Spinnrad Samhain Der zweiten Generation, 2021

Die Seite wird erstellt Sibylle-Barbara Bühler
 
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Spinnrad Samhain Der zweiten Generation, 2021
Spinnrad Samhain
         Der zweiten Generation, 2021

www.woolandwheel.de
Spinnrad Samhain Der zweiten Generation, 2021
Samhain

Getauft auf Samhain – im Deutschen etwa gesprochen „Saowein“* – findest du über
mich in den verschiedensten Quellen interessante Hinweise zur mystischen (und
uralten) Bedeutung meines Namens.
z.B. diese Quelle: Google, Wiktionary

Samhain bedeutet für die Kelten ein neues Jahr. Es begann genau bei dieser
Volksversammlung bei Sonnenuntergang. ... 1897 wurde in Frankreich ein keltischer
Kalender aus Bronze ausgegraben, dort war der Oktober und der November mit dem
Namen Samonios versehen.

Vor etwa 2000 Jahren feierten die Kelten "Samhain", das Ende des Sommers. Sie
feierten die Ernte und den Anbruch des neuen Jahres. Große Feuer wurden
entzündet, um die Seelen der Toten zu wärmen.

Warum heiße ich so?

Vermutlich, weil mein Schöpfer eine Schwäche für die mystisch schönen Formen der
Kelten hat.
Nun, wenn du mich ansiehst, wirst du es verstehen, warum ich auf meinen etwas
ausgefallenen Namen stolz bin und, zugegeben, auch auf mein schönes Äußeres,
auf das wunderbar keltisch geschwungene, liebevoll von Hand gearbeitete
Schwungrad, welches auf einem ebenso liebevoll modellierten Körper sitzt.

* Aussprache Irisch:
       IPA: [ˈsawəɲ]

 AusspracheSchottisch/Gälisch:
     IPA: [ˈsaũiɲ]

Herkunft:
altirisch: samain, samuin, samfuin = 1. November, wobei die Schreibweise samfuin eine
Zusammensetzung aus sam = Sommer und fuin = Ende, Sonnenuntergang nahelegt; dies wird jedoch
von Sprachwissenschaftlern angezweifelt und das Wort auf keltisch: *samani oder *samoni =
Versammlung zurückgeführt. Die These vom „Sommerende“ wird wiederum dadurch gestützt, dass im
gallischen Kalender der komplementäre Mondmonat (im April/Mai gelegen) Giamonios hieß, was mit
dem keltischen Wort für Winter verwandt ist.

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Spinnrad Samhain Der zweiten Generation, 2021
Was ist geblieben beim neuen Samhain?

    Spinnräder von Wool & Wheel werden in eigener Fertigung zu hundert Prozent von
    Hand gearbeitet. Mit ausgesucht schönen und guten Hölzern gefertigt und in einem
    ‚High End Finish‘ vollendet, bietet dieses zusammenlegbare Spinnrad ausgeklügelte
    technische Raffinesse, gepaart mit echter Handarbeitskunst.

    Hier hast du ein Schmuckstück mit Seltenheitswert.

    • 20 Kugellager in Verbindung mit Bauteilen aus Edelstahl sorgen für   langen,
      wartungsfreien Betrieb.

    • Fünf Wirtel in unterschiedlichen Größen, welche durch Magnete fixiert werden,
      bieten 10 Übersetzungen zwischen 5,4:1 und 20:1

    • Die Spulenbremse kann wahlweise rechts oder links neben dem
      Spinnflügelhalter angebracht werden. Linkshänder sind dadurch nicht mehr
      benachteiligt.

    • Die Spannung des Treibriemens wird über einen höhenverstellbaren Keil
      angepasst, sodass eine Überdehnung des Riemens bei richtiger Handhabung
      entfällt und normale Dehnung ausgeglichen werden kann.
•
    • Der Treibriemen verfügt über eine ‚Parkmöglichkeit, sodass man die Arbeit
      unterbrechen und sogar den Spinnflügel abnehmen kann, ohne danach den
      Riemen neu aufs Rad ‚einfädeln‘ zu müssen.‘

    Nach über 6 Jahren seit Einführung haben Erfahrungen und Anregungen zu einigen
    Änderungen geführt. Die Technik hat sich grundsätzlich bewährt und auch das
    Design wurde stets bewundert, aber einige Kleinigkeiten konnten, wie aufgeführt,
    dennoch verbessert werden.

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Spinnrad Samhain Der zweiten Generation, 2021
Die neue Generation

Es wurden zwei Dinge „bemängelt“, einmal die Handgriffe beim Aufbau des
Spinnrads, zum anderen das Einsetzen des Spinnflügels. Beides war bei häufigem
Gebrauch kein Problem, aber wer es nur gelegentlich auspackte, empfand das
Aufstellen und das Zusammenlegen / „Verschnüren“ oft als unpraktisch. Hier hat sich
also etwas geändert: Die Konstruktion des „Fußes“ erhielt einen Absatz, sodass das
Samhain nicht nur noch fester steht, sondern auch die Positionierung für das
Verschrauben mit dem Trittteil dank (neuem) Zentrierdorn automatisch perfekt stimmt
(Kap.1).

Um das Einsetzen des Spinnflügels (Kap. 2) zu erleichtern, wurde das kleine Lager,
in das man früher das vordere Ende des Spinnflügels einführen musste, vom
Spinnflügelträger auf den Wirtelträger versetzt. Dadurch geht das Einsetzen des
Spinnflügels nun ganz leicht.

Eine weitere Änderung betrifft die Spulen. Diese waren wahlweise mit Kugellagern
bestückt, was sich jedoch nicht bewährt hat. So saß bei einer Kundin das Lager
plötzlich fest, als das Spinnrad für einige Zeit nicht in Aktion war. Vermutlich war
Oxidation oder ein Rückstand auf der Achse der Grund. Das „Spiel“ ist nur ganz
gering, und Kugellager sind nicht dazu gedacht, auf einer Achse verschoben zu
werden. Genau das ist aber nötig, wenn die Spule gewechselt wird.
Gleitlager hingegen, welche nunmehr nur noch zum Einsatz kommen, lassen sich
ebenso leicht auf einer Achse verschieben wie sie sich um sie drehen. Natürlich
kommt hierbei nur Sinterbronze (kein Plastik!) in Frage. Dieses Material besitzt
besondere Eigenschaften, da es Öl speichert. Nur ganz selten ist ein winziges
Tröpfchen Öl erforderlich. Ein solches Lager verkantet nicht und ist beinahe
‚unkaputtbar‘. Da die Spulen nicht aus Plastik, Pressspan oder Ähnlichem sind,
sondern aus Buchenholz, sollten sie nahezu ewig halten.

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Spinnrad Samhain Der zweiten Generation, 2021
Eine weitere Verbesserung betrifft einen neuen, sehr praktischen Tragegriff und das
„Verschnüren des Pakets“ (Sichern für den Transport) erfolgt ganz einfach mit dem
Ersatztreibriemen (Bild 1).

                                       Bild 1

Gut verschnürt mit dem Ersatzriemen und mit Tragegriff versehen ist das
Samhain Rad bequem und sicher zu tragen.

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Spinnrad Samhain Der zweiten Generation, 2021
Samhain in allen Einzelteilen:

              Die einzelnen
     Teile

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Spinnrad Samhain Der zweiten Generation, 2021
Kaufberatung & Testmöglichkeiten

Bei Erscheinen dieses Manuals und der zweiten Samhain Generation lagen leider
derart starke Einschränkungen durch Corona vor, dass ein Testen und die Vor-Ort-
Beratung bei uns (Hermann und Maria Jahn, Wool & Wheel, Brentanostr. 26, D-
80807 München) oder unserer Österreichischen Vertretung (Spinngruppe Alexandra
Bozeczki, Flugfeldstr.5,2401 Fischamend 2401Österreich) leider ausfallen müssen.

Wer www.woolandwheel.de besucht, kann feststellen, dass es zwei unterschiedliche
Ausführungen gibt. Die Vorführung zum Aufstellen und Abbau (durch Holzwurm
Hermann) erfolgte mit dem Typ A, die Spinnaktion (Maria) am Typ B.
Bei letzterem wurde Wert darauf gelegt Gewicht einzusparen. Das Schwungrad ist
hier eine Idee kleiner und der Körper ein wenig dünner, nur 22.5 statt 28 mm dick.
Um die gleiche hohe Stabilität zu erhalten, wurde 18 mm Vollholz hier mit einer
Blende aus 4 mm Sperrholz verleimt. Dies gibt dir die Wahl ob du einer „glatten“,
durchgehend gleichmäßigen Oberfläche (Sperrholz) gegenüber sitzen, oder lieber
das gewohnte, etwas rustikale Bild des Buchenleimholzes vor Augen haben
möchtest. (Bitte bei der Bestellung angeben). Der Unterschied im Gewicht liegt bei
etwa 1.5 kg. Beim Material Holz können alle Angaben durchaus um 10 % und mehr
schwanken. Typ A liegt bei knapp 7 kg, Typ B bei etwas über 5.5 kg (jeweils bei
leerer Spule).

Wer das Spinnrad meist zuhause in Gebrauch hat und das etwas höhere Gewicht
vielleicht sogar schätzt, da es selbst auf glatten Böden weniger rutscht, wird das
Standardmodell A bevorzugen. Wer gern mit Spinnrad reist oder oft zu Spinntreffen
fahren möchte, mag vielleicht mit Typ B besser bedient sein.

Wem das noch zu schwer und selbst im zusammengeklappten Zustand zu groß ist,
sollte sich nach dem Reisespinnrad „Mariechen“ erkundigen. Dies ist 2021 neu ins
Programm gekommen. Die Abmessungen sind zusammengelegt noch kleiner, es
misst mitsamt Lazy Kate 50x24x55 cm (LxBxH) und wiegt unter 5 kg. Es ist in seiner
Art technisch und optisch einmalig, tritt sich aber konzeptbedingt nicht so
wunderschön leicht wie das Samhain. Also zurück zu dem guten Stück, das hier
beschrieben wird.

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Spinnrad Samhain Der zweiten Generation, 2021
Das Auf- und Zuklappen

Zum Auspacken musst du den Ersatzriemen abnehmen, der über die rechte und
linke Schulter des Körpers gezogen war (Bild 1). Dann kannst du den zwischen
Pedal und Knechten durchgeführten Riemen herausziehen. Dadurch kommen die
Pedale frei und lassen sich leicht mit dem Trittteil nach unten klappen (Bild 2).

                                       Bild 2

                                    Wichtig:
                 Die Kurbel muss auf 3h oder 9h stehen!
In dieser Stellung geht das Auf- und Zuklappen ganz einfach und völlig ohne Kraft
aufzuwenden. Wenn Du das Rad beim Aufklappen am Griff hältst, statt am
Schwungrad, stellt es sich automatisch richtig ein. Am besten schaust du dir das
Video auf unserer home page www.wollandwheel.de an. Dort siehst du auch gleich
den nächsten Schritt, das Aufstellen und Festschrauben.

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Spinnrad Samhain Der zweiten Generation, 2021
Wie in Bild 2 und 3 gezeigt, sind vorderer und hinterer Knecht bei Kurbelstellung 3h
oder 9 h auf gleicher Höhe, und die Pedale können zusammen mit dem Trittteilbogen
wie in Bild 5 gezeigt, ohne Kraft leicht auf- oder abgeklappt werden.

                                       Bild 3

Beim Aufklappen steht das Schwungrad bereits in der richtigen Position, so dass sich
die beiden Knechte auf gleicher Höhe befinden und die Pedale einfach nach unten
geklappt werden (Bild 3).

Beim Zusammenklappen hingegen muss man sehr aufpassen, dass die Pedale auf
gleicher Höhe sind. Ist das nicht der Fall, merkt man sofort, dass etwas ‚klemmt‘.
Sollte man es jetzt gewaltsam weiter versuchen, wird mindestens eine der beiden
Augenschrauben verbogen (eine solche Reparatur hatten wir schon).

                                 Ganz wichtig:

 Beim Zusammenklappen müssen die Pedale in mittlerer Position,
             also die Kurbel des Schwungrads
                  auf 3 h oder 9h stehen!

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Spinnrad Samhain Der zweiten Generation, 2021
Das Aufstellen und Verschrauben

Dieser Vorgang ist ganz einfach. Du musst den Körper über den Bogen des Trittteils
stellen, sodass der „Absatz“ am Bogen hinten anstößt. (Siehe auch Bild
‚Einzelteile‘ S.6). Dann befindet sich der kleine Zapfen in der „Sohle“ des Standfußes
genau über der zugehörigen Bohrung im Trittteil. (Bild 4)

Jetzt den Körper nach unten drücken und der Dorn gleitet in die jeweilige Öffnung im
Bogen. Die Feststellschrauben liegen genau über dem Gewinde, nun können beide
Teile verschraubt werden (Bild 5).

                                    Bild 4 & 5

                                        - 10 -
Das Zusammenlegen

Erfolgt durch Lösen der beiden Schrauben und Kippen des Körpers nach vorne,
sodass der Zapfen aus der Aufnahmebohrung gleitet. Dabei ein bisschen aufpassen,
dass die Schrauben auch wirklich frei sind.

                    Einsetzen des Spinnflügelträgers

Nach dem Entfernen des Tragegriffs, d.h. Abschrauben des Handrads, wird der
Spinnflügelträger eingesetzt und mit demselben Handrad befestigt (Bild 6).

                                     Bild 6

                                     - 11 -
Wie in Bild 7 gezeigt, kann man die Höhe des Spinnflügels verstellen, indem man
den Stellkeil vorschiebt oder zurückzieht. Damit kann man die Spannung des
Riemens an den Wirtel anpassen. Dies kommt nicht nur der Lebensdauer des
Riemens zugute, sondern es gilt auch der Satz:

Je geringer die Riemenspannung, desto kleiner die Kraft beim Treten.

                                      Bild 7

                                      - 12 -
Riemenspannung und Wirtelgröße

Der Riemen muss immer so weit gespannt sein, dass er nicht durchrutscht,
idealerweise aber auch nicht viel mehr. Dies kann man gut einstellen. Der Keil (Bild
7) ergibt beim Verschieben einen Unterschied von etwa 12 mm in der Höhe, das
Schwungrad ca. weitere 12 mm, je nachdem, auf welcher Rille der Riemen läuft. Da
die Wirtel im Durchmesser zwischen ca. 25 und 85 mm (Bild 8) liegen, ergibt dies
etwa 30 mm Höhenunterschied (im Radius). Beim größten Wirtel ist der Riemen
somit ein wenig stärker gespannt, als es sein müsste, aber das wirst du gar nicht
bemerken, da der größte Durchmesser die geringste Kraft braucht.

                                       Bild 8

Jeder Wirtel besitzt auf einer Seite einen Ringmagneten und einen Mitnehmerdorn.
Damit haftet er am Wirtelträger und kann sich nicht mehr verdrehen (Bild 8 u. 9). Auf
der Rückseite des Wirtels ist eine Stahlscheibe mit zwei kleinen Bohrungen
eingelegt. In der einen sitzt der Mitnehmerdorn und „verstopft“ so das „Loch“, die
andere Bohrung ist frei. Du musst beim Zusammenstecken der Pyramide also jeweils
die Lage wechseln, d.h. der Dorn vom nächsten Wirtel muss gegenüber zum vorigen
liegen. Dann lässt es sich schön stapeln.

                                       - 13 -
Wirtel wechseln

Obwohl der Wirtel nur mit einem kleinen Ringmagneten am Wirtelträger sitzt, hat der
eine ganz beachtliche Haftkraft.

                                      Bild 9

Wenn du den Wirtel vom Träger lösen willst, um ihn auszutauschen, drücke am
besten von der freistehenden Seite auf das vorstehende Ende des Wirtelträgers und
halte mit Zeige- und Mittelfinger hinter dem Wirtel dagegen (Bild 9).

                                       - 14 -
Spule wechseln

Liegt die Spulenbremse noch über der Spule, musst du als erstes diese aushängen,
dann den Riemen vom Wirtel nehmen. Hierbei gibt es eine Parkposition (Bild 10).
Diese hat sich als sehr praktisch erwiesen und ist tatsächlich so handlich, dass man
leicht vergisst, dass der Riemen geparkt wurde. - Wenn du nach dem Wechsel
wieder antreten möchtest und es geht nicht, ist häufig der Riemen ist noch geparkt.

                                      Bild 10

Nun     kannst Du den Spinnflügel entnehmen, den Wirtelträger von der
Spinnflügelachse ziehen und Spule oder Wirtel wechseln (Bild 9) - Zum Einsetzen
des Spinnflügels siehe nächsten Abschnitt. - Dann den Riemen zurück auf den Wirtel
heben und die Spulenbremse wieder einhängen (Bild 13). Wenn Du den Wirtel
gewechselt hast, kontrolliere ob die Riemenspannung passt und justiere
gegebenenfalls nach (Bild 7).

                                       - 15 -
Einsetzen des Spinnflügels

Das Einsetzen des Spinnflügels in den Spinnflügelträger geht ebenfalls sehr einfach.
Du hebst den Spinnflügel vorn etwas an und lässt das kleine Lager in den
Spinnflügelträger gleiten (Bild 11). Dann senkst du den Spinnflügel, sodass das
große Lager in die Gabel des Spinnflügelträgers gleitet (Bild 12).

                                      Bild 11

                                      Bild 12

                                       - 16 -
Bitte beachten, dass das Einsetzen des Spinnflügels ganz leicht
gehen muss!
Wenn dies nicht absolut leicht von der Hand geht oder etwas nicht ganz zu passen
scheint – bitte keine Kraft aufwenden, sondern kontrollieren: Es könnte sein, dass du
die Spulenachse nicht ganz in den Wirtelträger eingeschoben hast. Wenn beide Teile
richtig miteinander verbunden sind, darf sich der Wirtelträger nicht mehr gegen den
Flügel verdrehen lassen. Die Achse hat vorn eine „Nase“, und ein Gegenstück im
Innern des Wirtelträgers. Wenn beide richtig ineinandergeschoben sind, hat der
Spinnflügel genau die richtige Länge - sonst ist der Spinnflügel 7 mm zu lang, passt
also nicht, und der Wirtelträger verdreht sich auf der Achse.

Am besten ist es, zu probieren, ob sich Flügel und Wirtelträger noch gegeneinander
verdrehen lassen - dann drehen bis die Nase der Achse in die andere „einrastet“,
sodass die Welle noch 7 mm weiter hineingeht.

Wenn der Spinnflügel eingelegt wurde, wird der Riemen von der Parkposition zurück
auf den Wirtel gehoben und die Riemenspannung (Bild 7) nachgestellt. Dann wird die
Spulenbremse über die Spule gezogen und auf der anderen Seite eingehängt (Bild
13).

                                      Bild 13

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Riemen Wechseln

Diese Aktion wird normalerweise fast nie nötig sein, wenn du, wie oben beschrieben,
die Riemenspannung immer an den Wirtel angepasst hast. Sollte es aber dennoch
nötig sein, geht das folgendermaßen:

Bei aufgebautem Spinnrad wird auf der Rückseite der Knecht abgezogen. Dieser ist
mittels Ringmagnet (im Kopf des Knechts) am Lager befestigt. Der Magnet ist
erstaunlich stark, sodass das Abziehen einen kleinen „Kniff“ erfordert: Man stellt das
Schwungrad am besten so, dass der Knecht auf halber Höhe steht (also
Kurbelstellung 3 h oder 9h), legt Zeige- und Mittelfinger zwischen Schwungrad und
Knecht und drückt vorn mit dem Daumen auf den silbrigen ‚Knopf‘ (Bild 14). Damit
löst sich der Knecht vom Schwungrad (Bild 15).

                                     Bild 14 & 15

Der neue Riemen muss sich zwischen Knecht und Körper befinden, bevor der
Knecht wieder angesetzt wird (Bild 16). Man hört ein deutliches „Klack“ wenn der
Magnet das Lager eingefangen hat. (War dies nicht zu hören, so ist das Lager nicht
richtig eingerastet und der Vorgang sollte wiederholt werden).

Bild 16                                  Bild 16

                                        - 18 -
Zusammenlegen und Verschnüren

Wie in Bild 1 gezeigt, lässt sich das Samhain Spinnrad wunderschön
zusammenklappen und Transportieren oder Verstauen und, wie im ersten Abschnitt
„Auf und Zuklappen“ erwähnt, ist dabei nur eines wichtig, nämlich dass die beiden
Knechte auf derselben Höhe stehen. Da dies insbesondere beim Zusammenlegen
eine Rolle spielt, um Schäden zu verhindern, soll der Vorgang hier noch detaillierter
beschrieben und dokumentiert werden.

Man merke sich die Zahl 3 h oder 9h, dann ist alles o.k.,
Denn wenn die Kurbel des Schwungrads in dieser Position steht, befinden sich beide
Knecht auf gleicher Höhe. Auch die beiden Pedale stehen etwa mittig. Damit wirken
die Gelenke vorn am Pedal als sog. „kardanischen Gelenke“, welche eine Bewegung
in jede Richtung erlauben, also auch das Hochklappen des Trittteils. Welche der
beiden Positionen du bevorzugst ist egal – im Video hatte ich 3 h gewählt, aber
vielleicht ist 9 h sogar noch leichter. Egal, hier siehst Du die Schritte beider Varianten
(Bilder 17, 18, 19) .

                Bild 17 Zusammenklappen bei Kurbel-Stellung 3 h

                                          - 19 -
Wem diese Beschreibung zu technisch ist, kann sich auch einfach merken, Zum
Zusammenklappen müssen

     Beide Pedale in der Mitte stehen und

     Der vordere Knecht muss senkrecht stehen, sodass             er   beim
     Hochklappen in den Spalt zwischen beiden Pedalen passt.

Dies gilt genauso, wenn dir Position 9 h zum Zusammenklappen besser gefällt
(Bild18). In Bild 19 ist der Vorgang außerdem noch als Sequenz in 4 Fotos
dargestellt.

             Bild 18 Zusammenklappen bei Kurbel-Stellung 9 h

                                   - 20 -
Bild 19

Ist das Zusammenklappen getan, musst du nur noch den Ersatzriemen zwischen
Pedal und Knecht von einer Seite zur anderen durchziehen, sodass beide Schlaufen
links und rechts etwa gleich lang sind (Bild 20), und dann erst die eine Schlaufe über
die eine „Schulter“ ziehen und im „Kragen“ einhängen, dann das Gleiche auf der
anderen Seite (Bild20). Dies zieht die Pedale gegen den Körper, sodass nichts
klappert oder sich beim Transport verschiebt. Um das Spinnrad, wie in Bild 1 gezeigt,
bequem tragen zu können, gibt es zudem einen Tragegriff, welcher in den
„Kragen“ anstelle des Spinnflügelträgers gesteckt und mit dessen Feststellrad
befestigt wird. Die zwei Spulen, die Wirtelpyramide und der Spinnflügelträger mit
Spinnflügel, aufgesteckter Spule und Wirtel, sowie der am spinnflügelträger
angebrachten (gesicherten) Spulenbremse lassen sich gut in einem Tragenetz
verstauen (wie es in Supermärkten für Obst verkauft wird). Dieser Beutel (Bild 21)
lässt sich z.B. an den Tragegriff hängen, sodass Du alles gut verstaut beisammen
hast.

                                        - 21 -
Bild 20   Verschnüren des zusammengelegten Spinnrads

          Bild 21   Verstauen der Einzelteile

                        - 22 -
Pflege, Wartung, Reparaturmöglichkeit

Pflege ist kaum notwendig, denn das Spinnrad ist mittels eines speziellen Öls
behandelt. Es handelt sich um TrueOil, eine spezielle Mixtur natürlicher Öle. Dieses
Produkt gibt es seit vielen Jahren, es wird für Oberflächen wertvoller Gegenstände
aus Holz (z.B. Musikinstrumente) verwendet.
Das Rad kann bei Bedarf mit einem feuchten (nicht nassen!) Tuch abgewischt
werden. Wenn Du dein Spinnrad trotzdem einmal aufpolieren willst, besorge dir
etwas Stahlwolle und das besagte Öl (Google findet es). Ich empfehle, die
Oberfläche zunächst mit der Stahlwolle von Verunreinigungen oder Flecken zu
säubern, dann das Öl dünn und gleichmäßig mit einem weichen Lappen auftragen –
nicht zu viel auf einmal, lieber öfter! Nach dem Einölen lässt man das gute Stück am
besten eine ganze Nacht trocknen. Am nächsten Tag dann wieder leicht mit etwas
Stahlwolle drüber gehen, sodass eine schöne gleichmäßige Oberfläche entsteht. Wir
haben den Vorgang an allen Teilen meist 5 oder 6 mal wiederholt.

Die Wartung ist ebenfalls kein Problem, denn es gibt – abgesehen von
Antirutschpads und Treibriemen – keinerlei Plastikteile. Alle beweglichen Teile sind
kugelgelagert. Diese Lager sind von Haus aus geschmiert und gekapselt (sog. ZZ
oder 2Z Ausführung). Ein Nachschmieren oder Ölen ist nicht notwendig – das wird
die Wolle und jeden der damit hantiert freuen.

Die Reparturfreundlichkeit soll, obwohl vermutlich unnötig, dennoch beschrieben
werden. Hier gilt es gegenüber der ersten Generation einige Verbesserungen zu
erwähnen

      das Schwungrad kann nun ganz einfach durch Lösen einer einzigen Schraube
      abgenommen werden. Diese Schraube sitzt auf der Schwungradscheibe in
      der Welle; ist sie entfernt, so kann zuerst das Schwungrad abgezogen werden
      und dann die Kurbel durch die beiden Kugellager gedrückt werden. Hierzu
      sollte der hintere Knecht von seinem Magnetsitz getrennt und der vordere
      Knecht von der Kurbel geschraubt sein. Dann liegen die beiden
      Schwungradlager frei, können aus ihrer Position herausgedrückt und
      (theoretisch) ersetzt werden (was kaum jemals nötig werden sein wird, da sie
      für wesentlich höhere Lasten ausgelegt sind.)

      Die Pedale sitzen auf 4 Kugellagern, deren Achse seitlich aus den
      Lagerböcken gezogen (bzw. mit einen 5 mm Dorn oder ähnlichem
      ausgetrieben) werden können. Diese Kugellager sind durch 4 Distanzhülsen

                                        - 23 -
auf der Achse fixiert. Nach Ziehen der Achse fallen diese Hülsen und die
Lager heraus. Man könnte sie also leicht tauschen.

Die beiden Lager des Spinnflügels sind austauschbar. Das vordere kleine ist
mit Loctite 243 gesichert (das ist die wieder lösbare Form; nötigenfalls hilft
Erwärmen), das größere Lager am Wolleinzugsloch ist nur aufgesteckt (mittels
sog. Presspackung), kann also leicht getauscht werden.
Hierbei sei erwähnt, dass bei Austausch unbedingt wieder ein Markenprodukt
(wir verbauen SKF) verwendet werden sollte. Diese Lager laufen wesentlich
leichter und ruhiger als billige Produkte.

Die Lager der Kardangelenke vorn an den beiden Pedalen sind in das Holzteil
gesteckt und durch eine Inbusschraube fixiert, die Gegenmutter mittel Loctite
243 gesichert. Die beiden zugehörigen Lagerpaare unten in den beiden
Knechten sind mittels Sekundenkleber eingesetzt, die zugehörigen
Inbusschrauben bzw. deren Hutmuttern ebenfalls mit Loctite 243 gesichert.

                                - 24 -
Zubehörempfehlung: Lazy Kate

Falls Du nicht bereits eine passende Lazy Kate besitzt, empfehlen wir dir
unsere Version. Sie ist, wie das Samhain, natürlich zusammenlegbar,
und aus dem gleichen schönen Buchenholz gefertigt, fein geschliffen
und geölt. Zusammengelegt hat es die Maße 42 x 17 x 4 cm (LxBxH).

Zum Aufbau werden die zwei Querstege in die beiden Seitenwände
gesteckt und mit den vier Rändelschrauben festgeschraubt. Fertig.
Jetzt kannst du mit den drei Steckachsen drei Spulen einsetzen und den
Bremsfaden vom einen Steg über die Spulen zum anderen Steg führen
und die Feder (hier nicht zu sehen, da verdeckt) einhängen. Die
Einstellung der Federspannung (Bremsfadenwirkung) regelst Du mittels
Verdrehen des hier sichtbaren Querstegs.
Zum Zusammenlegen erst die Steckachsen ziehen, dann die vier
Schrauben lösen, mit denen die beiden Querstege befestigt sind. Nun
kannst Du die vier Teile auseinander nehmen und die beiden Wände
aufeinander legen. Die Rändelschrauben sind dabei so gesichert, dass
sie nicht heraus fallen können.

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