlegen erst die Steckachsen ziehen, dann die vier Schrauben lösen, mit denen die beiden Querstege befestigt sind. Nun kannst Du die vier Teile auseinander nehmen und die beiden Wände aufeinander legen. Die Rändelschrauben sind dabei so gesichert, dass sie nicht heraus fallen können. - 25 -
Sie können auch lesen